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 Betreff des Beitrags: Politik
BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 12:36 
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Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
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Politik wurde bis jetzt noch nicht als eigenständiges Thema behandelt.

Wie sah das poltische Leben aus? Durften auch Frauen Politik machen?
Wer regierte England? Gab es eine Zensur? Gab es ein Parlament?
Wer durfte Politik machen? Wer durfte wählen?
Hat sich Jane Austen für Politik interessiert?
Spielt Politik in Jane Austens Romanen eine Rolle?

Hoffentlich gibt es noch einige Interessenten hier, die Lust haben über das "langweilige" Thema Politik zu schreiben ;D


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Verfasst: Freitag 4. November 2005, 12:36 


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 12:52 
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Austenbegeistert
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Wenn ich mich nicht irre, ist grad Politik ein Thema, das JA so gut wie nie anschneidet, vielleicht weil zu der Zeit schon genug zur Politik zu lesen gab und sie dem nichts beisteuern wollte, oder weil sich Frauen damals vielleicht nicht allzusehr damit auseinander gesetzt haben, weil es eine Männerdomäne war? (Sind nur Spekulationen meinerseits)

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My Karma Ran Over Your Dogma (anonym)


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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 16:09 
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Archivarius

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Och, och, och ... Meli,

halt mich fest, sonst gehe ich jetzt gleich durch :eek:: Ich lese gerade die Biografien der beiden Pitts... Habe - wegen Fielding - natürlich die besten Beziehungen zur englischen Presse und ihren Widersachern der damaligen Zeit und - ach - das Wahlsystem: Saufen, Wähler bestechen, um Posten schachern.... bei mir liegt noch ein dickes Werk mit einer Untersuchung des englischen Wahlsystems (und seiner per "Bestechung" und Protektion erzeugten Abgeordnetenlisten) aus der Mitte des 18. Jh. ungelesen herum...

Ach ja, und meine Lieblingsthemen: Mary Wollstonecraft und Lady Hamilton, also wenn die - wenigstens die zweitere - "keine Politik gemacht haben", dann weiß ich auch nicht... dann gibt es noch ein Buch von Amanda Foreman, "Georgiana", das bei Amazon gerade für 2 Euro verramscht wird und das "das lustvolle Leben der Herzogin von Devonshire" behandeln soll... Da weiß ich auch noch nicht, was ich davon halten soll, aber es geht um eine Frau, die als Zeitgenossin Jane Austens, kräftig in der Politik mitgemischt haben soll... 2 Euro - ohne Sch... *upps* - für ein Hardcover mit vielen Bildern und über 500 Seiten... (irgendwie scheint diese Dame eine Vorfahrin der kürzlich verstorbenen Lady Diana gewesen zu sein)

Sowie ich die Biografie von Pitt d.J. durch habe, was etwas dauern wird, da die des ersten Pitt gerade zur Hälfte durch habe, die mich bestimmt noch einige Tage beschäftigen wird, kann ich ja mal eine kleine Zusammenfassung der Lebensbeschreibung des jüngeren Pitt bringen... (ich habe im Internet gefunden, dass jemand vermutete, William Pitt d.J. wäre evtl. auch ein Vorbild für Mr. Darcy gewesen - was aber am Ende als eher unwahrscheinlich angesehen wurde)...

Also, das kann ja heiter werden... :ja: :lach:

Bruki

PS: Ich hab ein paar sehr schöne Bände von Trevelyan in meiner Büchersammlung ("Geschichte Englands" und "Kultur- und Sozialgeschichte Englands")... - Du kommst doch aus England, Meli? Könntest Du bei Gelegenheit mal herausbekommen, was die Briten heute von dem halten? - Ich suche auch immer noch modernere Geschichtsbücher über das Regency - und auch über die Zeit Fieldings, welchen ich sehr verehre... Leider ist mein Englisch so schlecht, dass ich nur deutsche Übersetzungen lesen kann, was wahrscheinlich ein großes Handycap ist? ...

In dem Trevelyan sind Karten Londons aus den verschiedenen Zeitaltern drin... U.a. eine aus der Zeit Jane Austens, wo alle wichtigen - in ihren Werken erwähnten - Straßen und Plätze bezeichnet sind... so kann man sich ein Bild machen, wo das damals war... - Ich hab mir schon vorgenommen, die Karte mal zu scannen und zu posten... Dann kann man sich die Karte - wie beim "Herrn der Ringe" - neben den Roman legen und immer mal gucken, wo das jetzt ist dieses "Cheapside" oder "Grosvenor Street"... :wink:

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BeitragVerfasst: Freitag 4. November 2005, 21:18 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Bruki hat geschrieben:
neben den Roman legen und immer mal gucken, wo das jetzt ist dieses "Cheapside" oder "Grosvenor Street"... :wink:


als ich in london gewohnt habe, bin ich ein paar mal am "grosvenor square", "berkley street", "bartletts buildings", "hans place" etc. vorbeigekommen und hab mich immerwieder gefragt "woher kenn ich das nur??". so wirklich bewusst geworden ist es mir erst, als ich wieder zurück in deutschland war. die strassen gibt es wirklich! und immernoch... schon toll.


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BeitragVerfasst: Samstag 5. November 2005, 08:31 
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Austenexperte

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Aus England bin ich nicht, aber mein Bruder wohnt dort. Ich werde mich mal schlau machen, weil ich Ende November bei meinen Bruder bin :D
Das Buch über Lady Georgiana habe ich auch zu Hause liegen (für nur 2 €!!!) und war sehr erfreut, dass die Lady etwa zur gleichen Zeit wie Jane Austen lebte. Ich werde das Buch mal in Angriff nehmen, da soll nämlich viel über Politik drinstehen.
Das schöne in England ist ja, dass nicht nur die Straßennamen und Straßen immer noch die alten sind, sondern auch die Gebäude (manchmal die Engländer auch selber) :english:


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BeitragVerfasst: Montag 7. November 2005, 16:04 
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Austenexperte
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Unbedingt das Buch über die Herzogin von Devonshire lesen: Man erfährt eine Menge über das damalige Leben in den "besten" Kreisen, über Moral, Politik, Ideale etc. Ziemlich allumfassend, allerdings angesichts der persönlichen Umstände der Herzogin etwas melancholisch machend.


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BeitragVerfasst: Montag 7. November 2005, 20:10 
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Austenexperte

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Ich habe das erste Drittel der Biographie über Lady Georgiana gelesen und habe auch schon etwas über Pitt d. Ä. und Pitt d.J. gelesen. Das Buch ist wirklich empfehlenswert (und das für nur 2 € :D ). Aber die arme Georgiana kann einem ganz schön leid tun.
Man erfährt auch einiges über Scheidungen, unehelichen Kinder u.s.w.


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BeitragVerfasst: Dienstag 8. November 2005, 10:00 
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Archivarius

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... die Biografie des älteren Pitt hab ich durch und hab am WE mit der des jüngeren begonnen. Als "flankierende Maßnahme" hab ich mir aus meinem Bücherschrank die Bilder Hogarth' rausgesucht und mir einige Bildbände von Gillray, Cruikshank und Rowlandson bestellt... Besonders die von Gillray waren sehr passend, weil der als Karikaturist unter anderem besonders den jüngeren Pitt und, als Toryanhänger, den Thronfolger und die Whigs auf dem Kieker hatte...

Das leg ich mir als Illustration neben die Pitt-Biografie und lass mich davon inspirieren... :ja:

Bruki

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BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2005, 19:19 
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Archivarius

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Die beiden Pitts...

Ich hab mich in den letzten Tagen durch die Biografien der beiden William Pitts gefressen... Eine ist von Hermann Proebst („William Pitt, Begründer der britischen Macht“, erschienen 1938 in Berlin), und behandelt das Leben des älteren Pitt, der als Premierminister die Geschicke des englischen Königreiches in der Mitte des 18. Jh. bis zum Unabhängigkeitskrieg der Amerikanischen Kolonien gestaltete. Die andere ist die Biografie von Sir Charles Petrie („William Pitt“, erschienen 1935, in einer Übersetzung des Verlages Deutsche Volksbücherei Goslar von 1948) über den jüngeren Pitt (dem Sohn des alten), der 40 Jahre nach dem Vater sich als Schatzkanzler und Premierminister mit den Folgen der französischen Revolution und Napoleon herumzuschlagen hatte... Der jüngere Pitt war zugleich ein Zeitgenosse Jane Austens, der ältere ein Zeitgenosse Henry Fieldings...

Die beiden Pitts... – der ältere Pitt (1708-1778)

Vor 70 Jahren wurden Biografien anders geschrieben als heute. Gerade bei der des älteren Pitt hatte ich ein paar Probleme inhaltlich mitzuhalten. Obwohl mir Robert Walpole, Dryden, Pope, Addison, Dr. Johnson, Lord Chesterfield und viele andere Name der damaligen Zeit geläufig – zumindest bekannt – waren, hatte ich doch arge Probleme mitzukommen, wenn der Autor loslegte: Das halbe Buch besteht aus kleinen Essays, in denen ungeniert die Kenntnis der Geistesgrößen, Politiker, Fürsten und Könige als bekannt vorausgesetzt wird und in denen der Autor kleine Anekdoten über deren Leben berichtet oder erfindet(?). So wird schon mal locker davon ausgegangen, dass der Leser weiß, wer Richard Steele war (der Herausgeber des „Spectator“) und dass sein Freund Joseph Addison den „Tatler“ verlegte... Nackte Fakten werden weniger geboten, so dass man nach der (anstrengenden) Lektüre eine Menge Kolorit im Kopf hat, der mir während und nach dem Lesen anständig geschwirrt hat...

Ich hatte „zufällig“ gleichzeitig die politischen Karikaturen Hogarth betrachtet, gewissermaßen als Illustration und zur Erholung von der etwas anstrengenden Lektüre, so dass mir auch die Anspielung auf den „äffischen“ John Wilkes klar wurde: William Hogarth konnte den oppositionellen Spötter offenbar nicht leiden, und hatte ihn als verschlagen grinsenden Fatzke dargestellt... Wilkes wurde 1763 wegen regierungskritischer Veröffentlichungen angeklagt, seine Zeitung beschlagnahmt, er selbst im Tower eingekerkert. Woraus sich ein Prozess entwickelte, in dem es um die Pressefreiheit ging und der mit der Freilassung Wilkes und der Verurteilung des für die Verhaftung verantwortlichen Staatssekretärs endete... (Für solche Geschichten liebe ich England: „Oh Britannien, von Deiner Freiheit einen Hut voll!!“)

William Pitt hatte sich Zeit seines Lebens für die Stärkung des englischen Mutterlandes eingesetzt und die Kriege mit Frankreich und Spanien erfolgreich führen können... Er war der Begründer der Britischen Empire. Am Ende seiner politischen Laufbahn mahnte William Pitt, den zum Earl of Chatham ernannt worden war und ins Oberhaus aufrückte, erfolglos zur Mäßigung gegenüber den aufständischen amerikanischen Kolonien und erkannte hellsichtig: Ihr mögt verheeren, Ihr könnt nicht erobern, es ist unmöglich. Ihr, meine Lords, könnt Amerika nicht erobern! ... Und wenn Ihr sie besiegt, was dann? Ihr könnte sie nicht dazu bringen, Euch zu achten. Ihr habt gesagt: ‚Legt die Waffen nieder’ und Amerika hat Euch die Antwort von Spartanern gegeben: ‚Kommt und holt sie!’ – Wir sind die Angreifer. ... – Nach seiner letzten Rede im Oberhaus, wo er todkrank von seinem Sohn William gestützt, dazu aufrief sich mit aller Macht gegen einen Frieden mit Frankreich zu stemmen, brach er zusammen und starb wenige Wochen später im Mai 1778.

William Pitt, sein Sohn, wurde im selben Monat 19 Jahre alt... Da war Jane Austen gerade 2 1/2 Jahre alt...

Fortsetzung folgt im nächsten Posting...

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BeitragVerfasst: Samstag 12. November 2005, 19:28 
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Archivarius

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Die beiden Pitts... – der jüngere Pitt (1759-1806)

Doch nun zum jüngeren Pitt... Und lasst mich vorausschicken, dass ich seine Biografie mit größtem Interessen gelesen habe, nachdem ich im Internet ein Posting gefunden hatte, in dem gefragt wurde, ob dieser englische Premierminister William Pitt nicht evtl. ein Vorbild für Jane Austens Mr. Darcy gewesen sein könnte.

Die Biografie Petries war um einiges weniger umfangreich als die von Proebst, und hatte auch den Vorteil, das der englische Autor viel weniger an Zeitkenntnissen voraussetzte als der deutsche, der den älteren Pitt behandelte... Doch vielleicht war ich einfach nur etwas besser mit der Zeit vertraut, da ich gerade eine Menge über den englischen Seekrieg und Lord Nelson gelesen hatte...

Der jüngere William Pitt gelangt schon als sehr junger Mensch ins Unterhaus. Genau gesagt, wird er „ernannt“: Das damalige Wahlsystem war eigentlich keines im heutigen Sinne, sondern beruhte auf der protektionistischen Vergabe von Parlamentssitzen durch die Grundbesitzer. Teilweise reichten damals schon ein Wahlkreis mit 70 Wahlberechtigten, um einen Sitz zu bekommen. Der junge Pitt war allerdings bei seinem ersten Versuch, ohne Protektion ins Unterhaus zu gelangen, gescheitert: Die Kandidatur in seiner Universitätsstadt Cambridge endete mit einem Desaster... Doch der gute Name seines Vaters und die Protektion eines Lords verhalfen ihm, „ohne irgendwelche Mühe und ohne auch nur einen einzigen Wähler besuchen zu müssen“, wie er stolz seiner Mutter in einem Brief berichtet, zu einem Sitz im Unterhaus ...

Die Zeit war denkbar schlecht: Kriege, die Staatschulden waren ins unermessliche gewachsen, die Wirtschaft lag am Boden... Das Land war im Aufruhr oder dicht davor... und mit dem Parlament stand es auch nicht gerade zu besten... Über die Fakten seines Lebens könnt ihr euch bei Wikipedia informieren, ich will im Folgenden lediglich auf den Vergleich mit Mr. Darcy eingehen... Dazu einfach Zitate aus der Biografie:

Der Einfluss der Mutter (einer Grenville) auf ihren Sohn beschränkte sich ausschließlich auf das Familienleben; aber dennoch war William mehr ein Grenville als ein Pitt. Er war zurückhaltend in einem Maße, wie es sein Vater nie gekannt hatte, und im Laufe seines Lebens wurde diese Neigung, sich abzusondern, ein ausgesprochenes Hindernis, denn sie schaltete ihn von der Kenntnis der öffentlichen Meinung aus, die ein geselligerer Mann durch den Verkehr mit Freunden und Bekannten leicht erworben hätte. ... In diesem Kreise seiner vertrauten Freunde gab er sich so zwanglos, wie es in seinem öffentlichen Leben niemals vorkam, und Wilberforce bezeichnete ihn als ‚äußerst froh und munter, voll Witz und Mutwillen. ... Er war stets bereit, ebenso anderen zuzuhören wie selbst zu reden’. ... Das Bedauerliche war, dass seine angeborene Zurückhaltung Pitt hinderte, der Welt im allgemeinen die Umgänglichkeit zu zeigen, die er seinen Vertrauten ... gegenüber an den Tag legte. ...

... Pitts Mittellosigkeit (hatte) seiner Heirat mit Eleanor Eden, der Tochter Lord Aucklands, im Wege gestanden. Hier wurde seine Handlungsweise wieder durch sein übertriebenes Ehrgefühl gelenkt, denn so sehr er auch Miss Eden geliebt zu haben scheint, konnte er sich nicht überwinden, sie zu bitten, einen Mann zu heiraten, der ihr kein standesgemäßes Leben zu bieten hatte. Das Ergebnis war, dass er sich noch mehr in sich selbst verschloss, während eine glückliche Ehe wahrscheinlich die Eigenschaften in ihm entwickelt hätte, von denen man allgemein annahm, dass sie ihm fehlten.

Was Pitt für sich selbst niemals getan hätte, nämlich ein Vermögen anzusammeln, das unterstützte er bereitwillig bei seinen Freunden, und hierfür bietet Canning ein Beispiel. Die Heirat des letzteren mit Miss Joan Scott hat ihm angeblich ein Vermögen von nicht weniger als 100.000 Pfund eingebracht, und Pitts Einstellung dazu geht aus einem Brief hervor, den Hookham Frere damals schrieb: ‚... Wäre Canning Pitts eigener Sohn gewesen, so glaube ich nicht, dass er mehr Interesse an allem, was dessen Heirat betraf, hätte nehmen können.’ Canning heiratete im Juli 1800, und Pitt war einer der Trauzeugen.

Zu dieser Zeit (1803) bot Pitt seiner damals 27jährigen Nichte Lady Hester Stanhope, wenn auch mit einer gewissen Besorgnis, an, bei ihm zu wohnen. Sie war vor den Grillen ihres Vaters, ‚Bürger’ Stanhope, von Chevening zu der alten Lady Chatham (Pitts Mutter) nach Burton Pynsent geflüchtet, aber diese war soeben gestorben, und so war Lady Hester heimatlos. Die Geschichtsschreiber sind mit Lady Hester nicht allzu nachsichtig umgegangen, und ihr überspanntes Benehmen in der letzten Zeit ihres Lebens bot den Vorwand zu dem Glauben, sie sei stets mehr oder weniger verrückt gewesen. Gewiss liegt die Versuchung nahe, von der launischen Herrin des einsamen syrischen Schlosses mit ihren dreißig Bedienten und ebenso vielen Katzen auf das junge Mädchen zu schließen, das im Frühjahr 1803 in Walmer (Pitts Wohnsitz) eintraf, aber dies ist entschieden gefährlich.
Lady Hester scheint in das Leben ihres Oheims eher den sehr willkommenen Lichtschimmer gebracht zu haben, und es ist klar erkennbar, dass sie trotz ihrer Verschrobenheit einen günstigen Einfluss ausübte. Sie wurde zwar von den großen Damen der whigistischen Kreise, die damals noch die Gesellschaft beherrschten, lächerlich gemacht, aber das berührte die Enkelin Chathams nicht. Tatsächlich zeigt ihr Einfluss auf Pitt, was Miss Eden hätte bewirken können, wenn Pitts Stolz der Heirat nicht im Wege gestanden hätte.
Eine Begebenheit während ihres Aufenthaltes in Walmer genügt, um ein Bild von ihr zu geben. Sie hegte große Bewunderung für Sir John Moore, und als General Phipps versuchte, Moore bei Pitt herabzusetzen, fuhr sie auf: ‚Sie glauben, Herr General, dass Mr. Pitt die Fähigkeiten Sir Johns nicht sehr hoch schätze, aber ich kann Ihnen sagen, Sie garstiges Känguruh, dass es in der Armee des Königs niemand gibt, dessen Dienste er mehr anerkennt.’ Stratford Canning, der uns diese Geschichte überliefert hat, berichtet, Pitt habe daraufhin ausgerufen: ‚Aber Lady Hester! Lady Hester! Was sagen Sie da?’ jedoch ‚mit einem mühsam unterdrückten Lächeln, das sein heimliches Vergnügen an der Szene verriet.’


Und obwohl der Premierminister William Pitt auf dem Höhepunkt der Macht Napoleons starb und der Admiral Horatio Nelson im Seegefecht vor Trafalgar 1805 getötet wurde, werden die Verdienste der beiden als Ursache für den entgültigen Sieg über Napoleon 10 Jahre später genannt. William Pitt sagte dazu anlässlich eines ihm zu Ehren am 9. November 1805 veranstalteten Festmahles des Oberbürgermeisters von London bescheiden: „Ich danke Ihnen vielmals für die Ehre, die Sie mir erwiesen haben; aber Europa lässt sich nicht durch einen einzelnen Menschen retten, England hat sich durch seine Anstrengungen gerettet und wird – dessen bin ich sicher – Europa durch sein Beispiel retten.“

Als William Pitt im Januar 1806 starb befand sich Jane Austen auf dem Tiefpunkt ihres Lebens: Ihr Vater, der Pfarrer, war vor einem Jahr gestorben, das Geld wurde knapp, sie saß in Bath fest und es war keine Aussicht auf Besserung in Sicht. Wie die gleichaltrige Lady Hester war sie heimatlos... Jane Austen war 30 Jahre alt, ihre ersten literarischen Werke lagen unbeachtet in einer Schublade und zu neuen schriftstellerischen Anstrengungen konnte sie sich erst fünf Jahre später wieder aufraffen...

Bruki

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BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2005, 15:42 
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Austenexperte

Registriert: Samstag 22. Oktober 2005, 21:38
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Ich habe die Biographie über Lady Georgiana (Herzogin von Devonshire) fertig gelesen.
Lady G. lebte von 1757-1806, also zur gleichen Zeit wie Pitt der J.. Allerdings mochte sie Pitt nicht so gerne, sie gehörte ja auch zu den Whigs :wink: und unterstütze Charles Fox (ein Gegner von Pitt). Die beiden Herren mussten sich später dann doch zusammentun (wie das in der Politik immer so ist :D ).
Lady Giorgiana ist eine sehr interessante Person, da sie sich z.B. für Politik, Geologie und Chemie interessiert. Leider ist sie aber sehr spielsüchtig und hat deshalb sehr hohe Spielschulden, die Gläubiger sind ständig hinter ihr her. Sie ist unglücklich verheiratet und hat sogar ein Kind von einem anderen Mann und lebt in einem Dreiecksverhältnis.
Besonders hervorzuheben ist aber ihre politische Aktivität. Frauen dürfen zu dieser Zeit kein politisches Amt bekleiden und auch nicht wählen. Trotzdem ist sie für die Whigs (politische Gruppe im Unterhaus) wichtig, da sie Wahlkampfveranstaltungen organisiert und ein wichtiger Ansprechpartner ist.
Also, wer sich für die Zeit interessiert, sollte unbedingt das Buch lesen!!![/b]


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BeitragVerfasst: Sonntag 13. November 2005, 17:28 
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Archivarius

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meli hat geschrieben:
Ich habe die Biographie über Lady Georgiana (Herzogin von Devonshire) fertig gelesen.


Hallo Meli,

die beiden Pitts gehörten auch zu den Whigs... Der ältere lebenslang, der jüngere zu Beginn seiner Karriere, später tendierte er zu den konservativen Torys... Spannend ist, dass beide einen "Fox" als "Gegenspieler" hatten... Der jüngere Fox war ein "Radikaler" - das heißt, er gehörte zu einer Abspaltung der Whigs, die mit der französischen Revolution sympathisierte... Nachdem diese durch die Expansionspolitik des Nationalkonvents und die Terrorherrschaft die Interessen der englischen Republik zu bedrohen begann (die Hinrichtung des französischen Königs war für die Briten die enscheidende Zäsur in dieser Frage, denn sie hatten selbst mal einen König umgebracht, was in den Zeiten des jüngeren Pitt noch wie ein Nightmare auf den Briten lag), schlug die öffentliche Meinung in England um und man verdammte die französischen Verhältnisse und ihre Anhänger... Noch wenige Monate vor dem Angriff der Franzosen auf die Niederlande vertrat Pitt ein Abrüstungsprogramm im Unterhaus...

Den Engländern schwebte Anfangs eine französische Republik nach englischem Vorbild vor (eine konstitutionelle Monarchie) und man hatte durchaus Sympathie für die Franzosen und ihrer Revolution... Fox und seine Anhänger wurden später in der politischen Propaganda dämonisiert (Gillrays Karikaturen waren da sehr deutlich und unerbittlich)... Aber damals waren die Parteien noch nicht so wie heute festgefügt, so dass sich bei jeder Abstimmung durchaus unterschiedliche Koalitionen ergaben... Oft stimmten Fox und Pitt gemeinsam für ihre Anträge und Pitt verlor mehr als einmal Abstimmungen - eine "Kanzlermehrheit", Fraktionszwang und Stimmeneinpeitscher gab es damals noch nicht.

Auch war es keine persönliche Schande (wie heute) für die "Gegenseite" zu stimmen. In der Biografie des älteren Pitt wird dargestellt, dass die Abgeordneten bei Abstimmungen durchaus direkte pekuniäre Interessen hatten. So wurden z.B. Abstimmungsergebnisse regelrecht gekauft. Und nach so einer "Abstimmung" versammelten sich die Abgeodneten vor den "Fraktionsführern" und wurden für ihre Stimmen "entlohnt", dass heißt, sie bekamen Bargeld oder günstige Schuldscheine, die sie mit Gewinn weiterverkaufen konnten... Keiner hat damals daran Anstoß genommen oder sich deswegen unwohl gefühlt...

Der jüngere Pitt versuchte durch verschiedene Parlamentsreformen diesem "Stimmenschacher" Einhalt zu gebieten, er hat z.B. auch selbst keine persönliche Bereicherung durch sein politischer Amt betrieben, solche "Bereicherungen" waren damals durchaus üblich und nicht ehrenrührig... Seine Vorstöße zur Verbesserung der "Volksvertretung" scheiterten allerdings regelmäßig an der Parlamentsmehrheit...

Da es keine festgefügten Parteien gab, ergaben sich von Fall zu Fall Koalitionen unterschiedlichster Politiker. Insbesondere während des Krieges wurden verschiedene "große Koalitionen" eingegangen, die man "Regierung der breiten Basis" oder "Kabinett der Kundigen" nannte. Diese waren aber meist nicht sehr erfolgreich... Zugleich muss man auch bedenken, dass der König (Georg III.) ein Wörtchen mitzureden hatte. Und der vertrat durchaus eigene Interessen. Georg III. war ein Gegner der Whigs, sein Sohn der Prinzregent, der seinen Vater nicht mochte - was auf Gegenseitigkeit beruhte -, war ein Änhänger der Whigs, sodass es nicht so leicht war, eine Regierung aus Tories und Whigs zusammenzubekommen, da Georg III. regelmäßig dagegen war, "potentielle Königsmörder" wie Fox & Co zu ernennen...

Teilweise musste der jüngere Pitt sogar gegen sein eigenes Kabinet regieren, sowas ist heute undenkbar...

Bruki

PS: das Buch von Amanda Foreman liegt bei mir auch schon auf dem Stapel... Die Geschichte mit der "politischen" Georgiana erinnert mich en eine der Gillray-Karikaturen, wo genau diese Dame als "Wahlkampfhelferin" dargestellt wird - karikiert natürlich: Sie knutscht auf der Zeichnung diverse Bäuerlein ab, um deren Stimmen zu beeinflussen... - Lady Hamilton hat ähnlich in politische Abläufe eingegriffen: Sie lief immer hinter dem Nationalhelden Lord Nelson her und trug dabei seinen Hut unter dem Arm... - Lady Hamilton war übrigens auch eine extensive Spielerin. Und sie konnte es auch nicht lassen, als sie nicht mehr so viel Geld hatte.... Denn als Nelson und ihr Ehemann starben, der ihr übrigens kaum etwas hinterlassen hatte, kam sie wegen ihrer hohen Spielschulden sogar mehrfach ins Schuldgefängnis...

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 12:19 
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So, ich schaue eigentlich nur gerade mal aus meinem Wörterbuch auf um nach Hilfe zu schreien. Deshalb habe ich die vorherigen Postings nicht gelesen und hoffe, dem überaus fleißigen Bruki jetzt nicht auf die Füße zutreten, weil meine Faulheit so offen zu Tage tritt.

Aber: Hat irgendjemand von euch (Bruki?) eine Ahnung, ob zu Austens Zeit irgendein liberaler Politiker mit dem Namen "Shoemaker", oder - was ich für wahrscheinlicher halte - mit dem Schusterberuf irgendwo in seiner Ahnentafel wegen Hochverrats verurteilt wurde, weil er (aus dem Blickwinkel eines vielleicht nicht ganz kundigen oder politisch korrekten Menschen) eine "harmlose Reformbewegung" führte?

Ich frage nur, damit ich weiß, wie ich Mr. Allens Worte übersetzen kann, ohne über den politischen Alltag zu stolpern und mir so typische Übersetzerpatzer zu leisten. Dann könnte ich ja gar nicht mehr über die P&P Synchro lästern...

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 13:47 
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Johanna hat geschrieben:
... ob zu Austens Zeit irgendein liberaler Politiker mit dem Namen "Shoemaker", oder - was ich für wahrscheinlicher halte - mit dem Schusterberuf irgendwo in seiner Ahnentafel wegen Hochverrats verurteilt wurde, weil er (aus dem Blickwinkel eines vielleicht nicht ganz kundigen oder politisch korrekten Menschen) eine "harmlose Reformbewegung" führte?

Ich frage nur, damit ich weiß, wie ich Mr. Allens Worte übersetzen kann, ohne über den politischen Alltag zu stolpern und mir so typische Übersetzerpatzer zu leisten. Dann könnte ich ja gar nicht mehr über die P&P Synchro lästern...


... kein Problem, Schätzchen, und um meinen Ruf als "Zwerg Allwissend" hier zur rechtfertigen: Klar weiß ich! :rolleyes:

Der Mann hieß Thomas Hardy... Das war damals schon so, dass wenn die Terrorgefahr wächst, eine Regierung sofort auf die Idee kommt, die Bürgerrechte einzuschränken... Und so taten es die Briten unter Pitt in den 90ger Jahren als Reaktion auf die französische Revolution und den Robespierre'schen Terror auch:

1794 war die Regierung von ihrer Angst so sehr verblendet, daß sie den Reformern nach dem Leben trachtete. Gegen den Schuster Thomas Hardy, den Gründer der Korrespondierenden Gesellschaft und wichtigsten Führer der politischen Verfassungsbewegung unter den Arbeitern, wurde eine Anklage wegen Hochverrats erhoben und gleichzeitig wurden noch andere unschuldige und achtbare Personen wie der Professor Thelwall und der Sprachforscher Horne Tooke desselben Verbrechens beschuldigt. In diesem Augenblick bewährte sich das Geschworenengericht, diese eingewurzelte Einrichtung Englands, als der gute Geist des Staates. Pitt hatte den Gerechtigkeitssinn der Engländer verletzt. Dank Erskines überzeugender Beredsamkeit sprachen die zwölf Geschworenen, die alle Tories waren, Hardy und seine Mitgefangenen frei und erinnerten die Regierung daran, daß die Methoden Robespierres auf dieser Insel nicht gewünscht würden. Das streng antijakobinische London, frohlockte über den Freispruch.

Dieser rechtzeitige Widerstand rettete England vor einer Schreckensherrschaft und damit vielleicht letzten Endes auch vor einer vergeltenden Revolution. Aber mit Zustimmung weiter Kreise fuhr die Regierung fort, jede politische Diskussion auf Jahre hinaus zu ersticken. Die Korrespondierende Gesellschaft und andere derartige Vereine wurden durch ein Gesetz verboten, die Habeas-Corpus-Akte aufgehoben und eine ganze Anzahl von Männern, gegen die nichts Bestimmtes vorlag, jahrelang gefangen gehalten. Alle öffentlichen Versammlungen, die nicht von der Behörde ausdrücklich genehmigt waren, wurden verboten und praktisch fast keine mehr erlaubt. Die Bewegung gegen den Sklavenhandel, die auch eine Zeitlang zurückging, wurde die einzige Äußerung des politischen Lebens in England. Um das Maß voll zu machen, zogen sich die Whigs der Fox'schen Richtung in einem Anfall von Trägheit und Abscheu auf ihre Landsitze zurück und ließen durch diese sinnlose „Secessio“ ihre Pflichten im Parlament im Stich, obwohl dies der einzige Ort war, wo man an der Regierung Kritik üben durfte (1797 bis 1799).
(George M. Trevelyan, Geschichte Englands)

Zum Glück gab es damals schon unabhängige Gerichte und man sollte das Geschworenensystem nicht unbedingt für etwas schlechtes halten...

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Ja, zu Pitt konnte mir der/die/das gute Brockhaus auch noch was sagen (wie war das mit den Namen bei Thackeray?). Zu Thomas Hardy auch. Aber schlauer wäre ich daraus wohl nicht geworden. Meinen herzlichen Dank, jetzt brauch ich nicht mehr dumm sterben... ;D

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Johanna hat geschrieben:
Ja, zu Pitt konnte mir der/die/das gute Brockhaus auch noch was sagen (wie war das mit den Namen bei Thackeray?). Zu Thomas Hardy auch. Aber schlauer wäre ich daraus wohl nicht geworden. Meinen herzlichen Dank, jetzt brauch ich nicht mehr dumm sterben... ;D


Achtung: der obige Hardy ist nicht der viktorianische Schriftsteller!

Bruki

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BeitragVerfasst: Mittwoch 30. November 2005, 19:44 
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Ja, und weil ich eben weiß, dass obiger nicht der Schriftsteller sein kann, weil der ja dann ein ehrlich biblisches Alter erreicht hätte (was andererseits eventuell auch seine fröhlichbunte Weltanschauung erklären würde), hätte mir eben der Brockhaus mit Eintrag Hardy und Eintrag Pitt zusammen nicht helfen können, you know? Du siehst, ich werde künftig bestens ohne Brockhaus auskommen, wenn ich nur Boardzugang habe... :D Da fällt mir ein, mein Bruder grübelt gerade über der Analysis I und der grafischen Darstellung. Was fällt Dir denn dazu ein? :P

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BeitragVerfasst: Samstag 18. Februar 2006, 16:03 
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ich habe das Buch Amanda Foreman "Georgiana" auch vor kurzem zu Ende gelesen. Es ist schon erstaunlich, dass gerade eine Frau sich in der Politik engagiert, obwohl ein Wahlrecht für Frauen noch lange kein Thema war. Die Herzogin von Devonshire war ja eine bekannte Persönlichkeit und als Wahlkampfhelferin bestimmt gerne gesehen, so gab es wenigstens was zu tratschen. Aber ihr Lebenstil (die Spielsucht) zeigt schon die negativen Seiten ds Adels. Sie hätte mit dem Geld ja auch viel Gutes tun können. Aber diese Sucht kam bestimmt auch schlicht aus Langeweile. Und wie mit den unehelichen Kindern vorgegangen wurde, nur um nicht gesellschaftlich geächtet zu werden, ist schon heftig. In einer Gesellschaft in der fast jeder außereheliche Beziehungen unterhält (und das doch insgeheim auch jeder wußte) musste der Schein gewahrt werden :stupid:
Ich habe manchmal das Gefühl, dass damals zwar viel Wert auf Etikette gelegt wurde, aber privat (vielleicht viel mehr als heute?) die "Sau rausgelassen wurde". Kann man das so sagen? :nixweiss:

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BeitragVerfasst: Samstag 18. Februar 2006, 18:15 
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simone1512 hat geschrieben:
... Ich habe manchmal das Gefühl, dass damals zwar viel Wert auf Etikette gelegt wurde, aber privat (vielleicht viel mehr als heute?) die "Sau rausgelassen wurde". Kann man das so sagen? :nixweiss:


und nicht nur das: Ich hab einen ganzen Band mit "gewagten" Zeichnungen aus der Zeit Jane Austens. Da kann sich so manche Porno-Website der heutigen Zeit hinter verstecken...

Damals wurden in den Karikatursammlungen immer welche für "Gentleman" und welche für "Ladies" hergestellt, wo die anstößigen Zeichnungen, die man seiner Ehefrau, Schwester oder Mutter nicht zumuten wollte, fehlten... Aber was "eine rausgelassene Sauerei" war, wussten die damals garantiert... :wink:

Bruki

PS: Eines der Bilder in einer meiner Karikaturensammlungen problematisiert z.B. die Prostitition minderjähriger Mädchen. Ab 12 Jahre waren die Mädchen um 1800 herum rechtlich in der Lage offiziell als Prostituierte arbeiten zu dürfen... Auf dem besagten Bild wird eine Szene mit einem Stadtbekannten Lord gezeigt, der mit einem 9 jährigen Mädchen beim Sex erwischt wurde... was damals strafbar war...

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BeitragVerfasst: Freitag 20. April 2007, 18:14 
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Archivarius

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Ich hab hier einen schönen Link - auf den mich Caro aufmerksam machte: London debating societies 1776-1799... Zwar werden meist nur die Themen der Diskussionen aufgeführt, aber allein das ist aufschlussreich, mit was man sich damals öffentlich befasste...

z.B. 1799:

2200. January 18, 1799 Westminster Forum

'Which is the greater crime, to seduce a Married or an Unmarried Woman?

The moral effect of those Societies has long been acknowledged by the great, the good and the enlightened. We hope by the present debate to add one more trophy to those which virtue has already acquired in this Institution.'

Morning Chronicle


oder im gleichen Jahr gleich mehrmals mit dieser Frage:

2204. February 1, 1799 Westminster Forum

'In the Marriage State, which constitutes the greater Evil, Love without Money, or Money without Love?'

Morning Chronicle January 30


Bruki :cool:

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BeitragVerfasst: Montag 23. April 2007, 15:22 
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@Bruki
Ja, es ist erstaunlich worüber sich die Gentlemen so den Kopf zerbrachen! :D :rolleyes:

Ich finde es ebenso interessant, daß einem Colonel Fitzwilliam 1642 durch das House of Lords offizielle Erlaubnis gegeben wurde (wie in dem Protokoll steht), seine Familie, Pferde und bewegliches Hab und Gut nach Frankreich zu bringen. Was damals nicht alles im House of Lords besprochen bzw. entschieden wurde! Unter anderem auch Erbstreitigkeiten unter sich. Man gab sich also nicht erst die Mühe, ein offizielles Gericht zu beschäftigen (das war für die Commons und andere da), sondern klärte das sozusagen unter Gentlemen. Wenn alles nichts half, konnte man sich ja immer noch duellieren ... :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Politik
BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 08:59 
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Kunstfertige Wortumdreherin und Meisterin im Freistil-Lesen
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Um auf die Anfangsfrage zurückzukommen...

meli hat geschrieben:
Hat sich Jane Austen für Politik interessiert?


... in Park Honans Biographie steht einiges zu dem Thema, stelle ich gerade fest. In Henry Austens "Biographical Notice" werden ja schon ihre "strong political opinions" kurz erwähnt, aber bis jetzt habe ich noch nie was genaueres dazu gelesen/gefunden. Vielleicht lässt man diesen Aspekt oft unter den Tisch fallen, weil sie eben in ihren Romanen sehr wenig direkt dazu schrieb?!

Park Honan erwähnt, dass Jane Austen als junge Frau (zur Zeit der Französischen Revolution war sie knapp zwanzig) die "Marseillaise" in ihr Notenbuch abgeschrieben hat. Das habe ich noch nie irgendwoanders gelesen... aber mich interessiert schon lang eine Auflistung ihrer Musikstücke - in den diversen Büchern findet man leider immer nur einzelne, die namentlich genannt werden. Hat jemand (Alethea, Bruki, ...?) einen Tipp diesbezüglich?

Generell denke ich, dass sie sehr an Politik interessiert war, oder besser: Sie war sehr gut informiert. Was eigentlich naheliegend ist, mit zwei Brüdern, die in die Napoleonischen Kriege involviert waren. In den Briefen aus dieser Zeit (an Cassandra und Frank) wird deutlich, dass sie weiß, wovon die Rede ist.
1813 hat sie mit Freude Charles Pasley's "Essays on the Military Policy" gelesen und äußerte sich in einem Brief sehr begeistert darüber ("delightfully written").
Auf der anderen Seite äußerte sie sich genervt von dem Hype um Lord Nelson und weigerte sich, seine Biographie zu lesen.

Beim ersten Lesen hat mit Park Honan's Biographie ein bißchen geärgert, weil er so lang und breit auf das Leben ihrer Brüder und die politische Lage eingeht und ich das Gefühl hatte, Jane Austen selbst rückt in den Hintergrund. Tut sie vielleicht auch im Vergleich zu anderen Biographien, aber ich finde es sehr spannend, ihr Leben jetzt noch mehr im Kontext zu den zeitgeschichtlichen Ereignissen zu sehen - und sehr interessant all die Parallelen in ihrem Werk dazu zu sehen. (vorallem in "Persuasion" und "Mansfield Park" z.B.)


Zuletzt geändert von Julia am Mittwoch 11. Juli 2007, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:12 
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D'Arcy-Expertin mit Adelsaffinität
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Na gut, jetzt eine dumme Frage.
Du schreibst, Jane habe sich die Marseillaise aufgeschrieben. Ich vermute einmal, da ging es aber mehr um Dinge wie " Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", als um eine Liebe zu Frankreich. Oder hat sie Caroline Bingley in der Absicht als Patriotistin dargestellt, einen weiteren Punkt ihrer Lächerlichkeit hinzuzufügen?

Und vermutlich hatte ihr Unwillen gegen den Hype mehr mit Lord Nelsons Person zu tun, vor allem unter dem Aspekt, daß alle Soldaten und Marinemitglieder ihr Leben aufs Spiel setzen und ihnen der gleiche Ruhm gebührte wie den höchstdekorierten Offizieren, und noch mehr, weil sie an vorderster Front standen ...

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:24 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Dumme Gegenfrage: Ist das nicht der Marsch von Beethoven?
Im Roman Desirée wird ein Treffen zwischen dem Ehepaar Bernadotte und Beethoven beschrieben, an welchem er besagtes Stück spielen ließ und seine Ideen und Gedanken dazu erklärte. Das er sie eigentlich den Idealen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und dem Mut der Marschälle widmen wollte, nun aber die Gefahr durch Napoleon erkennen und die Ideale verraten sehen würde... oder so ähnlich. War das dieses Musikstück? Beethoven war nun wirklich sehr beliebt und von daher könnte evtl. Caroline Bingley aus diesem Grund das Stück schätzen? Weil es "in" war??? :juggle:

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:34 
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Tina hat geschrieben:
Dumme Gegenfrage: Ist das nicht der Marsch von Beethoven?


Nicht ganz. Du meinst die "Eroica", Beethovens 3. Sinfonie, die Beethoven zunächst voll Bewunderung für Bonaparte komponierte. Die Marseillaise wiederum ist die franz. Nationalhymne. Ich weiß allerdings nicht, inwieweit Beethovens Werk in England bekannt war.


Ich kann mich im Moment nicht erinnern, daß im Buch Ms. Bingley als Patriotin dargestellt wird. In der neuen Verfilmung läßt sich Ms. Bingley über die franz. Innendekoration einer Bekannten aus. Ms. Bingley kann ich mir jedenfalls nicht als Anhängerin von "Freitheit/Gleichheit/Brüderlichkeit" vorstellen.


Zuletzt geändert von Ulli am Dienstag 15. Mai 2007, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:38 
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(Dumme Frage meinerseits: Wo äußert sich Caroline Bingley denn über Politik bzw. über dieses Stück?)

@Tina: Ich denke, es handelt sich im Fall der Marseillaise um dieses Stück. Damit hatte Beethoven doch gar nichts zu tun?!


Zuletzt geändert von Julia am Dienstag 15. Mai 2007, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:40 
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Matthews spezielle Weinlieferantin
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Danke, Ulli! Es war ja auch ein ganzer Abend, an dem das Ehepaar Bernadotte Beethoven zugehört hat. Und "nur" ein Stück erschien mir da schon sehr wenig... Aber Beethoven verarbeitete da halt ähnliche Gedanken.

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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:43 
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Tina hat geschrieben:
Es war ja auch ein ganzer Abend, an dem das Ehepaar Bernadotte Beethoven zugehört hat. Und "nur" ein Stück erschien mir da schon sehr wenig... Aber Beethoven verarbeitete da halt ähnliche Gedanken.


Verstehe im Moment nur Bahnhof. Was willst Du damit sagen?


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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:47 
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Caro hat geschrieben:
Und vermutlich hatte ihr Unwillen gegen den Hype mehr mit Lord Nelsons Person zu tun, vor allem unter dem Aspekt, daß alle Soldaten und Marinemitglieder ihr Leben aufs Spiel setzen und ihnen der gleiche Ruhm gebührte wie den höchstdekorierten Offizieren, und noch mehr, weil sie an vorderster Front standen ...


Ja, das denke ich auch.
Frank Austen hat die Schlacht von Trafalgar ja knapp verpasst, weil Nelson ihn und sein Schiff zum "Wasserholen" nach Cadiz geschickt hat, was Frank wohl sehr geärgert hat. Der hätte sich lieber ins Getümmel gestürzt, wobei seine Frau und seine Schwestern sicher froh drum waren - angesichts der vielen Toten und Verletzten auf britischer Seite.
Dafür konnte er dann in St Domingo endlich glänzen.

Jane Austen hat das dann übrigens in "Persuasion" untergebracht, wo Admiral Croft in Trafalgar zum Invaliden wurde und Wentworth dank seines Mutes in St Domingo zum Kapitän.


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BeitragVerfasst: Dienstag 15. Mai 2007, 09:48 
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Ulli hat geschrieben:
Tina hat geschrieben:
Es war ja auch ein ganzer Abend, an dem das Ehepaar Bernadotte Beethoven zugehört hat. Und "nur" ein Stück erschien mir da schon sehr wenig... Aber Beethoven verarbeitete da halt ähnliche Gedanken.


Verstehe im Moment nur Bahnhof. Was willst Du damit sagen?


Es wurde im Roman erwähnt, dass sie ein Konzert zu hören bekamen mit mehreren Sätzen und nicht "nur" ein Stück, das im Vergleich dazu natürlich kurz ist und unmöglich einen Abend andauern kann.
Und dass in der Eroica halt auch die Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit aufgegriffen worden sind. Also auch von daher ich es verwechseln konnte. Weil die Eroica eben den Marschällen gewidmet sein sollte. Und das habe ich mit der Marseillaise (oder wie auch immer geschrieben) verwechselt.

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