Der letzte Kampf

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    Re: Der letzte Kampf

    Narcissa - 17.12.2007, 23:24

    Der letzte Kampf
    Zitat: Und einen OS hab ich noch von Bellatrix!

    Diesmal geht es um Rodolphus, der einen Kampf zu gewinnen hat und Bellatrix hofft und bangt um ihren Ehemann!

    Wünsch euch viel Spaß und...Kommis??? *büüüddddee*

    liebe Grüße

    Der letzte Kampf

    Mit ihren Gedanken ganz woanders, saß Bellatrix in dem großen Zimmer, das einst ihren Eltern gehörte. Es war ein schönes Zimmer. Schlicht und doch zierlich wurde es eingerichtet. Mit warmen Pastelltönen, die dem Raum ein angenehmes Klima verliehen, fühlte man sich sehr wohl in dem Raum. Gerade weil diese Farben nirgendwo sonst im Haus zu finden waren, strahlte das Zimmer eine gewisse Wohligkeit aus.
    Nur ein mittelgroßer Schrank stand neben der Tür; in der Ecke daneben befand sich ein schöner großer Fauteuil, der mit einem Muster und den Buchstaben D B & C B bestickt war; ein Tisch mit verschiedensten Vasen und Kunstblumen und darüber ein Bild mit den schönsten Farben stand an der Wand gegenüber.
    An der noch freien Wand war ein großes schön gemachtes Bett. Das Zimmer wirkte freundlich und nicht so abschreckend, wie das Haus im Gesamten.
    Das Black-Haus war riesig und unfreundlich. War man kein Bewohner oder Freund der Familie so hätte man ruhig annehmen können, es wäre ein Gefängnis. Die Wände waren weiß, jedoch dreckig und sie fingen schon an abzubröckeln. Die meiste Fläche der Mauer war mit Dornen bedeckt und ließ erahnen, dass seit Jahren niemand mehr dafür gesorgt hatte, das Haus zu renovieren.
    Bellatrix saß mit starrer Miene auf dem Bett und hing ihren wirren Gedanken nach. Nur mit Mühe konnte sie ihre Gedanken sortieren. Sie konnte sich nicht erklären, wie das passieren konnte. Alles war perfekt geplant.
    Die Gedanken schossen durch Bellatrix' Kopf, als wären sie ein rauschender Gebirgsbach. Bellatrix erhob sich und ging durchs Zimmer, immer noch mit den Gedanken in einer anderen Welt. Im Moment war ihr einziger Wunsch nur so schnell wie möglich die wirren Gedanken zu verdrängen und einfach an nichts zu denken.
    Sie stellte sich ans Fenster und blickte nach draußen. Als hätte sie es erwartet, tauchten plötzlich mitten auf dem Grundstück fünf schwarze, vermummte Gestalten auf.
    Drei der Gestalten trugen eine, scheinbar verwundete, schwarze Gestalt auf einer Bahre. Mit zügigen Schritten gingen sie auf das Haus zu und traten ohne anzuklopfen ein. Anstatt Angst zu bekommen, wer diese Gestalten sein konnten, entfernte sich Bellatrix vom Fenster und öffnete die Tür in den Gang. Mit besorgtem Gesichtsausdruck schritt sie die Treppe in den Flur hinab und sah, dass das Licht in den folgenden Räumen brannte. Laute Stimmen waren aus dem Wohnzimmer zu hören. Bellatrix beschleunigte ihren Schritt und ging auf die Gestalten zu, die sich um das Sofa, auf dem jetzt die Bahre mit der verletzten Gestalt lag, tummelten. Erst jetzt konnte man erkennen, dass die schwarzen Gestalten maskiert waren.
    "Was ist passiert?", fragte Bellatrix aufgebracht. "Wo wart ihr so lange?"
    "Bellatrix!", sagte eine raue Stimme, die aus der Maske der größten der Gestalten zu gehören schien. "Wir wollten dich schon holen! Aber das ist jetzt überflüssig!"
    "Wo wart ihr?", fragte sie noch einmal und blickte gebannt auf die verletzte Gestalt auf dem Sofa. Sie runzelte die Stirn und schlug dann, als hätte sie erkannt, wer da lag, die Hände vor den Mund. "Oh Gott…ist das…ist das -?"
    "Rodolphus, ja!"; sagte die Stimme und die Gestalt nahm die Maske ab. Ein weißblonder Mann mit spitzem Gesicht kam zum Vorschein. Lucius Malfoy.
    Bellatrix sog die Luft ein, als würde sie herzergreifend schluchzen. "Was…was ist…passiert?", fragte sie und schüttelte ungläubig den Kopf. "Das kann nicht…das kann nicht Rodolphus sein! Er war doch so gut vorbereitet!"
    Einer der noch immer vermummten Gestalten zog dem Verletzten die Maske vom Gesicht und Bellatrix stockte. Dort, auf dem Sofa, lag ihr Mann. Blutüberströmt und verletzt lag er da. Seine Augen hatte er geschlossen. Er schien zu schlafen.
    Bellatrix musste sich zusammenreißen um nicht loszuschreien. "Ist…ist…er…ist er…tot?", fragte sie Lucius ruhig, der sie mit großen Augen musterte.
    Lucius schüttelte den Kopf. "Nein, noch nicht. Er ist bewusstlos und hat viel Blut verloren. Wir mussten ihn erst suchen. Bellatrix", sagte Lucius, da Bellatrix ihren Kopf energisch schüttelte und mit den Tränen kämpfte, das sie aber niemandem zeigte. "wir tun alles, was wir können, um ihn wieder zu heilen. Die besten Heiler des St. Mungo sind auf dem Weg hierher!"
    Bellatrix, die immer noch den Kopf schüttelte, begriff nicht ganz, was hier vor sich ging. Ihr Mann, der eigentlich als so gut wie unverwundbar galt, rang mit dem Tod um sein Leben.
    "Was…ist…ist passiert?", fragte sie Lucius Malfoy stotternd. "Es war doch alles perfekt geplant!"
    "Ja, das war es auch, aber - du warst doch dabei!", sagte Lucius und sah sie an.
    "Schon, aber als ich diese kleine Göre meiner Schwester verfehlt hatte, rief mich der Lord und ich konnte mich nicht mehr um sie kümmern. Der Lord schickte mich nach Hause. Ich sollte alles vorbereiten, um Potter einen schönen Empfang zu bereiten, als Yaxley hier auftauchte und sagte, es wäre etwas mit Rodolphus passiert.", erklärte sie Lucius und hatte ihre Stimme wiedergefunden. Sie stotterte nicht mehr und klang gefasster als zuvor.
    "Ach deshalb, konnten wir dich auf dem Feld nirgends finden!", meldete sich einer der vermummten Todesser zu Wort und riss sich die Maske vom Gesicht.
    Antonin Dolohow blickte sie mit großen Augen an und wandte sein Gesicht dann zu Rodolphus, der noch immer aussah, als würde er schlafen.
    "Was ist denn jetzt passiert?", fragte Bellatrix mit Nachdruck.
    "Genau wissen wir es nicht, aber eine logische Erklärung wäre, als du weg warst, kümmerte sich Rodolphus um eure Nichte und deren Ehemann. Er muss dabei einen schweren Fehler gemacht haben, denn als ich mich umdrehte schrie diese Göre Stupor und Rodolphus stürzte mit seinem Besen ab. Wie weit kann ich nicht sagen, aber es muss ziemlich weit gewesen sein. Ein Wunder, dass er sich nicht das Genick gebrochen hat!", sagte Lucius und seufzte. "Unterwegs muss er einige Äste und Zweige gestreift haben. Du siehst ja sein Gesicht. Als hätte man ihn rasiert!"
    Bellatrix nickte und schüttelte gleich darauf verständnislos den Kopf. "Diese blöde Göre von meiner Schwester. Dafür wird sie bezahlen, das schwöre ich! Wo ist Narcissa?"
    "Ich habe sie ins St. Mungo geschickt, um den Heilern bescheid zu sagen. Sie müsste gleich hier auftauchen!", sagte Lucius und setzte sich auf einen Stuhl an dem großen runden Tisch.
    "Was ist mit Potter? Hat er überlebt?", fragte Bellatrix verärgert nach einigen stillen Minuten. Nun setzten sich auch die anderen Todesser und nahmen die Masken von den Gesichtern. Rabastan Lestrange, Yaxley und Travers kamen zum Vorschein und blickten zu Boden. Offenbar hatte sie die Sache hier ziemlich mitgenommen.
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    "Sie sind da!", sagte Lucius, erhob sich und ging zur Tür. Einige Sekunden später kam er mit Narcissa und einem Heiler wieder zurück ins Wohnzimmer.
    "Gut, dass Sie da sind!", sagte Bellatrix und ging ihm entgegen. "Sie müssen meinem Mann helfen! Er ist schwer verwundet!"
    "Ich werde tun, was ich kann!", sagte der Heiler fachkundig und ging auf Rodolphus zu. "Wie ist das passiert?"
    Lucius, der zuvor noch bei Narcissa stand, stellte sich neben den Doktor und erklärte ihm die Situation. Bellatrix hatte keine Kraft dazu.
    Mit einem lauten Seufzer ließ sie sich auf einen Stuhl fallen. Sie hatte keine Ahnung, wieso sie diese Sache so mitnahm. Geliebt hatte sie Rodolphus nie. Zumindest hatte sie sich das nie eingestanden. Und das würde sie auch nie. Das hatte sie sich zumindest geschworen, als sie und Rodolphus heiraten mussten. Und doch, der heutige Tag brachte ihre Gefühlswelt, was Rodolphus anging, total durcheinander. Wieso konnten diese Leute nicht einfach gehen? Wieso mussten sie hier zusehen? Sie wäre so gerne alleine gewesen und hätte sich mit ihrem Schmerz versteckt, aber das konnte sie so natürlich nicht. Wie gerne hätte sie mit Rodolphus jetzt alleine gesprochen. Wenigstens versucht mit ihm zu sprechen. Auch wenn er sich möglicherweise nicht erkannt hätte. Doch sie musste in Gegenwart ihrer Schwester, ihres Schwagers und den anderen Todessern stark sein. Noch nie hatte sie sich dabei den Fehler erlaubt Schwäche zu zeigen und das hatte sie auch nicht vor jemals zu tun.
    Alles, was jetzt passierte, nahm sie nur sehr verschwommen wahr. Als würde es gar nicht passieren, oder gar nicht zur Handlung gehören.
    Ihre Gedanken drehten sich nur um Rodolphus. In ihrem Kopf tauchten Fragen auf, die sich nicht erklären konnte. Die Frage, die sich ihr am meisten aufdrängte war, weshalb es ihr so schwerfiel ihn so zu sehen. Blutüberströmt, bewusstlos und mit dem Tod ringend lag er da. Sie wusste noch nicht einmal, wie es passiert war. Zu sehr war sie damit beschäftigt dem Lord alles recht zu machen, anstatt ihrem Ehemann. Wenn sie genauer darüber nachdachte, tat sie das immer. Immer bevorzugte sie den Lord und nicht Rodolphus oder allgemein ihre Familie. Narcissa, zum Beispiel, vergötterte Lucius und tat alles für ihn und ihren Sohn. Obwohl der Lord auch von ihr viel verlangte. Aber Narcissa liebte ihre Familie. Sie war ihrem Ehemann treu. Aber Bellatrix konnte das nicht. Sie konnte Rodolphus einfach nicht lieben. Emotional gesehen war sie ihm ja noch nicht einmal treu. Sie dachte nur an den Lord. Wenn sie das auch gerne geändert hätte. Aber es ging einfach nicht. Zu sehr vergötterte sie den Lord und seine Taten. Sie war seiner Ansichten und das allein war für sie ausschlaggebend. Rodolphus vergaß sie dabei, obwohl auch er diesen Ansichten entsprach.
    Körperlich hatte sie Rodolphus schon immer mehr verehrt, als den Lord, aber emotional ließ sie es nicht zu. Die Nächte mit ihm, die Tage im Gefängnis, all das waren Erinnerungen, die sie nur zu gerne wieder in ihr Gedächtnis rief. Nur leider mit dem falschen Grund.
    In ihre Gedanken vertieft, stand sie auf und ging in die Küche. Bellatrix wollte jetzt nicht zusehen, bei dem Versuch ihren Ehemann zu retten. Sie wollte alleine sein, alleine mit Rodolphus. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihm noch so viel sagen wollte, bevor er tatsächlich starb.
    Er durfte einfach nicht sterben. Es durfte nicht passieren. Verzweifelt redete sich Bellatrix ein, dass dieser Sturz nur ein Grund war, ihr ins Gewissen zu reden. Sie hätte mehr für ihn empfinden sollen. Immerhin war sie seit knapp zwanzig Jahren mit ihm verheiratet. Und wenn sie sich jetzt beeilte und einsah, was sie für ihn empfand, würde er die Augen aufschlagen und alles wäre wieder gut.
    Unweigerlich wanderten ihre Gedanken zu jenem schicksalhaften Tag, den viele auch als Hochzeit bezeichneten. Wie oft schon, hatte sie sich gefragt, was passiert wäre hätte sie Rodolphus nicht geheiratet. Sie hatte bereits aufgehört zu zählen, kam aber nie zu einer Antwort, die für sie plausibel gewesen wäre. An ihrem Hochzeitstag, der von ihrer Mutter so großzügig luxuriös organisiert worden war, hatte sie den Entschluss gefasst sich an der Welt und vor allem an ihren Eltern zu rächen. Gehasst hatte sie sie dafür. Dafür, dass sie ihr das Leben stahlen, das sie so gerne hätte führen wollen. Frei von allen Verpflichtungen einem Ehemann gegenüber. Bellatrix wollte nur für sich selbst leben und für niemanden sonst. Aber dieser Entschluss wurde von ihrer überaus selbstgefälligen und selbstsüchtigen Schwester zunichte gemacht. Einfach so und nur aus purer Selbstsucht.
    Schwanger war sie geworden, diese blöde Kuh, von einem Muggelgeborenen. Bellatrix verkrampfte sich unfreiwillig. Sie hasste ihre Schwester dafür, dass sie ihren Eltern praktisch grünes Licht gab, Bella und Narcissa wehzutun.
    Bellatrix' Eltern hatten nach dem Verrat ihrer Schwester Andromeda beschlossen ihre beiden anderen Töchter zu verheiraten, um eine weitere Schande auszuschließen. Jedoch war Schande gar kein Ausdruck für einen derartigen Verrat. Seit Jahrhunderten war die Familie Black reinblütig und verachtete die Schlammblüter und Muggel. Doch Andromeda missachtete diese Ansicht und lebte ihr eigenes Leben, so wie sie es wollte, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
    Im Gegensatz zu Narcissa konnte sich Bellatrix ihrem Schicksal nie wirklich fügen. Sie verdrängte alles, was mit ihrer Schwester Andromeda zu tun hatte, und versuchte dennoch ein glückliches und erfülltes Leben zu haben.
    Bellatrix hatte sich auf einen Sessel in der Küche gesetzt und sah aus dem Fenster, das ihr gegenüber lag. Langsam begann es zu dämmern. Draußen regte sich nichts, nur die Bäume, die sich aufgrund des Windes bewegten, verliehen der aufkommenden Dunkelheit das gewisse Etwas, das die Nacht so unheimlich machte.
    "Bellatrix!", sagte plötzlich eine Stimme hinter Bella. Völlig aus ihren Gedanken gerissen drehte sie sich um und blickte in das Gesicht von Narcissa. "Da bist du ja!" Sie setzte sich auf einen der Stühle und sah Bellatrix an. "Wie geht es dir?"
    Bellatrix zuckte mit den Schultern. "Gut,…es geht mir gut!", antwortete sie und beobachte die Dämmerung. Das war eine Lüge. Nur wollte sie das niemals zugeben. Sie konnte es niemals zugeben.
    "Bella, es geht dir nicht gut, das sehe ich!", Narcissa griff nach Bellatrix' Hand und drückte sie fest. "Rodolphus wird schon wieder! Der Arzt sagte -!"
    "Gut, Narcissa, es geht mir gut!", rief Bellatrix dazwischen. Sie wollte jetzt nicht hören, was der Arzt über Rodolphus sagte. Sie wollte überhaupt nichts hören. Ihr größter Wunsch war jetzt einfach nur alleine zu sein.
    Narcissa schreckte zurück und schüttelte den Kopf. "Bellatrix, ich will dir doch nur helfen!"
    "Ich brauche jetzt keine Hilfe. Ich will nur meine Ruhe!", sagte Bellatrix energisch und errötete durch die Aufregung.
    "Ist ja gut! Lucius und ich gehen jetzt! Wenn du doch noch Hilfe brauchst, du weißt ja, dass du jeder Zeit zu uns kommen kannst!", antwortete Narcissa und ging in den Flur. Lucius schien schon dort zu warten, denn Bella hörte noch, wie die Tür zuflog und sich vier Gestalten vom Haus entfernten.
    Sie atmete einmal kurz ein und aus und ging zurück ins Wohnzimmer. Der Raum wurde jetzt von vier großen Kerzen beleuchtet. Rabastan saß noch auf seinem Stuhl, den Kopf in den Händen, und daneben stand der Heiler, der vorhin mit Narcissa gekommen war.
    "Sie sind noch nicht weg?", fragte Bellatrix verwirrt und hoffte, dass das kein schlechtes Zeichen sein mochte.
    "Oh, da sind Sie ja! Ich habe noch auf Sie gewartet!", sagte der Heiler und sah Bellatrix ins Gesicht.
    "Wieso? Was ist mit Rodolphus?", fragte sie ihn scharf und doch auf ihre Weise besorgt. "Er wird doch wieder gesund, oder?"
    "Nun ja, wir können es hoffen! Ich habe getan, was ich konnte! Jetzt liegt es an ihm. Er hat sehr viel Blut verloren!", sagte der Heiler und klang bedacht. Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen.
    "Ja, das hat man mir schon gesagt! Aber wie geht es ihm?", fragte Bella und hoffte endlich eine Nachricht zu hören, die ihr gefiel.
    "Es geht ihm den Umständen entsprechend!", gab er ihr zur Antwort. "Das heißt, allerdings, dass es ihm schon wesentlich besser geht, als vorhin!"
    "Kann man ihm helfen?", fragte Bellatrix sichtlich erleichtert. Dass es Rodolphus besser als zuvor ging, schien ihr Gewissen etwas zu beruhigen.
    "Wie gesagt, es liegt nun an ihm, den Kampf zu gewinnen!", meinte der Heiler, als man plötzlich ein Stöhnen und Ächzen vernahm. Erschrocken drehte sich der Heiler um die eigene Achse und lief zu Rodolphus. Mit einem Abhörgerät tastete er nach seinem Herzen und entspannte sich allmählich.
    "Was? Was ist los?", fragte Bellatrix und kam auf die Couch zu. Auch Rabastan regte sich auf seinem Platz. Sein Kopf erhob sich und er sah gespannt auf seinen Bruder.
    Der Heiler sah sie an und lächelte. "Ihr Mann wacht langsam auf. Wenn Sie mit ihm reden möchten würde ich noch etwas warten, da er noch sehr schwach ist. Ein paar Stunden Ruhe und Sie können mit ihm sprechen!"
    Bellatrix atmete erleichtert aus und bedankte sich bei dem Mann. Mit einem Segensspruch und einer kurzen Verabschiedung machte sich der Heiler auf den Weg nach Hause.
    Erleichtert, dass der Heiler endlich weg war, ließ sich Bellatrix erneut auf einen Stuhl fallen. Ein paar Minuten lang saßen sie und Rabastan nur da und starrten auf den verletzten Rodolphus. Sein Gesicht war gereinigt worden, denn man konnte jetzt die Kratzer deutlich sehen.
    Keiner der beiden Angehörigen sagte ein Wort. Ganz entfernt hörte man eine Pendeluhr ticken. Es musste bereits 9 Uhr abends sein. Der Tag war viel zu schnell vorbeigegangen.
    Neben dem Ticken der Uhr vernahm man noch das starke Ein- und Ausatmen von Rodolphus. Sein Brustkorb hob und senkte sich erheblich.
    "Soll ich dich mit ihm alleine lassen?", fragte Rabastan leise nach etwa drei Minuten der Stille.
    Bellatrix blickte ihn verstört an. "Nein, du…du kannst gerne hier bleiben! W-Wenn du willst!"
    "Nein, nein, ich will euch nicht stören! Und…ich habe ohnehin noch was zu erledigen!", sagte Rabastan und versuchte so ablehnend wie möglich zu klingen, auch wenn er noch gerne bei seinem Bruder bleiben wollte.
    "Aber…er ist doch dein Bruder und…wenn du gerne hierbleiben möchtest, dann darfst du das natürlich!", meinte Bellatrix und nickte mit dem Kopf.
    Er schüttelte den Kopf und hob die Hand ablehnend. "Nein, der Abend gehört euch beiden! Ich würde doch nur stören und wenn…morgen ist auch noch ein Tag!"
    "Ja, wenn er die Nacht übersteht!", sagte Bellatrix und musste eine Träne unterdrücken.
    Rabastan schien es zu bemerken, kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Hey, er wird es überleben. Da bin ich sicher!"
    Sie nickte und legte einen Arm um seine Schulter. "Na gut, komm gut nach Hause und sag den anderen Bescheid, dass er aufgewacht ist!"
    Nur mit Mühe konnte sie ihre Tränen verstecken. Sie hätte so gerne losgeheult. Bellatrix Lestrange wollte tatsächlich weinen. Noch nie hatte sie geheult. Als Kind ja, aber schon seit sie zehn Jahre alt war nicht mehr. Wenn Rabastan doch endlich gehen würde.
    "Natürlich, ich richte es aus!", sagte er und strich ihr über den Rücken. "Wenn was ist, du weißt, wo du mich findest!"
    Bella nickte und ging mit ihm zur Haustür.
    "Er wird wieder, ganz bestimmt!", sagte Rabastan noch einmal, dann drehte er sich um und einige Sekunden später verschwand er in der nun völligen Dunkelheit. Irgendwo in der Ferne hörte man ein PLOPP und Rabastan war vom Grundstück verschwunden.
    Leise schloss Bellatrix die Tür. Langsam schritt sie zurück ins Wohnzimmer und setzte sich auf ihren Platz.
    Endlich war sie alleine. Alleine mit Rodolphus, der noch immer stark ein- und ausatmete. Er musste jetzt schlafen seiner Atmung nach zu schließen. Die Kerzen, die vorhin so hell brannten, waren beinahe abgebrannt. Mit einem Wink ihres Zauberstabes veranlasste sie noch mehr Kerzen und der Raum war nun wieder hell erleuchtet und das Licht verbreitete eine wohlige Wärme. Bellatrix gähnte. Sie war müde. Der Tag war anstrengend und die Verwundung von Rodolphus hatte sie ziemlich mitgenommen. Unter ihren Augen waren schwarze Ringe zu sehen und ihr Haar war zerzaust.
    Die Zeit verrann wieder viel zu schnell. Bereits viertel vor zehn war es und Rodolphus zeigte keine Reaktion. Nur das ständige ein- und ausatmen war zu hören. Es war beängstigend. Man konnte genau sehen, wie regelmäßig er atmete. Ab und zu hatte er kleine Abweichungen und er schnaufte in großen Abständen. Diese Phasen bereiteten Bellatrix am meisten Kopfzerbrechen. Jedes Mal wäre sie am liebsten sofort auf ihn zugerannt und hätte ihm Luft in die Lungen gepumpt, aber dann hörte sie ihn atmen und sie entspannte sich wieder.
    Seit Rabastan weg war, war auch das Bedürfnis loszuheulen, wie weggeblasen. Bellatrix nutzte die Gelegenheit ein wenig nachzudenken. Schon seit einer halben Ewigkeit schien sie nicht mehr nachgedacht zu haben. Ihr Gedächtnis war beinahe leer. Nur die Angst, Rodolphus könnte plötzlich aufhören zu atmen, schien ihr einfach keine Ruhe zu lassen.
    Wieder kam ihr ihre Hochzeit in den Sinn. Jede Faser ihres Körpers schien mit der Erinnerung an diesen, für Bellatrix, so schrecklichen Tag getränkt zu sein und einfach nicht verschont zu bleiben. Wäre es doch nur schon vorüber und sie hätte Gewissheit, was mit Rodolphus passieren würde. Nichts wünschte sie sich jetzt sehnlicher, als die Sicherheit, dass Rodolphus überleben würde. Normalerweise merkte sie anhand ihres Bauchgefühls, worauf sie sich in etwa einstellen musste. Doch jetzt war nichts dergleichen zu spüren. Kein Bauchgefühl, kein Gefühl in ihrem Kopf oder Herz konnte ihr sagen, was bald passieren würde.
    Als hätte man ihr mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen und sie hätte davon eine Erkenntnis bekommen, regte sich in ihr ganz plötzlich der Hass auf Nymphadora Tonks. Ihre Nichte, die sie mit aller Kraft verleugnete, hatte Rodolphus angeblich verwundet. Dafür würde sie bezahlen müssen, das schwor sich Bellatrix. Sie würde sie leiden lassen, wenn möglich…
    Bellatrix' Gedanken verminderten sich auf die Tochter ihrer Schwester. Ihrer verhassten Schwester. Wenn sie Glück hatte, tat sie Andromeda damit mehr weh, als sie eigentlich geplant hatte. Umso besser, dachte Bellatrix zornig und mit einem Mal verloren sich ihre Gedanken in gemeine Verschwörungstheorien und Racheakten.

    "Bellatrix? Bella, bist du hier?", hörte Bella plötzlich ein Röcheln aus Rodolphus' Richtung kommen und als hätte man ihr kaltes Wasser über den ganzen Körper geschüttet, war sie plötzlich hellwach.
    Sie wusste nicht, wie spät es war und wie lange sie schon hier lag, aber sie hatte das Gefühl als wäre sie hier seit Tagen nicht mehr weggegangen. Mit verschlafener und verwirrter Miene blickte sie zu Rodolphus und sah, dass er seine Augen geöffnet hatte und ruhig atmete. Sein Blick verriet er, dass er genauso verwirrt war, wie sie, ihn jetzt sprechen zu hören. Jedoch hatte sich ein zweiter Ausdruck in Rodolphus' Gesicht geschlichen: Glück. Er sah glücklich aus. Auf Bellatrix' Mund stahl sich ein Lächeln und sie ging langsam auf ihn zu.
    "Rodolphus?", fragte sie und setzte sich neben ihn.
    "Bella…ich…dachte schon…du…wärst gar nicht da!", stotterte und röchelte er. Das Sprechen schien ihm äußerst schwer zu fallen. Er atmete stärker ein und aus, als zuvor.
    "Shht…sag nichts. Du strengst dich zu sehr an!", sagte sie und legte eine Hand auf seinen Brustkorb, der mit einer Decke zugedeckt worden war.
    "Bella…w-was ist…p-passiert?", fragte er sie. Offenbar hatte er keine Ahnung, was mit ihm geschehen war.
    "Du bist gestürzt – vom Besen!", sagte sie schnell. "Aber keine Angst, du wirst wieder gesund!"
    Rodolphus schüttelte den Kopf. "Nein…Bella…nein!", stotterte er.
    Bellatrix sah ihn fragend an. Sie hatte keine Ahnung, was er mit nein meinte. Sie hoffte, dass es nicht das bedeutete, was sie ganz tief in ihrem Gehirn zu verdrängen versuchte.
    "Natürlich wirst du wieder!", beschwichtigte sie ihn. "Du…du musst nur durch-durchhalten!"
    Wieder schüttelte Rodolphus verneinend den Kopf. Diesmal etwas energischer und sein Brustkorb hob und senkte sich noch mehr.
    Bellas Hand, die noch immer auf seiner Brust lag bewegte sich im Rhythmus seiner Atmung auf und ab. Mit der anderen Hand griff sie nach Rodolphus' und drückte sie sanft. Rodolphus erwiderte den Druck und lächelte sie gequält, vom Reden und schweren Atmen, an.
    Bellatrix lächelte zurück und versuchte ihn somit etwas zu beruhigen und ihn auf andere Gedanken zu bringen.
    "W-wie geht es dir?", fragte sie und strich ihm nun mit der Hand, die vorhin noch auf seiner Brust gelegen hatte, über seine rechte Wange. Nur mit Mühe konnte sie ihre Tränen zurückhalten. Sie hatte schon Angst, sie würden aus ihr herausbrechen, wie ein Wasserfall, aber noch konnte sie sich beherrschen. Sie wollte Rodolphus auf keinen Fall unnötig aufrege.
    "Es ging…m-mir…schon…b-besser!", antwortete er und griff langsam, mit der freien Hand, nach ihrem Gesicht. Je näher er ihr kam, desto nervöser wurde Bella. Sie wollte Rodolphus so gerne bei sich wissen. Zitternd berührte er ihre, zwar dreckige, jedoch samtene Haut. Wie eine Katze schmiegte sie sich an Rodolphus' weicher Hand und versuchte ihn so nah wie möglich an sich zu spüren.
    "Oh…Bella!", hauchte er und Bella meinte dabei das Zittern noch heftiger zu spüren. "Sei jetzt stark!"
    Das Zurückhalten der Tränen fiel ihr nun noch schwerer als zuvor. Sie begann nun selbst heftig zu zittern, beinahe haltlos. Rodolphus blickte sie mit großen Augen an und versuchte seinen Kopf zu bewegen. Mit größter Anstrengung schaffte er es den Kopf etwa zwei Millimeter vom Kissen wegzubewegen.
    "Nicht!", sagte Bellatrix und stockte, als er mit einem lauten Seufzer zurückfiel. "Streng dich nicht zu sehr an!"
    "Komm her!"; forderte sie Rodolphus jetzt auf. Er tastete nach dem Stoff ihres Kleides und zog sie langsam zu sich heran. Immer näher kamen sich ihre Lippen. Bella schien sich wie in Zeitlupe auf ihren liegenden Ehemann zuzubewegen. Als sich ihre Lippen trafen durchfuhr Bellatrix ein eiskalter und doch wohliger Schauder. Genießerisch schloss sie die Augen und umfasste mit ihren Händen sein Gesicht. Obwohl er kaum Luft bekam und immer noch heftig zitterte, war dieser Kuss der beste, den Bellatrix in ihrem Leben je bekommen hatte.
    Mit einem starken Luftholen von Rodolphus lösten sie sich wieder voneinander und Bella blickte ihren Ehemann besorgt an. Schon wieder stiegen ihr Tränen in die Augen, doch als ihr Blick auf seine Brust fiel, veränderte sich ihr Blick in einen fragenden Ausdruck.
    Seine Atmung intensivierte sich. Er schien kaum noch Luft zu bekommen, so stark und in immer kürzer werdenden Abständen schnaufte er.
    "Rodolphus, was…was…ist mit d-dir?", fragte Bellatrix verzweifelt.
    Er schüttelte nur ablehnend den Kopf. "N-Nichts…Bella…es…es ist n-nichts!"
    "Rodolphus!", sie wurde immer aufgebrachter. Was war denn nur los? Der Kuss musste ihn so aufgeregt haben, dass sich seine Lunge zusammenzog. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihm helfen könnte. Ihr Gehirn arbeitete in Höchstform, doch ihr fiel keine Lösung ein. Langsam beruhigte sich sein Blutdruck wieder und er begann wieder normal zu atmen.
    Bellatrix seufzte lautstark auf. Sie war so erleichtert, seine regelmäßigen Atemzüge zu hören, dass ihr gar nicht auffiel, wie dieser Zustand sich stetig dehnte. Mit jedem seiner Atemzüge verlängerte sich der Abstand dieser. Rodolphus sagte nichts mehr.
    "Es wird alles gut werden, das verspreche ich dir!", sagte sie nun erleichtert zu ihm. Doch von Rodolphus kam keine Reaktion. Seine Augen waren auf Bella gerichtet und seine Hand drückte leicht die ihre.
    Tief in ihr drin wusste Bellatrix, dass Rodolphus diesen Zustand nicht mehr lange überleben würde, doch sie wollte es nicht zu lassen. Mit lauter Stimme rief sie noch einmal seinen Namen und hoffte, er würde reagieren, doch nichts kam von ihm. Nicht einmal sein Brustkorb hob sich mehr. Er war doch hoffentlich nicht schon tot?
    Diese Frage quälte Bellatrix nun, da er sich nicht mehr bewegte und keine Reaktion mehr zeigte.
    "Bella…!", hauchte er, verstummte aber sofort wieder.
    "Rodolphus? Bitte, stirb nicht!", rief sie ihm zu, "Bitte, du musst bei mir bleiben! Ich will nicht, dass du stirbst, bitte!"
    Rodolphus hatte seinen Mund leicht geöffnet und als Bellatrix ihren Appell an ihn beendet hatte, konnte man deutlich sehen und hören, wie er den letzten Atemzug aushauchte. Rodolphus war tot. Er hatte den Kampf gegen den Tod verloren und hatte mit seinem Leben dafür bezahlt.
    Jetzt konnte sich Bella nicht mehr halten. Ihre Stimme, die vorhin noch so klar und gefasst war, ging in einem Schluchzen unter. Sie kniete sich vor die Couch, legte ihren Kopf auf Rodolphus' Brust, griff mit den Händen nach seinen und begann bitterlich zu weinen.
    Sie weinte, wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr geweint hatte. Riesige Tränen rannen ihr übers Gesicht und fielen schwer auf seinen Oberkörper.
    Der Verlust ihres Ehemannes nahm Bellatrix mehr mit, als sie sich je eingestehen würde. Die Trauer um ihn war so groß, dass es ihr beinahe unmöglich war, zu leugnen, was ihr ihr Herz nun zu zeigen versuchte. Schmerzlich und heimlich gestand sie sich endlich ein, dass sie für Rodolphus mehr als nur Verehrung empfand.
    Sie hob ihren Kopf, blickte in Rodolphus' ausdruckslose Augen, drückte seine Hand fest und sagte: "Wenn du es auch nicht mehr hören kannst, Rodolphus,…ich liebe dich!"
    Und mit einem letzten sanften Kuss auf seinen, immer noch, leicht geöffneten Mund verabschiedete sie sich von ihm.



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