Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

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    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:25

    Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004
    Sascha ließ sich mit schweren Magenkrämpfen auf die Krankenstation bringen.
    Die Schließerin, die sie dorthin brachte, glaubte keineswegs daran, dass es ihr so schlecht ging und doch ließ sie es zu, dass Sascha zu Frau Dr. Herzog konnte.
    Birgit Schnoor öffnete die Tür zur Krankenstation und meldete den Sachverhalt, dann verließ sie die beiden mit dem Satz:Wenn Sie mit Frau Mehring fertig sind, lassen Sie es mich wissen. Die Tür schloss sich hinter der Schließerin.

    Sascha stand noch in Türhöhe und beobachtete Kerstin, diese blickte sie fragend an.
    Da steht sie nun in ihrer ganzen Schönheit vor mir und ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll. Saschas Gedanken überschlugen sich.
    Es war einer, der wenigen Augenblicke, die sie ungestört miteinander verbringen konnten. Kerstin hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle für sie hegte, dass war es, was Sascha sich die ganze Zeit über gewünscht hatte und trotzdem näherte sie sich ihrer großen Liebe nicht. Sie zog sich sogar noch mehr zurück.

    Diese ganzen Gedanken geisterten ihr im Moment durch den Kopf. Sascha schüttelte leicht den Kopf und ging langsam auf die Ärztin zu. Jetzt oder nie!, schoss es ihr in den Sinn. Sie fasste all ihren Mut und küsste Kerstin zart auf den Mund, diese war überrascht über die plötzliche Nähe und zog sich dadurch fast unmerklich von Sascha zurück, als der Schreck vorüber war, wollte sie den Kuss erwidern, doch Sascha, die Kerstins Reaktion missverstanden hatte, ging auf Abstand.
    Es tut mir leid! Sascha hauchte diese Worte nur, sie drehte sich weg, um die Tränen in ihren Augen zu verstecken. Kerstin sollte den Schmerz, den es ihr bereitete, nicht miterleben. Sie ging langsam in Richtung Fenster und schaute traurig hinaus.
    Du solltest Frau Schnoor Bescheid sagen, sie soll mich wieder in die Wäscherei bringen, ihre Stimme überschlug sich fast bei diesen Worten, Sascha konzentrierte sich so sehr darauf, die Tränen zu unterdrücken, dass sie nicht bemerkte, wie die Ärztin hinter sie trat. Kerstin legte Sascha ihre Hände auf die Schultern.
    Ich glaube es ist noch nicht an der Zeit, dass du wieder gehst, es wäre schön, wenn du mir noch etwas Gesellschaft leisten könntest, wir sehen uns in den letzten Tagen so selten. Kerstin hoffte, Sascha würde auf ihr Angebot eingehen und wie um ihre Worte zu unterstreichen, fuhr sie mit ihren Lippen leicht über ihren Nacken. Sie merkte wie ihre Freundin erschauerte und sie wusste, dass sie gewonnen hatte.
    Wir sollten es trotzdem nicht zu sehr hinauszögern, du weißt, dass selbst die Schnoor uns nicht ewig decken kann. Sascha blickte Kerstin tief in die Augen und verlor sich ein weiteres Mal darin.

    Sascha schwebte auf Wolke sieben, es war nun zwei Tage her, dass Kerstin ihr auf der Krankenstation gezeigt hatte, wie viel sie für Sascha empfindet. Gedankenverloren saß sie nun auf der Treppe und las in einem ihrer Studienbücher, eins das Kerstin ihr mitgebracht hatte.
    Sascha merkte nicht wie Kalle hinter ihr auftauchte, sie riss ihr das Buch aus der Hand und schleuderte es die Treppe hinunter. Durch die plötzliche Unterbrechung aufgeschreckt, stand Sascha abrupt auf, sie drehte sich um und sah Kalle wütend an. Was soll das? Weißt du mit deiner Zeit nichts besseres anzufangen als andere Leute zu stören?
    Kalle stand hämisch grinsend vor Sascha, Ach, habe ich etwa deine kreativen Gedanken gestört oder bist du so aufgebracht, weil das Buch von deiner Angebeteten stammt?
    Sascha, die ihr Gesicht zur Faust geballt hatte, näherte sich Kalle bedrohlich. Es machte ihr nichts aus, wenn jemand etwas an ihr auszusetzen hatte, sie war sowieso nicht die beliebteste, doch es war nicht Kalles Recht über Kerstin herzuziehen. Als Sascha die Hand ausstreckte, um Kalle am Kragen zu greifen, schubste diese sie die Stufen hinunter, sie fiel rückwärts und konnte sich deswegen beim Aufprall nicht abstützen.
    Sie landete hart und spürte einen stechenden Schmerz im Rücken, als sie sich auf die Seite rollte, stellte sie fest, dass sie auf dem Buch gelandet war. Doch das schien Kalle nicht zu reichen, sie kam ihr entgegen und zog sie am Kragen ein Stück hoch bevor sie Sascha ihre Faust ins Gesicht schlug. Nun endlich kam Kittler angelaufen, doch noch ehe er da war, ließ Kalle mit den Worten: Überleg dir gut, was du mit der Ärztin anfängst, sie gehört zu den Guten, von ihr ab.
    Als Kittler ankam, stand Sascha mühsam auf, er half ihr hoch und brachte sie direkt auf die Krankenstation. Auf dem Weg fragte er, was geschehen sei, doch Sascha sagte nur sie sei ausgerutscht und die Stufen hinuntergefallen. Frau Konopke habe ihr aufhelfen wollen aber als er dazu kam, entschied sie sich zu gehen.
    Auf der Krankenstation angekommen, hakte Kittler noch mal nach, doch Sascha öffnete die Tür und blieb ihm eine Antwort schuldig.
    Dr. Herzog drehte sich um und sah Sascha in der Tür stehen, der Anblick ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sascha hielt sich ein blutgetränktes Taschentuch vor die Nase und auch an ihrem Mundwinkel zog sich ein Blutfaden bis hin zum Kinn.
    Hinter Frau Mehring trat Herr Kittler ein. Frau Mehring ist die Treppe hinuntergestürzt, wenn Sie mit der Behandlung fertig sind, lassen Sie mich Ihre Diagnose wissen, Frau Dr. Herzog. Kittler brachte Sascha noch zur Krankenliege und ging dann wieder.
    Als Kittler die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, hatte Kerstin ihre Gefühle wieder unter Kontrolle gebracht und ging nun auf Sascha zu Diese lag gekrümmt vor Schmerzen auf der Liege und hatte die Augen geschlossen.
    Sascha, was ist passiert? Kerstin blickte sie entsetzt an.
    Ich bin gestürzt und unglücklich aufgekommen, als sie ihre Ausführungen nicht erweiterte, begann Dr. Herzog mit der Untersuchung und beschloss später noch einmal nachzufragen.
    Nachdem sie ihre Diagnose erstellt hatte, meldete sie Herrn Kittler, dass Frau Mehring die nächsten Tage noch auf der Krankenstation bleiben müsse. Sascha war unterdessen eingeschlafen, denn Kerstin hatte ihr ein Beruhigungs- und Schmerzmittel verabreicht.
    Wenig später hatte Kerstin ihren Schreibkram erledigt und ging, bevor sie Feierabend machte, noch einmal zu Sascha. Sie lag in ihrem Krankenbett und schlief. Kerstin setzte sich an den Bettrand und nahm Saschas Hand in ihre. Sie machte sich Sorgen um ihre Freundin, ihre Verletzungen waren nicht sehr gefährlich, aber die zwei gebrochenen Rippen und die gebrochene Nase holte man sich nicht durch einen Treppensturz. Das sie nicht wusste, mit wem auf der Station Sascha Probleme hatte und ihr klar war, dass sie ihr nichts sagen würde, machte die Situation nicht einfacher. In Gedanken vertieft, bemerkte Kerstin nicht, dass Sascha aufgewacht war und sie beobachtete. Du gefällst mir besser, wenn du lächelst. Sascha sprach leise. Kerstin konnte sich bei ihren Worten ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.
    Sascha, ich weiß, du willst nicht darüber reden, aber ich lass mir nicht erzählen, dass du einfach nur gestürzt bist.
    Sascha antwortete nicht, sie versuchte vergeblich sich aufzurichten, als es ihr nicht gelang, zog sie Kerstin zu sich. Sie küsste sie zärtlich, fast vorsichtig. Als sie sich voneinander lösten, bemerkte Kerstin die Tränen in Saschas Augen, sie umarmte ihre Lieblingspatientin und Sascha vergrub ihr Gesicht an Kerstins Schulter.
    Ich liebe dich!, wisperte sie mit tränenerstickter Stimme. Ich liebe dich auch! Kerstin drückte ihre Freundin noch ein wenig fester an sich, immer darauf bedacht, ihr keine Schmerzen zuzufügen.
    Durch diese Geste verlor Sascha endgültig die Kontrolle über ihre Gefühle und weinte einfach drauf los, während Kerstin ihr behutsam über den Rücken strich, erzählte sie ihr was geschehen war.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:26


    Es war spät am Abend, als Kerstin noch einmal nach Reutlitz fuhr. Sie hatte die vergangenen Stunden über Sascha nachgedacht und war zu dem Entschluss gekommen, wieder zurückzufahren. Beim Pförtner gab sie an, sie habe etwas wichtiges in ihrem Büro vergessen, was dringend bearbeitet werden müsste.
    Sie ging in ihr Büro, dort setzte sie sich an ihren Schreibtisch und dachte kurz nach, was sie jetzt tun sollte.
    Guter Laune ging sie ins Krankenzimmer zu Sascha, die tief und fest schlief, was sicher an dem Schlafmittel lag, das sie ihr gegeben hatte. Kerstin zog einen Stuhl heran und setzte sich an Saschas Bett. Sie nahm ihre Hand und streichelte sie sanft. Sie sah so süß aus, wie sie da lag und friedlich schlief, wenn man Sascha so sah, konnte man kaum glauben, weshalb sie im Gefängnis war. Sie hatte ihr vor kurzem erzählt, was damals geschehen war.
    Sascha wachte mitten in der Nacht auf und sah Kerstin, die neben ihrem Bett saß, sie musste schon eine Weile da sein und vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Sie strich Kerstin sanft über den Arm. Diese wachte auf und sah in Saschas liebevolle Augen.
    Gehst du mit allen Patienten so um...,Nein nur mit ganz besonderen, sagte Kerstin und lächelte dabei, daraufhin zog Sascha sie vorsichtig an ihrem Kittel zu sich und küsste sie leidenschaftlich.
    Autsch! Kerstin schreckte zurück, meine Rippen. Oh, verzeih!, sie stand auf und verließ den Raum. Sascha warf ihr einen traurigen Blick zu, den Kerstin mit einem verheißungsvollen Lächeln erwiderte. Kurz darauf kam sie mit einem Tablett mit zwei Gläsern Sekt, einer Kerze sowie einer roten Rose zurück. Sascha schaute überrascht. Das Tablett stellte sie auf den Nachttisch neben Saschas Bett, dann reichte sie ihr ein Glas, prostete ihr zu und sagte: Auf uns!
    Sascha war außer sich vor Glück, sie wäre Kerstin am liebsten um den Hals gefallen, aber aufgrund ihrer Verletzungen war das nicht möglich. Auch Kerstin war glücklich, sie setzte sich zu Sascha aufs Bett und strich ihr liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht, Sascha wiederum fasste ihre Hand und begann zarte Küsse auf ihren Handrücken zu hauchen.
    Kerstin erschauerte unter der leichten Berührung, sie neigte sich nach vorn. Ihre Gesichter trennten jetzt nur noch wenige Zentimeter. Saschas Herzschlag beschleunigte sich, als Kerstin ihr Gesicht umfasste und sie zärtlich auf den Mund küsste. Sie wusste, dass ihre Lieblingsärztin sehr vorsichtig sein würde und ließ sich genüsslich verwöhnen.
    Schweratmend löste sich Kerstin von Sascha, sie wollte sie nicht unnötig überfordern, um ihre Genesung nicht zu gefährden, auch wenn ihr Körper nach mehr verlangte.
    Auch Sascha war nicht erfreut über ihre körperliche Verfassung. Sie verbrachten ihre erste Nacht miteinander und sie war handlungsunfähig. Sie würde Kerstin am liebsten zeigen, wie sehr sie sie liebte, doch das war derzeit nicht möglich.
    Kerstin sah Saschas traurigen Blick und hätte ihr gern mehr geboten, aber um wenigstens die gemeinsame Nähe zu genießen, legte sie sich zu ihr ins Bett und nahm sie behutsam in den Arm. Sascha schlief augenblicklich ein, kurz darauf schlief auch Kerstin ein, nachdem sie Sascha noch ein wenig beobachtet hatte.
    Es war noch sehr früh am Morgen als Sascha aufwachte. Als sie die Augen öffnete, sah sie Kerstin, sie lächelte und glaubte, die glücklichste Frau der Welt zu sein. Sascha streichelte ihrer Freundin über die Wange. Kerstin machte die Augen auf und sah Sascha glücklich und zufrieden an.

    Kurze Zeit später hatte Kerstin sich frisch gemacht und ging noch einmal zu Sascha ins Krankenzimmer.
    Hey Süße! Wie geht`s dir?
    Ging mir schon besser! Aber ich hatte eine wunderschöne Nacht mit einer wunderbaren Frau! Sascha richtete sich vorsichtig auf.
    -Was kann ich dir noch Gutes tun, bevor ich mich meinen anderen Patienten widme? Kerstin lächelte sie an.
    -Ich könnte einen Kaffee vertragen und eine Zigarette. Sascha grinste, Und eine Sonderbehandlung von meiner Lieblingsärztin. Also, der Kaffee dürfte kein Problem werden, aber mit dem Rauchen wirst du dich noch etwas gedulden müssen, Kerstin schaute tief in Saschas blaue Augen. Was die Sonderbehandlung betrifft. Ich werde meine Mittagspause mit dir zusammen verbringen, okay?
    Okay!, Kerstin ging auf Sascha zu und küsste sie zärtlich, dann ging sie ihrer Arbeit nach.
    ......



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:34


    Kurz nachdem Kerstin gegangen war, kam Hendrik Jansen in Saschas Zimmer.
    -Ah, Frau Mehring, hat ihre geliebte Ärztin sie allein gelassen, das tut mir aber leid für sie!-- , Jansens Stimme triefte vor Ironie, er hasste Sascha und ließ sie das jedes mal, wenn sie sich begegneten, spüren.
    -Was willst du, Jansen, hab ich jetzt nicht einmal auf der Krankenstation mehr vor dir meine Ruhe? Sascha, die grad in ein Buch vertieft war, schaute ihn an.
    Heute ist der Tag, an dem ich euch nachweisen kann, dass ihr was miteinander habt! Ich habe gesehen wie deine Frau Doktor die ganze Nacht bei dir war, ein fieses Grinsen legte sich über Jansens Gesicht.
    -Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Frau Doktor Herzog war lediglich zur Visite hier, heute Morgen. Sascha lehnte sich in ihrem Bett zurück und legte das Buch zur Seite. Sie wollte nicht, dass Hendrik Jansen bemerkte, wie sehr er sie mit seiner Bemerkung beunruhigt hatte.
    -Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Doktor Strauß deiner Aussage mehr glauben wird als meiner! Ich weiß, dass du nicht so gleichgültig bist, wie du jetzt tust und du weißt auch, was das für Frau Herzog bedeutet. Sie wird gekündigt! Und du bist daran Schuld! Jansen drehte sich um und ging hinaus. Sascha, die wusste, dass es möglich war, dass Jansen Doktor Strauß überzeugen könnte, selbst wenn nicht, würde man sie stärker beobachten und sie würden sich noch weniger sehen. Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten, Jansen hatte es wieder einmal geschafft, Sascha weinte bis sie kraftlos einschlief.
    Wenig später wachte sie wieder auf. Sie stand vorsichtig auf und ging zum Fenster. Warum musste sich bei ihr immer alles als so schwierig gestalten, konnte nicht einmal etwas in ihrem Leben Bestand haben?! Sascha unterdrückte die wiederaufkommenden Tränen. Sie wollte nicht, dass Kerstin ihre Tränen sah, wenn sie gleich kommen würde. Was sollte sie bloß tun, um ihre Liebe zu halten, ohne dass Kerstin deshalb ihren Job verlor? Sie schaute durch die Gitterstäbe in den wolkenverhangenen Tag hinaus. Es war genau das richtige Wetter, dachte sie, passend zu meiner Stimmung.
    Die Tür wurde geöffnet und Kerstin trat in den Raum.
    .............
    Es war 12.30h als Kerstin endlich in ihre wohlverdiente Mittagspause gehen konnte, sie freute sich sehr auf Sascha, zumal sie eh die ganze Zeit mit ihren Gedanken bei ihr gewesen war, sie öffnete die Tür und sah Sascha am Fenster stehen, da sie sich nicht umdrehte, ging sie zu ihr und stellte sich hinter sie. Hallo, na, wie geht es meiner Lieblingspatientin jetzt? Kerstin wollte gerade ihre Arme um Saschas Taille legen, als diese sich umdrehte und an ihr vorbei zurück zu ihrem Bett ging.
    -Was ist mit dir? Heute früh wolltest du mich nicht gehen lassen und jetzt lässt du mich links liegen! sie schaute Sascha verwirrt an.
    Das ist ja das Problem, wir haben die ganze Nacht miteinander verbracht und es hat nur Ärger gebracht. Sascha blickte Kerstin gequält an, -Nichts in meinem Leben hat bisher funktioniert und das wird sich auch nicht ändern. Sascha, könntest du mir jetzt bitte erst einmal erklären, was passiert ist? Du sagst mir, dass du mich liebst und bringst mein ganzes Weltbild durcheinander und dann, wenn ich mich dazu entschließe, mein Leben gänzlich aufzugeben, um mit dir zusammensein zu können und alles eigentlich ganz gut läuft, erzählst du mir, wir haben keine gemeinsame Zukunft? Ich versteh das alles nicht. - , als Sascha auch jetzt nicht reagierte, wollte sie nur noch aus dem Zimmer. Sie ging direkt in ihr Büro, dort schloss sie die Tür zu und setzte sich an ihren Schreibtisch, dann fing sie hoffnungslos an zu weinen.

    Sascha saß auf ihrem Bett und fühlte sich schlecht, sie hatte mit Kerstin reden wollen, hatte vorgehabt ihr von dem Gespräch mit Jansen zu erzählen, so dass sie zusammen über eine Lösung nachdenken konnten, aber als Kerstin sie umarmen wollte, da hatte ihr Verstand ausgesetzt und ihre Gefühle hatten überhand genommen. Jetzt saß sie hier, allein! Sie dachte darüber nach, was sie jetzt tun sollte, sie wollte mit Kerstin reden, es tat ihr leid, was eben passiert war.
    Kerstin widmete sich nach ihrer Pause wieder ihrer Arbeit, sie hatte vor, zum Feierabend noch einmal zu Sascha zu gehen, denn jetzt war sie noch zu aufgewühlt, um in aller Ruhe mit ihr zu reden.
    Sascha hatte sich wieder ihrem Buch zugewandt, doch richtig reindenken, konnte sie sich nicht, zu nervös war sie im Moment. Sie hoffte immer darauf, dass sich gleich die Tür öffnen würde und Kerstin herein käme, vorerst hoffte sie vergebens. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

    Nachdem Kerstin die letzten Akten durchgesehen und weggepackt hatte, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. Sie dachte nach, wie sie jetzt mit Sascha reden sollte. Es musste heute früh etwas geschehen sein, sonst hätte Sascha sich nicht so verhalten. Entschlossen stand sie auf und ging zu Sascha ins Krankenzimmer, diese lag in ihrem Bett und hielt die Augen geschlossen.
    Hi, wie geht es dir? Kerstin trat langsam ein und blieb in der Mitte des Zimmers stehen. Sascha richtete sich auf, -Es tut mir leid! Ich wollte dich vorhin nicht schlecht behandeln. Es ist nur... Jansen war heute morgen hier. sie brach ab. Kerstin ging zum Bett und setzte sich auf die Kante. Sascha, was ist passiert? Was hat er gesagt? Kerstin schaute in Saschas traurige Augen, es verpasste ihr einen Stich ins Herz. Sascha zog Kerstin näher an sich heran und erzählte ihr unter Tränen von dem Gespräch mit Jansen. Kerstin hielt Sascha in den Armen und versuchte sie zu beruhigen. Da sie nicht wussten, ob Jansen irgendwelche Beweise hatte, außer seiner Aussage, entschlossen sie sich erst mal zu warten. Sie hatten die leise Hoffnung, dass Jansen noch nicht handeln würde, die beiden wollten ihn im Auge behalten und darauf lauern, dass auch er sich was zu Schulden kommen lassen würde.
    Trotz der gefährlichen Lage fing Kerstin an, Saschas Hals mit zärtlichen Küssen zu benetzen. Sie zog sie noch ein Stück näher an sich heran und streichelte ihr vorsichtig über den Rücken. Sascha spürte ein unbändiges Verlangen in sich aufsteigen und küsste ihre Geliebte, dann löste sie sich aus der Umarmung und sagte leise: Kerstin, so sehr ich dich liebe und so weh es jetzt auch tut, du musst jetzt nach Hause fahren, es ist zu gefährlich. Kerstin schaute in Saschas blaue Augen und wusste wie schwer es ihr fiel, aber sie hatte recht. Kerstin stand auf, küsste Sascha noch einmal und verließ dann das Krankenzimmer.
    Die nächsten Tage sahen sie sich nur noch zur Visite und wenn Kerstin es ermöglichen konnte auch kurz in ihrer Mittagspause. Es kostete beide viel Anstrengung sich bei diesen Gelegenheiten nicht um den Hals zu fallen. Ungefähr eine Woche später war es dann soweit, dass Kerstin Sascha wieder auf Station entließ. Es gefiel ihr nicht, aber sie konnte ihre Freundin nicht ewig bei sich behalten.
    Sascha nun endlich wieder auf Station, zog sich in ihre Zelle zurück und dachte über Jansen nach wie schon die ganzen letzten Tage, er hatte Strauß nichts erzählt, dessen konnten sie sich sicher sein, sonst wäre längst etwas passiert, also musste Jansen irgendwas im Schilde führen. Sie wusste allerdings nicht was. Um sich etwas abzulenken ging sie zum Flipper, der im Moment nicht besetzt war. Während sie spielte, gesellte sich Ilse zu ihr und Sascha ließ sich erzählen, was während ihrer Abwesenheit vorgefallen war.

    Während Sascha, nun wieder auf Station, sich um ihr Studium und den Förderkurs kümmerte, dachte Kerstin auf der Krankenstation darüber nach, wie sie Jansen loswerden konnten. Außer der Möglichkeit Strauß selbst von ihrer Beziehung zu Sascha zu erzählen, fiel ihr leider keine wirklich gute Lösung ein, die Jansen für immer von ihnen fernhalten würde. Sie saß an ihrem Schreibtisch und fasste den Entschluss dazu.
    Kurzentschlossen bat sie Birgit Schnoor, Sascha auf die Krankenstation zu bringen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    Sarah - 19.12.2005, 15:35


    Sehr gefühlvoll geschrieben. Die Story gefällt mir echt gut (bin großer Sascha Fan)



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:35


    Sascha saß gerade über einem Buch und bemerkte Frau Schnoor gar nicht, als sie die Bücherei betrat.
    -Frau Mehring, Frau Herzog hat mich gebeten sie auf die Krankenstation zu bringen, sie wolle noch mal Ihre Blutwerte untersuchen.
    Sascha stand auf und folgte Frau Schnoor scheinbar genervt auf die Krankenstation. Doch so desinteressiert sie auch tat, als sie vor der Tür zu Kerstins Untersuchungszimmer standen, schlug ihr Herz bis zum Hals. Auch Kerstins Puls beschleunigte sich, als sie ihre Geliebte in der Tür stehen sah.
    -Frau Herzog, Frau Mehring. Frau Schnoor ging zurück auf Station.
    Hallo! Sascha lächelte Kerstin verliebt an.
    -Hallo, bitte, setz dich. Ich muss mit etwas mit dir besprechen.
    -Du klingst so ernst, ist irgendwas passiert? Hat Jansen doch gequatscht? -, Sascha rutschte unruhig auf ihrem Stuhl herum. Kerstin trat hinter sie, legte ihre Hände auf Saschas Schultern und begann ihren Nacken zu massieren.
    Hey, bleib ganz ruhig, Jansen hat überhaupt nichts damit zu tun. Es ist nur, ich hab viel darüber nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich selbst mit Strauß reden werde. Kerstin stand nun wieder vor Sascha und schaute ihr tief in die Augen.
    -Du willst was? Sascha glaubte sich verhört zu haben, Kerstin, ich mein nichts wünsche ich mir mehr, aber du weißt, dass das nicht legitim ist. Strauß wird wohl kaum davon begeistert sein.
    Sie stand auf, ging auf die Ärztin zu und fasste ihre Hände, dann küsste sie sie zärtlich auf den Mund.
    Die beiden hatten sich so sehr nacheinander gesehnt, dass sie in viele innige Küsse versanken und darüber alles um sich herum vergasen. Doch beide wussten, dass das Thema noch nicht abgehakt war.
    ..........
    Als sie sich ein wenig voneinander lösten, griff Kerstin das Thema wieder auf.
    Sascha, bitte versteh mich, ich sehe keinen anderen Weg, als Strauß von uns zu erzählen. Kerstin beendete die Umarmung und ging zum Fenster. Sie sah kurz hinaus, drehte sich dann wieder zu Sascha um, die noch in der gleichen Position verharrte.
    Es ist nicht nur wegen Jansen, auch wenn ich dadurch erst richtig darüber nachgedacht habe. Schließlich ist es nicht gerade berauschend, wenn wir uns immer nur heimlich treffen können und wer, wenn nicht Strauß sollte uns verstehen?!
    Sascha ging entschlossen auf Kerstin zu, blieb kurz vor ihr stehen und nahm deren Hände in ihre.
    Kerstin, ich kann dich ja verstehen, aber was soll Strauß denn tun, er kann es nicht einfach für sich behalten, sie trat noch einen Schritt näher an ihre Freundin.
    -Aber eigentlich hast du recht, ich meine, ob du es ihm nun aus freien Stücken erzählst oder er es von Jansen erfährt, irgendwann bekommt er es so oder so mit und dann doch lieber durch dich.
    Kerstin umarmte Sascha und die beiden küssten sich zärtlich, wie um ihren Plan zu besiegeln. Die beiden brauchten einfach keine Worte, um sich zu verstehen und ihre Liebe würde ihnen auch helfen, alles nun auf sie zukommende zu überstehen, dessen waren sie sich sicher.
    Weißt du, Kerstin, ich denke, ich sollte dabei sein, wenn du Strauß über uns in Kenntnis setzt, schließlich betrifft es mich ja auch zur Hälfte. Kerstin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    -Was ist daran, denn jetzt so lustig? Sascha schaute Kerstin völlig entgeistert an.
    -Nichts, ich hab mir nur grad vorgestellt wie Dr. Strauß wohl gucken würde, wenn wir beide Hand in Hand in sein Büro spazieren würden, nun konnte auch Sascha sich das Lachen nicht mehr verkneifen.
    Nachdem sich die beiden wieder beruhigt hatten und sich nach ein paar kleinen Zärtlichkeiten voneinander trennten, besprachen sie noch, wie sie es am besten anstellen sollten, mit Strauß zu reden.
    Als auch das geklärt war, rief Kerstin nach Frau Schnoor, die Sascha zurück auf Station bringen sollte.
    Kerstin nahm den Telefonhörer ab und wählte die Nummer von Frau Mohr. Sie bat sie um einen Termin bei Dr. Strauß am darauffolgenden Tag und sagte auch, dass jemand Frau Mehring zu diesem Gespräch bringen sollte.
    Als sie das Telefonat beendet hatte, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und lächelte glücklich.

    Es war gegen 18.00Uhr. Kerstin sortierte gerade die letzten Akten und wollte dann Feierabend machen als es an der Tür klopfte. Ja!?, die Tür wurde geöffnet und Kittler sah hinein. -Frau Herzog, Frau Mehring klagt über starke Magenschmerzen. -Gut, dann seh ich mir das noch an.-, Sascha trat ein und Kerstin bat Kittler draußen zu warten.
    Wo genau sind die Beschwerden? Kerstin schaute Sascha besorgt an. Diese grinste. -Eigentlich sind die Schmerzen weiter oben, ungefähr hier. Sascha deutete auf ihr Herz. -Ich wollte dich noch mal sehen, bevor morgen vielleicht alles vorbei ist, ihr Blick war schmerzerfüllt, sie freute sich sehr darüber, dass Kerstin zu ihr stand, aber sie wusste auch, dass es dazu führen konnte, dass sie selbst verlegt wurde oder dass Kerstin kündigen musste. Kerstin ahnte Saschas Gedanken, ging zu ihr und küsste sie zärtlich. Der Kuss schien unendlich, bis Kerstin sich löste und Kittler sagte, dass Sascha über Nacht hier bleiben müsste.
    Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, ging sie zurück zu ihrer Geliebten, die sich auf eine Krankenliege gesetzt hatte und aus dem Fenster blickte.
    Hey Süße, was ist los mit dir? Kerstin setzte sich auf die Kante und zog Sascha zu sich.
    -Ach Kerstin, ich weiß einfach nicht, ob wir das richtige tun, du weißt, ich wünsche mir nichts sehnlicher als mit dir zusammenzusein, doch wenn Strauß nicht damit einverstanden ist, wird er uns melden. Kerstin wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und strich Sascha eine Strähne aus dem Gesicht, dann küsste sie sie erst zart, dann aber immer fordernder.
    Sascha spürte die Erregung in sich aufsteigen und begann nun auch ihrerseits Kerstin zu verwöhnen. Sascha fuhr mit ihrer Hand unter Kerstins Shirt und tastete sich nach oben, bis sie bei ihrem Busen landete und sanft begann, ihre Brust zu massieren. Kerstin lehnte sich zurück und zog Sascha auf sich, die beiden verfielen in einen leidenschaftlichen Kuss und nun begann sie auch Sascha zu streicheln, sie zog ihrer Freundin ihr Shirt aus und ließ deren BH kurz darauf folgen. Sascha tat es ihrer Ärztin gleich, befreite sie von ihrem Oberteil und küsste die zarte helle Haut, die sie eben entblößt hatte. Kurz darauf öffnete sie Kerstins BH und ließ ihn achtlos zu Boden gleiten. Nun beschäftigte Sascha sich intensiv mit Kerstins Brüsten, während sie die eine zärtlich mit der Hand knetete, reizte sie die Brustwarze der anderen mit ihrer Zunge. Unter diesen Liebkosungen stöhnte die Ärztin auf, sie gab sich Sascha völlig hin.
    Diese zog jetzt mit ihrer Zunge eine Spur von Kerstins Busen zu ihrem Bauchnabel. Es schien ihr wie eine Ewigkeit, die Sascha sich mit ihrem Bauchnabel beschäftigte. Sascha schaute in Kerstins wundervolle Augen und schob sich wieder nach oben, um ihre Liebste zu küssen. Währenddessen versuchte sie, Kerstins Hose zu öffnen. Nachdem sie nun auch dieses Hindernis überwunden hatte, ließ sie ihre Hand langsam in ihre Hose gleiten. Sascha spürte, dass Kerstin für sie bereit war und doch wollte sie ihre große Liebe noch etwas warten lassen.
    Kerstin sah Sascha an, dass sie ihre Erlösung noch hinauszögern wollte, deswegen zeigte nun auch sie wieder Initiative. Sie öffnete Saschas Hose und hielt kurz inne, bevor sie Sascha davon befreite.
    Obwohl es für Kerstin das erste Mal mit einer Frau war, fühlte sie sich nicht befangen. Sie ließ ihre Hände an Saschas Oberschenkeln entlang fahren und legte sich dann zwischen ihre Beine.
    Sascha stöhnte auf und wusste nicht recht, was mit ihr geschah, sie hatte nicht erwartet, dass Kerstin soviel Tatendrang entwickeln würde. Als diese nun auch noch mit ihren Fingern in sie eindrang und sich instinktiv auf ihr bewegte, hatte Sascha jegliche Gedanken vergessen und konzentrierte sich nur auf ihr Gefühl, das sie mit jeder Bewegung von Kerstin näher an die vollkommene Erlösung brachte. Kerstin bemerkte, dass Sascha soweit war und küsste sie zärtlich, als diese von der Welle hinweggespült wurde.
    Nachdem Sascha sich von ihren Wahnsinnsgefühlen erholt hatte, drehte sie sich auf die Seite, um Kerstin besser zu betrachten, diese lag auf dem Rücken und schaute nun in Saschas blaue Augen.
    -Dreh dich mit dem Rücken zu mir, mein Engel! - Sascha legte sich an Kerstins Rücken und küsste ihren Nacken.
    Nun sollte auch Kerstin den Himmel auf Erden erleben......

    Kerstin erwachte früh am Morgen. Sie brauchte einige Sekunden bis ihr wieder einfiel, dass sie noch auf der Krankenstation war, auch wurde ihr bewusst, was Sascha und ihr heute noch bevorstand. Sie bemerkte nun auch, dass sie allein im Bett lag.
    Erschrocken setzte sie sich auf und entdeckte Sascha am Fenster. Diese drehte sich zu ihr um, sie musste gesehen haben, dass ihre Geliebte aufgewacht war.
    -Guten Morgen! -, Sascha schenkte Kerstin ihr strahlendstes Lächeln.
    -Guten Morgen! Bist du schon lange auf? - , Kerstin zog sich, noch halb zugedeckt, an.
    -Nein, wenn's hoch kommt eine halbe Stunde. -
    - Eine halbe Stunde? Aber warum hast du mich denn nicht geweckt? -
    -Du hast so ruhig und friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht stören. Außerdem konnte ich dich so ein Weilchen beobachten. Du siehst so süß aus, wenn du schläfst! -
    Sascha ging nun zu Kerstin und küsste sie zärtlich. Die beiden umarmten sich und wollten sich eigentlich nicht mehr trennen, doch Kerstin musste noch ein wenig arbeiten, bis es soweit war und sie zu Strauß konnten.

    Nachdem Kerstin ins Behandlungszimmer verschwunden war, legte sich Sascha hin und dachte nach. 'Was wird das Gespräch mit Strauß wohl bringen?'
    Es war gegen 11.00Uhr als Frau Schnoor Sascha von der Krankenstation holte und zu Doktor Strauß ins Büro brachte. Als sie bei Frau Mohr darauf warteten, dass Strauß Sascha herein bat, kam Kerstin hinzu. Sie lächelte Frau Schnoor an.
    -Danke, Frau Schnoor, ich kümmere mich dann jetzt um Frau Mehring. - Frau Schnoor stand auf und ging zurück auf Station. Kerstin hingegen setzte sich zu Sascha, dabei streifte sie leicht Saschas Oberschenkel mit ihrer linken Hand. Bei dieser leichten Berührung zuckte Sascha fast unmerklich zusammen und Kerstin konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür zu Strauß´ Büro und er bat die beiden einzutreten.
    Kerstin schaute Sascha noch einmal tief in die Augen und sah dort all ihre Liebe, dann sah sie zu Strauß, der sie erwartungsvoll beobachtete.
    - Also Frau Herzog, was gibt es wichtiges zu besprechen? Frau Mohr sagte mir, es sei dringend! -
    -Ja,...also, es ist nicht unbedingt dringend...aber mir...,das heißt...ich meine...uns wichtig. -, Kerstin war sichtlich nervös, denn sie hatte den Blick gesenkt und spielte mit ihren Fingern. Sascha sah bedrückt zu ihrer Liebsten, sie würde ihr sehr gern behilflich sein, doch das musste sie jetzt allein durchstehen. Mehr als hier sitzen und bei ihr zu sein, konnte sie nicht tun.
    - Nun gut, ich schließe daraus, dass es um sie beide geht, aber was ist es denn? - Strauß war eigentlich ein sehr geduldiger Mensch aber er hatte noch einen Termin bei der Justizverwaltung wegen Frau Bach.
    -Doktor Strauß, es ist so... Frau Mehring... Sascha und ich...na ja, wir sind ein Paar. - so nun war es raus, sie hatte sich endlich zu ihrer großen Liebe bekannt. Kerstin lächelte Sascha an und sah dann wieder zu Strauß, der etwas überrascht in seinem Stuhl saß und von Kerstin zu Sascha blickte und wieder zurück.
    - Oh...das ist dann wohl wirklich etwas wichtiges. Ähm, na ja, meine Frau... Uschi hatte bereits gesagt, dass sie derartige Vermutungen hegt, wusste aber nichts Richtiges. - er machte eine kurze Pause. Trotzdem, ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Und doch, sie wissen, dass derartige Beziehungen nicht gern gesehen und auch besonderen Regelungen unterworfen sind. -
    -Ja, dessen sind wir uns bewusst. Wir hielten es aber für wichtig, dass Sie davon wissen! - nun hatte auch Sascha endlich etwas dazu gesagt. Sie griff nun nach Kerstins Hand und hielt sie fest. Strauß stand mit dem Rücken zu den beiden Frauen am Fenster und blickte in den strahlenden Sonnenschein. Dann schaute er auf seine Uhr und drehte sich wieder um.
    -Es tut mir leid, aber ich hoffe, sie können verstehen, wenn ich unser Gespräch hier erst einmal unterbreche. Ich habe einen wichtigen Termin in der Justizverwaltung. Wir sprechen dann morgen weiter-, er ging Richtung Tür. -Ach Frau Herzog, nehmen Sie Frau Mehring bis morgen früh noch zur Beobachtung mit auf die Krankenstation. Ich werde sie beide dann von meiner Entscheidung in Kenntnis setzen. -



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:36


    Nachdem Strauß das Büro verlassen hatte, lächelten sie sich an und gingen zurück auf die Krankenstation. Dort setzten sie sich auf eine Krankenliege und küssten sich zärtlich.
    - Sag mal, Kerstin, was glaubst du, wie wird Strauß sich entscheiden? Ich meine, er hätte mich wohl kaum auf der Krankenstation gelassen, wenn er vorhätte uns zu trennen-, Sascha schaute ihrer Liebsten direkt in die wunderschönsten blauen Augen, die sie je gesehen hatte.
    -Ich weiß nicht, vielleicht wollte er uns auch eine Gnadenfrist setzen. So zum Abschied nehmen! - Kerstin sah ernst zu Sascha, die sie völlig erschrocken anblickte. Doch dann lächelte Kerstin und zog ihre Geliebte näher zu sich.
    - Musst du nicht wieder an die Arbeit? - so sehr Sascha sich über Kerstins Nähe freute, wollte sie doch nicht zulassen, dass diese ihre Arbeit vernachlässigte. Kerstin küsste Sascha leidenschaftlich, sah auf ihre Uhr und sagte: -Ich hab jetzt Mittagspause und einen wahnsinnigen Hunger auf was ganz besonderes! - Sie beugte sich über ihre Freundin und drückte sie gegen die Lehne, so das Sascha sich ergeben musste, was sie natürlich ohne große Widerworte tat.

    Am Abend des gleichen Tages bei Uschi und Lorenz zuhause...
    Die beiden saßen beim Abendbrot als Uschi, eigentlich wie immer, Lorenz nach seinem Tag fragte.
    -Es war ein Tag wie jeder andere, bis auf den Termin bei der Justizverwaltung wegen Simones Aussage über den Mord an Baumann. Lorenz versuchte möglichst normal zu klingen, denn er wollte nicht unbedingt mit Uschi über Kerstin und Sascha sprechen, doch Uschi ließ nicht so schnell locker.
    Lorenz, du hast doch irgendwas. Du bist seit deiner Ankunft so ruhig und nachdenklich. Ist was passiert? Uschi wusste, dass ihr Mann ihr etwas verschwieg.
    -Wirklich, Uschi, es ist nichts weiter. Lorenz war mittlerweile vom Tisch aufgestanden und lehnte an der Fensterbank. Er sah seiner Frau direkt in die Augen. Doch, es gibt etwas Neues. Kerstin war heut zusammen mit Frau Mehring bei mir. Sie haben mir erzählt, dass sie eine Beziehung haben. Uschi, die beiden sind ein Paar!, er stieß sich mit beiden Händen von der Fensterbank ab und ging unruhig hin und her.
    -Was wirst du tun? Ich meine, bei uns war es ja auch nicht wirklich anders.
    -Ich weiß nicht, was ich tun soll! Eigentlich müsste ich sie melden, hätte es getan haben müssen, als ich heute in der Verwaltung war. Uschi war nun auch aufgestanden und hielt ihren Mann fest.
    Lorenz nun bleib doch bitte mal stehen. Du solltest in Ruhe darüber nachdenken und die einzig richtige Entscheidung fällen.
    Bis morgen muss ich diese Entscheidung getroffen haben, ich sagte den beiden sie kriegen morgen eine Antwort. Lorenz umarmte Uschi und küsste sie zärtlich. Es hatte nicht den Anschein als wollte er Kerstin und Sascha trennen.
    .......
    Es war später Nachmittag und Kerstin hatte jetzt auch die letzten Verletzungen der Patientinnen behandelt und ging zu Sascha ins Krankenzimmer. Diese saß auf dem Bett und las in einem Buch.
    -Hallo, meine Süße! Kerstin stand nun direkt vor dem Bett und strich Sascha zärtlich über den Kopf.
    Diese griff nach ihrer Hand und küsste die Innenfläche. Kerstin setzte sich nun zu ihrer Freundin aufs Bett.
    Komm her, mein Sonnenschein, sie zog Sascha in ihre Arme und küsste sie leicht auf die Nasenspitze. Sascha lehnte ihren Kopf an Kerstins Schulter und begann dann langsam deren Kittel zu öffnen, als sie diese Aufgabe bewältigt hatte, schob sie ihre Hände unter eben diesen und massierte sacht Kerstins Rücken. Währenddessen bahnten sich auch Kerstins Hände einen Weg unter Saschas T-Shirt, jedoch ließ sie sich nicht soviel Zeit und zog es ihr sofort über den Kopf. Sascha wehrte sich nicht, denn im Moment störte sie alles, was sie davon abhielt, Kerstins nackte Haut an ihrer zu spüren. Dementsprechend heftig und leidenschaftlich fiel auch der Kuss aus, mit dem Sascha Kerstin überraschte. Sie nutzte die Gelegenheit, zog ihr den Kittel und auch das Shirt aus, dann drückte sie sie zurück und legte sich halb auf sie. Kerstin beobachtete Sascha, die, während sie an ihrem Ohrläppchen knabberte, auch den BH öffnete und Kerstins Brüste liebkoste. Kerstin stöhnte leicht auf und bog sich ihrer Liebsten entgegen. Sie war so auf ihre Empfindungen konzentriert, dass sie völlig ruhig dalag und Sascha die Initiative überließ. Diese streichelte Kerstins Brüste und spielte mit ihrer Zunge in ihrem Bauchnabel. Kerstin wand sich unter ihrer Freundin. Sie zog Sascha nun zu sich hoch, um sie zu küssen und drang mit ihrer Zunge in ihren Mund ein. Die beiden Frauen verloren sich in einem leidenschaftlichen Kuss. Sascha nutzte Kerstins Desorientierung nach dem atemberaubenden Kuss und drang mit zwei Fingern vorsichtig in Kerstin ein. Für Kerstin kam das alles so überraschend, dass sie laut aufstöhnte. Nun begann Sascha auch Kerstins Perle mit ihrem Daumen zu massieren, während sie ihre Finger langsam in ihr bewegte, was Kerstin nur noch mehr erregte. Der Strudel der Erregung trieb Kerstin immer weiter in schwindelerregende Höhen und es dauerte nicht lange, bis der Orgasmus wie eine riesige Welle über sie hereinbrach.
    Nachdem Kerstin wieder auf irdischen Sphären wandelte, kuschelten sie sich eng aneinander und schliefen kurze Zeit später ein.

    Es war später Abend als Sascha aufwachte. Sie öffnete langsam die Augen und spürte eine sanfte Umarmung. Saschas Mundwinkel umspielte ein verliebtes Lächeln, wenn sie ihre schlafende Geliebte vor sich sah und an die vergangenen Stunden zurückdachte. Als sich nun Kerstin bewegte und die Augen öffnete, küsste Sascha sie spontan. Leicht überrascht zuckte Kerstin zurück.
    Hey Süße, ich bin's bloß! Sascha strich Kerstin sanft mit den Fingerspitzen übers Gesicht.
    Entschuldige bitte! Ich wusste im ersten Moment nicht, wo ich bin! Kerstin sah sie mit ihren treuen strahlendblauen Augen an.
    -Ach, war es so unbedeutend, dass du schon wieder vergessen hast, was vorhin war? Sascha schaute gespielt vorwurfsvoll, doch das Strahlen in ihren Augen zeugte von all ihrer Liebe. Kerstin schubste Sascha leicht und lächelte sie verschmitzt an. Wovon redest du eigentlich, ich weiß gar nicht, was gewesen sein soll!
    -Ach, du weißt also nicht mehr, was ich vor wenigen Stunden mit dir gemacht habe? Dann muss ich deinem Gedächtnis wohl auf die Sprünge helfen, während Sascha das sagte, ließ sie ihre linke Hand langsam unter der Decke in Kerstins Richtung wandern. Die ganze Zeit über beobachtete sie ihre Freundin, als sie dann ihre Hand auf Kerstins Bauch legte und mit ihren Fingern den Bauchnabel umrandete, erschauerte diese unter der zärtlichen Berührung.
    Kerstin hielt nun Saschas Hand fest und küsste sie verlangend auf den Mund. Sascha wollte Kerstin weiter streicheln, doch diese ließ ihre Hand nicht los.
    -Nein, mein Schatz, jetzt bin ich dran! Kerstin drehte Sascha auf den Rücken und strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht, dann fuhr sie mit ihren Fingerspitzen die Konturen von Saschas Gesicht nach und ließ ihre Hand an ihrem Hals entlang zu ihren Brüsten gleiten.
    Sascha genoss jede einzelne dieser Berührungen und entspannte sich zusehends. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass Kerstin noch nie mit einer Frau geschlafen hatte, so selbstsicher waren ihre Berührungen.

    Kurz nach fünf Uhr war Sascha hell wach. Sie bemühte sich aufzustehen, ohne Kerstin zu wecken. Sascha ging duschen und zog sich dann an, sie stellte sich ans Fenster und schaute sich den Sonnenaufgang an.
    Sascha hatte keine Ahnung wie lange sie schon auf war oder wie spät es war. Vor einiger Zeit hatte sie sich mit ihrem Buch auf die Bettkante gesetzt und ihre Geliebte beobachtet. Sie war so schön anzusehen, so vollkommen entspannt, wenn sie schlief. Sascha musste schmunzeln als sie an die letzte Nacht dachte, Kerstin hatte ihr noch erzählt, wie sehr sie sich davor gefürchtet hatte sie, Sascha, zu enttäuschen. Dabei war Sascha sich immer sicher gewesen, dass das erste Mal mit Kerstin was ganz besonderes werden würde. Und sie hatte recht gehabt, es war einfach unbeschreiblich schön gewesen. Sascha schreckte aus ihren Gedanken hoch, als Kerstin sie ansprach.
    Nun hab ich endlich mal die Möglichkeit in den Armen meiner Liebsten zu erwachen und dann macht sie mir einen Strich durch die Rechnung. Kerstin setzte sich auf und küsste Sascha zärtlich.
    Hey Süße, was kann ich dafür, dass du zu den Langschläfern gehörst. Sascha grinste Kerstin an. -Aber ich muss sagen, es hat mir gefallen, dir beim Schlafen zu zusehen. Du siehst so süß und unschuldig aus, wenn du schläfst, sie nahm Kerstin in den Arm und streichelte ihr sanft über den Rücken.
    Nur wenn ich schlafe? Kerstin lächelte sie verschmitzt an. Dann sah sie auf ihr Uhr und löste sich aus der Umarmung. So sehr ich mir wünschte bei dir bleiben zu können, aber ich habe in einer halben Stunde Dienstbeginn. Ich geh also schnell noch duschen, sie küsste Sascha auf die Nasenspitze und ging in den Duschraum.
    _________________
    Doktor Strauß saß in seinem Büro und sah ein paar Akten der Insassinnen durch. Als er die von Alexandra Mehring in den Händen hielt, schweiften seine Gedanken wieder zu dem Gespräch vom Vortag. ‚Ich muss mich entscheiden. So schwer kann es doch gar nicht sein, den beiden grünes Licht für ihre Beziehung zu geben. Frau Mehring steht doch auch ganz oben auf der Liste des Fußfessel- Projektes und wenn sie erst einmal aus Reutlitz raus ist, dann interessiert sich sowieso keiner mehr dafür, ob die beiden ein Paar sind. Ich werde sie nachher in mein Büro bitten, um noch einmal mit ihnen zu reden. Er nahm die Akte und schlug sie auf. Sascha saß nun schon seit 15 Jahren im Gefängnis und hatte allerlei miterlebt und trotzdem nahm sie ihr Studium sehr ernst und auch der Förderunterricht schien ihr Spaß zu machen. Frau Dr. Kaltenbachs Entscheidung, sie für das neue Projekt auszuwählen, war richtig. Sascha Mehring hatte das Vertrauen verdient, bei all dem sozialen Engagement, das sie an den Tag legte. Dr. Strauß legte die Akte weg und stand auf. Er würde Frau Mehring jetzt auf der Krankenstation besuchen gehen. Als er sein Büro verließ, sah Frau Mohr ihn etwas entgeistert an, sagte aber nichts.
    Auf dem Weg zur Krankenstation begegnete Dr. Strauß Frau Schiller. Sie sah genauso grimmig aus wie sonst auch und er dachte bei sich, wie schwer es für die Insassinnen sein musste, diese Frau Tag ein Tag aus zu ertragen. Strauß konnte Frau Schiller nicht sonderlich gut leiden, aber man konnte sich seine Kollegen nun einmal nicht aussuchen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:37


    Sarah hat folgendes geschrieben: Sehr gefühlvoll geschrieben. Die Story gefällt mir echt gut (bin großer Sascha Fan)

    ja...zu der Zeit als ich das geschrieben hab, war ich frisch verliebt....
    ich mochte Sascha damals auch besonders, deswegen ja auch die Story über die beiden....



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:38


    Sascha saß auf ihrem Bett und las in einem Buch, das sie für ihr Studium durcharbeiten musste. Es war kaum zwei Stunden her, dass Kerstin in ihr Büro gegangen war und doch kam es Sascha wie eine Ewigkeit vor. Kerstin war es sichtlich schwer gefallen zu gehen, sie hatte sich, nachdem sie duschen war, noch einmal zu Sascha aufs Bett gesetzt und sie einfach nur in die Arme genommen. Doch mit dieser Umarmung drückte sie all ihre Liebe für Sascha aus und diese fühlte sich sicher und geborgen wie nie zuvor.
    Während Sascha jetzt lächelnd daran zurückdachte, öffnete sich die Tür zum Krankenzimmer und Dr. Strauß trat ein.
    -Guten Morgen Frau Mehring! Lorenz ging auf die Betten zu und setzte sich auf das, das neben Saschas stand. Sascha zuckte erschrocken zusammen, so sehr war sie in ihren Gedanken versunken gewesen. –Guten Morgen Dr. Strauß! Sascha schaute ihn etwas fragend an. –Was führt Sie zu mir?
    -Ich wollte mit Ihnen über Ihre Haftverkürzung bzw. über das Projekt mit der elektronischen Fußfessel sprechen.
    Und das ist so dringend, dass Sie auf die Krankenstation kommen? Sascha sah ihn nun etwas ungläubig an. Strauß sah sich in dem Krankenzimmer um und blickte dann wieder zu Sascha.
    -Nein, es ist nicht so dringend, aber ich dachte, sie überdenken die Bekanntmachung ihrer Beziehung zu Frau Dr. Herzog noch einmal. Schließlich sind es nur noch zwei Wochen, bis Sie hier raus sind und dann würde es doch für Frau Herzogs Stellung in Reutlitz keine Bedeutung mehr haben.
    Sascha stand auf und ging zum Fenster. –Dr. Strauß, wenn es uns nur darum ginge, dass die anderen davon erfahren, hätten wir gewartet, bis Jansen zu Ihnen gegangen wär. Aber wir wollten nicht, dass Jansen irgendwelchen Dreck über Kerstin verbreitet und Sie sollten es von uns bzw. von Kerstin erfahren. Sascha drehte sich nun wieder zu Strauß.
    -Wie meinen Sie das mit Herrn Jansen? Wusste er von Ihrer Beziehung? Strauß schien leicht durcheinander zu sein.
    -Es war so, dass Kerstin die eine Nacht hier geblieben war und Jansen, das bemerkt hatte. Er wusste nichts genaues, außer dass ich Kerstin liebe und na ja, wir wussten nicht, ob Sie uns noch glauben würden, hätte Herr Jansen Sie erst einmal von seiner Meinung überzeugt.
    -Frau Mehring, ich bin Ihnen und auch Frau Herzog dankbar, für das Vertrauen und den Mut mir von ihrer Beziehung zu erzählen und ich werde mich jetzt noch einmal bei Frau Dr. Kaltenbach erkundigen, welche Schwierigkeiten auf Frau Herzog zukommen könnten. Strauß stand auf und ging in Richtung Tür, dort drehte er sich noch einmal zu Sascha um. –Ich erwarte Sie und Frau Herzog dann um 15.00Uhr in meinem Büro. Lassen Sie sich den Tag bis dahin nicht lang werden.

    Nachdem Sascha und Kerstin wieder auf der Krankenstation waren, fielen sie sich erst einmal in die Arme. Die beiden waren überglücklich über den Lauf der Dinge, sie beschlossen an diesem Abend noch zu feiern, doch zuerst wollte Kerstin kurz nach Hause fahren, sich umzuziehen und eine Flasche Sekt zu organisieren.
    Währenddessen ging Sascha duschen und las dann in ihrem Buch weiter, wobei sie sich nicht wirklich darauf konzentrieren konnte, da sie sich so sehr nach Kerstin sehnte. Sascha dachte aber auch darüber nach, dass ihre Liebste morgen noch einiges zu erwarten hatte, wenn sie ihren Kollegen von ihrer Beziehung erzählte. Im besonderen würde Hendrik Jansen seine Kommentare anbringen, auch wenn sie niemand hören wollte.
    Als jetzt die Tür aufging, schob sie ihre Gedanken bei Seite, denn Sascha wollte sich voll und ganz auf Kerstin konzentrieren. Kerstin trug ein neues Kostüm, bestehend aus einem schwarzen knielangen Rock und einem schwarzen Blazer, darunter trug sie eine beigefarbene Bluse. Sie ging auf Sascha zu, stellte die Tüte mit dem Sekt auf den Boden, setzte sich auf die Bettkante und ehe Sascha was sagen konnte, zog Kerstin sie zu sich und küsste sie mit all ihrer Liebe. Der Kuss wurde fordernder und leidenschaftlicher und Sascha knöpfte den Blazer auf und streifte ihn von Kerstins Schultern. Als sie nun mit ihren Händen über Kerstins Rücken streichelte, zog sie scharf die Luft ein, denn Kerstin trug nichts unter ihrer Bluse. Kerstin lächelte über die Reaktion ihrer Freundin, sie hatte insgeheim darauf gehofft, Sascha damit ein wenig aus der Fassung zu bringen. Nun begann auch Kerstin Sascha zu streicheln, sie fuhr mit ihren Händen unter Saschas T-Shirt und liebkoste ihre Brüste, doch ihr war einfach noch zuviel Stoff da, also zog sie Sascha kurzerhand das Shirt über den Kopf. Kurz darauf streifte sie ihr auch den BH ab und hauchte sanfte Küsse auf den Oberkörper ihrer Freundin. Währenddessen nestelte Sascha an den Knöpfen von Kerstins Bluse herum, sie hatte sonst eigentlich nicht solche Schwierigkeiten beim Ausziehen ihrer Geliebten gehabt. Und doch war heute alles anders, denn ohne das Sascha es wirklich mitbekommen hatte, übernahm Kerstin dieses Mal die Führung. Sie drückte Sascha sanft zurück und legte sich auf sie. Kerstin umspielte mit ihrer Zunge Saschas Brustwarzen und arbeitete sich dann langsam weiter nach unten, dort musste sie dann allerdings erst noch Saschas Hose öffnen, bevor sie ihre Freundin an ihrer empfindlichsten Stelle liebkosen konnte. Aber auch dieses Hindernis war schnell überwunden...
    Einige Stunden später nachdem sie ausgiebig gefeiert hatten, lagen die beiden engumschlungen im Bett und schliefen. Kerstin jedoch hatte einen recht unruhigen Schlaf. Es machte ihr doch mehr Sorgen als befürchtet, dass sie morgen ihr Coming Out vor ihren Kollegen hatte. Sie beschloss aufzustehen und noch ein wenig Papierkram aufzuarbeiten, denn es war heute eine Menge liegengeblieben, sie wollte Sascha nicht aufwecken und verließ leise das Zimmer.

    Es vergingen ungefähr zwei Stunden bis Kerstin zurückkam und als sie nun leise die Tür öffnete, hörte sie ein leises Schluchzen. Sie schloss die Tür hinter sich und ging schnellen Schrittes auf Saschas Bett zu.
    Sascha? Ist mit dir alles in Ordnung?, Kerstin erhielt keine Antwort und zog entschlossen an der Zudecke, doch Sascha hielt sie fest, Sascha wollte nicht, dass Kerstin sie so sah und doch wollte sie wissen, warum Kerstin so lange weg war und wo sie gewesen war.
    Sascha, was ist los?
    Wo warst du?, Sascha hatte Mühe ein weiteres Schluchzen zu unterdrücken. Kerstin zog die Decke nun endgültig weg und sah in Saschas tränennasses Gesicht. -Ich war im Büro, um noch ein wenig von dem aufzuarbeiten, was heute liegengeblieben war. Ich konnte nicht schlafen und wollte dich nicht wecken, aber warum weinst du?, Kerstin nahm Sascha in den Arm.
    -Ich weiß auch nicht!... Ich hatte die irrsinnige Idee, du wärst gegangen, sie fing wieder an zu schluchzen.
    -Es tut mir leid, Süße!, Kerstin küsste Sascha auf die Stirn. -Ich hätte dir einen Zettel da lassen sollen, so dass du dir keine Sorgen machst.
    Ist schon okay. Jetzt bist du ja wieder hier, aber versprich mir, bitte, dass du so etwas nicht mehr machst. Sascha lächelte sie etwas schief an. -Versprochen! Ich lass dich nie mehr allein!, wie zur Besiegelung des Versprechens küssten sich die beiden innig. Dann legten sie sich hin und kuschelten sich eng aneinander.
    Kerstin?
    -HM?-
    Warum konntest du denn nicht schlafen?, Sascha machte eine kurze Pause, als Kerstin nicht reagierte, sprach sie weiter. Ist es wegen morgen? Ich meine wegen der Dienstbesprechung? Kerstin öffnete wieder die Augen, sie wusste, sie würde nicht um eine Antwort herumkommen.
    Um ehrlich zu sein, ja, es ist wegen der Dienstbesprechung. Kerstin dachte kurz darüber nach, wie sie es am besten formulieren sollte, dann sagte sie. Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich würde am liebsten der ganzen Welt erzählen, dass wir beide uns lieben und bis ans Ende unserer Tage zusammen bleiben werden, aber bei der Vorstellung wie Herr Jansen und auch Frau Schiller morgen reagieren werden, wird mir schon etwas mulmig. Kerstin sah direkt in Saschas wunderschöne Augen und sah dort die ganze Liebe und das Verständnis für ihre Situation, das Sascha empfand.
    -Ich würde gern bei dir sein, wenn du das über dich ergehen lassen musst, doch ich glaube es wäre zuviel verlangt, Dr. Strauß darum zu bitten. Und ich denke, er wird darauf aufpassen, dass niemand dir zu nahe tritt. Sascha zog Kerstin noch ein Stück näher zu sich und küsste sie zärtlich.
    So und nun versuch zu schlafen, mein Engel! Ich pass auf dich auf. Kerstin lächelte ihre Freundin glücklich an. Kurze Zeit später fiel sie in einen ruhigen aber traumlosen Schlaf. Sascha hingegen beobachtete Kerstin noch eine ganze Weile, bevor auch sie einschlief.
    Es war schon hell als Sascha die Augen öffnete. Sie blickte geradewegs in Kerstins Gesicht, die noch seelig schlief. Sascha wusste wie schwer es heute für Kerstin werden würde, am liebsten wäre es ihr, wenn sie Kerstin unterstützen könnte, obwohl sie wusste, dass das unmöglich ist.
    Nun erwachte auch Kerstin, sie öffnete die Augen und lächelte Sascha an. –Guten Morgen, mein Sonnenschein! Kerstin strich Sascha eine Strähne aus dem Gesicht. –Wie hast du geschlafen?
    -Ich hab ganz gut geschlafen. Und was ist mit dir? Wie hast du geschlafen? Sascha stützte sich auf den rechten Ellenbogen und sah auf ihre Liebste hinab.
    Na ja, beim zweiten Versuch hat es dann ganz gut geklappt. Obwohl ich mich nicht an meinen Traum erinnern kann, sie hob langsam den Kopf und strich sachte mit ihrer Zunge über Saschas Lippen. Sascha öffnete ihre Lippen leicht, um Kerstins Zunge aufnehmen zu können, die beiden vertieften sich in einen innigen Kuss, es schien, als wäre beider Leidenschaft unendlich. Nach einiger Zeit beendete Sascha den Kuss, schweratmend. –Du solltest dich langsam fertig machen, mein Engel. Was würde es denn für einen Eindruck machen, wenn du zu spät zur Versammlung kommen würdest. Sascha küsste Kerstin noch einmal zärtlich und stand auf, um etwas Abstand zwischen ihnen zu schaffen. Denn sonst könnte sie nicht dafür garantieren, dass sie Kerstin gehen lassen würde.
    Sascha, wo willst du hin? Kerstin war nun auch aufgestanden und ging zu Sascha ans Fenster. –Du kannst doch nicht einfach vor mir weglaufen! Kerstin umarmte Sascha und küsste sie zärtlich.
    -Aber du hast recht, ich sollte mich frisch machen und dann zur Besprechung gehen.
    Hey, jetzt warte mal, erst küsst du mich und dann gehst du los? Sascha schaute Kerstin traurig an.
    -Ich bin doch in spätestens einer Stunde wieder bei dir, mein Schatz! Kerstin drehte sich um und ging in den Duschraum.

    Nachdem Kerstin mit dem Duschen fertig war, machte sie sich auf den Weg zur Dienstbesprechung, natürlich nicht ohne sich vorher noch einen ´Glückskuss` von Sascha geben zu lassen. Als sie den Aufenthaltsraum des Personals betrat, war außer Jansen , Frau Schnoor und Doktor Strauß noch niemand da. Kerstin begrüßte die beiden Kollegen und ging auf Dr. Strauß zu, der über einer Ansammlung von Zetteln saß und darin vertieft schien.
    -Guten Morgen Dr. Strauß! Lorenz sah auf und bat Kerstin, sich zu ihm zu setzen.
    -Guten Morgen Frau Herzog! Wie geht es Ihnen?
    Na ja, eigentlich geht es mir ganz gut, aber ich bin auch etwas nervös. Kerstin lächelte Strauß etwas unsicher an, dieser stand auf und goss zwei Tassen Kaffee ein, die eine stellte er auf seinen Platz, die andere reichte er Kerstin.
    -Sehen Sie es so, Kerstin, je eher Sie es hinter sich bringen, desto eher haben Sie und Frau Mehring ihre Ruhe. Außerdem sind es ja nur noch zwei Wochen bis zu Frau Mehrings Entlassung. Dr. Strauß klopfte Kerstin aufmunternd auf die Schulter, woraufhin diese nur ein verzweifeltes Lächeln zu Stande brachte.
    Der Aufenthaltsraum füllte sich nun stetig. Als das Personal vollzählig versammelt war, begann Strauß mit den Neuigkeiten. Nach gut einer halben Stunde beendete Strauß die Besprechung.
    Dürfte ich Sie noch einen Moment um ihre Aufmerksamkeit bitten! Ich halte es für besser, es gleich anzusprechen, bevor sich irgendwelche Gerüchte verbreiten, die wenigen, die schon aufgestanden waren, setzten sich wieder.
    -Ich möchte Sie darüber unterrichten, dass Frau Herzog und Frau Mehring eine enge Beziehung führen. Im Raum machte sich Getuschel breit, einerseits waren einige erstaunt darüber, andererseits gab es auch ein paar Kollegen, die keinen Hehl daraus machten, dass sie dafür nichts übrig haben. Jedoch Hendrik Jansen war der einzige, der seinen Unmut darüber kund tat.
    -Dr. Strauß, ich hoffe Sie haben der Justizverwaltung bereits Meldung gemacht. Es kann nicht sein, dass hier jeder macht, was er will.
    -Ich denke, Herr Jansen, dass Sie mir soviel Fähigkeit zutrauen sollten, das ich weiß, wie ich mich zu verhalten hab.
    Wenigstens hab ich den Mut, zu meiner Beziehung zu stehen, Hendrik, im Gegensatz zu manch anderem, nun hatte auch Kerstin endlich was dazu gesagt, sie hatte gewusst, dass Jansen nicht seinen Mund halten konnte.
    Jansen sah Kerstin zwar böse an, sagte jedoch nichts zu ihrer Bemerkung. –Was hat Frau Dr. Kaltenbach denn dazu gesagt?
    -Frau Dr. Kaltenbach und ich sind uns einig darüber, dass Frau Mehring ihre letzten zwei Wochen auf der Krankenstation arbeiten wird und Frau Herzog dort bei der Medikamentendurchsicht helfen wird. So, das war dann alles für heute! Ich wünsche Ihnen allen einen angenehmen Dienst! Strauß sammelte seine Akten ein, als nun auch noch Frau Schiller ihren Senf dazu geben musste. –Jetzt werden die beiden auch noch dafür belohnt, dass sie sämtliche Vorschriften missachtet haben. Und so was nennt man dann Gerechtigkeit, sie nahm ihren Planer und verließ kopfschüttelnd den Aufenthaltsraum.
    -Danke, Dr. Strauß! Allein hätte ich das nie hinbekommen! Kerstin fiel Strauß spontan um den Hals. Frau Schnoor, die als einzige noch im Raum war, ging auf Kerstin zu und wünschte ihr und Sascha alles Gute.
    Die folgenden Tage waren die schönsten in Saschas Leben. Das wichtigste für sie war, in Kerstins Nähe zu sein, auch wenn sie viel zu tun hatten und nur wenig Zeit für sich hatten, genossen sie jede einzelne Minute. Auch die Tatsache, dass Sascha in weniger als zwei Wochen entlassen werden würde, erfreute die beiden Frauen sehr.
    Sascha saß gerade über einigen Medikamenten und versuchte sie grad nach ihrem Wirkstoff zu ordnen, als Kerstin leise an sie herantrat und Sascha von hinten umarmte. Diese lehnte sich zurück und zog Kerstin an ihre Seite, sie küsste sie zärtlich und nahm ihre Liebste in den Arm. Die beiden verharrten eine Weile in dieser Position und lösten sich dann schweren Herzens wieder voneinander. Kerstin kümmerte sich wieder um ihre Patienten und Sascha sortierte weiter die Medikamente. Das nächste Mal sahen sie sich dann in Kerstins Mittagspause. Doch auch dort hatten sie nicht viel Zeit füreinander. Die Zeit verging beim Arbeiten recht schnell und auch die nächsten Tage waren bald geschafft.
    Am letzten Tag vor Saschas Entlassung räumte Kerstin ihre Wohnung noch einmal gründlich auf und stellte auch ein paar Möbel um. Sie wusste nicht, ob Sascha sich hier wohl fühlen würde, aber das könnten sie ja dann auch noch ändern. Kerstin würde alles dafür tun, dass Sascha hier zu Hause wäre.
    Währenddessen saß Sascha in ihrer Zelle und dachte an den morgigen Tag und natürlich auch an Kerstin. Sie freute sich wahnsinnig auf die ihr bevorstehende Freiheit und trotz der Zeitbegrenzung durch die Fußfessel würde sie ihre Pläne in die Realität umsetzen. Sie versuchte nun erneut ein wenig zu schlafen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:39


    Als der Morgen graute, erwachte Kerstin und ging in Ruhe duschen. Danach trank sie noch schnell einen Kaffee und fuhr nach Reutlitz, sie musste heute nur vormittags arbeiten, weil am Nachmittag der Beamte kam, um die Überwachungsanlage der Fußfessel zu installieren. Es würde ein stressiger Tag werden, doch Kerstin ließ sich dadurch nicht beunruhigen. Fast alles würde sie in Kauf nehmen, um Sascha endlich bei sich zu haben.
    Sie saß in ihrem Büro und dachte an die letzten Tage, an denen Sascha ihr auf der Krankenstation ausgeholfen hatte, es war eine wunderschöne Zeit gewesen. Nicht, dass sie viel Zeit füreinander gehabt hätten, im Gegenteil, Sascha hatte darauf bestanden, die Arbeit fertig zu kriegen. Aber allein die Tatsache, dass Sascha bei ihr war, machte Kerstin überglücklich.
    Als nächste Patientin kam Walter zu ihr, sie klagte über Magenschmerzen. Bei dem Gedanken an Magenschmerzen musste Kerstin lächeln, denn Sascha hatte das immer vorgetäuscht, um zu ihr zu können. Sascha und ihre Hartnäckigkeit!
    Hey Hauptmann, warum lachst du? Ich hab tierische Schmerzen. Walter beklagte ihr Leid rigoros.
    Entschuldige! Kerstin schob ihre Erinnerungen bei Seite. –Seit wann hast du denn die Schmerzen?
    -Ach, seit gestern Abend schon, aber ich dachte die gehen von alleine wieder. Walter schien wirklich starke Schmerzen zu haben.
    Also gut, ich geb dir ein krampflösendes Mittel mit, du nimmst aber höchstens zwei Tabletten pro Tag. Alles klar?
    -Ja, klar, ich halt mich dran! Walter war aufgestanden und ging in Richtung Tür, als sie sich noch einmal umdrehte. –Ach, und ehe ich es vergesse, pass gut auf Sascha auf, wenn sie draußen ist. Sie kennt diese Welt nicht und wenn ihr irgendetwas passiert, mach ich dich dafür verantwortlich. Walter verließ das Behandlungszimmer.
    Kerstin ging zu ihrem Schreibtisch und musste sich erst einmal hinsetzen. Sie ließ sich Walters Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Ja, Walter hatte Recht, Sascha kennt die Welt so nicht. Es würde sehr schwer für sie werden, sich der Gesellschaft anzupassen und Kerstin nahm sich vor ihr dabei so gut wie möglich behilflich zu sein!

    Es war gegen 15.00Uhr, als es an Kerstins Wohnungstür klingelte. Sie hatte gerade die Küche geputzt und ging nun zur Tür. Es war der Beamte der Polizei, der nun die Fesselanlage anbauen sollte. Während der Polizist sich seiner Arbeit widmete, räumte Kerstin noch die restliche Wohnung auf und bereitete noch das Abendessen vor.
    Kaum zwei Stunden später saß Kerstin in ihrem Auto und fuhr nach Reutlitz, um Sascha abzuholen. Sie stellte ihr Auto auf den Mitarbeiterparkplatz und ging durch die Schleuse über den Hof auf die Station B. Dort angekommen lief sie direkt auf Saschas Zelle zu.
    Sascha packte gerade ihre letzten Sachen und hoffte darauf, dass Kerstin bald da wäre. Trotz der großen Freude darüber, endlich aus dem Knast rauszukommen, war ihr jetzt doch etwas mulmig zu Mute. Nachdem sie alles in ihrem Koffer verstaut hatte, setzte sie sich noch einmal auf ihr Bett.
    Wie ein Film liefen jetzt vor Saschas innerem Auge die letzten 15 Jahre ab. Alles was passierte von Sonja bis zum Kennen lernen von Kerstin, auch der Gedanke an die letzten Monate seit Kerstins Trennung von Michael.
    Sascha war so sehr in Gedanken, dass sie nicht bemerkte wie die Zellentür geöffnet wurde und Walter eintrat. Diese setzte sich neben sie.
    Hey Sascha! Ich wollte mich noch richtig von dir verabschieden bevor du Reutlitz verlässt und uns alle aus deinem Leben streichst! Sascha sah Walter an, die versuchte nicht allzu traurig zu wirken und vergeblich versuchte die Tränen zurückzuhalten. Sascha nahm ihre Zellengenossin in den Arm.
    -Mensch, Walter, ich werde euch doch nicht vergessen, nur weil ich hier raus bin. Ich kann dir zwar nicht versprechen, dich regelmäßig zu besuchen, aber auf jeden Fall werde ich in gewissen Abständen mal herkommen und gucken, wie du dich führst. Und in der Zwischenzeit schreiben wir Briefe.
    Walter sah Sascha zweifelnd an. –Meinst du das wirklich ernst?
    Sascha hob ihre rechte Hand wie zum Schwur und sagte: Versprochen!
    Während die beiden sich jetzt umarmten, klopfte jemand an die Zellentür.
    Als aus der Zelle keine Antwort kam, öffnete Kerstin die Tür und ging hinein. Walter bemerkte sie als erstes, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. –Hey Hauptmann, du hast nichts gesehen! Walter sah Kerstin drohend an und sagte dann an Sascha gerichtet: Wir sehen uns dann draußen, dann verließ sie die Zelle.
    -Hallo Kerstin! Sascha stand nun auch auf, ging zu ihrer Freundin und umarmte sie. –Was machst du schon hier?
    -Hallo Sascha! Kerstin küsste sie zärtlich, -Ich dachte, ich komm schon etwas eher, um dir eventuell noch beim Packen zu helfen, die beiden setzten sich auf Saschas Bett und hielten sich einfach nur in den Armen.
    Kerstin wusste, dass es ein riesiger Schritt für Sascha war, sie kannte ja praktisch nichts anderes mehr als den Knast. Kerstin strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und Sascha kuschelte sich nun noch fester an ihre Freundin.
    Nun öffnete sich wieder die Zellentür und Mel steckte ihren Kopf in den Raum. –Hey Prof, ich wollte dir nur Alles Gute wünschen, war nicht ganz schlecht die Zeit mit dir, auch wenn wir ab und zu unsere Probleme miteinander hatten. Also, ich hoffe du vergisst uns nicht, aber komm ja nicht wieder! Mel drehte sich wieder um und verschwand so schnell wie sie gekommen war.
    So, jetzt lass uns gehen bevor hier noch mehr von denen auftauchen und ich noch anfange zu heulen. Sascha nahm Kerstin bei der Hand und zog sie aus der Zelle.
    Da die anderen draußen waren, war es auf der Station verdammt ruhig! Sascha besah sich alles noch einmal ganz genau. –Ein Glück, dass ich endlich hier raus kann, sie sah ihre Freundin an, Obwohl, wär ich nicht hier gewesen, hätten wir uns nicht kennen gelernt.
    Kerstin lächelte nun auch, die beiden verließen die Station und gingen zum Verwaltungsgebäude, um Saschas Entlassungspapiere zu holen. Als die beiden den Hof überquerten, kam Ilse auf sie zugelaufen. –Hallo Sascha, schön, dass du endlich raus kannst, du hast es dir wirklich verdient. Versprich mir, dass du auf dich aufpasst und nicht wieder zurückkommst. Ilse drückte Sascha und weinte dabei.
    -Versprochen, zumindest insofern, dass ich nicht mehr als Insassin herkomme! Sascha löste die Umarmung, lächelte Ilse noch einmal zu und ging dann mit Kerstin weiter.

    Nachdem nun alles erledigt war, machten sie sich auf den Weg durch die Schleuse. Draußen blieb Sascha einen Moment stehen und besah sich Reutlitz noch einmal. –Na dann kann ich ja endlich ein neues Leben beginnen! Ein Leben mit dir, sie zog Kerstin an sich und küsste sie leidenschaftlich. Nach einigen Minuten beendete Kerstin den Kuss. –Wir sollten damit besser warten, bis wir zu Hause sind, sonst fall ich im Auto noch über dich her. Kerstin lächelte Sascha verschmitzt an.
    Das wär doch mal etwas ganz neues. Sascha grinste, -Aber nein, ich möchte dich in aller Ruhe genießen. Die beiden stiegen ins Auto ein und fuhren nach Hause.
    Während Sascha sich nach der Führung durch die Wohnung auf den Balkon begeben hatte, um den Ausblick zu genießen, bereitete Kerstin das Essen zu und deckte den Wohnzimmertisch. Sie hatte sich sehr viel Mühe gemacht und hoffte nun, dass es Sascha gefallen würde. Diese trat nun vom Balkon zurück in die Wohnung und konnte vor lauter Staunen kaum etwas sagen, deshalb ging sie auf Kerstin zu, umarmte sie und küsste sie mit all ihrer Liebe. Als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte, sagte sie: Wow, das...das ist ja ein richtiges Candle-Light-Dinner.
    Kerstin hatte zwei Kerzen auf den Tisch gestellt und die Teller genau gegenübergestellt, so dass sie sich die ganze Zeit über ansehen konnten, das Zimmer war abgedunkelt und da es auch draußen schon dunkel war, erstrahlte der Raum lediglich im Kerzenschein! Es war ein Drei-Gänge-Menü und beide waren so satt, dass sie sich danach erst einmal auf die Couch setzten. Da Sascha das aber zu unbequem war, legte sie sich hin und bettete in ihren Kopf auf Kerstins Schoß. Kerstin strich Sascha sanft über die Wange und neigte dann ihren Kopf nach vorn, um sie zu küssen. Ihre Küsse wurden immer inniger und bald war das beiden zu wenig.
    Sascha hatte sich inzwischen wieder aufgesetzt und knöpfte jetzt Kerstins Bluse auf, sie strich zaghaft über Kerstins BH und auch über ihren Bauch, dann ließ sie ihre Hände zu deren Schultern wandern und streifte ihr die Bluse ab. Auch Kerstin blieb nicht untätig und zog Sascha das T-Shirt über den Kopf, daraufhin verteilte sie leichte Küsse von Saschas Hals bis hin zu ihrem Bauchnabel, zwischendurch befreite sie ihre Freundin von deren lästigem BH. Sascha ließ alles mit sich geschehen und genoss Kerstins Zärtlichkeiten. Kerstin hingegen erregte Saschas Ergebenheit nur noch mehr und so zog sie ihr auch gleich die Hose samt Slip aus. Die beiden brauchten keine Worte, um sich zu verstehen, doch bevor Sascha sich weiter von ihrer Liebsten verwöhnen ließ, zog sie ihr die restlichen Sachen quälend langsam aus, wobei sie keine Gelegenheit ausließ, um Kerstin an ihrer empfindlichsten Stelle zu berühren. Unter diesen Berührungen stöhnte Kerstin jedes mal auf und eine riesige Hitze breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus. Sascha, die bemerkte, wie unruhig Kerstin wurde, ließ ihre Hand jetzt zwischen Kerstins Schenkeln verweilen, während sie abwechselnd ihre Brustwarzen mit ihrer Zunge liebkoste. Sie lehnte sich zurück und bedeutete ihrer Freundin, sich auf sie zu legen. Für einen Moment zögerte Kerstin, doch dann übernahm ihr Verlangen wieder die Führung über ihr Handeln. Sie legte sich auf Sascha und spürte nun auch ihre Feuchtigkeit auf ihrem Schenkel. Sie führte ihre Hand nun an Saschas Lustzentrum und massierte ihre Perle. Sascha drang vorsichtig in Kerstin ein und bewegte sich zuerst langsam, dann aber immer schneller in ihr. Auch Kerstin drang nun in Sascha ein und beide wurden durch ihre Leidenschaft zu einem unerwartet starken Orgasmus geführt.
    Es dauerte einige Minuten, bis beide wieder in die Realität zurückfanden. Kerstin lag nun neben Sascha und die beiden hielten sich aneinander fest. Sascha hatte sogar Tränen der Freude in den Augen, sie hatte es sich so sehr gewünscht, zusammen mit Kerstin den Höhepunkt zu erleben und nun war der Traum in Erfüllung gegangen! Sie ließ den Tränen freien Lauf und kuschelte sich noch näher an Kerstin, die sie sanft auf die Stirn küsste.
    Als Sascha sich wieder beruhigt hatte, gingen die beiden ins Schlafzimmer, wo sie sich in dieser Nacht noch mehrere Male liebten, mal zärtlich, mal getrieben von ihrem unbändigem Verlangen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:39


    Sascha erwachte am nächsten Morgen pünktlich um 6 Uhr, sie beobachtete Kerstin eine Weile und beschloss dann, Frühstück zu machen. Nachdem sie eine Weile in der Küche suchen musste, hatte sie alles gefunden, was sie brauchte, sogar ein Tablett, auf dem sie jetzt alles anrichtete und ins Schlafzimmer trug.
    Kerstin öffnete die Augen und traute nicht dem, was sie sah. Sascha hatte Frühstück gemacht und es ans Bett gebracht.
    -Guten Morgen, mein Schatz! Sascha sah Kerstin strahlend an. –Ich dachte wir essen hier, dass ist so schön kuschelig.
    -Frühstück am Bett, das gefällt mir! Aber wieso bist du schon wach? Es ist doch erst halb sieben! Kerstin machte den Eindruck, als könnte sie sich umdrehen und weiterschlafen. Die Nacht schien sie doch ein wenig überfordert zu haben.
    Kerstin, ich bin es gewohnt so zeitig aufzustehen, sie gab Kerstin eine Tasse Kaffee und gab ihr auch ein belegtes Brötchen. –Danke, mein Sonnenschein! Essen kann ich aber allein, obwohl es wäre bestimmt sehr schön, mal von dir gefüttert zu werden, sie lächelte Sascha herausfordernd an.
    -Sie sind ganz schön anspruchsvoll Frau Herzog, doch weil heut ein besonderer Tag ist, möchte ich Ihnen diesen Wunsch gern erfüllen, nun lachten die beiden Frauen herzhaft. Als sie sich wieder beruhigt hatten, begann Sascha tatsächlich, Kerstin zu füttern, diese genoss es in vollen Zügen.

    Am späten Vormittag machten sie sich dann auf den Weg durch Berlin. Kerstin hatte sich vorgenommen, Sascha so einiges zu zeigen. Zuerst fuhren sie mit der U-Bahn zum Brandenburger Tor, von wo aus sie sich gleich noch den Reichstag anschauten. Sascha war begeistert von beidem, sie ging nun das erste Mal in ihrem Leben durch das Brandenburger Tor.
    Da die beiden Zeit hatten, beschlossen sie, von dort aus zum Potsdamer Platz zu laufen, denn dort in den Arkaden wollten sie zu Mittag essen.
    Sascha kam aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sie die vielen Hochgeschosser stehen sah. Auch die Tatsache, dass sie von dort aus den Berliner Fernsehturm sehen konnte, begeisterte sie sehr. Kerstin ging mit ihr in ein italienisches Restaurant in der zweiten Etage der Arkaden.
    Sascha gefiel dieses riesige Einkaufszentrum, deshalb zog sie Kerstin in fast jeden Laden hinein. Bestimmt zwei Stunden brachten sie dort zu, dann fuhren sie mit der U-Bahn zum Alexanderplatz, denn Sascha wollte unbedingt auf den Fernsehturm hoch.
    Kerstin, für die das alles nichts besonderes war, ließ sich von Saschas kindlicher Freude mitreißen und lief mit ihr Händchen haltend über den Alex, geradewegs zum Fernsehturm.
    Als die beiden Verliebten oben in der Glaskugel waren, stellte sich Kerstin hinter Sascha, die den wundervollen und mächtigen Ausblick über die Hauptstadt genoss und legte ihre Arme um deren Taille. So standen sie einige Minuten schweigend da und sahen durch die Fenster hinaus auf die Stadt.
    Nachdem sie nun wieder festen Boden unter den Füßen hatten, fühlte sich Kerstin gleich um einiges besser und beschloss mit Sascha noch eine Stadtrundfahrt mit einem der Sight-Seeing-Busse zu machen.

    Sie fuhren viele Ecken von Berlin ab und Sascha war hingerissen von dem, was sie sah, es hatte sich so viel verändert! Für sie war der Tag einer der schönsten in ihrem Leben, aber das war jeder Tag, den sie mit Kerstin verbringen konnte.
    Da es schon recht spät war, machten sich die beiden Frauen auf den Heimweg, sie wollten ja nicht, dass Sascha zu spät kam und womöglich noch der Alarm losging und die Schiller auftauchen würde.
    Kerstin und Sascha redeten an diesem Abend viel über diesen wundervollen Tag, denn ab morgen würde für Kerstin der Alltag wieder beginnen und auch Sascha hatte viel zu erledigen. Sie musste sich ummelden, um ihre Studienunterlagen musste sie sich auch kümmern, schließlich wollte sie ja jetzt auch Seminare und Vorlesungen besuchen.

    Am gleichen Abend in Reutlitz.

    Walter saß auf Saschas Bett, das noch nicht neu belegt worden war. Der Tag war für sie die reinste Hölle gewesen. Der erst Tag ohne Sascha! Das sie in Sascha verliebt war, war kein großes Geheimnis und so hatten die anderen sie damit aufgezogen, als Walter in einer Ecke auf dem Hof ganz allein da stand und grübelte, was Sascha jetzt wohl machen würde.
    Nun kam auch Mel auf die Zelle und leistete Walter Gesellschaft, Mel war eine, der wenigen gewesen, die sie in Ruhe gelassen hatten.
    Hey Walter, blas nicht so viel Trübsal, der Prof hat versprochen, ab und zu vorbeizukommen und du weißt, dass sie ihre Versprechen hält. Mel sah Walter aufmunternd an.
    Und denk dran, wenn du mal Hilfe brauchst, du weißt, wo du mich findest. Wir müssen schließlich zusammenhalten. Mel verschwand wieder aus der Zelle.
    Walter streckte sich auf dem Bett aus und dachte an die Zeit mit Sascha...

    Sascha und Kerstin lagen im Bett und erholten sich gerade von ihrem Trip in himmlische Sphären. Die Vorstellung, dass Kerstin so unersättlich war, hatte Sascha sich nicht einmal in ihren Träumen auszumalen getraut. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis Kerstin in Saschas Armen einschlief.

    Der nächste Morgen sollte nicht nur für Sascha stressig werden, denn auch Kerstin erwartete einiges auf der Krankenstation. Während Kerstin auf dem Weg nach Reutlitz war, saß Sascha in der U-Bahn und dachte über den gestrigen Tag nach, Kerstin hatte ihr so viel gezeigt und was das beste war, Kerstin hatte sie in aller Öffentlichkeit sogar geküsst. Mit allem hatte sie gerechnet aber nicht damit. Sie wusste, dass es für Kerstin nicht einfach war. Dadurch, dass sie die ganze Zeit über ihren Gedanken nachging, verpasste sie fast ihren Bahnhof. Völlig unbekannt war ich diese Gegend, aber wenn sie das Einwohnermeldeamt nicht aus eigener Kraft fand, würde sie halt jemanden nach dem Weg fragen.

    Kerstin saß in ihrem Büro als es an der Tür klopfte. Herein. Kerstin sah von der Akte auf, die sie gerade bearbeitete.
    Frau Schnoor stand in der Tür. –Frau Walter klagt noch immer über Magenkrämpfe.
    -Schicken Sie sie rein und warten Sie dann bitte vor der Tür. Es wird sicher nicht lange dauern. Kerstin stand auf und bat Walter sich auf die Krankenliege zu legen, dann tastete sie ihren Bauch ab. Walter, die sehr ruhig wirkte, fing an zu sprechen. –Kerstin, wie geht es Sascha? Ist sie okay?
    -Es geht ihr gut, sie macht jetzt ein paar Erledigungen, sie bedeutete Walter, dass sie sich wieder aufsetzen sollte. –Bist du deswegen hergekommen oder hast du ernsthafte Beschwerden? Ich habe nämlich noch genug zu tun.
    Hey, nun reg dich doch nicht gleich auf. Ich mach mir nun einmal Sorgen um Sascha!
    Das brauchst du nicht, es geht ihr sehr gut und sie findet sich zurecht. Kerstin ging zur Tür. –Frau Schnoor, Frau Walter kann zurück auf Station, sie setzte sich wieder an ihren Schreibtisch und grübelte. Eigentlich hatte sie Walter nicht anmotzen wollen, doch es gab noch Unmengen an Papierkram zu bearbeiten und sie konnte sich so schon kaum darauf konzentrieren, weil sie die ganze Zeit an Sascha dachte und da konnte sie Walters Neugierde oder Besorgnis, wie diese es bezeichnete, nicht auch noch ertragen. Sie machte sich wieder an die Arbeit, in der Hoffnung, dass sie sich jetzt doch noch darauf konzentrieren konnte.

    Sascha hatte geschlagene zwei Stunden im Einwohnermeldeamt zugebracht, sie dachte schon man hätte sie vergessen, doch dann wurde sie aufgerufen und ließ ihren Wohnsitz ummelden.
    Nachdem das nun erledigt war, ging sie an einen Imbiss und holte sich was zum Essen. Dann ging sie eine Weile spazieren und dachte an Kerstin. *Was sie jetzt wohl macht?* , Sascha war so mit ihren Gedanken beschäftigt gewesen, dass sie über eine rote Ampel gegangen wäre, hätte nicht eine junge Frau sie an ihrem Arm festgehalten.
    Hey, Vorsicht! Sie haben rot, die junge Frau schüttelte den Kopf über Saschas unvorsichtiges Verhalten. Sascha, die völlig überrascht war, drehte sich jetzt zu der Frau um. –Oh, danke! Ich war wohl zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt, sie sah die Fremde dankbar an, diese lächelte. –Ist schon okay, aber passen Sie das nächste Mal ein bisschen mehr auf sich auf.
    Die Fußgängerampel schaltete auf grün um.
    Wo wollen Sie denn hin? Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. Sie erwecken nämlich nicht den Eindruck als wären Sie von hier. Sascha lächelte die junge Frau neben sich an. –So könnte man das nennen. Danke, für ihr Angebot aber ich gehe bloß eine Runde spazieren, nachdem ich die letzten zwei Stunden auf dem Einwohnermeldeamt zugebracht habe.
    Ach so, na ja, ich hab gerade Mittagspause. Wenn Sie nichts dagegen hätten, würde ich Sie gern ein Stück begleiten, sie sah Sascha fragend an.
    Nein, natürlich hab ich nichts dagegen. Mein Name ist übrigens Alexandra Mehring aber alle nennen mich Sascha, sie reichte ihrer Begleiterin die Hand.
    Christine Marsden, Chris ist mir aber lieber. Schön dich kennenzulernen, Sascha, die beiden Frauen lachten sich an.
    Sie gingen auf einen Park zu, in dem sie sich, nachdem sie eine Weile gelaufen waren, auf eine Bank setzen und sich unterhielten.
    Als Chris das nächste Mal auf ihre Uhr sah, bemerkte sie, dass ihre Mittagspause längst zu Ende war, da sie sich nun beeilen musste, gab sie Sascha noch schnell ihre Telefonnummer mit der Bitte sich bei ihr zu melden und verschwand in die Richtung, aus der die beiden vorhin gekommen waren.
    Sascha erledigte nun noch das, was noch wichtig war. Gegen 17 Uhr war sie dann wieder zu Hause, wunderte sich, dass es so ruhig war und sah Kerstin auf der Couch liegen, schlafend. *Sie hatte wohl einen anstrengenden Tag gehabt!* Sascha beschloss, sie schlafen zu lassen, nahm sich ein Buch und setzte sich vor der Couch auf den Boden.
    Es verging einige Zeit bis Kerstin die Augen öffnete und Sascha vor sich sitzen sah. Sie setzte sich auf und küsste ihre Freundin. Sascha setzte sich jetzt zu Kerstin auf die Couch, nahm sie in den Arm und fragte sie nach ihrem Tag. Kerstin erzählte von dem Stress, den sie hatte und ließ dann auch Sascha Bericht erstatten. Sascha sprach von ihrem stundenlangen Aufenthalt im Meldeamt und auch von Chris, die sie durch einen Zufall kennen gelernt hatte. Kerstin hörte ihrer Freundin interessiert zu, denn Sascha erzählte dies alles mit einer Begeisterung, als hätte sie den Jackpot im Lotto geknackt. Als Sascha ihre Ausführungen beendet hatte, holte sie einen zerknitterten Zettel aus ihrer Hosentasche, sie sagte, es sei ein Gedicht, das sie heute während des Wartens für sie geschrieben hatte.
    Sascha faltete den Zettel auseinander und trug Kerstin das Gedicht vor:

    Du, mein strahlender Sonnenschein,
    erhellst mir den Tag so fein!
    Mit dir zu leben,
    was könnte es schöneres geben!

    Du weißt, ich liebe dich
    Und es gibt nichts schöneres für mich
    Als mit dir zusammenzusein,
    denn mein Herz ist dein!

    Das Leben ist oft hart,
    doch gemeinsam sind wir stark!
    Wir überwinden alle Schranken,
    denn eins sind unsere Gedanken!

    Kerstin kamen vor lauter Rührung die Tränen, sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, sie war so unendlich glücklich. Es war das schönste Geschenk, das sie je erhalten hatte.
    Sascha, das ist so...so wunderschön, ach, was sag ich, wunderschön ist gar kein Ausdruck für das Gedicht, ich bin dir so dankbar, das ist...das ist so süß von dir! Kerstin fiel ihrer Liebsten um den Hals und drückte sie fest an sich, dann lockerte sie die Umarmung und sah Sascha fest in ihre klaren strahlend blauen Augen. –Ich kann zwar keine Gedichte schreiben, aber ich möchte dir jetzt gern zeigen, wie sehr ich dich liebe, sie nahm Saschas Hand und zog sie mit sich ins Schlafzimmer.
    Kerstin begann nun ganz langsam Sascha zu entkleiden. Es schien, als hätten sie alle Zeit der Welt. Sascha lag nackt in ihrer ganzen Schönheit vor Kerstin, die noch vollständig angezogen war. Sie küsste und streichelte Sascha mit einer Ruhe, die diese fast in den Wahnsinn trieb, es gab keine Stelle an Saschas Körper, die von ihr nicht berührt oder geküsst worden war. Als Sascha es kaum noch aushielt, wollte sie nun auch Kerstin ausziehen, diese entzog sich jedoch geschickt Saschas Händen. –Nein, mein Herz, jetzt bist du dran, entspann dich und genieße es, sie küsste Sascha innig auf den Mund. Dann widmete sie sich wieder Saschas Brüsten, bis sie sich unter Kerstins Liebkosungen wand. –Kerstin, bitte, ich kann nicht mehr! Hör doch auf, mich so zu quälen! Sascha sprach abgehackt, da sie kaum noch in der Lage war zu denken. Kerstin schien es aber zu gefallen, ihre Freundin bis aufs letzte zu reizen, sie ließ ihre Zunge nun bis zu Saschas Bauchnabel wandern, den sie eine Weile liebkoste, bevor sie ihre Lippen zwischen Saschas Schenkel presste, was dieser einen leisen Schrei der Erregung entlockte, Kerstin musste ungewollt darüber lächeln, dass sie fähig war, ihrer Freundin solche Töne zu entlocken. Sie konzentrierte sich nun wieder auf ihr eigentliches Anliegen und begann vorsichtig Saschas Perle mit ihrer Zunge zu stimulieren, Sascha stöhnte unter dieser Berührung auf und wusste nicht, was sie jetzt noch machen konnte, als ihr Verstand nun völlig aussetzte, krallte sie sich im Bettlaken fest. Kerstin saugte nun an Saschas Perle und streichelte mit ihren Fingern ihren Eingang, sie merkte, dass Sascha es nicht mehr lange aushalten würde und erlöste sie aus ihrer süßen Qual, als sie mit ihrer Zunge in sie eindrang. Sascha hatte die Berührungen so intensiv wie nie zuvor wahrgenommen und auch ihr Höhepunkt war einfach unglaublich gewesen.
    Kerstin hatte sich mittlerweile neben Sascha gelegt und sie in ihre Arme genommen, diese schien das nicht wirklich bemerkt zu haben, denn es wirkte, als würde sie noch immer in höheren Sphären verweilen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:40


    Walter begutachtete die Neuzugänge und wartete darauf, dass die Zellenzuweisung erfolgte. Sie war wirklich gespannt, welche der drei Frauen zu ihr kam. Es war von vornherein klar, dass diese es schwer haben würde, denn Sascha hatte bei ihren Zellengenossinnen einen hohen Stellenwert gehabt. Als nun eine junge Frau, etwa Mitte zwanzig, auf ihre Zelle zu ging, rief Walter Jeanette zu sich, sie wollte herausfinden, weswegen sie einsaß. Schließlich musste frau ja wissen, mit wem sie zusammenlebte. Jeanette erzählte, dass sie Nadine hieß und wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge einsaß und wohl 3,5 Jahre aufgebrummt bekommen hatte.
    Walter ließ Jeanette stehen, obwohl diese ihre Ausführungen noch nicht beendet hatte, aber Walter hatte die Informationen, die sie wollte und alles andere interessierte sie nicht.
    Sie ging in ihre Zelle und zeigte der Neuen gleich einmal, wer der Boss auf der B war, doch Walter hatte sie unterschätzt und bekam sofort deren Ellenbogen ins Gesicht. Die Neue verließ die Zelle, Walter, die noch immer ein wenig perplex war, bemerkte erst kurze Zeit später, dass ihre Nase blutete, das hieß, sie musste auf die Krankenstation zu Kerstin. Dieser Gedanke gefiel ihr allerdings nicht so gut, denn nach dem Gespräch vom Vortag, hatte sie sich vorgenommen der Krankenstation erst einmal fernzubleiben.

    Sascha saß zu Hause und las in einem Buch, das für ihr Studium relevant war. Es gefiel ihr nicht wirklich, dass sie heute nichts zu erledigen hatte, deshalb beschloss sie, sich auf Jobsuche zu begeben, schließlich wollte sie Kerstin nicht ewig auf der Tasche liegen, obwohl diese damit kein Problem zu haben schien.
    Sie nahm sich also die Zeitung und sah erst einmal dort die Stellengebote durch, nach einer Weile kam sie zu der Erkenntnis, dass das nichts brachte und versuchte es auf die altmodische Weise, sie ging in die Läden und fragte.

    Kerstin sortierte gerade einige Medikamente als Maja mit Walter ankam. Sie hatte keine Ahnung, was Walter schon wieder wollte und eigentlich wollte sie es auch gar nicht wissen, als sie aber auf die beiden Frauen zu ging, sah sie, dass Walters Nase stark blutete.
    Nachdem Kerstin Walter verarztet hatte, fragte sie sie wie es dazu gekommen sei und Walter erzählte ihr unter der Bedingung, dass Kerstin es für sich behielt, wie die Neue ihr gleich gezeigt hatte, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Für Kerstin waren diese Machtkämpfe schon immer primitiv gewesen und so konnte sie sich ein innerliches Lachen nicht verkneifen. Aber was sollte sie machen, allein der Versuch mit Walter darüber zu reden, dass solche Machtkämpfe unnötig sind, wäre sinnlos, sie würde ihr bloß Vorhaltungen machen, dass sie nicht im Knast leben musste und sowieso keine Ahnung davon hatte. Also ließ Kerstin es dabei bleiben, Walter einen Verband über das gebrochene Nasenbein zu kleben und schickte sie mit einem Schmerzmittel zurück auf Station.

    Währenddessen hatte auch Mel schon Bekanntschaft mit Nadine gemacht. Auch ihr schien die Neue nicht ganz geheuer zu sein, denn als Walter zurück auf Station kam, lief sie sofort zu ihr und wollte mit ihr einen Plan austüfteln wie sie die Neue in Griff bekommen. Walter jedoch hatte erst einmal die Nase voll von ihr, im wahrsten Sinne des Wortes. Walter zog sich also auf ihre Zelle zurück und ließ Mel mit ihrem Problem allein.
    Diese dachte aber gar nicht daran, ihr Vorhaben aufzugeben, sondern ging zu Gerda und Godzilla, denn auch die hatten schon festgestellt, dass es mit Nadine eventuell Probleme geben könnte. Die drei zogen sich in eine ruhige Ecke zurück und überlegten sich einen Plan, wobei Godzilla nicht wirklich lange darüber nachdenken wollte, sondern am liebsten zu Nadine rüber gegangen wäre und sie ordentlich verprügelt hätte. Zum Glück hatte Gerda ein wenig mehr Intelligenz.

    Als Kerstin Mittagspause hatte, rief sie zu Hause an, musste aber feststellen dass Sascha nicht da war. Traurig darüber, nicht mit ihrer Liebsten sprechen zu können, ging sie in den Aufenthaltsraum und nahm sich eine Tasse Kaffee, da klingelte plötzlich ihr Handy. Kerstin ging ran und ihr wurde von Herrn Neumayer mitgeteilt, dass Frau Mehring an der Schleuse war und sie sprechen wollte. Sie stellte ihre Tasse auf den Tisch, lief schnellen Schrittes zur Krankenstation, warf ihren Kittel achtlos über die Stuhllehne, schnappte sich ihre Handtasche und begab sich zur Schleuse.
    Sascha erwartete Kerstin bereits sehnsüchtig, als diese durch die Tür kam und sie stürmisch umarmte.
    -Hallo mein Schatz! Hast du mich vermisst?
    Und wie, ich hab schon versucht, dich zu Hause zu erreichen und musste frustrierender Weise feststellen, dass du nicht da warst.
    -Ach, ich hab mir gedacht, wir könnten deine Mittagspause gemeinsam verbringen, dass ist mir um einiges lieber, als nur mit dir zu telefonieren, wobei ich das, hätte ich keine andere Wahl mit dir zu reden, auch in Kauf nehmen würde. Kerstin küsste Sascha.
    Nun hör endlich auf soviel zu reden, meine Mittagspause ist nicht so lang, sie grinste Sascha verschmitzt an. –Wenn du natürlich hier bist, um nur mit mir zu reden, dann können wir das gerne tun.
    Nun war es an Sascha, Kerstin ihren süßen Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss zu verschließen. –Ich hätte noch ganz andere Sachen mit dir vor, aber ich denke, das müssen wir auf später verschieben, raunte Sascha ihr ins Ohr. Als Kerstin daraufhin rot wurde, konnte Sascha sich ein Lachen nicht verkneifen.
    Die beiden gingen nun Hand in Hand in ein kleines Cafè, das nicht weit von Reutlitz entfernt war. Sie unterhielten sich und vergaßen dabei wie immer die Zeit. Schweren Herzens begleitete Sascha Kerstin noch bis zur Schleuse und verabschiedete sich mit einem extra langen Kuss von ihr.
    Sascha stand noch ein paar Minuten vor dem Tor. Gerade als sie sich umdrehte, kam Frau Schnoor durch die Tür.
    -Ah, Hallo Frau Mehring, wie gut, dass ich sie treffe, hätten sie einen Moment Zeit für mich? Frau Schnoor trat auf Sascha zu....
    Sascha sah Frau Schnoor etwas verdutzt an.
    -Ja, sicher, hab ich einen Moment Zeit, die beiden gingen an Kittlers Imbiss und tranken einen Kaffee, während Frau Schnoor Sascha darüber informierte, dass der Förderkurs höchstwahrscheinlich aufgelöst werden musste, wenn sich nicht in der nächsten Woche jemand finden würde, der es ehrenamtlich übernimmt. Sascha fand es sehr schade, dass sich bisher noch niemand gefunden hatte, doch sie selbst hatte im Moment noch zu viele Rennereien wegen des Studiums, sonst hätte sie den Kurs weiterhin betreut. Sie verabschiedete sich von Frau Schnoor und fuhr mit der U-Bahn zurück nach Hause. Dort angekommen, räumte sie erst einmal die Küche auf und bereitete ein Abendessen für sich und Kerstin vor.

    Als Kerstin nach ihrer Mittagspause wieder in ihrem Büro saß, ließ sie die letzten Tage Revue passieren, die Tage, die sie mit Sascha verbracht hat. Es war so schön, all die Möglichkeiten, die sich ihnen boten. Endlich konnte sie ihre Liebste in aller Ruhe küssen und Hand in Hand mit ihr durch die Straßen gehen, ohne das irgendjemand es ihnen verbieten konnte. Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Kerstin bemerkte nicht wie Dr. Strauß die Tür öffnete und eintrat. -Guten Tag Frau Herzog!, als Kerstin nicht reagierte, ging er zum Schreibtisch. -Einen Penny für ihre Gedanken! Kerstin schreckte aus ihren Gedanken auf. Oh, Dr. Strauß! Ich...ich hab gar nicht bemerkt, dass sie reingekommen sind.
    Strauß lächelte sie an. Das ist mir auch aufgefallen.
    -Setzen sie sich doch bitte.
    -Danke, aber ich wollte mich bloß erkundigen, wie es ihnen geht und wie es mit Frau Mehring läuft. Und, wenn ich ihre Stimmung richtig deute, dann scheint ja alles in bester Ordnung zu sein.
    -Ja, es läuft alles bestens, Sascha hat sich schon ganz gut eingelebt und findet sich zurecht. Kerstin sagte das mit solcher Überzeugung, dass Strauß sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. -Grüßen sie Frau Mehring von mir! Und arbeiten sie nicht mehr so lange, Kerstin, eine junge Liebe nimmt viel Zeit in Anspruch. Lorenz verließ die Krankenstation und ließ eine unentschlossene Kerstin zurück. Sollte sie jetzt noch die Akten fertig machen? Oder doch Feierabend, die Entscheidung fiel ihr letztlich leichter als erwartet. Kerstin zog ihren Kittel aus und fuhr nach Hause.

    Godzilla stand in einer Ecke auf Station und beobachtete Nadine, die nun schon eine geschlagene Stunde den Flipper besetzte und niemand schien sie dort vertreiben zu wollen. Heute war der Tag an dem Nadine ihr Schicksal besiegelt sein sollte, Mel, Gerda und Godzilla hatten vorgehabt, sie ordentlich in die Mangel zu nehmen, doch bevor sie die Möglichkeit dazu gehabt hatten, versaute Nadine denen beiden Dealerinnen einen Handel und so wurde Gerda mit dem Heroin erwischt und sofort in den Bunker gesperrt. Daraufhin war Godzilla wutentbrannt auf Nadine zu gestürmt und wollte sie im wahrsten Sinne des Wortes am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Die Schlusen waren dazwischen gegangen, hatten aber nichts weiter veranlasst. So stand Godzilla nun allein da und wusste weder, wie sie den Handel allein über die Bühne bringen sollte, noch wie sie sich an Nadine rächen konnte.


    Sascha war gerade am Telefon als Kerstin in die Wohnstube kam und ihr einen zärtlichen Kuss gab. -Hallo, mein Engel! -Hallo, Süße! Gibst du mir noch einen Moment? Kerstin nickte Sascha zu und ging erst einmal ins Schlafzimmer und zog sich etwas bequemeres an.
    Als sie zurück zu Sascha ging, war diese bereits mit telefonieren fertig. Sascha nahm sie in den Arm. -Wie war dein Tag? Gab`s wieder Stress mit Walter? Kerstin schmiegte sich an Sascha. -Nein, es ging eigentlich, Dr. Strauß war vorhin bei mir. -Was wollte der denn bei dir?
    Die beiden setzen sich auf die Couch und Kerstin lehnte ihren Kopf an Saschas Schulter. -Er hat sich erkundigt, wie es dir geht und meinte, ich solle nicht zu viel arbeiten, da eine neue Liebe viel Zeit beansprucht-, Sascha lächelte Kerstin an. Stimmt, du bist heute recht zeitig zu Hause, was heißt, dass wir mehr Zeit für einen gemeinsamen Spaziergang haben.
    Nun zog sie ihre Liebste mit in die Küche und rückte ihr den Stuhl zurecht, denn der Tisch war bereits fertig hergerichtet. Kerstin gefiel es, dass Sascha sie verwöhnte und nach dem Essen, gingen sie dann noch eine große Runde spazieren. Bei diesem Spaziergang sahen sie mehrere Passanten, die mit ihren Hunden unterwegs waren, Sascha äußerte dabei, dass ihr größter Kindertraum immer ein Schäferhundwelpe gewesen sei, da aber ihr Vater Hunde verabscheute, hatte sich dieser Traum nie erfüllt.
    Der nächste Tag verlief recht ruhig. Sascha verbrachte den Vormittag damit, sich die Humboldt-Universität anzuschauen, denn in der nächste Woche wollte sie dort einige Vorlesungen besuchen. Danach lief sie noch ein wenig durch die Stadt und entdeckte einen kleinen Geschenkeladen, in dem sie etwas für Kerstin kaufen wollte. Sie stöberte eine ganze Weile, bis sie schließlich einen silberne Kette entdeckte, deren Anhänger eine kleine Labrys-axt war. Sie kaufte die Kette und begab sich wieder auf den Heimweg.

    Auch Kerstins Vormittag war nicht gerade ereignisreich. Sie dachte über den gestrigen Abendspaziergang und Saschas sehnsuchtsvolle Worte nach. Kurz entschlossen, nahm sie sich den Nachmittag frei und stattete einigen Tierheimen einen Besuch ab. Erst im fünften oder sechsten wurde sie fündig. Dort saß in einem Zwinger ein junger schwarzer Schäferhundwelpe, der auch sofort auf Kerstin zuging, als sie sich hinhockte. Er machte einen so zutraulichen und treuen Eindruck, dass Kerstin ihn kurzerhand mitnahm.

    Auf Station B schien es sehr ruhig zu sein, es war eine Ruhe eingekehrt, die die Schließer hellhörig werden ließ.
    Walter und Mel spielten gerade eine Runde Billard, als Godzilla und noch einige andere Nadine in eine Ecke drängten und unkontrolliert auf sie einschlugen. Walter und Mel war das ganz recht, deswegen hielten sie auch Kittler und Maja auf, indem sie eine Schlägerei inszenierten. Da die beiden Schließer sich auf Mel und Walter konzentrierten, hatte Nadine keine Chance, sie hatte aber immerhin so viel Glück gehabt, dass sie ohnmächtig wurde und so wenigstens eine kurze Zeit die Schmerzen nicht bemerkte.
    Als die Schließer dann doch endlich darauf aufmerksam wurden, dass Nadine zusammengekrümmt am Boden lag, waren die Täter schon nicht mehr auszumachen.

    Kerstin kam schon am frühen Nachmittag nach Hause und hatte allerhand zu tragen und zusätzlich noch den jungen Hund an der Leine. Es war wirklich nicht einfach, das alles die Treppen hoch zu bringen, aber klingeln wollte sie nicht, da sie Sascha überraschen wollte, dass schien jedoch schon fast unmöglich, da Kerstins kleiner Begleiter schon das gesamte Haus zusammenbellte.
    Nachdem sie das ganze Zubehör und Futter für ihren neuen Hausherren kurz abgestellt hatte, schloss sie die Wohnungstür auf und machte den Kleinen von der Leine los, dieser stürmte sofort in die Wohnung und schien Sascha auch gleich gefunden zu haben.
    Sascha stand gerade auf dem Balkon und rauchte eine Zigarette. Plötzlich bemerkte sie, wie etwas an ihrem Bein schnupperte, sah hinunter und erblickte einen kleinen Hund, der sie jetzt neugierig anschaute. Sascha ging in die Hocke und streichelte das kleine Kerlchen.
    -Na wer bist du denn? Und vor allem, wo kommst du her?
    Den hab ich auf der Straße aufgelesen und gedacht, ich nehm ihn einfach mit. Kerstin trat auf den Balkon hinaus. -Nein, mal ganz im Ernst, ich bin heut in einigen Tierheimen gewesen und hab nach einem süßen Welpen gesucht und er schaute mich dann so süß an, da musste ich an dich denken, an das, was du gestern gesagt hast und habe ihn mitgenommen. Er ist auch ganz zutraulich und so hast du wenigstens einen Begleiter, wenn ich mal länger arbeiten muss und du spazieren gehen willst.
    Sascha ging auf ihre Freundin zu und küsste sie zärtlich, dann nahm sie sie in den Arm und sagte: Das ist das schönste Geschenk, das du mir machen konntest.
    Dem neuen Mitbewohner schien es nicht zu gefallen, dass er nicht beachtet wurde, denn er zwickte in Saschas Hose und versuchte sie von Kerstin wegzuziehen. Sascha, die das sehr süß fand, nahm den Kleinen auf den Arm und streichelte ihn erst einmal ausgiebig.
    Kerstin stand Sascha genau gegenüber und genoss das Bild, das sich ihr bot. Sie wusste, dass Sascha überglücklich war und das allein erfüllte sie mit einer unendlichen Zuneigung für ihre Freundin.
    -Ich find es ja sehr schön, dass ihr beiden euch so gut versteht, aber du solltest dir dann auch Gedanken darüber machen, wie du den kleinen Rabauken nennen willst, denn er kann ja nicht sein Leben lang ohne Namen durch die Welt gehen. Kerstin strich Sascha eine Haarsträhne aus dem Gesicht, beugte sich vorsichtig zu ihrer Freundin und küsste diese. Dies nutzte der Welpe, um seine beiden Frauchen erst einmal gründlich abzuschlecken. Die beiden lösten sich lachend aus der innigen Verbindung. Lass uns rein gehen, es wird langsam kühl hier draußen. Kerstin nahm Sascha an die Hand und sie gingen ins Wohnzimmer, wo Kerstin dann erst mal die ganzen Sachen, die sie gleich noch gekauft hatte, ordentlich anordnete. Sascha hatte es sich derweil auf der Couch bequem gemacht. So, mein Süßer, dann werden wir jetzt darüber nachdenken wie wir dich nennen.
    Während Sascha angestrengt nachdachte, fiel ihr wieder ein, dass ja auch sie etwas für Kerstin besorgt hatte. Gerade als sie die Kette holen wollte, klingelte Kerstins Handy.
    Herzog!
    Kerstin, Birgit Schnoor hier. Ich störe dich nur ungern, aber wir haben einen Notfall! Einer der Neuzugänge wurde übel zugerichtet, könntest du herkommen und dir das mal ansehen? Sascha merkte an Kerstins Gesichtsausdruck, dass in Reutlitz irgendwas passiert sein musste.
    -Ja, Birgit, ich mach mich sofort auf den Weg! Kerstin legte auf und sah Sascha entschuldigend an.
    -Es tut mir leid, mein Engel, ich muss noch mal nach Reutlitz, es gab einen Notfall auf der B. Es hat eine der Neuen erwischt. Ich hoffe, ich bin bald wieder bei euch. Kerstin küsste Sascha kurz und streichelte dem kleinen Welpen über den Kopf. Als sie an der Wohnungstür war, drehte sie sich noch einmal kurz um. Und wenn ich nachher wiederkomme, hat der kleine auf deinem Arm einen Namen, sie ging durch die Tür und Sascha sah noch eine ganze Weile auf die längst wieder geschlossene Wohnungstür.
    Kerstin kam völlig abgehetzt auf der Krankenstation an, schmiss sich ihren Kittel über und ging zu Nadine, die mittlerweile wieder zu sich gekommen war. Birgit stand neben der Krankenliege.
    -Danke, dass du so schnell gekommen bist. Es sieht verdammt übel aus, aber sie will mir einfach nicht erzählen was passiert ist und wie es dazu kommen konnte.
    -Okay, dann werd ich mir das jetzt erst mal ansehen, ich geh aber davon aus, dass es ein Übergriff von mehreren gewesen sein muss, so wie sie zugerichtet wurde.
    Könnten sie sich jetzt bitte um meine Verletzungen kümmern und ihre Unterhaltung später fortsetzen? Es sieht nämlich nicht nur schlimm aus, sondern schmerzt auch sehr, nun hatte auch Nadine sich in das Gespräch eingeklinkt, obwohl es mehr nach einem Krächzen klang als nach einer drohenden Aufforderung.
    Kerstin kümmerte sich nun um ihre Patientin. Nach einer intensiven Untersuchung, diagnostizierte Kerstin zwei Rippenbrüche und einen Nasenbeinbruch. Hinzu kamen noch etliche Prellungen und Hämatome.
    Nachdem also nun festgestellt war, um welche Verletzungen es sich handelte, verarztete Kerstin Nadine und benachrichtigte Birgit, die mittlerweile eine Befragung auf der Station gestartet hatte, über die Diagnose und darüber, dass Nadine die nächste Woche auf der Krankenstation bleiben müsste. Auch das die Patientin weiterhin keine Angaben über den Tathergang machte, gab Kerstin an Birgit Schnoor weiter.
    Sie brachte Nadine dann noch ins Krankenzimmer und setzte sich an ihren Bericht, wobei sie die ganze Zeit über an ihre Sascha denken musste, es hatte so süß ausgesehen, als sie den kleinen Hund auf ihrem Arm hatte und mit ihm sprach. Wenn Kerstin auch noch Zweifel daran gehabt hatte, den Hund zu kaufen, waren diese spätestens bei diesem Anblick wie weggeblasen gewesen, dieses Strahlen in Saschas Augen hatten jegliche Sorgen aus Kerstins Gedanken vertrieben.
    Jetzt riss sie sich wieder zusammen und konzentrierte sich auf den Bericht, denn je eher sie ihn fertig hatte, desto schneller konnte sie wieder zu ihrer Liebsten zurück.
    Sie schrieb jetzt also schnell wie ein Weltmeister und wollte gerade los, als Kittler nun auch noch mit Walter ankam.
    -Was hast du denn nun schon wieder, hast du nicht langsam die Nase voll von all den Prügeleien? Kerstin machte keinen Hehl daraus, dass sie schlecht gelaunt war, allein die Vorstellung, sie könnte jetzt mit Sascha zusammen Fernsehen oder Musik hören, musste aber hier bleiben und sich mit den primitiven Auseinandersetzungen der Insassinnen beschäftigen.
    -Frau Walter hatte eine kleine Rangelei mit Frau Schmidt und das war bisher keinem aufgefallen, weil wir mit Frau Schulz beschäftigt waren, es tut mir leid Frau Herzog, dass sie ihren Abend hier verbringen müssen.
    Ist schon gut, Herr Kittler, ich kümmere mich jetzt um Frau Walter. Kerstin untersuchte Walter.
    Als Kerstin nun auch mit Walter fertig war, machte sie sich auf den Weg nach Hause.
    Es war schon recht spät als sie zu Hause ankam. Sie betrat die Wohnung und ging direkt in die Wohnstube. Dort lag Sascha auf der Couch und schlief mit dem kleinen Welpen im Arm. Dieser musste Kerstin allerdings bemerkt haben, denn er setzte sich auf, sprang von der Couch und lief auf sie zu. Durch seine stürmische Art hatte er wohl auch Sascha aus ihren Träumen aufgeschreckt, denn sie öffnete ihre Augen und setzte sich langsam auf. Kerstin hatte ihren, ihrer Ansicht nach noch namenlosen, Liebling auf den Arm genommen und setzt sich nun zu Sascha auf die Couch.
    Sascha sah Kerstin aus verschlafenen Augen an, diese lächelte und küsste ihre Freundin.
    -Was war los? Warum hat es denn so lange gedauert?
    -Es gab eine Schlägerei, bei der eine der Neuen übel zugerichtet wurde. Und dann kam auch noch Walter, die sich mit Mel gerangelt hatte. Kerstin zog Sascha zu sich, sie wollte sie jetzt einfach nur im Arm halten.
    Sag mal, Süße, hast du eigentlich schon einen Namen für ihn gefunden?
    Sascha grinste sie an. -Ja, hab ich! Ich denke wir sollten ihn Sam nennen, irgendwie passt das zu ihm.
    Also, mein kleiner Freund, dann heißt du Sam. Ein süßer Name für einen süßen Hund!
    Die beiden Frauen machten es sich so richtig bequem auf der Couch, der Kleine ließ sich allerdings nicht davon abbringen, bei ihnen zu bleiben, denn eigentlich sollte er in sein Körbchen zum schlafen.
    Sie schauten noch eine Weile fern und unterhielten sich, bis sie dann gegen Mitternacht ins Schlafzimmer gingen, wobei keine der beiden vorhatte, schon zu schlafen. Es kostete Sascha aber einiges an Zeit, klein Sam davon zu überzeugen, dass er im Wohnzimmer schlafen sollte und nicht mit ins Bett durfte.
    Nachdem auch das geklärt war und Sam auch endlich aufgehört hatte zu jaulen, ging Sascha wieder zu Kerstin ins Schlafzimmer. Diese lag bereits im Bett, war zugedeckt und tat, als ob sie schliefe. Sascha jedoch ließ sich davon nicht beirren und zog ihr die Decke weg.
    Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass Kerstin nichts anhatte, was Sascha dazu brachte, leicht erstaunt auf ihre Freundin zu starren.
    Kerstin hingegen musste herzhaft über den Anblick lachen, den ihre Liebste ihr darbot.
    Sascha, die sich mittlerweile wieder eingekriegt hatte, setzte sich nun aufs Bett und fing an Kerstin abzukitzeln. Als diese kaum noch Luft bekam, ließ sie von ihr ab und verschloss ihr mit einem leidenschaftlichen Kuss den Mund.
    Es blieb natürlich nicht bei dem einen Kuss und so kam es, dass Kerstin nun begann Sascha auszuziehen. Als ihre Liebste dann nackt neben ihr lag, streichelte sie ihr ganz leicht über ihre Schenkel. Sascha erzitterte unter dieser Berührung, ließ sich aber nicht davon abhalten auch Kerstins Körper neu zu entdecken. Was dazu führte, dass die beiden wieder die halbe Nacht nicht schliefen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:41


    Am nächsten Morgen erwachte Kerstin durch das Geschlecke von klein Sam, der es anscheinend für nötig erachtete, sein Frauchen selbst zu wecken. Als Kerstin auf ihren Wecker sah und feststellte, dass es erst fünf Uhr morgens war, hätte sie Sam am liebsten wieder ins Wohnzimmer gesperrt, da er aber die Zeit genutzt hatte, um Sascha zu wecken, beschlossen die beiden aufzustehen und dann erst einmal eine Runde mit ihm spazieren zu gehen.

    Kaum eine Stunde später war in Reutlitz Aufschluss. Walter, die die letzte Nacht kaum geschlafen hatte, weil sie entsetzliche Kopfschmerzen plagten, sträubte sich erst gegen die Rufe der Schlusen, als dann aber auch Mel noch auf sie einredete, stand sie schlecht gelaunt auf und beschloss, nach dem Frühstück noch einmal zum Doc auf die Krankenstation zu gehen und sich ein Schmerzmittel geben zu lassen.
    Beim Frühstück zog Godzilla schon wieder die ersten Geschäfte ab und Walter dachte darüber nach, ob es das wert gewesen war, gestern nicht einzuschreiten, als Nadine zusammengeschlagen worden war, denn diese hatte schließlich schon ein, zwei Deals hochgehen lassen und zusätzlich noch dafür gesorgt, dass Gerda Bunker bekam.
    Walter hatte sich überlegt, vielleicht doch mal ein nettes Wörtchen mit der Neuen zu wechseln, dass könnte sie ja dann gleich tun, wenn sie auf der Krankenstation war.
    Kaum eine halbe Stunde später stand sie bei Kerstin im Behandlungszimmer. Diese war nicht sehr begeistert davon, Walter schon wieder zu sehen.
    -Was kann ich dies mal für dich tun?
    -Ich hab tierische Kopfschmerzen, könntest du mir dagegen was verschreiben? Walter hatte sich zwischenzeitlich auf die Krankenliege gesetzt. Und dann würde ich gern Nadine besuchen, wenn das möglich ist.
    Das Schmerzmittel gebe ich dir, alles andere musst du mit dem Schließer besprechen, der dich abholen kommt. Dafür bin ich nicht zuständig.
    Wo wir grad über deine Zuständigkeit reden, was macht Sascha so den lieben langen Tag, wenn du arbeiten bist?
    -Sie ist damit beschäftigt, sich auf ihr Studium vorzubereiten, sie geht ab nächste Woche zu den Vorlesungen. Kerstin war es leid, sich mit Walter unterhalten zu müssen. -Hast du sonst noch irgendwelche Fragen oder kann ich mich jetzt wieder meiner Arbeit widmen? Kerstin war bereits wieder auf dem Weg zu ihrem Schreibtisch.
    Sag mal, Hauptmann, was hast du für ein Problem?
    -Was soll ich für Problem haben?
    Walter ging auf Kerstin zu. Sascha ist eine verdammt gute Freundin von mir und es wird doch wohl nicht zu viel verlangt sein, wenn ich dich frage, wie es ihr geht, sie stand jetzt genau vor Kerstin.
    Kerstin rückte ungewollt ein Stück zurück.
    -Es ist schön zu wissen, dass Sascha dich interessiert und ich bin mir sicher, sie meldet sich bei dir, sobald sie Zeit hat, also tu mir den Gefallen und lass mich jetzt in Ruhe weiter arbeiten.
    -Ich glaube, du bist daran Schuld, dass Sascha sich noch nicht bei mir gemeldet hat. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie schon fast eine Woche draußen ist und nichts von sich hören lässt.
    Walter, dass ist doch Blödsinn, warum sollte ich Sascha davon abhalten, sich bei dir zu melden?
    Das weißt du ganz genau. Du weißt doch, was ich für sie empfinde und genau deswegen, meldet sie sich nicht bei mir, aber ich werd dir jetzt mal zeigen, was mit Leuten passiert, die sich mir in den Weg stellen. Walter packte Kerstin am Kragen und schleuderte sie gegen den Medikamentenschrank. Kerstin landete mit dem Kopf genau auf dem Absatz, hatte aber Glück, dass sie nicht das Bewusstsein verlor, so konnte sie noch Birgit Schnoors Pieper Nummer wählen, bevor Walter sie wieder packte und mit dem Kopf gegen den Schrank schlug...
    Es vergingen noch einige Minuten bis Frau Schnoor zusammen mit Herrn Neumayer auf der Krankenstation auftauchte, das Bild, das sich ihnen bot, schockierte sie, doch aufgrund ihrer jahrelangen Berufserfahrung schritten sie schnell und konsequent ein. Herr Neumayer packte Walter und schleppte sie sofort in Richtung Bunker, doch vorher sagte sie noch: -Solltest du den Schlusen irgendwas sagen, sehen wir uns bald wieder!
    Dann war Walter weg und Birgit sah, nachdem sie Dr. Strauß benachrichtigt hatte, nach Kerstin. Diese saß zusammengekauert vor dem Schrank auf dem Boden, es sah schlimm aus, so wie ihr das Blut über die Augenbraue lief und auch Nase und Lippe hatten etwas abbekommen, was ihren Hinterkopf betraf, der ja den ersten Schlag abbekommen hatte, schien es nicht bei einer Beule zu bleiben, denn als Kerstin die Stelle berührte, fühlte sie auch dort Blut.
    Dr. Strauß war so schnell er konnte auf die Krankenstation geeilt und schnappte sich gleich den Notfallkoffer. Zwischenzeitlich hatte Frau Schnoor Kerstin aufgeholfen und sie zur Krankenliege geleitet, auf welcher sie jetzt lag.
    _________________
    Dr. Strauß besah sich Kerstins Wunden und befragte sie auch gleich zum Geschehen.
    -Wie konnte das nur passieren, sie haben doch sonst keine Probleme mit Frau Walter gehabt.
    -Ach was weiß ich, wir haben über Sascha gesprochen und sie hat mir unterstellt, ich würde Sascha davon abhalten, sich bei ihr zu melden, als ich versucht habe, ihr zu erklären, dass das nur Blödsinn ist, ging sie wie eine Furie auf mich los. Kerstin zuckte zusammen, als Dr. Strauß die Wunden desinfizierte. Autsch, das tut weh.
    -Es würde mich wundern, wenn es das nicht täte. Frau Walter wird dafür mindestens eine Woche Bunker zu erwarten haben und sie nehmen sich den Rest der Woche frei und lassen die Wunden erst einmal verheilen.
    Kerstin sah Dr. Strauß dankbar an.
    Als dieser mit der Behandlung fertig war, sagte er noch: -Ich erwarte sie dann in einer halben Stunde in meinem Büro, dort machen sie dann ihre Aussage gegenüber der Polizei oder wollen sie Frau Walter nicht anzeigen?
    Doch natürlich! Kerstin stand auf und holte sich erst einmal ein Schmerzmittel, sie hatte keine Lust, den restlichen Tag mit diesen grässlichen Kopfschmerzen zu verbringen.
    Als Kerstin auf dem Weg zu Strauß seinem Büro war, begegnete sie Frau Schiller, die sie völlig entsetzt ansah, dass allein reichte Kerstin aus, um ihre Wut in undefinierbare Höhen wachsen zu lassen.
    Im Büro wartete bereits ein Hauptkommissar der Kripo auf sie, Kerstin gab also ihre Aussage zu Protokoll und verließ Reutlitz dann auf schnellstem Wege.
    Dr. Strauß besprach kurz noch etwas mit dem Polizisten und ging dann zu Frau Mohr ins Vorzimmer und bat sie darum, einen Vertretungsarzt für den Rest der Woche zu organisieren.

    Kerstin kam zu Hause an, legte sich erst einmal auf die Couch, da Sascha nicht da war, sicherlich war sie gerade eine extra große Runde mit Sam unterwegs.

    Sascha hatte sich Sam geschnappt und war nun schon eine ganze Weile unterwegs als sie den Entschluss fasste, mit ihm nach Reutlitz zu fahren, um Kerstin zu besuchen. Als die beiden dort ankamen und Sascha nach Kerstin fragte, wurde ihr von Frau Brehme gesagt, diese sei schon nach Hause, weil sie krank sei.
    Sascha, die etwas verwundert darüber war, dass Kerstin nicht angerufen hatte und bescheid gesagt hatte, dass sie eher nach Hause käme, weil es ihr nicht gut ging, begab sich zur Bushaltestelle als Dr. Strauß durch die Schleuse kam.
    -Ah, Frau Mehring, schön sie zu sehen. Wie geht es ihnen?
    -Guten Tag Dr. Strauß! Mir geht es ganz gut, aber was ist mit Frau Herzog, mir wurde gerade mitgeteilt, dass sie schon zu Hause sei.
    -Ja, es gab da eine Auseinandersetzung mit Frau Walter, die für Frau Herzog jedoch einigermaßen glimpflich ausgegangen ist, ich habe sie daraufhin, für den Rest der Woche krankgeschrieben. Was die näheren Umstände betrifft, sollten sie wohl eher mit ihr selbst besprechen.
    -Danke, dass sie mir überhaupt etwas gesagt haben, ich weiß, dass sie das eigentlich nicht dürften.
    Gern geschehen, sagen sie, kann ich sie und ihren jungen Begleiter ein Stück mitnehmen? Sie wollen jetzt doch sicher nach Hause. Dr. Strauß ging auf sein Auto zu.
    Das wäre sehr nett von ihnen, aber nur wenn es ihnen keine Umstände bereitet. Sascha ging mit ihm mit und setzte sich samt Sam auf den Beifahrersitz.
    Während der Fahrt unterhielten die beiden sich gut, Strauß fragte Sascha, wie sie denn mit ihrer neu gewonnenen Freiheit klarkomme und wollte natürlich auch wissen, wie der kleine Sam zu ihr gefunden hatte. Sascha, die bereitwillig über die letzten Tage sprach, konnte sich nicht so wirklich auf das Gespräch konzentrieren, da sie die ganze Zeit in Gedanken bei Kerstin war, sie machte sich große Sorgen um ihre Liebste, denn wenn Walter austickte, dann tat sie das gewöhnlich richtig.
    Als Dr. Strauß vor Kerstin Wohnhaus anhielt, bedankte sich Sascha freundlich aber kurz bei ihm, Strauß vermutete, dass sie so schnell wie möglich zu Frau Herzog wollte.
    Mit dieser Vermutung lag er natürlich goldrichtig, aber Sam hatte vorher noch das dringende Bedürfnis, seine Blase zu entleeren, danach nahm Sascha ihn auf den Arm und sprintete zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppen hoch.
    An der Wohnungstür angekommen, zog sie schnell den Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf.
    Sascha betrat die Wohnung und ging direkt auf die Couch zu, auf Kerstin friedlich schlafend lag. Der Anblick ihrer Freundin schockierte sie, es schienen zwar keine ernsthaften Verletzungen zu sein, aber die Schmerzen, die síe bereiteten, waren sicherlich nicht sehr angenehm. Eine Wut auf Walter überkam sie, am liebsten wäre sie sofort nach Reutlitz zurück, um diese zur Rede zu stellen, doch da das nicht möglich war und Kerstin sie brauchte, ging sie ins Badezimmer, ließ ein heißes wohltuendes Bad für ihre Freundin ein. Dann ging sie ins Wohnzimmer, hockte sich vor die Couch und weckte Kerstin vorsichtig auf.
    -Hallo, mein Engel! Wie geht es dir? Sascha strich Kerstin sachte eine Strähne aus dem Gesicht, berührte dabei unwissentlich die Platzwunde am Hinterkopf, was Kerstin zusammenzucken ließ und ihr einen leisen Schmerzensschrei entlockte. Sascha zog sofort ihre Hand zurück und entschuldigte sich bei ihrer Liebsten. -Du konntest es doch nicht wissen, sagte diese daraufhin.
    -Ich würde gern wissen, was passiert ist und wie es dazu gekommen ist, denn Dr. Strauß hielt sich bedeckt, was ich verstehen konnte.
    -Du hast mit Dr. Strauß gesprochen? Kerstin setzte sich vorsichtig auf.
    -Ja, also ich war mit Sam unterwegs und wollte dich besuchen kommen, da hat man mir dann gesagt, du seiest schon zu Hause und als ich zur Bushaltestelle ging, kam dann Dr. Strauß, der hat mich und Sam auch nach Hause gebracht. Aber das ist jetzt erst einmal egal. Sascha lächelte Kerstin liebevoll an. -Ich hab dir ein Bad eingelassen, so dass du dich etwas entspannen kannst, während ich uns was einfaches zum Abendbrot mache.
    Kerstin sah ihre Freundin dankbar an und ließ sich dann von ihr ins Badezimmer begleiten, da sie etwas wackelig auf den Beinen war.
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    Während Kerstin in der Badewanne saß, zauberte Sascha etwas zum Abendessen, nein, eigentlich zauberte sie nicht wirklich. Sie arrangierte auf einem großen Teller einige Schnittchen und servierte dazu einen halbtrockenen Rotwein. Nachdem sie das alles bei Kerzenschein im Wohnzimmer angerichtet hatte, ging sie zu Kerstin ins Bad und leistete ihr ein wenig Gesellschaft, wobei sie es sich nicht nehmen ließ, ihr den Rücken zu waschen und sie dabei ein wenig zu verwöhnen, immer darauf bedacht, ihr nicht weh zu tun. Als Sascha dann schon wieder ins Wohnzimmer zurückgekehrt war, sah sie, dass klein Sam sich bereits an ihrem Abendessen zu schaffen machte. Völlig verzweifelt schnappte sie sich den kleinen und redete auf ihn ein, warum er so rücksichtslos sei, da der Kleine aber keine Ahnung hatte, was sein Frauchen von ihm wollte, schaute er sie nur völlig unschuldig aus seinen treuen braunen Augen an.
    Kerstin, die mittlerweile auch ins Wohnzimmer gekommen war, lachte laut los, weil sie Saschas Vortrag über Sams Unartigkeit amüsant fand. Sascha drehte sich um blickte ihre Freundin verständnislos an.
    Nun bleib doch ruhig, woher sollte der kleine Kerl denn wissen, dass es nicht für ihn war. Außerdem zeugt das doch nur davon, dass er Geschmack hat.

    Du hast gut reden, er hat einen Napf mit Hundefutter da zu stehen, das soll er essen und nicht unser Abendbrot. Sascha sah so süß aus, wenn sie verzweifelt nach einer Begründung suchte, dass Kerstin auf sie zu ging und sie zärtlich küsste. Sascha war so überrascht, dass sie klein Sam fast fallen lassen hätte, aber Kerstin nahm ihn ihr ab und setzte ihn in sein Körbchen. Dann zog sie Sascha auf die Couch und nahm sie in den Arm, daraufhin versanken sie in einem innigen Kuss. Dann lösten sie sich wieder voneinander, allerdings lehnte sich Kerstin nun an Saschas Schulter.
    -Süße, ich weiß, dass du bestimmt nicht darüber reden willst, aber was genau ist denn nun passiert, warum ist Walter so auf dich losgegangen? Sascha legte ihre Arme um Kerstin.
    Na ja, sie kam wegen Kopfschmerzen zu mir auf die Krankenstation und ich gab ihr ein Schmerzmittel und wollte sie auf Station zurückschicken, als sie plötzlich auf mich zu kam und mir unterstellte, ich verbiete dir, mit ihr in Kontakt zu treten. Als ich versuchte ihr zu erklären, dass das Unsinn ist, fing sie an auf mich einzuschlagen. Kerstin lag friedlich an Saschas Seite, aber Sascha spürte wie Kerstin zusammenzuckte, als sie an den Nachmittag zurückdachte.

    Walter saß im Bunker und dachte über die heutigen Geschehnisse nach. Wie konnte sie nur so ausrasten, jetzt wo sie noch einmal in Ruhe darüber nachdachte, konnte sie ihr eigenes Verhalten nicht mehr nachvollziehen.
    Sie konnte und wollte einfach nicht verstehen, warum Sascha sich noch nicht bei ihr gemeldet hatte. Aber Walter hatte ja noch genug Zeit, darüber zu grübeln, denn so schnell würde sich nicht wieder aus dem Bunker kommen, das Schlimmste wäre, wenn Kerstin sie anzeigen würde, denn dann verlegte man sie sicher auf Station C.
    Eigentlich könnte sie es Kerstin nicht einmal verübeln, nach dem sie sie so zu gerichtet hatte. Aber der Hauptmann wird das schon nicht machen, Sascha hat sie ja damals auch von der C geholt, obwohl sie Jansen vermöbelt hatte. Und schon wieder waren ihre Gedanken bei Sascha, bei der Frau, die unwissentlich ihr Herz erobert hatte. Was wird Sascha nun von ihr halten, jetzt wo sie ihre Liebste verprügelt hatte, sicherlich würde sie sich jetzt gar nicht mehr bei íhr melden oder höchstens, um sie zur Rede zu stellen, diese verdammte Eifersucht aber auch, warum hatte ich mich nicht besser im Griff.
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    Sascha wollte Kerstin nicht weiter mit dem Thema nerven und ließ es deshalb auch bleiben, sie zog ihre Freundin noch ein wenig näher zu sich, genoss ihre bloße Anwesenheit. Es würde nicht einfach werden für Kerstin, denn sie musste nächste Woche wieder nach Reutlitz und Walter würde dann auch da sein, es war ein richtiger Teufelskreis, aber Sascha wollte die Zeit bis dahin nutzen und ihre Liebste wieder richtig gesund pflegen.
    Nun schien auch Sam die Nase davon voll zu haben, die ganze Zeit über im Korb bleiben zu müssen, denn er verließ diesen ganz leise und schlich zur Couch, dort sprang er dann mit einem riesigen Satz auf Kerstins Schoß, diese erschrak.
    -Du kleiner Rabauke, kann man dich eigentlich keine zehn Minuten außer Acht lassen? Kerstin kraulte den Kleinen hinter den Ohren.
    Siehst du, Sam, da hast du dein Frauchen wieder geweckt, dabei war sie so schön ruhig gewesen. Sascha versuchte sich ein Grinsen über Kerstins verständnislosen Gesichtsausdruck zu verkneifen, es gelang ihr aber nicht wirklich.
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    Kerstin setzte den kleinen Hund auf den Boden und fiel über ihre Freundin her, dass wollte sie sich einfach nicht gefallen lassen, als sie Sascha nach einigem Gerangel im Schwitzkasten hatte, forderte sie sie auf sich zu entschuldigen, während der ganzen Zeit saß Sam vor der Couch und beobachtete winselnd, wie sich seine Frauchen kabbelten.
    -Du wolltest mir wohl unterstellen, dass ich eingeschlafen bin, dabei hab ich nur ein wenig vor mich hingedöst. Kerstin schaute Sascha böse an.
    Von wegen vor dich hingedöst, die Ohren vollgeschnarcht hast du mir. Sascha konnte sich nun ihr Grinsen nun wirklich nicht mehr verkneifen.
    -Du wirst schon noch sehen was du davon hast. Als ob ich schnarchen würde, was frau sich hier alles gefallen lassen muss. tztztz.-, nun fing Kerstin an, Sascha abzukitzeln, was diese natürlich nicht besonders toll fand. Als Sascha nun kaum noch Luft bekam, hielt Sam es wohl für angebracht, die beiden auseinander zu bringen, denn er sprang wieder auf die Couch und versuchte Kerstin von Sascha wegzuziehen. Kerstin ließ lachend von ihrer Freundin ab. Da kann man dich nicht einmal mehr in Ruhe abkitzeln, aber dafür hast du immerhin die Gewissheit, dass dich in diesem Hause wenigstens einer liebt! Kerstin lächelte Sascha verschmitzt an.
    Komm Sam, wir gehen ein wenig auf den Balkon, dort haben wir vielleicht unsere Ruhe. Sascha nahm den kleinen Kerl und ging spielend eingeschnappt auf den Balkon. Dort setzte sie sich auf einen Stuhl, setzte Sam auf ihren Schoß und streichelte ihn ausgiebig. Ihm schien das zu gefallen, denn er streckte sich aus, hielt vollkommen still.
    Kerstin ging erst einmal ins Bad und machte sich etwas frisch, dann nahm sie zwei Gläser und den Rotwein, der noch auf dem Tisch stand und ging zu Sascha und Sam auf den Balkon.
    -Ich hoffe, du kannst mir noch einmal verzeihen und trinkst ein Glas Rotwein mit mir. Kerstin stellte die Gläser auf Tisch und goss ihnen beiden etwas ein.
    -Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich jetzt noch ein Glas Wein mit dir trinke?! Erst willst du mich loswerden und dann kommst du dich wieder einschleimen, na so was kann ich leiden.
    Kerstin reagierte nicht auf Saschas Antwort, drehte sich mit ihrem Weinglas um und stellte sich an die Balkonbrüstung, um die Aussicht zu genießen.
    Sascha, die noch immer auf dem Stuhl saß, setzte Sam auf den Boden und stellte sich hinter Kerstin an die Brüstung. Diese lehnte sich zurück und ließ sich die körperliche Nähe zu ihrer Freundin gern gefallen, dabei vergaß sie sogar diese elenden Kopfschmerzen.
    Komm, lass uns ins Schlafzimmer gehen, ich möchte dir gern zeigen, wie sehr ich dich liebe und wie sehr ich mich nach dir sehne. Saschas Stimme war kaum mehr als ein raues Flüstern. Kerstin drehte sich um und nahm Sascha bei der Hand, dann gingen sie gemeinsam wieder in die Wohnung.
    Nun war es an diesem Abend an Kerstin, dafür zu sorgen, dass Sam im Wohnzimmer blieb, aber auch sie setzte sich, so wie Sascha am Vortag, erfolgreich durch.
    Sascha küsste ihre Freundin an jeder Stelle, die sie entblößte. Kerstin stöhnte unter Saschas Berührungen, ließ sich dadurch aber nicht davon abhalten, auch diese auszuziehen.
    Als die beiden sich nackt gegenüber standen, drängte Sascha Kerstin zum Bett, drückte sie zurück und legte sich auf sie. Sascha streichelte über Kerstins gesamten Körper und nahm deren Seufzer mit Wohlwollen zur Kenntnis. Kerstin küsste Sascha leidenschaftlich und drehte sich mit ihr um, so dass nun diese unter ihr lag, dann massierte sie Saschas eine Brust, während sie die andere mit ihrer Zunge verwöhnte.
    Sascha genoss Kerstins Berührungen einen Moment lang und zog sie dann wieder zu sich hoch. Sie drängte ihren Schenkel zwischen Kerstins Beine und fing langsam an, sich unter ihr zu bewegen. Kerstin stöhnte auf und presste nun auch ihren Schenkel fester an Saschas Lustzentrum, streichelte ihre Brust jedoch mit einer Hand weiter, während sie sich mit der anderen abstützte, um sich besser bewegen zu können.
    Aus den anfangs noch langsamen Bewegungen wurden nun stürmische, ja, fast hektische, die die beiden zu einem wundervollen Höhepunkt führten, den sie mit einem innigen Kuss besiegelten.
    Es dauerte noch ein paar Minuten, bis die beiden sich dann wieder in irdischen Sphären einfanden und eng aneinander gekuschelt einschliefen.
    Kerstin wachte mitten in der Nacht noch einmal auf, sie musste sich gestoßen haben, auf jeden Fall tat die Platzwunde an ihrem Hinterkopf wieder weh, sie warf sich ihren Morgenmantel über und ging ins Wohnzimmer, um sich eine Aspirin aufzulösen.
    Kurze Zeit später stand Sascha hinter ihr, die wohl aufgewacht sein musste, weil sie allein im Bett lag. Sie stellte sich hinter Kerstin und umarmte sie, was dazu führte, dass ihre Leidenschaft neu erwachte. Sie öffnete Kerstins Morgenmantel und fuhr mit ihren Händen darunter.
    -Wie gut, dass ich dich davon abgehalten habe, dir etwas überzuziehen.
    Sascha streichelte erst Kerstins Brüste und küsste ihren Nacken, während sie ihre Hände dann Stück für Stück tiefer gleiten ließ.
    Kerstin erzitterte unter Saschas Berührungen und wollte sich umdrehen, um diese auch ein wenig zu verwöhnen. Doch Sascha wusste das zu verhindern und sagte schlicht: Bleib bitte stehen, ich möchte dich einfach nur genießen.
    Kerstin blieb also stehen, stützte sich jedoch mit ihren Händen an der Arbeitsplatte ab, da ihre Beine nachzugeben drohten.
    Sascha strich mit ihren Lippen über Kerstins Nacken und küsste dann ihren Hals, diese drehte ihren Kopf zur Seite, um ihre Freundin wenigstens küssen zu können. Sascha ergriff die Gelegenheit und drang in Kerstin ein, die leicht zusammenzuckte. Sascha bewegte ihre Finger zuerst nur langsam vor und zurück und liebkoste mit der anderen Hand Kerstins Brüste, als sie merkte, dass Kerstin sich an diese Stellung gewöhnt hatte, bewegte sie ihre Finger schneller und Kerstin wurde von einem sich in ihrem ganzen Körper ausbreitenden Kribbeln zu einem unbeschreiblichen Höhepunkt geführt, der wie eine hohe Welle über ihr zusammenbrach.
    Durch die ungewohnte Stellung sehr beansprucht, gaben ihre Beine nach und Sascha konnte sie gerade noch halten, so dass sie nicht umfiel, sie drehte Kerstin ohne sie aus der Umarmung zu entlassen um und setzte sie auf die Arbeitsplatte, wo das Spiel nach einigen Minuten erneut begann.

    Kerstin erwachte am nächsten Morgen verhältnismäßig zeitig, zumindest, wenn man bedenkt, wie *kurz* die Nacht war. Sie schlich sich aus dem Schlafzimmer, um Sascha nicht zu wecken, die ruhig und friedlich schlief. Sie sieht so süß aus, wenn sie schläft. Kerstin ging in die Küche, setzte Kaffee an und duschte dann in aller Ruhe, bei dem Gedanken daran, was sie und Sascha in der letzten Nacht noch in der Dusche gemacht hatten, lief ihr ein heißer Schauer den Rücken entlang. Allein der Gedanke, wie Sascha sie eingeseift hatte, erregte Kerstin erneut. Sie konnte einfach keine anderen Gedanken mehr fassen, was dazu führte, dass sie begann, sich zu streicheln, dies und das gleichmäßige Prasseln des Wassers auf ihrem stark erregten Körper führten sie zu einem schönen Orgasmus.
    Nach Kerstins ekstatischem Duscherlebnis ging sie in die Küche zurück und nahm sich eine Tasse Kaffee mit auf den Balkon. Sam, der auch nicht mehr schlief, begleitete sie hinaus.
    -Na mein Junge, du willst sicherlich eine Runde spazieren gehen. Ich trink nur noch schnell den Kaffee aus und dann gehen wir Brötchen holen, damit unsere Liebste was ordentliches zum Frühstück bekommt, nach dieser anstrengenden Nacht. Kerstin schmunzelte.
    Sie ging wieder in die Wohnung zurück, zog sich ihre Jeans und die Cordjacke über und schnappte sich Sam. Dann verließen die beiden die Wohnung und genossen den warmen morgenlichen Sonnenschein.
    Kerstin machte eine große Runde mit Sam, so dass er sich erst einmal ordentlich austoben konnte, sie rannte mit ihm über die Wiesen und warf mit seinem Spielzeugball, den er immer wieder zurückbrachte. Es schien als würde der Kleine nicht genug bekommen.
    Nach einer guten Stunde machten die beiden einen kleinen Umweg, um noch ein paar Brötchen zum Frühstück zu holen, bevor sie wieder nach Hause gingen.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:42


    Saschas Traum

    Endlich hatten sie es geschafft! Sascha war ihre Fußfessel los und die beiden noch immer Frischverliebten konnten in Urlaub fahren. So wie Kerstin es ihr vor langer Zeit versprochen hatte, saßen sie nun im Auto und fuhren nach Frankreich. An die Atlantikküste! Dorthin, wo sie nur mit Sascha sein wollte. Während Kerstin die ganze Zeit fuhr, schaute Sascha sich die Umgebung an und versuchte soviel von der Landschaft in sich aufzunehmen wie irgend möglich. Sie wollten geschlagene zwei Wochen dort zu bringen, glücklicherweise war es noch relativ warm, so dass sie bestimmt die Möglichkeit hatten, baden zu gehen. Sascha stellte es sich so schön vor, mit Kerstin schwimmen zu gehen oder auch einfach nur stundenlang mit ihr am Strand zu liegen. Es reichte eigentlich schon, wenn Kerstin in ihrer Nähe war.
    Es vergingen ein, zwei Stunden, in denen keine von beiden etwas sagte. Kerstin musste sich auf die Straße konzentrieren und Sascha war zwischenzeitlich eingenickt. Sie war es einfach nicht gewöhnt, so lange im Auto zu sitzen. Leider Gottes, gerieten sie kurz darauf in einen kilometerlangen Stau, da Kerstin ihre Liebste jedoch nicht wecken wollte, drehte sie das Radio ein wenig lauter und summte leise mit. Sie fragte sich, was Sam wohl jetzt machen würde. Die beiden hatten ihn bei Kerstins bester Freundin einquartiert, diese kannte sich zwar mit Hunden aus, doch befürchtete Kerstin, dass ihr geliebter Hund ihre Freundin auf Trab halten würde, schließlich war er noch nie so lange von ihnen getrennt gewesen. Wenn sie sich jetzt daran erinnerte, wie sie ihn vor ein paar Stunden dort abgegeben hatten, musste sie ein wenig lächeln. Sascha hätte Sam am liebsten mitgenommen und obwohl sie nur zwei Wochen weg waren, hatte sie beim Abschied Tränen in den Augen gehabt, was Sam Anlass genug war, um markerschütternd zu winseln. Schweren Herzens ging Sascha dann mit Kerstin zurück zum Auto. Während Kerstin ihren Gedanken nachhing und Sascha beobachtet hatte, war ihr doch nicht aufgefallen, dass ihre Freundin aufgewacht war.
    -Na, mein Engel, woran denkst du? Sascha lehnte sich zu Kerstin hinüber und küsste sie zärtlich.
    -Ich musste gerade dran denken, wie schwer es dir und Sam gefallen war, euch für ein Weilchen voneinander zu trennen. Kerstin startete das Auto, da es ein Stück vorwärts ging.
    -Ja, das war schon schlimm für den Kleinen. Aber was soll er auch davon halten, wenn wir ihn einfach für 14 Tage weggeben.
    Als ob es nur für ihn so schwer gewesen wäre, du hättest doch auch fast losgeheult. Kerstin konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, wurde dann aber gleich wieder ernst. –Und was heißt eigentlich einfach weggeben. Du weißt genau, wie sehr ich nach einem Hotel oder Ferienhaus gesucht habe, in das wir ihn hätten mitnehmen können. Es klingt fast so, als wolltest du mir unterstellen, ich hätte ihn nicht mitnehmen wollen. Kerstin sah sie böse an.
    Gib doch zu, dass du mich ganz für dich allein haben willst und du ihn deswegen unbedingt zu deiner Freundin bringen wolltest, als Kerstin jetzt rot wurde, fing Sascha an zu lachen.
    -Ja, ich hab dich schon ganz gern für mich allein, aber da hätte ich ihn auch aus dem Schlafzimmer schicken können. Sascha zog Kerstin ein Stück näher zu sich, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie auf die Stirn. –Hey Engel, es ist doch okay, ich wollte dich doch nur ein wenig ärgern. Du bist einfach zu süß, wenn du rot wirst.
    -Ah ja, es gefällt dir also, wenn du mich ärgern kannst, na gut, dann sieh aber jetzt zu, wie du dich die nächsten fünf Stunden Fahrt beschäftigst, denn ich muss mich aufs Fahren konzentrieren. Kerstin sah wieder auf die Straße vor sich, der Stau hatte sich endlich gelöst und sie wollte Sascha nun auch ein wenig provozieren, denn sie wusste genau, dass diese nicht die ganze Zeit über würde ruhig sein können.
    Sascha war zwar etwas geschockt über Kerstins Reaktion, nahm es aber erst einmal so hin. Sie versuchte sich auch wieder auf die Landschaft zu konzentrieren, dass gelang ihr aber auch nur bis zur nächsten Raststätte, an der Kerstin erst mal einen Kaffee trinken wollte und da die Umgebung für Sascha so neu war, wollte diese natürlich gern mit Kerstin über ihre bisherige Fahrt reden, doch Kerstin war standhaft und schwieg wie ein Grab. Dies ließ sich Sascha dann aber nicht mehr länger gefallen und fing an ihre Freundin abzukitzeln, das war eine der wenigen Möglichkeiten, die sie hatte, um Kerstin davon zu überzeugen, dass es besser wäre, wieder mit ihr zu reden. Diese hatte sich aber sowieso damit abgefunden, denn ihr wäre es lieber, die beiden würden noch eine Nacht in Deutschland übernachten und dann am nächsten Morgen den Rest der Strecke in Angriff nehmen.
    Das erklärte sie Sascha jetzt auch und dann aßen sie noch etwas, bevor sie sich auf den Weg zur nächsten Abfahrt machten, um dann von dort aus eine Pension zu suchen.
    Nachdem die beiden dann endlich eine Bleibe für die Nacht gefunden hatten, gingen sie noch eine Runde spazieren. Die Pension, in der sie das Zimmer gemietet hatten, war nichts besonderes, aber was wollte man in einem Dorf auch schon erwarten. Sie liefen eine Weile umher, beschlossen dann aber wieder zurückzukehren, da es nur eine Kneipe gab und diese sehr überfüllt war.
    Auf dem Zimmer unterhielten sie sich, weil kein Fernseher vorhanden war und Sascha sowieso keine Lust darauf gehabt hätte. Das Radio lief im Hintergrund und Kerstin kuschelte sich in Saschas Arme. –Es ist schön endlich mal aus Berlin rauszukommen, obwohl ich ja schon froh war, nicht mehr im Knast zu sitzen. Sascha überlegte, was sie alles mit Kerstin machen wollte, wenn sie an der Küste waren. Als erstes wollte sie am Strand spazieren gehen und mit Kerstin den Sonnenaufgang sehen. Das war es, sie und Kerstin am Strand eng aneinander gekuschelt, was könnte es schöneres geben?
    Worüber denkst du nach? Kerstin hatte sich wieder aufgesetzt. -Ich habe grad überlegt, wie ich dich wohl am Strand am besten verführen könnte! Sascha lächelte Kerstin strahlend an und Kerstin verlor sich wieder einmal in den Tiefen von Saschas klaren blauen Augen.
    Sascha, ich weiß, ich bin unersättlich, aber weißt du, worauf ich jetzt Lust habe? Kerstin sah Sascha schüchtern an und wurde auch prompt rot. Diese fand das so süß, dass sie ihr prompt einen Kuss auf den Mund drückte.
    -Ja, du bist unersättlich, aber ich bin es auch. Sascha zog Kerstin nun wieder zu sich und streichelte ihr leicht über den Rücken. Dann fuhr sie mit ihren Händen unter ihre Bluse.
    Sascha setzte ihre Erkundungen fort. Sie wollte es an diesem Abend sehr langsam angehen. So ließ sie sich sehr viel Zeit dabei, ihre Freundin auszuziehen und sie ordentlich zu verwöhnen, an diesem Abend kam aber auch Sascha voll auf ihre Kosten, denn Kerstin ließ es sich nicht nehmen, sie immer und immer wieder in schwindelerregende Höhen zu treiben.
    Am nächsten Morgen brachen sie zeitig auf, um das Ferienhaus noch vor Sonnenuntergang zu erreichen.
    Die Fahrt verlief recht ruhig, Sascha schlief ab und zu ein, denn die Nacht hatte sie sehr mitgenommen. Sie legten einige kurze Stopps ein, um sich die Beine zu vertreten oder etwas zu essen.
    Am späten Nachmittag war es dann soweit, Kerstin hatte, dank der konkreten Wegbeschreibung, das Ferienhaus schnell gefunden. Die beiden trugen ihre Reisetaschen ins Haus und liefen danach direkt zum Strand hinunter, der nur wenige hundert Meter entfernt war.
    Es war noch ein wenig Zeit bis zum Sonnenuntergang und so gingen sie noch etwas den Strand entlang. Hand in Hand, so wie sie es sich immer gewünscht hatten. Als es dann endlich soweit war, stellte Kerstin sich hinter Sascha und nahm sie ganz fest in den Arm. Sie beobachteten die ganze Zeit den Sonnenuntergang und Sascha war den Tränen nahe, es war genauso, wie Kerstin es ihr versprochen hatte, so sehr von Rührung erfasst, drehte sie sich in der Umarmung zu Kerstin um. –Ich liebe Dich! Sascha liefen einige Tränen die Wangen runter.
    -Ich liebe dich auch! Kerstin strich Sascha vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht und küsste sie mit all ihrer Liebe, es schien, als würden sich zwei Ertrinkende versuchen zu retten.
    Sie setzten sich in den Sand und blickten noch eine Weile auf den Horizont, um dann ihren Spaziergang noch ein wenig fortzusetzen.
    Es war stockdunkel, als sie wieder an ihrem Haus ankamen. Sie machten eine ausgiebige Führung und packten dann erst einmal das nötigste aus. Dann ließen sie den Abend vor dem Kamin sachte ausklingen!
    Der nächste Morgen begann für die beiden recht spät, da sie sich noch lange unterhalten hatten. Und des schönen Wetters wegen beschlossen sie, den Tag damit zu beginnen, eine Runde schwimmen zu gehen.
    Sascha trug einen schwarzen Bikini, während der Kerstins dunkelblau war. Sie liefen Hand in Hand auf das Wasser zu und warfen ihre Badetücher achtlos in den Sand. Das kühle Nass tat beiden gut und so schwammen sie eine große Runde. Kerstin verließ das Wasser als erstes, Sascha schien es so gut zu gefallen, dass sie gar nicht mehr rauswollte.
    _________________
    Als sie etwas später dann auch raus kam, saß Kerstin in ihr Handtuch gewickelt im Sand und beobachtete ihre Freundin genau. Es schien als hätte Sascha die letzten 15 Jahre ihres Lebens hinter sich gelassen, so befreit wirkte sie. Allein das war es Kerstin wert gewesen, ihre Mutter um ein wenig Geld zu bitten.
    Sie schob diesen Gedanken wieder beiseite, da Sascha sich ihr, nass wie sie war, in die Arme warf.
    Die beiden saßen noch ein wenig am Strand und gingen dann zurück ins Haus um zu duschen.
    Sascha stand direkt vor Kerstin, die gerade den Lappen einseifte, um ihre Freundin gründlich zu waschen. Sie fing damit an, Saschas Rücken zu waschen und ließ ihre Hand mit dem Lappen dann langsam über Saschas Brüste gleiten, um ihn dann immer tiefer wandern zu lassen, nachdem sie zu der Erkenntnis kam, dass es ohne Lappen sicher interessanter war, ließ sie etwas Duschgel auf ihre Hand und seifte nun Saschas Beine ein angefangen von den Waden, ganz langsam hochgleitend die Schenkel hinauf bis zu ihrer empfindlichsten Stelle. Kerstins Berührungen machten Sascha so verrückt, dass sie bereits bei der ersten richtig intimen Berührung kam. Es war ihr noch nie passiert, dass sie so schnell den Höhepunkt erreichte, aber das störte sie nicht wirklich, denn nun machte sie es sich auch zur Aufgabe, Kerstin einzuseifen.
    Da die beiden nun den halben Vormittag damit zugebracht hatten, sich gegenseitig zu verwöhnen, schauten sie sich zur Mittagszeit die Umgebung an. Ganz in der Nähe war eine kleine Stadt, in der sie sich dann auch einige Stunden aufhielten. Sie klapperten einige kleine Läden ab und in einem hielt Sascha Kerstin ein wunderschönes blau-schwarzes Sommerkleid an ihren schönen Körper. Kerstin, die es zwar sehr schön fand aber zu gewagt, musste sich erst von Sascha überzeugen lassen, die das natürlich mit Bravour hinbekam. Und als Kerstin es dann auch noch anprobiert hatte, war auch sie überzeugt. Leider konnte Sascha sie nicht dazu überreden, es gleich anzuziehen und gegen die Jeans, die sie jetzt trug zu tauschen. Obwohl Sascha ihre Kerstin natürlich auch in der enganliegenden Jeans sehr schön fand.
    Als nächstes gingen sie dann in eine kleine Eisdiele und während Kerstin sich mit einer Eisschokolade begnügte, aß Sascha einen riesigen Eisbecher.

    Während sie dort saßen und irgendwie jede ihren eigenen Gedanken nachging, liefen zwei junge Männer vorbei. Diese setzten sich an den Tisch gegenüber und beobachteten die beiden Frauen. Nach einer Weile bemerkte Kerstin, dass sie beobachtet wurden. –Sag mal Sascha ist dir auch schon aufgefallen, dass die beiden Typen dort drüben ständig rüberstarren? Kerstin sprach etwas leiser, so dass die Herren sie nicht verstehen konnten.
    Keine Ahnung, Süße, ich hab bisher nicht drauf geachtet. Aber das können wir ja rausfinden. Sascha lehnte sich wieder zurück und schaute nun aus dem Augenwinkel auf die beiden Männer, während sie sich weiter normal mit Kerstin unterhielt.
    Also, was machen wir jetzt noch schönes? Sascha sah Kerstin fragend an, bemerkte aber auch, dass die beiden gegenüber hellhörig wurden.
    -Ich weiß nicht, es scheint hier nichts besonderes zu geben, wir könnten höchstens noch ein Stück weiter fahren und eine größere Stadt suchen oder wir machen uns wieder einen gemütlichen Abend vor dem Kamin. Kerstin lächelte Sascha zweideutig an.
    Jetzt stand einer der beiden Männer auf und kam auf ihren Tisch zu.
    -Hallo ihr beiden! Wie ich gehört habe, seid ihr auch aus Deutschland, er lächelte die beiden freundlich an.
    Mein Freund und ich sind auch aus Deutschland und haben nur sehr geringe Französischkenntnisse, hatten auch nicht wirklich darauf gehofft, hier noch andere Deutsche zu treffen, aber dann haben wir euch reden gehört und dachten wir sprechen euch einfach mal an.-
    Sascha reagierte als erstes. –Tja, man soll die Hoffnung halt nie aufgeben, sie lächelte den jungen Mann an.
    Da haben sie recht, wer die Hoffnung aufgibt ist verloren, nun kam auch sein Begleiter zum Tisch.
    Warum setzen sie sich nicht einfach ein Weilchen zu uns? Kerstin sah Sascha fragend an, während sie das sagte, sie wollte sichergehen, dass diese damit einverstanden war. Sascha nickte Kerstin zu.
    Das ist nett! Ich bin übrigens Enrico und das ist mein Freund Marcus. Sascha schätzte die beiden auf Mitte bis Ende zwanzig. Nun war es an den beiden Frauen sich vorzustellen.
    Die vier unterhielten sich noch eine ganze Weile und verabredeten sich für den Abend.

    Ob die beiden wohl wissen, dass wir ein Paar sind? Sascha sah Kerstin überrascht an.
    -Würde dich das denn stören?
    -Nein, natürlich nicht, dass weißt du doch. Aber, es ist nur so, ich will nicht, dass sie vielleicht auf die Idee kommen, uns anzubaggern, weil wir uns ja auch nicht wirklich wie ein Pärchen verhalten haben. Sascha zog Kerstin zu sich und küsste sie.
    Der Tisch, der zwischen uns stand, war zu groß gewesen, als dass ich mich hätte drüberlehnen können, um dich zu küssen. Sascha grinste schelmisch.
    -Ach, jetzt ist also der Tisch daran schuld. Du warst doch nur zu faul. Kerstin fing an zu lachen.
    -Ich werd dir gleich mal zeigen, was man mit ungezogenen und frechen Ärztinnen im Urlaub macht.
    -Na da bin ich jetzt aber mal gespannt.
    Sie standen nun schon einige Minuten vorm Haus und wollten eigentlich noch etwas entspannen, bevor sie sich am Abend mit Enrico und Marcus trafen. Doch nach dem Wortgefecht von eben, beschloss Sascha die Planung zu ändern. Sie zog Kerstin zum Strand und schubste sie in den Sand, dann legte sie sich zu ihr und begann sie ganz langsam auszuziehen. Anfangs ließ Kerstin sich das noch gefallen, doch dann wurde es ihr zu gefährlich und als Sascha ihr die Bluse aufgeknöpft hatte und gerade dabei war, sie ihr auszuziehen, hielt Kerstin ihre Hand fest. –Sascha, nein, bitte, hör auf! Nicht hier! Was ist, wenn jemand vorbei kommt?
    Sascha befreite ihre Hand und ließ sich von Kerstins Aufforderung nicht beeindrucken, stattdessen öffnete sie nun die Knöpfe ihrer Jeans, einen nach dem anderen. Kerstin versuchte nun noch einmal, Sascha davon abzubringen, aber als diese ihr mit der Hand in den Slip fuhr, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie lehnte sich zurück und genoss Saschas Berührungen, die nun mit ihren Lippen eine Spur von Kerstins BH zu ihrem Slip zog, wobei sie eine kleine Ewigkeit an ihrem Bauchnabel zu verharren schien. Fast automatisch hob Kerstin ihr Becken, um Sascha so die Richtung zu dirigieren, diese jedoch ließ sich Zeit und zog Kerstin langsam die Hose aus, wobei sie jeden Zentimeter dieser wunderschönen Haut küsste, den sie freilegte.
    Kerstin stöhnte. Sie konnte und wollte sich jetzt nicht mehr wehren, es war ihr egal, ob jemand vorbei kam und alles, was sie jetzt noch wollte, war, dass Sascha sie nahm.
    Was diese dann auch tat, denn auch Sascha wollte nicht mehr länger warten, sie zog sich aus und legte sich wieder neben Kerstin, um diese leidenschaftlich zu küssen und dann in sie einzudringen. Sascha ließ sich dieses Mal keine Zeit und zeigte Kerstin nur zu deutlich, wie sehr sie sie begehrte, sie bewegte ihre Hand immer schneller vor und zurück. Kerstin fand jetzt auch den Weg zwischen Saschas Beine und als sie fühlte, wie nass diese war, drang auch sie in sie ein. Die beiden ließen ihrer Leidenschaft freien Lauf und zögerten nichts hinaus. Es wehte ein leichter Wind und die beiden waren weit und breit die einzigen Menschen am Strand. Niemand hörte ihre lauten Schreie, als sie einen unerwartet heftigen Orgasmus erreichten.
    Es dauerte einige Minuten, bis die beiden wieder ruhig atmeten, dann gingen sie Hand in Hand ins Wasser, um sich etwas abzukühlen. Doch die Tatsache, dass sie dicht beieinander standen und nackt waren, stachelte ihre Leidenschaft nur wieder an und so kam es, dass Sascha und Kerstin sich noch ein weiteres Mal liebten, eingehüllt vom Wasser des Atlantiks.

    Es war noch früh am Abend als sich die vier trafen. Enrico und Marcus hatten sich nicht großartig umgezogen, sondern lediglich eine Jacke übergeworfen. Sascha und Kerstin standen vor ihrem Auto am verabredeten Treffpunkt und warteten auf die beiden.
    Die Jungs machten den Vorschlag in eine Disko im nächst größeren Ort zu gehen, Sascha und Kerstin hatten nichts dagegen einzuwenden und so fuhren sie in eine etwas größere Stadt als die, in der sie am Nachmittag gewesen waren.
    Sascha und Kerstin beschlossen trotz des freundlichen Angebots ihrer Begleiter mit ihrem eigenen Wagen zu fahren.
    Sie fuhren keine 45 Minuten und kamen in eine mittelgroße Stadt. Dort stellten sie die Autos auf einen großen Parkplatz vor der Disko ab. Sie gingen gemeinsam hinein und Sascha ließ es sich nicht nehmen, mit Kerstin händchenhaltend hinter den beiden Männern zu laufen. Enrico drehte sich kurz um und schaute, ob die beiden auch noch hinter ihnen waren und sagte dann zu Marcus: - Sind sie nicht ein süßes Pärchen? Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn man seine Liebe offen zeigt, auch wenn es noch nicht so alltäglich ist .-, er nahm Marcus bei der Hand und zog ihn mit sich in eine ruhige Ecke, wo die vier sich ungestört unterhalten konnten.
    Sie bestellten sich was zu trinken und Marcus fragte Sascha aus welcher Stadt sie kämen.
    - Wir sind aus Berlin. Und aus welcher Ecke Deutschlands kommt ihr? -
    -Ach, wir wohnen in einer verschlafenen Stadt in Sachsen- Anhalt. Da ist es noch nicht so offen, was Homosexualität betrifft, aber in Berlin ist die Szene bestimmt recht groß. Marcus sah Sascha und Kerstin fragend an. Kerstin, die als erstes reagierte, versuchte eine passende Ausrede zu finden.
    -Ja, die Szene ist sicherlich groß, aber wir haben es lieber gemütlich und zweisam, sie lächelte Sascha an und nahm ihre Hand. Sie wollte den beiden nichts von Saschas Vergangenheit erzählen, nicht dass sie sich dafür schämen würde, dass ihre Freundin im Knast war, es ging nur darum, dass sie die Männer erst einmal besser kennen lernen wollte.
    -Ach so, na das kann man ja verstehen, wir gehen eigentlich auch sehr selten in Diskos und Bars, zu Hause ist es doch am schönsten. Enrico legte seinen Arm auf die Stuhllehne von Marcus und küsste ihn leicht auf den Mund.
    Kerstin lächelte Sascha an, es freute sie, dass die Gedanken, die sie sich um die beiden gemacht hatten, unbegründet waren, außerdem war es schön mal mit zwei `Gleichgesinnten` unterwegs zu sein.
    Die vier unterhielten sich noch ein Weilchen und als dann der Titel ‚No Matter What‘ von Boyzone gespielt wurde, forderte Sascha Kerstin zum Tanzen auf. Die beiden standen engumschlungen auf der Tanzfläche und vergaßen alles um sich herum, sie hörten nur dieses Lied und spürten nur sich einander. Sascha sah Kerstin tief in die Augen und verlor sich in deren Tiefe, wie schon so oft, dann näherte sie sich Kerstins Mund und spürte ein starkes Kribbeln in ihrem Bauch. Es war so schön mit ihrer Liebsten zu tanzen, sie zog Kerstin noch ein Stück näher zu sich und ihre Gesichter trennten jetzt nur noch wenige Millimeter. Es tat sich eine prickelnde Spannung zwischen den beiden auf, die Kerstin nicht lange ertrug und Sascha dann leidenschaftlich küsste. Sie spürten beide wie sehr sie sich durch das Tanzen erregten und verringerten den Abstand zwischen sich immer mehr, doch das Lied endete in diesem Moment und das folgende war eindeutig zu schnell für sie, also atmeten die beiden tief durch und gingen zurück an ihren Tisch.
    -Na das sah ja süß aus, ihr scheint wirklich, alles um euch herum zu vergessen, wenn ihr einander habt. Enrico lächelte die beiden Frauen an.
    -Na, bei der Frau, die ich an meiner Seite habe, wird alles andere unwichtig. Sascha strahlte ihre Liebste an, was Kerstin rot werden ließ, sie hatte Glück, dass es recht dunkel in der Disko war, so bemerkten die anderen es nicht, nur Sascha wusste, was sie mit solchen Komplimenten bei Kerstin bewirkte.
    Das Kompliment kann ich aber nur zurückgeben.
    Es war mittlerweile weit nach Mitternacht und sie entschlossen sich dazu, wieder nach Hause zu fahren. Auf dem Parkplatz verabschiedeten sie sich voneinander und tauschten noch die Handynummern, da sie sich im Laufe der Woche noch einmal treffen wollten.
    -Es war ein sehr schöner Abend, die beiden machen eigentlich einen ganz netten Eindruck auf mich, aber ich bin doch lieber mit dir allein. Ich teile dich nur ungern mit anderen. Sascha saß auf dem Beifahrersitz und legte nun ihre Hand auf Kerstins Oberschenkel, die leicht zusammenzuckte, weil sie während der Fahrt nicht mit einer solch intimen Berührung gerechnet hatte. Sascha interpretierte Kerstins Reaktion allerdings falsch und zog ihre Hand wieder zurück.
    Sascha, was... warum nimmst du, .. ich mein, du kannst, .....Kerstin wusste nicht genau wie sie sich ausdrücken sollte. –Lass deine Hand doch, wo sie war und.... na ja, es ist so schön, wenn du mich berührst,.. ich.. ich hatte nur nicht damit gerechnet.

    Kerstin, was ist eigentlich so schwer daran, mir zu sagen, was du gern möchtest, es ist doch was ganz normales. Sascha legte ihre Hand wieder auf Kerstins Oberschenkel und streichelte die Innenseite leicht. Es war nur ein Hauch von einer Berührung.
    -Du kennst mich doch, Sascha, ich bin das so nicht gewohnt. Mit Michael war das alles nicht so... erregend. Es hat nicht so viel Spaß gemacht, es gehörte halt dazu. Und seitdem wir zusammen sind, hat sich das alles geändert, du weißt halt, na ja, was mir gefällt. Kerstin unterdrückte ein leises Stöhnen als Sascha ihre Hand etwas höher gleiten ließ, langsam wurde es schwer, sich auf Saschas Berührungen, ihre Unterhaltung und auch auf das Autofahren zu konzentrieren. –Und du bist so unersättlich, nun konnte Kerstin ihr Stöhnen nicht länger unterdrücken, sie verlor sich fast in den Gefühlen, die Sascha in ihr weckte.
    -Frau Doktor, sie müssten doch aber langsam wissen, dass sie mich durch ihre bloße Anwesenheit in höchste Ekstase versetzen, wie kann frau da nicht unersättlich sein. Sascha schmunzelte vor sich hin. Ihre Kerstin war so süß, wenn sie nicht genau wusste, wie sie sich äußern sollte und dann auch noch die Erregung durch ihre Berührungen, Sascha genoss den Anblick ihrer Freundin, die nun krampfhaft das Lenkrad ihres Golfs festhielt.
    Kerstin versuchte sich, auf die Straße zu konzentrieren und dank ihrer Selbstbeherrschung ging das auch einigermaßen, sie hätte am liebsten angehalten, um Saschas Zärtlichkeiten in Ruhe genießen zu können aber sie waren gleich bei ihrem Ferienhaus und das Stück wollte sie noch zurücklegen, bevor sie sich ihrer Liebsten gänzlich hingab.
    Kerstin bog in die Einfahrt ein und zog Sascha an sich, noch bevor sie das Auto ausgemacht hatte. Sie küsste sie leidenschaftlich und hätte sie am liebsten gleich im Auto verführt, doch sie hatte sich noch so weit unter Kontrolle, auszusteigen, Sascha bei der Hand zu nehmen und ins Haus zu zerren, dort warf sie die Haustür ins Schloss und schubste Sascha auf die Couch im Wohnzimmer. Kerstin war sich sicher, dass sie es nicht bis hoch ins Schlafzimmer geschafft hätte.
    Sascha saß völlig erstaunt auf der Couch und beobachtete Kerstin dabei, wie sie sich die Bluse auszog und sich dann auf ihren Schoß setzte. So kannte sie ihre Freundin gar nicht, so völlig hemmungslos.
    Kerstin sah Sascha an, dass diese leicht irritiert war. Sie zog Sascha das T-Shirt über den Kopf und strich leicht über ihren BH, was ihr einen leichten Seufzer entlockte. Kerstin wurde so von ihrer Leidenschaft gepackt, dass sie nicht länger warten wollte, sie knöpfte Saschas Jeans auf und fuhr mit ihrer Hand darunter. Sascha stöhnte auf. Sie öffnete nun auch Kerstins Jeans und schob sie ihr über ihre wunderschönen Hüften. Als Kerstin sich nun wieder auf Saschas Schoß setzte, begann sie sich langsam auf ihr zu bewegen, während sie ihr den Mund mit leidenschaftlichen Küssen verschloss. Sascha ergab sich Kerstins Wildheit und ließ sich von ihrer Leidenschaft vollkommen einfangen. Allein Kerstins Bewegungen auf Sascha brachten die beiden zum Höhepunkt.
    Wenige Minuten verharrten sie noch immer völlig geschafft in dieser Position. Kerstin hatte ihren Kopf auf Saschas Schulter gelegt und hielt ihre Freundin in den Armen.
    Das war ungewohnt, so kenn ich dich ja gar nicht mein Engel! Sascha nahm Kerstins Kopf in ihre Hände und lächelte sie an. –Aber ich muss dir sagen, du kannst ein ganz schönes Tempo vorlegen, wenn du es eilig hast. Sascha lachte laut los, Kerstin, die das nicht so lustig fand, boxte sie gegen die Schulter. –Hey, nun werd doch nicht gleich brutal, ich hab ja nicht gesagt, dass du mir zu schnell warst, aber wir könnten es ja noch mal etwas langsamer versuchen, du weißt, ich bin nicht mehr die jüngste. Sascha strich Kerstin über ihre nackte Brust und nun musste Kerstin auch lächeln. Die Lust erwachte bei beiden von neuem.
    Sascha ließ sich jetzt viel Zeit, aber als erstes befreite sie sich und Kerstin erst einmal von den restlichen Sachen.
    Dann zog sie Kerstin wieder auf ihren Schoß und liebkoste deren Brüste mit der Zunge, während ihre Hände über Kerstins gesamten Körper strichen. Kerstin lehnte sich leicht zurück, um Sascha besser zu spüren, sie krallte sich in deren Schultern fest und genoss jede einzelne Sekunde mit ihr.
    Als Kerstin nun anfing, sich wieder auf Sascha zu bewegen, hielt diese sie fest, denn Sascha war schon wieder kurz vor dem Höhepunkt und wollte mit Kerstin zusammen in höhere Sphären entschwinden. Kerstin hielt nun still, wollte aber auch Sascha streicheln, so ließ sie ihre Hand zwischen sich und ihre Freundin gleiten. Sascha drang nun auch in Kerstin ein und beide bewegten sich nicht mehr viel, bis sie erneut einen berauschenden Höhepunkt erlebten
    Kerstin erwachte am späten Vormittag und setzte, bevor sie duschen ging, eine Kanne Kaffee auf, denn den konnte sie nach dieser verdammt kurzen, aber wunderschönen Nacht dringend gebrauchen. Während Kerstin duschte, wachte nun auch Sascha auf, sie drehte sich auf die Seite und stellte zu ihrem Leidwesen fest, dass sie allein im Bett lag. Noch immer total schlaftrunken, ging sie runter in die Küche, dann ins Wohnzimmer aber nirgends eine Spur von Kerstin, doch da hörte sie das Rauschen der Dusche. Sascha ging zum Badezimmer und drückte die Klinke runter. Kerstin hatte die Tür nicht verschlossen! Überrascht aber auch sehr erfreut, ging Sascha ins Bad und näherte sich der Duschkabine. Sie schob die Tür langsam auf und sah ihre Liebste in ihrer ganzen Schönheit vor sich stehen, allerdings erschreckte diese sich und lief peinlich berührt rot an, denn Sascha hatte sie gerade bei einer sehr erregenden heißen Dusche gestört. Sascha, die bemerkte, dass ihre Freundin nicht einfach nur duschte, legte ein breites Grinsen auf, öffnete ihren Morgenmantel und stieg zu Kerstin in die Duschkabine. Sie nahm Kerstins Gesicht zwischen ihre Hände und küsste sie zärtlich. –Guten Morgen mein Engel! Hab ich dich bei irgendetwas gestört? Sascha konnte nicht anders, sie musste Kerstin einfach darauf ansprechen, als diese nun schon die Röte einer Tomate erreicht hatte und dreinschaute wie ein ertapptes Kind, strich Sascha ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und ließ ihre eine Hand langsam etwas tiefer gleiten. In Hüfthöhe umfasste sie Kerstin und zog sie an sich, sie wollte nun gemeinsam mit ihr beenden, was Kerstin schon allein begonnen hatte...
    ...Sascha erregte allein die Vorstellung, was Kerstin bis eben gemacht hatte, bis aufs äußerste. Sie strich mit ihrer linken Hand Kerstins Oberschenkel entlang, außen hinunter und innen ganz langsam wieder hinauf. Als sie dabei merkte, wie sehr Kerstin schon erregt war, ging sie Stück für Stück in die Hocke, wobei sie bei dieser Bewegung jeden Zentimeter von Kerstins Oberkörper streichelte, beziehungsweise mit ihrer Zunge liebkoste. Sascha glitt immer weiter an Kerstins Körper hinab, diese stützte sich schon an der Wand hinter sich ab, da ihre Beine nachzugeben drohten. Als Sascha nun Kerstins empfindlichste Stelle mit ihren Lippen erreichte, entrang sich Kerstins Kehle ein lautes Stöhnen. Das ganze Ambiente machte sie fast wahnsinnig, das Rauschen der Dusche, das Prasseln des Wassers auf ihrem erhitzten Körper und dazu noch Saschas Liebkosungen, das alles fühlte Kerstin so intensiv wie nie zuvor.
    Sascha hätte sich am liebsten alle Zeit der Welt genommen, doch sie wusste, dass Kerstin kurz vorm Abheben war und wollte sie nicht durch Hinauszögern quälen. Sie liebkoste mit einer Hand Kerstins Brust, während sie sie zwischen und auf den Oberschenkeln zärtlich küsste. Kerstin hielt es nicht länger aus und drängte sich Sascha entgegen, als diese nun ihre Zunge vorsichtig zwischen Kerstins Schamlippen schob, war es um Kerstin auch schon geschehen, sie kam mit einem lauten hohen Schrei zum Höhepunkt und Sascha musste sie festhalten, um zu verhindern, dass sie in sich zusammensank, denn ihre Beine gaben nach und ihr Körper erzitterte immer noch unter dem eben erlebten Liebesspiel.
    Es dauerte einige Minuten bis Kerstin sich so wieder so weit unter Kontrolle hatte, dass sie allein stehen konnte. Sie lächelte Sascha glücklich an und begann nun ihrerseits ihre Freundin zu streicheln, die auch schon so erregt war, dass Kerstin nicht viel Zeit blieb, wenn sie nicht gerade vorhatte, Sascha zu quälen.
    Sie wollte ihre Liebste natürlich nicht quälen, aber sie hatte sich vorgenommen, sie noch ein wenig zu streicheln, bevor sie ihr ihren sehnlichsten Wunsch erfüllte.
    Kerstin küsste Sascha zärtlich auf den Mund, ließ ihre Lippen dann an ihrem Hals entlang gleiten bis hin zu ihrer Brust. Dort schien sie sich eine kleine Ewigkeit aufhalten zu wollen, zumindest kam es Sascha so vor, die mittlerweile jegliches Gefühl für Raum und Zeit verloren hatte und sich völlig auf ihre Empfindungen konzentrierte.
    Kerstin umspielte Saschas Brustwarzen abwechselnd mit ihrer Zunge und ihrer rechten Hand, während sie mit ihrer linken Hand über Saschas Lippen strich, diese öffnete sie leicht und fing an, an Kerstins Finger zu saugen.
    Nun stöhnte Kerstin auf, die sich die ganze Zeit darauf konzentriert hatte, Sascha zu liebkosen. Sie glitt mit ihren Lippen über Saschas Bauch und umspielte mit der Zunge ihren Bauchnabel, bevor sie diesen mit ihrer Zunge ausfüllte und dann stoßweise in ihn eindrang. Sascha stöhnte auf und drängte sich mit ihrem Unterleib Kerstin entgegen, diese genoss Saschas Hilflosigkeit und entzog ihr für einen Moment ihre Liebkosungen.
    Als Sascha realisierte, dass Kerstin aufgehört hatte, sah sie sie völlig desorientiert und fragend an.
    Kerstin lächelte, erhob sich und küsste Sascha leidenschaftlich und fordernd, diese erwiderte die Küsse ebenso stürmisch und Kerstin nutzte die Gelegenheit und drang mit zwei Fingern in Sascha ein. Sascha zuckte unter dieser Berührung, passte sich aber schnell Kerstins Rhythmus an und küsste diese fordernd. Kerstin erhöhte den Druck und die Intensität ihrer Berührung und Sascha hatte Mühe unter den wahnsinnigen Gefühlen, die über sie hereinbrachen nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Als Kerstin merkte, dass Sascha immer stärker gegen ihre Hand stieß, verlangsamte sie ihre Bewegungen und zögerte es noch weiter heraus. Sascha konnte nicht mehr, sie krallte sich an Kerstins Schulter fest, was diese dazu brachte, vor Schmerzen aufzuschreien, sie wusste, dass das Kratzer geben würde und doch wollte sie Sascha solange wie möglich hinauszögern. Um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, hielt sie nun gänzlich inne und küsste ihre Freundin nur zärtlich und ganz leicht auf die Lippen. Sascha, die nicht wirklich begeistert von Kerstins Spielchen war, biss ihr in die Lippe und bereute es sofort als sie merkte, dass Kerstin leicht blutete. Es war der reinste Wahnsinn, die beiden Frauen spürten die rohe Leidenschaft, die sich in ihnen ausbreitete und doch, liebten sie sich über alles.
    Kerstin hatte nun endlich erbarmen mit Sascha und stieß noch einmal heftig in sie, so dass diese mit einem lauten Schrei ihren Höhepunkt erreichte.
    Eine knappe Stunde später saßen die beiden beim Frühstück in der Küche.
    Tu mir bitte den Gefallen, mein Engel, und lass mich nie wieder solange warten, ich dachte ich sterbe. Irgendwo zwischen Himmel und Erde! Sascha sah Kerstin ernst an, diese lächelte. –Süße, ich wollte nur mal austesten, wie lange du es aushältst! Kerstin lächelte sie verschmitzt an.
    -Du bist doch verrückt, kannst mich nicht erst in den Himmel schicken wollen und dann fast auf halber Strecke verhungern lassen, nun musste auch Sascha lächeln.
    Nachdem sie ausgiebig gefrühstückt hatten, gingen sie runter an den Strand. Der Strand war ewig lang und die beiden schienen weit und breit wieder die einzigsten Spaziergänger zu sein. Sascha hakte sich bei Kerstin unter und sie liefen eine ganze Weile schweigend neben einander her.
    Kerstin zog Sascha dann zum Wasser runter und setzte sich mit ihr in den weichen Sand. Sie nahm ihre Liebste einfach nur in den Arm, küsste sie zärtlich auf die Stirn und genoss mit ihr zusammen das Meeresrauschen.
    Es war einfach wunderschön, sie sahen die Sonnenstrahlen, die sich auf der Wasseroberfläche brachen und blickten zum Horizont, der so ewig weit entfernt vor ihnen war. Sie genossen jede einzelne Sekunde miteinander.
    Sascha, die nun langsam kein Sitzfleisch mehr hatte, obwohl sie die Umgebung atemberaubend fand, stand auf und fing an sich zu entkleiden.
    Sascha, was machst du da? Kerstin sah erstaunt zu ihr auf.
    Nach was sieht es denn aus, mein Engel? Sascha grinste sie verschmitzt an. –Ich ziehe mich aus!
    Das sehe ich auch, aber was hast du vor? Was ist, wenn jetzt jemand vorbei kommt? Kerstin schien die Welt nicht mehr zu verstehen.
    -Ich gehe baden, was glaubst du, sollte ich sonst tun und da ich keinen Bikini hier hab, geh ich halt nackt baden. Sascha entledigte sich gerade ihres Slips und Kerstin sog scharf die Luft ein.
    Sascha, du willst mich doch nicht wirklich hier allein sitzen lassen, oder?! Kerstin sah sie mit ihren treuen blauen Augen an.
    Doch, mein Engel, du könntest aber auch einfach mit reinkommen. Sascha zog Kerstin auf die Beine und umarmte sie, dabei wurde Kerstin gleich wieder warm.
    -Nein, ich bin nun wirklich nicht der Typ zum Nacktbaden.
    Sascha begann Kerstins Hose aufzuknöpfen und zog ihr das T-Shirt über den Kopf. Sie schien sich nicht dafür zu interessieren, was Kerstin gesagt hatte. –Sascha, hör bitte auf. Als sie Kerstin bis auf den Slip ausgezogen hatte, strich sie ihr über den Busen und sagte: Dann lässt du den halt an.-, sie lächelte zuckersüß und wusste, dass sie gewonnen hatte. Sie nahm Kerstin bei der Hand und ging ins Wasser.
    Sascha stand zusammen mit Kerstin hüfthoch im Wasser. Sie drehte Kerstin von sich weg, so dass sie hinter ihr war und begann sie leicht über den Rücken zu streicheln. Kerstin lehnte sich an Sascha und genoss deren Liebkosungen ohne irgendwelche Hintergedanken zu hegen. Sascha allerdings hatte sich vorgestellt, Kerstin hier zu lieben und dies wollte sie nun in die Tat umsetzen.

    Sie schob Kerstin ein wenig tiefer ins Wasser und strich wie zufällig über ihre Hüfte. Kerstin stöhnte leicht auf. –Sascha, was tust du? Willst du mich denn in den Wahnsinn treiben? , sie hatte schon wieder kaum noch die Gelegenheit, sich auf ihre Gedanken zu konzentrieren, da Sascha ihre Hand unter Kerstins Slip gleiten ließ. Sie strich sanft durch Kerstins Schamhaar und ließ einen Finger zwischen ihre Schamlippen gleiten.

    Sie umkreiste Kerstins Perle langsam und ganz vorsichtig, denn dieses Mal wollte sie sich viel Zeit lassen. Kerstin erzitterte unter der Berührung. Nun nahm sie noch einen zweiten Finger hinzu und umkreiste sie etwas schneller. Sie küsste Kerstin auf den Hals, den Nacken und langsam die Schultern hinab. Kerstin versuchte sich umzudrehen, doch Sascha hielt sie davon ab und verstärkte den Druck auf Kerstins Perle, was diese zum Stöhnen brachte. Als Sascha sich sicher war, dass Kerstin nun wirklich für sie bereit war, glitt sie mit ihren Fingern tiefer und drang in sie ein. Kerstin biss sich auf die Lippen, sie wurde immer unruhiger und stieß immer fordernder gegen Saschas Hand. Diese liebkoste ihre Perle nun weiter mit dem Daumen. Es dauerte nur wenige Sekunden und Kerstin entfloh in himmlische Sphären, wo sie anscheinend nicht wieder weg wollte, denn es dauerte einige Minuten bis sie sich wieder in der Realität einfand.

    Nachdem die beiden das Wasser verlassen hatten und wieder in ihrem Haus ankamen, machten sie sich erst einmal etwas zu essen. Sie saßen dann eine ganze Weile im Wohnzimmer und hörten Musik, Sascha erzählte Kerstin ein paar Geschichten aus ihrem Knastalltag, der ja nun schon ewig zurückzuliegen schien und Kerstin noch immer geschafft von der letzten Nacht und dem erlebnisreichen Vormittag schlief in Saschas Armen ein.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:43


    Am späten Nachmittag gingen sie wieder an den Strand hinunter und diesmal gleich bis ans Wasser runter. Sie saßen ein Weilchen, redeten und sahen einfach nur in die Ferne. Sascha ließ den Sand durch ihre Finger rieseln und kam auf die glorreiche Idee, eine riesige Sandburg zu bauen, denn das gefiel ihr besser, als die ganze Zeit untätig rumzusitzen. Sie fing an den feuchten Sand aufzuhäufen und Kerstin beobachtete sie interessiert.
    -Du kannst mir ruhig dabei helfen. Dann dauert es nicht ganz so lange. Sascha war so richtig angetan von ihrem Vorhaben und steckte Kerstin mit dieser Freude an. Diese begann nun auch die einzelnen Abschnitte ihrer Burg festzulegen und buddelte dann den Graben aus.
    Sascha bearbeitete gerade den letzten Turm und setzte sich dann zurück, um ihr gemeinsames Meisterstück zu betrachten. Kerstin setzte sich zu ihr und bestaunte die riesige Burg mit ihren vier Ecktürmen und dem erstaunlich großen Graben drum herum.
    Sascha lief mit Kerstin durch die Straßen einer kleinen Stadt und genoss den strahlenden Sonnenschein.....

    Plötzlich wurde alles schwarz vor ihren Augen.
    Sascha? Kerstin lief durch die Wohnung und schaute dann ins Schlafzimmer, während Sam es sich auf der Wohnzimmercouch bequem machte.
    Sie öffnete die Tür und ging zum Bett hinüber, in dem Sascha noch immer friedlich schlafend lag. –Sascha? Hey mein Schatz, es wird langsam Zeit zum aufstehen. Kerstin küsste Sascha leicht auf ihr Haar.
    -Ich will nicht, lass mich schlafen!
    Kerstin zog ihrer Liebsten die Bettdecke weg, was Sascha dazu veranlasste, endlich die Augen zu öffnen. Sie schaute Kerstin völlig entgeistert an, sah sich in der Wohnung um und fühlte sich total fehl am Platz. –Sag mal mein Engel, warum sind wir denn schon wieder in Berlin?, nun war es an Kerstin verwirrt zu sein, denn sie hatte keine Ahnung, was Sascha damit meinte.
    Wieso sollten wir nicht in Berlin sein?? Sascha, ist mit dir auch wirklich alles in Ordnung? Kerstin fühlte Sascha Stirn, konnte aber keine erhöhte Temperatur feststellen, sie schien mit ihrem Latein am Ende.

    Kerstin wir waren doch grad noch am Atlantik und...-, Sascha hielt inne, schaute auf ihren rechten Fuß und entdeckte die Fußfessel. –Oh, dann war es wohl doch bloß ein schöner Traum, sie sah bedrückt zu Kerstin.
    Diese zog sie zu sich und nahm sie fest in ihre Arme. –Das muss ja ein sehr interessanter Traum gewesen sein, wenn er dich so aus der Fassung gebracht hat. Kerstin musste schmunzeln, sie konnte sich nur zu gut vorstellen, was sie so alles am Atlantik tun könnten.
    Sascha, der das Lächeln in Kerstins Gesicht aufgefallen war, wunderte sich, warum diese so glücklich aussah. –Sag mal Kerstin, woran denkst du gerade?
    -Ach ich hab mir nur grad vorgestellt, was wir so am Atlantik gemacht haben könnten!
    Das kann ich dir ganz in Ruhe erzählen oder manches auch ganz gerne zeigen, über Saschas Gesicht breitete sich ein verschmitztes Grinsen aus. –Aber jetzt lass uns erst einmal frühstücken. Ich hab einen Bärenhunger.

    Kerstin deckte den Frühstückstisch, während Sascha kurz duschen war. Als sie am Tisch saßen, erzählte Sascha ihr dann von ihrem wunderschönen Traum und dass sie das gern einmal wirklich mit Kerstin erleben würde.
    Die beiden sprachen noch eine ganze Weile über den Atlantik und Kerstin versprach Sascha nun ein weiteres Mal, dass sie beide irgendwann dort hinfahren würden. Danach überlegten sie, was sie mit dem Tag noch anfangen wollten und entschlossen sich dazu, nach Potsdam zu fahren und sich dort Schloss Sanssouci anzuschauen.
    Es war strahlender Sonnenschein, als die beiden sich auf der Autobahn nach Potsdam befanden. Sascha war schon sehr gespannt, denn sie war bisher noch nie in der Schlossparkanlage von Sanssouci gewesen.
    Allein die Vorstellung stundenlang durch riesige Gärten zu gehen und die alten Gebäude zu begutachten, faszinierte sie.
    Kaum zwei Stunden später waren sie endlich vor den Parkanlagen angekommen und Sascha kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Umgebung war so wunderschön und gepflegt. Als erstes machten sie sich auf den Weg zum Neuen Palais.
    Als nächstes gingen sie direkt zum Schloss Sanssouci, wo sie sich eine kurze Pause an der großen Fontäne gönnten, dort saßen sie auf einer Bank und genossen den Blick auf Sanssouci und die Gärten davor.

    Nachdem sie den Ausblick ein Weilchen genossen hatten, gingen sie die vielen Stufen zum Schloss hinauf, denn Sascha wollte es sich unbedingt von nahem angucken. Kerstin freute sich sehr darüber, dass Sascha so begeistert war und ging mit ihr noch eine große Runde durch den Park, bevor sie sich darauf einigten, in der Stadt zu Mittag zu essen und sich dann noch Babelsberg anzuschauen.
    Sascha war auch hiervon sehr erstaunt und erfreut.
    Glücklicherweise war es um diese Jahreszeit noch recht warm, so dass die beiden es nicht eilig hatten, nach Hause zu kommen. Auch Sam schien der Tag gefallen zu haben. denn wann hatte er denn schon einmal die Möglichkeit, den ganzen Tag im Freien zu verbringen.

    Spät am Abend, Kerstin war gerade von ihrer nächtlichen Runde mit Sam zurück, saß Sascha in der Badewanne. Kerstin überlegte nicht lange und gesellte sich zu ihr. Es war klar, dass es natürlich nicht nur beim Baden blieb und nach einer kleinen Ewigkeit setzten sie sich auf die Wohnzimmercouch, wo Sascha dann überglücklich in Kerstins Armen einschlief.
    Die nächsten Tage und Wochen verliefen für die beiden um einiges stressiger. Sascha kümmerte sich intensiv um ihr Studium und besuchte nun auch die ersten Vorlesungen, denn das Wintersemester hatte nun begonnen.
    Kerstin hingegen hatte momentan in Reutlitz viel um die Ohren, denn es kamen so einige Neuzugänge und es blieb manchmal nicht nur bei verbalen Auseinandersetzungen. Hinzu kam, dass Sam ja auch zur Hundeschule musste und na ja, es kam halt alles auf einmal, wie es meistens ist.

    Eines Tages hatte Sascha schon am Mittag Vorlesungsschluss und wusste, dass Kerstin noch bis zum frühen Abend in Reutlitz beschäftigt sein würde.
    So beschloss sie, Christine Marsden anzurufen, die Frau, die sie damals kennen gelernt hatte, als sie den ersten Tag allein unterwegs gewesen war. Die beiden verabredeten sich zu 15.30Uhr am Alexanderplatz.

    Chris kannte dort ein kleines gemütliches Café in der Nähe, in das sie sich setzten und sich unterhielten. Sascha erzählte von sich und den Erlebnissen der letzten Tage sowie von ihrem Studienbeginn. Christine hingegen sprach über ihre neue Liebe und die Eröffnung eines neuen Szenelokals.
    -Es ist ganz in der Nähe vom Alex. Soll wohl ganz gut werden. Eine Freundin von mir kennt die Besitzerin. Chris hatte ein freudiges Funkeln in ihren Augen, während sie das sagte.
    -Ein Szenelokal, du meinst also eine Lesbenkneipe, dass klingt ja interessant, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass meine Freundin da so unbedingt gern hingehen würde, in Gedanken fügte Sascha noch hinzu: Geschweige denn, dass ich da hin könnte, mit der Fußfessel.
    Meinst du wirklich, sie würde nicht mit dir dahin gehen? Chris klang etwas enttäuscht, nachdem, was Sascha heute so erzählt hatte, hätte Chris Kerstin wirklich gern kennen gelernt.
    -Ich weiß, ich kann sie ja mal fragen. Aber wenn nicht, dann treffen wir uns so mal auf eine Tasse Kaffee. Dürfte doch auch kein Problem sein. Sascha lächelte Chris freundlich an.
    Die beiden Frauen unterhielten sich noch einige Zeit und am späten Nachmittag machte sich Sascha dann auf den Rückweg, um noch eine Runde mit Sam rauszugehen, bevor Kerstin nach Hause kommen würde.

    Kurz nach halb sieben war es dann soweit. Kerstin kam völlig gestresst von Arbeit und hatte total schlechte Laune und starke Kopfschmerzen.
    -Hallo mein Engel! Wie war dein Tag?, Sascha schenkte Kerstin ihr strahlendstes Lächeln und bekam als Antwort nur ein unwilliges Murren. –Na gut, wenn du nicht drüber reden magst, werde ich den Tisch decken und uns etwas zum Essen zaubern. Sascha zog es vor, sich in die Küche zurückzuziehen, um ihrer Liebsten erst einmal die Chance zu lassen, sich etwas zu entspannen, doch bevor sie dort angekommen war, hörte sie, wie Kerstin ihr etwas aus dem Schlafzimmer zu rief. –Danke, aber ich möchte nichts mehr essen, ich bin für heute satt!! Sascha hätte am liebsten etwas darauf erwidert, doch sie wusste, dass es zwecklos wäre. Denn, hatte sich Kerstin erst mal was in den Kopf gesetzt, hatte sie keine Chance, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
    So aß sie allein eine Kleinigkeit und ging dann ins Wohnzimmer zurück, wo sie sich ein Buch schnappte und mit Sam auf dem Schoß las.
    Kerstin war derweil unter die Dusche gegangen und bereute schon, wie sie mit Sascha umgegangen war, diese konnte ja auch nichts dafür, dass in Reutlitz alles drunter und drüber gegangen war.

    Als Kerstin das Badezimmer verließ, saß Sascha noch immer im Wohnzimmer, allerdings hatte sie das Buch zur Seite gelegt und beschäftigte sich jetzt mit Sam. Dieser freute sich über die vielen Streicheleinheiten und lag zufrieden auf Saschas Schoß.
    Kerstin beobachtete die beiden ein Weilchen und setzte sich dann dazu.
    Sascha, es tut mir leid, ich hätte vorhin nicht so unfreundlich zu dir sein sollen.
    -Es ist schon okay. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Sascha sah Kerstin verständnisvoll an.
    -Nein! Es ist nicht okay. Du kannst ja nichts dafür, sie machte eine kurze Pause. –Heut war so viel los und na ja, dazu kamen dann die entsetzlichen Kopfschmerzen. Aber das ist keine Entschuldigung. Kerstin näherte sich ihrer Liebsten und küsste sie zärtlich auf den Mund.
    Wenn du dich ab jetzt immer so bei mir entschuldigst, kannst du öfter mal schlechtgelaunt nach Hause kommen. Sascha grinste Kerstin schelmisch an.
    -Ach so ist das also, ich darf dich nur noch küssen, wenn ich schlecht drauf bin, na dann mach dich aber auch drauf gefasst, dass du auf einiges verzichten musst. Kerstin rückte ein Stück von Sascha weg und lachte.
    Sascha schaute erst etwas verdutzt, stürzte sich dann aber auf ihre Freundin und begann diese zu kitzeln.
    Kerstin sich etwas später den Bauch vom vielen Lachen und Sascha saß mit Genugtuung daneben.
    So, dass hast du jetzt davon, dass du mich auf Entzug setzen wolltest.
    Wer sagt, dass ich das wollte, du hast doch damit angefangen, sie fingen beide an zu lachen.

    Der Abend war noch lang und die beiden unterhielten sich viel. Sascha erzählte Kerstin von dem Treffen mit Chris und erwähnte dabei auch die Eröffnung des Szenelokals. Wie Sascha erwartet hatte, war ihre Liebste nicht sehr begeistert von der Idee. Sascha beließ es also erst einmal dabei und fragte Kerstin danach, was in Reutlitz passiert sei.
    -Es gab mal wieder einige Rangeleien mit den Neuzugängen und wie nicht anders zu erwarten, hatte sich auch Walter eingemischt und was vors Auge bekommen. Du kannst dir ja vorstellen, dass ich nicht sonderlich begeistert war, sie so schnell wiederzusehen und das hat sie dann auch gemerkt. Kerstin zog Sascha etwas näher zu sich, während sie erzählte und lehnte ihren Kopf auf deren Schulter. –Walter entschuldigte sich zuerst bei mir und ich wollte nichts weiter dazu sagen, weil ich ja die Anzeige gemacht habe und sie sicherlich noch früh genug davon erfahren wird. Aber Jansen holte sie dann zurück auf Station und fragte vollkommen beabsichtigt, ob ich ihr denn erzählt habe, dass ich sie angezeigt hab. Du weißt ja, wie sie dann reagiert, glücklicherweise war Kittler auch noch da, denn ob Jansen eingegriffen hätte, weiß ich nicht.
    Warum hätte Jansen, dass nicht tun sollen, er ist zwar ein Arsch aber bisher hatte er doch nichts gegen dich.
    Sascha, seitdem ich mich in Reutlitz zu dir bekannt habe, ist Jansen total unhöflich und ungerecht zu mir.
    Sascha konnte sich das schon vorstellen, doch würde Jansen wirklich so hartherzig sein? –Was hatte Walter denn vorgehabt? Sie wär doch nicht noch einmal auf dich losgegangen, oder!? Sascha kannte Walter und würde ihr so einiges zutrauen, aber dass sie den gleichen Fehler zweimal begeht, traute sie nicht mal ihr zu. –Und Jansen, ich denke der kriegt sich auch wieder ein.
    Das hoffe ich sehr. Kerstin blickte einen Moment lang in die Ferne. –Aber sag mal, wie ist diese Chris denn eigentlich so? Ich meine, was macht sie noch außer fremde Frauen in Szenelokalitäten einzuladen?
    -Sie ist eine nette, sehr gutaussehende Frau, mit der ich mich gut unterhalten kann. Und was ist mit dir? Du bist doch nicht etwa eifersüchtig? Sascha sah erstaunt zu Kerstin, diese ließ sich jedoch nichts anmerken.
    Sascha, mal im Ernst, warum sollte ich eifersüchtig sein?
    -Na das passt ja. Du hast recht, warum eifersüchtig, spätestens wenn ich ihr erzähle, dass ich ein Ex-Knacki bin, rennt sie schreiend weg. Sascha stand auf und ging auf den Balkon, um dort an der frischen Luft eine zu rauchen und um Kerstin nicht zu zeigen, wie sehr sie das Gespräch eben verletzt hat.
    Nun kam auch Kerstin auf den Balkon hinaus. –Sascha, dass hab ich so nicht gemeint, du weißt genau wie sehr ich dich liebe und.. weiter kam sie nicht, denn Sascha drehte sich um und funkelte sie an. –Was? Du hast doch recht! Wer gibt sich denn schon gern mit einer Mörderin ab!?!, sie ging an Kerstin vorbei und verschwand im Badezimmer. Kerstin stand noch einen Moment lang draußen und ging dann ins Schlafzimmer, um dort auf Sascha zu warten.
    Nach einer ganzen Weile ging Kerstin noch einmal in die Wohnstube, um zu gucken, wieso Sascha immer noch nicht da war und sah, dass diese auf der Couch lag und schlief. Total bestürzt ging sie zurück ins Bett und schlief unter Tränen ein. Das hatte sie nicht gewollt, aber Sascha hatte sie ja auch nicht ausreden lassen.
    Am nächsten Morgen schlief Sascha noch als Kerstin sich fertig machte, um auf Arbeit zu gehen. Kerstin schrieb ihr einen Zettel und verließ die Wohnung. Die ganze Fahrt über dachte sie an den vergangenen Abend und wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Es war die erste richtige Meinungsverschiedenheit, die die beiden hatten, seitdem Sascha bei ihr war. Wer weiß was noch alles auf die beiden zu kam.

    In Reutlitz angekommen, war sie kaum auf der Krankenstation, als das Telefon klingelte. Es war Dr. Strauß. Er wollte sie sprechen, sofort, in seinem Büro.
    Kerstin ging missgelaunt hin und hatte keinerlei Ahnung, was passiert war.
    -Guten Morgen Frau Herzog! Dr. Strauß erwartet sie schon, gehen sie ruhig rein. Frau Mohr war freundlich wie immer. Kerstin mochte sie, eine nette Person, mit der man sich auch gut unterhalten konnte.
    Sie betrat das Büro. –Guten Morgen Dr. Strauß! Sie wollten mich sprechen!?
    -Ah ja, guten Morgen Frau Herzog! Setzen sie sich doch bitte! Strauß lehnte sich in seinem Stuhl nach vorn und sah Kerstin ernst an.
    -Was gibt es denn? Nicht, dass ich es eilig hätte, aber die Nacht war kurz und auf der Krankenstation wartet eine Menge Arbeit auf mich.
    -Ich weiß, sie haben viel zu tun und ich werde sie auch nicht lange aufhalten. Eigentlich wollte ich ihnen nur mitteilen, dass der Staatsanwalt sie heute gern noch zu dem Übergriff von Frau Walter befragen würde. Strauß lehnte sich ein Stück zurück.
    Das ist okay, dann hab ich das wenigstens hinter mir. Kerstin entspannte sich etwas.
    -Was war eigentlich gestern los? Herr Kittler sagte mir, Frau Walter wollte ein weiteres Mal auf sie losgehen.
    Kerstin sah Strauß unsicher an, sollte sie ihm jetzt sagen, was gewesen war oder ließ sie es einfach bleiben. Es war nicht wirklich was passiert, aber Jansen hätte die Abmahnung verdient. Sie erzählte Strauß also, was sich am gestrigen Tag auf der Krankenstation zugetragen hatte und wartete nun auf seine Reaktion.
    -Herr Jansen hat es also darauf angelegt, dass Frau Walter sie erneut angreift. Das verwundert mich ein wenig, ich meine, dass er mit Frau Mehring Probleme hatte, wissen wir alle, aber dass er sich gegen sie wendet, hätte ich ihm nicht zugetraut. Strauß war sichtlich erstaunt.
    -Ja, seitdem Herr Jansen von meiner Beziehung zu Sascha weiß, versucht er alles, um mich zu diskriminieren beziehungsweise zu diskreditieren. Eigentlich sollte mich das nicht stören, aber dass gestern war schon etwas heftig, oder finden sie nicht auch. Kerstin schaute erwartungsvoll zu Lorenz.
    -Sie haben recht und ich werde mich darum kümmern, mal sehen, was Herr Jansen dazu zu sagen hat. Lorenz stand auf und reichte Kerstin die Hand, diese ging nun zurück auf die Krankenstation, wo ein riesiger Stapel Bürokram auf sie wartete.
    So verbrachte Kerstin die nächsten zwei Stunden und hatte glücklicherweise keinerlei Zwischenfälle auf den Stationen. Während der Mittagspause saß sie lieber in ihrem Büro als im Aufenthaltsraum, denn sie hatte keine große Lust, Jansen zu begegnen, der ja mittlerweile bestimmt schon bei Strauß gewesen war.
    Als sich auch der Nachmittag als problemlos gestaltete und Kerstin sämtlichen Akten aufgearbeitet hatte, beschloss sie früher Feierabend zu machen und sich mit Sascha auszusöhnen, sie wollte sich nicht mit ihr streiten.
    Saschas Tag verlief um einiges stressfreier.
    Sie schlief verhältnismäßig lange und fand, als sie in die Küche ging, um zu frühstücken, einen Zettel von Kerstin:

    Hallo mein Engel!
    Es tut mir leid, dass es gestern so schlecht lief,
    doch ich denke, wir beide tragen die Schuld daran
    und ich hoffe, du weißt,
    dass ich dich über alles liebe!
    Aber Sascha, ich möchte auch, dass du
    Mich verstehst, ich freue mich, dass du neue Leute kennen lernst
    und hoffe auch, dass diese dich mögen, egal,
    was du in der Vergangenheit getan hast.
    Die Welt ist ungerecht und ich mach mir
    nun einmal so meine Gedanken.
    Ich liebe Dich und denk an Dich!
    Kuss K.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:43


    Sascha las den Zettel und lächelte, doch sie konnte nicht fassen, dass Kerstin ihr nicht genug Menschenkenntnis zutraute. Es war also genau wie gestern. Sie beschloss an diesem Tag nicht in die Universität zu gehen und sich lieber mit Sam zu beschäftigen.
    Gesagt, getan! Sie schnappte sich ihren kleinen Liebling und ging stundenlang mit ihm spazieren. Sascha dachte über sich und Kerstin nach. Anfangs hatte sie nichts mehr gewollt, als mit ihrer Liebsten zusammen zu sein und nun glaubte sie, sich ihrer Freiheit beraubt und dass nicht nur durch die Fußfessel sondern auch durch Kerstins ängstliches Getue. War es wirklich das richtige? Die Beziehung zu Kerstin? Das Studium? Sollte sie sich nicht lieber einen Job suchen und versuchen, allein klar zu kommen?
    Mit diesen negativen Gedanken machte sie sich nach einigen Stunden wieder auf den Heimweg. Sam war sichtlich erledigt, aber auch erfreut darüber, die ganze Zeit über draußen gewesen zu sein.
    Zuhause setzte sie sich mit dem Buch vom Vorabend auf den Balkon und überlegte, wie sie Kerstin erklären konnte, was sie fühlte und wie sie sich entscheiden würde.
    Es war kurz nach 16.00Uhr als Kerstin die Wohnungstür aufschloss und sich wunderte, warum Sam sie nicht begrüßte. Sascha konnte doch nicht mit ihm unterwegs sein, sie müsste doch eigentlich noch in der Uni sein. Sie ging ins Wohnzimmer sah, dass die Balkontür offen war und entdeckte dann Sam schlafend in seinem Körbchen.
    Nachdem Kerstin sich umgezogen hatte, schaute sie auf den Balkon und sah Sascha an der Brüstung stehen und in die Ferne schauen. Sie trat hinaus und näherte sich ihrer Freundin, als sie allerdings deren Blick auffing, vergaß sie ihr Vorhaben, diese zu küssen.
    Sascha, es tut mir leid! Das mit gestern Abend und auch, dass ich in dem Zettel heute morgen schon wieder damit angefangen hab. Ich will dich nicht davon abhalten, Freundschaften zu schließen und wenn es so rüberkam, als wollte ich dich bevormunden, möchte ich, dass du mir das verzeihst. Ich habe gestern überreagiert und das weiß ich jetzt auch, deswegen hab ich auch eher Feierabend gemacht. Ich.. ich wollte das so schnell wie möglich mit dir klären, ich liebe dich. Kerstin machte eine kurze Pause. –Ich hoffe, du hast das nicht vergessen. Mein Verhalten gestern war dir gegenüber unfair. Nur kann ich nicht mehr machen, als mich bei dir zu entschuldigen und zu hoffen, dass du nachsichtig mit mir bist. Sie sah Sascha verunsichert an. Hoffte auf eine Reaktion von ihr, doch diese blieb ruhig stehen und richtete ihren Blick wieder in die Ferne. –Ich möchte mich nicht mit dir streiten! Kerstin trat nun doch einen Schritt auf Sascha zu und küsste sie vorsichtig auf die Wange.
    Nun endlich drehte diese sich um und sah Kerstin an. –Kerstin wir müssen reden. Sascha sagte das in einem so ernsten Ton, dass Kerstin ein eiskalter Schauer über den Rücken lief, dann ging sie an ihrer Liebsten vorbei und setzte sich ins Wohnzimmer.
    Es dauerte noch ein paar Minuten bis auch Kerstin zurück ins Wohnzimmer ging. Sie setzte sich Sascha gegenüber auf den Sessel.
    Kerstin, ich habe den ganzen Tag über Zeit gehabt, über den gestrigen Abend und auch über alles andere nachzudenken. Auch über uns, der Ton, in dem Sascha sprach, gefiel Kerstin überhaupt nicht, es klang so endgültig.
    -Du weißt, dass ich dich liebe und das wird sich auch nie ändern. Aber...-, Sascha wusste nicht wirklich wie sie ihrer Freundin erklären sollte, was in ihrem Kopf und auch in ihrem Herzen vor sich ging. –Aber ich weiß nicht, ob.. ob das so die richtige Lösung für mich ist. Ich meine, ich kenne dieses Berlin nicht und ich würde viel lieber arbeiten gehen oder auch nicht.... Ach, .. ich weiß es nicht! sie brach ihre Erläuterungen ab und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Kerstin hingegen wiederholte in Gedanken noch einmal das eben gesagte und ihr wurde unwohl dabei. –Sascha, heißt das auch, dass du.., ich meine.., dass wir keine Zukunft haben? Keine gemeinsame? Kerstin wusste nicht, wie sie den Mut aufbrachte, diese Frage zu stellen, aber sie brauchte eine Antwort, sie musste einfach wissen, woran sie bei Sascha war. Sascha sah sie traurig an.
    Kerstin, es tut mir leid!
    Sascha sah betreten zu Boden. –Es tut mir so leid! Ich hab mir heute den ganzen Tag über Gedanken gemacht und kam zu dem Entschluss, dass es vielleicht besser wäre, wenn...-, wie sollte sie das jetzt sagen? Kerstin zuckte innerlich zusammen, Tränen stiegen ihr in die Augen!
    wenn ich beim Studium ein wenig aussetze und mich nach einem Job umsehe. Ich möchte nicht, dass du allein unser Leben finanzierst.
    Kerstin sprang intuitiv auf, lief zu Sascha rüber, fiel ihr um den Hals und küsste sie stürmisch, dann löste sie sich, setzte sich neben sie und sagte: Jag mir nie wieder einen solchen Schrecken ein! Ich dachte schon, du willst dich von mir trennen, weil du nicht mehr mit der Situation klarkommst. Mensch Sascha, ich hatte eben eine solche Angst, sie umarmte ihre Freundin wieder und hielt sie ganz fest. –Was den Job betrifft, kannst du doch erst mal nach einem Nebenverdienst Ausschau halten, ich möchte nicht, dass du nur deswegen dein Studium in den Sand setzt. Kerstin küsste Sascha immer und immer wieder, was auch bei dieser wieder die Leidenschaft weckte.
    Und obwohl Sascha das Gespräch gern beendet hätte, überkam sie das Verlangen nach Kerstin so sehr, dass sie sich den Zärtlichkeiten ihrer Freundin ergab.
    Kerstin begann ganz langsam, Sascha zu entkleiden und küsste all die Stellen ihres Körpers, die sie entblößte. Sascha seufzte unter diesen Berührungen. Sie hatte sich so sehr danach gesehnt. Kerstin betrachtete ihre Freundin mit zufriedenem Blick, sie wusste, dass sie das Gespräch weiterführen mussten aber das hatte Zeit. Jetzt gab es erst einmal wichtigeres, nämlich Sascha vernaschen!
    Sascha lag ausgestreckt auf der Couch, während Kerstin rittlings auf ihren Beinen saß und sie am ganzen Körper küsste, um sich dann mit ihren Lippen den Weg zu Saschas pulsierender Mitte zu suchen. Sascha stöhnte auf, als Kerstin das Zentrum ihrer Lust erreichte, sie war so auf die Liebkosungen ihrer Freundin konzentriert, dass sie alles um sich herum vergaß und in einen Strudel purer Lust eintauchte. Kerstin umspielte Saschas Perle mit ihrer Zunge und nahm sie dann zwischen ihre Lippen, um vorsichtig daran zu saugen.
    Sascha wand sich unter Kerstin und war doch darauf bedacht, ihre Bewegungen zu kontrollieren, um nicht zu heftig gegen sie zu stoßen. Kerstin war allein durch Saschas Bewegungen und ihrer Hingabe so sehr erregt, dass auch sie in himmlische Sphären abhob, als Sascha zielgerichtet ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, der sie mit einer mächtigen Hitzewelle hinwegspülte.
    Es war spät in der Nacht, als die beiden sich ins Schlafzimmer zurückzogen, um dort in inniger Umarmung einzuschlafen.

    Die nächsten Tage verliefen wieder ruhiger. Sascha ging wieder in die Universität und Kerstin konzentrierte sich auf ihre Arbeit. Der einzige, dem dieser Alltagstrott nicht zu gefallen schien, war Sam, denn der war nun recht lang allein und wenn die beiden dann mal zuhause waren und sich mit ihm beschäftigten, stellte er nur Blödsinn an.
    Sascha hatte nun auch einen Job als Aushilfe in einem Spielzeugladen angenommen. Es machte ihr sichtlich Spaß, doch die Zeit, die sie nun nach den Vorlesungen hatte, war stark begrenzt und durch die vielen Vorlesungen und auch den bald anstehenden Klausuren, sank ihre gute Laune fast täglich.
    Aber jetzt konzentrierte sie sich erst einmal auf Weihnachten. Das erste Weihnachtsfest in Freiheit nach so langer Zeit im Gefängnis.
    Sascha hatte heute ihren freien Tag und beschloss nach einem Geschenk für Kerstin zu gucken. Sie hatte nicht viel Geld, aber eine Kleinigkeit würde schon dabei rausspringen. Allerdings hatte sie auch noch keine konkrete Vorstellung, was sie Kerstin schenken könnte. So ging sie also eine Weile durch die Geschäfte in den Potsdamer Platz- Arkaden und kaufte nichts. Da sie noch Zeit bis zu Kerstins Feierabend hatte, fuhr sie mit U-Bahn nach Reutlitz, um diese dort abzuholen.
    Dort angekommen, saß Neumayer an der Schleuse und rief bei Kerstin an, um zu fragen, ob diese Sascha erwarten würde. Unsere gute Kerstin brauchte natürlich einige Sekunden, um zu verstehen, was Neumayer eigentlich von ihr wollte, sagte dann aber schnell zu und ließ Sascha zu sich auf die Krankenstation bringen!
    Sascha war etwas mulmig dabei, durch die Gänge von Reutlitz zu laufen und das als Besucherin!
    Sie begutachtete jede Ecke in dem Gebäude, um zu sehen, ob sich irgendetwas verändert hat. Als sie vor dem letzten Gitter stand, das sie von der Krankenstation trennte, sah sie Walter mit einem Schließer auf sich zukommen. Diese besah sie mit einem freundlichen Blick, doch Sascha wollte nicht mit ihr reden, denn sie musste in diesem Augenblick daran denken, was Walter Kerstin vor nicht allzu langer Zeit angetan hatte.

    Als sie vor der Tür zu Kerstins Behandlungszimmer stand, schmunzelte sie unbewusst und rief sich alle vergangenen Szenen, die sie hier erlebt hatte, noch einmal ins Gedächtnis. Der Beamte öffnete die Tür und ließ Sascha stehen. Diese hing noch ihren Gedanken nach und hatte noch nicht einmal bemerkt, dass Kerstin aufgestanden war und auf die Tür zu kam.
    -Wollen Sie nun eintreten oder kann ich mich wieder meiner Arbeit widmen, Frau Mehring? Kerstin lächelte ihre Liebste an.
    Oh, tut mir leid, Frau Doktor, ich war grad in Gedanken, sollte ich Sie aber bei etwas wichtigem stören, gehe ich natürlich wieder, was jedoch Herrn Neumayer an der Schleuse sehr verwundern würde, denn dem haben Sie gerade erklärt, sie erwarten mich. Sascha betrat den Raum mit gemischten Gefühlen, musste aber über ihre eben gesagten Sätze lachen und nachdem Kerstin die Tür geschlossen und vor allem verschlossen hatte, fiel Sascha ihr um den Hals.
    Hey mein Engel, du hast mir gefehlt! Ich hatte eine solche Sehnsucht, dass ich beschloss, dich gleich hier abzuholen! Sascha strahlte über das ganze Gesicht.
    Das ist lieb von dir! Ich muss nur noch die letzten zwei Akten durchgehen und dann kann ich Feierabend machen! Kerstin küsste ihre Freundin noch einmal zärtlich, löste sich dann aus der Umarmung und ging zurück an ihren Schreibtisch.
    Sascha setzte sich währenddessen auf eine Behandlungsliege und sah sich um. –Weißt du, was für ein Gefühl das ist, wieder hier zu sein? Es ist so komisch, nicht mehr hier einzusitzen und doch hier zu sein.
    Sascha, das ist doch ganz normal. Ich meine, du hast hier eine ganze Weile zugebracht und warst nicht mehr hier drinnen seit deiner Entlassung vor zweieinhalb Monaten. Und ich bin verdammt froh, dass du so gut damit klar kommst. Kerstin lächelte sie liebevoll an.

    Nachdem Kerstin ihre Arbeit beendet hatte, schlenderten die beiden zur Schleuse, so sehr Sascha auch daran interessiert war, zu wissen, was mit den anderen ist, war sie doch froh, wieder aus dem Knast rauszukommen.
    Die beiden stiegen in Kerstins Auto und fuhren nach Hause, dort holten sie Sam und fuhren zu einem Park, der etwas abgelegen war, um in Ruhe spazieren zu gehen. Als Kerstin ihren nun schon etwas größer gewordenen Liebling von der Leine abmachte, rannte dieser sofort los, um sich mal wieder so richtig auszutoben. Die beiden Frauen hingegen setzten sich einen Moment lang auf eine Bank.
    Trotz der Kälte, die nun mittlerweile über Berlin hereingebrochen war, schien die Sonne und erhellte die Stimmung der Menschen. Sascha und Kerstin sprachen über die vergangenen Monate und wie schön es doch ist, dass sie nun endlich in Freiheit zusammen sein können. Vor allem freute sich Sascha darüber, dass sie nur ein knappes halbes Jahr über die Fußfessel tragen musste, danach stand ihr die ganze Welt offen.
    Reutlitz:

    Walter saß in ihrer Zelle und starrte an die Decke. Es hatte sie tief verletzt, dass Sascha einfach so an ihr vorbei gegangen war. Aber was beschwerte sie sich eigentlich darüber, schließlich war sie damals grundlos auf Kerstin losgegangen. Diese blöde Eifersucht! Ja, Eifersucht, denn sie hatte sich vor langer Zeit in Sascha verliebt und nun hatte sie sogar jegliche Hoffnung auf eine einfache Freundschaft verspielt.
    Als nun die Tür aufging und Nadine eintrat, schloss Walter die Augen, um die sich dort angestauten Tränen zu verstecken. Sie wollte nicht, dass jemand erkannte, dass auch sie eine schwache Seite hatte.
    Nadine ging zu ihrem Bett und nahm sich ein Buch. Sie sah ab und zu Walter an, sagte aber nichts zu ihr. Obwohl sie merkte, dass mit ihrer Zellengenossin etwas nicht stimmte. Die beiden waren zwar keine Freunde geworden, aber zumindest prügelten sie nicht mehr aufeinander ein. Walter hatte eingesehen, dass Nadine die Drogengeschäfte nicht übernehmen sondern dagegen etwas tun wollte und andersherum hatte Nadine begriffen, dass Walter ihr nicht zu Nahe kam, solange sie sie nicht provozierte. Wenn es darum ging, Deals zu vereiteln, kam es sogar schon vor, dass sie gemeinsam dagegen vorgingen, denn zusammen besaßen sie mehr Macht.
    Wie nun jede auf ihrem Bett lag, die eine in Gedanken versunken, die andere in ihr Buch vertieft, trat Mel in die Zelle. Sie schüttelte den Kopf über die beiden Frauen und holte sich ihre letzte Schachtel Zigaretten.
    Dann verließ sie die Zelle wieder und ging zum Flipper. Dort standen Fisch und Godzilla. Während Fisch flipperte, sprach Godzilla ihr ins Gewissen, sie solle nicht vergessen, dass sie noch Schulden hatte.
    Mel trat hinzu und bequatschte Fisch solange, bis diese ihren Platz räumte und völlig genervt auf ihre Zelle verschwand.
    _________________
    Godzilla stand noch einen Moment neben Mel, ging dann aber, als sie Walter in ihre Richtung kommen sah.
    Sag mal, was ist eigentlich mit dir los, Walter? Mel konzentrierte sich weiterhin auf ihr Spiel, aber sie wollte auch wissen, warum Walter schon den ganzen Nachmittag so mies drauf war.
    -Was geht dich das denn an? Walter war nun wirklich nicht hierher gekommen, um über Sascha zu reden. Ganz im Gegenteil eigentlich hatte sie vorgehabt, Mel zu fragen, ob sie eine Runde Billard mit ihr spielen würde.
    -Na hör mal! Ich muss schließlich nach Einschluss deine Launen ertragen und da werde ich doch wohl mal nachfragen dürfen, was mit dir los ist. Mel hatte sich jetzt so sehr mit Walter beschäftigt, dass sie das Spiel verlor und das, wo sie gerade dabei war, einen neuen persönlichen Rekord aufzustellen. –Mist, jetzt hab ich wegen dir auch noch das Spiel verloren. Also, jetzt erzähl was los ist und wehe es ist nicht wichtig. Mel war jetzt auch gereizt.
    Walter sah sie an und hatte wirklich nicht das Bedürfnis mit ihr zu reden, doch mit ihr anlegen, wollte sie sich auch nicht.
    Also gut, ich war doch heute wieder auf der Krankenstation und auf dem Weg zurück, kam mir Sascha entgegen, sie wollte wohl auch zu unserer Frau Doktor. Walter versuchte, diesmal erfolgreich, die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.
    -Was ist denn so schlimm daran? Mel wusste nicht, warum Walter daraus so ein Thema machte.
    -Schlimm ist, dass sie mich ignoriert hat. Wir waren mal Freunde. Walter ging jetzt in Richtung des Billardtisches und nahm Mel mit. –Und das alles nur, weil ich ausgetickt bin und Kerstin zusammengeschlagen hab.
    -Ja, du hast das vollkommen richtig erkannt! Nur eins hast du vergessen zu betrachten, wegen deinem Angriff auf unsere Frau Doktor hast du noch nen Prozess zu erwarten. Mel warf Walter einen siegessicheren Blick zu.
    Am Tisch angekommen, verscheuchten sie erst einmal die zwei Neuzugänge und bauten das Spiel neu auf. Walter verlor das erste Spiel haushoch, denn sie war in Gedanken noch immer bei Sascha und dem ihr bevorstehenden Prozess. Mel versuchte dies auszunutzen. Sie hatte zwar nicht verstanden, was Walter nun so sehr an der Situation ärgerte, hatte aber auch keine Lust, weiter darüber nachzudenken. Die beiden spielten noch zwei weitere Runden und wieder gewann Mel, diesmal allerdings nur knapp.
    Da es nun Zeit für das Abendessen war, hörten sie auf und folgten der Masse in den Speiseraum.
    Sascha und Kerstin verbrachten den Abend mal wieder bei einem romantischen Candle- Light- Dinner. Kerstin hatte eine leckere Pasta gemacht und nun schlemmten die beiden. Nach dem Essen schauten sie noch ein wenig fern, eng aneinander gekuschelt. Sam hatte sich vor die Couch gelegt und guckte ab und zu zu seinen Frauchen hoch, um zu sehen, ob sie auch ganz brav waren, denn mittlerweile ging er komischerweise immer dazwischen, wenn die beiden sich mehr als nur ein paar Minuten innig umarmten oder küssten. Er war also im wahrsten Sinne ein Wachhund geworden, jetzt mussten sie ihm nur noch klar machen, dass er sie nicht voreinander sondern vor Fremden beschützen sollte.
    Als die beiden Frauen vom Fernsehen genug hatten, zogen sie sich ins Schlafzimmer zurück, wo sie sich darauf einigten, heute einmal gleich zu schlafen. Im Bett unterhielten sie sich noch kurz über den Film, den sie an diesem Abend gesehen hatten. Sascha hatte er ganz gut gefallen, nur der Schluss, bei dem sich die Verheiratete der beiden Frauen für ihren Ehemann entschied und nicht für ihre Geliebte, hatte ihr nicht so zu gesagt. Sie mochte dann doch lieber Happyends, bei denen die Frauen zusammenblieben.
    Kerstin legte Sascha den Zeigefinger auf den Mund, um sie so endlich zum Schweigen zu bringen, dann rückte sie näher an ihre Liebste, küsste sie zärtlich auf die Lippen und wünschte ihr eine gute Nacht. Völlig überrascht sah Sascha Kerstin an.
    -Du willst also wirklich schon schlafen?
    -Ja, ich will schlafen,. Ich muss morgen früh wieder arbeiten und es ist schon verdammt spät! Kerstin schloss die Augen und versuchte zu schlafen. Sascha hingegen war gar nicht müde und gönnte auch ihrer Liebsten nicht den wohlverdienten Schlaf. Sie ließ ihren Arm unter die Decke gleiten und strich Kerstin leicht die Seite entlang, bis zum Ende ihres Nachthemdes und fuhr mit ihrer Hand darunter.
    Kerstin stöhnte auf. –So, Frau Doktor, wollen sie jetzt immer noch schlafen? Sascha musste grinsen. –Oh, du bist unfair! Kerstin überlegte kurz. –Ich brauch den Schlaf wirklich. Schlaf gut, mein Engel, sie küsste Sascha noch einmal kurz und drehte sich dann um. Nun lag sie mit ihrem Rücken an Saschas Bauch. Diese wollte noch immer nicht aufgeben und fuhr nun zwischen Kerstins Schenkeln entlang, erneut stöhnte Kerstin auf, sie öffnete wie automatisch ihre Beine und ließ Sascha sich ihren Weg suchen. Als sie nun leicht über Kerstins Schamhaar strich, war es um Kerstins Widerstand geschehen. Sie lehnte sich weiter zurück, um ganz nah bei ihrer Süßen zu sein und gab sich deren Berührungen vollkommen hin.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:44


    Einige Tage später!
    Sascha und Kerstin saßen beim Frühstück. –Sascha, willst du wirklich zu Walter?
    -Ja, sonst hätte ich den Antrag nicht gestellt, leicht genervt antwortete sie auf Kerstins Frage.
    Und das nach allem, was passiert ist. Kerstin war nicht sehr begeistert. –Vor allem jetzt, wo der Prozess bevorsteht.
    Kerstin, ich werde den Antrag nicht zurücknehmen. Ich habe es ihr versprochen. Sascha war mittlerweile wütend. Was war denn schon dabei, dass sie Walter besuchte. –Außerdem war sie meine Zellengenossin und eine gute Freundin.
    Bevor sie auf mich losgegangen ist! Kerstin stellte ihre Kaffeetasse ab und stand entschlossen auf. –Tut mir leid, aber ich versteh das einfach nicht, sie ging ins Bad, machte sich frisch und schnappte sich Handtasche und Jacke. Sascha war auch aufgestanden und sah Kerstin nun völlig verwirrt an. – Wo gehst du hin?
    -Ich fahre nach Reutlitz. Ich glaube es ist besser, wenn wir uns erst mal nicht sehen, ich muss nachdenken, sie meinte es ernst. Noch bevor Sascha irgendetwas sagen konnte, war sie weg. Sascha räumte den Tisch ab und setzte sich dann auf die Couch. Jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr unterdrücken. Sie weinte eine Weile leise vor sich hin, bis Sam sie anstupste. Obwohl sie so traurig war, schnappte sie sich ihren Hund und ging spazieren. Sie überlegte die ganze Zeit über, wie sie die Sache bereinigen konnte, doch ihr fiel nichts ein. Gegen Mittag war sie wieder zuhause und rief Chris an. Sie wollte unbedingt mit jemandem darüber reden und vielleicht konnte Chris ihr ja sogar helfen.
    Chris schlug vor, sie abzuholen und dann in die neue Lesbenkneipe am Hackeschen Markt zu fahren. Sascha war eigentlich fast alles recht, Hauptsache sie kam raus und unter Menschen.
    Also wurde Sascha um halb drei von Chris abgeholt. Sie beschloss mit dem Erzählen zu warten, bis sie in der Kneipe waren. Bis dahin unterhielten sie sich über allgemeine, unverfängliche Sachen.
    Als sie vor der Kneipe standen, konnte Sascha nichts auffälliges entdecken, bis auf eine kleine Regenbogenfahne neben dem Namensschild. Sie war noch nie zuvor in einer Szenekneipe gewesen, wie auch die letzten Jahre hatte sie im Knast verbracht und davor, zu DDR-Zeiten war es noch nicht so einfach.
    Die beiden Frauen betraten das Lokal und setzen sich an einen Tisch in einer ruhigen Ecke. Sascha bestellte sich erst einmal einen Kaffee, während Chris gleich einen trockenen Rotwein bestellte, für Sascha auch gleich einen mit.
    Anfangs war Sascha nicht sehr begeistert von der Idee, Wein zu trinken, doch als sie ihn probiert hatte, fand sie die Idee sogar richtig gut. Nach einer Weile, als sie sich genug in der Kneipe umgesehen hatte, fing sie an, von ihrem Streitgespräch mit Kerstin zu erzählen.
    -Wie jetzt? Chris schien sichtlich verwirrt. Deine Freundin ist Ärztin in nem Knast, soweit hab ich das ja jetzt begriffen. Aber was hat das mit dir zu tun und warum willst du jemanden im Knast besuchen, kennst du die Frau von früher? Sie nahm ihr nun schon zweites Glas Rotwein und trank einen Schluck. Als Sascha ihr nun von ihrer Vergangenheit erzählte, verschluckte Chris sich fast.
    Eigentlich hatte Sascha nicht vorgehabt so sehr ins Detail zu gehen, aber sie vertraute Chris. Der einzige Mensch in ihrem Leben, dem sie bisher so vertraut hatte, war Kerstin. Also etwas widerwillig sprach sie über die vergangenen 15 Jahre und Chris hörte ihr interessiert zu, sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sascha jemanden umgebracht hatte. Nach einer Weile, Sascha hatte ihre Ausführungen beendet und Chris die Möglichkeit gegeben, es ein wenig zu verdauen, bestellte sie sich das dritte Weinglas! Sascha war leicht beschwipst, weil sie so viel Alkohol nicht gewöhnt war.
    -Du bist dann also, kurz bevor wir uns kennen gelernt haben, aus dem Knast frei gekommen. Das hätte ich nicht gedacht. Vor allem, weil du so eine nette und freundliche Art an dir hast, die mich sofort verzaubert hat. Chris lächelte Sascha an, sie war, als Sascha ihr ihre Geschichte erzählt, auf den Platz direkt neben ihr gerutscht und näherte sich immer mehr an Sascha an. Sascha, die die meiste Zeit über in ihr Glas starrte, das sich schon wieder dem Ende neigte, bemerkte das nicht.
    -Ja, das war glaub ich eine Woche nach meiner Entlassung und du warst die erste nach Kerstin mit der ich Kontakt hatte, in dieser mir noch immer so fremden Welt. Sascha war richtig melancholisch geworden.
    Chris legte jetzt ihren Arm um Saschas Schultern, diese genoss die Berührung und fühlte sich sogar wohl, sie brauchte jetzt einfach jemanden zum Anlehnen. Das Chris ihre Prioritäten vollkommen anders setzte, war ihr zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Eine Zeit lang saßen sie stillschweigend da und hingen einfach nur ihren Gedanken nach.
    Sag mal Sascha, ich meine, eigentlich geht es mich ja gar nichts an, aber glaubst du Kerstin beruhigt sich wieder? Sascha schreckte aus ihren Gedanken hoch und sah Chris entsetzt an.
    -Ja, natürlich! Wir lieben uns doch. Sascha wirkte, als sie das sagte, leider nicht so überzeugt, wie die Worte an sich. –Ich hoffe es zumindest. Ich meine, es war dumm von mir! Einfach eine alte Freundin über meine Liebe zu stellen, war total unüberlegt. Sascha war nun wieder den Tränen nahe und wollte sie auch nicht länger zurück halten. Chris zog sie jetzt richtig in ihre Arme und hielt sie liebevoll fest. Dann strich sie ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihr tief in die wunderschönen blauen Augen! Sascha hatte noch immer Tränen in den Augen und wusste nicht genau, wie sie die Situation deuten sollte. Als sich Chris‘ Lippen jetzt den ihren näherten, ließ sie es geschehen
    Chris küsste Sascha leicht auf ihre schönen Lippen, dann löste sie sich ein wenig von ihr und sah ihr wieder in die Augen, um herauszufinden, was Sascha wohl dachte.
    Diese war durch den Alkohol und die ganze Situation so vernebelt, dass sie nun die Initiative übernahm und ihre Lippen fest auf Chris‘ presste. Chris erwiderte den Kuss voller Leidenschaft. Als sie nun ihre Zunge über Saschas Lippen gleiten ließ und versuchte in ihren Mund einzudringen, schreckte Sascha zurück.
    In diesem Moment war Sascha aus ihrem Trance erwacht und stand völlig unerwartet auf, wobei sie gleich noch ein Glas mit sich riss, welches sich über ihre Hose ergoss. Sie nahm das nicht wirklich für voll und wollte nur noch da raus. Sascha drehte sich um und rannte, ohne auch nur noch ein Wort zu Chris gesagt zu haben, auf die Straße. Direkt auf die Ampel zu. Sie bemerkte nicht einmal, dass diese auf Rot stand und lief rüber, doch noch bevor sie die andere Seite erreichte, erfasste sie ein PKW.
    Chris saß noch immer am Tisch. Total neben der Spur. Sie wusste nicht, was sie jetzt tun sollte, sie wollte Sascha nicht als Freundin verlieren und doch hatte sie sich in sie verliebt, dass wurde ihr jetzt so richtig bewusst.
    In ihrem Kopf drehte sich alles, ihre Gedanken kreisten um Sascha und um die Situation von eben, als sie plötzlich ein lautes Hupen und danach einen Knall von draußen hörte.
    Kerstin saß in ihrem Behandlungsraum in Reutlitz und versuchte sich auf die Akten zu konzentrieren, die vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Es wollte ihr einfach nicht gelingen, ihre Gedanken von dem Streit heute Morgen abzulenken. Sie dachte darüber nach, was Sascha jetzt wohl machen würde und nachdem sie noch zwei Patienten zur Untersuchung bekam, entschloss sie sich am frühen Nachmittag dazu, wieder nach Hause zu fahren!
    Es waren glücklicherweise nur leichte Beschwerden, die die Patientinnen vorzuweisen hatten, so konnte Kerstin sich eine dreiviertel Stunde später wieder auf den Weg nach Hause machen.

    Etwas später kam Kerstin zu Hause an und wunderte sich , dass die Wohnungstür verschlossen war. Eigentlich wollte Sascha doch heute gar nichts unternehmen. Vielleicht ist sie mit Sam draußen.‘ Als sie die Tür öffnete, kam dieser ihr aber entgegen und freute sich wahnsinnig darüber, nicht mehr allein sein zu müssen.
    Sie nahm Sam am Halsband und zog ihn erst mal mit in die Wohnung. Dann ging sie durch alle Zimmer und auch auf den Balkon, als sie festgestellt hatte, dass Sascha wirklich nicht da war, suchte sie nach einem Zettel, aber auch so einen fand sie nirgends. Jetzt machte sie sich richtig Sorgen!
    Da sie auch nicht wusste, wo sie ihre Freundin suchen sollte, ging sie erst einmal mit Sam spazieren, denn der drängelte nun schon eine ganze Weile.

    Chris sprang von ihrem Stuhl auf und rannte nach draußen. Sie hatte ein wirklich ungutes Gefühl.
    Dieses Gefühl sollte sich auch bestätigen, denn als sie aus dem Lokal trat, sah sie völlig fassungslos wie Sascha regungslos auf der Straße lag, vor ihr stand ein schwarzer BMW, dessen Fahrer total hilflos neben Sascha kniete. Chris rannte hin und wäre fast selbst noch von einem Auto angefahren worden, hatte aber noch einmal Glück.
    Der Mann, etwa Mitte Vierzig sah zu ihr hoch und schien unter Schock zu stehen.
    Chris riss sich zusammen. –Haben sie schon einen Krankenwagen gerufen?, fragte sie den Mann.
    -Nein, ähm, mein Handy funktioniert nicht. Haben sie eins?
    -Ja, ich rufe sofort einen Krankenwagen und die Polizei. Chris telefonierte kurz und kniete sich dann ebenfalls zu Sascha. –Sascha, kannst du mich hören?, als Sascha nicht gleich reagierte, kamen Chris die Tränen. –Bitte, sag doch was!
    -Ich.. was ist passiert? Sascha öffnete die Augen und versuchte sich aufzusetzen, ließ es aber gleich wieder bleiben, da ein stechender Schmerz im Rücken sie davon abhielt. Sie stöhnte vor lauter Schmerz auf.

    Wenige Minuten später kam der Krankenwagen und Chris wäre am liebsten mitgefahren, aber da sie keine Angehörige war, durfte sie das nicht. Sie ging zurück in die Kneipe und fing an zu weinen. Ihre beste Freundin war dort Kellnerin und hatte das Spektakel mit angesehen, sie setzte sich zu Chris und tröstete sie.

    Es war nun mittlerweile früher Abend und Kerstin war seit Stunden wieder zu Hause. Sie wartete die ganze Zeit über auf Sascha oder zumindest irgend ein Lebenszeichen von ihr, doch bisher war noch nichts passiert. Im Moment saß sie auf der Couch und kraulte Sam, dem die Sache auch nicht ganz geheuer zu sein schien. Kerstin machte sich aber nun nicht nur Sorgen sondern war auch ärgerlich darüber, dass Sascha keine Nachricht hinterlassen hatte. Da es aber kurz vor sieben war, würde sie bestimmt gleich auftauchen, denn sonst würde die Fußfesselanlage Alarm schlagen.
    Einige Minuten später begann die Anlage wirklich zu wählen und Kerstin war nun auch völlig verwirrt, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass Sascha ihre Freiheit wegen so einem kleinen Streit riskieren würde!
    Kerstin ging in ihrer Wohnung auf und ab, wie ein Panther eingesperrt in einen Zwinger. (Sorry, aber musste mal sein- Rilke, für die Leute unter euch, die das Gedicht nicht kennen, Sascha zitierte es kurz in der letzten Folge!)
    Jetzt würde gleich das Telefon klingeln und Reutlitz würde wissen wollen, wo Sascha war. So viele Gedanken schossen ihr in diesem Moment durch den Kopf, sie konnte sich auf keinen so richtig konzentrieren. Sie hatte das dumme Gefühl, dass irgend etwas passiert sein musste!
    Plötzlich klingelte das Telefon, Kerstin ging total nervös ran.
    Herzog!

    Sascha, lag in einem Krankenzimmer zusammen mit zwei weiteren Frauen. Sie hatte noch keine Ahnung wie lange sie hier bleiben musste und vor allem was wegen der Fußfessel passieren würde, schließlich musste sie um 19.00Uhr zu Hause sein und das wäre dann wohl jetzt!
    Erstaunlich war, dass Kerstin sich nicht gemeldet hatte, aber woher sollte sie auch wissen, dass sie im Krankenhaus war. Das viele Grübeln verstärkte Saschas Kopfschmerzen nur noch mehr.
    Die Tür öffnete sich und ein junger Arzt trat ein. Er stellte sich als Dr. Enrico Marsden vor. Sascha reichte ihm die Hand und setzte sich dann vorsichtig auf. Der Arzt zog sich einen Stuhl heran und setzte sich dann neben Saschas Bett.
    -Frau Mehring, sie wurden heute von einem Auto angefahren und hatten verdammtes Glück, dass ihnen nicht mehr passiert ist. Kurz gesagt: Sie hatten einen Schutzengel. Ich schätze sie haben starke Kopfschmerzen, er machte eine kurze Pause.
    Das können sie laut sagen, aber ich hab nicht nur Kopfschmerzen.
    -Ja, die Kopfschmerzen werden wohl noch eine Weile bleiben. Zu dem anderen. Sie haben so einige Prellungen und auch zwei angebrochene Rippen sowie ein paar Schürfwunden. Was allerdings nicht unerwähnt bleiben sollte, ist die leichte Gehirnerschütterung, er sah Sascha forschend an, doch diese war schon wieder in Gedanken ganz woanders und blieb ihm eine Reaktion schuldig.
    Chris saß im Wohnzimmer auf ihrer Couch. Es war vollkommen dunkel in der Wohnung. Auch Chris machte im Moment keinen guten Eindruck. Sie hatte sich zurück gezogen, ihre Arme um die angewinkelten Knie gelegt und schluchzte leise. Ihre Katze schlich ab und zu an ihr vorbei, auch sie schien nervös.
    Seit zwei Stunden war sie nun schon hier und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie gab sich die Schuld an Saschas Unfall, obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass Sascha von allein aufgesprungen war. Ihr Herz wollte das nicht wahr haben. Schließlich hatte Chris Saschas hilflose Situation ausgenutzt.
    Sie stand auf, lief zu der Kommode im Flur und griff sich das Telefon. Als sie wieder auf der Couch saß, wählte sie automatisch die Nummer. Es klingelte nur zwei Mal. Am anderen Ende der Leitung meldete sich jemand, doch Chris konnte nicht sprechen. Ihr kamen wieder die Tränen und sie schluchzte laut auf, dann unterbrach sie das Telefonat, warf den Hörer achtlos neben sich auf die Couch.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:45


    Jeanette und Ilse standen an der Treppe und unterhielten sich.
    Sag mal, Jeanette, hattest du nicht gesagt, Kerstin hat heute ihren freien Tag?
    -Ja, wieso?
    -Ich war doch heut auf der Krankenstation, weil ich mich geschnitten hab und Kerstin war da.
    -Sie hat heut aber ihren freien Tag. Ich hab doch gehört, wie sie sich mit Dr. Strauß darüber unterhalten hat. Jeanette war leicht empört, weil sie nicht verstehen konnte, warum Ilse an ihrer Aussage zweifelt.
    Unsere Frau Doktor schien auch nicht ganz bei der Sache zu sein. Ilse überlegte kurz, insofern ihr das möglich war. –Irgend etwas stimmt da nicht.
    Mel stand nicht weit von den beiden entfernt und verfolgte das Gespräch. Jetzt ging sie aber zum Flipper hinüber, wo Walter stand. Mel stand neben Walter. –Walter, wusstest du eigentlich, dass der Hauptmann heute hier war?
    Wieso, was geht mich das an? Walter hatte keine Lust darauf, sich über Kerstin zu unterhalten.
    Na ja, die hatte doch heute ihren freien Tag.
    -Ja, und? Soll ich mich jetzt über ihre Arbeitswut freuen, oder was?
    -Nein, aber das ist doch schon komisch, oder? Mel wollte es spannend machen, was Walter überhaupt nicht passte, denn dadurch wurde sie von ihrem Spiel abgehalten.
    -Was ist denn nun dabei?, langsam wurde Walter gereizt.
    Überleg doch mal! Wenn der Hauptmann an ihrem freien Tag arbeiten kommt, stimmt doch irgend etwas nicht. Hast du schon mal überlegt, dass es bei unserem jungen Glück vielleicht gekriselt haben könnte?
    Mel lass mich damit in Ruhe, dass geht uns nichts an und interessiert mich auch überhaupt nicht. Walter hatte das Spiel verloren und verzog sich jetzt auf die Zelle, wo sie sich insgeheim doch darüber freute, dass es zwischen Kerstin und Sascha Streit gegeben haben könnte, denn dann hatte sie vielleicht doch noch die Chance ihre unglückliche Liebe zu ändern.

    Kerstin hielt den Hörer in der Hand und fragte noch einmal nach.
    Es meldete sich niemand. Doch dann vernahm sie ein Schluchzen, zumindest klang es wie ein solches. Als sie etwas sagen wollte, legte die Person am anderen Ende auf. Kerstin nahm das Telefon mit zur Couch und setzte sich enttäuscht. Sie dachte kurz darüber nach, wer das gewesen sein könnte, schob den Gedanken dann aber wieder beiseite. Sie überlegte wieder, wie sie herausfinden konnte, wo Sascha sich aufhielt, gerade, als sie beschlossen hatte, die Polizei anzurufen, klingelte ihr Telefon erneut. Kerstin meldete sich dieses Mal schon nach dem ersten Klingeln. Diesmal rief Dr. Strauß an.
    -Guten Abend Frau Herzog!, er klang besorgt. –Sie können sich sicher vorstellen, warum ich sie anrufe.
    -Guten Abend Dr. Strauß! Kerstins Stimme klang bedrückt. –Sie rufen bestimmt an, weil Sascha...-, Kerstin konnte nun ein Schluchzen nicht mehr verhindern. ..weil Sascha nicht pünktlich zuhause war.
    Deswegen und um ihnen zu sagen, dass wir bereits wissen, wo sie ist, er machte eine kurze Pause. Kerstin fiel nach diesen Worten ein Stein vom Herzen. –Ich gehe davon aus, dass sie noch nicht darüber informiert sind, dass Frau Mehring im Krankenhaus ist.
    Sascha ist... sie ist im Krankenhaus? Aber warum, was ist denn passiert? Panik machte sich in Kerstin breit.
    Strauß erzählte Kerstin, was er bereits wusste und sagte ihr auch, dass er sofort ins Krankenhaus fahren würde, da er heute noch hin durfte. Er bat Kerstin auch sich erst morgen im Krankenhaus zu melden, da die Besuchszeit schon vorbei war und sie nicht hin durfte, da sie keine Angehörige war.

    Der Arzt hatte noch kurz mit Sascha gesprochen, musste dann aber los, weil sein Piepser ging.
    Sascha hatte vollkommen vergessen, ihn zu fragen, wann sie hier wieder rauskam und vor allem musste sie sich ja bei Kerstin melden, die würde sich bestimmt schon Sorgen machen und in Reutlitz war sicher der Alarm losgegangen. Das würde bedeuten, dass schon eine Fahndung nach ihr gestartet worden war und sicher bald die Polizei hier auftauchen würde.
    Kaum hatte sie ihren Gedanken zu Ende gedacht, ging die Tür auf und Dr. Strauß trat ein.
    Sascha sah ihn erstaunt an ,also nicht die Polizei, aber Strauß reicht ja schon aus.
    -Guten Abend Frau Mehring! Ich freue mich zu sehen, dass noch alles an ihnen dran ist! , er setzte sich auf die Bettkante.
    -Guten Abend Dr. Strauß! Wie komme ich zu der Ehre? Sascha wollte viel lieber wissen, wie es Kerstin ging und ob sie schon wusste, dass sie im Krankenhaus war. Strauß schien das zu wissen und beantwortete ihre Frage ohne große Vorrede.
    -Ich hab mit Frau Herzog telefoniert und da sie heute keine Erlaubnis bekommen hätte sie zu besuchen, habe ich das übernommen. Ich soll sie von ihr grüßen, sie hat sich ernsthaft Sorgen um sie gemacht. Morgen früh wird sie dann sicherlich selbst hierher kommen, denn gegen Mittag werden sie ja wieder entlassen!
    Ich werde also morgen entlassen und Kerstin holt mich ab. Sascha gefiel der Gedanke gut, so konnte sie dann gleich mit ihr reden und ihren Disput von heutigen Morgen aus der Welt schaffen. Es lag ihr sehr viel daran, dass sie sich wieder vertrugen, denn sie liebte Kerstin mehr als ihr eigenes Leben. Obwohl es da ja auch noch etwas anderes zu beichten gab: Die Sache mit Chris. Ob Kerstin das verstehen könnte, oder zumindest akzeptieren würde? Sascha war wieder so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass nicht bemerkt hatte, wie Dr. Strauß mit ihr sprach.
    -Frau Mehring? Ist alles in Ordnung mit ihnen?
    -Ja, tut mir leid, ich war grad ein wenig abgelenkt. Was haben sie gesagt?
    -Nichts weiter, ich hatte mich nur danach erkundigen wollen, ob es alles so klappt in der Freiheit, wie sie es sich vorgestellt haben, er sah Sascha interessiert an.
    -Es ist wunderschön frei zu sein und bisher hat auch alles ganz gut funktioniert, bis heute. Saschas Stimme nahm bei diesen Worten einen traurigen Klang an. Fast so wie am Nachmittag als sie mit Chris über den Streit gesprochen hatte.
    Die beiden unterhielten sich noch ein Weilchen und dann ging Dr. Strauß wieder und Sascha dachte über das nach, was war und natürlich über das, was noch kommen würde. Kerstin saß in der Küche, sie hatte gerade zu Abend gegessen und wollte nun noch eine Runde mit Sam spazieren gehen, um sich ein wenig abzulenken, denn seit dem Telefonat mit Dr. Strauß, dachte sie unablässig an Sascha. Sie konnte nicht verstehen, wie das passiert war, Sascha war ja sonst nicht so unaufmerksam. Irgend etwas musste sie beschäftigt haben, dass sie nicht darauf geachtet hatte, über eine rote Ampel zu gehen.
    Durch das ganze Überlegen bekam Kerstin langsam aber sicher Kopfschmerzen und die konnte sie im Moment überhaupt nicht gebrauchen.

    Nachdem Spaziergang mit Sam, las sie noch in einem Buch. Als sie dieses weglegte, entdeckte sie Saschas Rilke- Band im Bücherregal. Kerstin nahm das Buch mit und blätterte eine Weile drin rum. Dann entdeckte sie dieses Gedicht:
    'Liebes-Lied

    Wie soll ich meine Seele halten, daß
    sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
    hinheben über dich zu andern Dingen?
    Ach gerne möchte ich sie bei irgendwas
    Verlorenem im Dunkel unterbringen
    an einer fremden stillen Stelle, die
    nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
    Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
    nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
    der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
    Auf welches Instrument sind wir gespannt?
    Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
    O süßes Lied.'

    Kerstin las sich das Gedicht mehrere Male durch, sie hatte nicht viel für Rilke übrig. Er schrieb seine Gedichte immer so anspruchsvoll, Kerstin wollte nicht auch noch beim Gedichte lesen so viel grübeln müssen, doch dieses Gedicht fand sie eigentlich sehr schön.
    Sie musste wieder an Sascha denken und ihr kamen die Tränen, sie vermisste ihre Liebste so sehr, dass sie es fast körperlich spüren konnte. Kerstin weinte und weinte, bis auch die letzte Träne versiegt war, saß sie auf ihrer Couch, danach ging sie duschen und verzog sich in ihr Bett. Es ging ihr sehr mies und sie wollte nichts mehr, als ihre Sascha wieder an ihrer Seite zu haben. Sascha erging es ähnlich. Sie lag in ihrem Krankenbett und starrte einfach nur an die Decke. Es war noch nicht sehr spät am Abend und müde war sie auch nicht, aber was konnte sie schon machen, sie hatte kein Buch oder ähnliches hier. Sascha schloss die Augen und dachte an die vergangenen Monate mit Kerstin. Es war die letzte Zeit im Knast immer ihr größter Wunsch gewesen, mit ihr in Freiheit zusammen zu sein. Und nun hatte sie wegen einem dummen Besuchsantrag einen Streit forciert, sie hätte nicht nur an sich denken sollen sondern auch Kerstins Ansicht beachten müssen, schließlich hatte sie wegen ihr ja schon genug Stress mit Walter gehabt.
    Am liebsten wäre sie jetzt nach Hause gefahren, um die Sache gleich zu klären, doch das konnte sie wohl vergessen. So blieb ihr nun nichts weiter übrig, als versuchen zu schlafen und morgen das ganze ruhig anzugehen.
    Sie lag zwar noch eine ganze Zeit wach, aber fiel irgendwann in einen unruhigen Schlaf.
    Keine der beiden wusste, dass die andere genauso dachte, genauso fühlte und so einsam wie sie waren, verband ihre Liebe zueinander sie doch!

    Der nächste Morgen kam!
    Kerstin stand gegen 7.00Uhr auf, um erst noch eine Runde mit Sam zu gehen, denn den konnte sie schlecht mit ins Krankenhaus nehmen.
    Eine gute Stunde später machte sie sich auf den Weg zum Krankenhaus. Kerstin war nervös, genauso wie an dem Tag, an dem Sascha entlassen wurde, mit dem kleinen Unterschied, dass es diesmal wegen des Streits war.
    An der Anmeldung fragte sie nach, wo sie Sascha abholen könnte. Nachdem ihr eine nette Lernschwester den Weg beschrieben hatte, fuhr sie mit dem Fahrstuhl in die dritte Etage des Krankenhauses. Dort wurde sie gleich von einer Schwester abgefangen, die sie dann in Zimmer 312 führte, wo Sascha schon auf sie wartete.
    Kerstin sah Sascha betreten an. –Guten Morgen!
    Den wünsch ich dir auch! Sascha erging es ähnlich.
    -Wie geht es dir? Ich mein, ich hab mir sagen lassen, dass deine Verletzungen nicht so schlimm sind, wie sie aussehen, aber dadurch weiß ich ja nicht, wie du es empfindest! Kerstin trat an das Bett heran und setzte sich auf die Kante. Sie zog Sascha in ihre Arme, sie konnte diesen Impuls nicht unterdrücken, solch große Sehnsucht hatte sie nach ihrer Freundin.
    -Es tut mir leid!, kam es von beiden gleichzeitig. Sie sahen sich an und lachten, dann nahm Sascha Kerstins Gesicht in ihre Hände und sah sie verunsichert an. Was ist los mit dir, mein Engel? Geht es dir nicht gut? Freust du dich nicht, dass ich hier bin! Kerstin strich Sascha vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht.
    -Es ist so schön, dich wieder bei mir zu haben. Du hast mir so gefehlt. Sascha fing an zu weinen.
    -Aber was ist denn dann los mit dir?
    Kerstin, ich.., ‚wie soll ich ihr das bloß begreiflich machen, ohne dass sie wieder sauer und vor allem verletzt ist?‘
    Nun rück schon raus, so schlimm kann es ja nicht sein! Du wirst ja nicht gleich nach dem ersten größeren Streit fremd gegangen sein? Kerstin lächelte Sascha an, diese hingegen schaute zutiefst betrübt in Kerstins blaue Augen.
    -Es ist so, ich war gestern total sauer und na ja, ich hab mich mit Chris getroffen und... -, sie machte wieder eine Pause. Kerstin strich ihr sanft über den Rücken, nach außen wirkte sie sehr ruhig, doch in ihrem Innern tobte ein Sturm.
    Ich hab sie geküsst! Sascha schaute zu Boden, sie brachte nicht den Mut auf, Kerstin in die Augen zu schauen.
    -Du hast was? Kerstin glaubte, sie habe sich verhört, aber anscheinend hatte sie Sascha richtig verstanden. Eine eisige Kälte schlich sich in ihren Bauch. Ihr wurde schwindlig und die Tränen schossen ihr in die Augen. Da von Sascha keine Antwort kam, sprang sie auf und verließ das Krankenzimmer. Sie musste unbedingt hier raus, es war einfach unerträglich für sie.
    Das einzige, was ihr noch auffiel auf dem Weg aus dem Krankenhaus, war eine junge Frau, die in die Richtung ging, aus der sie gerade gekommen war.

    Sascha saß in ihrem Krankenbett und fing an, hemmungslos zu weinen. Sie konnte nicht verstehen, warum sie nicht auf Kerstins Frage geantwortet hatte, es wäre besser gewesen, so hätte sie ihr wenigstens noch die Situation erklären können, in der sie sich gestern befunden hatte.
    Die Tür ging auf und Chris trat ein. Sie sah Sascha zusammengekauert auf dem Bett sitzen und hörte ein leises Schluchzen. Sie ging zu ihr, setzte sich neben sie und nahm sie vorsichtig in den Arm, um sie zu trösten.
    Sascha, die nicht gehört hatte, das jemand ins Zimmer gekommen war, erschreckte sich kurz, als sie die Umarmung spürte. Dachte aber das es Kerstin war und versuchte ein wenig zu lächeln, als sie den Kopf hob.
    Sie erschrak ein weiteres Mal, als sie feststellte, dass es nicht Kerstin sondern Chris war, die sie da im Arm hielt.
    Sascha löste sich sofort aus der Umarmung. Und stand auf, nein, eigentlich sprang sie auf, sie wollte so viel Raum wie nur irgend möglich zwischen sich und Chris schaffen. Nicht, weil sie glaubte, ihr noch einmal zu erliegen, sondern weil sie einfach nicht wollte, dass die Frau, die ihre Situation zum Teil ausgenutzt hatte, sie noch einmal anfasste.
    -Was willst du hier? Saschas Stimme und ihr Blick waren eiskalt.
    -Ich wollte sehen wie es dir geht! Chris schaute sie traurig an.
    Mir geht es soweit ganz gut und jetzt geh bitte!
    Chris stand ohne weitere Worte auf und verließ das Zimmer. Sascha machte sich nun auch fertig und wollte auch endlich hier raus.

    Kerstin fuhr eine Weile ziellos durch Berlin, fuhr dann aber doch lieber nach Hause, denn in ihrem Zustand war sie nicht wirklich fähig, sich auf den Großstadtverkehr zu konzentrieren. Der erste Schmerz hatte nachgelassen, ihre Gefühle waren von der Trauer in Wut übergegangen. Sie war verdammt wütend auf Sascha. Wie konnte sie sie bloß so enttäuschen? Zuhause ließ sie sich erst einmal ein heißes Bad ein, um ein wenig zu entspannen. Es tat ihr gut einfach ein bisschen abzuspannen, doch von ihren Gedanken wurde sie nur kurzzeitig befreit. Denn ihr fiel ein, dass Sascha so oder so bald herkommen würde und sie dann wieder auf engstem Raum zusammen sein würden.
    Das Telefon klingelte als Kerstin gerade dabei war, sich etwas Bequemes anzuziehen. Sie ging ran und zuckte bei der Begrüßung der Gesprächspartnerin erst einmal zusammen.
    -Hallo Kerstin!
    -Hallo Mutter!
    -Wie geht es dir, mein Kind? Du klingst erschöpft, ihre Mutter war freundlich wie eh und je.
    -Eigentlich ganz gut, die letzten Tage waren bloß ein wenig stressig. Und wie geht es dir? Kerstin wollte nicht wirklich mit ihrer Mutter sprechen, aber hatte die erst mal angefangen zu erzählen, war so schnell kein Ende in Sicht.
    -Ach, du weißt ja, je älter man wird, desto mehr Beschwerden hat man. Bis auf ein paar Schmerzen in der Hüfte und gelegentlichen Kopfschmerzen, geht es mir aber gut ,ihre Mutter machte eine kurze Pause.

    Sascha verließ das Krankenhaus so schnell sie konnte. Entschied sich aber dafür, erst noch ein wenig zu laufen, bevor sie sich auf den Heimweg machte.
    In der Nähe des Krankenhauses war ein kleiner aber gut gepflegter Park, in dem sie sich einige Zeit aufhielt. Als ihr langsam kalt wurde, ging sie zum nächsten S-Bahnhof, von dort aus wollte sie dann nach Hause fahren. Sascha stieg aus der S-Bahn aus und ging das letzte Stück zu Fuß. Sie dachte darüber nach, wie sie jetzt am besten vorgehen sollte, denn sie wollte Kerstin keinesfalls verlieren. Sie musste ihr die Situation des gestrigen Tages genauestens schildern. Ja, sie hatte einen großen Fehler gemacht, aber hatte nicht jeder eine zweite Chance verdient? Vor der Wohnungstür verharrte sie einen Moment. Sascha hatte Angst! Angst davor, dass es vielleicht schon zu spät sein könnte.
    Sie schloss die Tür auf und trat in den Flur. Dann zog sie ihre Jacke aus und ging langsamen Schrittes ins Wohnzimmer, sie fühlte sich fremd. Sascha fühlte die Kälte, die in der Luft lag. Sie sah Kerstin vor der Balkontür stehen, sie telefonierte. Sascha wollte gerade auf Kerstin zu gehen, um ihr zu signalisieren, dass sie da war, als diese sich umdrehte und Sascha erschrocken ansah.

    Kerstin saß auf der Couch. Ihre Mutter redete nun schon seit einer Viertelstunde über die letzte Verkaufsfahrt, an der sie teilgenommen hatte.
    -Mutter, das ist doch nicht dein Ernst, oder? Du rufst mich doch nicht an, um mir zu erzählen, was für Halsabschneider das sind. Warum du überhaupt mitfährst, wenn du dich danach so sehr aufregst.
    Kerstin hätte am liebsten aufgelegt, dass hätte ihre Mutter ihr aber nie verziehen.
    -Nein, mein Kind, deswegen rufe ich dich nicht an. Du weißt doch, dass Mittwoch in einer Woche Heiligabend ist und ich wollte fragen, wann du zu mir kommst.
    Kerstin erlitt einen halben Herzinfarkt.
    -Heiligabend, ja, du das wird dieses Jahr nichts. Tut mir leid! Kerstin wusste genau, dass ihre Mutter das nicht so einfach akzeptieren würde und überlegte nun krampfhaft, was sie ihr erzählen sollte.
    Kerstin, was kann denn wichtiger sein als mit deinem Bruder und mir Weihnachten zu feiern? Du hast doch nicht etwa wieder einen Freund?, ihre Mutter schien, dies als einzige Entschuldigung gelten zu lassen.
    -Nein, Mutter, ich habe keinen Freund! Aber...aber ich lebe wieder in einer Beziehung, nur halt mit einer Frau, sie hatte es ihrer Mutter gesagt, sie hatte sich entschieden, nein, ihr Herz hatte sich entschieden, sie würde mit Sascha zusammenbleiben. Kerstin war mittlerweile aufgestanden und stand an der Balkontür. Draußen hatte es angefangen zu schneien. In diesem Moment hörte sie ein Geräusch hinter sich, sie drehte sich um und sah Sascha!

    Sascha sah Kerstin an, sagte aber nichts und ging ins Schlafzimmer, dort holte sie sich ein paar Sachen und zog sich dann ins Badezimmer zurück, um zu duschen.
    Kerstin hatte die Szenerie verfolgt und gar nicht bemerkt, dass ihre Mutter etwas gesagt hatte.
    Kerstin?, ihre Mutter klang besorgt. –Kerstin, bist du noch dran?

    -Ja, Mutter, ich bin noch hier, sie setzte sich wieder auf die Couch, da das Gespräch jetzt mit Sicherheit noch andauern würde. Ihre Mutter begann darüber zu philosophieren, dass Kerstin bisher immer nur mit Männern zusammengewesen wäre und dass so was nicht plötzlich kommen würde, dass sie es doch gewusst bzw. gemerkt hätte, wenn ihre Tochter lesbisch wäre und über alles, was ihr zu diesem Thema noch einfiel. Kerstin versuchte ihrer Mutter zu zuhören, doch deren plötzlichen und häufigen Gedankensprüngen zu folgen, war nicht immer einfach.
    Eine knappe halbe Stunde später kam Sascha, sich mit einem Handtuch noch die Haare abtrocknend, aus dem Bad und ging sofort in die Küche. Kerstin konnte vom Wohnzimmer aus jedoch nicht sehen, was sie dort machte. Sascha setzte eine Kanne Kaffee an, nahm sich ihren Schreibblock, der noch vom Vortag auf der Arbeitsfläche lag und setzte sich an den Küchentisch. Während sie überlegte, was sie schreiben sollte, kam Sam in die Küche und gesellte sich zu ihr. Sie streichelte den Hund ein Weilchen und schlug dann den Block auf, doch bevor sie zu schreiben anfing, nahm sie sich noch eine Tasse von dem gerade fertig gewordenen Kaffee. Dann setzte sie sich wieder und widmete sich dem Brief, den sie schreiben wollte.
    Sascha brauchte länger mit dem Schreiben als erwartet und legte den fertigen Brief auf den Tisch, gut sichtbar.. Sie verließ die Küche und zog sich an. Sascha nahm Sams Leine von der Kommode im Flur und rief nach dem Hund. Als sie ihn anleinte, blickte sie noch einmal ins Wohnzimmer, wo Kerstin gerade versuchte das Telefonat zu beenden. Das jedoch wollte Sascha nicht abwarten, denn sie wollte Kerstin mit dem Brief Zeit lassen.

    Kerstin sah wie Sascha samt Sam die Wohnung verließ. Sie wollte das Telefonat beenden, doch sie war nicht schnell genug. So redete sie noch weitere 10 Minuten mit ihrer Mutter, die sich immer noch nicht damit abgefunden hatte, dass ihre Tochter eine Beziehung zu einer Frau hatte und mit dieser Weihnachten verbringen wollte, was ihr aber am wenigsten gefiel, war, dass die beiden sogar zusammen wohnten. Bei dem Gedanken daran, wie ihre Mutter wohl reagieren würde, wenn sie wüsste, dass Sascha im Gefängnis gewesen war, musste Kerstin schmunzeln. Da sie nun aber wirklich die Nase voll hatte, von deren Geschwätz, beendete sie das Telefonat nun wirklich. Kerstin legte den Hörer zurück auf die Basisstation und stellte den Anrufbeantworter an, sie wollte jetzt ihre Ruhe haben und auf Sascha warten. Kerstin ging in die Küche, um sich eine Tasse Kaffee zu holen als sie den Brief auf dem Tisch entdeckte.
    Mit ihrer Tasse in der Hand setzte sie sich an den Tisch und fing an den Brief zu lesen.

    Hallo, mein Engel!

    Ich weiß, dass es nicht die beste Lösung ist, Dir einen Brief zu schreiben, doch es ist vielleicht besser, denn so kann ich auch wirklich alles aufschreiben, was mir gerade durch den Kopf geht. Es tut mir so unendlich leid! Angefangen bei dem Streit gestern früh über die Aktion mit Chris. Ich möchte Dir gern alles erklären, wüsste aber nicht, ob ich das im Gespräch könnte. Am besten ich fang jetzt erst mal an, Dir zu schreiben, wie die Sache gestern vor sich ging.
    Nachdem Du nach Reutlitz gefahren bist, war ich frustriert, ich wusste nicht, wie sehr Dir das nahe geht und bereue meine Unnachgiebigkeit. Ich hätte eher nachdenken sollen und nicht nur meinen Dickkopf durchsetzen wollen. Ich habe dann jemanden zum Reden gebraucht und da fiel mir dann Chris ein und so traf ich mich mit ihr in der neuen Szenekneipe am Hackeschen Markt, von der ich Dir neulich erzählt habe. Dort haben wir uns dann unterhalten und ich hatte gehofft, dass Chris mir vielleicht einen Rat geben könnte, wie ich die Sache wieder bereinigen könnte. Stattdessen haben wir Wein getrunken und nur darüber geredet, da mir das wieder die Tränen in die Augen trieb, setzte Chris sich direkt neben mich und legte ihren Arm um meine Schultern. Da hab ich mich irgendwie beschützt gefühlt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass Chris irgendwelche Hintergedanken hegte und sich mir auf diese Weise nähern würde. Na ja und dann tat der Wein sein übriges, ich war wie benebelt, als sie mich küsste. Leider kann ich nicht behaupten ich hätte mich dann gleich von ihr gelöst, im Gegenteil ich habe den Kuss sogar erwidert. Als sie ihn dann vertiefen wollte, hab ich mich von ihr gelöst und bin rausgerannt...
    ..Das war dann die Krönung. Unter Tränen bemerkte ich nicht, dass die Ampel auf Rot stand und lief geradewegs in das Auto rein. Ich hab dann nur mitbekommen, dass Chris einen Krankenwagen gerufen hat und wieder in die Kneipe zurückging.
    Ich weiß nicht, wie ich das alles wieder gut machen kann, aber ich möchte, dass Du weißt, dass ich Dich über alles liebe und es nichts schöneres und wichtigeres für mich gibt, als bei Dir zu sein.

    Als Doktor Strauß gestern ins Krankenhaus kam, sagte er mir, dass er mit Dir telefoniert hatte und in diesem Moment, wurde mir so richtig bewusst, dass es vielleicht kein WIR mehr gibt und ich wäre bei dieser Vorstellung fast verzweifelt. Mir war klar, dass ich Dir das mit Chris sagen musste, egal, was dann passiert, denn Du hast ein Recht darauf, es zu wissen und nur Du kannst jetzt für Dich entscheiden, ob Du Dir weiterhin eine Zukunft mit mir zusammen vorstellen kannst, die Hoffnung darauf, dass Du mir verzeihst, hält mich am Leben. Ich wüsste nicht, was ich ohne Dich machen sollte, seitdem ich Dich das erste Mal gesehen hab, weiß ich, dass Du meine Traumfrau bist und ich niemanden je mehr so lieben könnte, wie ich Dich liebe!!!
    Ich hoffe, Du weißt das und kannst uns noch eine Chance geben. Am liebsten hätte ich Dir das persönlich gesagt, doch ich wollte nicht, dass Du Dein Telefonat unterbrichst, es schien wichtig zu sein. Sam hat auch ein wenig gedrängelt, deswegen geh ich erst einmal eine Runde mit ihm und dann werden wir über all das reden, was ich jetzt geschrieben hab.

    Deine Sascha!



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:46


    Kerstin las den Brief insgesamt dreimal und überlegte, wie sie jetzt handeln und reagieren würde. Sie hatte nicht vor, sich von Sascha zu trennen. Dafür liebte sie sie zu sehr. Außerdem war sie soweit gegangen, ihrer Mutter von ihrer Beziehung zu erzählen und das will schon was heißen. Als sie an das Gespräch zurück dachte, fiel ihr ein, dass ihre Mutter sicherlich schon ihren Bruder anrufen würde und der würde sich dann bei ihr melden und fragen, was los sei. Sie hatte keine Lust, heute noch große Erklärungen zu machen, was ihr Familie betraf, denn jetzt musste sie erst einmal mit Sascha reden, die nun schon seit über einer Stunde mit Sam draußen war und das bei dieser Eiseskälte. Jetzt hieß es also warten, dass die beiden wiederkämen. Um nicht ganz tatenlos rumzusitzen, kochte sie etwas zu Essen. Es war zwar schon nicht mehr die richtige Zeit zum Mittag essen aber zum Abendbrot war es noch viel zu früh.
    Kerstin holte sich noch eine Tasse Kaffee, sie hörte wie der AB im Wohnzimmer ansprang. Sie stellte sich in die Küchentür, um zu hören, wer anrief. Wie sie sich das schon gedacht hatte, war es ihr Bruder. Mutter hatte also schon angerufen. Als sie sich umdrehte, um nach dem Essen zu sehen, hörte sie wie ihr Bruder sagte, dass er jetzt vorbeikommen würde.
    Kerstin fiel die Kinnlade runter! Musste denn heute alles aufeinander treffen? Erst Saschas Geständnis, dann ihre Mutter und nun auch noch ihr Bruder, was sollte denn nun noch passieren!

    Sascha kam von ihrem Spaziergang zurück und sah Kerstin in der Küche stehen, sie kochte.
    Sam rannte zu ihr. Kerstin drehte sich um und begrüßte den Racker. -Hallo Kerstin! Sascha stand in der Küchentür.
    Hey Sascha, ich habe den Brief gelesen und wir sollten heute noch reden. Leider habe ich ein kleines Problem, du hast ja gesehen, dass ich vorhin telefoniert habe. Es war meine Mutter, sie wollte, dass ich Weihnachten zu ihr fahre. Als ich ihr gesagt hab, dass ich mit dir feiern werde, hat sie dann meinen Bruder angerufen, der ist jetzt auf dem Weg hierher, sie wollte Sascha noch nicht gleich erzählen, dass ihre Mutter über sie Bescheid wusste.
    Sascha sah sie ein wenig überrascht an. -Ja, gut, ich werd mir dann erst mal ein Buch zu Gemüte führen, sie ging an Kerstin vorbei, nahm sich einen Kaffee und ging dann ins Wohnzimmer.
    Kerstin kümmerte sich weiterhin um das Essen und kam erst aus der Küche, als es an der Tür klingelte. Sascha zuckte dabei zusammen. Ihr war nicht ganz wohl bei der Sache, denn im Moment war mit Kerstin noch nicht alles ins Reine gebracht.
    Sie legte ihr Buch bei Seite und ging an die Balkontür. Der Schnee blieb liegen. Es war einfach wunderschön. Sie war frei und Kerstin wollte mit ihr Weihnachten feiern.
    In diesem Moment betraten Kerstin und ihr Bruder das Zimmer. Sascha drehte sich um und ging auf die beiden zu. Kerstins Bruder war ein hochgewachsener junger Mann, mit sehr kurzem blonden Haar. Er hatte genauso strahlend blaue Augen wie seine Schwester, er schien allerdings jünger zu sein als Kerstin. Der junge Mann kam nun auf Sascha zu und streckte ihr die Hand hin.
    Marcus Herzog, es freut mich Sie kennen zu lernen! Sascha ergriff seine Hand und stellte sich ebenfalls vor.
    Sascha ist aber ein ungewöhnlicher Name für eine Frau. Kerstin musste lächeln, als ihr Bruder das sagte, genau das hatte sie vor langer Zeit auch gedacht.
    Mein eigentlicher Name ist Alexandra, aber so nennt mich schon lange keiner mehr, sie sah Kerstins Lächeln und auch auf ihren Lippen zeichnete sich der Anflug eines Lächelns ab. Kerstin bat ihren Bruder, Platz zu nehmen und sah auch Sascha auffordernd an. Marcus setzte sich in den Sessel, während die beiden Frauen es sich auf der Couch bequem machten.
    -Du weißt, Schwesterherz, warum ich so schnell hergekommen bin. Mutter hatte mich gleich nach eurem Gespräch völlig aufgelöst angerufen. Da ich dich aber nicht erreicht habe, bin ich sofort hierher, weil ich mir schon denken konnte, dass du zuhause bist, den AB aber angestellt hattest, um deine Ruhe zu haben, ihr Bruder sah sie verständnisvoll an.
    Marcus, dass Mutter sich darüber aufregen würde, war mir von Anfang an klar, aber ich musste endlich klare Verhältnisse schaffen, ob sie nun damit leben kann oder nicht, muss sie für sich allein herausfinden.
    Dann stimmt es also, was sie mir erzählt hat, er machte eine kurze Pause. –Verdammt Kerstin! Warum hast du mir nichts davon erzählt? Kerstin nahm Saschas Hand in die ihre. Sascha sah zwischen den beiden hin und her, sie verstand im Moment nur Bahnhof. Kerstin sah ihrer Liebsten noch einmal tief in die klaren blauen Augen, bevor sie sich wieder ihrem Bruder zuwandte.
    Marcus, ich war mir lange Zeit nicht klar darüber, ob ich schon bereit bin, diesen Schritt zu gehen und ich hätte es Mutter auch lieber auf eine schonendere Art und Weise beigebracht, doch als sie heute anrief und wissen wollte, wann ich Weihnachten da bin, da war ich mir sicher, dass ich es ihr sagen musste und das habe ich ja auch getan. Kerstin blickte erneut zu Sascha, die noch immer nicht begriffen hatte, wovon die Rede war. Sie drückte kurz ihre Hand und sagte dann: -Ich liebe Sascha und es ist mir egal, ob Mutter oder irgendwer anders ein Problem damit hat. Wir sind ein Paar und daran wird sich nichts ändern. Sascha war sprachlos, auch Marcus kannte seine Schwester nicht so enthusiastisch.
    Sascha zog Kerstin in ihre Arme und küsste sie liebevoll. Überrascht von Saschas Ungezwungenheit und überwältigt von den Tränen der Rührung in ihren Augen, vergaß sie ihren Bruder kurzzeitig und vertiefte den Kuss. Marcus räusperte sich. Die beiden Liebenden lösten sich voneinander und Sascha sah ihn entschuldigend an.

    Die drei unterhielten sich noch einige Zeit und Kerstin verschwand gelegentlich in der Küche, um das Essen servierfertig zu machen. Sascha und Marcus verstanden sich prächtig und Kerstin schmunzelte über so manche Frage, die ihr Bruder an Sascha hatte.
    Als Kerstin mal wieder kurzzeitig anderweitig beschäftigt war, ging ihr Bruder ihr nach.
    Sascha blieb allein im Wohnzimmer sitzen, sie war überglücklich. Das Kerstin und sie das Gespräch noch führen mussten, stand außer Frage, doch ihr Outing gegenüber ihrer Familie war ein großer Schritt gewesen und das schönste Weihnachtsgeschenk, das sie ihr machen konnte.
    Derweil in der Küche.
    Kerstin und Marcus unterhielten sich über Kerstins Gefühle Sascha gegenüber und auch über Sascha selbst. Marcus war hellauf begeistert von der Freundin seiner Schwester. Es war ihm egal, dass sie mit einer Frau zusammen war, das einzige, was zählte war, dass sie glücklich war.
    Nachdem die drei gegessen hatten, wollte Marcus wieder los. Er verabschiedete sich von Sascha im Wohnzimmer, doch Kerstin geleitete ihn zur Tür. Marcus lächelte seiner Schwester noch einmal aufmunternd zu, bevor er die Wohnung verließ. Kerstin stand einen Moment regungslos an der offenen Tür. Sascha trat leise an sie heran und umarmte sie von hinten. Sie fragte ihre Liebste, ob diese noch jemanden erwarte oder einfach nur so in den leeren Hausflur starren würde.
    Kerstin drehte sich in Saschas Armen um und küsste sie ganz spontan auf die Nasenspitze, dann legte auch sie ihre Arme um Saschas Taille und flüsterte ihr ins Ohr, wie sehr sie sie vermisst hatte.
    Sascha lief ein Schauer den Rücken runter, ihr stand im Moment nach ganz anderen Sachen der Sinn, als mit Kerstin zu reden. Da sie aber nicht wusste, wie Kerstin darauf reagieren würde, wollte sie die Umarmung lösen, doch Kerstin hielt sie fest und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. Auch sie wollte ihre Freundin, vielleicht sogar mehr denn je.
    Die beiden gingen ins Wohnzimmer und setzten sich eng aneinander gekuschelt auf die Couch. Beide warteten darauf, dass die andere den nächsten Schritt machen würde und so schauten sie sich einige Minuten lang einfach nur gegenseitig an.
    Sascha lehnte sich nun ein Stück nach vorn und küsste Kerstin leicht auf die Stirn, dann auf die Nasenspitze und mit etwas mehr Bestimmtheit auf den Mund. Sie fuhr mit ihrer Zunge sanft über Kerstins Lippen, was dazu führte, dass Kerstin ihre Lippen ein wenig öffnete, gerade so weit, dass Sascha vorsichtig mit ihrer Zunge ihren Mund erkunden konnte. Kerstin stöhnte leise. Sie hatte Sascha vermisst, Sascha und ihre Gabe sie zu verwöhnen.
    Kerstin ließ ihre Hände von Sascha Schultern über ihren Oberkörper zu ihrer Taille gleiten und fuhr dann unter ihr Shirt. Sascha bog sich ihrer Liebsten entgegen und genoss diesen Moment. Auch ihr hatte die Nähe zu ihrer Freundin gefehlt.
    Kerstin drückte Sascha sanft zurück und legte sich halb auf sie, so dass sie ihre Brüste liebkosen konnte, allerdings störte sie das Shirt dabei enorm. Sie zog es Sascha kurzerhand über den Kopf und widmete ihre volle Aufmerksamkeit Saschas Brüsten, die sie erst mit ihren Händen und dann mit ihrer Zunge umspielte.
    Langsam ließ sie ihre Zunge dann tiefer wandern. Sascha erzitterte und stöhnte, ansonsten waren ihr keine anderen Reaktionen mehr möglich, so sehr empfand sie Kerstin.
    Diese war jetzt bei Saschas Jeans angekommen, die gleich öffnete und Sascha von der Hüfte schob. Kerstin selbst war auch sehr erregt, das merkte Sascha an ihrem stoßweise kommenden Atem. Sie hätte sie am liebsten zu sich hochgezogen, um sie zu küssen und zu streicheln, doch sie fühlte sich nur noch kraftlos und ergab sich lieber in Kerstins Zärtlichkeiten. Diese senkte ihren Kopf nun zwischen Saschas Beine und fing an Sascha dort zu küssen, bevor sie Saschas Perle mit ihrer Zunge liebkoste und ihre Freundin in schwindelnde Höhen trieb.

    Kerstin und Sascha führten an diesem Abend nicht mehr ein Gespräch über die Vorfälle des vergangenen Tages. Zu froh waren sie, sich wieder zu haben, beieinander sein zu können!
    In Betracht gezogen das Weihnachten vor der Tür stand, planten sie die nächsten Tage. Kerstin wollte früher in den wohlverdienten Urlaub gehen als eigentlich geplant und Sascha verschob ihre vorbereiteten Lerntage in der Universitätsbibliothek auf die Woche nach Sylvester.
    Nachdem sie sich überlegt hatten, wie sie den Heiligen Abend verbringen wollten und was natürlich am wichtigsten war, was sie Sam zu Weihnachten schenkten, gingen die beiden Hand in Hand ins Schlafzimmer, um dort die Versöhnung noch einmal gebührend zu vollziehen.
    Noch lange lagen sie wach im Bett und genossen es dann, einfach nur den anderen im Arm halten zu können, denn nach Saschas Unfall waren sie sich im Klaren darüber, wie schnell ein gemeinsames Leben durch solch einen Unfall zerstört werden könnte.
    Während Sascha sich am Potsdamer Platz rumtrieb, um ein Geschenk für Kerstin zu kaufen, war diese mit Sam beim Tierarzt, denn dieser benötigte eine Impfung.
    Sascha war das ganz recht gewesen, denn sonst hätte Kerstin sie nicht allein losziehen lassen.
    Sie stand jetzt vor einem Schmuckladen und besah sich ein paar Ketten und Ohrringe. Sie wusste, dass Kerstin gern Silber trug und fand auch eine sehr schöne Kette mit einem kleinen Delfin als Anhänger. Sie entschloss sich sofort dazu, die Kette zu kaufen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass Kerstin sich darüber freuen würde.
    Sascha ging noch eine Weile durch die Arkaden und kaufte noch ein paar Süßigkeiten und etwas zum Spielen für Sam.

    Als Kerstin mit Sam vom Tierarzt zurück war, fand sie die Wohnung leer vor. Sascha war noch nicht zurück. Kerstin kochte Kaffee und packte den Kuchen aus, den sie auf dem Rückweg noch schnell bei einem Bäcker geholt hatte. Dann schaltete sie ihren Laptop an und schaute sich im Internet noch ein paar Geschenkideen an. Sie wusste nicht recht, was sie Sascha denn nun schenken sollte. Nur etwas für das Studium erschien ihr zu wenig. Sie wollte noch etwas ganz persönliches kaufen, etwas das Sascha immer mit ihr in Verbindung bringen würde!
    Während Kerstin in die Internetseiten vertieft war, kam Sascha nach Hause. Diese hatte gehofft noch vor Kerstin da zu sein. Glücklicherweise hatte sie das Geschenk verpacken lassen!
    Sascha ging ins Wohnzimmer und sah Kerstin an ihrem Laptop sitzen. Das war ihre Chance unbemerkt ins Schlafzimmer zu gelangen. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, blickte Kerstin auf und lächelte sie an.
    Wohin so schnell des Weges, junge Frau?
    -Ich wollte mir nur etwas bequemes anziehen. Sascha lächelte Kerstin strahlend an. In der Hoffnung, dass diese nicht auf die Tüte achten würde. Zu spät!
    -Ach und was hast du da schönes in der Tüte?
    -Nichts besonderes! Nur dein Weihnachtsgeschenk. Sascha erwähnte das wie beiläufig!
    Kerstin hingegen war aufgestanden und ging auf ihre Liebste zu, sie wollte einen Blick in die Tüte werfen.
    Sascha ließ Kerstin gewähren und schmunzelte, als diese enttäuscht die Tüte los ließ.
    Das ist ja alles schon verpackt! Kerstin sah sie gespielt traurig an.
    -Hast du etwa wirklich gedacht, ich würde dich reingucken lassen, wenn du sehen könntest, was ich gekauft hab? Sascha schmunzelte. –Du bist einfach zu gutgläubig!, sie ging ins Schlafzimmer stellte die Tüte beiseite und zog sich ihre Trainingshosen an. Dann ging sie zurück ins Wohnzimmer, wo Kerstin wieder an ihrem Laptop saß.

    Sascha ließ Kerstin wieder allein am Laptop und spielte ein wenig mit Sam, denn der hatte sich vor lauter Langeweile die Tageszeitung vorgenommen, die nun zerfetzt auf dem Boden lag. Als Sascha ihn deswegen böse ansah, zog der junge Hund den Schwanz ein und winselte vor sich hin. Der Rabauke wusste genau, dass er was falsch gemacht hatte, doch wenn er Sascha mit seinen treuen Augen so unschuldig ansah, musste sie ihn einfach knuddeln und ihm verzeihen. Sam ließ sich das gern gefallen, denn wenn er Streicheleinheiten bekam, war er der liebste Hund auf der Welt. Er brauchte halt nur jemanden um sich, der sich mit ihm beschäftigte.

    Kerstin beobachtete die beiden. Sie fand es so süß, wenn Sascha sich um den Hund kümmerte. Ihre Einfühlsamkeit und ihre Zärtlichkeit ihm gegenüber, zeugten immer davon, wie viel Gefühl diese Frau doch hatte. Es war einfach nur so schön, Sascha bei sich zu haben!
    Sie konzentrierte sich wieder auf die Internetseite, die sie gerade geladen hatte. Kerstin wusste nicht recht, ob ihr Entschluss, Sascha einen Verlobungsring zu schenken, der richtige war. Also beschloss sie einfach zwei Silberringe zu kaufen und sie dann eventuell im Nachhinein noch gravieren zu lassen. Sie bestellte die beiden Ringe und hoffte darauf, dass richtige getan zu haben. Sie vertraute auf ihr Gefühl!
    _________________
    Nachdem Kerstin die Bestellung gemacht hatte, fuhr sie den Laptop runter und holte Kaffee und Kuchen aus der Küche. Sascha half ihr dabei und setzte sich dann mit ihr auf die Couch, denn sie wollte jede Minute mit Kerstin verbringen, insofern das möglich war.
    Kerstin nahm ihre Freundin in den Arm und biss sie zärtlich ins Ohr. Sascha erschauerte unter der Berührung und zog Kerstin näher zu sich, um sie zu küssen. Die beiden verloren sich in einem langen innigen Kuss.
    Kerstin löste sich als erstes aus der Umarmung, denn Saschas Magen hatte geknurrt und sie wollte, dass ihre Freundin jetzt erst einmal was zu essen bekam, um dann nachher auch genug Kraft zu haben, wenn Kerstin sich dann intensiver mit ihr beschäftigen wollte.
    Sascha war ein wenig überrascht, als Kerstin sich so abrupt von ihr löste, doch als sie das Glitzern in ihren Augen sah, wusste sie, dass sie an diesem Abend noch einige Zärtlichkeiten ihrer Freundin würde genießen können!
    Sascha und Kerstin aßen nun erst mal den Kuchen und unterhielten sich eine Zeit lang darüber, wie sie die nächsten Tage verbringen wollten. Keine der beiden ahnte zu diesem Zeitpunkt, was noch vor Weihnachten passieren würde!
    _________________
    Sascha und Kerstin verzogen sich mal wieder recht zeitig ins Schlafzimmer und da sie dort noch Musik anhatten, hörten sie nicht, dass das Telefon klingelte und so bemerkten sie auch nicht, dass Chris auf den Anrufbeantworter sprach!
    Die beiden waren auch viel zu sehr mit sich beschäftigt, denn Sascha war gerade dabei, Kerstin quälend langsam zu entkleiden. Kerstin wand sich unter den nur gehauchten Berührungen ihrer Liebsten, sie sehnte sich so sehr nach Sascha. Ihr stand der Sinn im Moment nicht wirklich nach einem langen Vorspiel. So zog sie Sascha zu sich und küsste sie wild und hart auf den Mund. Diese war etwas erstaunt über Kerstins Verlangen, wollte sich diesem aber keinesfalls widersetzen, denn auch ihre Erregung war schon sehr groß.
    Es kam also nun dazu, dass sie sich im Nu auszogen und Kerstin und Sascha allein durch das Streicheln ihrer empfindlichsten Zonen zum Höhepunkt kamen!
    Sie lagen noch einige Zeit wach und fielen dann in einen langen tiefen Schlaf!
    Kerstin wachte am nächsten Morgen als erstes auf. Sie beobachtete Sascha eine Weile beim Schlafen, bevor sie duschen ging. Während sie unter der Dusche stand und an die vergangene Nacht dachte, musste sie schmunzeln. Ihnen beiden war es bisher noch nicht so ergangen, dass sie so schnell gekommen waren.
    Als sie in der Küche stand und das Frühstück vorbereitete, kam Sam hinzu und wollte raus. So ließ sie alles stehen und liegen und ging erst einmal eine Runde mit dem Hund Spazieren.
    Nach einer Weile kamen die beiden wieder. Kerstin hatte es nicht lange draußen ausgehalten, da sich eine eisige Kälte breit gemacht hatte.
    Sie ging wieder in die Küche und kümmerte sich ums Frühstück allerdings erst, als sie noch einmal nach Sascha gesehen hatte und feststellte, dass diese noch tief und fest schlief!
    Nachdem das Frühstück so weit hergerichtet war, ging sie wieder ins Schlafzimmer, diesmal aber um Sascha zu wecken. Diese lag zusammengerollt auf ihrer Hälfte des Bettes und schien einen unruhigen Traum zu haben.
    Kerstin setzte sich auf die Bettkante und streichelte Sascha über den Arm, doch diese regte sich nicht. Als Kerstin sie dann küsste und Sascha eine leichte Reaktion erkennen ließ, musste Kerstin den Versuch sie zu wecken unterbrechen, da es an der Wohnungstür klingelte.
    Sie stand an der Tür und wartete darauf, dass jemand die Treppe hinauf kommen würde. Sie kannte die Person, die jetzt vor ihrer Tür stand jedoch nicht.
    Kerstin öffnete die Tür und sah die junge Frau freundlich lächelnd an. Diese jedoch musterte Kerstin von oben bis unten!
    -Guten Morgen, ich bin doch hier richtig, wenn ich Sascha sprechen möchte, nicht wahr?!, die junge Frau, der Kerstin gegenüber stand kam direkt auf den Punkt.
    -Ja, das sind Sie. Aber es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass Sascha noch schläft, in dem Moment, in dem Kerstin das sagte, ging die Schlafzimmertür auf und Sascha trat ins Wohnzimmer.
    Kerstin? Wer stört denn um die Zeit? Sascha schien nicht sehr begeistert darüber, dass sie schon vor dem Frühstück Besuch bekamen.
    -Ich weiß es nicht, Sascha, die junge Frau hier möchte dich sprechen, hat sich mir aber noch nicht vorgestellt! Wir wäre es denn, wenn du mal herkommen würdest?
    -Einen Moment, ich will mich nur kurz Frisch machen, lass sie doch erst mal rein.
    Kerstin ging einen Schritt zur Seite und ließ Chris in die Wohnung.
    -Kommen Sie, wir warten im Wohnzimmer auf Sascha. Kerstin ging Chris voraus ins Wohnzimmer und bat sie Platz zu nehmen.
    Kann ich Ihnen irgendetwas anbieten? Einen Kaffee vielleicht? Kerstin sah die Frau noch immer freundlich an, obwohl sie nicht erfreut darüber war, dass diese sich immer noch nicht vorgestellt hatte. Doch ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend ließ sie böses ahnen.
    -Ja, einen Kaffee könnte ich vertragen. Chris lächelte Kerstin an.
    Als Kerstin aus der Küche zurück kam und Chris eine Tasse hinstellte, ging die Badezimmertür auf und Sascha kam auf die beiden zu. Erschrocken hielt sie inne, als sie sah, wer dort auf der Couch saß. Kerstin bemerkte Saschas erschrockenen Blick und wusste, dass sich ihr Verdacht bestätigte.
    Chris! Sascha ging auf sie zu und setzte sich in den Sessel. –Was willst Du hier?
    Kerstin reichte auch Sascha eine Tasse Kaffee und sagte dann: -Ich lass euch dann mal allein, wenn Du mich suchst. Ich bin im Schlafzimmer und nehme den Laptop mit, gerade als Kerstin losgehen wollte, hielt Sascha sie am Arm fest.
    Bleib hier, mein Engel, es gibt nichts, was Dich nicht auch angehen würde, obwohl Sascha wusste, dass sie es Chris so noch schwerer mach würde, als ihr ohnehin schon fiel, wollte sie nicht, dass Kerstin sich zurückzog und sich eventuell unnötig viel Gedanken machte!
    Kerstin setzte sich also zu Sascha auf die Lehne des Sessels. Chris beobachtete die beiden interessiert. Es war nicht zu übersehen, dass die beiden durch eine tiefe Liebe verbunden waren, die sich nicht so leicht zerstören ließe.
    Sascha, ich bin hier, um mich bei Dir für mein Verhalten in der Kneipe sowie im Krankenhaus zu entschuldigen. Chris fiel es nicht leicht, darüber zu sprechen, auch deswegen, weil Kerstin dabei war.
    Kerstin spitzte die Ohren, als Chris das Krankenhaus erwähnte. Jetzt überkam es sie wie ein Geistesblitz! Sie hatte Chris schon ein Mal gesehen, an dem Tag, an dem sie Sascha eigentlich aus dem Krankenhaus abholen wollte, dann aber dieses wieder schnellen Schrittes verlassen hatte. Chris war die Frau, die ihr an diesem Tag entgegen gekommen war. Sascha bemerkte, dass Kerstin kurzzeitig in ihre Gedanken vertieft war und hatte doch keine Ahnung, was diese jetzt so beschäftigte. Sie wandte sich wieder Chris zu, die total verunsichert auf eine Reaktion von Sascha wartete.
    Chris, das hättest Du mir auch am Telefon erzählen können, deswegen hättest Du Dir nun wirklich nicht die Mühe machen müssen, hier her zu kommen! Sascha war leicht gereizt, sie hätte den Morgen gern ungestört mit Kerstin verbracht und das ließ sie Chris auch spüren. Kerstin sah Sascha leicht vorwurfsvoll an, sie konnte ihre Freundin zwar verstehen, wollte die Sache für Chris aber nicht noch schlimmer machen als sie es ohnehin schon war.
    Dann werde ich jetzt wohl besser gehen! Chris stand auf und ging in Richtung Wohnungstür. Im Türrahmen drehte sie sich noch einmal um. –Wenn Du mir vielleicht irgendwann vergeben kannst, würde ich mich freuen, wenn wir unsere Freundschaft eventuell neu aufleben lassen könnten. Ich wünsche euch dann fröhliche Weihnachtsfeiertage. Chris ging hinaus und nur das leise Schließen der Tür überzeugte Sascha davon, dass sie wirklich gegangen war.
    Als Kerstin und Sascha beim Frühstück saßen, schwiegen sie sich fast die ganze Zeit über an. Beide mussten das eben Geschehene erst mal verdauen, vor allem Sascha, wurde sich ihrer überschwänglichen Aggression Chris gegenüber bewusst und bereute ihre abweisende Haltung. Zumal sie wusste, dass Chris auch Weihnachten alleine feiern würde und ihr das schwer zu schaffen machte, denn Chris hatte die letzten drei Jahre immer mit ihrer damaligen Freundin gefeiert, wegen der sie auch den Kontakt zu ihrer Familie abgebrochen hatte. Während sie diesen Gedanken nachging, fiel ihr wieder ein, dass auch Kerstin mit ihrer Mutter über sie gesprochen hatte und diese nicht so begeistert über Kerstins Beziehung zu einer Frau war. Sascha machte sich Gedanken darüber, ob es bei Kerstin auch so enden würde, dass ihre Mutter keinen Kontakt mehr wollte, doch sie wollte verhindern, dass es wegen ihr so weit kommen würde, denn ihr war klar, wie sehr Kerstin ihre Familie liebte.
    Kerstin unterbrach Saschas Grübeleien und fing an, über das Gespräch mit Chris zu reden, denn auch ihr war aufgefallen, dass Sascha sehr abweisend war.
    Wirst Du die Freundschaft zu Chris denn aufrecht erhalten?
    -Ich denke, wenn die Zeit reif ist und wir beide das Geschehene verarbeitet haben, dann wird auch die Freundschaft wieder aufblühen. Schließlich war sie die erste Bekanntschaft, die ich geschlossen habe, nachdem ich aus dem Knast entlassen worden war. Sascha sah Kerstin nachdenklich an, während sie das sagte.
    -Hast Du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, was Du nun wegen Deiner Mutter unternehmen willst? Sascha schaute Kerstin direkt in ihre blauen Augen. –Ich meine, Du willst den Kontakt doch nicht abbrechen, oder?
    Kerstin sah Sascha ein wenig verunsichert an. Auch sie dachte ständig darüber nach und fand es süß von ihrer Liebsten, dass sie sich darum sorgte.
    -Ich weiß nicht genau, was ich machen soll, mein Engel. Sie wird Dich akzeptieren müssen, wenn sie weiterhin mit mir in Kontakt bleiben will. Schließlich habe ich so lange auf Dich warten müssen und nun wo ich Dich endlich bei mir habe, werde ich Dich wegen ihr nicht verlassen. Aber sie wird sich schon wieder fangen. Kerstin lächelte Sascha an.
    Die beiden saßen noch ein kleines Weilchen am Frühstückstisch und überlegten, wo sie am besten einen Weihnachtsbaum herkriegen würden. Er sollte nicht so groß sein aber doch schön! Kerstin wollte Sascha ein unvergessliches Weihnachtsfest zu Teil werden lassen. Sie wusste wie sehr ihre Liebste sich das wünschte.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:46


    Irgendwann erhoben sich die beiden vom Küchentisch und gingen ins Wohnzimmer, wo Sascha sich mal wieder mit Sam beschäftigte und Kerstin ihre eMails abfragte, um zu sehen, ob die Ringe bereits unterwegs waren, schließlich war in vier Tagen Heilig Abend.
    Kerstin saß vor ihrem Laptop und schrie vor Freude auf. Sascha saß auf dem Boden vor der Couch und spielte grad mit Sam. Als sie Kerstin hörte, sprang sie erschreckt auf und schaute ihre Freundin fragend an!
    Kerstin hielt sich die Hand vor den Mund und sah zu Sascha, die sich ein kleines Schmunzeln nun nicht mehr verkneifen konnte.
    Alles in Ordnung bei Dir?
    -Ja, ja, klar! Ich hab nur eine wichtige eMail erwartet und mich darüber gefreut, dass es geklappt hat. Kerstin biss sich auf die Zunge, nachdem sie sich ihrer Worte bewusst wurde.
    -Was hat denn so wichtiges geklappt? Saschas Neugierde war geweckt und Kerstin wusste, dass sie sich irgendetwas einfallen lassen musste und zwar schnellstmöglich.
    Sascha ging auf Kerstin zu, die wie schon am Vortag, den Laptop zuklappte, um zu verhindern, dass Sascha einen Blick auf den Bildschirm werfen konnte, wo die beiden Ringe zu sehen waren.
    Kerstin stand auf und stellte sich vor Sascha hin.
    -Es ist eine Überraschung, die Du noch nicht sehen sollst!
    Klingt verständlich, denn würde ich es sehen, wäre es ja keine Überraschung mehr! Sascha grinste Kerstin verschmitzt an.
    So meinte ich das nicht, Du machst mich schon wieder ganz wuschig.
    -Ich? Was mach ich denn? Aber wenn Du eh schon wuschig bist! Sascha näherte sich mit ihren Lippen Kerstins und küsste sie leidenschaftlich und fordernd. Kerstin jedoch trat einen Schritt zurück und stellte sich nun direkt vor den Laptop. –Wenn Du glaubst, dass Du mich so davon ablenken könntest und einen Blick auf die eMail werfen kannst, hast Du Dich geirrt, mein Engel!
    Sascha sah Kerstin erstaunt an, sie hatte sie durchschaut! –Glaubst Du im Ernst, dass ich zu etwas fähig wäre? Sascha wollte entrüstet wirken, konnte sich ein Lächeln aber nicht verkneifen.
    -Nein, Sascha, Du würdest so was natürlich nie tun! Kerstin knuffte sie in die Seite. –Es tut mir leid, dass Dir solch eine Schandtat zugetraut habe!
    Durch Kerstins vor Freude strahlende Augen, geriet Sascha jetzt in Versuchung ihre Freundin abzukitzeln, was sie dann auch sogleich in die Tat umsetzte.
    Es ging so weit, dass die beiden am Ende auf dem Boden lagen und kaum noch Luft bekamen, denn Kerstin hatte sich heldenhaft verteidigt. Als die beiden Frauen wieder in schallendes Gelächter ausbrachen, kam Sam angesprungen und drängte sich zwischen sie. Er wollte herausfinden, was mit seinen Frauchen los war, denn woher sollte er auch wissen, dass sie nur rumalberten, wenn sie sich auf dem Boden krümmten vor Lachen.
    Nachdem sich Sascha und Kerstin nun endgültig wieder beruhigt hatten, standen sie auf und machten sich fertig. Sam musste raus und einen Weihnachtsbaum wollten sie schließlich auch noch kaufen.
    Es war schon gegen Mittag, als sie sich dann endlich auf den Weg machten. Sie beschlossen zum Alex zu fahren und da nach einem Weihnachtsbaum zu gucken.
    Als sie dort waren, sah sich Sascha erst einmal so richtig um, denn solch Getümmel hatte sie noch nie erlebt.
    Bevor Kerstin und Sascha jedoch einen Baum suchen gingen, wollte Sascha sich den Rummelplatz genauer anschauen, denn von der S-Bahn aus hatten allein die Lichtreklamen und die Beleuchtung sie schon begeistert.
    Sie gingen, Sam kurz an der Leine gehalten, durch das Gedrängel und besahen sich viele der Buden aus der Nähe. Ihrem Hund schien das Ganze eher weniger zu gefallen, denn ab und zu versuchte er Kerstin, die ihn hielt, aus der Menge rauszuziehen. Vor dem Riesenrad blieb Sascha dann endlich stehen und sah hinauf. Es war einfach wunderschön und so beeindruckend. Kerstin bemerkte Saschas sehnsüchtigen Blick in die Höhe und beschloss, am nächsten Tag noch einmal ohne Sam mit ihr hierher zu fahren, denn wer sollte jetzt so lange auf den Hund aufpassen?! Ihn anbinden wollte Kerstin keinesfalls und Sascha allein hinauf zu schicken, gefiel ihr auch nicht. Sie wollte dabei sein, wollte gemeinsam mit Sascha den Ausblick über Berlin-Mitte in der Weihnachtszeit genießen!!! Kerstin trat einen Schritt auf ihre Liebste zu, die etwas abseits vom Riesenrad stand und flüsterte ihr ihr Vorhaben ins Ohr. Ein Strahlen erhellte Saschas Augen und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Kerstin fand Saschas Blick so süß, dass sie ihre Liebste jetzt einfach küssen musste. Die beiden verloren sich in diesem Kuss, vergaßen ihre Umgebung und bemerkten auch nicht, wie die Passanten sie anstarrten.

    Die beiden setzten ihre Suche nach einem Weihnachtsbaum nun fort und Sascha bestaunte sämtliche Hütten auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz. Kerstin zog sie mit sich in die Galeria Kaufhof, um dort noch mit ihr in die Bücherabteilung zu gehen. Sascha war beeindruckt von den vielen Büchern, die dort standen. Kerstin schmunzelte über Saschas Erstaunen, konnte ihre Reaktion jedoch auch nachvollziehen.
    Nachdem sie dort noch eine Weile stöberten, kauften sie einen kleinen, aber dennoch schönen Weihnachtsbaum. Kerstin gefiel es nicht so sehr, sie hätte lieber einen etwas größeren genommen, doch Sascha hatte diesen gesehen und wollte ihn, da konnte Kerstin einfach nicht nein sagen als Sascha sie mit ihren treuen blauen Augen anschaute.
    Als sie wieder zu Hause waren, stellten sie den Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer, nach mehrmaligem Umstellen hatten sie die für sie schönste Stelle gefunden und ließen ihn dort vorerst noch ungeschmückt stehen.
    Kerstin hatte sich dazu entschlossen kurz nach Reutlitz zu fahren, um zu sehen, ob der Vertretungsarzt auch wirklich zurecht kam. Sascha war anfangs wenig begeistert von dem Vorhaben, sah dann aber auch etwas positives daran, denn auch sie wollte noch etwas erledigen, von dem Kerstin erst einmal nichts erfahren sollte, denn sie wollte sie damit überraschen.
    Sascha saß eine ganze Weile grübelnd auf der Wohnzimmercouch und streichelte Sam, dem sie mittlerweile auch in ihr Vorhaben eingeweiht hatte. Dann stand sie entschieden auf und ging zur Flurkommode, wo sie sich Kerstins Adressbuch und das Telefon nahm und wieder zurück zur Couch ging. Sie blätterte ein bisschen in dem kleinen Büchlein und wählte dann mit zittrigen Fingern die Nummer von Kerstins Bruder. Sascha war nervös wie schon lange nicht mehr! Was sollte sie ihm eigentlich sagen, sie hatte all das, was sie sich zurechtgelegt hatte, in dem Moment vergessen als sie die Telefonnummer eingab.
    Am anderen Ende der Leitung nahm jemand ab!
    -Herzog!
    -Ja, äh, Marcus???
    -Ja, wer ist denn da?
    Hier ist Sascha, Kerstins Freundin. Sascha verlor fast ihren Mut, da sieh sich aber nun vorgestellt hatte, gab es kein zurück mehr!
    -Ah, hallo Sascha! Was gibt`s denn?? Marcus hatte wie eigentlich auch bei ihrer ersten Begegnung eine recht freundliche Stimme, die es Sascha etwas leichter machte. Sie atmete noch einmal tief durch und fing dann an zu sprechen.
    Marcus, ich wollte Dich da mal etwas fragen, denn der Zwist zwischen Kerstin und eurer Mutter gefällt mir nicht. Habt ihr Weihnachten bisher eigentlich immer gemeinsam gefeiert?
    Na ja, die letzten Jahre seit dem Tod unseres Vaters, haben wir Heilig Abend immer zusammen verbracht und die Feiertage war unsere Mutter dann abwechselnd bei uns. Warum fragst Du denn? Marcus schien zwar erfreut darüber, dass Sascha sich so intensiv damit beschäftigte, doch er wusste nicht recht worauf sie hinaus wollte.
    -Es ist nur so, dass ich Dich fragen wollte, ob Du Heilig Abend nicht einfach mit Deiner Mutter zu uns kommen willst. Ich denke, dass Kerstin sich insgeheim nichts sehnlicher wünscht, doch einfach nicht den Mut hat, jetzt den ersten Schritt auf Deine Mutter zu zu machen! Sascha hoffte so sehr, dass Marcus zusagen würde.
    _________________
    Sascha und Kerstin verbrachten den Tag noch damit, sich ein wenig umzusehen und das Weihnachtsflair in Berlin zu genießen.
    Morgen war Heilig Abend! Saschas Vorfreude war riesig, auch Kerstin freute sich sehr auf das erste, von hoffentlich vielen, gemeinsame Weihnachtsfest mit ihrer Liebsten.
    Sam war eher weniger erfreut, denn er verbrachte den 23.12.03 größtenteils allein zuhause.

    So kam es, dass die beiden den Tag bei einem gemütlichen Abendessen bei einem Italiener ausklingen ließen.
    Sascha und Kerstin gingen sehr spät in der Nacht endlich in das Schlafzimmer, wo beide durch den Wein, den sie im Restaurant getrunken hatten, leicht angeheitert eine Weile rumalberten. Sascha wurde durch dieses Hin und Her etwas fordernder und begann ihre Liebste mit Zärtlichkeiten zu überhäufen. Kerstin ließ sich das gern gefallen und ergriff wenig später auch selbst die Initiative.
    Die beiden erregten sich durch ganz einfache Zärtlichkeiten bis ins Unermessliche, allein die Gedanken, die sie hatten, erregten sie auf eine bisher unbekannte Art und Weise. Der Heilige Abend startete für die beiden recht zeitig, denn trotz der Tatsache, dass sie sehr spät schlafen gegangen waren, war die Aufregung gerade bei Sascha sehr groß.
    Sie stand noch vor Kerstin auf und bereitete ihnen, nachdem sie mit Sam draußen gewesen war, das Frühstück zu. Kerstin kam gerade aus der Dusche, als Sascha noch den Rest auf den Tisch im Wohnzimmer abstellte.
    -Guten Morgen, mein Sonnenschein! Bist Du denn überhaupt schon munter???, Sascha schenkte Kerstin ein strahlendes Lächeln.
    -Guten Morgen, mein Engel! Wach?? So kann man das, glaube ich, noch nicht wirklich nennen, aber ich denke nach einem Kaffee geht es mir bestimmt besser, Kerstin ging auf Sascha zu und küsste sie zärtlich. Dann setzte sie sich an den Tisch und goss sich erst einmal eine Tasse Kaffee ein.
    Sascha setzte sich ihr gegenüber hin und schaute sie unablässig an.
    -Du siehst wirklich noch nicht gut aus. Ich hoffe das ändert sich im Laufe des Tages noch, schließlich ist heute Weihnachten.
    Sascha, bitte, gib mir eine halbe Stunde, dann bin ich voll einsatzfähig.
    -Du brauchst also noch eine halbe Stunde??? Das ist ganz schön lange, Sascha grinste sie verschmitzt an.
    -Na das kann ich leiden, erst bringst Du mich die halbe Nacht über um meinen wohlverdienten Schlaf und dann beschwerst Du Dich auch noch, wenn ich am darauffolgenden Tag müde bin. Kerstin schaute sie aus noch halb verschlafenen Augen argwöhnisch an.



    Re: Hier dann also mal ne Kerstin und Sascha-Story von 2003/2004

    GodsAngel - 19.12.2005, 15:47


    so....das ist die Story....soweit wie ich sie letztes Jahr geschrieben habe....

    hoffe ihr habt Spaß beim Lesen! :wink:



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