Berber

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    Re: Berber

    misterkaykay - 12.10.2005, 11:45

    Berber
    Alles über die Ureinwohner Marokko´s

    Hier könnt ihr alles Nachlesen oder einfach noch zu Editieren was euch zum Thema Berber einfällt.

    Viel Spaß :wink:



    Re: Berber

    misterkaykay - 12.10.2005, 11:48

    Berber
    Berber

    Berber, Sammelbezeichnung für die berberisch sprechenden Ethnien in großen Teilen Nordafrikas, wie z. B. die Kabylen, die Rif, die Guanchen, die Tuareg, die Shluh, die Mzab oder die Jerba.

    Die Bezeichnung Berber fand über das Arabische Eingang in die europäischen Sprachen. Das arabische Wort wiederum geht auf das Lateinische barbarus zurück. Über die Jahrhunderte haben sich Berber und Araber gegenseitig beeinflusst. Die meisten heute als Araber geltenden Bewohner Nordafrikas stammen von Berbergruppen ab, die im Lauf der Zeit arabisiert worden sind. Das Berberische gehört zur afroasiatischen Sprachfamilie und umfasst etwa 300 eng verwandte regionale Dialekte. Es handelt sich um eine in erster Linie gesprochene Sprache. Die geschriebene Form ist kaum bekannt und wird nur selten, etwa bei den Tuareg, benutzt. Sie weist eine enge Verwandtschaft zur phönizischen Schrift auf und ist durch die so genannten Libyschen Inschriften belegt, die bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. entstanden sind.

    Ungefähr 40 Prozent der marokkanischen Bevölkerung, etwa 30 Prozent der algerischen Bevölkerung und ungefähr 1 Prozent der tunesischen Bevölkerung werden zu den Berbern gerechnet. Insgesamt beträgt ihre Zahl etwa zehn Millionen. Nach der Unterwerfung Nordafrikas durch die Araber wurden die Berber islamisiert. Doch weisen ihre Glaubensvorstellungen immer noch verschiedene Elemente aus Religionen auf, die entweder nichtmonotheistisch oder präislamischen Ursprungs sind, wie das Christentum, das bis zur arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert weite Verbreitung in ganz Nordafrika gefunden hatte.

    Die meisten Berber bewohnen ländliche Gebiete und leben in Zelten oder Lehmhütten, in größeren Dörfern auch in Steinhäusern. Traditionell betrieben sie Schaf- und Rinderzucht. Inzwischen bauen sie zunehmend auch Feldfrüchte an. Die wichtigste soziale Organisationsform der Berber ist traditionell die Großfamilie, in ihr werden auch heute noch die wichtigen sozialen (Heirat etc.), politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen gefällt. Diesen Großfamilien steht ein Patriarch, das älteste männliche Familienmitglied, vor.

    Zu den seit alters her von Berbern ausgeübten Handwerken gehören die Holzschnitzerei und die Herstellung von Mühlsteinen, Haushaltsgegenständen, landwirtschaftlichen Geräten, Keramik, Schmuck und Lederwaren. Die berühmten fein gearbeiteten berberischen Silberschmuckstücke dienten bereits in vorislamischer Zeit als Amulette zur Abwehr von Dämonen.

    Hinweise auf die nordafrikanischen Berber, zu jener Zeit als Libyer bekannt, finden sich bereits in Dokumenten aus der Zeit um 3000 v. Chr., häufig auch in altägyptischen und römischen Quellen. Bis zur Eroberung Nordafrikas durch die Araber im 7. Jahrhundert n. Chr. besiedelten sie den gesamten heutigen Maghreb von Marokko bis Libyen, vorwiegend das Gebiet an der nordafrikanischen Küste. Die arabischen Eindringlinge drängten sie ins Landesinnere zurück. Die folgenden Jahrhunderte waren geprägt von kontinuierlichen Kämpfen zwischen den verschiedenen Berbervölkern, Arabern und spanischen, portugiesischen und türkischen Eroberern um die Vorherrschaft im Land.

    Im 19. und frühen 20. Jahrhundert unterwarf Frankreich Marokko und Algerien. Nach dem 1. Weltkrieg begannen die nordafrikanischen Berber und Araber ihren Kampf um Unabhängigkeit. Ab 1920 schlugen die Berberstämme im Rifatlas (die Rifkabylen) unter Leitung des Emirs Abd-el-Krim wiederholt spanische Truppen in Marokko. 1926 drangen Berber nach Französisch-Marokko vor, wurden jedoch im darauf folgenden Jahr von frankospanischen Truppen zurückgedrängt. Beim Aufkommen nationalistischer Tendenzen in Nordafrika nach dem 2. Weltkrieg spielten die Berberstämme eine ambivalente Rolle. In Französisch-Marokko etwa bildeten sie eine wichtige Stütze der französischen Herrschaft. 1953 wurde der Sultan von Marokko, Sidi Muhammed V. Ibn Jusuf, von den Franzosen mit Unterstützung der Berber abgesetzt und ins Exil geschickt. Aber es gab auch antifranzösische Aktionen. So überfiel eine Berbertruppe aus dem Gebiet des Atlasgebirges im August 1955 zwei Siedlungen in Marokko und tötete 77 Franzosen. Nicht zuletzt dadurch, dass die Berber den Franzosen die Unterstützung entzogen, waren diese 1955 gezwungen, das Exil Muhammeds V. aufzuheben und Marokko 1956 in die Unabhängigkeit zu entlassen. In Algerien dauerte der Widerstand der Berber gegen die französische Herrschaft bis zur Unabhängigkeit des Landes 1962 an.

    Im Juli 1998 kam es in Algerien nach dem Tod des 42 Jahre alten Sängers Lounes Matoub zu gewalttätigen Demonstrationen von Berbern gegen die Regierung. Matoub galt als Symbolfigur der Berber in ihrem Streben nach eigener Kultur und mehr politischen Rechten. Bereits 1994 war Matoub von bewaffneten Islamisten entführt worden, wurde aber nach anhaltenden Demonstrationen wieder freigelassen.

    Berbersprachen

    Berbersprachen, Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie, zu der auf gleicher Ebene auch die semitischen Sprachen, die kuschitischen und die tschadischen Sprachen gehören. Das Sprachgebiet der Berbersprachen erstreckt sich von Marokko bis zur Oase Siwa in Ägypten und nach Süden bis in den Niger. Das Kerngebiet der Berbersprachen liegt in Marokko. Ansonsten handelt es sich überwiegend um sprachliche Inseln. Es gibt heute über zehn Millionen Sprecher. Meist sind diese zweisprachig, häufig auch mehrsprachig (arabisch, französisch, Haussa). Obwohl die Berbersprachen eng miteinander verwandt sind, ist ihre Gliederung bis heute umstritten. Vertreter sind u. a. Tamazight (Marokko) mit über zwei Millionen Sprechern, Rif (Nordmarokko) mit etwa einer Million Sprecher, Kabylisch (Nordalgerien) mit zwei bis drei Millionen und Tamashek (Südalgerien, Mauretanien, Mali, Niger), die Sprache der Tuareg, mit etwa einer Million Sprecher. Der Vokalbestand der Berbersprachen ist gering, das Konsonanteninventar umfangreich. Die Berbersprachen verfügen über zwei Genera (Maskulinum und Femininum) und eine reiche Verbalmorphologie mit Anfügung von Wortelementen und Lautveränderungen innerhalb des Wortes (Ablaut). Das Verb steht am Anfang des Satzes.

    Tamashek verfügt über ein eigenes Schriftsystem, die so genannte Tifinagh-Schrift. Sie gehört zu den wenigen Schriften, die in Afrika entstanden sind. Diese Schrift verläuft von rechts nach links, bezeichnet nur Konsonanten und kennt keine Hilfszeichen für Vokale.

    Abd el-Krim

    Abd el-Krim (um 1880 bis 1963), Anführer der Rifkabylen, eines Berberstammes in Marokko. 1921 kämpfte er mit seinem Stamm gegen einen spanischen Militärposten im marokkanischen Er-Rif-Gebirge und eroberte den Posten. 1924 waren die Spanier gezwungen, alle ihre Stützpunkte entlang der Küste Marokkos aufzugeben. Inzwischen erhob Frankreich Anspruch auf das Territorium im südlichen Er Rif. Ein Jahr später unternahmen eine französische Armee unter Marschall Henri Philippe Pétain und eine spanische Armee einen Feldzug gegen die Rifkabylen. Die erbitterten Kämpfe dauerten über ein Jahr, aber schließlich bezwangen die beiden europäischen Armeen Abd el-Krim. Er wurde 1926 auf die französische Insel Réunion verbannt und erhielt 1947 die Erlaubnis, zurückzukehren und sich im Süden Frankreichs aufzuhalten. Er floh jedoch von dem Schiff, das ihn nach Frankreich bringen sollte, nahm das Schutzangebot des ägyptischen Königs an und ließ sich in Ägypten nieder. Nach 1948 war er der Führer der nationalistischen Opposition gegen die Herrschaft der Europäer in Nordafrika.

    Er Rif

    Er Rif (auch Ar Rif, Rif oder Rifatlas), Gebirgszug im Nordwesten Afrikas. Das Gebirge erstreckt sich entlang der Mittelmeerküste Marokkos von der Straße von Gibraltar bis zum Rand der Mündungsebene der Moulouya, in der Nähe der Westgrenze Algeriens. Die höchste Erhebung misst 2 450 Meter.

    Das junge Faltengebirge ist der nördlichste Gebirgsbogen des nordafrikanischen Atlassystems. Im Osten findet der Gebirgszug seine geologische Fortsetzung im algerischen Tellatlas, im Norden jenseits der Straße von Gibraltar in den Betischen Kordilleren der Iberischen Halbinsel. Vom Mittleren Atlas wird Er Rif durch ein in West-Ost-Richtung verlaufendes Tal, die so genannte Tazafurche, getrennt. Die West- und Zentralteile des Rifatlas erhalten ergiebige Niederschläge. Dort gedeiht mediterrane Vegetation, u. a. Aleppokiefern, Tannen, Zedern, Kork- und Steineichen sowie Macchie, die sich als Folge der Brandrodung ansiedelte. Im arideren Osten geht das Gebirge allmählich in die ostmarokkanische Steppe über.

    Die Bevölkerung des Er Rif setzt sich vor allem im Ostteil überwiegend aus Berberstämmen (Rifkabylen) zusammen, die Getreidewirtschaft sowie Schaf- und Ziegenzucht in Wanderwirtschaft betreiben. Im Westen des Er Rif leben auch Araber sowie arabisierte Berber.



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