Was sagt den Wikipedia......

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    Re: Was sagt den Wikipedia......

    ayanna - 13.09.2007, 19:40

    Was sagt den Wikipedia......
    Piraterie
    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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    Dieser Artikel behandelt die klassische und moderne Seeräuberei; zu anderen Bedeutungen siehe Piraterie (Begriffsklärung).

    Bei Piraterie (nach griechisch: πειρατής peiratés, eigentlich „Angreifer“ über lat pirata „Seeräuber“) oder Seeräuberei handelt es sich um Überfälle auf Schiffe, um Raubzüge zur See oder um räuberische Angriffe auf die Küsten von See aus. Nach heutigem internationalem Völkerrecht bezieht sich der Begriff jedoch nur noch auf räuberische oder erpresserische Überfälle, die auf Hoher See stattfinden.

    Arten der Piraterie

    Bei der sogenannten Strandpiraterie handelt es sich meist um die Plünderung von gestrandeten Schiffen oder um gelegentliche Angriffe von Land aus auf küstennahe Fahrzeuge. Gegenwärtig unterliegen solche Vergehen der Rechtsprechung und Verfolgung des jeweiligen Staates, in dessen Hoheitsgewässern sie begangen werden.

    Da die durch Kaperbriefe staatlich legitimierte Freibeuterei heute in der Seekriegsführung praktisch bedeutungslos ist, befassen sich die betreffenden Artikel der Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen nur mit Gewalttaten und Eigentumsdelikten von Privatpersonen. Dennoch kommen immer noch piratische Akte vor, die von staatlichen Institutionen stillschweigend geduldet oder sogar ermutigt werden oder die politisch motiviert sind. In diese rechtliche Grauzone gehören auch Terrorakte auf Hoher See.
    Piraten überfallen ein Schiff, Illustration aus Howard Pyles Book of Pirates
    Piraten überfallen ein Schiff, Illustration aus Howard Pyles Book of Pirates

    Die Bedrohung von Seehandelsrouten durch die klassische Piraterie war für die beteiligten Völker oft von existentieller Bedeutung. Beispiele sind die ägyptischen Kornlieferungen an Rom in der Antike, die spanische Silberflotte im 17./18. Jahrhundert oder die heute vielbefahrene Schiffsroute der Straße von Malakka. Kontrolle über Seehandelswege und deren Sabotage durch Piraterie ist daher auch ein bedeutender geopolitischer Machtfaktor. Die Abgrenzung von Piraterie und Seekriegsführung ist historisch somit nicht immer eindeutig. Mitunter wurden ganze seefahrende Völker oder Gesellschaften als Piraten angesehen. Auch die sogenannte „Goldene Ära“ der Piraterie (circa 1690 bis 1730) wurde erst nach einer mehr oder weniger verdeckten, aber aktiven politischen Unterstützung der Piraten durch europäische Großmächte möglich.

    Der vermeintlich anarchische und autarke Charakter der Piraterie im rechtsfreien oder rechtsarmen Raum auf hoher See und die Vorstellung von zusammengetragenen Reichtümern haben wesentlich zur Faszination der literarisch-medialen Figur des Piraten beigetragen. Die Realität sah jedoch anders aus und war oft von materiellem Elend und Grausamkeit gegenüber den Beraubten bestimmt. Andererseits kam es auch zur propagandistischen Überzeichnung angeblicher piratischer Greueltaten.

    Geschichte der Piraterie [Bearbeiten]

    Wegen der Verflechtungen von Piraterie und Seehandel muss die Geschichte der Piraterie immer im geopolitischen Kontext gesehen werden, so dass eine strikt chronologische Darstellung nicht möglich ist.

    Im Mittelmeerraum [Bearbeiten]

    Im Altertum war Piraterie als rechtlicher Begriff nicht genau definiert, da es zu dieser Zeit noch kein allgemeines Völkerrecht oder Seerecht gab. Seehandelswege waren grundsätzlich von den jeweiligen Herrschern der Durchfahrtsgebiete abhängig und durch Raub gefährdet, so dass sie durch eigene Maßnahmen gesichert werden mussten.
    Karte des östlichen Mittelmeeres (1906)
    Karte des östlichen Mittelmeeres (1906)

    Im östlichen Mittelmeer wurde die antike Piraterie durch den Küstenverlauf begünstigt, da dieser mit zahlreichen Inseln, Vorgebirgen und Buchten eine Vielzahl von Zufluchtsmöglichkeiten bot. Bereits ägyptische Aufzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. belegen Überfälle der Lukka auf Zypern. Diese Piraten stammten von der kleinasiatischen Südküste, der heutigen Südwest-Türkei, wahrscheinlich aus Lykien. Auch in vielen späteren antiken Quellen galt diese Region als Heimat von Piraten, die große Teile des östlichen Mittelmeers unsicher machten. Im 13. Jahrhundert verbündeten sich die Lukka mit den Hethitern gegen Ägypten und gingen im 12. Jahrhundert wahrscheinlich in den sogenannten „Seevölkern“ auf.

    Die Seevölker in Ägypten [Bearbeiten]

    Hauptartikel: Seevölker

    Als einer der ersten bekannten Höhepunkte der Piraterie gilt der sogenannte „Seevölkersturm“. Ein Relief im Tempel von Medinet-Habu (Theben) und der Papyrus Harris aus der Zeit Ramses' III. berichten, dass sich hauptsächlich zur See operierende Völker zu einer Koalition zusammengeschlossen hatten und im östlichen Mittelmeerraum Städte und Reiche zerstörten. Die in weiten Teilen dieses Gebietes nachgewiesenen Zerstörungen um und kurz nach 1200 v. Chr. werden oft mit diesem „Seevölkersturm“ in Verbindung gebracht, beispielsweise in Ugarit. Zypern wurde etwa 200 Jahre lang durch (vermutlich aus der Ägäis oder Kleinasien kommende) Räuber bedrängt. Diese Seevölker in ihrer Gesamtheit jedoch als Piraten zu bezeichnen, wäre historisch mehr als ungenau.

    Schardana beziehungsweise Šardana (aus Šrdn) ist die ägyptische Bezeichnung für ein Volk zur Zeit des Neuen Reichs, also vom 15. bis 11. Jahrhundert v. Chr. Man findet es in der Literatur auch unter den Namen Sarden, Sardan, Širdan(a) und Scherden. Sie werden in ägyptischen Quellen zu den sogenannten „Seevölkern“ gezählt, die teils zu Lande, teils zu See operierten und um 1200 v. Chr. für Ägypten zu einer ernsten Bedrohung wurden.
    Seeschlacht im Nildelta zwischen den Seevölkern und den Streitkräften Ramses III. (1198–1166 v. Chr.) Umzeichnung Wandrelief im Tempel von Medinet-Habu/Theben
    Seeschlacht im Nildelta zwischen den Seevölkern und den Streitkräften Ramses III. (1198–1166 v. Chr.) Umzeichnung Wandrelief im Tempel von Medinet-Habu/Theben

    Im Gegensatz zu einigen anderen Seevölkern sind die Schardana schon lange vor 1200 v. Chr. in ägyptischen Quellen bezeugt. In Briefen der Amarna-Korrespondenz, die aus der Zeit von Amenophis III. datieren, werden Schardana-Krieger erwähnt, sowohl als Söldnertruppen im Dienste kanaainitischer oder syrischer Kleinstaaten als auch – in kleinen unabhängigen Gruppen – offenbar als Piraten im östlichen Mittelmeer agierend. Die Schardana galten als besonders erfahren in Seekämpfen, doch gab es auch Schardana-Söldner, die als spezielle Fußtruppen eingesetzt wurden. Zu Beginn der Regierungszeit von Ramses II. scheinen Schardana(-Piraten?) eine immer größere, zumindest lästigere Bedrohung auch für Ägypten geworden zu sein. In den Amarna-Briefen ist die Rede von „Schardana auf ihren Kriegsschiffen“. Ob es sich dabei um mehr oder weniger gut organisierte Piraten handelte oder um eine aufstrebende Seemacht, ist unklar. Ramses II. ging jedenfalls hart gegen sie vor. Andererseits setzte er in der berühmten Schlacht bei Kadesch (1274 v. Chr.) zwischen Ägypten und dem Hethiterreich eine größere Anzahl von Schardana-Söldnern ein. Erst in einer kombinierten See- und Landschlacht im Nildelta gelang es Ramses III. 1186 v. Chr., die Seevölker entscheidend zu schlagen. Ihre Reste siedelten sich anscheinend in Palästina an, wo der Stamm der Peleset mit den biblischen Philistern in Verbindung gebracht wird.

    Der „Seevölkersturm“ wird für den Niedergang der bronzezeitlichen Kulturen im östlichen Mittelmeer verantwortlich gemacht sowie für die „dunklen Jahrhunderte“ in Griechenland von ca. 1100 bis 800 v. Chr. Da dies zu einem Rückgang des Seehandels führte, nahm in dieser Zeit übrigens auch die Piraterie wieder ab.

    Griechische Antike [Bearbeiten]

    Archaische Zeit [Bearbeiten]

    In der Frühzeit herrschten eher Küstenpiraten vor, die mit Ruderbooten und ungedeckten Galeeren Küstenorte plünderten und küstennah fahrende oder rastende Schiffe bei günstigen Gelegenheiten überfielen. Erst mit der Entwicklung der Triere im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde es technisch möglich auch andere Schiffe effektiv zu verfolgen und Piraterie auf See nachhaltig zu betreiben.[1]

    Homer schildert bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. in seinen Epen Kaperfahrten als Haupterwerb. Thukydides nimmt an, dass sich Griechenland vor dem Trojanischen Krieg in einem permanenten Kriegszustand befunden hatte, der den Seeraum mit einschloss. Um einen gewissen Schutz zu erlangen, wurden Städte meist in einiger Entfernung zum Meer angelegt. Manche Piraten arbeiteten auch mit der küstennahen Bevölkerung zusammen, die das Strandrecht ausübte. Die überhandnehmende Seeräuberei wurde – laut Herodot und Thukydides – erstmals durch die Kreter unter ihrem König Minos erfolgreich bekämpft. Nach der Eroberung Kretas durch die Griechen wurde Kreta aber selbst zu einem wichtigen Piratenstützpunkt.

    Piraterie wurde nicht als anrüchiges Gewerbe angesehen, sondern galt als eine ehrenhafte Art, den eigenen Reichtum zu mehren. Selbst Odysseus rühmt sich bei Homer mehrerer eigener Raubzüge. Erst in späteren Quellen tritt die Piraterie als Begriff von negativer Wertung auf. Im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. ging die Republik Athen gegen Piratenstützpunkte auf Limnos, Kythnos, Mykonos und den Sporaden vor.

    Phokaier und Etrusker im westlichen Mittelmeer [Bearbeiten]

    Im westlichen Mittelmeer entwickelten sich die aus Kleinasien stammenden griechischen Phokaier zu einer regelrechten Seeplage. Durch die persische Expansion wurden sie aus Kleinasien vertrieben und siedelten sich in Alalia auf Korsika an. Von hier störten sie den Handel der Etrusker und Karthager als Piraten und durch Überfälle auf das italische Festland massiv. Andererseits wurde „Tyrrhener“, das griechische Wort für Etrusker, bei den Griechen nahezu zu einem Synonym für Pirat. Wie so oft, wurde also auch hier die Bezeichnung „Pirat“ zur Diffamierung politischer und sozialer Gegner benutzt. In einer gemeinsamen Aktion schlugen die Karthager und Etrusker um 540 v. Chr. die Phokaier in einer Seeschlacht und zwangen sie zur Aufgabe ihrer Niederlassungen. Mit dieser Niederlage endete die Expansion der Griechen im westlichen Mittelmeerraum. Die Etrusker und die Großmacht Karthago waren von da an Verbündete. Zuvor hatten die Etrusker des öfteren auch karthagische Schiffe gekapert.

    Auf Abbildungen des 8. Jahrhunderts v. Chr. von phönizischen Schiffen finden sich bereits Galeeren mit zwei Reihen von Rudern übereinander, die schnellen Biremen. Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. entwickelten sich aus großen Biremen noch größere Galeeren mit drei Ruderreihen. Diese Triremen, oder Trieren, wurden oft mit einem Rammsporn ausgerüstet und als Kriegsschiffe eingesetzt. Seeräuber, die kein Interesse daran hatten, ihre Beute zu rammen und zu versenken, bevorzugten jedoch weiterhin wendigere und schnellere Biremen mit großen Rahsegeln, bei denen man teilweise die Ruder entfernen konnte, was das Entern erleichterte.

    Hellenistische Zeit [Bearbeiten]

    Eine weiteren Höhepunkt erlebte die Seeräuberei in der Zeit von den Perserkriegen bis in die Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. Während man am Ende des 4. Jahrhunderts v. Chr. noch von Rhodos aus – wo sich einer der größten Sklavenmärkte der Antike befand – erfolgreich gegen die Seeräuber vorgehen konnte, waren andere Städte, wegen des nahezu permanenten Kriegszustands, nicht mehr in der Lage, für die Sicherheit ihrer Seewege zu sorgen. Besonders problematisch war, dass sich die Piraten oft mit den kriegführenden Parteien verbündeten. So unterstützte der Aitolische Bund, der im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. Zentralgriechenland beherrschte, die Piraterie gegen andere griechische und persische Staaten. Die Duldung der Piraterie stand somit im Widerspruch zum Wunsch der etablierten Mächte nach sicheren Seewegen. 192 v. Chr. wurde der Aitolische Bund von den Römern unterworfen, woraufhin die meisten Piraten nach Kilikien auswichen. Auf Kreta wurden die dortigen Seeräuber im 2. Jahrhundert v. Chr. andererseits von kilikischen Piraten verdrängt. In der Literatur der Zeit wird des öfteren über durch Piraten getötete, verschleppte und verkaufte Personen berichtet.

    Römisches Reich [Bearbeiten]

    Die Illyrer in der Adria [Bearbeiten]
    Adriatisches Meer
    Adriatisches Meer

    Im Zuge ihrer Expansion, die sie im 3. Jahrhundert v. Chr. aus der Apennin-Halbinsel hinausführte, wurden die Römer auch mit der Piraterie konfrontiert. Zuerst mussten sie illyrische Piraten in der Adria bekämpfen, bis sie die Region 168 v. Chr. annektierten. Nur in Dalmatien konnte sich ein kleines Refugium illyrischer Seeräuber bis 9 n. Chr. halten. Die Liburna der illyrischen Piraten wurde zum Standardschiff der römischen Polizei-Wachflotte. Eine Weiterentwicklung davon ist die Dromone (Läufer). Im Jahre 122 v. Chr. führten die Römer einen Krieg gegen die Seeräuber auf den Balearen.

    Die Kilikier aus Kleinasien [Bearbeiten]

    Versuche, die Seeräuberei im östlichen Mittelmeer zu unterbinden, scheiterten jedoch mehrfach, so die Aktion unter Marcus Antonius Orator 102 v. Chr. in Kilikien und unter Marcus Antonius Creticus 74 v. Chr. auf Kreta. Hierbei spielte auch eine Rolle, dass die römischen Gouverneure der Provinz Asia und die Bürger von Milet, Ephesos und Smyrna selbst gerne Geschäfte mit den Piraten machten und z. B. ihren Bedarf an Sklaven bei den kilikischen Seeräubern deckten. Während des Niederganges des Seleukidenreiches und der Kriege des Mithridates wurden die kilikischen Piraten immer mächtiger. Ihr Zentrum wurde Delos, von wo aus sie den Sklavenhandel im östlichen Mittelmeer unter ihre Kontrolle brachten, und 86 v. Chr. ein römisches Geschwader vor Brindisi in Süditalien besiegten. Im Jahre 75 v. Chr. wurde der junge Gaius Iulius Caesar während einer Studienreise bei der Insel Pharmakussa, südlich von Milet, von Piraten gefangengenommen. Nachdem er gegen ein Lösegeld freigelassen worden war, bekämpfte er die dortigen Piraten.

    67 v. Chr. störten die Piraten nicht nur massiv die Getreideversorgung Roms, sondern überfielen als Zeichen ihrer Macht auch mehrere Städte Italiens. Als Reaktion darauf wurde Gnaeus Pompeius Magnus noch im selben Jahr durch ein Gesetz (Lex Gabinia) mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet (Imperium) und konnte – anders als seine Vorgänger – innerhalb weniger Wochen die Sicherheit der Seewege wiederherstellen. Pompeius entwickelte eine eigene Strategie: Er teilte die römische Flotte in viele kleine Gruppen auf, die er im Mittelmeer positionieren ließ, um alle Piratenhäfen gleichzeitig zu blockieren. Dann überließ man es dem Heer, die Schlupfwinkel von Land aus anzugreifen und zu zerstören. Mobile Reserveflotten jagten die restlichen Piraten auf dem Meer und verhinderten deren Zusammenschluss mit anderen Gruppen. Auch der letzte Stützpunkt der kilikischen Piraten im heutigen Alanya (ehemals Korakesion, Rabenhorst), in Pamphylien, wo der Piratenhäuptling Diototus Tryphon eine Festung erbaut hatte, wurden schließlich durch Pompeius besiegt. Zwar war die Piraterie nicht vollständig auszurotten, aber die weit verzweigten und komplexen Organisationsstrukturen der Seeräubergruppen konnten nachhaltig zerschlagen werden. Die römische Flotte sorgte in der Zeit des Prinzipats dafür, dass eine organisierte Piraterie in größerem Umfang nicht mehr möglich war. In dem Moment, wo Piraten aktiv wurden, griffen sofort die Statthalter der einzelnen Provinzen ein. Trotzdem bildete Piraterie ein beliebtes Motiv in der zeitgenössischen Literatur, vor allem im Roman.

    Die Vandalen aus Nordafrika [Bearbeiten]

    Selbst in den unsicheren Zeiten der Spätantike waren nicht Piraten schuld an den unsicheren Seewegen, sondern die Raubzüge der Vandalen, die sich in Nordafrika (Karthago) ein eigenes Reich erobert hatten. Von dort aus griffen sie 455 n.C. mit einer Flotte Rom an und plünderten die Stadt zwei Wochen lang. Durch diese Aktion wurde der Begriff Vandalismus sprichwörtlich. Nach der Landung einer byzantinischen Flotte unter Belisar 533 wurden die Vandalen jedoch größtenteils vernichtet.

    Mittelalter [Bearbeiten]
    Satellitenaufnahme des Mittelmeeres
    Satellitenaufnahme des Mittelmeeres

    Im Rahmen der Expansion des islamischen Kalifenreiches kam es vom 7. Jahrhundert an zu vermehrten Angriffen arabischer Flotten auf christliche Länder. Das byzantinische Reich wurde dabei von den Küsten des heutigen Libanon aus bedroht, Sizilien, Sardinien und Süditalien vom Gebiet des 697 gefallenen Exarchats Karthago, die Balearen vom omaijadischen Emirat (später Kalifat) Cordoba. Vermutlich wurde das bis heute gebräuchliche Lateinersegel und das ihm verwandte Luggersegel im 8. oder 9. Jahrhundert von sarazenischen Piraten im Mittelmeer eingeführt. Dies erleichterte das Kreuzen gegen den Wind und verkürzte die Fahrtzeiten erheblich.

    Etwa zur selben Zeit begannen kroatische und serbische Piraten aus Dalmatien („Narentaner“) den byzantinischen Handel mit Orientwaren in der Adria zu stören, wobei sie gelegentlich auch mit den Arabern gemeinsame Sache machten. Erst im 11. und 12. Jahrhundert gelang es der aufstrebenden Handelsstadt Venedig zunehmend, Istrien und die dalmatinischen Küsten unter ihre Kontrolle zu bringen. Seit dem 12. Jahrhundert fanden auch vom normannischen Königreich Sizilien aus größere Gegenangriffe auf die nordafrikanische Küste statt, die das Zeitalter der Kreuzzüge einläuteten.

    Einer der Gründe für das Debakel des Vierten Kreuzzuges von 1204, bei dem katholische Kreuzfahrerflotten das christliche Konstantinopel heimsuchten und plünderten, anstatt das von Moslems besetzte Jerusalem zu befreien, lag darin, dass die byzantinische Marine lange Zeit vor allem italienische Seeleute angeheuert hatte. Im späten 12. Jahrhundert fielen diese Matrosen jedoch unter den Verdacht heimlich mit Venedig und anderen konkurrierenden italienischen Staaten zu sympathisieren. Viele der Seeleute, die nicht verhaftet werden konnten, flüchteten deshalb auf entlegene Stützpunkte in der Ägäis und im Ionischen Meer und wurden zu Piraten, anstatt im entscheidenden Moment die byzantinische Hauptstadt zu verteidigen. Später sahen sich die Byzantiner genötigt, diese italienischen Piraten um ihre (zweifelhafte) Hilfe zu bitten, nicht nur im Kampf gegen die aufstrebenden Osmanen in Kleinasien, sondern auch gegen ihre eigenen Landsleute, Venezianer und Genueser. Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurden diese jedoch nach und nach von osmanischen Korsaren verdrängt, die nun ihrerseits die Küsten christlicher Länder bedrohten. Eine letzte Gruppe, die Katalanische Kompanie, die in der Umgebung von Athen einen Piratenbund gegründet hatte, verbündete sich schließlich mit den muslimischen Korsaren.

    Neuzeit [Bearbeiten]

    Die Uskoken in der Adria [Bearbeiten]

    Entlang der kroatischen Adriaküste nahmen kroatische Uskoken im 16. und 17. Jahrhundert die Tradition der Narentaner wieder auf und plünderten von Senj aus die Schiffe der venezianischen Besatzungsmacht.
    Burghauptmann Ivan Lenković, Uskokenführer
    Burghauptmann Ivan Lenković, Uskokenführer

    Mit ihren kleinen und wendigen Booten machten sie die ganze Adria unsicher. Ihre Operationen richteten sich dabei nun nicht nur gegen die Türken, sondern besonders, unter wenigstens stillschweigender Einwilligung des Wiener Hofs, gegen venezianische Schiffe, zum Beispiel an der Küste von Zadar. Dies gab 1612 die Veranlassung zu einem Krieg zwischen Österreich und der Republik Venedig, infolge dessen die Uskoken Senj verlassen mussten. Ihre Schiffe wurden verbrannt, und sie zogen 1617 in das Gebiet von Karlovac und an die Kupa.[2]

    Die nordafrikanischen Barbaresken [Bearbeiten]

    Im 16. Jahrhundert waren die moslemischen Korsaren die vorherrschenden Piraten der nordafrikanischen Küste und des Mittelmeerraums -- wobei allerdings die Malteser auf gleiche Weise Freibeuterei gegen moslemische Schiffe ausübten. Stützpunkte der moslemischen Korsaren waren die Barbareskenstaaten Marokko, Algier, Tunis und Tripolis, von wo aus sie im Auftrag des osmanischen Sultans, im gesamten Mittelmeer Jagd auf die Schiffe christlicher Mächte machten. Andererseits verteidigten sie die nordafrikanische Küste gegen die Flotten der Spanier, deren Expansionsdrang sich vor der Kolonisierung Amerikas vor allem nach Süden, gegen die Muslims gerichtet hatte. Als Gegenleistung dafür, dass die örtlichen Statthalter des Sultans, die Beys, den Korsaren ihre Häfen zur Verfügung stellten, erhielten diese in der Regel ein Zehntel der Beute, plus Hafengebühren. Oftmals wurden erfolgreiche Korsaren selbst zu Beys ernannt. Bei den Barbaresken handelte es sich übrigens zum Teil um konvertierte Christen, die im Dienst des Sultans Karriere zu machen hofften. Viele andere waren aus christlichen Staaten, vor allem aus Spanien, vertriebene Muslims und deren Nachkommen. Von Nordafrika aus, wo es ihnen an anderen Einkommensmöglichkeiten mangelte, versuchten sie sich an ihren Vertreibern zu rächen. Zu den bekanntesten Korsaren gehörten die Gebrüder Arudsch und Khair ad-Din Barbarossa, Murad Reis, Turgut Reis und Kilic Ali Pascha.

    Bemerkenswert ist auch, dass die verschiedenen christlichen Staaten wiederholt und wechselweise mit den Barbaresken separate Friedensverträge abschlossen, die natürlich Tribute beinhalteten. Um weiterhin auf Beutefahrten und Küstenraubzüge ziehen zu können, war es für die „Diplomatie“ der Barbareskenstaaten daher wichtig, niemals mit allen christlichen Seefahrerstaaten gleichzeitig Frieden zu haben.
    Kleine Johanniter-Schebecke, um 1600
    Kleine Johanniter-Schebecke, um 1600

    Die bevorzugten Schiffstypen der Korsaren waren kleine Galeeren mit Lateinersegeln, wie die wendige Fusta mit ihrem geringen Tiefgang. Im Gegensatz zu den Kriegsschiffen des Nordens waren sie nur schwach mit Geschützen bestückt, die außerdem im Bug untergebracht waren und nur nach vorne schießen konnten. Besonders bei Flaute waren sie bloßen Segelschiffen weit überlegen. Bei den Ruderern auf den großen Galeeren handelte es sich meist um Sklaven oder Kriegsgefangene. Auf den kleineren Fusten und Galeoten mussten die Korsaren hingegen selbst rudern, was anderseits den Vorteil hatte, dass niemand auf Sklaven zu achten hatte und jeder Mann an Bord ein Kämpfer war. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde die Schebecke, die zunehmend nur gesegelt wurde, immer beliebter.

    Die Johanniter- oder Malteser-Ordensritter [Bearbeiten]

    Auf christlicher Seite standen den Barbaresken vor allem die Flotten der Johanniter[3] gegenüber. Die Johanniter hatten zunächst ihr Zentrum auf Rhodos und später, nach der Eroberung von Rhodos 1522, ab 1530 auf Malta. Deshalb wurden die Ordensritter seit 1530 „Malteser“ genannt. Bis zur Eroberung durch die Osmanen 1551 beherrschten sie auch Tripolis. Dieser in der Tradition der Kreuzfahrer stehende Orden bot zwar einerseits einen gewissen militärischen Schutz vor den nordafrikanischen Korsaren, betrieb aber auch selbst Piraterie, und zwar nicht nur gegen muslimische Länder. Da bis 1571 zwischen den Osmanen und Venezianern Frieden herrschte, glaubten sich die Malteser berechtigt, auch venezianische Schiffe zu überfallen, selbst gegen den Willen von Papst und Kaiser. Aus diesem Grund wurden die Malteser von ihren christlichen Opfern ebenfalls als Korsaren bezeichnet, nämlich als „Korsaren, die ihre Kreuze zur Schau stellen“.

    Der letzte große Fang gelang den Maltesern am 28. September 1644: Eine aus sechs Galeeren bestehende Flotte der Malteser eroberte und plünderte bei Karpathos einen türkischen Geleitzug aus zehn Schiffen, der sich auf der Fahrt nach Alexandria befand. Das wertvollste Schiff des türkischen Konvois war eine Galeone von etwa 1.200 t, die eine der Hauptfrauen des türkischen Sultans Ibrahim und ihre erheblichen Schätze sowie ihr Gefolge transportierte. Dieser Überfall war einer der Anlässe zur Eröffnung des 6. venezianischen Türkenkrieges (1645–1696), der für Venedig nach der Belagerung von Candia mit dem Verlust Kretas endete.[4] Obwohl die Malteser-Ritter ihren Stützpunkt noch bis 1798 behalten konnten, stellten sie von nun an keine Gefahr mehr dar.
    Bombardierung von Algier durch einen britisch-niederländischen Flottenverband, 1816
    Bombardierung von Algier durch einen britisch-niederländischen Flottenverband, 1816

    Niedergang des Korsarentums [Bearbeiten]

    Auch die Piraterie der Barbaresken-Korsaren hatte in der Mitte des 17. Jahrhunderts bereits ihren Höhepunkt überschritten. In der Spätphase waren sie meist nicht mehr an der Ladung selbst interessiert, sondern an der Erpressung von Lösegeldern für Schiffe und Mannschaften, sowie an den informellen Tributzahlungen der betroffenen Nationen. Hierunter hatte besonders die Handelsmarine der jungen und militärisch noch schwachen USA zu leiden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden diese Praktiken durch militärische Unternehmungen wie den Ersten Barbareskenkrieg zwischen Tripolis und der Vorform der United States Navy (1801–1805) weitgehend eingedämmt[5] und endgültig mit der Eroberung Algeriens durch Frankreich um 1830 gewaltsam beendet.

    Die griechischen Freiheitskämpfer [Bearbeiten]

    In der Ägäis mit ihren zahllosen Inseln verschwand die Seeräuberei nie ganz. Als am 22. Februar 1821 im Zuge der Griechischen Revolution der offene Aufstand gegen das Osmanische Reich ausbrach, scharten sich die Piraten unter der Flagge mit dem blauen Kreuz und erhoben ihre Seeräubereien zum Freiheitskampf. Ihr Ausgangspunkt war die Insel Hydra. Ähnlich wie bei den holländischen Zeegeuzen ist der Status der griechischen „Freiheitspiraten“ unklar. Auf der einen Seite lieferten sie der türkischen Flotte erbitterte und oftmals erfolgreiche Kämpfe, was echte Piraten nie getan hätten. Anderseits zeigten sie nicht die geringste Scheu, Frachtschiffe, gleichgültig welcher Nation, aufzubringen und auszurauben, um ihre Kriegskasse aufzufüllen. Unter Konstantin Kanaris, Andreas Miaoulis und Jakob Tombasis unterstützten hunderte Schiffe diese Unabhängigkeitsbestrebungen. Sie wurden später zu griechischen Admirälen ernannt, und viele ihrer Taten wurden als Freiheitskampf verklärt.[6]

    Im Nord- und Ostseeraum [Bearbeiten]

    Die Wikinger [Bearbeiten]
    Eine zeitgenössische Darstellung der Wikinger
    Eine zeitgenössische Darstellung der Wikinger

    Hauptartikel: Wikinger

    Ab dem 8. Jahrhundert traten die Wikinger aus Skandinavien an allen europäischen Küsten als Plünderer auf. Die erste Erwähnung fanden sie anlässlich der Plünderung des Klosters Lindisfarne 793, die folgenden zwei Jahrhunderte wird dann immer wieder von Plünderungen berichtet. Beschränkten sich die Überfälle zunächst nur auf unmittelbar an der Küste gelegene Orte, dehnten sich die Überfälle etwa ab der Mitte des 9. Jahrhunderts entlang der Flußsysteme bis in das Binnenland aus. So wurde 845 Hamburg erstmals zerstört, der damals wichtige Handelsplatz Dorestad zwischen 834 und 873 alleine sechsmal geplündert, auch Paris wurde mehrfach überfallen. Bis nach Kiew stießen Wikinger vor und plünderten sogar im Mittelmeer. Die Überfälle entlang der Flüsse erfolgten nach dem Muster, dass die Wikinger mit großen Flottenverbänden erschienen, auf beiden Seiten der Flussmündungen Stützpunkte errichteten und dann Überraschungsangriffe auf lohnende Ziele im Landesinneren durchführten. [7]

    In der Heimskringla von Snorri Sturluson und Skáldskaparmál sind Einzelheiten enthalten, wie die Wikinger vorgingen, um fremde Schiffe zu kapern. Allerdings wurden sie mit dem Erstarken der Königsmacht und dem Vordringen des Christentums allmählich geächtet. Die meisten integrierten sich in die regulären Heere der Könige und hörten damit auf, Wikinger zu sein.

    Bereich der Hanse [Bearbeiten]

    Im Gegensatz zum Mittelmeerraum waren in Nordeuropa geruderte Galeeren nach der Wikingerzeit bald außer Gebrauch gekommen. Ebenso benutzten alle Seefahrer mehr oder weniger dieselben Schiffstypen. Für kriegerische und piratische Zwecke wurden die gewöhnlichen Handelsschiffe meist nur stärker bemannt und mit erhöhten Gefechtsplattformen an Bug und Heck versehen. Zu den wichtigsten Neuerungen im Schiffsbau der Hansezeit gehört die Entwicklung der Kogge mit Heckruder, das das bis dahin übliche Seitenruder ablöste. Ab dem 14. Jahrhundert wurde es auch im Mittelmeerraum verwendet. Vor der Einführung von Schusswaffen und Kanonen bildeten Bogenschützen die Schiffsartillerie.
    Carta Marina der Ostsee, Nordsee und des Nordatlantiks, 1539
    Carta Marina der Ostsee, Nordsee und des Nordatlantiks, 1539

    Nach dem Untergang der Insel Rungholt bei der Groote Mandränke im Januar 1362 taten sich viele der heimatlos gewordenen Fischer und Bauern, auf der so genannten Wogemannsburg bei Westerhever zusammen, um gemeinsam ihren Lebensunterhalt durch Überfälle auf kleine Gehöfte und kleine Handelsschiffe zu gewinnen. Die Wogemänner wurden aber bereits 1370 nach Verrat vom Staller Owe Hering und den Bewohnern der Umgebung bezwungen. [8]

    Die Likedeeler [Bearbeiten]
    Gepfählter Schädel eines in Hamburg Hingerichteten, um 1400, entdeckt 1878 beim Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook, diente als Grundlage der Rekonstruktion der Gesichtszüge, vermutlich ein Pirat, eventuell Klaus Störtebeker
    Gepfählter Schädel eines in Hamburg Hingerichteten, um 1400, entdeckt 1878 beim Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook, diente als Grundlage der Rekonstruktion der Gesichtszüge, vermutlich ein Pirat, eventuell Klaus Störtebeker

    Likedeeler („Gleichteiler“) nannten sich die Freibeuter und Seeräuber, die ab Mitte der 1390er Jahre die Nord- und Ostsee unsicher machten, weil sie grundsätzlich die Beute zu gleichen Teilen untereinander aufteilten. Mehr als 30 Jahre lang fügten sie dem Seehandel der Hanse große Verluste zu. Die bekanntesten Anführer waren Klaus Störtebeker, Gödeke Michels, Hennig Wichmann und Magister Wigbold.

    Ursprünglich wurden sie 1391 als seefahrende Blockadebrecher, sogenannte Vitalienbrüder, angeheuert, um die Lebensmittelversorgung für das belagerte Stockholm im Krieg Schwedens gegen Dänemark aufrechtzuerhalten. Außerdem sollten sie im Seekrieg dänische Kriegsschiffe versenken und den Seehandel Dänemarks mit Kaperfahrten unterbinden. Seit 1392 diente ihnen vor allem die Insel Gotland als Operationsbasis. Im selben Jahr griffen sie Bergen in Norwegen an. Auf Gotland verselbständigten sie sich nach und nach und entwickelten sich unter der Losung „Gottes Freund und aller Welten Feind!“ zu allseits gefürchteten Seeräubern. 1398 wurden die Vitalienbrüder jedoch durch einen Angriff des Deutschen Ordens unter Konrad von Jungingen wieder von der Insel vertrieben. [9]

    Danach verlegten sie ihren Tätigkeitsschwerpunkt in die Nordsee. Stützpunkte fanden sie vor allem in Ostfriesland, zum Beispiel in der Handelsstadt Emden und in Marienhafe. Auf Druck der Hanse mussten sich die Likedeeler jedoch von diesem Stützpunkt wieder zurückziehen. Störtebeker wurde am 22. April 1401 von einer hamburgischen Flotte unter Simon von Utrecht vor Helgoland nach schweren Kämpfen gefangengenommen und am 20. Oktober 1401 in Hamburg auf dem Grasbrook hingerichtet. Gödeke Michels und Magister Wigbold konnten zunächst entkommen, wurden aber am 20. Oktober 1401 ebenfalls gefasst und 1402 ebenfalls auf dem Grasbrook hingerichtet.[10]

    Die von Friesland ausgehende Piraterie war mit dem Ende der Likedeeler allerdings nur kurzfristig beendet, 1430, 1431 und 1433 kam es noch zu bremisch-hamburgischen Militärexpeditionen zur Unterbindung der Seeräuberei, dabei wurde 1433 Emden belagert, am 20. Juli 1433 eingenommen und ein hamburgischer Statthalter in Emden eingesetzt. Die Hamburger zogen erst 1447 wieder aus Emden ab. Noch auf dem Hansetag zu Bremen wurde am 25. Mai 1494 Klage wegen Räubereien friesischer Häuptlinge geführt. Auch die Insel Borkum gilt als Fluchtort von Piraten während der Hansezeit.

    Weitere Kaperkriege der Hanse [Bearbeiten]

    Die ständigen Einschränkungen der Privilegien der Hanse am Londoner Stalhof führten zur Kriegserklärung der wendischen und preußischen Städte der Hanse gegen England. Der Seekrieg wurde als Kaperkrieg geführt und für die Hanse durch den Frieden von Utrecht (1474) durch den Bürgermeister Hinrich Castorp erfolgreich abgeschlossen. Der Schiffshauptmann Paul Beneke aus Danzig eroberte im Ärmelkanal die Galeone Sankt Thomas aus Florenz. Auf ihr wurde der berühmte Flügelaltar des Jüngsten Gerichts von Hans Memling erbeutet.

    Zwischen 1522 und seinem Tod 1540 übte der friesische Häuptling im Harlingerland Balthasar von Esens mit Vorliebe Piraterie gegen Schiffe der Hansestadt Bremen aus. Nach zwei Feldzügen des Grafen Edzard I. von Ostfriesland 1524 und 1525 und seines Nachfolgers, des Grafen Enno II. von Ostfriesland, verlor er kurzzeitig seine Herrschaft, konnte diese aber in der Folge der Geldrischen Fehde wiedererlangen. Da er ab 1537 die Überfälle auf bremische Schiffe verstärkt hatte, begann eine Auseinandersetzung zwischen Bremen und dem Schmalkaldischen Bund einerseits und Balthasar von Esens und des mit ihm seit längerer Zeit verbündeten Herzogtums Geldern andererseits. 1538 wurde in der Folge die Reichsacht über Balthasar von Esens verhängt. Bremen nahm dies zum Anlass, militärisch gegen Balthasar vorzugehen. 1540 griffen die Bremer gemeinsam mit Maria von Jever Esens an. Balthasar starb während der Belagerung.[11]

    Die Wassergeusen in Holland [Bearbeiten]

    In Holland waren im 16. Jahrhundert die Wassergeusen gefürchtete Freibeuter. Während der Gewaltherrschaft der Spanier in den Niederlanden rüsteten viele Flüchtlinge aus Holland Kaperschiffe aus, mit denen sie Jagd auf spanische Schiffe machten. Sowohl Adlige als auch Kaufleute gaben Summen zur Ausrüstung der Schiffe her und teilten den Gewinn. Besonders die Watteninseln Terschelling und Rottumeroog dienten den Wassergeusen als Zufluchtstätten. Auch die englischen, französischen und deutschen Nordseehäfen (insbesondere Emden) nahmen sie auf. Da sie jedoch ohne Bestallung waren, wurden sie von den Spaniern als Seeräuber behandelt, bis sich Prinz Wilhelm von Oranien mit ihnen verbündete, ihnen Kaperbriefe gab und Wilhelm II. von der Marck zum Admiral der Wassergeusen ernannte. Die „Widerstandsbewegung zu Wasser“ bekam danach mehr und mehr Unterstützung aus allen Schichten der Bevölkerung.

    Polarkreis [Bearbeiten]

    Im Bereich der Polarmeere war Piraterie eng mit Robben- und Walfang verquickt. Einer der bekanntesten Piraten war der dänische Walfänger Jürgen Jürgensen (1780–1845). Jürgensen nutzte den Krieg zwischen England und Dänemark um Island die ersehnte Unabhängigkeit von dänischen Lebensmittellieferungen, die regelmäßig von England abgefangen wurden, zu sichern, indem er den Isländern englische Lebensmittel aufzwang und ernannte sich gleich zum König Islands.[12]

    Im Atlantik und in der Neuen Welt [Bearbeiten]

    Das europäische Kaperwesen [Bearbeiten]

    Bereits im Mittelalter, besonders während des Hundertjährigen Krieges, und in der frühen Neuzeit, gingen staatlich geduldete Piraten auf Kaperfahrt.

    Allgemein [Bearbeiten]

    Im französischen Raum und im Mittelmeerraum wurden sie oft als Korsaren (italienisch: corsaro) bezeichnet. Das Wort Freibeuterei war ursprünglich ein Synonym für Piraterie und bezeichnete eben das freie Beutemachen, erst später den mehr oder weniger legalen Kaperkrieg. Aus dem niederländischen Wort vrijbuiter entstand jedoch im karibischen Raum das französische flibustier, das englische filibuster und das spanische filibustero, das wieder gewöhnliche Piraten bezeichnete. Im Deutschen wird der Ausdruck Flibustiers allerdings oft mit Freibeuter übersetzt, wodurch eine gewisse Unsicherheit bei der Bedeutung des Wortes entsteht.

    In Kriegszeiten versuchten die kriegführenden Parteien, nicht nur die gegnerischen Kriegsflotten zu besiegen, sondern vor allem die gegnerische Handelsschifffahrt zu stören. Mangels königlicher Kriegsschiffe – Kriegsmarinen im modernen Sinne entstanden erst im Laufe des 16. Jahrhunderts – wurden private Schiffe durch Kaperbriefe dazu ermächtigt, feindliche Handelsschiffe während des Kriegs zu kapern. Diese Schiffe sollten dann einem Prisengericht in den Heimathäfen der Freibeuter übergeben werden. Nachdem ein Teil der Beute, meistens 10–20 %, für den Kaperbrief an die Krone oder die Regierung abgeführt worden war, wurde die restliche Beute unter den Inhabern und Kapitänen der Schiffe aufgeteilt. Die Besatzungen bekamen meist keinen Lohn oder Sold, sondern waren ebenfalls an der Beute beteiligt. Solange nur gegnerische Schiffe angegriffen wurden, waren die Überfälle durch den Kaperbrief gedeckt. Wurden aber eigene oder verbündete Schiffe überfallen, was vor allem in Friedenszeiten geschah, galten die Freibeuter ab diesem Zeitpunkt als gewöhnliche Piraten. Korsaren und Piraten hatten oft eine ähnliche Geschäftsgrundlage: Schiffe, Ausrüstung und Besatzung wurden von Privatleuten finanziert, nicht selten auch von Aktiengesellschaften, deren Anteilscheine dem Käufer einen entsprechenden Anteil an der Beute sicherten.

    Französische Korsaren von der Zeit des „Sonnenkönigs“ bis zur Republik [Bearbeiten]

    Französische Städte wie Saint-Malo, Dieppe, Boulogne, Dünkirchen, Cherbourg, Nantes, Brest hatten ihre eigenen „Korsarenhelden“ oder sogar, wie das Städtchen Rotheneuve, eine ganze Korsarendynastie. Zur Zeit Ludwigs XIV. von Frankreich waren die Kaperbriefe (Lettres de Marque) vom König persönlich ausgestellt und unterzeichnet. Ihre Inhaber wurden auf strikte Einhaltung internationaler Kriegsregeln vereidigt, die Ausschreitungen und Brutalität verhindern sollten, die als Vorläufer der Genfer Konvention gelten können. Bezeichnend für die Haltung des „Sonnenkönigs“ gegenüber den Korsaren ist die Tatsache, dass er scharfe Kontrollen über die Reedereien ausübte, denen er seine Offiziere auslieh. Die Reeder mussten vor dem Auslaufen hohe Summen deponieren, die dazu benutzt werden sollten, Unrecht und Schäden gutzumachen, die außerhalb der königlichen Richtlinien vorgefallen sein mochten. Sie sollten die Offiziere davor schützen, von den Finanziers zu Dingen genötigt zu werden, die mit der Ehre eines königlichen Marineoffiziers nicht vereinbar waren. Einer der herausragenden Korsaren dieser Zeit war René Duguay-Trouin (1673–1736).

    Französische, italienische und griechische Korsaren ließen die kleinen, aber extrem schnellen und wendigen Lugger, Chasse-Marees, Tartanen, Navicellos und Sakolevas bauen, die noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts im Mittelmeer weit verbreitet waren. Der Korsar Robert Surcouf zum Beispiel hätte als einer der reichsten Männer Frankreichs durchaus die finanziellen Möglichkeiten gehabt, sich ein Linienschiff mit 100 Kanonen bauen zu lassen. Da dieses Schiff aber höchstens 7 Knoten gefahren wäre, benutzte er lieber eine leichte Korvette mit 18 Kanonen und extrem hoher Takelage und war damit schneller als seine Gegner oder Opfer.

    Die spanische Silberflotte [Bearbeiten]
    Sir Francis Drake's Fahrt nach West-Indien, 1585–86
    Sir Francis Drake's Fahrt nach West-Indien, 1585–86

    Die Entdeckung, Kolonisierung und Ausbeutung der Neuen Welt vor allem durch die Spanier hat im großen Umfang auch Piraten angelockt. Die Rivalität zwischen Spaniern, Engländern, Franzosen und Holländern wurde auch durch eine politische Unterstützung der Piraterie ausgefochten.

    Überfälle durch französische Freibeuter [Bearbeiten]

    Durch französische Korsaren, die vor europäischen Häfen kreuzten, erfuhren die europäischen Höfe bald von den Reichtümern der Neuen Welt. Jean Florin oder Fleury, der im Dienst des Grafen von Dieppe stand, sichtete 1523 vor der Südküste Portugals drei spanische Karavellen. Fleury und seine Männer kaperten zwei davon und erbeuteten drei große Kisten mit Goldbarren, 500 Pfund Goldstaub, 680 Pfund Perlen, dazu Smaragde und Topase. Daraufhin stellte der französische König Franz I., Kaperbriefe aus, um Jagd auf spanische Schatzschiffe zu machen.

    Die Schiffe der Spanier mussten zum Abtransport der Waren aus Südamerika die Karibik mit ihren vielen kleinen und großen Inseln durchqueren, die sich hervorragend als Stützpunkte für Piraten eigneten. Die Gold- und Silbertransporte durch die spanische Silberflotte (flota), die jedes Jahr die Ausbeute aus den ertragreichen Silberminen abtransportierte, waren hierbei nur die spektakulärste Möglichkeit, Beute zu machen. Tabak, Zuckerrohr, Kakao, Gewürze und Baumwolle waren ebenfalls lukrative Handelsgüter. Der erste war François Le Clerc, ein Hugenotte, wegen eines Holzbeines Jambe de Bois genannt. Mit drei Schiffen des Königs und mehreren Korsaren kaperte er Schiffe spanischer Kauffahrer und griff 1554 die damals größte Siedlung Santiago de Cuba an, im folgenden Jahr Havanna, zusammen mit Jacques de Sores. Als man dort das geforderte Lösegeld nicht zahlte, brannte er die Siedlung und alle Schiffe im Hafen nieder. Nachdem in Frankreich die Verfolgung von Hugenotten begonnen hatten, gründeten vertriebene Protestanten 1564 die Kolonie Fort Caroline in der Nähe des heutigen St. Augustine in Florida, von wo aus sie Piratenüberfälle auf spanische Schiffe und Häfen organisierten. Aber bereits ein Jahr später eroberte Pedro de Menéndez das Fort und ließ alle Protestanten ausnahmslos hinrichten.

    Überfälle durch englische Freibeuter [Bearbeiten]
    San Juan de Ulúa
    San Juan de Ulúa

    Die nächsten, die den Spaniern die Reichtümer der Neuen Welt streitig machten, waren die Engländer. Insbesondere die englische Königin Elisabeth I. unterstützte die Freibeuterei gegen die Spanier, teilweise sogar während offizieller Friedenszeiten. Der bekannteste von ihnen ist Francis Drake. Besonders auf seiner zweiten Kaperfahrt erbeutete er enorme Reichtümer, unter anderem wertvolle Schiffsprisen, wie das Schatzschiff Nuestra Señora de la Conceptión, welches aufgrund seiner Bewaffnung Cacafuego betitelt wurde. Sein Angriff auf den Maultiertreck mit Silber bei Panama misslang jedoch. Nach Drakes erfolgreichen Überfällen auf Küstenorte wurden von den Spaniern zahlreiche Festungsanlagen erbaut. Beispielhaft zu nennen ist die Befestigungsanlage auf San Juan de Ulúa zur Verteidigung des Hafens von Veracruz.

    Im Auftrag von Drake, John Hawkins und Martin Frobisher entwickelten englische Schiffsbauer den Typ der elisabethanischen Galeone, die schneller und wendiger war als die bis dahin gefahren Karacken, Galeassen und großen Karavellen der Spanier. Sie waren besser armiert und boten eine ruhigere Plattform für die Geschütze. Dieser Schiffstyp blieb für fast zwei Jahrhunderte richtungsweisend. Die Piraten in der Karibik bevorzugten dagegen die nochmals kleinere Bermuda-Sloop.

    Überfälle durch die holländische Westindien-Kompanie [Bearbeiten]

    Obschon das System der Schatzflotten schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts im Niedergang begriffen war – die enormen Mengen von importiertem Silber hatten zu einem allgemeinen Preisverfall geführt – wurde die Niederländische Westindien-Kompanie 1621 unter anderem noch mit dem Geschäftszweck von Überfällen auf die spanische Silberflotte gegründet. In ihrer Gründungsurkunde sah sie sogar ausdrücklich vor, dass einem Frieden mit Spanien entgegenzuwirken sei, damit Überfälle im Rahmen der Freibeuterei durchgeführt werden konnten. 1628 gelang dem Holländer Piet Heyn ein großer Kaperschlag gegen die Silberflotte, und 1702 war eine englisch-holländische Flotte erfolgreich in der Seeschlacht von Vigo. Um 1740 wurden die jährlichen Transporte schließlich ganz eingestellt. Dennoch stellt die spanische Silberflotte insgesamt eine der erfolgreichsten Marineoperationen der Geschichte dar und war seinerzeit für das Mutterland von geradezu existenzieller Bedeutung, da die spanische Krone kostspielige Kriege führte, ohne die heimische Wirtschaft nachhaltig zu entwickeln.

    Mittelamerika/Karibik [Bearbeiten]

    Die Bukaniere [Bearbeiten]
    Karte der Karibik von Hermann Moll, Anfang 18. Jahrhundert
    Karte der Karibik von Hermann Moll, Anfang 18. Jahrhundert

    Der Ausdruck Bukanier – vom französischen boucanier – bezeichnete ursprünglich die meist französischen Jäger der Wälder Hispaniolas, die vor allem verwilderte Rinder jagten. Anschließend räucherten sie das Fleisch, nach einer Methode, die noch von den Indigenen stammte, auf den namensgebenden „boucan“-Öfen und verkauften es zusammen mit den Häuten.[13]

    In ihrer freien Zeit überfielen sie an der nahen Küste oft vorbeiziehende spanische Schiffe und wurden wegen ihrer ausgezeichneten Schießkunst oft als Auxiliartruppen der nordwesteuropäischen Seemächte eingesetzt. Später wurde der Begriff zu einem weiteren Synonym für karibische Seeräuber des 17. Jahrhunderts. Die nördlich von Hispaniola gelegene Île de la Tortue (Tortuga) wählten vor allem französische Piraten als Basis. Der geschützte Naturhafen und die nur schwach ausgeprägte französische Hoheit über die Insel boten einen guten Schutz vor dem Zugriff der Spanier. Außerdem liegt Tortuga günstig an der zwischen Kuba und Hispaniola gelegenen Windward-Passage, die von vielen Handelsschiffen benutzt wurde. Ab 1655 wurde Port Royal auf Jamaika zum zweiten Stützpunkt vornehmlich englischer Freibeuter. [14]

    Die „Bruderschaft der Küste“ [Bearbeiten]

    Um 1640 entstand aus der internationalen Bukanierskommune, die sich aus entflohenen engagés (Vertragsarbeiter), religiösen Flüchtlingen und Jägern zusammensetzte, auf Saint Domingue der Bund der sogenannten frères de la côte, brethren of the coast, oder auch fraternity of freelance traders. Auch wenn dieser Bund häufig als „Republik der Piraten“ bezeichnet wird, dürfen wir uns darunter keine organisierte Gemeinschaft mit festen Institutionen vorstellen. Vielmehr zeichnete sich diese „Bruderschaft“ vor allem durch einen gemeinsamen Lebensstil und soziale Gepflogenheiten aus.
    Bukanier auf der Jagd
    Bukanier auf der Jagd

    Über die Jahre entwickelten die Bukaniere einen gemeinsamen Lebensstil. Besonders typisch dabei war der sogenannte matelotage, eine der Ehe nicht unähnliche Lebensgemeinschaft, die Bukaniere miteinander eingingen (s’amateloter) und damit unter anderem Anspruch auf das Erbe des Partners hatten. Gerade dieser Brauch führte zu unzähligen Kontroversen und wurde wiederholt in der neueren Historiographie als Form der Homosexualität bezeichnet. Aber wenn man davon absieht, dass aus akutem Frauenmangel, ähnlich wie bei Seefahrern, auch bei den Bukanieren Homosexualität sicher gebräuchlich war, gibt es keinerlei Hinweise dafür, dass der Matelotage explizit homosexuelle Hintergründe hat. Vielmehr beinhaltete er eine Aufgabenteilung zwischen den Bukanieren, von denen einer meist beim Lager blieb oder auf Kaperfahrt ging und der andere auf Jagd ging. [15]

    Bekannte Bukaniere [Bearbeiten]

    Der vielleicht berühmteste Bukanier ist Henry Morgan, der einige Zeit lang sogar Gouverneur von Jamaika war. Bei seinen Überfällen mit großen Piratenflotten auf die reichen spanischen Städte wie Portobelo (1668), Maracaibo und Gibraltar am Maracaibosee (1669), und vor allem auf Panama (1671), machte er sich zu Nutze, dass deren Befestigungsanlagen ausschließlich zum Meer hin ausgerichtet waren. Nachdem die Bukaniere an anderer Stelle an Land gegangen waren, griffen sie die Städte von der ungeschützten Landseite aus an. Der französische Bukanier François l’Ollonais (eigentlich ’Ollonois) war berüchtigt für seine Grausamkeit gegen die Spanier. Manche Bukaniere waren für ihre Gelehrsamkeit und antifeudale Gesinnung bekannt. Der Hydrograph und Zoologe William Dampier (1651–1715) z. B., überfiel im Laufe seiner äußerst wechselvollen Karriere unter anderem auch die Städte an der Pazifikküste Südamerikas. Seine umfangreichen geographischen und zoologischen Aufzeichnungen, u. a. auf den Galapagosinseln, dienten hingegen Charles Darwin als reiche Quelle.

    Als 1689 England mit Spanien Frieden schloss, ging die Ära der Bukaniere zu Ende. (Die so genannten Baymen an der Küste von Belize hatten schon um 1670 die Freibeuterei aufgegeben.) Einige Bukaniere wurden auf den Inseln sesshaft, andere waren schon seit geraumer Zeit von der Freibeuterei zur offenen Piraterie übergegangen. Nachdem Port Royal 1692 von einem Erdbeben und der nachfolgenden Flutwelle zerstört wurde, wichen die Piraten auf die Bahamas-Inseln (bis 1718) und nordamerikanische Häfen wie beispielsweise New York aus.

    Spanische Gegenmaßnahmen [Bearbeiten]

    Das spanische Militärwesen in den amerikanischen Kolonien beruhte zunächst auf dem feudalistischen Prinzip der Encomiendas. Zuerst wurden Konquistadoren eingeborene Arbeitskräfte und ein bestimmtes Gebiet zur Ausbeutung (die Encomienda) zugewiesen, später wurde dies zum Recht auf die Erhebung von Abgaben reduziert. Im Gegenzug war der Inhaber der Encomienda verpflichtet, mit Pferd und Waffen zur Verteidigung der jeweiligen Provinz beizutragen. Grund für dieses System war, dass die Unterhaltung eines stehenden Heeres den spanischen Behörden zu aufwendig erschien. Das System blieb, trotz einiger Abwandlungen und Abschwächungen, bis zur Aufhebung der Encomiendas am 12. Juli 1720 bestehen. Militärische Einsatzgebiete der Inhaber der Encomiendas waren Indianeraufstände und die Abwehr von Piraten.

    Wegen der Piratenüberfälle ergingen nach und nach Bestimmungen, dass jeder freie Mann sich im Gebrauch von Waffen zu üben habe. Die erste derartige Anordnung datierte auf das Jahr 1540 und betraf Santo Domingo, in den Küstengebieten wurde das hierauf beruhende Milizensystem ständige Übung. Die Unterhaltung stehender besoldeter Verbände kam jedoch erst im 18. Jahrhundert auf (siehe auch: Inseln über dem Winde, Inseln unter dem Winde).

    Britische Gegenmaßnahmen [Bearbeiten]
    Ein Pirat unter dem Galgen des Londoner Execution Dock, Stich von Robert Dodd
    Ein Pirat unter dem Galgen des Londoner Execution Dock, Stich von Robert Dodd

    Ein 1536 in England verabschiedetes Gesetz regelte bis 1700, wie mit Piraten zu verfahren sei. Alle Akte der Piraterie auf hoher See, in Häfen und auf Flüssen, waren der Gerichtsbarkeit des Großadmirals unterstellt. Für die Gouverneure der Kolonie hieß das, dass alle gefangenen Piraten nach London gebracht werden mussten, um dort abgeurteilt zu werden. Dieses Gericht (Old Bailey)[16] setzte sich aus einem Admiral, sowie dem vom Lordkanzler ernannten Richter zusammen. Die Hinrichtungen der Piraten fanden am Execution Dock an der Themse statt.

    Die Galgen wurden am Ufer in der Nähe der Niedrigwassermarke errichtet. Nach der Hinrichtung tauchten die Leichen der Piraten langsam in die Flut. Dreimal ging die Flut gewöhnlich über sie hinweg, dann wurden die Leichen abgenommen. Piraten wurden innerhalb der Flutmarken gehängt, als Ausdruck dafür, dass sie ihre Verbrechen innerhalb der Gerichtsbarkeit des Lordadmirals begangen hatten. Oberhalb der Flutmarke waren zivile Gerichte zuständig.

    Der Umschwung kam mit dem Gesetz zur wirksameren Unterdrückung der Piraterie von 1700. Von da an konnten die Piraten auch in Übersee abgeurteilt werden. Das Gesetz ermächtigte die Gerichte in Übersee zur Verhängung der Todesstrafe und bestimmte, dass die Missetäter an der Küste oder in deren unmittelbarer Nähe hingerichtet werden sollten. Seeleute, die sich erfolgreich gegen Piraten zur Wehr gesetzt hatten, sollten mit einem Anteil an der geretteten Schiffsladung belohnt werden. Eine andere Maßnahme zur Eindämmung der Piraterie war die Begnadigung von Piraten, die sich noch auf freiem Fuß befanden. So wurde mit einen Erlass (1714) von König Georg I. verfügt, dass Piraten innerhalb einer gewissen Frist mit Seiner Allergnädigsten Verzeihung rechnen dürfen. Viele nahmen diese Amnestie wahr. Danach, im euphemistisch sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der Piraterie, kam es hingegen vermehrt zu Massenexekutionen von ganzen Piraten-Mannschaften, während es bis zum Ende des 17. Jahrhunderts üblich gewesen war, nur die Anführer hinzurichten.

    Ab etwa 1702 nahm auch die Präsenz englischer Kriegsschiffe zu. Zuvor hatte lediglich eine Flotte von vier Schiffen in der Karibik zur Verfügung gestanden; diese konnte das gesamte Seegebiet mit Hunderten von Inseln, die kartographisch unzureichend erfasst waren, kaum überwachen. Ferner wurden die Flotten immer wieder durch Krankheiten wie Malaria, Ruhr und Gelbfieber geschwächt. Einer Schätzung zufolge starb eines von drei weißen Besatzungsmitgliedern innerhalb der ersten vier Monate. Die 1726 von Admiral Francis Hosier durchgeführte Expedition gegen Piraten verlief so verlustreich, dass sie Generationen von Seeleuten mit Schrecken erfüllte. Hosier verlor innerhalb von zwei Jahren von 4750 Männern 4000 durch Fieber. Dennoch war bis etwa 1730 der Großteil der notorischen Piraten entweder gefangen oder hingerichtet.

    Nordamerika [Bearbeiten]

    Neben den Handelsrouten spielte auch das Wetter eine große Rolle für die Aktivitäten der Piraten. In Neuengland kann es vor allem im Winter ziemlich unwirtlich sein, die Häfen konnten zufrieren, was dann eine wochenlange Liegezeit für die Schiffe bedeutete. Aus diesen Gründe überwinterten die Piraten zumeist in wärmeren Gefilden und segelten erst im April oder Mai wieder in den Norden. Als Beispiel: von Blackbeard ist bekannt, dass er im Oktober 1717 an der Küste von Virginia operierte; im Juni 1718 blockierte er mit seiner Flotte und dem Flaggschiff, der Queen Anne's Revenge, den Hafen von Charleston in South Carolina, und in den Wintermonaten machte er den Süden unsicher und plünderte Schiffe vor der Küste von St. Kitts und im Golf von Honduras.
    Karte der Vereinigten Staaten von Didier Robert de Vaugondy, 1785
    Karte der Vereinigten Staaten von Didier Robert de Vaugondy, 1785

    Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges (1775–1783) fuhren bis zu 500 amerikanische Kaperfahrer gegen England, die ca. 13 Prozent ihres Seehandels versenkten oder aufbrachten, während die offizielle amerikanische Marine nur wenig gegen die Royal Navy ausrichten konnte. Freibeuter wie John Paul Jones sind für die Amerikaner noch heute Nationalhelden, obwohl sie damals für die Briten nur ordinäre Seeräuber waren. Im sogenannten „Zweiten Unabhängigkeitskrieg“ (1812–1814) zwischen den Vereinigten Staaten und Großbritannien, der fast ausschließlich zur See ausgetragen wurde, wiederholten die Nordamerikaner die Kapertaktik zunächst mit großem Erfolg. Wegen ihrer Schnelligkeit wurden von den Freibeutern und Blockadebrechern gerne kleine Postschiffe benutzt, die sogenannten Baltimoreklipper. Aus diesen entwickelten sich später die berühmten Teeklipper. Nach der Kapitulation Napoléon Bonapartes 1814 konnte Großbritannien seine Aufmerksamkeit jedoch wieder vollständig auf Amerika richten. Mit einer erfolgreichen Handelsblockade entzogen die Briten auch dem Kaperwesen die Grundlage.

    Während des Sezessionskrieges 1861 – 1865 flammte der Kaperkrieg noch einmal heftig auf. Die meisten Kaperschiffe der konföderierten Südstaaten wurden im offiziell neutralen Großbritannien gebaut. Dies wäre international auch hingenommen worden, hätte nicht der englische Kapitän Raphael Semmes aus Liverpool daran teilgenommen. Mit der Alabama war er höchst erfolgreich gegen die Nordstaaten vorgegangen und hatte 60 Kauffahrer gekapert, ehe er am 19. Juni 1864 von der Kearsarge versenkt wurde. Danach geschah etwas, das man in England, der unbestritten größten Seemacht, nicht für möglich gehalten hatte: England wurde vom internationalen Schiedsgericht in Genf verurteilt, den durch Semmes verursachten Schaden in Höhe von 15 Millionen Dollar den USA zu ersetzen.

    Dieses Urteil zeigte, dass es den europäischen Staaten wichtig wurde, mit der Ausrottung von Piraterie und Kaperwesen ernst zu machen. Unter diesen Umständen war es sinnlos geworden, noch Kaperschiffe zu bauen und auszurüsten und die Seekriegsführung privaten Personen anzuvertrauen.

    Siehe auch: Alabamafrage

    Südamerika [Bearbeiten]

    Um 1815 begannen die Südamerikaner ihren Befreiungskampf von der spanischen Vorherrschaft. Nur das von Guerillakämpfen geschüttelte Kuba verblieb weiterhin unter spanischer Kontrolle, wobei die spanischen Gouverneure auch gemeinsame Sache mit Piraten machten. Die Revolutionsregierungen hingegen versuchten alles, um die Spanier zu schädigen. Da sie keine Flotte hatten, stellten sie Kaperbriefe aus, auch für Schiffe, die keinen einzigen Südamerikaner an Bord hatten. Die Kaperbriefe der südamerikanischen Revolutionsregierungen stellten für diese Seeräuber aber nur eine geringe Chance dar, dem Galgen zu entkommen. Sie kaperten nicht nur Schiffe der Spanier, sondern alles, was ihnen über den Weg lief, und genossen den Ruf, auch für geringe Beute über Leichen zu gehen. Vor allem die Nordamerikaner, Engländer und Franzosen waren es, die den Kampf gegen diese Piraten aufnahmen, und es dauerte bis 1826, bis sie die Situation einigermaßen in den Griff bekamen.[17] Zu dieser Zeit hatten sich Mexiko, Peru und Chile die Unabhängigkeit erkämpft. Simón Bolívar befreite das Gebiet Großkolumbiens, das spätere Venezuela, Kolumbien und Ecuador. Die letzten Piraten, die 1835 in den Vereinigten Staaten hingerichtet wurden, waren Pedro Gibert und drei seiner Genossen, die in der Florida-Straße versucht hatten, ein nordamerikanisches Schiff mit der unter Deck eingeschlossenen Besatzung zu verbrennen.

    Siehe auch: Geschichte Kolumbiens, Geschichte Venezuelas

    Indischer Ozean und seine Nebenmeere [Bearbeiten]
    Karte des Indischen Ozeans von Johannes van Keulen, 1689
    Karte des Indischen Ozeans von Johannes van Keulen, 1689

    Schon lange vor der ersten Ankunft europäischer Händler gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde im Indischen Ozean Piraterie betrieben, besonders auf den vom Monsun abhängigen Handelsrouten zwischen Indien und Arabien. Als gegen Ende des 17. Jahrhundert die Bukaniere aus der Karibik verdrängt wurden und sich nach neuen Jagdgründen umsahen, befand sich das indische Mogulreich gerade in einer Phase innerer Auseinandersetzungen und war nicht mehr in der Lage, seine Seehandelswege effektiv zu schützen.

    Madagaskar und Mauritius [Bearbeiten]
    Satellitenbild von Madagaskar
    Satellitenbild von Madagaskar

    Zwischen 1680 und 1720 wurde Madagaskar ein Stützpunkt für Piraten aus aller Herren Länder. Die Insel war nur dünn besiedelt, lieferte jedoch zahlreiche gut geschützte Ankerplätze, sichere Rückzugsgebiete im Inland und ausreichend Jagdwild. Bekannte Piraten wie William Kidd, Henry Every, John Bowen, und Thomas Tew machten die Antongil Bay und die kleine St. Mary's Insel (Nosy Boraha), 15 km vor der Nordostküste Madagaskars, zu ihrer Basis. Von hier aus raubten sie im Indischen Ozean, im Roten Meer und im Persischen Golf die von Frankreich, England und den Niederlanden beauftragten Handelsschiffe der Ostindienkompanien aus, mit ihrer Seiden-, Porzellan-, Gewürz- und Juwelenfracht. Schiffe, die in umgekehrte Richtung nach Indien fuhren, wurden wegen ihrer Ladung von Tuchen, Manufakturwaren und Münzgeld überfallen. Ziele der Piraten waren auch die zwischen den Häfen des Indischen Ozeans verkehrenden indischen Frachtschiffe sowie die zwischen Surat in Indien und Mokka an der Spitze der arabischen Halbinsel segelnde Pilgerflotte, weil die reichen muslimischen Mekka-Pilger häufig Juwelen und andere Kleinodien mit sich führten.[18]

    Bereits seit 1705 ging die britische Regierung verstärkt gegen die Piraten auf Madagaskar vor. Handelsschiffe wurden zu Konvois zusammengefasst, und britische Kriegsschiffe patrouillierten vor den wichtigsten Piratenhäfen. Als die Holländer um 1710 die Insel Mauritius in Richtung Südafrika verließen, wichen viele Seeräuber von Madagaskar nach dort hin aus, oder schlossen sich den indischen Piraten im Golf von Khambhat an. Die Handelsmacht Frankreich griff 1715 ein und vertrieb das gut organisierte Piratentum von Mauritius.

    Golf von Khambhat [Bearbeiten]

    Als in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die hinduistischen Marathen den muslimischen Mogul-Fürsten die Herrschaft im westlichen Indien streitig machten, gelang es einem afrikanischen Muslim namens Kanhoji Angria, einen Küstenstreifen südlich von Mumbai unter seine Kontrolle zu bringen und in ein kleines, aber praktisch unabhängiges Piratenreich mit hunderten von Schiffen zu verwandeln. In seinen Küstenfestungen und auf einigen vorgelagerten Inseln sammelten sich nicht nur indische, sondern auch europäische Abenteurer, die besonders die Handelsschiffe der Ostindien-Kompanien angriffen. Schließlich sah sich die Ostindische Gesellschaft, die ihren Hauptsitz in Bombay hatte, genötigt, Schutzgelder zu zahlen, um unbehelligt den Hafen verlassen zu können. In dieser Zeit beschränkte Angria seine Überfälle auf indische Schiffe. 1712 und 1717 scheiterten mehrere Versuche der britischen Gouverneure, die Piratenfestungen vor Bombay einzunehmen. Nach Kahonjis Tod 1729 übernahmen seine Söhne Sumbahji und Mannaji die Herrschaft über die Piraten, nach 1743 Sumbahjis Halbbruder Tulaji. Erst in den 1750er Jahren alliierten sich die Briten mit dem Marathen-Bund und eroberten in kombinierten Land- und Seeangriffen eine Piratenfestung nach der anderen. 1756 fiel der Stammsitz der Angrias, und die Piratenflotte wurde vernichtet.

    Siehe auch: Marathen[19]

    Persischer Golf [Bearbeiten]
    Satellitenbild der Piratenküste (Oktober 2004)
    Satellitenbild der Piratenküste (Oktober 2004)

    Ab 1747 ließen sich die Beduinenstämme Qawasim und Banu Yas an der Südküste des Persischen Golfes in dem Gebiet der heutigen Vereinigten Arabischen Emirate nieder. Hauptsächlich von den Häfen Schardscha und Ra's al-Chaima aus griffen sie die Handelsschifffahrt mit ihren Daus an, weshalb dieses Gebiet auch als „Piratenküste“ oder „Seeräuberküste“ bekannt wurde. Die Seeräuberei wurde neben dem Sklavenhandel in dieser Zeit Haupteinnahmequelle der Region. Den Piraten kam es hierbei zugute, dass die vielen der Küste vorgelagerten Inseln, Sandbänke und Korallenriffe die Gewässer schwer befahrbar machten und daher guten Schutz boten. Um 1780 beherrschten die Seeräuber aus Qawasim große Teile der persischen Südküste und beeinträchtigten den Handel Omans erheblich. Versuche Omans der Piraterie Herr zu werden blieben zunächst erfolglos, erst durch das Eingreifen Großbritanniens konnte das Gebiet besetzt und zwischen 1806 und 1820 schließlich befriedet werden. 1853 verpflichten sich die Emire der Piratenküste gegen militärischen Schutz durch die Briten, sich nicht nur des Sklavenhandels und der Piraterie zu enthalten, sondern aktiv gegen diese vorzugehen. Wichtigste Wirtschaftsgrundlage wurde nun die Perlenfischerei und ab den 1960-er Jahren die Erdölförderung.[20]

    In Ostasien und Südostasien [Bearbeiten]

    In den relativ armen Fischerdörfern, vor allem an der südostchinesischen Küste kam es über Jahrhunderte zu einer Form der Nebenerwerbspiraterie. Die dort lebenden Fischer konnten die Fischerei nicht das ganze Jahr, vor allem nicht in den Sommermonaten, durchführen. Diese Fischer nutzten daher in den Sommermonaten die Fischerboote, um bewaffnet mit Messern und Speeren nach Norden zu fahren, Küstenorte und Schiffe zu überfallen und für Gefangene und gekaperte Schiffe Lösegeld zu erpressen. Die jeweiligen Piratenkapitäne waren die Eigentümer der Boote, die Besatzung bestand zumeist aus Freunden und Angehörigen der Eigentümer. Nach den Kaperfahrten kehrten diese Piraten wieder in ihre Dörfer zurück und betrieben wieder Fischfang. Teilweise konnte diese Art der Piraterie einen erheblichen Umfang erreichen, aber selbst nie zu einem erheblichen Problem werden. Aus den südchinesischen Fischerdörfern wurden allerdings Mannschaften asiatischer Piratengruppierungen rekrutiert, die dann ihrerseits problematisch wurden.[21]

    Die Wōkòu [Bearbeiten]
    Gelbes Meer
    Gelbes Meer

    Die Wōkòu (chin.: 倭寇; japanische Aussprache: wakō; koreanische Aussprache: 왜구 waegu, mit der angenäherten Bedeutung: „japanische Banditen-Wichte“) waren Piraten, die vom 13. Jahrhundert an die Küsten von China und Korea heimsuchten. Sie bestanden zu großen Teilen aus japanischen Soldaten, Rōnin, und Händlern – später auch aus chinesischen Banditen und Schmugglern.
    Wōkòu landen und greifen eine chinesische Stadt an, Blockdruck aus dem 14. Jahrhundert.
    Wōkòu landen und greifen eine chinesische Stadt an, Blockdruck aus dem 14. Jahrhundert.

    Die Frühphase der Aktivitäten der Wōkòu begann im 13. Jahrhundert und erstreckte sich bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts. Japanische Piraten konzentrierten sich auf die koreanische Halbinsel und breiteten sich über das Gelbe Meer nach China aus. Die zweite Phase lag im frühen bis mittleren 16. Jahrhundert. In dieser Zeit änderten sich Zusammensetzung und Führung der Wōkòu beträchtlich. Während ihrer Blütezeit in den 1550er Jahren operierten sie in den Meeren Ostasiens und segelten sogar Flusssysteme wie den Jangtse aufwärts. Die Dschunke und das Schildkrötenschiff waren die bevorzugten Schiffstypen der Wōkòu.

    Piraterie am Übergang zwischen Ming- zur Qing-Dynastie [Bearbeiten]
    Zheng Zhilong und sein Sohn Zheng Chenggong, besser bekannt als Koxinga
    Zheng Zhilong und sein Sohn Zheng Chenggong, besser bekannt als Koxinga

    Neben der Zeit der Wōkòu im 13. Jahrhundert gilt die Übergangszeit zwischen der chinesischen Ming-Dynastie und der von dem Volk der Mandschu getragenen Qing-Dynastie als Blütezeit der chinesischen Piraterie. Geprägt wurde sie von Mitgliedern der Familie Zheng, angefangen bei Zheng Zhilong, der zunächst als Kaufmann in Macao und Manila wirkte und sich ab 1624 Piraten anschloss. Er überfiel chinesische und n



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