MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

Gesellschaft Schweiz - GSIW - Islamische Welt
Verfügbare Informationen zu "MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: M.M.Hanel - Om Karim - claudine - Anonymous - Yazmina
  • Forum: Gesellschaft Schweiz - GSIW - Islamische Welt
  • Forenbeschreibung: Öffentliches Kommunikations- und Informationsforum von GSIW
  • aus dem Unterforum: WAS SONST NOCH ANLIEGT - VERSCHIEDENSTES
  • Antworten: 137
  • Forum gestartet am: Samstag 24.09.2005
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?
  • Letzte Antwort: vor 13 Jahren, 5 Monaten, 30 Tagen, 4 Stunden, 27 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?"

    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 14.10.2005, 21:14

    MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?
    Gesetz soll islamische Bauten verhindern

    Beim Streit um ein Minarett in Wangen soll das Baurecht andere Motive tarnen. In Wohlen ist dies in einem ähnlichen Fall gescheitert
    Von Peter W. Frey, Wangen bei Olten

    Der Bau des Anstosses erhebt sich rund sechs Meter über dem Dachgiebel, hat einen Durchmesser von rund anderthalb Metern und ist nach Einbruch der Dunkelheit dezent beleuchtet. Noch steht er nicht, doch in Wangen bei Olten sorgt er seit Wochen für hitzige Diskussionen: Die Pläne des Türkisch-kulturellen Vereins Olten, auf seinem Vereins- und Gebetshaus ein Minarett zu errichten, haben eine Flut von Einsprachen ausgelöst. Eine Sammeleinsprache trägt über 380 Unterschriften.

    Angst vor einem Symbol

    "Wir haben nie erwartet, dass es eine solche Opposition gibt" , sagt Vereinspräsident Ali Erdogan. Der Verein mit rund 70 Mitgliedern hat die frühere Farbenfabrik in einer Gewerbezone unmittelbar beim Bahnhof vor drei Jahren erworben.

    Mit Bewilligung der Gemeinde wurde der Bau zu einem Zentrum mit Küchen, Klubräumen, Unterrichtszimmern und im Untergeschoss zwei Gebetsräumen ausgebaut. Vorstandsmitglied Süleyman Osmanof betont: Nie sei geplant gewesen, vom Minarett aus die Umgebung mit dem Betruf des Muezzins zu beschallen. "Wir wollen nur ein Symbol für unser Gebetshaus." Doch genau dieser Symbolcharakter des Minaretts provoziert. "So kann es in Wangen nicht weitergehen!" ereifert sich der frühere FDP- Gemeinderat und heutige SVP-Politiker Rudolf Kissling in der Sammeleinsprache, für welche er die Unterschriften innert fünf Tagen zusammenhatte. Das Minarett-Projekt deute "eher auf eine Fundamentalisierung der Organisation" hin, meint ein anderer Einsprecher und verlangt, der Verein müsse zuerst nachweisen, dass er ausschliesslich friedliche Ziele verfolge. Zwei weitere Einsprecher sehen "durch die Dominanz des Minaretts" den Religionsfrieden gefährdet.

    Einsprachen auch von den Kirchen

    Die Präsidien der römisch-katholischen und der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden von Wagen sprangen auf den Zug auf und machten deutlich, was sie unter religiöser Toleranz verstehen: "Ein Minarett passt nicht ins Dorfbild von Wangen, befinden wir uns hier doch in einem christlichen Kulturkreis" , steht in der gemeinsamen Einsprache. Auch FDP-Gemeindepräsident Beat Frey legte sich bereits vor dem Entscheid der zuständigen Baukommission fest: "Ich habe den Verantwortlichen gesagt, dass ich mit dem Bau nicht einverstanden bin." Die Gegner wollen das Minarett per Baurecht zu Fall bringen. In einer Gewerbezone sei ein solcher Bau nicht zulässig und würde das Bild des Quartiers völlig verändern, wird in den Einsprachen argumentiert.

    Die Juristen beim Bau-und Justizdepartement des Kantons Solothurn sehen das allerdings ganz anders. Durch ein Minarett werde die bereits bewilligte Nutzung des bestehenden Gebäudes nicht verändert: "Der Bau dürfte somit (. . .) zonenkonform sein" , heisst es unmissverständlich in einem Vorentscheid. Wenige Kilometer von Wangen entfernt konnte im Übrigen eine viel auffälligere religiöse Baute als ein Minarett ohne Probleme gebaut werden: Der buddhistische Tempel mit dem vergoldeten Dach in Gretzenbach.

    Wangen, Wohlen, Windisch . . .

    Die Wangener Bau-und Planungskommission muss jetzt unter starkem öffentlichem Druck in den nächsten Wochen über das Minarett-Projekt entscheiden. Einem vergleichbaren Druck gab der Gemeinderat im aargauischen Wohlen Ende 2004 nach. Er verweigerte die Baubewilligung für ein Gebetshaus der Stiftung Islamische Glaubensgemeinschaft Bremgarten in einer Gewerbezone. Unter anderem mit einem ganzseitigen Inserat im "Wohler Anzeiger" hatten mehrere Firmen massiv gegen das Projekt Stimmung gemacht und den Mangel an noch freiem Gewerbebauland in der Gemeinde beklagt: "Die knappen Bodenressourcen laufen Gefahr, < artfremd> verschenkt zu werden." Der Gemeinderat entschied sich für das Gewerbe und gegen den islamischen Kultusbau, den er als nicht zonenkonform taxierte. Fünf Monate später pfiff aber der Aargauer Regierungsrat die Wohler Exekutive zurück und befahl ihr, der Glaubensgemeinschaft die Baubewilligung zu erteilen. In einer Gewerbezone seien nicht nur Betriebe mit wirtschaftlicher Tätigkeit zulässig, auch ein Gebetshaus könne dort erstellt werden.

    Mit dem Bau wurde allerdings noch nicht begonnen; Gemeinde und Glaubensgemeinschaft sind sich noch nicht einig über die Parkplätze bei grösseren Veranstaltungen. Die nächste Auseinandersetzung darüber, in welcher Bauzone ein islamisches Zentrum gebaut werden darf, könnte im aargauischen Windisch stattfinden. Dort wurde einem Verein von albanischen Muslimen beschieden, der geplante Bau sei am vorgesehenen Standort in einer gemischten Wohn- und Gewerbezone nicht möglich.

    Quelle: Tages-Anzeiger, 12.10.2005
    __________

    Eine Dienstleistung des Portals kath.ch (http://kath.ch) - Katholischer Mediendienst (http://kath.ch/mediendienst)

    Wollen Sie nicht nur an der Abstimmung teilnehmen, sondern einen Kommentar dazu schreiben?
    Klicken Sie auf "Antwort erstellen" - und los geht's

    Letzte Meldung:

    20min, 08. November 2005
    SVP spricht sich für Verbot von neuen Moscheen aus Brisante Forderung der SVP:
    Der Bau neuer Kirchen, Tempel und Moscheen soll generell verboten werden.
    Für die SP ist dies «billigster Populismus».
    In diesem politischen Vorstoss, der heute im Solothurner Parlament von der SVP eingereicht wird, steckt Zündstoff: Der Neubau religiöser Bauten soll verboten werden. Nur der Regierungsrat könnte noch Ausnahmen bewilligen. «Ich hoffe, dass diese Idee auch in anderen Kantonen lanciert wird», sagt der Vater des Vorstosses, Roman S. Jäggi, Kantonsrat und Pressesprecher der SVP Schweiz.
    Anlass dazu ist der geplante Bau eines Minaretts in Wangen bei Olten. 400 Bürger wehren sich dagegen. «Das zeigt: Die Behörden sind mit solchen Bauten überfordert», sagt Jäggi. Und weil immer mehr solche Gesuche eingehen würden, müsse man jetzt handeln, «damit das nicht einreisst». Die Religionsfreiheit würde aber keineswegs tangiert, «auch diskriminiert wird niemand», sagt Jäggi.
    «Ein generelles Verbot ist doch Chutzemist», sagt Manfred Baumann, Präsident der SP Solothurn.
    Natürlich würden Moscheen und Tempel die Leute beunruhigen. «Aber mit diesem Vorstoss betreibt die SVP einmal mehr billigsten Populismus.» Die bestehenden Gesetze würden ausreichen, um über geplante religöse Bauten seriös entscheiden zu können.
    Philipp Probst



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Om Karim - 12.11.2005, 14:01

    Kirchen in Aegypten
    Asalamuaikum, Gruezi mitänand

    Minarette in der Schweiz, wieso eigentlich nicht?
    Seit September wohne ich nun mit meiner Familie in Alexandria. Mit grossem Interesse erforsche ich hier die Menschen muslimischen Glaubens und ihre Beziehung zu Menschen mit christlichem Glauben, aber auch das Verhältnis Staat zu eher fundamentalistischen Muslimen.
    Immer wieder hörte ich in der Schweiz die Argumente, wenn wir in einem arabischen Land wären, müssten wir uns auch anpassen, Kirchen bauen dürften wir sicher nicht, wenn ich dort arbeiten wollte, müsste ich ein Kopftuch tragen usw.. Stimmt so nicht. Es gibt hier sehr viele Kirchen, die auch so aussehen, mit richtigen Glocken die sogar bimmeln dürfen! Also die Kirchen sind nicht irgendwo verbannt in Industriegebiete oder Hinterhöfe. Sogar in kleinen Dörfern, z.B. Hosh el Hisa, gibt es einen riesigen Kirchenkomplex mit allem drum und dran. Das Gebäude ist fast so gross wie das ganze Dorf. Nicht das dort etwa speziell viele Christen leben würden, die Kirche wurde dort gebaut als Begegnungscenter für Christen aus verschiedenen Gebieten und Orten. Die Einheimischen nehmen das ganze zwar auch mit Unverständnis auf und sind auch nicht gerade glücklich darüber, aber sie akzepieren es. Auch christliche Friedhöfe sind eine Selbstverständlichkeit. Es geht also doch!
    Mit Ausnaheme vielleicht von Saudi-Arabien oder Iran, da kenn ich mich nicht aus.
    So, das musste ich mal loswerden!

    Ma salama

    Om Karim



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    claudine - 22.11.2005, 20:09

    Ja, ich bin auch dafür...
    ... dass der Bau von Moscheen in der Schweiz möglich ist!

    Und vielen Dank Om Karim für Ihren Beitrag; man hört wirklich oft die Aussage wie von Ihnen beschrieben (dass christliche Kirchen nicht möglich sind), deshalb ist ein Beispiel wie Ihres wichtig.

    Und wenn es in einigen Ländern (noch) nicht möglich ist: Dann denke ich doch erst recht, dass "wir" hier in der Schweiz vielleicht mit einem guten
    Beispiel des sich gegenseitig Respektieren vorangehen könnten oder nicht?

    Für mich gilt einzig ein Vorbehalt - der aber auch für jede christliche
    Kirche mit Glockenklang die ganze Nacht oder morgens schon ab sechs Uhr! : Nicht in ein bestehendes reines Wohngebiet bitte :wink:

    Alles Liebe
    Claudine



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 01.11.2006, 13:00

    Moscheenbau mit Minaretten
    A salaam alaikum

    es gibt doch bereits Moscheen mit Minaretten in diversen westlichen Ländern, so wie es Kirchen und Missionen in muslimischen Ländern gibt:

    - Genf: http://www.mosque.ch/view.asp?nLang=1036
    - Rheinfelden, Deutschland: http://www.civh.de/bilder-moschee.htm
    - Paris: Die Grand mosquée de Paris, http://www.mosquee-de-paris.net/home.html
    - In München: http://www.islamisches-zentrum-muenchen.de/
    - In Detroit / USA http://usinfo.state.gov/mena/Archive/2005/Jun/02-744084.html

    Widerstand wegen des Baus eines Minaretts gab es auch in Rheinfelden: Höhe des Minaretts: 20.80m! Wie der Widerstand überwunden wurde steht hier: http://www.civh.de/Wirueberuns.html

    Sind es nicht einmal mehr unreflektierte Vorurteile, Ängste "des Abendlandes vor der Berührung mit dem Morgenland" um es etwas spitz zu formulieren, obwohl diese Berührung, insbesondere aber die Übernahme geistiger und materieller Errungenschaften schon längstens stattgefunden hat, welche immer wieder zu solchem Widerstand Anlass geben bzw. für politische Zwecke missbraucht werden?

    Auch in Algerien gibt es Kirchen und missionarische Tätigkeit:
    Begegnung mit Schwester Vroni Hofer, zurück aus Algerien
    Schwester Vroni Hofer, von Beruf Krankenschwester, war bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2005 Oberin des Diakonat Bethesda Basel. Von August 2005 bis September 2006 betreut sie das Gästehaus bei der Kapelle der Gemeinde in Alger. Gottesdienste halten, Frauenstunde vorbereiten, Gebetsgruppe leiten, Flicken, Jäten, Putzen - dies alles gehört zu ihrem Alltag. Hauptaufgabe ist es aber, ein offenes Haus
    und Zeit zu haben, für Menschen, die Hilfe brauchen.
    http://209.85.129.104/search?q=cache:BgfCEFHRz9AJ:www.connexio.ch/pdf/GastSvetlanaVroni.pdf+algerien+schwester+mission&hl=de&gl=ch&ct=clnk&cd=2

    Schwester Elisabeth Herkommer in Algerien geehrt: Vermittlerin zwischen Kulturen und Religionen
    Die Residenz der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Algier / Algerien bot am 8. Dezember 2004 den festlichen Rahmen einer Feierstunde, ... Im Namen des deutschen Bundespräsidenten übergab Herr Dr. Wolf Kischlat, Botschafter der Bundesrepublik, Schwester Elisabeth Kreuz und Urkunde. e.
    http://www.afrikamissionare.de/kontinen/05konti-4.htm

    Es stellen sich mir hier doch Fragen:
    - Via Internet ist es doch einfach an solche Informationen zu kommen: www.google.ch und Stichworte eingeben...
    - Kirchliche Organisationen, wie z.B. die Basler Mission, können sicher Auskunft geben, in welchen muslimischen Ländern Kirchen und Missionen bestehen.
    - Theologische Institute könnten doch sicherlich auch Auskunft dazu geben.

    Warum wird immer wieder die Behauptung aufgestellt und unreflektiert wiedergegeben, es gäbe in muslimischen Ländern keine Kirchen? Ist es tatsächlich Unkenntnis?

    Reagieren kirchliche Institutionen bzw. deren Vertreter auf Fehlinformationen oder ziehen sie es vor zu schweigen, z. B. weil sie die schwindende Mitgliederzahl in den eigenen Reihen sehr beschäftigt und der Bau von Minaretten als sichtbares Zeichen einer zunehmenden Zahl an Muslimen schmerzt?

    Oder wird reagiert und ich bin nicht informiert? Wo finden sich entsprechende Artikel?

    Ist es vielleicht ein ähnliches Problem, wie im früheren Département Algérie - das den muslimischen Indigènes nicht volle Bürgerrechte zugestand und die Konvertierung zum Christentum als Bedingung für die Erteilung der vollen Bürgerrechte machte - trotz Laizismus-Gesetz von 1906?
    Man sah sie als minderwertig an - obwohl sie für die Prinzipien Liberté, Egalité, Fraternité im ersten und zweiten Weltkrieg unter der französischen Flagge kämpften?
    http://www.iue.it/, Le statut des musulmans en Algérie coloniale - une nationalité française dénaturée.

    Warum soll es also nicht möglich sein, ein Minarett zu bauen...
    Es würde mich freuen, wenn hier Beiträge - Fragen, Einwände, Antworten kämen...

    Es grüsst herzlich

    Yazmina



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Yazmina - 03.02.2007, 12:35

    Kirchen und christliche Gebetshäuser in muslimischen Ländern
    A salaam alaikum

    Dank an Umm Karim, für das Aufgreifen des Themas.
    Wird nicht einfach auch das Bestehen von Kirchen in muslimischen Ländern "ausgeblendet", weil man dann eine Argumentation weniger hätte?
    Als Beispiel für Kirchen bzw. christliche Gebetshäuser in muslimischen Ländern, hier eines: http://annaba-photos.el-annabi.com/category.php?cat=4, die Geschichte dazu: http://www.ada.asso.dz/Zooms/Zoom014.htm.

    Aber auch hier: http://www.irankultur.at/tourism/isfahan/isfahan.algemein.htm

    In einem Bericht über den runden Tisch bzgl. des Minaretts in Wangen wurde festgehalten, dass in der Türkei über 450 Kirchen stehen.

    Wer hätte noch mehr Informationen?

    Und ist es nicht so, dass der Bau und Unterhalt von Kirchen durch die Mitglieder der Kirche finanziert werden, sei dies via Spenden und Kirchensteuer? Würde dies nicht bedeuten, dass vielerorts ganz einfach keine Kirchen vorhanden sind, weil keine christliche Gemeinde da ist, welche diese finanzieren kann? Und die Institution Kirche aufgrund des seit Jahren anhaltenden Rückgangs von Kirchenmitgliedern auch nicht die finanziellen Mittel hat, Statussymbole zu bauen & unterhalten, die dann wie viele Kirchen in der Schweiz, leer stehen und irgendwann zu Museen umgewandelt werden?

    Herzlich & auf ein weniger konfliktbeladenes miteinanderleben
    Yazmina



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 04.05.2007, 08:21


    Beiliegend schicke ich euch Artikel, Pressemitteilungen und Radio-Beiträge zum geplanten

    Islam-Zentrum in Bern.

    Quellen:
    http://www.nzz.ch
    http://www.tages-anzeiger.ch

    Pressecommuniqué der SVP:
    http://www.svp.ch/index.html?page_id=3030&l=2

    Keine islamischen Machtsymbole auf Schweizer Boden!
    http://www.svp.ch/file/svp-klartext0107.pdf

    Pressecommuniqué der Schweizer Bischofskonferenz:
    http://www.kath.ch/sbk-ces-cvs/text_detail.php?nemeid=74792&sprache=d

    Radio DRS1, 29.04.2007:
    http://www.drs.ch/drsonline/gbgateinvoker.cfm?gbAction=drsaudioplayerstart&prg=news&audiofile=RegiBern/RegiBern_2007_04_29_17_30_start0158_6.smi

    SVP- und EDU-Politiker lancieren Volksinitiative für Minarettverbot (Umfrage):
    http://de.bluewin.ch/news/index.php/schweiz/news/20070503:brd030

    Einen gesegneten Djuma, Wa Salam
    Fatih

    ISLAM Zentrum mit MOSCHEE
    http://www.espace.ch/artikel_365661.html

    Hier der Artikel aus dem TAGI -
    Das Islam-Zentrum ist ein Projekt Afshar (keins von Maizar, nur damit das klar ist!)
    http://amerasu.myblog.de/amerasu/art/5120127/Das_Islam_Zentrum_ist_ein_Projekt_Afshar_der_Tagi_vom_2_Mai_2007_zum_Berner_Bauprojekt_#comm


    Fragezeichen zur Idee für ein Islam-Zentrum
    http://www.nzz.ch/2007/05/04/il/articleF5JBO.html


    Schweiz: Minarettverbot in Bundesverfassung?
    http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=131227


    Turmbau zu Basel
    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25259/1.html


    Islam-Zentrum im Wankdorf geplant
    Mit Vielen Leserkommentaren
    http://www.20min.ch/day/story/23381081


    «Der Islam gehört zur Schweiz»
    http://www.espace.ch/artikel_365873.html


    Islam-Zentrum schadet der Sache der Muslime
    http://www.nzz.ch/2007/05/06/il/kommentarF5AC9.html


    Plan für Islam Zentrum entzweit Muslime
    www.gsiw.ch/Afshar.pdf


    Islamzentrum wirft viele Fragen auf
    http://www.espace.ch/artikel_367084.html


    Geplantes Islamzentrum erhält mehr Kritik - VIDEO
    http://www.espace.ch/artikel_367509.html


    SVP gegen Islamzentrum
    http://www.espace.ch/artikel_367602.html


    Ein Minarett ist nicht zwingend
    http://www.espace.ch/artikel_368339.html


    Einige BLOGS zum Thema
    http://www.google.ch/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rls=GGLD,GGLD:2004-34,GGLD:de&q=Minarett+ist+nicht+zwingend


    SVP-Chef Ueli Maurer zweifelt, dass sich die Minarett-Initiative vernünftig umsetzen lässt.
    http://www.kath.ch/pdf/kipa_20070510182205.pdf


    Schweizer Politiker wollen Minarette verbieten Deutsche Presse:
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,482256,00.html


    INFO-REL - Umfassende Medienzusammenfassung zum Thema Minarette
    http://www.inforel.ch/index.php?id=i21e39


    Der Islam ist keine Religion sondern eine Kriegserklärung an die christliche und andersgläubige Welt
    http://www.minarette.ch/index.php?id=76

    Weltwoche, Ausgabe 23/07
    http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=16635&CategoryID=66


    islam.ch, 13.06.07
    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=153&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=d383bef88e


    GSIW-Newsletter:
    http://www.gsiw.ch/newsletter6.pdf

    Weitere Zeitungsartikel zur Anti-Minarett-Initiative:
    http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/753540.html
    http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/752758.html
    http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/752759.html
    http://www.tagi.ch/dyn/news/schweiz/752683.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 04.05.2007, 08:22


    Islam-Zentrum: Sorgen der Bürger ernst nehmen
    Pressecommuniqué der SVP:

    (SVP) Laut Zeitungsberichten fassen islamische Organisationen im Berner Wankdorf den Bau eines riesigen muslimischen Zentrums ins Auge. Nach den Baugesuchen für Minarette in Wangen bei Olten (SO), Langenthal (BE) und Wil (SG), ist dies das nächste Projekt, welche für öffentliche Diskussionen und auch Besorgnis im Kreis der Anwohner sorgt. Die SVP fordert Stadt- und Kantonsregierung auf, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen und das Projekt kritisch zu prüfen.


    Laut Zeitungsberichten soll im Berner Wankdorf das „grösste Islam-Zentrum Europas“ entstehen (20minuten vom 30.4.2007). Neben einer Moschee und Kongressräumen sollen auch ein Hotel, Wohnungen und Büros sowie ein Museum gebaut werden. Die Kosten werden mit 60 bis 80 Mio. Franken veranschlagt. Der genaue Zweck des Zentrums, wie auch die Geldgeber, bleiben undurchsichtig.



    Die SVP steht zur Religionsfreiheit. Trotzdem aber sind die berechtigten Sorgen der Bevölkerung, welche gerade in diesem Zusammenhang wieder öffentlich geäussert werden, ernst zu nehmen. Die wachsenden Spannungen im Alltag, welche der Islam als fremde Religion mit sich bringt, dürfen nicht unterschätzt werden. Namentlich sind die Auswirkungen auf die öffentliche Ruhe und Ordnung genau zu prüfen. Ebenso muss alles daran gesetzt werden, den religiösen Frieden zu wahren. Es wäre dem friedlichen Zusammenleben wenig förderlich, wenn mit besagtem Zentrum die Existenz einer islamischen Parallelgesellschaft gefördert würde.



    Bei aller Toleranz darf nicht vergessen werden, dass der Islam auf völlig anderen Rechtsgrundlagen basiert als das Christentum und damit alle freien, demokratischen Staaten Westeuropas. Da der Islam keine Trennung von staatlicher und religiöser Sphäre kennt, wie dies im Christentum Tradition ist, treten mit der zunehmenden Zahl von Muslimen auch immer häufiger Spannungen zwischen muslimischen Glaubensgrundsätzen und den christlich-abendländischen Regeln der Schweiz auf. Im Islam gibt es keine Trennung von Staat und Religion. Der Koran unterwirft den Muslim auch der Scharia und regelt damit seine gesamten Lebensverhältnisse: Religion, Sittlichkeit, Kult, Kultur, Recht und Politik. Dies führt in einer liberalen, demokratischen Gesellschaft wie der schweizerischen unweigerlich zu Problemen. Staatliche Entscheidungen aber dürfen nach unserer Auffassung nicht an ein religiöses Bekenntnis gebunden sein.



    Die SVP wird auf eidgenössischer Ebene Vorstösse einreichen, um die Haltung der Landesregierung zu dieser (nicht nur auf Bern beschränkten) Problematik zu erfahren.



    Bern, 30. April 2007



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 04.05.2007, 08:24


    Kommentar zu obiger SVP Aussendung


    Nun sollen mal die Befürchtungen der mehrheitlich SVP nahen Bevölkerung ernst genommen werden:

    Zitat: Die SVP steht zur Religionsfreiheit.
    Schön, nicht wahr - aber bitte die Freiheit die wir meinen, möge nur in Hinterhöfen und Garagen ausgeübt werden. In der Öffentlichkeit wollen wir davon nichts bemerken müssen. 8)

    Die Freiheit die wir meinen, hat sich nach unserem Geschmack zu richten - auch wenn bekanntermassen die Geschmäcker der Menschen verschieden sind.
    Und - wir geben dem Erdogan ja auch die Freiheit ernst genommen zu werden, wenn er sagt: "Minarette sind unsere Bajonette".

    Wir Schweizer haben unsere Bajonette und Gewehre ja auch zu Hause im Schrank stehen und nicht irgendwo in der Öffentlichkeit. :shock:
    Also - gleiches Recht für alle. Die Freiheit solche Assoziationen zu hegen und zu pflegen gewähren wir uns und euch - und daher:

    KEINE BAJONETTE und KEINE MINARETTE in der ÖFFETLICHKEIT :evil:

    Ja - so mag man denken in gewissen Kreisen.
    Zitat: Trotzdem aber sind die berechtigten Sorgen der Bevölkerung, welche gerade in diesem Zusammenhang wieder öffentlich geäussert werden, ernst zu nehmen.
    Welche berechtigte Sorgen?
    Ach ja - unser Geheimdienst braucht noch ein wenig Moscheetraining und der soll doch lieber noch nicht so in der Öffentlichkeit stattfinden, falls wieder mal was schief geht.
    Daher sind unsere berechtigten Sorgen, die WIR ja immer wieder der Bevölkerung in den Mund legen (wer ist WIR??) schon ernst zu nehmen. Die Muslime hier in der Schweiz geben ja viel zu wenig Anlass WIRKLICH besorgt über sie zu sein.

    KEINE SORGE liebe Landsleute - WIR helfen da schon nach und erzählen euch ein paar gruselige Geschichten (macht nix, wenn sie sich nicht in der Schweiz zutragen, Muslime sind allemal darin verwickelt)
    Zitat: Die wachsenden Spannungen im Alltag, welche der Islam als fremde Religion mit sich bringt, dürfen nicht unterschätzt werden.
    Ja, nicht wahr- dieser zunehmende Ärger mit diesen muslimischen Frauen, die ihre sekundären Geschlechtsmerkmale einfach nicht und nicht in der Öffentlichkeit zur Schau zu stellen gewillt sind. :roll:

    Das ist doch wirklich ärgerlich!

    Und - wenn es sonst auch nicht viel Ärgerliches über Muslime in der Schweiz zu berichten gibt - wir nehmen eure Sorgen, liebe Landsleute schon ernst und sorgen schon für welchen! - und wenn er - wie gesagt, an den "Haaren herbeigezogen ist" (Da haben wir ja langsam Übung :wink: )
    Zitat: Namentlich sind die Auswirkungen auf die öffentliche Ruhe und Ordnung genau zu prüfen.
    Ja in der Schweiz geht alles ein bisschen langsam - ABER dafür ORDENTLICH.

    Muslime sind zwar schon viel lange hier, oder ...?
    Und dass sich deren Anwesenheit schädlich auf die öfentliche Ruhe und Ordnung ausgwirkt hat - ja, dies zu prüfen hatten wir noch keine Zeit - aber irgendwie - das ist doch klar MUSS sich deren Anwesenheit schädlich auf die öffentliche Ordnung auswirken.

    Sehen Sie - die Bauordnung zum Beispiel. Die wird doch schamlos ausgenutzt. Industriezone und Minarett und Schornstein und Handymast.
    Das ist doch ein gewaltiger SCHLAG - gegen den guten europäischen Kulturgeschmack. Das passt doch einfach nicht zusammen, nicht wahr?
    Leute - soetwas muss mit aller Gewalt verhindert werden, wenn - das doch auch geschmacklos ist! (Mit aller legaler Gewalt natürlich, versteht sich.)

    Oder die öffentliche Ruhe. Man muss sich doch nur vorstellen. Wenn mal ein Minarett gebaut wurde (auch wenn sich die Muslime verpflichten den Gebetsruf nicht von dort auszurufen) - irgendwann mal werden sie darauf bestehen - und dann? Dann schreien diese Muselmanen gegen das Glockengetöse der Kirchenmannen an und - das soll nicht gegen die öffentliche Ruhe gerichtet sein?
    Allein die manische Vorstellung daran, lässt uns jetzt schon nicht mehr ruhig schlafen - welch böswilliger, unterschwelliger Angriff auf unsere öffentliche und private HEILIGE Ruhe!
    Zitat: Ebenso muss alles daran gesetzt werden, den religiösen Frieden zu wahren.
    Was soll man dazu noch sagen müssen. Ruhe und FRIEDEN sind ja doch eins. Und die Ruhe ist ja schon schwer in Gefahr - somit natürlich auch der Friede - logisch, oder?
    Zitat: Es wäre dem friedlichen Zusammenleben wenig förderlich, wenn mit besagtem Zentrum die Existenz einer islamischen Parallelgesellschaft gefördert würde.
    Natürlich - logisch oder?
    Man stelle sich vor, die Muslime könnten, frei ihre Religion in der Öffentlichkeit leben, ein Kultur- und Studienzentrum frequentieren?
    Nein, Nein - zurück in die Keller und Garagen - das ist der Bildung einer Untergrund Prallelgesellschaft viel weniger förderlich, als ein modernes, dem Zeitgeschmack und Befinden angepasstes Zentrum, das, wie gesagt, laut Erdogan, dem Premier dieser laizistischen Türkei, ja in Wirklichkeit ein "Kaserne" ist.
    Sollen die Muslime doch weiterhin in die Schweizer Kasernen beten gehen, das sind die Berner Stadtleut' eh schon gewohnt. Das entspricht weit eher UNSEREN Vorstellungen von Religionsfreiheit, oder?
    Zitat: Bei aller Toleranz darf nicht vergessen werden, dass der Islam auf völlig anderen Rechtsgrundlagen basiert als das Christentum und damit alle freien, demokratischen Staaten Westeuropas.
    Das können wir zwar nicht wirklich begründen - aber wenn man es oft genug sagt, glaubens doch die einen oder anderen.
    Also - lasst euch nicht verwirren, wenn ihr hört, dass in der demokratischen Repulik des Vatikanstaates (der Papst wird ja gewählt, oder?) ein Göttliches Gesetz (also ein von Gott und nicht den Menschen festgelegtes Gesetzt) die Verfassungsgrundlage bildet.

    Oder wenn euch Muslime einzureden versuchen, dass die ethischen und sozialen Gesetze der Muslime und Christen sich nicht wirklich wesentlich unterscheiden, wenn man sie im Lichte modernen Geistes und zeitgemäßer Wirklichkeit betrachtet - oder wenn sie behaupten, dass Christen und Muslime (abgesehen von der kategorisch verschiedenen Auffassung die Natur Jesus Christi (Gottes Segen sei mit ihm) betreffend) nur gemeinsam in der Lage sein werden, das Desaster in den Griff kriegen können (so Gott will), welches uns allen von einer gierigen und gottlosen Gesellschaft der Menschheit aufgebürdet wurde und wird.

    Oder wenn man euch weiss machen will, dass Muslime, das Gesetz Abrahams respektieren und das Gesetz Christi und gemäß dem Gesetz Muhammads (Friede Gottes auf ihnen allen) auch und vor allem das säkulare Gesetz in der Schweiz.

    Lasst euch nicht verwirren - die gehorchen, es ist ja ihre religiöse Pflicht - wie es die Pflicht aller Gottgläubigen ist - GOTT.
    Sie sollen aber uns gehorchen, denn die Schweiz gehört uns - und wir machen hier (ohnehin "im Namen Gottes") die Gesetze und nicht Gott, oder?
    Zitat: Da der Islam keine Trennung von staatlicher und religiöser Sphäre kennt, wie dies im Christentum Tradition ist, treten mit der zunehmenden Zahl von Muslimen auch immer häufiger Spannungen zwischen muslimischen Glaubensgrundsätzen und den christlich-abendländischen Regeln der Schweiz auf.
    Der Islam kennt einfach gar nix von uns, wir kennen ihn ja auch nicht.
    Deshalb sagen wir ja - das Christentum gehört in unsere Kultur - auch wenn es ebenfalls im Orient erwuchs.
    Schliesslich bauen wir in unserer Gesetzgebung auch auf das Römische Recht auf (wir reden ja sogar noch Italienisch hier).
    Zwar hat das römische Recht die ersten Christen fast ausgerottet (ja - weil die haben sich geradeso wie die Muslime aufgeführt) - die wollten immer ihre eigene Spiritualität durchsetzen - und auch wenn sie immer behauptet haben - "Ihr Reich sei nicht von dieser Welt".
    Das konnten wir aber ja widerlegen - denn heute reden wir ja von der CHRISTLICHEN SCHWEIZ, vom CHRISTLICHEN ABENDLAND (wenn auch im Orient es zuerst entstand)
    Zitat: Im Islam gibt es keine Trennung von Staat und Religion. Der Koran unterwirft den Muslim auch der Scharia und regelt damit seine gesamten Lebensverhältnisse: Religion, Sittlichkeit, Kult, Kultur, Recht und Politik. Dies führt in einer liberalen, demokratischen Gesellschaft wie der schweizerischen unweigerlich zu Problemen.
    Es hat einfach so zu laufen:
    Wir trennen Religion vom Staat und deshalb mischen wir uns in die religösen Angelegenheit anderer Glaubensgesellschaften ein. Wir trennen die einfach ab von unserem christlichen-abendländischen Staat.
    Wieso sollten wir zur Kenntnis nehmen, dass das Schweizer säkulare Grundgesetz alle Menschen, die sich in der Schweiz aufhalten, seinen Muslime, Säkulare oder Christen, usw. SEINEN Rechtsnormen unterwirft - aber auch im Rahmen desselben gerechte Religionsfreiheit in der Ausübung garantiert?!
    Und - die Trennlinien verlaufen zwischen "Staat und Kirche" und "Politik und Religion" um mal ein wenig Ordnung in die Sach zu bringen.

    Das reicht uns doch nicht - Muslime müssen EXTRA nochmal unterworfen werden - weil sie sind eine so widerspenstige Rasse. Zwar nicht ethnisch, so doch spirituell - sieht man doch, wie sie sich in den uns wesentlichen Dingen einig sind.
    Zitat: Staatliche Entscheidungen aber dürfen nach unserer Auffassung nicht an ein religiöses Bekenntnis gebunden sein.
    Klar nicht, deswegen reden WIR ja auch von der CHRISTLICHEN Schweiz. :idea: Logisch?!?

    Deswegen verstehen die Schweizer Muslime ja nicht, dass ihre (in der Schweiz - über die reden wir ja -) konfliktfrei gelebte RELIGION, eine staatliche Entscheidung über irgendeine IHRER Angelegenheiten (die selbstverständlich keiner Schweizer Ordnung und Gesetzgebung entgegensteht) hervorrufen sollte.
    Sie verstehen einfach nicht den Wirbel, der um sie gemacht wird und deswegen ziehen sie es vor, sich eher mit jenen Menschen abzugeben, die sie verstehen. Vaschtoscht? Net?
    Zitat: Die SVP wird auf eidgenössischer Ebene Vorstösse einreichen, um die Haltung der Landesregierung zu dieser (nicht nur auf Bern beschränkten) Problematik zu erfahren.
    Das kann ja nur begrüßt werden, solche Vorstösse. :twisted:

    Helfen sie doch den einen ihre Hörner abzustossen, den anderen ihre Identität zu finden und zu mehr Einigkeit zu gelangen und wieder anderen, sich Gedanken über das Grundsatzthema:

    RELIGION - DEMOKRATIE
    STAAT - KIRCHE
    KÖRPER - GEIST ("psychophysische Einheit" oder "Ding der Unmöglichkeit", oder gar beides :?: )

    und deren Einheit, resp. und doch gleichzeitig bestehender Trennung zu machen.

    Weitere zu bedenkende Themen schliessen dann möglicherweise an.

    z.B.
    GEGENEINANDER oder MITEINANDER
    GLOBALER oder REGIONALER KRIEG oder FRIEDEN gegen MENSCH und NATUR

    ....

    HERZLICHEN DANK an die SVP - die mit ihren VORSTÖSSEN derart VIEL zur KLÄRUNG von UNKLAREM beiträgt und somit nicht nur den Muslimen, sondern allen Schweizern dabei hilft, zu ihrer gesunden und vernünftigen Identität zu gelangen.
    Welch unschätzbarer gesellschaftspolitischer Beitrag.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Yazmina - 06.05.2007, 16:22


    Zitat: Neben einer Moschee und Kongressräumen sollen auch ein Hotel, Wohnungen und Büros sowie ein Museum gebaut werden. Die Kosten werden mit 60 bis 80 Mio. Franken veranschlagt. Der genaue Zweck des Zentrums, wie auch die Geldgeber, bleiben undurchsichtig.

    Welchen Zweck haben Museen gemäß Meinung der SVP?
    Ist die SVP etwa gegen die Vermittlung von Wissen, gegen Kultur, gegen Bildung?
    Wie definiert die SVP den Zweck von Hotels und von Kongressräumen?
    Wie beurteilt demzufolge die SVP jene Vertreter schweizerischer, christlich-abendländischer Regeln, die bis nach Abu Dhabi reisen, um im Burdj al-Arab zu übernachten? Und jene Vertreter schweizerischer Firmen, die christlich-abendländischen Regeln unterstellt sind, in die Golf-Staaten reisen, um dort mit „nicht-bergkristallklaren Geldgebern“ Geschäfte zu tätigen, deren Gewinn in der Schweiz versteuert wird?

    Zitat: Die SVP steht zur Religionsfreiheit. Trotzdem aber sind die berechtigten Sorgen der Bevölkerung, welche gerade in diesem Zusammenhang wieder öffentlich geäußert werden, ernst zu nehmen. Die wachsenden Spannungen im Alltag, welche der Islam als fremde Religion mit sich bringt, dürfen nicht unterschätzt werden.
    Religionen in der Schweiz
    41,8% Römisch Katholisch
    35,3% Protestantisch, (2,2%) davon Freie Evangelische und verwandte Kirchen
    1,8% Orthodoxe Christen
    0,4% andere Christen
    79,3% der in der Schweiz lebenden Bevölkerung sind CHRISTEN

    4,3% Muslime
    0,4% Hindus
    0,3% Buddhisten
    0,2% Juden
    0,1% andere
    11,1% Konfessionslose
    4,3% keine Angaben
    Quelle: http://www.swissworld.org

    4,3% der Bevölkerung verursachen Spannungen im Alltag von 79,3% christlichen und 15,4% säkularen Bevölkerung? = Der Floh ärgert den Löwen mehr als der Löwe den Floh?

    Zitat: Namentlich sind die Auswirkungen auf die öffentliche Ruhe und Ordnung genau zu prüfen. Ebenso muss alles daran gesetzt werden, den religiösen Frieden zu wahren. Es wäre dem friedlichen Zusammenleben wenig förderlich, wenn mit besagtem Zentrum die Existenz einer islamischen Parallelgesellschaft gefördert würde.
    Zitat: Bei aller Toleranz darf nicht vergessen werden, dass der Islam auf völlig anderen Rechtsgrundlagen basiert als das Christentum. Namentlich sind die Auswirkungen auf die öffentliche Ruhe und Ordnung genau zu prüfen

    Also die „Randalierer“, die am 1. Mai 2007 einmal mehr Schäden in Höhe von mehreren hunderttausend Franken verursachten, die hielten sich an die christlich-abendländischen Regeln und störten die öffentliche Ruhe und Ordnung nicht? Und die Schweizer Fussballfans, die Züge demolieren, wo Sonderaufgebote von mehreren hundert Polizisten aufgeboten sind, die öffentlichen Infrastrukturen, die Ruhe und Ordnung und den zivilen Frieden zu wahren – deren Verhalten ist also förderlich für das friedliche Zusammenleben, Grund weshalb es toleriert wird?

    Ist also die, von an Schweizer Traditionen festhaltenden Bürgern bis 1990 beibehaltene Argumentation gegen die Einführung des Wahl- und Stimmrechts für Frauen ganz im Sinne christlich-abendländischen Regeln der Schweiz?:
    „Ein Stimmrecht für die Frauen? Was für eine lächerliche Idee! Die Frauenhirne sind kleiner als diejenigen der Männer, was beweist, dass Frauen weniger intelligent sind.
    Frauen neigen zu Extremismus und würden, falls sie ein Stimmrecht hätten, Kampagnen starten, ohne ihre Männer um Erlaubnis zu bitten. Außerdem würde es die Gleichberechtigung nicht fördern, weil die Frauen wegen ihrer naturgegebenen Bescheidenheit während einer Schwangerschaft nicht stimmen würden, und da Frauen auf dem Land mehr Kinder bekommen als Städterinnen hätten letztere mehr politisches Gewicht. Und wenn Frauen sogar gewählt würden, wie erniedrigt müssten sich da die Männer fühlen, die gezwungen wären, selbst zu kochen...“

    Als die Schweiz die Menschenrechtskonvention des Europarats unterschrieb, wollte sie dies mit dem Vorbehalt tun, dass die Gleichstellung der Geschlechter nicht für die Schweiz zu gelten habe. Der Protest war dann jedoch so groß, dass die Regierung ihre Haltung revidierte und eine neue Abstimmung zur Einführung des Frauenstimmrechts vorbereitete.
    Quelle: http://www.swissworld.org

    Gleichstellung:
    Die formelle Gleichstellung ist heute in der Schweiz zum größten Teil erreicht. […] Wenn man bedenkt, dass die Schweizer Frauen erst 1971 das Stimm- und Wahlrecht erhielten, haben sie in kurzer Zeit zumindest auf dem Papier viel erreicht. Die tatsächliche Gleichstellung wird jedoch durch viele Schwierigkeiten behindert…
    Quelle: http://www.swissworld.org

    Ob diese Schwierigkeiten wohl durch die 4,3% zählende Minderheit verursacht werden?

    Arbeit
    In der Schweizer Arbeitswelt sind verschiedene geschlechtsspezifische Unterschiede zu beobachten. In den 1990-Jahren stieg zwar die Anzahl Frauen (über 15 Jahren), die erwerbstätig oder auf der Suche nach einer Arbeitsstelle waren, stetig an, betrug jedoch im Jahr 2003 nicht mehr als 59%. Bei den Männern waren in der gleichen Altersgruppe 77% erwerbstätig oder auf Arbeitssuche
    Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern ist in der Privatwirtschaft größer als in öffentlichen Betrieben. Im Jahr 2002 verdiente eine Frau durchschnittlich 20,7% weniger als ein Mann. Im Jahr 1994 hatten die Frauen, die 23,8% weniger verdient als die Männer, 1998 betrug der Unterschied 21,5%. Im öffentlichen Bereich sind diese Lohnunterschiede deutlich geringer.
    Quelle: http://www.swissworld.org

    Auch beim Lohn liegt es sicher „nur“ an der obengenannten Minderheit?

    Zitat: Da der Islam keine Trennung von staatlicher und religiöser Sphäre kennt, wie dies im Christentum Tradition ist, treten mit der zunehmenden Zahl von Muslimen auch immer häufiger Spannungen zwischen muslimischen Glaubensgrundsätzen und den christlich-abendländischen Regeln der Schweiz auf. Im Islam gibt es keine Trennung von Staat und Religion. Der Koran unterwirft den Muslim auch der Scharia und regelt damit seine gesamten Lebensverhältnisse: Religion, Sittlichkeit, Kult, Kultur, Recht und Politik.

    In der Schweiz wurde die Zuständigkeit zur Regelung der Verhältnisse zu religiösen Institutionen vom Bund an die Kantone delegiert. D.h. der Bund hält „formell“ - zu verstehen wie bei der Gleichstellung der Frauen? - die Religionsfreiheit fest, die Umsetzung derselben wird an die Kantone delegiert, wobei jenen die Gestaltung ihrer Beziehungen mit den Kirchen freigestellt ist; insbesondere können sie eine oder mehrere Kirchen als Landeskirchen anerkennen und sich beispielsweise um die Entlöhnung ihrer Pfarrpersonen kümmern, die Kirchen subventionieren oder ihnen die Erhebung von Steuern gestatten.

    Wie getrennt ist denn tatsächlich die staatliche und die religiöse Sphäre, wenn die Kantone als Souverän mit eigener Verfassung Landeskirchen bestimmen, sich um die Entlöhnung der Pfarrpersonen kümmern, die Kirchen subventionieren und das Erheben von Steuern gestatten.
    Quelle: „Die Schweiz – ein Gottesstaat?“ http://www.g26.ch (Erster Bericht der Schweiz zur Umsetzung des Rahmenübereinkommens des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten. Bundesverwaltung April 2001)

    Worin liegt also die Gefahr der 4,3% zählenden muslimischen Minderheit? Befürchtet die SVP, dass die Muslime es erreichen könnten, dass die Gleichstellung tatsächlich umgesetzt wird, dass die Löhne tatsächlich angepasst werden und nicht wie während der letzten Jahrzehnte – ganz gemäß säkular-christlich-abendländischer Regeln und Tradition der freien westeuropäischen Demokratien – rein formell auf dem Papier bleiben?
    Ist dies die Bedrohung, welche von den Muslimen ausgeht? :wink:

    Mit freundlichen Grüssen



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 08.05.2007, 15:13

    Kommentar zum SVP-Vorstoss
    zu:
    Bei aller Toleranz darf nicht vergessen werden, dass der Islam auf völlig anderen Rechtsgrundlagen basiert als das Christentum. Namentlich sind die Auswirkungen auf die öffentliche Ruhe und Ordnung genau zu prüfen

    1. August auf dem Rütli: die Zusatzkosten für die Wahrung der öffentlichen Ruhe und Ordnung:
    http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=17CD2E0A-DF54-4CBB-95FF9E386784539B&startpage=4&ObjectID=60CDF399-1422-0CEF-70E74CEFE96E9C4C Zitat:

    Wer stört hier den Landesfrieden - man könnte fast den Eindruck erhalten, handle sich nicht um eine "Ruhestörung" sondern ein "gewünschtes Zeichen der Präsenz"?



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 18.05.2007, 16:19


    Pressemitteilung: http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&L=0&tx_ttnews[tt_news]=145&tx_ttnews[backPid]=83&cHash=688e1e3391

    Zürich, 15. Mai 2007

    Stellungnahme zur Minarettverbots-Initiative von Muslimischen Organisationen

    Die unterzeichnenden Dachorganisationen der Muslime in der Schweiz drücken hiermit ihre Betroffenheit und tiefe Besorgnis über die neusten politischen anti-islamischen Agitationen gewisser rechtspolitischer Kreise aus, insbesondere die so genannte Minarettverbotsinitiative. Solche Ausgrenzungen gefährden das friedliche Zusammenleben in unserem Land. Sie können einen Bumerang-Effekt produzieren und das Gegenteil ihres erklärten Zieles bewirken, indem sie die Integration der Muslime behindern und diese in Parallelgesellschaften abdrängen.


    Lesen Sie hier den vollständigen Text.


    Weitere Infos zum Thema:
    - www.tages-anzeiger.ch/dyn/news/schweiz/751666.html
    - www.20min.ch/news/schweiz/story/12216409
    - www.20min.ch/news/schweiz/story/10235510


    *************************************************************

    LESERBRIEFE
    http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1340446&ressort=tagblattheute/in

    Berner Zeitung; 19.05.2007[0]; Seite 19

    BZ Stadt ihre seite Minarett-Debatte Was ist der richtige Weg? Ausgabe vom 14. Mai

    «Das ist der falsche Weg»

    Gerade aus dem Iran zurück, lese ich mit Kopfschütteln über die Antiminarette-Kampagne. Wie kann man so engstirnig sein? Haben wir nicht genug hässliche Bauten? Ein kleines, schlankes Minarett würde die Quartiere höchstens verschönern. Ich habe die meisten islamischen Länder ausgiebig besucht und fand fast überall in den grossen Städten christliche Kirchen vor. In der indischen Stadt, wo ich zeitweise lebe, bevölkert von Hindus und Muslimen und mit einem Anteil von nur 10 Prozent Christen, ragen gleich drei christliche Kirchen mit hohem Turm in den Himmel. Niemand stört sich daran, und das Gebimmel der Glocken ist laut.

    In allen Ländern Asiens, gleich welcher Religion, gibt es christliche Kirchen im Überfluss. Und in Isfahan (Iran) genoss ich den schönen Anblick der armenischen Vankh-Kathedrale, die in einem christlichen Quartier steht. Die Christen dort sind zufrieden.

    Bestimmt gibt es einige gefährliche Muslime. Doch das Märchen über die «durchwegs bösen Muslime» sollte man schnellstens begraben! Wer dort reist, auch als Frau, ist immer wieder erstaunt über die Höflichkeit und Hilfsbereitschaft der dortigen Menschen. Und bitte vergessen wir nicht: Im Namen Christi haben bekanntlich die europäischen Eroberer Südamerikas 3 Millionen Indios, auch Frauen und Kinder, in grausamster Weise umgebracht. Dort schämte ich mich, Christin zu sein!

    Christa BürgiBern Verniedlicht Bundesrat Schmid:
    http://www.swissinfo.org/ger/startseite/detail/Minarett_Verbot_Der_falsche_Weg.html?siteSect=105&sid=7814190&cKey=1179066944000

    «Das ist der falsche Weg.» Und das sicher nicht nur für ihn. Ob Jude, Muslim, Christ oder sonst einer Religion angehörend: Für alle gibt es nur einen Gott, auch wenn es heisst, «dann wirst du selbst ein Gast der Götter sein»! Alle Religionen haben dasselbe Ziel, den Menschen auf eine höhere, bessere, edlere Stufe zu heben. Sieht man rundumher, sind es aber leider sehr oft die Religionen, die zu Feindseligkeiten und Kriegen führen.

    Nun meine Frage an Bundesrat Schmid: Was wäre denn der richtige Weg? Wenn ich die hohen Herren aus Politik und Religion höre, gibt es überhaupt keine Probleme, es ist alles bestens. Alles wird heruntergespielt, verniedlicht oder einfach verneint. Dabei bestehen ganz offensichtlich unterschwellig riesige Probleme. Leider will man das oft nicht für wahr halten.

    Es wäre nun wirklich höchste Zeit, dass sich die «Kreuzzügler» mal mit der Vergangenheit ernsthaft auseinandersetzen und sich bei der islamischen Welt für die Schandtaten ihrer Urväter entschuldigen würden, wobei dazu auch der Papst gehören müsste! Das ist der Weg, und einen anderen gibt es nicht. Nur so ist eine Verständigung und Aussöhnung zwischen Ost und West, zwischen den christlichen und islamischen Völkern möglich.

    Ruedi FäsThunSo tolerant wie eine Diktatur

    Die Leserbriefseite quillt täglich über mit all den Einsendungen besorgter Bürger. Eindringlich warnen sie vor dem Schreckgespenst Islam, und dabei werden Vergleiche angestellt, welche übler nicht sein könnten. Besonders beliebt ist der Verweis auf all die Christen, welche unter schrecklichsten Bedingungen in islamischen Ländern leben müssten.

    Nehmen wir einmal an, das sei so, was noch zu beweisen wäre: Wollen wir unsere Toleranz wirklich anhand der Toleranz in autoritären, despotischen Regimen messen? «Auge um Auge», war das der Leitspruch von Jesus Christus? Die Unterdrückung der Christen in muslimischen Ländern beginnt hier bei uns, bei der sonntäglichen Fahrt in die Kirche, beim tagtäglichen Ölverbrauch. Um Öl führen wir Kriege, für Öl sind wir bereit, die widerlichsten Regime zu unterstützen, Regime, die nicht nur Christen unterdrücken, sondern alle ihre Bürger, auch die Muslime.

    Michel Dängeli Bern Kuschen aufhöchster Ebene

    Ich glaubte, nicht richtig gelesen zu haben! Da warnt diese Bundesrätin, dass ein Minarettverbot die Sicherheit der Schweizer Bevölkerung gefährden würde, und dabei gefährdet eben gerade diese Art von Kuschen auf höchster Ebene unsere Sicherheit!

    Der genau gleiche Mut ist gefragt wie in der Frage EU– Schweiz bezüglich Steuerprivilegien, aber eben dort geht es um Geld. Geld, das gerade diese elitäre Schicht mit allen Mitteln zu verteidigen versucht.

    Wenn es dann brenzlig wird, ist genügend Geld vorhanden, sodass Frau/Mann sich irgendwohin absetzen kann, derweil sich das Volk mit der eingebrockten Suppe mit dem Namen «Toleranz» und deren Auswüchsen selber auseinandersetzen darf.Ewald ZgraggenKleindietwil


    © Blick; 23.05.2007[0]; Nummer 117; Seite A8

    BlickPolitik/Wirtschaft

    Blick-Duell

    Verbot von Minaretten in der Verfassung?

    peter bodenmann

    Eine Kirche hat einen Kirchturm. Eine Moschee ein Minarett. Die Christen haben die Aufklärung mehrheitlich hinter sich. Die Muslime mehrheitlich vor sich. Alles braucht seine Zeit.

    Basis der Schweizer Politik ist die Trennung von Staat und Kirche. Alle Bürger sind vor unseren Gesetzen gleich. Alle haben die demokratischen Spielregeln des Rechtsstaates zu beachten. Unabhängig von Herkunft und Religion.

    Der Grossteil der Muslime in der Schweiz nimmt inzwischen die strengen Regeln des Korans so ernst wie die Katholiken die Unfehlbarkeit des Papstes. Die Religion verliert laufend an Wichtigkeit. Das ist gut so.

    Extremisten brauchen Extremisten. Die SVP giesst Öl ins Feuer. Sie will - angestachelt durch ihren Bundesrat für Justiz - den Bau von Minaretten verbieten. Das ist völkerrechtswidrig.

    Die SVP hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie gefährdet mit ihrer völkerrechtswidrigen Initiative die Sicherheit der Schweiz.

    Ein drohendes Minarett-Verbot zieht Bombenleger an. Wie der Kuhdreck die Fliegen auf dem Rütli.

    Seltsam, dass ausgerechnet der Zürcher Freisinnige Felix Gutzwiller mit dieser SVP unter eine Decke kriechen will.

    franz steinegger

    Ich halte nichts von einem Minarettverbot in der Verfassung. Wenn einer politischen Gruppe bei der Ausländerschelte nichts mehr einfällt, kann man auch noch eine derartige Initiative starten.

    Um dies zu überbieten und um das Ausländerthema bei den nächsten Wahlen weiter auswalzen zu können, müsste man dann schon ein Verbot von Musikinstrumenten, die aus dem osmanischen Reich stammen, oder das Verbot für den siebenarmigen Leuchter Menora per Verfassungs-bestimmung zur Diskussion stellen. Politischer Extremismus berührt schliesslich das Absurde und das Lächerliche.

    Dies heisst aber nicht, dass überall Minarette gebaut werden sollen, von welchen womöglich noch Muezzine zum Gebet rufen. Man kann auch Gotteshäuser ohne Türme oder Minarette erstellen. Im christlichen Kirchenbau wurde die Erstellung von Türmen erst im Laufe des 5. und 6. Jahrhunderts Mode. Für das Minarett waren die Leuchttürme die Vorbilder.

    Auch bei der Erstellung von Gotteshäusern gelten die Bauvorschriften. Wenn diese Bauvorschriften neue Türme zulassen, dann kann jedermann einen Turm bauen. Die Kultusfreiheit bedeutet jedoch nicht, dass gebaut werden kann, wie und wo man will. Auch für sakrale Bauten gelten die baupolizeilichen und raumplanerischen Vorschriften.

    Toleranz aufbauen
    Leserbriefe: «Streitfrage Minarett-Verbot», 14.5., und «Verdrängungskampf», 18.5.07
    http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=1345809&ressort=tagblattheute/in


    «Der einflussreichste Muslim»

    NZZ am Sonntag vom 20. Mai

    Das Spezifische an der Islam-Debatte ist, dass sich darin das Religiöse unentwirrbar mit dem Politischen verstrickt. Auch wenn man allen religiösen Richtungen die Ausübung ihrer Kulte belassen will, wird man deswegen in Bezug auf den Islam an die Grenzen der Toleranz stossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Muslime allen Ernstes die tiefe Skepsis des multikulturellen Westens gegenüber dem Islam mit dem einfachen Rekurs auf Religionsfreiheit wegwischen wollen. Gibt es denn für den hiesigen kritischen Beobachter auch nur ein islamisches Land, das uns in Sachen Freiheit und Entwicklung Vorbild sein könnte? Man mag als gläubiger Muslim eine friedliche Auslegung des Islams suchen, sobald sich eine religiös-politische Ausrichtung abzeichnet, wird mit Widerstand zu rechnen sein. Und nicht nur mit «Ängsten», wie Hisham Maizar es formuliert.

    Luzius Rohner, Muttenz (BL)

    Es ist immer leicht irritierend, wenn sich muslimische Organisationen - hier durch Herrn Hisham Maizar - im Gastland auf die Religionsfreiheit und damit auch auf die Trennung von Staat und Kirche berufen, während die muslimisch geprägten Länder nicht einmal die Uno-Erklärung der Menschenrechte (und schon gar nicht die Bestimmung über die Religionsfreiheit) vorbehaltlos anerkennen. Mehr als irritierend ist jedoch der Hinweis von Herrn Maizar, die «Lektion aus dem Karikaturenstreit» sei nicht gelernt worden. Offenbar ist in diesem Land nebst Minaretten künftig auch gleich eine eingeschränkte Form der Meinungsäusserung zu dulden.

    Andreas Zumbach, Zürich

    Das Problem der Muslime, Moscheen, Minarette, liegt bei den Christen. Natürlich wollen die Muslime in Europa ihren Glauben einführen. Die Mehrheit der christlichen Bevölkerung glaubt jedoch nichts mehr! Man ist modern, wenn man über Religion spottet. Katholische und reformierte Pfarrer in meiner Umgebung sind für den Bau der Minarette. Sie sind ohne Kompass im dichten Nebel, es wird ein schreckliches Erwachen geben!

    Paul Zürcher, Herzogenbuchsee (BE)



    DISKUSSIONSFOREN

    http://www.ignoranz.ch/forum/4_1698_6.html

    http://edu.nzzvotum.ch/leitkulturen.html

    http://www.polittalk.ch/forum/showthread.php?t=848&page=8&pp=10

    http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2999309&t=3073008&pg=53&a=1&r=threadview&

    http://www.albanien.ch/forum/phpbb/viewtopic.php?t=3983&start=100&sid=c5d8078ad0ad79431141af0aa1d42b65

    http://finanzen.ariva.de/forum/thread?thread_id=289757

    *************************************************************



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 23.05.2007, 07:44


    zischtigsclub v. 22.5.07
    Minarett-Verbot: Spiel mit dem Feuer?

    Hier das Video dazu: http://www.sf.tv/sf1/club/index.php

    Minarette sollen grundsätzlich verboten werden. Das fordern Vertreter von SVP und EDU mit einer Volksinitiative. Die Unterschrift¬en¬sammlung hat heftige Diskussionen ausge¬löst. Muslime sehen ihre Grundrechte bedroht, in islamischen Ländern wird mit Unverständnis reagiert. Warum wird über Minarette so hitzig debattiert? Was an ihnen macht Angst? Symboli¬sieren sie den „politisch-religiösen Machtanspruch des Islams“, wie die Initianten behaupten? Oder sind sie harmlose sakrale Bauwerke, die zur Moschee gehören, wie der Turm zur Kirche?

    Unter der Leitung von Christine Maier diskutieren:

    Ulrich Schlüer, Initiant „Gegen den Bau von Minaretten“, Nationalrat SVP/ZH
    Christian Waber, Initiant „Gegen den Bau von Minaretten“, Nationalrat EDU/BE
    Roland-Bernhard Trauffer, Generalvikar Bistum Basel
    Saïda Keller-Messahli, Präsidentin Forum für einen fortschrittlichen Islam
    Farhad Afshar, Präsident Koordination Islamischer Organisationen Schweiz KIOS, Soziologe Uni Bern
    Geri Müller, Nationalrat Grüne/AG


    Kommentar zu Sendung

    Auch wenn die Dreistigkeit und Ignoranz in der Diskussion um den Islam im Allgemeinen und im Speziellen um die Frage des Minarettbaus in der Schweiz eher noch zu- denn abnimmt, die Dokumentation der selben langsam wirklich nervt, bleibt es leidige Pflicht, diese wenigstens im Ansatz aufzudecken und zu denunzieren – wie sich Generalvikar Trauffer so trefflich auszudrücken pflegt.

    Zuerst noch zu Wabers Äußerung: http://www.minarette.ch/index.php?id=76
    Zitat: Der Islam ist keine Religion sondern eine Kriegserklärung an die christliche und andersgläubige Welt
    Wer solches behauptet, hat sich als Gesprächspartner für Menschen diskreditiert, welche den Islam als ihre RELIGION erwählt haben.
    Wabers Verständnis ist tatsächlich mit jenem der absoluten Mehrheitsgesellschaft dieser Welt inkompatibel. Und nicht sind es die Muslime, die das Gespräch mit solchen verweigern (wenn sie in Zukunft den Verkehr mit ihnen aus Höflichkeit und Zurückhaltung ablehnen), sondern Waber und seine Kohorten stellen sich ins Abseits auf dem intellektuellen Spielfeld der Vernunft.

    Was den zweiten Teil seiner Aussage betrifft, mit der unterschoben wird, dass jeder Muslim in der Schweiz, der seine Religion ernst nimmt, sich im Krieg (in welchem Kriegsrecht zur Anwendung kommt und wie in der Liebe „alles erlaubt ist“) mit seinen Mitmenschen befindet, ist diese nur einem nicht minder inkompatiblen Verständnisses theologischer, gesellschaftlicher und juristischer Realitäten in der Schweiz zuzuschreiben.

    Doch, „wo Rauch ist, ist auch Feuer“ nicht wahr?

    Vielleicht meint er das mittelalterliche, so genannte Prinzip von „dar ul islam und dar ul harb“, welches der, von manchen so verkannte und (un)geliebte Schweizer Tariq Ramadan so treffend in seinem Buch „Der Islam und der Westen“ als überholt erklärt und erläutert hat?

    Oder meint er gar den Qur’anvers:
    Zitat: Und wenn ihr dies nicht tut, dann ist euch Krieg angesagt von Allah und Seinem Gesandten … [2:279]
    So soll hier die Gelegenheit ergriffen werden, eine bislang nicht veröffentlichte Interpretation dieses Verses freizugeben.

    Im rechten Licht – allerdings ist dies nicht das rechte Licht, in welchem Waber und Konsorten sich ergehen und mit welchem sie die Gesellschaft zu fluten gedenken (da sei Gott vor und Sein Heer der wirklich Vernunftbegabten dieser Welt und in der Schweiz) – besehen – hat Waber sogar teilweise recht, doch eben wieder nicht so, wie er dies denkt.

    „Wenn ihr dies nicht tut“ meint nicht, dass sich Nichtmuslime in ihrem Handeln dem Diktat der Muslime zu unterwerfen hätten, sondern bezieht sich auf einen spezifischen Befehl Gottes an die Gläubigen, die Menschheit, nämlich vom (Wucher)Zinsgeschäft völlig abzustehen.

    „Krieg von Allah“ meint, dass Gott es zulässt, dass die Menschen die sich Seinem Befehl den (Wucher)zins völlig zu bannen widersetzen, in ihrer Ignoranz sich selbst, ihrer, von Gott geschenkten Lebensgrundlage berauben – bis hin zu ihrem selbst verursachten Untergang.

    Es ist vernünftigem Denken zugänglich zu erkennen, dass exponentielles Wachstum (Zins- und Zinseszinsdynamik) welches die Haushalte christlicher und nichtchristlicher Länder – also aller „zivilisierter Staaten“ beherrscht, „babylonisches Wirtschaftswachstumverhalten“ verlangt.
    Da aber ein ständig exponentiell wachsendes Wachstum in der Natur nicht vorgesehen ist, kann diese ein solches auch nicht verkraften. Dies resultiert im Zusammenbruch ihrer natürlichen regenerativen Kräfte und (Klima)Kreisläufe, welche alleine das Überleben der auf ihr lebenden Geschöpfe zu garantieren in der Lage sind.

    O ihr Menschen - christliche und nichtchristliche seid gewiss – ihr werdet den Krieg gegen Allah verlieren – so HALTET EIN!

    Es darf an dieser Stelle angemerkt werden, dass alle drei großen monotheistischen Religionen (ob Waber und Konsorten das nun wahrhaben wollen oder nicht) das (Wucher)ZINSVERBOT in ihrer Theologie verankert haben.

    Doch – Gott hab’ Erbarmen mit jenen, die bereuen und ablassen – Juden, Christen und Muslime gleichermaßen, wenn auch im Grad verschieden, verleugnen doch in ihrer Praxis, ihrem Handeln, ihrem Tun allesamt ihre Lehren – IHNEN allen hat Allah den Krieg erklärt! Also haben Waber und seine Kumpane in ihrer Auffassung doch recht?
    Nein, und nochmals nein!

    „Krieg von Seinem Gesandten“ meint, dass die Anhänger des Propheten stets in den Krieg gegen Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Betrug ziehen werden. So wie dies übrigens auch alle anderen, nichtmuslimische, rechtschaffene und wehrhafte Mächte in ihren Verfassungen festgeschrieben haben und zu tun gewillt sind.
    Denn es ist eine der Sache innewohnende Konsequenz, dass exponentielles Wirtschaftswachstum, Zins und Zinseszins zu nichts anderem als Ungerechtigkeit, Benachteiligung, Ausbeutung, sozialem Ungleichgewicht, Armut, Not und Leid, Unterdrückung, Betrug und der Zerstörung aller natürlichen Ressourcen – führt – ja führen MUSS!

    Wie allerdings schon oben angedeutet, sind die heutigen Anhänger des Propheten, die heutigen Muslime in dieser Hinsicht kaum mehr in der Armee Gottes eingeschrieben, sondern eifrige Mitspieler im grausamen Spiel tödlichen Zins- und Zinseszinssystems.

    Doch hört ALLE, was Gott in seinem Letzten Testament zu sagen hat:
    Zitat: O ihr, die ihr glaubt, wer sich von euch von seinem Glauben abkehrt, wisset, Allah wird bald ein anderes Volk bringen, das Er liebt und das Ihn liebt, (das) demütig gegen die Gläubigen und hart gegen die Ungläubigen (ist); sie werden auf Allahs Weg kämpfen und werden den Vorwurf des Tadelnden nicht fürchten. Das ist Allahs Huld; Er gewährt sie, wem Er will; denn Allah ist Allumfassend, Allwissend. [5:54]

    SO DENKT NACH – IHR, DIE IHR MIT VERNUNFT BEGNADET SEID!

    Doch nun zurück zum zischtigsclub:

    Schlüer meint, Zitat: nicht der Islam wäre das Problem sondern dessen Wirken.
    Wie die Praxis, das Ausüben der verfassungsmäßig garantierten Religionsfreiheit vom Wirken der Gläubigen getrennt werden kann – DAS möge er doch mal erklären.
    Das Wirken aller Menschen hier – seien sie angebliche Säkularisten, Satanisten, Christen, Pazifisten, Kapitalisten, Sozialisten, Islamisten, Narzisten oder sonst irgend einer Denomination zugehörig, wird vom „SCHWEIZER STAATSGRUNDGESETZ“ reglementiert. Reicht das nicht?

    Afshar gab in seiner Souveränität, Gelassenheit und Prägnanz seiner Wortwahl abermals guten Grund, ihn als hervorragenden, den herausragenden Sprecher für den Islam in der Schweiz zu unterstützen, auch besonders, wenn er als Soziologe mit einigen Bemerkungen zu jüdischer, christlicher und islamischer Theologie aufhorchen ließ.
    Seine Erklärung, dass die Muslime zum Gebet, weder Moschee noch Minarett bedürften, darf durchaus auch in der Richtung verstanden werden, dass, wenn den Muslimen die Luft in ihren Garagen und Kellern zu stickig wird und sie ihrer religiöse IDENTITÄT (zu dessen Ausdruck durchaus runde Kuppel und spitzes Minarett gehören) auch in Zukunft keinen respektierlichen Ausdruck zu verleihen in Stand gesetzt werden, aus religiöser Sicht nichts dagegen spricht, wenn sie ihre Gebete auch in öffentlichen Parks, Grün- und anderen Flächen verrichten – um den religiösen und sozialen Frieden in der Schweiz nicht weiter zu gefährden!
    Aus semantischer Sicht darf daran erinnert werden, dass es keine „verschiedene Islams“ gibt, wie Manche anzunehmen geneigt sind. Sondern ist der ISLAM vielmehr EINS, EIN GLAUBE, wenn auch dessen Interpretationen und praktische Ausformungen unterschiedliche Weisen annehmen können.
    In diesem semantischen Zusammenhang sei noch vermutet, dass es aus diesem Grund auch keinen „heterogenen Islam“ geben kann, weder in der Schweiz noch sonst wo, sondern „heterogene muslimische Gemeinschaften“.

    Trauffer, dem bewundernswert engagierten und emotional wendigen Basler Generalvikar ist der historische Exkurs zu christlichem Kirchtumbau und zur innerchristlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema zu verdanken. Dieser Exkurs zeigte dankenswerterweise ein weiteres mal, dass die Befürchtungen (nicht Ängste :roll: ) bestimmter Menschen hier in der Schweiz aus der eigenen, mehr oder eben weniger bewältigten eigenen Erfahrung in der Vergangenheit herrühren.

    Weiters darf ihm zugute geschrieben werden, dass er ein – grundsätzlich – selbstverständliches Prinzip den Zuhörern und der Schweizer Gesellschaft wieder ins Bewusstsein gehoben hat, welches mit dem Schlagwort „Symmetrie des Unrechts“ umschrieben ist.

    Es ist erschreckend, in welchem Ausmaß es nicht nur dem Bildungsproletariat, sondern zunehmend auch augenscheinlich gebildeten Politikern in der Schweiz selbstverständlich zu sein scheint, Unrecht, welches im Ausland geschieht, mit Unrecht im Inland zu vergelten oder dies zumindest zu beabsichten.
    Ein ZWEIFACHES Vergehen, welches rassistisch zu nennende, unredliche Absichten und Ambitionen zu umfassender Willkürherrschaft vermuten lassen muss.
    Völlig unbescholtene, angebliche Zugehörige zu einer gesellschaftspolitischen Gruppe werden in einem Staatsterritorium für Vergehen oder angebliche Vergehen angeblich „verwandter“ Angehöriger der gleichen gesellschaftspolitischen Gruppe (von Religion reden wir ja nicht mehr in diesem Zusammenhang, nicht wahr?) in einem anderen Staatsterritorium verantwortlich gemacht. Ein Schuft, wem dabei die Schlagwörter „Sippenhaftung“, „Rassismus“, oder „Kristallnacht“ in den Sinn kommen?

    Seit wann gehört es zum Repertoire zivilisierter Gesellschaften UNRECHT mit UNRECHT zu vergelten?

    Darf UNRECHT nicht ausschließlich mit RECHT (Strafe, Busse) vergolten werden – oder ist das Bedürfnis nach Einführung von Willkürherrschaft und Lynchjustiz so stark in dieser säkularen rechtsstaatlichen Schweiz geworden, dass es eines christlichen Generalvikars bedarf, um solches zu thematisieren?

    Der „Grüne Müller“ meldete mit aller Berechtigung seinen Wunsch und seine Forderung an, Dialog durch eine Verbreiterung zum Thema „Angst & Befürchtungen“ zu ermöglichen und nicht durch Zuspitzung (und Förderung irrationalem Denkens) einen solchen zu erschweren, wenn nicht gar zu verunmöglichen. Seine vernünftige und pragmatische Herangehensweise zum Thema – wenn auch eine seiner Bemerkung zur Medienberichterstattung aus dem Gaza Streifen die sichtlich betroffene Christine Maier doch etwas aus der Fassung brachte – sollte häufiger Gelegenheit bekommen, vermittelt zu werden.

    Saïda Keller-Messahli, die mächtigste Muslima im Land, erklärte uns wenig Arabisch sprechenden Zusehern die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Minarett“ (Licht, Leuchtturm, Wegweiser zu spirituellem Licht und Wissen). Auch gewährte sie uns Einblick in die Wünsche ihrer muslimischen Freunde und Verwandten, die sich doch nichts anderes ersehenen, als einen freien Diskurs über die weltbewegenden Dinge, so auch über Religion führen zu können, ohne ihre selbst gewählte Identität als Muslime aufgeben zu müssen oder diese einer autokratischen Lehrmeinung unterzu¬ordnen zu müssen. Ein verständliches menschliches Begehren, welches allerdings auch zu Kenntnis nehmen sollte, dass jedes Fach dennoch seine Gelehrten hat, deren Meinungen mindestens die gleiche Wertschätzung verdienen, als eigenes, weniger entwickeltes Wissen und Verständnis auf bestimmten Gebiet – und dass subjektive, (wenn auch gekränkte) Willkür nicht Maßstab öffentlichen Rechts sein darf.

    Waber, Initiant der queren Initiative welche den Muslimen den Bau von Minaretten per Gesetz verbieten möchte und der nach eigener Aussage ja „nicht dumm ist“ – aber definitiv ignorant den Lehren des Islams gegenübersteht, und auch gesundes Schweizer Rechtsempfinden und Verständnis vermissen lässt, erklärt, dass die Christen einen besonderen Status als Nachfolger und Erben Christi (a.s.) hätten. Das zeige sich doch daran, dass man hierzulande Söhne „Christian“ nenne.

    Nun – all jenen, die Wert auf ein etwas weniger beschränktes Verständnis legen, seien hier einige Tatsachen vermittelt.

    Muslime nennen ihre Kinder heute noch unter anderem „JESUS“, „MARIA“ und „JOSEF“ (auf arabisch „Isa, Mariam, Yusuf“), „ZACHARIAS, MOSES, ABRAHAM, SARAH, NOAH und ADAM“ („Zekeriya, Musa, Ibrahim, Nuh, Adam“).

    Abschließend mag noch gesagt werden, dass es in erster Linie Aufgabe der Schweizer Nichtmuslime selbst sein wird, gesellschaftspolitischen Auswüchse, wie diese Initiative gegen Minarette, auf staatsrechtlich verträgliches Maß in ihrem Land zurückzustutzen.
    Muslimen sei geraten, sich Gelassenheit und Wissen anzueignen. Wissen über die eigene Religion, das Schweizer Rechtssystem und sozialpsychologische Zusammenhänge und als ständig unfair angegriffene Minderheitsgesellschaft, sich auf die Korrektheit der Schweizer, welche die absolute Mehrheit im Staate ausmachen, zu verlassen – und all dies „IM NAMEN GOTTES“.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 05.06.2007, 09:12


    KOMMENTAR zum ZISCHTIGSCLUB von JESUS.ch

    http://www.jesus.ch/index.php/D/article/23-Gesellschaft/37004-Ueber_Kirchtuerme_steht_auch_nichts_in_der_Bibel/



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 06.06.2007, 21:43


    Die Freunde und die Feinde des Islams, Religionen und Rituale, Integration

    Necla Kelek über Moscheebau und Religionsfreiheit

    Necla Kelek hat sich zum Moscheestreit in Köln geäußert. Ihr Text steht heute in der FAZ. (Nicht online, ich zitiere hier aus einer Fassung, die Necla Kelek mir freeundlicher Weise vorab geschickt hat.)

    Die gute Nachricht vorweg: Der Moscheebaustreit findet nicht, wie manche Berichte suggerieren, zwischen Mehrheit und Minderheit, Christen und Muslimen, Deutschen und Türken, Rechten und Linken, Islamophoben und Multikultis statt. Er geht mitten durch die deutsche Gesellschaft mit all ihren Segmenten und Gruppen - und mitten durch manchen Einzelnen, der sich so nicht einsortieren lassen will.

    Necla Kelek gibt dafür das beste Beispiel, indem sie sich als Muslimin auf die Seite Ralph Giordanos stellt. Sie lehnt die vermeintliche islamische Verhüllungspflicht für Frauen mit folgenden Worten ab: Als Muslimin verwahre ich mich dagegen, dass diese Frauen solch eine Verkleidung im Namen des Islam tragen. Es gibt dafür keine religiösen, sondern nur politische Begründungen.

    Necla Kelek macht einen guten Punkt, wenn sie auf die Integrationsprobleme vieler Muslime in Deutschland verweist: Es gibt eine Reihe großer sozialer Probleme mit der deutschen Sprache, in Familien, in der Erziehung, in Fragen der Gleichberechtigung der Frauen, Jungenkriminalität, der Gewalt in der Familie und der Integration. Drängende Fragen, deren Lösung die den Einsatz und das Geld der Muslime eher bräuchten, als das sie mit Repräsentativbauten Stärke zeigen sollten. Immer wenn diese Probleme angesprochen werden, wird behauptet, dass habe nichts mit dem Islam zu tun. Aber eine Religion, die den Anspruch erhebt, alle Aspekte des öffentlichen und privaten Lebens eines Gläubigen in Vorschriften, Gebote und Traditionen zu fassen, kann sich nicht bei erstbester Gelegenheit vor den Folgen dieses Anspruches drücken.

    Sie verweist auch darauf, dass Moscheen keine Sakralbauten wie Kirchen seien (was hier bei uns auch schon Thema war). Die Islamvereine in Deutschland könnten, meint sie, da es im islam keine klare Trennung zwischen weltlichem und religiösem Bereich gebe, nicht den Status einer Religionsgemeinschaft beanspruchen. Sie hätten die "Funktion einer Glaubenspartei", wenn sie sich auch nach dem deutschen Vereinsrecht organisierten.Und damit kommt sie zum Kern: Deshalb ist die Frage des Moscheebaus auch keine Frage der Glaubensfreiheit, sondern eine politische Frage. Das Baurecht und das Vereinsrecht sind da überfordert. Ein Kriterium für die Genehmigung eines Bau eines Gebäudes eines politischen Islamvereins ist deshalb, die positive Beantwortung der Frage: werden dort die Gesetze eingehalten, z.b. wird dafür gesorgt, dass Frauen nicht diskriminiert werden. Und eine zweite Frage darf und muß gestellt werden: dienen sie der Integration. Und da sind Zweifel angebracht.

    Das erste Kriterium halte ich für selbstverständlich. Die Gesetze sind einzuhalten. Frauen dürfen nicht diskriminiert werden. Heisst das, Frauen und Männer müssen zusammen beten und Frauen sollen kein Kopftuch tragen? Ich würde das zwar auch für wünschenswert halten. Und wir können und sollten darüber eine Debatte haben. (Haben wir ja auch, nicht zuletzt dank Necla Kelek!) Aber der Staat hat in diesen Dingen einfach nichts zu suchen. Er kann Religionsgemeinschaften nicht vorschreiben - erst recht nicht nicht über die Verhinderung von Moscheebauten - wie Erwachsene ihren Glauben leben, und nicht einmal, wie sie ihn an ihre Kinder weitergeben sollen, sofern sie damit nicht gegen die Verfassung verstossen.

    Noch einmal der Vergleich mit dem Judentum, der anderen großen Minderheitenreligion hierzulande: Am Wochenende ist eine Rabbinerin in Berlin eingeführt worden. Aber konservative und orthodoxe Juden haben damit immer noch ihre Probleme. Und bei ihnen beten auch die Geschlechter nicht zusammen. Ultraorthodoxe Frauen tragen ihr Haar unter Perücken verdeckt. Ich mag das für einen befremdlichen, überstandenen Brauch halten, aber es würde mir nicht einfallen, nach staatlicher Regulierung dieser Praktiken zu rufen. Ich würde auch nicht gerne öffentlichen Druck auf diese Frauen sehen.

    Ich halte es umgekehrt sogar für meine Pflicht, die Freiheit zu solchen Bräuchen zu verteidigen, ob Sie mir gefallen oder nicht - gegen eine mögliche "Tyrannei der Mehrheit" (John Stuart Mill), die damit nicht einverstanden ist. Religionsfreiheit ist die politische Urfreiheit, aus der sich unsere westliche Demokratie entwickelt hat. In Amerika weiss man das noch, in Europa, das sich (irrtümlicher Weise) für säkular hält, droht es in Vergessenheit zu geraten.

    Und damit komme ich zum zweiten Punkt in Necla Keleks Argumentation: Sie will, wie Ralph Giordano, die Freiheit zum Moscheebau von der Integrationsleistung der Islamvereine abhängig machen.

    Das geht einfach nicht. Man muss es vielleicht so deutlich sagen: Religion ist kein Mittel zur Integration. (Dass sie ein Mittel zur Desintegration sein kann, wissen wir leider.) Die Freiheit zu einem religiösen Bekenntnis ist ein hohes Gut unserer Verfassung, das nicht der politischen Opportunität untergeordnet werden kann. Es findet seine Grenze an den anderen perönlichen und bürgerlichen Freiheiten wie der Gewissens-, der Meinungsfreiheit udn der Versammlungsfreiheit. Wir verteidigen es gegenüber Extremisten, wir halten unsere Schätzung dieses hohen Gutes für einen Vorzug unserer Gesellschaft vor den islamischen Gesellschaften - zu Recht! Eben darum dürfen wir es auch Muslimen hier zu Lande nicht verwehren, auch nicht mit dem Trick, ihre religiöse Praxis aus dem Berech der Religionsfreiheit herauszudefinieren.

    Das Recht auf Religionsausübung läßt sich nicht von Integrationsfortschritten abhängig machen. Wir kommen in Teufels Küche, wenn wir damit anfangen. Wir Europäer sind zu Recht stolz auf die Zähmung der christlichen Religion nach den blutigen Religionskriegen, aus denen unsere Staatenordnung hervorgegangen ist. Wir sägen an ihren Grundlagen, wenn wir die Religionsfreiheit vom Mehrheitsgusto abhängig machen. Dass sehr weitgehende Religionsfreiheit, verstanden als Grundlage eines säkularen Gemeinwesens, sehr wohl integrative Effekte haben kann, zeigen die USA. Dort ist die Religion - und nicht nur die private, sondern die politische, öffentliche - ein Element der bürgerlichen Integration und der gesellschaftlichen Dynamik.

    Ich habe die Ehrenfelder Moschee hier als gelungenes Beispiel modernen islamischen Bauens in Deutschland beschrieben. Necla Kelek aber sieht in der Moschee einen Beton gewordenen Macht- und Eroberungsanspruch des Islams in Deutschland. Mir leuchtet das nicht ein. Warum würde man sich einen Kirchenbaumeister, und dann auch noch den modernsten von allen, ausssuchen? Einen, der Kirchen nicht als Herrschaftsarchitektur baut (auch das gibt es!), sondern als Andachtsstätten, als beton gewordene Innerlichkeit? Es liegt darin für mich ein Wunsch nach Gleichwürdigkeit. Ich sehe nicht, was daran integrationshinderlich sein soll, im Gegenteil.

    In einer Hinterhofmoschee sind weder Frauenrechte besser geschützt noch wird dort mehr für die Integration getan als in einer grossen, offenen Freitagsmoschee, wie sie in Ehrenfeld geplant wird.

    Necla Kelek hat Recht mit diesen Sätzen: Der Islam ist eine Realität in Deutschland. Und er ist deshalb eine Angelegenheit der deutschen Gesellschaft. Die Muslime müssen es sich gefallen lassen, wenn andere fragen, in welcher Gesellschaft sie leben wollen und wie sie es mit den Werten dieser Gesellschaft halten. Zu den Werten dieser Gesellschaft gehört aber, ich wiederhole mich, die Religionsfreiheit. Dazu gehört, dass unbescholtene Muslime wie die Ehrenfelder - im Rahmen des Baurechts - eine würdige Stätte zum Gebet errichten. Es ist widersinnig, eine Gruppe in der Gesellschaft zur Integration in diese Rechts- und Werteordnung aufzufordern und ihr im gleichen Zug wesentliche Rechte absprechen oder nur auf Vorbehalt zugestehen zu wollen.

    http://blog.zeit.de/joerglau/2007/06/05/necla-kelek-uber-moscheebau-und-religionsfreiheit_538#comments



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 06.06.2007, 21:47


    http://www.taz.de/dx/2007/06/06/a0171.1/text.ges,1

    taz 6.6.2007

    Ein Minarett, wie nett!

    Die islamkritische Frauenrechtlerin Necla Kelek will herausgefunden haben, dass dem Bau einer Moschee in Deutschland auch etwas Politisches anhaftet - und die "FAZ" druckt es gerne. Na und?
    VON HILAL SEZGIN

    Vermutlich würde Necla Kelek ihren immer gleichen Sermon an jedem Ort publizieren, den man ihr dafür anbietet - Hauptsache, er garantiert die Nestwärme deutscher Bürgerlichkeit. Gestern also hat das FAZ-Feuilleton Kelek den Aufmacher-Platz zur Verfügung gestellt, für einen Artikel über den Moscheebau zu Köln.

    Der Skandal, auf den Kelek dieses Mal hinweisen will, besteht darin, dass Moscheen keine rein religiösen, sondern auch soziale und politische Einrichtungen sind. Nun, wen das überrascht, der wird wohl aus den Latschen kippen, wenn er erfährt, dass die Soziologie mindestens seit Max Weber herausgefunden hat, dass nicht nur Gotteshäuser, sondern bereits Religionen selbst keine "rein religiösen", also rein ideellen Phänomene sind.

    Religion bedeutet schließlich nicht bloß stille Kontemplation, sondern trifft auch normative Aussagen über das Verhältnis der Menschen zueinander; Religionen wandeln sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen und wirken umgekehrt auf diese ein.

    Laut Kelek soll ein Moscheenkomplex nun auch Diskussion, Bildung und soziales Netzwerk umfassen, und das tut er ja meist auch. Weil solche allgemein menschlichen Tätigkeiten aber eine Institution noch nicht unter den 129a-Verdacht stellen, müssen sie irgendwie negativ konnotiert werden, und das tut Kelek mithilfe ihres universalen Signifikanten: der Unterdrückung der Frau. Sie äußert ihre (nicht belegte) allgemeine Erfahrung, dass "Moscheen archaische und patriarchalische Strukturen befördern", und weil sie zugegebenermaßen nicht weiß, ob diese neue Moschee das auch tun wird, wechselt sie in Bezug auf Köln in den Konjunktiv, spricht von "Sorge", "Misstrauen" und "Zweifeln". Man müsse diese Fragen nach Verfassungs- und Frauenfeindlichkeit der Moscheevereine stellen dürfen, wiederholt Kelek mehrmals - ja, dann möge sie sie doch stellen! Aber nicht den FAZ-Lesern, zumal in dieser höchst suggestiven Form.

    Soll sie die Kölner Verantwortlichen doch einmal in die Zange nehmen: Wie denken Sie eigentlich über die Berufstätigkeit der Frau, über Gewalt in der Ehe oder das Menstruationstabu? Doch stattdessen unterstellt sie einfach, dass Frauenfragen "archaisch" gehandhabt und propagiert würden. Überhaupt scheint sich in der Berichterstattung über den Islam ein neues Genre herausgebildet zu haben: der Verdächtigungsessay nämlich. Er hat die gute alte Reportage abgelöst. Spekuliert, fast muss man sagen: verleumdet wird im Vorhinein und ohne konkretes Material.

    Dass die FAZ mit Titel und Bildunterschrift an Fremdenfeindlichkeit alles herausholt, was in Keleks Text schon angelegt ist, ist leicht ersichtlich. Noch unangenehmer aber berührt, was das pseudo-kritische perlentaucher.de daraus macht, der täglich online Kurzzusammenfassungen aller deutschen Feuilletons erstellt. Seit Jahr und Tag engagiert sich die Website in der "Integrationsdebatte", indem sie alle Berichte hervorhebt, die die Präsenz von Muslimen in Deutschland als Problem erscheinen lassen. Und wenn die Texte selbst das nicht ganz hergeben, spitzt der jeweils diensthabende, anonym bleibende Redakteur es entsprechend zu. Daher wurde sämtlichen 12.000 Newsletter-Abonnenten am Dienstagmorgen berichtet, dass laut Kelek "der Bau einer Moschee keine Frage der Glaubensfreiheit, sondern eine politische Frage ist" - samt der Suggestion, dass das Politische im Zusammenhang mit dem Islam etwas per se Ungehöriges sei.

    Diese Assoziation zählt leider längst zum allgemeinen Gedankengut. Zur antiliberalen Tendenz, Kleidung und Gebaren von Muslimen öffentlich zu kommentieren und ansatzweise gar gesetzlich zu regeln, kommt hier ein zutiefst antidemokratisches Element hinzu: dass nämlich der, der sich in der Gesellschaft engagieren will, seine bestimmte erwünschte Gesinnung erst beweisen müsse.

    Und wenn all die Perlentaucher und Keleks die deutsche Verfassung so liebten, wie sie es angeblich tun, müssten sie hier doch auf die Barrikaden gehen und lautstark daran erinnern: Die Liberalität unserer Verfassung garantiert, dass jeder herumlaufen kann, wie wer will - ob mit braunem, blondem, grün gefärbtem oder verhülltem Haar. Und dieselbe Verfassung ermutigt jeden hier Lebenden, die Gesellschaft mitzugestalten, einen Verein zu gründen als Plattform für Bildung, Diskussion und soziale Netzwerke.

    Es hilft allerdings wenig, wenn nur die Verfassung diese Freiheiten garantiert und die öffentliche Meinung diejenigen anfeindet, die von ihnen Gebrauch machen wollen.

    taz Nr. 8292 vom 6.6.2007, Seite 10, 154 TAZ-Bericht HILAL SEZGIN



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.06.2007, 18:51


    BERLINER ZEITUNG 7.6.2007

    Minarette zwischen Kirchtürmen

    Auch wenn es Streit gibt - mit seinen Moschee-Bauten kommt der Islam in Deutschland an

    Michaela Schlagenwerth

    Vor neun Jahren führte die Berliner Verwaltung eine Umfrage unter den in der Stadt ansässigen Moschee-Vereinen durch. Die Antworten waren verheerend. 90 Prozent der islamischen Gemeinden gaben an, völlig abgeschottet vor sich hin zu arbeiten. Sie hatten keinen oder nur sehr wenig Kontakt zu öffentlichen Einrichtungen; die spärliche Kommunikation wurde überdies als schlecht bis sehr schlecht bewertet. Moscheen waren offenbar genau das, was bis heute viele mit Schrecken in ihnen sehen: ein Ort der Abgrenzung, ein Biotop, das die heimatlichen Traditionen künstlich am Leben zu erhalten sucht und so Integration verhindert.

    Bei einer ähnlichen Umfrage im letzten Jahr, ergab sich ein stark verändertes Bild. 80 Prozent der Moschee-Vereine teilten nun mit, dass sie mit Polizeidienststellen, Schulen, Bezirksbürgermeistern und Integrationsbeauftragten zusammenarbeiten, dass sie sich als Ansprechpartner für Integrations- und Bildungspolitik sowie für Kriminalprävention verstehen. Moschee-Vereine bieten Deutsch- und EDV-Kurse an, Nachhilfeunterricht und Familienhilfe.

    Zwischen 1998 und 2006 liegen der 11. September 2001 und ein neues Staatsbürgerrecht in Deutschland. Inzwischen haben die Deutschen verstanden, dass sie in einem Einwanderungsland leben, und den Muslimen wurde klar, dass sie in Deutschland bleiben werden. Längst haben die Moschee-Vereine begonnen, sich zur deutschen Gesellschaft hin zu öffnen. Eine neue, in Deutschland geborene Generation hat Leitungsfunktionen übernommen. Abgeschlossen ist der Umwandlungsprozess noch lange nicht, aber es ist schon sehr viel passiert.

    Bei dem Streit, der jetzt um den Bau einer Großmoschee mit einer 17 Meter hohen Kuppel und zwei 55 Meter hohen Minaretten im Kölner Stadtteil Ehrenfeld tobt, scheint man diese Veränderungen kaum zur Kenntnis zu nehmen. Die Kölner Bürger formulieren ähnliche Proteste wie sie zuletzt auch bei den geplanten Moschee-Bauten in Berlin-Heinersdorf und München-Sendling zu hören waren. Es geht darum, Kritik und Ängste ernst zu nehmen und einen Dialog der Aufklärung und Annäherung zu initiieren.

    Dann gibt es aber noch die Fraktion jener Islamkritiker, die einerseits die Integration der Muslime fordern, aber gleichzeitig wünschen, dass diese im Hinterhof, in der Unsichtbarkeit verbleiben. Nachdem sich die Aufregungen über die unglücklichen Auslassungen des 84-jährigen Schriftstellers und Holocaust-Überlebenden Ralph Giordano gerade gelegt hatten - Giordano hatte die geplante Moschee als Zeichen für eine gescheiterte Integration gewertet und mit Burkas und Ehrenmorden in Zusammenhang gebracht - tritt ihm nun die Soziologin und Islamkritikerin Necla Kelek zur Seite.

    In einem ganzseitigen Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung stellt Kelek den geplanten Großbau des türkisch-islamischen Dachverbands DITIB in Frage, weil solche Moscheen "Keimzellen einer Gegengesellschaft" seien, die nicht der Integration dienten. Kelek unterstreicht noch einmal Giordanos Äußerung. Ähnlich wie das Kopftuch solle mit einer solchen Moschee vor allem ein sichtbares Zeichen der Abgrenzung gesetzt werden. An Gebetsräumen in "stillgelegten Fabriketagen" kann Kelek nichts Diskriminierendes finden, schließlich sei die Ur-Moschee des Propheten auch sein Wohnhaus gewesen. Aber wie könne man, fragt Kelek, die Errichtung eines Ortes befürworten, an dem sich die Männer der Gemeinde zu Gebet und Geschäft versammeln, während die Frauen in ihre Wohnungen verbannt bleiben? Sollte sich die deutsche Gesellschaft nicht widersetzen, wenn ein Ort geschaffen wird, der den Männern vorbehalten bleibt und zu dem gläubigen Frauen der Zutritt verwehrt wird?

    Das wäre eine berechtigte Frage, tatsächlich passiert hier aber etwas ganz Anderes: Eine renommierte Islamwissenschaftlerin, die auch wegen ihrer Biografie als moralische Instanz angesehen ist, schürt Ängste und Vorurteile wider das eigene, bessere Wissen. Keleks vor zwei Jahren zum Bestseller avanciertes Sachbuch "Die fremde Braut" hat mit dazu beigetragen, dass die Missstände in der deutsch-türkischen Migrantengesellschaft publik wurden. In diesem Buch zeichnet Kelek ein ganz anderes Bild vom Moschee-Leben. Für viele, gerade für die Frauen mit schrecklichen Schicksalen - den Importbräuten, die in der Türkei "gekauft" und in Deutschland von Ehemann und Schwiegereltern geknechtet werden - ist laut Kelek die Moschee der einzige Ort, wohin sie sich ohne Ehemann begeben dürfen. Durch die Vermittlung einer Hamburger Hodscha, die diesen unglücklichen Frauen helfen wollte, hat Kelek überhaupt von jenen Schicksalen erfahren. Die Autorin hielt auch damals Moscheen für Orte, die Integration verhindern, aber sehr fair gibt sie weiter, was Frauen ihr erzählten: Dass sie ihr Unglück in ihrer Ohnmacht an ihren Kindern ausgelassen und sie schrecklich geschlagen haben, dass sie im Glauben Trost und Halt gefunden haben und die Kraft, sich in ihren Familien besser durchzusetzen.

    Wahr ist, dass in den Moscheen Geschlechtertrennung herrscht, dass die Räume der Männer in der Regel größer und besser ausgestattet sind. Aber dass Frauen keinen Zugang zu Moscheen haben, ist schlicht falsch. Schon 1998 verfügten von den 51 befragten Berliner Moschee-Vereinen 36 über Räume für Frauen. Bei anderen teilten sich Männer und Frauen die Räume im Zeittakt - nur bei einer pakistanischen Gemeinde war die Moschee tatsächlich nicht für Frauen vorgesehen.

    Muslimische Frauen sind selbstständig organisiert und in den Gemeinden aktiv. Aber sie werden nach wie vor marginalisiert. Die Imame der DITIB, die jetzt in Köln baut, kommen aus der Türkei. Sie lernen zwar inzwischen, mit Unterstützung des Goethe-Instituts, vorher Deutsch. Aber dass man bei der DITIB stolz darauf ist, dass die Imame jetzt statt vier Jahre auch acht Jahre in Deutschland bleiben können, muss man hinterfragen. Warum strebt man nicht das Selbstverständlichste, einen dauerhaften Umzug nach Deutschland an? Oder die Gestaltung des Koranunterrichts: Welchen Schaden richtet man an, wenn man Kindern, die mit dem Deutschen nicht zurechtkommen, auch noch die arabische Sprache lehren will?

    Kompetente, unbequeme Kritiker werden gebraucht. Sie müssen sich allerdings entscheiden, ob sie die Ankunft des Islam in Deutschland unterstützen oder verhindern wollen. Fest steht: Der Islam in Deutschland verändert sich und das nicht nur innerhalb der Vereine. Die Muslime kommen heraus aus dem Schatten der Hinterhöfe und werden zu einem sichtbaren, greifbaren Teil der deutschen Gesellschaft. Dort, wo es bereits Moscheen gibt, ähneln sich die Berichte: An die Stelle der Ängste tritt ein nachbarschaftliches Verhältnis; Schüler-, Senioren- und andere Gruppen besuchen Führungen, und in ihren Prospekten werben die Städte recht gern mit Bildern, die ein Minarett in ihrer Skyline aufweisen.

    Berliner Zeitung, 07.06.2007



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 15.06.2007, 09:05


    «Verwenden Sie Ihre Zeit für produktivere Debatten»

    Minarett-Streit: Schweiz lädt Botschafter aus
    Der OSZE-Verantwortliche für die Bekämpfung von Intoleranz soll Bern erst nach
    den Wahlen im Herbst einen Besuch abstatten
    VON JEAN FRANÇOIS TANDA (Sonntag, 3.Juni 07; Sonntagszeitung)
    http://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/nachrichten/757774.html


    Zitat:
    Nun nimmt Orhun die Schweiz ins Visier. Der Botschafter ist besorgt über die Situation
    der 340 000 Muslime in der Schweiz. Sie stammen aus über 100 Ländern; geschätzte
    12 Prozent sind Schweizer Bürger.
    Laut der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) sind die Muslime in den
    letzten zehn Jahren zu neuen Sündenböcken geworden. Dies hält der letztjährige EKRBericht
    über Muslime in der Schweiz fest: «Keiner anderen religiösen Minderheit
    gegenüber wird dem Bedürfnis nach würdigen Sakralbauten so wenig Verständnis
    entgegengebracht.» – «Ich bin erstaunt über jüngste Entwicklungen betreffend Muslime,
    im Besonderen über die Minarett-Initiative», sagt denn auch OSZE-Botschafter Orhun.
    «Minarette gehören zu Moscheen wie Kirchtürme zu Kirchen», sagt Botschafter Orhun.
    «Ich möchte den Menschen raten, ihre Zeit und Energie für produktivere und positivere
    Debatten zu verwenden als für Diskussionen über Minarette.»



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 10.03.2008, 17:14


    Kulturelle Säuberung? Strategien eines immer offener ausgetragenen Kampfes gegen die Muslime – Von Liz Fekete

    Von Kampagnen und Petitionsinitiativen gegen Bau von Moscheen und Verwehrungen von Grundrechten für Muslime in Europa - Beispiele
    http://www.islam.de:80/9853.php

    Manch Politiker und christliche Autorität betreiben öffentliche Kampagnen und Petitionsinitiativen gegen den Bau von Moscheen, indem sie diese als Symbole für die Zerstörung des jüdisch-christlichen Erbes Europas anprangern.

    Dabei ist eine Art Kunstgriff für die gegenwärtige öffentliche Diskussion über den Islam von zentraler Bedeutung: Indem man die Muslime aus der gesellschaftlichen Realität Europas ausblendet und sie statt dessen mit der angeblich homogenen und repressiven Kraft des globalen Islam identifiziert, werden sie im herrschenden Diskurs Teil einer imaginären Einheit und Macht, welche in den europäischen Gesellschaften subversiv wirkt und somit einen "inneren Feind" bildet. In Wirklichkeit aber sind Europas muslimische Gemeinschaften unterschiedlicher Herkunft - Türken, Kurden, Marokkaner, Pakistaner, Bangladescher, Somalier, Afghanen, Iraker, Iraner usw. -, außerdem in sprachlicher und konfessioneller Hinsicht zersplittert und schließlich wirtschaftlich so marginalisiert, dass eigentlich jeder diese Zuschreibungen von Geschlossenheit und Macht als absurd erkennen sollte.

    Gleichwohl haben in den letzten Jahren eine wachsende Zahl von Intellektuellen - z.B. Martin Amis und die verstorbene Oriana Fallaci - mit pseudo-wissenschaftlichen Schriften und Äußerungen eine Art revitalisierten Orientalismus hervorgebracht, welcher den in ganz Europa von einem zusammengewürfelten Haufen aus Neonazis, rechtsextremen und rechtskonservativen Politikern und christlichen Fundamentalisten betriebenen Anti-Moscheen-Kampagnen einen Anschein von Legitimität verleiht.

    Populistische Anti-Moscheen-Kampagnen

    In Österreich, Deutschland, in der Schweiz und anderswo bemühen sich gegenwärtig rechtsextreme Parteien auf parlamentarischem Wege um Verfassungs- oder Gesetzesänderungen (mitunter mittels Referendum), die es ermöglichen sollen, den Bau von Moscheen und Minaretten zu verbieten. Teilweise scheinen den beteiligten Politikern allerdings die möglichen Konsequenzen ihrer eigenen Forderungen nicht klar zu sein, so wenn die britische Ministerin Hazel Blears für eine Wiederbelebung der lokalen Demokratie durch die sogenannte Trigger-Petition (durch die Gemeinderäte verpflichtet werden, auf jede von mindestens 250 Personen eingereichte Petition zu antworten) eintritt, dabei jedoch offenbar nicht darüber nachdenkt, wie ähnliche Petitionsinitiativen in anderen europäischen Ländern benutzt werden, um Rassismus zu schüren.

    Schweiz

    Das Schweizer Modell der "direkten Demokratie", wonach jede Unterschriftenkampagne mit mehr als 100000 Unterzeichnern ein Referendum zu einem Gesetzesantrag erzwingen kann, ist im Lauf der letzten Jahre zu einer durch die Mehrheit instrumentalisierten rassistischen Petitionstaktik verkommen. So hat die Schweizer Volkspartei (SVP), die größte Partei im Parlament, im Mai 2007 eine Petitionsinitiative mit dem Ziel gestartet, ein Gesetz zum Verbot des Baus von Minaretten durchzusetzen (wobei es in der ganzen Schweiz nur zwei Moscheen mit kleinen Minaretten gibt). Auch wenn die erforderlichen 100000 Unterschriften erst bis November 2008 gesammelt werden müssen, hat die Petitionskampagne bereits ihre gewünschte Wirkung entfaltet. Schon jetzt haben Beamte lokaler Planungsbehörden Angst, einem neuen Minarettbau zuzustimmen, und das Ergebnis ist ein inoffizielles Verbot, lange bevor überhaupt ein Gesetz erlassen worden ist.

    Belgien, Frankreich, Italien

    In Belgien und Frankreich sind Gesetzesinitiativen auf dem Weg, die sicherstellen sollen, daß der Staat den Bau von Moscheen nicht finanziell unterstützt. In Italien, Bulgarien, Deutschland und Österreich (wie auch in Großbritannien, wo die BNP auf diesem Gebiet aktiv ist) haben unterdessen die populistischen Bewegungen gegen den Bau von Moscheen ihr häßliches und gewalttätiges Gesicht gezeigt. In Italien profilierte sich die Schriftstellerin Oriana Fallaci als deren Vordenkerin, z.B. indem sie kurz vor ihrem Tod in einem Interview mit The New Yorker sagte: "Ich will kein 24 Meter hohes Minarett in der Landschaft Giottos sehen. Wenn ich nicht einmal ein Kreuz oder eine Bibel in ihrem Land tragen darf! Sonst sprenge ich es weg!" Die neofaschistische Partei Forza Nuova spielte eine herausragende Rolle in den anschließenden Protestmärschen, in deren Gefolge ein abgetrennter Schweinekopf auf die Baustelle einer Moschee geworfen und versucht wurde, die Fundamente des Gebäudes selbst zu zerstören.

    Deutschland

    Sollte einer der prominenten Intellektuellen, die indirekt (oder direkt wie in Fallacis Fall) diese Anti-Moschee-Hysterie unterstützen, tatsächlich dem Irrglauben anhängen, dass der einmal losgelassene Rassismus wieder gebändigt werden könne, so beweisen die Aktionen eines Frankfurter Bürgerforums, das gegen den Bau der Hazrat-Fatima-Moschee gegründet wurde, das Gegenteil. Unterstützer der Anti-Moschee-Initiative belästigten und beleidigten die grüne Stadtverordnete Nargess Eskandari-Grünberg, nachdem diese sich gegen fremdenfeindliche Äußerungen über die Zahl von Migrantenkindern in einer örtlichen Schule zur Wehr gesetzt hatte. Eskandari-Grünberg, die nach ihrer Flucht aus dem Iran seit zwanzig Jahren in Deutschland lebt, wurde mit Emails bombardiert, in denen ihr angekündigt wurde, dass ihre Steinigung schon vorbereitet sei. Andere forderten ihre Abschiebung ins "Mullah-Land", um ihr dort "den Mund mit einem Kopftuch" zu stopfen. Damit nicht genug, erschienen Artikel auf Webseiten, die auf die "jüdische Abstammung" ihres Ehemanns Kurt Grünberg und, auf seine Tätigkeit als "Psychoanalytiker, (typischer Judenberuf)" verwiesen.

    Berufung auf das jüdisch-christliche Erbe

    Während einst die Nazis davon sprachen, daß die rassische Reinheit des Volkes vor fremdem Blut geschützt werden müsse, ist heute die kulturelle Reinheit das Leitmotiv für extremistische Kampagnen, wobei angeblich das jüdisch-christliche Erbe das Wesen der westeuropäischen Kultur ausmacht. So warnt Jörg Haider, der Landeshauptmann von Kärnten, wo gerade einmal zwei Prozent der Bevölkerung Muslime sind, vor der vom Bau einer Moschee mit Minarett ausgehenden Gefahr, denn diese entspreche "nicht unserer Kultur, unserer baulichen Tradition und unserer Wertehaltung". Und der konservative (ÖVP-) Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll, erklärt: "Minarette sind etwas Artfremdes, und Artfremdes tut auf Dauer in einer Kultur nicht gut." In Köln, wo die muslimischen Bürger von Ehrenfeld derzeit ihren Gebetsraum in einer ehemaligen Fabrik haben (so beengt, daß einige auf dem Parkplatz beten müssen), brachte Kardinal Joachim Meisner sein "ungutes Gefühl" über den Bau einer Moschee zum Ausdruck und fügte hinzu, "dass ein Kulturbruch in unserer deutschen, europäischen Kultur durch die Einwanderung der Muslime passiert ist". (Allerdings hat der Kardinal nicht die Unterstützung des römisch-katholischen Klerus in Köln, aus dessen Reihen sich viele für die Mosche ausgesprochen haben.)

    Muslime als Religionsgemeinschaft sind Minderheiten in demokratischen, säkularen Staaten mit geschützten Rechten, einschließlich des Rechts auf Ausübung ihrer Religion. Die Moscheegegner umgehen diese Tatsache durch einen zweiten Kunstgriff, nämlich indem sie leugnen, dass der Islam eine Religion ist. Statt dessen bezeichnen sie ihn als eine politische und kriminelle Ideologie, die im Namen der Sicherheit vom politischen Leben ausgeschlossen werden muss. Daher auch der Vorschlag des niederländischen Parlamentsabgeordneten Geert Wilders, den Koran zu verbieten, von dem er sagt, er sei in seiner Rechtfertigung der Gewalt mit Hilters "Mein Kampf" vergleichbar. Im gleichen Geiste behaupteten die Frankfurter Moscheegegner in einem von mehreren Zeitungen veröffentlichten offenen Brief, ganz allgemein "die Unvereinbarkeit des Islam mit unserer Rechtsordnung". Und ein italienischer Abgeordneter der Forza Italia warnte: "Unser Land ist verseucht mit tausenden von diesen gefährlichen, sich ausbreitenden Krebsgeschwüren, die Zentren für die Rekrutierung von Fanatikern sind, die als Märtyrer im heiligen Krieg sterben wollen, den der Islam gegen den Westen führt". Schließlich sei noch der Schweizer SVP-Abgeordnete Oskar Freysinger zitiert, der in Minaretten ein "Symbol des politischen und aggressiven Islam" sieht, "ein Symbol des islamischen Rechts. In dem Moment, in dem man Minarette in Europa hat, bedeutet es, dass der Islam die Oberhand gewonnen hat".

    Zitat: Bedeutet das im Umkehrschluss, dass, wo immer man in einem muslimischen Land einen Kirchturm sieht, das Christentum die Oberhand gewonnen hat und entsprechende Massnahmen zu treffen sind?

    Zur Autorin: Liz Fekete, Menschenrechtlerin und Antirassistin ist Direktorin des Institutes „Race Relations“

    Der Text ist Deutsche übersetzt von Yusuf Kuhn, Journalist und Projektleiter von amana news

    Eine Liste von Initiativen gegen Moscheen, Minarette und islamische Schulen in Europa wird in der Februarausgabe des IRR European Race Bulletin (Nr. 62) veröffentlicht werden.

    Der vollständige Bericht über Initiativen gegen Moscheen, Minarette und islamische Schulen in Europa wird in der Februarausgabe des IRR European Race Bulletin (Nr. 62) veröffentlicht:
    http://www.irr.org.uk/2008/february/ha000027.html Zitat:



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 31.03.2008, 15:59


    Hier noch ein Artikel eines GSIW-Mitglieds, Schwester YAZMINA zum Positionspapier der CVP mit Hinweis auf das "Minarettverbot".

    http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.php?nxu=43715060nx17898&t=130&highlight=minarettverbot

    Hier noch die Stellungnahme des GSIW-Mitglieds Daniel VISCHER u.a. zum Minarettverbot.

    http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.php?nxu=43715060nx17898&p=231#231



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 12.07.2008, 20:55


    Ferseh - Video CLIP Rundschau vom 09.07.2008

    Streit um Minarette: Integration oder Ausgrenzung
    Rechtsbürgerliche Kreise haben eine Volksinitiative eingereicht, die den Bau von Minaretten in der Schweiz verbieten will. Hinter der Forderung verbergen sich Ängste vor dem Fremden. Die Rundschau hat in einer Schweizer Gemeinde mit hohem Anteil an muslimischen Einwohnern diese Ängste unter die Lupe genommen. Forum: In unserem Internetforum können Sie über dieses Thema diskutieren.

    http://www.sf.tv/
    08. Juli 2008, 19:41 – Von Christina Leutwyler
    (auf videos - dann auf Rundschau vom 8.7.08 auf das dritte Segment klicken)



    Minarett in Wangen kann gebaut werden
    http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/906391.html


    07. Juli 2008, 20:50 – Von Christina Leutwyler

    SVP engagiert sich nicht für Minarett-Initiative
    http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/905656.html

    Die SVP werde der Errichtung von Minaretten entschieden entgegentreten, versprach sie in ihrer Wahlplattform. Nun legt sie sich für die Minarett-Initiative doch nicht ins Zeug.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.07.2008, 14:40


    INTERVIEW von TELEBASEL

    Hier der LINK zum VIDEO.


    Gesprächspartner: Daniel WAHL
    Nabil ARAB
    Sohail MIRZA
    Muhammad HANEL

    Fragen und Antworten (Auszug eines vorgängigen, etwa einstündigen Gesprächs. Gesendet wurden letztlich 3 Minuten).

    Warum kam es zu dieser Minarettinitiative?
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Wenn es zu dieser, im Grunde sehr komplexen Frage auch einer komplexen Antwort bedürfte, so doch in aller Kürze: Sie ist das Ergebnis verfehlter INTEGRATION (der Muslime selbst) und verfehlter INTEGRATIONSPOLITIK (der Mehrheitsgesellschaft). Auch erscheint ihr Entstehen als wahrlich untauglicher Versuch den Herausforderungen im Umgang mit dem Fremden an sich und der eigenen, teilweise unbewältigten Vergangenheit zu begegnen.
    Diese Initiative weist auch in die falsche Richtung, wenn man, wie zu hoffen ist, INTEGRATION zu erleichtern und die POLITIK dazu zu verbessern beabsichtigt.
    Wie empfinden Sie diese Initiative?
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Der Imam der Genfer Moschee sagte offenbar in einem Interview mit dem Tagesanzeiger, sie wäre eine Beleidigung und Demütigung.
    Dieser Aussage interpretiere ich und schließe mich ihr insoferne an, als diese Initiative tatsächlich eine Beleidigung und Demütigung des SCHWEIZER GEISTES der FREIHEIT ist, der sich in jahrhundertelanger harter Arbeit hier manifestierte und nun, als Vorbild für alle Welt - durch die EIDGENOSSENSCHAFT weht und hoffentlich nicht zum Abflauen gebracht wird.
    Können Sie verstehen, dass Minarette als Bedrohung, als Symbol von Machtanspruch empfunden werden?
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nun, Minarette sind in erster Linie ein funktionelles, bauliches Identifikationssymbol oder ein Merkmal für eine bestimmte religiöse Identität.
    Auf bestimmter Ebene, nämlich eher instinktiver, animalischer, wird JEDES IDENTITÄTSMERKMAL, jede "Identitätsmarke" als Ausdruck territorialen Machtanspruchs interpretiert werden können.
    Dieses animale Niveau ist aber wohl nicht jenes, auf welchem MENSCHLICHE, sozialpolitische Differenzen hier in der Schweiz aufgelöst werden wollen, oder? Vielmehr ist dafür das hiesige, moderne RECHTSSTAATLICHE, zivile, juristische Niveau zu bemühen!
    Wie kann man zum Besseren beitragen?
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nur ein sehr umfassendes Leitmotto für die gemeinsame, diesbezügliche Arbeit möchte ich kurz nennen: "INTEGRATION durch KOOPERATION"



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 24.09.2008, 08:23


    Imam Sakib HALILOVIC
    in einem ausgezeichneten Interview zur Stimmung der Muslime über die Minarettinitiative in der Schweiz.

    Hier der Link zum Interview vom 21.9.08



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 30.09.2008, 20:09


    As Salamu Alaikum

    Hier noch eine informative Seite zum Stand der Minarett-Initiative:
    http://www.parlament.ch/d/dokumentation/do-dossiers-az/minarette/seiten/minarette.aspx

    Stellungnahmen:
    http://www.parlament.ch/D/dokumentation/do-dossiers-az/minarette/Seiten/minarette-medienmitteilungen.aspx
    http://www.zuercher-lehrhaus.ch/cms/upload/docs/Minarett.pdf

    Zitat: Die Links wurden geändert:
    http://www.parlament.ch/d/dokumentation/dossiers/minarette/Seiten/default.aspx

    http://www.parlament.ch/ab/frameset/d/n/4807/290457/d_n_4807_290457_290626.htm

    Geschichte des Minaretts:
    http://www.zuercher-lehrhaus.ch/cms/upload/docs/Minarethomepage.pdf

    Die EKR wird demnächst eine Stellungnahme dazu veröffentlichen. Ich werde euch wieder informieren.

    Wassalam
    Fatih



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 14.10.2008, 06:25


    Auswirkungen der Kampagne für die Minarett-Verbotsinitiative


    Hisham Maizar, Präsident der FIDS, spricht über die Auswirkungen der Minarett-Initiative.


    Am 12. Oktober 2008 veröffentlichte die Sonntag AZ ein Interview mit Hisham Maizar, dem Präsidenten der Föderation Islamischer Dachorganisationen in der Schweiz (FIDS).

    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=275&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=f57bc5ef3d


    Stellungnahme
    zum Interview von Hisham Maizar

    Den von Herrn Hisham Maizar in verschiedenen Schweizer Zeitungen gemachten Äusserungen in einem Interview vom Sonntag, 12. Oktober 2008, betreffend Minarett-Initiative (siehe pdf), halten wir folgende Stellungnahme entgegen:

    http://www.minarette.ch/index.php?id=97

    24.10.2008
    Bau von Minaretten nicht verbieten (NZZ)
    Nationalratskommission lehnt Volksinitiative ab
    http://www.kath.ch/index.php?na=11,0,0,0,d,106142

    24.10.2008
    Deutliches Nein zur Minarett-Initiative (St. Galler Tagblatt)
    http://www.kath.ch/index.php?na=11,0,0,0,d,106137

    Stellungnahmen des EKR

    - http://www.ekr.admin.ch/aktuell/index.html?lang=de (Deutsch)
    - http://www.ekr.admin.ch/aktuell/index.html?lang=fr (Français)
    - http://www.ekr.admin.ch/aktuell/index.html?lang=it (Italiano)
    - http://www.ekr.admin.ch/aktuell/index.html?lang=en (Englisch)


    Stellungnahme der Freisinnigen zur Minarettinitiative (mit einem Beitrag von Emre Özdemir)
    http://groups.google.ch/group/islam-ch/web/Emre_Oezdemir%20Muslime%20in%20der%20Schweiz.doc?hl=de&hl=de



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 03.11.2008, 23:07


    Minarett-Gegner werden im Ausland aktiv

    Das SVP-Initiativkomitee plant eine Informationsoffensive.
    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=283&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=3947e75b64



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2008, 22:32


    Gespräche zwischen Minarett-Gegnern und Muslim-Vertretern

    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=290&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=382fc1173d

    Zum ersten Mal trafen sich Ulrich Schlüer und Walter Wobman von der SVP mit Muslim-Vertretern.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 16.02.2009, 22:36


    Abfuhr für Minarett Gegner im Tessin

    Der Bau von Minaretten wird im Kanton Tessin nicht verboten
    http://www.blick.ch/news/schweiz/tessin/abfuhr-fuer-minarett-gegner-im-tessin-112312



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 05.03.2009, 00:02


    As Salamu Alaikum

    Nach dem Bundesrat lehnt nun auch der Nationalrat die Vorlage ab. Es geht nun weiter zum Ständerat und später kommt die Abstimmung vors Volk.

    Mehr Informationen dazu:
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/SVP-Minarett-Muezzin-und-Scharia-im-gleichen-Zusammenhang/story/13016201
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Es-geht-allein-darum-Stimmung-gegen-Muslime-zu-machen/story/19133847

    SVP hat eine Petition bezüglich Neumoschee in Hegnau-Volketswil eingereicht:
    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/oberland/700-Unterschriften-gegen-Moschee/story/12926651

    Interessanter Artikel mit Hintergrundinformation:
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/story/12928318

    Insbesonders der Schluss:
    Zitat: "...Sympathischer mutet es an, wenn Muslime Minarette pragmatisch begründen, mit etwa den folgenden Worten: Minarette gibt es seit Jahrhunderten. Wir leben mit ihnen, sind mit ihnen aufgewachsen, haben uns an sie gewöhnt – wir finden sie schön, und sie sind ebenso normal für uns wie Kirchtürme für Christen. Gegen dieses gewohnheitsrechtliche Argument ist schwer etwas einzuwenden."

    Ich finde diese Argumentation echt stark!

    Wassalam
    F.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Klar, sie ist wahr(haftig) und nichts ist stärker als Wahrh(aftigk)eit



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 05.03.2009, 11:41


    Minarettinitiative kommt vors Volk

    http://www.swissinfo.ch/ger/startseite/Minarettinitiative_deutlich_abgelehnt.html?siteSect=105&sid=10406974&cKey=1236203119000&ty=st

    Der Nationalrat befindet die Volksinitiative "gegen den Bau von Minaretten" für gültig, lehnt sie jedoch ab, da sie gegen international garantierte Menschenrechte verstosse. Religionswissenschafter Martin Baumann begrüsst diesen Entscheid.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 17.03.2009, 16:14


    Am Sonntag, dem 15.3.09 trafen sich im Blue City Hotel in Baden Vertreter der muslimischen Dachorganisationen in der Schweiz.

    Hauptthema dieses Treffens war der Gedankenaustausch und die Ausarbeitung einer gemeinsamen Strategie in Bezug auf die leidige "Minarettinitiative".
    Begrüßenswert ist, wenn die kommunikative und kooperative "Mauer zwischen der Ost- und der Westschweiz" überwunden wird und die muslimischen Organisationen ernsthaft damit beginnen, in wahrhaft islamischem Geist miteinander denken, beraten und arbeiten zu wollen.

    Begrüßenswert ist auch, dass sich die Vorstellung - KEINE öffentlichen AKTIONEN gegen die Minarettinitiative zu organisieren - bei der Mehrheit der Führer der muslimischen Dachverbände - so Gott will - durchzusetzen beginnt.

    Auch wenn diese Entscheidung der ursprünglichen Absicht der Initianten dieses Treffens entgegen steht, ist sie definitiv die bessere.

    Folgende Überlegungen und Argumente spielen dabei die maßgebende Rolle:

    Die Minarettinitiative ist eine Sache:

    • im Spannungsfeld zwischen GESETZ und EMOTIONALITÄT

    • die als Angriff gegen die Schweizer Rechtsstaatlichkeit gerichtet ist und ISLAM und Muslime dabei instrumentalisiert und die Gesellschaft(en) polarisieren

    • bei der nicht vergessen werden soll, dass die Schweizer in erster Linie NICHT gegen diese Initiative sind, weil sie FÜR Islam oder Muslime wären (*1), sondern weil sie FÜR Rechtssicherheit und somit Religionsfreiheit sind

    • welche deshalb das mündige Schweizer Wählervolk zu entscheiden hat (lautstarke Einmischungen von Vertretern mehrheitlich ausländischer, nicht wählender Mitbürger KANN und WIRD nicht gut geheißen werden, außer diese unterstützen glaubhaft, umfassend und aktiv den rechtsstaatlichen Aspekt INNERHALB ihrer Gemeinschaften)

    • bei welcher die korrekten Argumente bislang – und auch künftig – nicht von den Muslimen, sondern ohnehin von den Schweizern selbst ins Feld geführt werden (siehe die Parlamentsdebatten folgen SIe dem Link zum Originalprotokoll, weiter unten einige Beispiele - BITTE LESEN!)

    • bei welcher nicht nur die Führer der Dachorganisationen im Gespräch mit der "hohen Politik" stehen und glauben sollten, ihre Ansichten wären der Weisheit letzter Schluss …

    • bei welcher man sich nicht INSTRUMENTALISIEREN lassen, sondern durch gute Argumente ÜBERZEUGEN sollte

    Unter Bedachtnahme all dessen und auch der Tatsache, dass bislang keine GUTEN Argumente für eine aktive konzertierte Aktion der muslimischen Dachverbände nach AUSSEN hin vorgelegt wurde – gibt es nur die Alternative –

    Eine GEMEINSAME STRATEGIE
    nach INNEN zu entwickeln

    Muslimische Dachorganisationen sind also aufgerufen eine BILDUNGSOFFENSIVE innerhalb ihrer Gemeinschaften zu eröffnen.
    Dabei sind all die von den Schweizer Parlamentariern vorgetragenen Argumente hervorragende Lehrbeispiele, die SCHWEIZER Denkungsart zu erklären und nachvollziehbar zu machen.

    Dies wäre ein erster, neuer Schritt zu echter Integration, der ja nur darin bestehen kann, den ANDEREN - dessen Motive und Beweggründe - zu VERSTEHEN, um darauf im zweiten Schritt eine nachhaltige Reform der eigenen organisatorischen Strukturen – hin zu echtem demokratisch geführten Meinungsbildungsprozess und einer Änderung der als fehlerhaft (weil sie genuinem ISLAM-VERSTÄNDNIS entgegenstehen) gefunden Verhaltens- und Denkmuster einzuleiten.

    Es steht zu befürchten, dass, wenn sich die Führer der Dachorganisationen gegen diese Alternative und für eine "lautstarke Mobilmachung" gegen die Minarettinitiative entscheiden, dies zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung der gesellschaftlichen Position der Muslime in der Schweiz führen wird.

    Doch - wie gesagt, der Wind dreht sich - al Hamdulillah!

    Noch ein paar Wahrheiten zum Schluss:

    "Wie man sich bettet so liegt man"
    "Wer nicht hören will, muss fühlen"
    "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"
    "Gott ändert nicht das Schicksal eines Volkes, bevor sie nicht ändern, was in ihren Herzen ist!"

    Mit freundlichen Grüßen
    M.M. HANEL
    VP GSIW

    Parlamentsdiskurs:

    RIKLIN:
    Die Voten der SVP-Abgeordneten haben es gezeigt: Man schlägt den Sack und meint den Esel. Die Initianten haben mit ihrer Initiative nicht eigentlich die Minarette im Visier, sondern eine Popularisierung der Angstgefühle gegen Muslime. Die Initiative ist auch klar wirtschaftsfeindlich. Auch wenn die Initiative nicht gegen zwingendes Völkerrecht verstösst, muss unser Parlament einen Weg finden, die Initiative für ungültig zu erklären. Sie verstösst gegen die Religionsfreiheit und gefährdet unsere innere Sicherheit.
    Die Minarett-Initiative ist unnötig und kontraproduktiv, ja sogar gefährlich und verantwortungslos. Sie ist klar abzulehnen. Ich werde auch für Ungültigkeit stimmen.

    STÖCKLI:
    … dass diese Initiative überhaupt keine Probleme lösen kann, weil diesbezüglich auch keine Probleme grösserer Natur vorhanden sind. Im Gegenteil: Sie schafft Probleme. Bekannterweise hat ja das Minarett die gleiche Bedeutung für die Gläubigen des Islam wie der Kirchturm für die Christen. Die Initiative verletzt in mehrfacher Hinsicht zahlreiche wichtige völkerrechtliche Normen. Auch im europäischen Kontext würden wir sehr schlecht dastehen … Der klare Text erlaubt kaum eine völkerrechtskonforme Auslegung. Dieser Text würde höchstwahrscheinlich dazu führen, dass wir vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gerügt würden, dass auf eine entsprechende Beschwerde hin die Schweiz angewiesen würde, entsprechend tätig zu werden, und dass dann möglicherweise, gestützt auf das Ergebnis des Gangs zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, das Minarettverbot nicht durchgesetzt werden könnte. Wir diskriminieren eine stetig wachsende Zahl von Menschen, die sich in der Schweiz integrieren wollen, und dies absolut ohne Grund. Es wurde auch nie gesagt, weshalb man jetzt ausgerechnet die Minarette verbieten will. Man hat insgesamt Schwierigkeiten mit der Glaubensgemeinschaft genannt, aber man hat nicht gesagt, welchen diesbezüglichen Stellenwert die Minarette haben. Wir müssen im Volk dann dafür kämpfen, dass nicht unnötige Schwierigkeiten und Probleme entstehen, Probleme, die heute nicht vorhanden sind und die nur wegen dieser populistischen Initiative geschaffen werden.

    WASSERFALLEN:
    … auf Ablehnung der Minarett-Initiative, denn der Text hat in der Bundesverfassung gar nichts zu suchen, sondern gehört in ein Gemeindebaureglement … Scheindiskussion … Trotzdem hat die Initiative einen Leistungsausweis, und dieser heisst, dass das Thema Islam in der Schweiz aufgegriffen wird. Das muss man zweifellos anerkennen, sonst wären wir hier ja nicht ausgedehnt am Votieren. Warum? Der Islam ist eine Religion, die nicht einfach nach unserem Wertesystem handelt, sondern eigene Werte- und Rechtssysteme beinhaltet. (siehe (*1) Wir haben unseren eigenen Rechtsstaat, und ich dulde keinen Subrechtsstaat in der Schweiz.

    SCHELBERT:
    … sprengt rechtsstaatliche Grenzen … Ein Bauverbot für Minarette im Sinne der Initiative ist mit der Rechtsordnung nicht vereinbar und wird sich nicht durchsetzen lassen. In diesem Sinne, Kollege Wasserfallen, passt ein solcher Rechtsgrundsatz, ein Bauverbot für Minarette, auch nicht in ein Gemeindebaurecht. Das Begehren ist klar widerrechtlich. Ich empfinde diese Initiative deshalb, zusammen mit vielen, als eine Provokation, eine Herausforderung des Rechtsstaats. Es geht ja nicht darum, welche Religion sich in welchem Verhältnis wie zu verstehen hat (*1), sondern es geht darum, dass bei uns alle Religionen gleich behandelt werden. Es wäre gut, wenn Sie das begreifen könnten.

    GILLI:
    Dieser Kirchturm konnte nicht gebaut werden. Es brauchte aber deswegen keine Initiative, sondern es wurde im Rahmen der raumplanerischen und baugesetzlichen Gesetzgebung entschieden.

    TSCHÜMPERLIN:
    Die Minarett-Initiative ist, das wissen wir alle hier drin, billiger, ich sage es noch einmal: billiger Populismus. Die SVP möchte damit Werbung machen, und zwar in eigener Sache, um sich selbst bei ihrer Wählerschaft als Macherin aufzuspielen (Kommentar HANEL: ähnliches soll den Muslimen erspart bleiben). Die Bundesverfassung und die schweizerische Rechtsordnung sind für die hier lebenden Musliminnen und Muslime selbstverständlich ebenso verbindlich wie für alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner unseres Landes. Die Initianten finden, der Bau von Minaretten in der Schweiz sei zu verbieten, weil den Christinnen und Christen in einigen muslimischen Ländern auch nicht die volle Religionsfreiheit gewährt werde. Was ist denn das für ein Argument? Wenn wir genau das an anderen Ländern kritisieren, dürfen wir uns doch nicht selbst auf dieses Niveau hinunterlassen. Das ist unglaubwürdig und höchst unschweizerisch. Die Initianten wollen mit dem Minarettverbot den fundamentalen Islamismus bekämpfen, als ob das Handeln von Terroristen vom Anblick eines Minaretts abhängig wäre. Um Fundamentalisten das Handwerk zu legen, braucht es wohl andere Massnahmen.

    SCHMID-FEDERER:
    Die Geschichte lehrt uns doch, dass gerade das Ausstossen, das Stigmatisieren von Menschen deren Radikalisierung fördert.

    FEHR:
    Denn die Initiative fördert und stärkt die Extreme. Sie radikalisiert und schürt weitere Ängste. Sie schafft Probleme und verhindert Lösungen. Brandstiftern, die sich als Feuerwehr anbieten und als solche statt Wasser Öl ins Feuer giessen, dürfen wir nicht als Biederleute begegnen; wir müssen sie an ihrem Tun hindern.

    VISCHER:
    Diese Initiative spaltet. Sie ist gegen den Konsens gerichtet. Sie ist verfassungsfeindlich, und man müsste sie für ungültig erklären. Ich begreife den Bundesrat nicht. Wenn es je eine Initiative gegeben hat, bei der es ganz klar war, dass sie gegen zwingendes Völkerrecht, nämlich unkündbares Völkerrecht, verstösst, und das in einem Kernbereich, nämlich bei der Religionsfreiheit, dann ist es diese Initiative.



    Usw. usw.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 05.04.2009, 11:36


    Übereifrige und eifrige Minarettgegner

    Befürworter der Minarettinitiative trimmen Anhänger für den Abstimmungskampf
    Minarettgegner haben sich am Samstag in Olten versammelt, um für den Abstimmungskampf Argumente zu testen und zu vertiefen. Über die Strategie sind sie sich jedoch uneinig.
    Matthias Herren, Olten

    http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/uebereifrige_und_eifrige_minarettgegner_1.2330001.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.04.2009, 12:24


    Zitat: Sehr geehrter Herr Hanel

    Es geht um folgendes:
    In der nächsten Ausgabe der Monatszeitung “reformiert.” (www.reformiert.info) berichten wir in einem grossen Artikel über die Stimmung im Vorfeld der Minarett-Initiative.

    Die zentrale Frage lautet, warum die Minarett-Initiative angenommen werden könnte.
    Dazu stellen wir sechs Thesen auf, in denen wir verschiedene Personen zu Wort kommen lassen.

    Die erste These lautet zum Beispiel, dass im Rahmen dieser Initiative der Islam als Ganzes attackiert wird, sie das undifferenzierte Bild des Islams in der Schweiz widerspiegelt.

    Eine zweite These ist die Frage, ob sich Islamische Verbände stärker abgrenzen müssen von fundamentalistischen Gruppen.
    Zwar ist klar, dass die grosse Mehrheit der Muslime hierzulande nichts mit Terrorismus zu tun hat, doch spätestens seit den Anschlägen auf das World Trade Centre und die Züge in London und Madrid besteht in vielen Köpfen eine Verbindung zwischen Islam und Terrorismus. In diesem Zusammenhang würde ich gerne die Meinung eines Vorsitzenden Ihres Verbandes haben.

    Und zwar ginge es um folgende Frage:

    Braucht es nicht einen stärkeren Auftritt, eine stärkere öffentliche Distanzierung zum fundamentalistischen Gedankengut auf Seiten Islamischer Verbände?
    Gerade im Vorfeld der Abstimmung über die Minarett-Initiative? Oder braucht es das gerade eben nicht?

    Ich wäre Ihnen dankbar, Sie könnten mir so bald wie möglich den Kontakt zu einem Ansprechpartner vermitteln. Die Frage kann auch per Mail beantwortet werden. Ich sollte den Text bis morgen Mittwochabend abgeben. Bitte geben Sie mir doch kurz Bescheid, wie wir weiterverfahren.

    A. H.
    Journalistin BR


    Sehr geehrte Frau H.

    Danke für Ihre rasche und umfassend informative Antwort.

    Möchte Ihnen als Vizepräsident von GSIW Gesellschaft Schweiz - Islamische Welt (www.gsiw.ch) doch noch auch einiges sagen.

    Werde Ihre Zeitschrift natürlich aufmerksam lesen und in unserem Newsletter darauf hinweisen.
    Die Initiative kann natürlich angenommen werden - (nach meiner Einschätzung wird sie knapp nicht angenommen werden. Ich habe dies im GSIW Sondernewsletter begründet. Sie wird nicht deshalb abgelehnt, weil die Schweizer so sehr den Islam und seine baulichen Identitätsmerkmale zu verteidigen bereit sind (siehe Ihre entsprechenden Anmerkungen unten, so bedauerlich die Ursachen dafür sind), sondern weil diese Initiative ein direkter Angriff auf die Schweizerische Rechtsstaatlichkeit darstellt und die Annahme zu tatsächlichen weiteren juristischen und exekutiven, "vorerst" schier unüberwindbaren Hürden führt - und DAS wird letztlich den Ausschlag für die ws. Ablehnung geben.)

    Ich kann Ihnen nur sagen, dass in unseren Reihen es keinerlei Uneinigkeit darüber gibt, dass TERRORISMUS keinesfalls Bestandteil des ISLAMs ist.

    Verweise in diesem Zusammenhang auf meine entsprechenden Veröffentlichungen und Übersetzungen.

    Shaykh Muhammad Afifi al-Akiti - Fatwa gegen Angriffe auf Zivilisten "orthodoxer sunnitischer Standpunkt" - Amal Press 2005;
    Uebersetzung 8/2006: M.M. Hanel
    http://www.islamheute.ch/Afifi.pdf


    DAS NEUE GESETZ FÜR EINE WELT DES GLAUBENS, FREIHEIT, WOHLSTAND UND FRIEDEN; IMAM SHIRAZI:
    Übersetzung M.M. Hanel
    www.islamheute.ch/Krieg.htm


    ISLAM und die Frage der GEWALT Seyyed Hossein Nasr; Al Sirat Vol. XIII, No. 2;
    Übersetzung: M.M. Hanel
    http://www.islamheute.ch/Gewaltfrage.htm


    FIQH COUNCIL RECHTSGUTACHTEN - Fatwa gegen Terrorismus und Religiösen Extremismus Muslimischer Standpunkt und muslimische Verantwortungen; September 2005.
    Übersetzung M.M.Hanel
    http://www.islamheute.ch/Isna.htm

    Dazu noch zwei Anmerkungen:

    Diese Veröffentlichungen werden einfach kaum wahrgenommen (im wahrsten Sinne dieses Wortes).

    In der breiten Öffentlichkeit, abhängig von offizieller political "correctness" ist der Begriff nicht stets sauber definiert und wird - ganz im Sinne nicht nur medialer Kriegsführung - sehr beliebig verwendet.
    War denn der IRAK-KRIEG kein definitver terroristischer Akt, aufgebaut auf lügenhaften, falschen Beschuldigungen, ohne juristische Legitimität in der Hauptsache gegen die Zivilbevölkerung geführt, mit Verlusten und Schäden, die in Wahrheit kaum beziffert werden können?

    Zu Ihrer zweiten Frage.

    Es werden schon die bisherigen Distanzierungen der Muslime zu Terrorismus "nicht" wahrgenommen - es gibt also in der nichtmuslimischen Öffentlichkeit kaum Bereitschaft zur Akzeptanz dieser Selbstverständlichkeit (die allerdings, dies ist zuzugestehen - vor allem in ausländischen Krisengebieten aufgrund komplexer Umstände weniger selbstverständlich erscheint) - was eigentlich und vor allem unerklärlich für die Schweiz ist, die doch wirklich nicht über die Performance der Muslime im Lande klagen dürfte.

    Eine nun verstärkte Betonung dieser Selbstverständlichkeit, als Muslime NICHTS mit Terrorismus zu tun zu haben, kann im Vorfeld dieser Initiative durchaus kontraproduktiv wirken; aber jeder muslimische Verein wird seinen Standpunkt zu dieser Frage selbst zu bestimmen haben; doch scheint sich die Ansicht, als muslimische Vereinigungen im Vorfeld dieser Initiative NICHT verstärkt in der Öffentlichkeit aufzutreten, durchzusetzen.

    In der Hoffnung, Ihre Frage genügend beantwortend zu haben,
    verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

    Muhammad M. Hanel
    Vizepräsident GSIW

    Zitat: Lieber Herr Hanel

    Sie findet nachfolgend die Passage, in der ich Sie und Herrn Sütlü zitiere:

    (...)
    Die islamischen Verbände in der Schweiz betonen immer wieder, dass der Islam nichts mit Terrorismus zu tun hat, und die Mehrheit der hiesigen Muslime aus Europa stammt und nicht aus den Ländern, in denen terroristische Gruppen wie Al-Quaida besonders aktiv sind. Doch braucht es – gerade im Vorfeld der Abstimmung – nicht ein klareres Bekenntnis gegen fundamentalistische Aktionen? Oder eben gerade nicht?

    „Nein,“ findet Muhammad M. Hanel, Vizepräsident der Gesellschaft Schweiz Islamische Welt. „Die muslimischen Verbände haben wiederholt betont, dass sie nichts mit dem fundamentalistischen Gedankengut zu tun haben. Aber das wird hier gar nicht wahrgenommen.“ Es bestehe auf Seiten der Nicht-Muslime keine Bereitschaft, diese Distanzierung, die für die hiesigen Muslime eine Selbstverständlichkeit sei, zu akzeptieren. „Ich verstehe nicht, warum wir uns überhaupt öffentlich bekennen müssen. Die Schweiz kann sich nun wirklich nicht beklagen über das Verhalten der Muslime hierzulande.“ Eine nun verstärkte Betonung dieser Selbstverständlichkeit, als Muslime nichts mit Terrorismus zu tun zu haben, könne im Vorfeld dieser Initiative sogar kontraproduktiv wirken.

    „Nein“, findet auch Halil Sütlü, Vorstandsmitglied der Gemeinschaft von Christen und Muslimen in der Schweiz. „Wer sich öffentlich von etwas distanziert, billigt dem Gegenüber das Recht zu, ihn zu verdächtigen. Das lehne ich entschieden ab. Die Initianten stigmatisieren öffentlich und in gemeiner Weise Mitmenschen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit und wollen den religiösen Frieden in unserem Land stören.“

    Bitte teilen Sie mir doch bis spätestens Freitag Änderungen und Ergänzungen mit.

    Freundliche Grüsse
    A. H.
    Sehr geehrte Frau Anouk Holthuizen

    Bitte berücksichtigen Sie folgende Änderungen:

    __________________________________________________________________________________________________________________________

    "Nein," findet Muhammad M. Hanel, Vizepräsident der Gesellschaft Schweiz Islamische Welt, der hier auch für VIOZ, die Vereinigung Islamischer Organisationen in Zürich spricht: „Die muslimischen Verbände haben wiederholt betont, dass sie nichts mit extremistischem, terroristischem Gedankengut zu tun haben. Aber das wird hier kaum wahrgenommen.“ Es bestehe auf Seiten der Nicht-Muslime fast keine Bereitschaft, diese Distanzierung, die für die hiesigen Muslime eine Selbstverständlichkeit sei, zu akzeptieren. Die Verweigerung dieser Akzeptanz ist für die muslimischen Verbände sehr frustrierend. "Die Schweiz kann sich nun wirklich nicht beklagen über das Verhalten der Muslime hierzulande.“ Eine jetzt verstärkte Betonung dieser Selbstverständlichkeit, als Muslime nichts mit Terrorismus zu tun zu haben, könne im Vorfeld dieser Initiative sogar kontraproduktiv wirken.
    __________________________________________________________________________________________________________________________

    Bedanke mich sehr für die gute Kooperation und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute.

    Mit freundlichen Grüßen
    M.Hanel

    Weitere ARTIKEL und LESERMEINUNGEN zum THEMA unter:
    http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-193.html#727
    Schreiben auch SIE Ihre Meinung dazu.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 09.04.2009, 10:36


    FRAGEBOGEN einer MATURANTIN aus WIL

    1. Wie wichtig ist für Sie ein Minarett für die Moschee?
    Zitat: Ein Minarett ist für uns als schönes, bauliches Identitätsmerkmal unseres gelebten Glaubens wichtig.
    Finden Sie, dass eine Moschee zwingend ein Minarett haben muss?
    Zitat: Nein.
    2. Stimmt es, dass das Minarett (reines) ein Machtsymbol ist?
    Zitat: Natürlich stimmt dies nicht!
    Und keinen religiösen Charakter hat? (Es wird weder im Koran noch in andern heiligen Schriften des Islam auch nur erwähnt.)
    Zitat: Vielmehr ist richtig: Das Minarett wird in den Ahadith (was Sie als heilige Schriften bezeichnen) erwähnt.
    3. Was denken Sie, wieso haben manche „Angst“ vor Minaretten?
    Zitat: Weil es die Sichtbarwerdung der legitimen Ankunft des Islams in Europa ausdrückt.
    Was könnte man dagegen tun?
    Zitat: Diese Legitimität von sowohl muslimischer, wie auch einheimischer Sicht vollumfänglich bestärken.
    4. Fühlen Sie sich durch die Initiative persönlich angegriffen oder missverstanden?
    Zitat: Natürlich.
    5. Was sind für Sie Argumente für den Bau?
    Zitat: Dass es nach geltender Rechtslage dafür keinerlei Argumente bedarf – abgesehen von baurechtlichen Argumentationen.
    6. Könnten Sie sich Kompromisse vorstellen?
    Zitat: Gibt es einen Kompromiss zwischen "Gesetze einhalten" und "gegen Gesetze verstoßen?"
    Wenn ja, was für Kompromisse?
    Zitat: Siehe oben.
    7. In Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht, dass man seinen Glauben frei wählen und ausüben darf. Ist ein Minarett erforderlich um den Islam auszuleben?
    Zitat: Siehe Antwort zu Frage 1. Wenn Religionsfreiheit bedeutet, die entsprechenden Ausdrucksformen dafür selbst wählen zu dürfen, dann ist das Minarett integraler Bestandteil der freien Religionsausübung.
    8. Manche haben Angst, dass das Minarett „nur der Anfang“ ist:
    „Wer nun glaubt, die Moslems seien damit zufrieden gestellt, täuscht sich.“
    Was meinen Sie diesbezüglich?
    Zitat: Was ist mit "ist nur der Anfang" gemeint?



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 09.04.2009, 10:38


    Lieber FORUMSBESUCHER

    Tragen Sie doch IHRE ANTWORTEN hier ein (Formular kopieren, Antwort schreiben anklicken, einfügen, eintragen)

    1. Wie wichtig ist für Sie ein Minarett für die Moschee? Finden Sie, dass eine Moschee zwingend ein Minarett haben muss?

    2. Stimmt es, dass das Minarett (reines) ein Machtsymbol ist? Und keinen religiösen Charakter hat? (Es wird weder im Koran noch in andern heiligen Schriften des Islam auch nur erwähnt.)

    3. Was denken Sie, wieso haben manche „Angst“ vor Minaretten? Was könnte man dagegen tun?

    4. Fühlen Sie sich durch die Initiative persönlich angegriffen oder missverstanden?

    5. Was sind für Sie Argumente für den Bau?

    6. Könnten Sie sich Kompromisse vorstellen? Wenn ja, was für Kompromisse?

    7. In Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht, dass man seinen Glauben frei wählen und ausüben darf. Ist ein Minarett erforderlich um den Islam ausleben?

    8. Manche haben Angst, dass das Minarett „nur der Anfang“ ist:
    „Wer nun glaubt, die Moslems seien damit zufrieden gestellt, täuscht sich.“
    Was meinen Sie diesbezüglich?



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 09.04.2009, 22:14


    1. Wie wichtig ist für Sie ein Minarett für die Moschee? Finden Sie, dass eine Moschee zwingend ein Minarett haben muss?
    Zitat: Ein Minarett ist ein Ausdruck der architektonischen Identität des Islams. Ein Minarett ist notwendig aber nicht zwingend, genauso wie eine Moschee für die Gebete notwendig, aber nicht zwingend ist. Ein Moslem kann zur Not auch auf der Strasse, im Feld oder im Wald beten.
    2. Die SVP sagt, dass das Minarett (reines) ein Machtsymbol ist und keinen religiösen Charakter hat. Was denken Sie dazu?
    (Es wird weder im Koran noch in andern heiligen Schriften des Islam auch nur erwähnt.)
    Zitat: Es gibt eine Erwähnung zum Gebetsturm in den Hadith. Wie Sie wissen steht nirgends in der Bibel etwas über den Bau der Kirchen, Kathedralen und Kappelen. Sakrale Bauten entstehen durch die Tradition und gehören zur Konkretisierung der Liturgie. Nirgends in der Bibel steht, wie gebetet werden soll, ob gekniet wir oder gestanden werden soll beim Gebet, ob die Kirchen Türme brauchen und ob die Türme Glocken haben sollten. Die SVP macht durch Xenophobie Parteipolitik, sie verhält sich durch die Initiative und ihren Einsatz für Sondergesetze gegenüber einer Minderheit, ausgrenzend, wenn nicht sogar rassistisch.
    3. Was denken Sie, wieso haben manche „Angst“ vor Minaretten? Was könnte man dagegen tun?
    Zitat: Viele Menschen haben auch Angst vor Marsmenschen und Aliens oder Vampiren. Die einzige begründete Angst vor Minaretten wäre durch die schlechte bauliche Statik gegeben. Bei Einhaltung der Bauvorschriften ist Angst vor Minaretten genauso wenig einleuchtend wie vor Rolltreppen oder Liften.
    4. Fühlen Sie sich durch die Initiative persönlich angegriffen oder missverstanden?
    Zitat: Selbstverständlich, dazu ist die Initiative ja eingereicht worden, sie betreibt eine xenophobe Parteipolitik auf Kosten einer religiösen Minderheit. Die Initiative versucht den Islam zu Verunglimpfung und die Moslems herabzuwürdigen. Die Initiative erzeugt ein kulturelles Ghetto für Moslems.
    5. Was sind für Sie Argumente für den Bau?
    Zitat: Die Respektierung der Schweizerischen Verfassung, die Bewahrung der Religionsfreiheit und die Achtung vor dem Völkerrecht und den internationalen Verträgen und Konventionen, wie den Menschenrechten, der OECD und der UNO. Die KIOS – ‚Koordination Islamischer Organisationen der Schweiz‘ und die schweizer Moslems würden sich genauso vehement gegen das Verbot von Sakralbauten für Juden oder Christen einsetzen, wie sie sich gegen diese Initiative wenden, denn die Freiheit ist immer die Freiheit des Andersgläubigen. Die Respektierung der anderen Religionen ist eine religiöse Friedenspflicht im Islam.
    6. Könnten Sie sich Kompromisse vorstellen? Wenn ja, was für Kompromisse?
    Zitat: Es gibt rechtlich keinen Kompromiss mit Gesetzes- und Verfassungsbruch. Jedes Land ist verantwortlich für die Einhaltung seiner Verfassung. Wie würde ein Kompromiss beim Gegenverkehr in einer Einbahnstrasse aussehen? Staatspolitisch ist es die Aufgabe des Staates und der Mehrheit, die Minderheit zu schützen und nicht die Aufgabe der Minderheit Unrecht zu erdulden.
    7. In Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht, dass man seinen Glauben frei wählen und ausüben darf. Ist ein Minarett erforderlich um den Islam ausleben?
    Zitat: Selbstverständlich, wenn die Moslems das als einen integralen Teil ihrer religiösen Identität betrachten, dann ist ein Minarett erforderlich für die Visualisierung des Islams wie ein Kirchturm für die bauliche Darstellung des Christentums erforderlich ist. Was im Katholizismus wichtig ist, bestimmen nicht die Protestanten oder Buddhisten, sondern einzig und alleine die gläubigen Katholiken.
    8. Manche haben Angst, dass das Minarett „nur der Anfang“ ist:
    „Wer nun glaubt, die Moslems seien damit zufrieden gestellt, täuscht sich.“
    Zitat: Was meinen Sie diesbezüglich?
    In Europa leben ja bereits Millionen Moslems, teils durch die jahrhundertlange Geschichte, teils durch die Migration und teils durch die internationale Mobilität einer globalisierten Welt, wie es Christen in islamischen und Buddhisten in anderen Ländern gibt. Unterschiedliche Religionen in einer Gesellschaft sind ein Reichtum an Erfahrungen. Angst vor Religionen ist Angst vor der kulturellen Vielfalt und Selbstbestimmung. Religionen verkörpern verschiedene Wege zur Wahrheit des existentiellen Sinns. Die Verkürzung des Sinns führt letztendlich zum Blödsinn.

    Farhad AFSHAR für KIOS



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 11.04.2009, 21:22


    1. Wie wichtig ist für Sie ein Minarett für die Moschee? Finden Sie, dass eine Moschee zwingend ein Minarett haben muss?

    Zitat: a) Die Entscheidung wie wir Muslime unsere Gebetshäuser bauen möchten, gegeben sie liegt im Rahmen des Gesetzes, gehört zu den Selbstverständlichkeiten, von der ich als Schweizer Bürger ausgehen kann und ist durch die Verfassung garantiert. Eine Einschränkung, durch diese absurde Initiative, würde eine Beeinträchtigung in meiner Beziehung zu meinem Heimatland bedeuten. Hier bei uns machen wahrscheinlich wenige Menschen die Erfahrung, dass die eigene Heimat die spezifische Identität des Individums ablehnt. Und wenn ich persönlich mich zutiefst verletzt fühle, wenn meine liebe Schweiz mit einem Teil von mir, meine muslimische Religion, so verfährt, dann frage ich mich, welche Auswirkungen dies auf unsere Kinder haben wird, die kein anderes Land kennen werden als die Schweiz und nichts anderes sein werden als Schweizer und trotzdem in ihrer Eigenart nicht akzeptiert werden.

    b) Natürlich braucht es nicht zwingend ein Minarett, aber wenn man ehrlich ist geht es der Initiative nicht um das Minarett. Es geht um eine bewusste Diskriminisierung und Marginalisierung der Muslime, damit diese sich nicht in die Gesellschaft integrieren und einbringen, sondern durch diese vergiftete Stimmung, genau das machen, was die SVP und Konsorten immer anprangern, im innerststen Herzen aber wünschen: Dass die Muslime unter sich bleiben, sich ghettoisieren und sich nicht in die Gesellschaft einbringen. Als Onkels Toms wären sie vielleicht maximal geduldet. Ich bin überzeugt die Initianten hätten am liebsten die Initiative so formuliert, dass sie ein Verbot von Moscheen gefordert hätte, aber da sie wissen, dass solche eine Formulieren nicht vors Volk gekommen wäre, haben sie die Aufmerksamkeit auf das Minarett (ab-)gelenkt. Ich frage mich, wie es mit einer Initiative stehen würde, die fordert, dass Moscheen keine Kuppeln haben dürfen (und für Kuppel würde natürlich das arabische Wort benutzt, damit es so klingt dass es was anderes ist als die Kirchenkuppeln, genau wie beim Minarett in Bezug auf das Kirchtürmchen).

    2. Stimmt es, dass das Minarett (reines) ein Machtsymbol ist? Und keinen religiösen Charakter hat? (Es wird weder im Koran noch in andern heiligen Schriften des Islam auch nur erwähnt.)[1]

    Zitat: Ich stelle die absurde, grundlose Gegenfrage:"Stimmt es, dass das Kirchturm (rein) ein Machtsymbol ist? (Die traurige und grausame Geschichte der Kolonialisierung könnte als historischer "Beweis" dafür herangezogen werden)"

    Das Minarett hat absolut keine Machtsymbolik, es hat einfach die Funktion zu zeigen, dass hier eine Moschee, ein Haus des Gebetes und des Friedens, ist. Es ist auch kein Zeichen eines Glaubensbekenntnisses, im Gegensatz zum Kreuz, was eines ja darstellt. Freilich kann eine Moschee ohne Minarett sein, wie eine Moschee auch ohne Kuppel sein kann. Aber es gehört zur Selbstbestimmung und zur Religionsfreiheit der Muslime selber über ihre religiöse Tradition zu entscheiden. Die Art und Form des Minarettes gehört dazu. Dass es nicht im Koran erwähnt wird sind nur Scheinargumente. Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen sagen würde: In der Bibel steht nicht dass die Kirche einen Turm und Glocken haben muss und über jahrhunderte waren die Kirchen Höhlen unter der Erde, also erlauben wir nur, dass die Kirche unter der Erde gebaut werden und an der Oberfläche unsichtbar bleiben.

    3. Was denken Sie, wieso haben manche „Angst“ vor Minaretten? Was könnte man dagegen tun?

    Zitat: Die Ursachen einer solchen Angst sind schwierig herauszufinden, was Ihnen wahrscheinlich auch ein Psychologe bestätigen wird. Ich denke aber, dass es nicht eine Angst ist, die durch das Bauwerk hervorgerufen wird, sondern nur damit zum Ausdruck gebracht wird. Man kann nur einige Vermutungen aufstellen bez. der wirklichen Ursache. So glaube ich, dass erstens die Angst unbegründet ist und geschürt wird. Vor der Initiative war das Minarett und sein angsteinflössender machtdemonstrierender Charakter nie ein Thema. Um zu beweisen, dass man aus allem etwas machen kann, von dem der Mensch Anst haben soll, braucht es keinen Psychologen, sondern die menschliche Geschichte ist Zeugnis genug dafür.

    Zweitens spielt das über jahrhunderte spannungsgeladene Verhältnis zwischen der islamischen Welt und dem Christentum bzw. dem Abendland eine Rolle. Trotz allem Dialog und Gemeinschaftsbekundungen der letzten Jahrzehnten auf beiden Seiten, behaupte ich, dass sie nur bei Lippenbekenntnnissen geblieben sind.

    Drittens könnte es die Angst sein, die bei nicht-religiösen Menschen hervorgerufen wird, wenn sie in der Öffentlichkeit Symbole sehen, die an das Transzendente erinnern. Dass man es im Westen geschafft hat alles was den Charakter des "Religiösen" hat in die privaten vier Wände zu verbannen, ausser den schönen alten Kirchen die man als Kultur- und Geschichtsobjekte bewahrt, ist ja offenschitlich. Mit den Muslimen sieht man im Westen wieder eine Glaubensgemeinschaft die noch vital ist. Man könnte spekulieren, ob diese Menschen durch diese Symbole wieder verunsichert sind und die Möglichkeit, dass es Gott, ein Jenseits und ein Jüngstes Gericht gibt vor Augen haben.

    Was man dagegen tun kann, ist nicht leicht herauszufinden. Wie gesagt, man muss die wirklichen Ursachen der Angst indentifizieren und diese werden wohl kaum nur bei diesem Bauobjekt liegen.

    4. Fühlen Sie sich durch die Initiative persönlich angegriffen oder missverstanden?

    Zitat: Denken Sie ernsthaft, dass die Initianten ein anderes Motiv als die Muslime in der Schweiz anzugreifen haben? Von den einfachen Menschen, deren Angst und Befürchungen ich wirklich ernst nehme, will ich dass nicht behaupten, aber von den Initianten und Scharfmachern ganz gewiss.

    Ich frage mich, wenn jemand auf die Idee gekommen wäre, eine Initiative zu lancieren, mit dem Ziel zu verbieten, dass jüdische Synagogen Kuppeln tragen dürfen. Denken Sie diese wäre für gültig erklärt worden? Ich zweifle sehr stark daran. Wenn meine Gedanken richtig sind, dann fühle ich sehr stark, dass für uns nicht die gleichen Rechte gelten.

    5. Was sind für Sie Argumente für den Bau?

    Zitat: Mein Recht als Schweizer in meiner Heimat meine Religion frei auszuüben, ohne einen Zwang von oben. Unsere leidvolle Geschichte hat uns ja genug gezeigt, wozu dies führt. Die Diskriminierung, als Anfang von gefährlicheren und schlimmeren Unterfangen, von Minderheiten wäre eine weitere Folge eines Verbotes. Wir müssen nicht weit über unsere Grenzen und in die Geschichte schauen, um die gleichen Bilder zu erkennen. Wohin dass geführt hat, wissen wir ja all zu gut.

    6. Könnten Sie sich Kompromisse vorstellen? Wenn ja, was für Kompromisse?

    Zitat: Kompromiss zwischen was, ist die Frage? Zwischen, dass die Muslime selber bestimmen wie sie ihre Gebetshäuser bauen möchten und einem Diktat einer anderen Religions- bzw. Nicht-Religionsgemeinschaft? Kompromiss zwischen garantierter Religionsfreiheit und Religionszwang? Wenn dass gemeint ist, dann ist der Kompromisse eine absurde Sache.

    Aber wenn Sie fragen wollen, wie die Muslime, Christen, andere Religionsgemeinschaften und die weltanschaulichneutralen Bürger friedlich nebeneinander leben können. Dann ist dies gewiss durch gegenseitiges Vertrauen, Rücksichtnahme und Entgegenkommen möglich. Das Vertrauen ist der erste Schritt, muss aber zuerst aufgebaut werden, bevor man irgendwelche Kompromisse oder ähnliches machen kann.

    7. In Artikel 18[2] der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte steht, dass man seinen Glauben frei wählen und ausüben darf. Ist ein Minarett erforderlich um den Islam ausleben?

    Zitat: Es steht nicht nur da, sondern auch in unserer Verfassung. Dass ist unteranderem auch der Grund warum sich Andersgläubige hier niederlassen. Mit dieser Bestimmung ist nicht nur die konkrete Ausübung der Gottestdiensthandlung gemeint, sondern auch das Leben nach den Religionsvorschriften (z.B. Speisevorschriften und auch die Einrichtung von Gebetshäusern. Natürlich kann man auch ohne Minarett in einer Moschee beten. Man sogar ohne Moscheen beten. Der Islam keine auf eine Institution, wie die Kirche, fixierte Religion. Das ist aber bezüglich des Rechts auf Religionsfreiheit völlig irrelevant. Frage ist lediglich: Gewährt dieser Recht die freie Wahl der Bauart des Gebetshauses für eine Relgionsgemeinschaft? Ich glaube diese Frage wird von Rechtsgelehrten einstimmig bejaht.

    8. Manche haben Angst, dass das Minarett „nur der Anfang“ ist:
    „Wer nun glaubt, die Moslems seien damit zufrieden gestellt, täuscht sich.“[3]

    Zitat: Was meinen Sie diesbezüglich?

    Ich bin einer der tatsächlich Anst hat, dass das Minarett "nur der Anfang" ist. Was wird man uns als nächstes verbieten. Das Fasten? Weil es in Industrieländern nicht praktizierbar ist, zu leistungsabfall führt und zudem noch ungesund ist? Bei den Kleidervorschriften wird uns ja schon längst rein geredet.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 24.04.2009, 16:27


    Schweizer mögen Anti-Minarett- Initiative nicht
    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Schweizer-moegen-Anti-Minarett--Initiative-nicht-11803932

    Die Anti-Minarett-Initiative dürfte in der Schweiz keinen einfachen Stand haben: In einer repräsentativen Umfrage haben sich 49 Prozent der Befragten dagegen ausgesprochen. 37 Prozent sagen Ja und 14 Prozent sind noch unentschlossen.

    Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Isopublic im Auftrag der Zeitung «reformiert» bei 1000 Personen in der Deutsch- und Westschweiz zwischen dem 25. März und dem 4. April gemacht.

    Die Ablehnung zieht sich durch alle Altersgruppen, Geschlechter und Konfessionen. Junge, Männer, Begüterte, Städter und Konfessionslose lehnen das Volksbegehren noch deutlicher ab als beispielsweise Frauen, die Landbevölkerung oder Menschen mit bescheidenem Einkommen.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 25.04.2009, 17:25


    Minarettinitiative: ist gegen ein Minarettverbot
    24.4.09 UPDATE

    http://www.isopublic.ch/publikationen/medienspiegel.html

    Pressebericht
    http://www.isopublic.ch/publikationen/pdf/be20090424.pdf

    Tabellen
    http://www.isopublic.ch/publikationen/pdf/Tabellen20090424.pdf

    Methodenbericht
    http://www.isopublic.ch/publikationen/pdf/mb20090424.pdf


    Tagi-Artikel dazu:
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-Religionsfreiheit-die-wir-meinen/story/29140023

    Wassalam
    Fatih



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 06.05.2009, 16:34


    Argumentarium des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes
    "Zwischen Glockenturm und Minarett"


    http://www.sek-feps.ch/media/pdf/stellungnahme/Argumentarium_Zwischen_Glockenturm_und_Minarett.pdf



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 11.05.2009, 12:57


    STELLUNGNAHME vom INTERRELIGIÖSEN THINKTANK

    http://interrelthinktank.ch/file_download.php?field=file_url&key1=102

    HERVORRAGEND formuliert. Hebt sich in seiner Ausgewogenheit, Korrektheit, Prägnanz und Kürze wohltuend von allen anderen Stellungnahmen ab.

    Interreligiöser Think-Tank www.interrelthinktank.ch info@interrelthinktank.ch

    Hier geht es weiter - analytisch wohl durchdacht:

    16 Gründe für ein Nein

    Wir sagen NEIN zur Anti-Minarett-Initiative, weil ...

    ► sie nicht nur auf ein Bauwerk, sondern auf den Islam als Ganzes zielt und diesen diffamiert.
    Der Islam wird als rückständige, gewalttätige und frauenfeindliche Religion karikiert, und alle MuslimInnen in der Schweiz werden unter den Generalverdacht einer "schleichenden Islamisierung" unserer säkularen und demokratisch verfassten Gesellschaftsordnung gestellt, der mit dem Verbot von Minaretten ein Riegel geschoben werden soll.

    ► ein Minarett-Verbot Missstände wie z.B. Zwangsheiraten, Zwangsverschleierung, mangelnder Integrationswille weder eliminiert noch verhindert.
    Diese Themen miteinander zu verknüpfen, ist eine bewusste Irreführung des Schweizer Stimmvolks.

    ► sie die Frauenfrage für politische Zwecke instrumentalisiert.
    Es ist völlig unglaubwürdig, wenn ausgerechnet jene Kreise, die seit Jahren jedes gleichstellungspolitische Postulat bei uns bekämpfen, sich plötzlich für die Rechte und Befreiung der angeblich unterdrückten muslimischen Frauen einsetzen wollen.

    ► sie die konservativen Kräfte innerhalb der muslimischen Gemeinschaft und damit auch traditionelle Frauenbilder und Geschlechterverhältnisse stärkt.
    Reform- und Integrationsbestrebungen in den muslimischen Gemeinschaften werden durch die Anfeindungen des Islam von aussen unterlaufen. Die dadurch provozierte Verteidigungshaltung führt zu Rückzug aus der Gesellschaft und zu einer verstärkten Rückbesinnung auf konservative Positionen. Das wirkt sich besonders nachteilig für Frauen aus.

    ► es zum Grund- und Menschenrecht der Religionsfreiheit gehört, den Glauben zu praktizieren und ihn auch öffentlich sichtbar zu bekunden.
    So wie ChristInnen ihre Religion mit Kirchtürmen öffentlich sichtbar machen, haben auch MuslimInnen das Recht, ihre Religion mit dem Bau von Minaretten öffentlich sichtbar zu bekunden.

    ► sie die Sichtbarkeit und Integration des Islam bekämpft.
    Integriert ist nur, was auch seine Akzeptanz im öffentlichen Raum findet. Die Abdrängung in Hinterhöfe und Kellerräume (Untergrund) erhöht die Gefahr von Ghettobildung, Intransparenz und Parallelgesellschaft. Öffentliche Präsenz dagegen bedeutet zugleich, einer gewissen sozialen Kontrolle ausgesetzt zu sein, was vertrauensbildend wirkt.

    ► sie eine konstruktive und faire gesellschaftliche Auseinandersetzung über Fragen rund um das Zusammenleben von verschiedenen Religionsgemeinschaften unterläuft und die Bemühungen des interreligiösen Dialogs torpediert.
    Seit Jahren funktioniert das multireligiöse Zusammenleben – auch mit der islamischen Gemeinschaft – mehrheitlich gut. Eine grosse Anzahl von interreligiösen Projekten hat zudem einen Prozess des gegenseitigen Kennenlernens und der respektvollen Begegnung zwischen "einheimischen" und "zugewanderten" Religionen, insbesondere mit dem Islam, in Gang gesetzt, der nun gefährdet wird.

    ► sie versucht, Assimilation statt Integration zum Modell eines friedlichen Zusammenlebens zu machen.
    Erfolgreiche Multikulturalität beruht auf der Erkenntnis, dass kulturelle und religiöse Vielfalt eine Stärke und keine Schwäche ist.

    ► sie einseitig eine bestimmte Religionsgemeinschaft diskriminiert und die Rechtsgleichheit verletzt.
    Allein die muslimische Gemeinschaft würde durch einen Verfassungsartikel in der Gestal-tung ihrer Gebetshäuser eingeschränkt, während die religiösen Bauten aller anderen Re-ligionsgemeinschaften weiterhin nur dem lokalen Baurecht unterstehen.

    ► es nicht akzeptabel ist, einer Religionsgemeinschaft von aussen eine bestimmte Definition und Interpretation ihrer Symbole aufzuzwingen.Es ist grundsätzlich Sache der Religionsgemeinschaften selber, welche Bedeutung sie ihren Symbolen geben, d.h. ausschlaggebend ist allein, wie MuslimInnen das Minarett verstehen.

    ► es nicht stimmt, dass Kirchtürme ausschliesslich eine religiöse und Minarette ausschliesslich eine politische Bedeutung haben.
    Weder Kirchturm noch Minarett haben eine theologische Bedeutung. Beide können in einem bestimmten Kontext als Status- oder Machtsymbol dienen. Beide haben aber vor allem eine symbolische und praktische Funktion als sichtbares Zeichen der Präsenz der Religionsgemeinschaft im öffentlichen Raum und zeigen an: Hier ist ein Gebetshaus der ChristInnen bzw. der MuslimInnen.

    ► die Missachtung der Religionsfreiheit von ChristInnen in islamischen Ländern in keiner Weise die Verletzung der Religionsfreiheit von MuslimInnen bei uns rechtfertigt.
    Unrecht in einem anderen Land kann niemals Unrecht im eigenen Land rechtfertigen, geschweige denn zum Recht erhoben werden. Damit wird ein Rechtsstaat wie die Schweiz mit Füssen getreten.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Hier eine kleine Anmerkung: vielleicht sollte es besser heissen:
    die Missachtung der Religionsfreiheit von ChristInnen in muslimischen Ländern in keiner Weise die Verletzung der Religionsfreiheit von MuslimInnen bei uns rechtfertigt.
    ► es zu verhindern gilt, dass die Muslime von heute die Katholiken von gestern werden.
    Mit den gleichen Argumenten wie heute die MuslimInnen wurden im Kulturkampf des 19. Jahrhunderts die KatholikInnen bekämpft und u.a. auch am Bau von Kirchtürmen gehindert. Der religiöse Ausnahmeartikel zum Bau von Minaretten wird ausgerechnet an der Stelle in der Bundesverfassung Platz finden, wo bis 2001 der Bistumsartikel stand.

    ► sie den sozialen und religiösen Frieden gefährdet.
    In weiten Kreisen wird die Initiative als grundsätzlich islamfeindlich aufgefasst. Sie provoziert und schürt Konflikte zwischen der schweizerischen muslimischen Bevölkerung und der übrigen Gesellschaft.

    ► sie eine Abschottung der muslimischen Gemeinschaft bewirkt und die Scharf-macher auf beiden Seiten stärkt.
    Einzige Gewinner sind in dieser Sache die Radikalen auf beiden Seiten. Die Einen werden den verstärkten Rückzug und sogar Kampf gegen diese Gesellschaft propagieren und die Anderen werden künftig ihre Abneigung gegen alles Muslimische nur noch offener und unverhohlener zeigen (dürfen).

    ► sie dem Schweizeischen Geist von Freiheit, Toleranz und humanitärer Werte grundlegend widerspricht.
    Eine der grossen und mühevoll erkämpften Errungenschaften der Schweiz, nämlich der Schutz der Rechte von Minderheiten und die gelebte Vielfalt verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen, wird durch die Initiative leichtfertig aufs Spiel gesetzt.

    9. November 2009



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 17.05.2009, 22:23



    Der Langenthaler Gemeinderat beantwortet eine Interpellation von Urs Zurlinden (FDP) zum Stand des Baubewilligungsverfahrens.

    Wie die Berner Rundschau in ihrer Ausgabe vom 13. Mai 2009 berichtete soll in diesem Monat noch ein Entscheid gefällt werden.

    Weiterlesen: http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=360&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=1911ed38e8



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 05.06.2009, 22:09


    01.06.2009
    Minarette haben Imageproblem (Schweizer Fernsehen)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,37876

    05.06.2009
    Erdrückendes Nein zur Minarett-Initiative (NZZ)
    Ständerat erklärt Volksbegehren für gültig, lehnt es aber deutlich ab
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,38032



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 29.06.2009, 11:04


    Religiöse Bauten und Symbole im öffentlichen Raum
    http://www.swissinfo.ch/ger/startseite/Religioese_Bauten_und_Symbole_im_oeffentlichen_Raum.html?siteSect=108&sid=10858533&cKey=1245761809000&ty=st

    Das 6 Meter hohe Minarett in Wangen bei Olten konnte nach jahrelangem Rechtsstreit 2009 fertiggestellt werden. (swissinfo.ch)

    Minarett-Initiative: "Öl ins Feuer der Extremisten"
    Wieso können gewisse zugewanderte Religionen relativ problemlos einen Tempel oder eine Kirche bauen, während Muslime dabei auf Widerstand stossen? Diese Frage wurde von Experten untersucht. Die Ergebnisse sind Teil einer Sonderausstellung in Biel.

    Zitat: Guten Tag,

    Die Elisabethenkirche in Basel musste leider auf die Ausstellung Kuppel-Tempel-Minarett verzichten. Die Wanderausstellung ist also neu den ganzen Monat Oktober frei.

    Bei Interesse, melden Sie sich doch bitte bei mir

    Herzlichen Gruss

    Reto Gmünder

    Reto Gmünder
    Animateur-formateur
    Paroisse réformée française de Bienne
    Quai du Haut 12, CH-2503 Bienne
    Téléphone: +41 (0)32 322 52 77
    Mobile: +41 (0)79 362 42 32
    E-mail: reto.gmuender@ref-bielbienne.ch



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 03.07.2009, 08:39


    02.07.2009 | 12:21 Uhr
    HEKS lehnt Initiative "Gegen den Bau von Minaretten" ab

    http://www.presseportal.ch/de/pm/100000081/100586138/heks_hilfswerke_der_evang_kirche



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 10.07.2009, 17:52


    Minarett in Wangen bei Olten eingeweiht

    Mehrere hundert Gäste wohnten der Feier bei. Damit ist ein jahrelanges Hick-Hack zu Ende.
    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=386&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=3604481c13

    Langenthal erteilt Baubewilligung für Minarett
    Aktualisiert am 02.07.2009
    Es soll auf einem bestehenden Vereinslokal der Islamischen Glaubensgemeinschaft Langenthal entstehen, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten.
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Langenthal-erteilt-Baubewilligung-fuer-Minarett/story/15420908



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 18.08.2009, 22:02


    16.6.09
    Beantwortung der Fragen von der FDP-BL Fraktion an die BMK durch GSIW.


    Carina Schaller FDP-BL schrieb:

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Die FDP Baselland möchte an Ihrer nächsten Veranstaltung ihre Mandatsträger ein erstes Mal über die Minarett-Initiative informieren. Um unseren Mitgliedern einen optimalen Überblick zu verschaffen, möchte ich mich bei direkt Betroffenen informieren. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einige Fragen kurz beantworten würden.

    1. Welche Bedeutung hat die Abstimmung für die muslimische Bevölkerung von Basel und Baselland aus Ihrer Perspektive?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Als Schweizer Muslime erachten wir diese Initiative als kaum erträgliche, aber noch zulässige Form politischer Artikulation in der Eidgenossenschaft, allerdings sehen wir in ihr vielmehr einen Angriff auf die bestehende Rechtssicherheit in unserem Land. Erschreckend für uns ist auch die Tatsache, dass diese Initiative aus einer unbestimmten Furcht vor dem Islam und den Muslimen erwächst, ohne dass dafür Ursachen in der Schweiz namhaft gemacht werden können.
    Die Diskussionen im Vorfeld zu dieser Initiative zeigen aber auch, dass die überwiegende Mehrheit der Schweizer klar erkennen, dass solch politisches Agieren keineswegs geeignet ist allfällige Probleme zu lösen, sondern sowohl der über Jahrhunderte mühevoll erarbeiteten freiheitlichen Schweizer Tradition in den Rücken fällt, wie auch der angeblich gewünschten wahrhaften Integration der muslimischen Bevölkerung breitbeinig im Wege steht.


    2. Ist der Bau eines Minaretts in unserer Region ein Thema?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nein.

    3. Was für Auswirkungen hat die Annahme oder Ablehnung der Initiative für die muslimische Bevölkerung in der Region?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Da zukünftige Entwicklungen nur beschränkt korrekt vorhersehbar sind und von der Reaktion aller daran Beteiligten abhängen, können diesbezüglich nur Mutmaßungen ausgesprochen werden.
    Die Annahme der Initiative könnte einen massiven, zuerst vor allem die Muslime betreffenden Rechtsruck im politischen Klima bewirken. Das Ergebnis wäre unter anderem eine deutlich spürbare Ausgrenzung und Desintegration der Muslime.
    Die Ablehnung der Initiative ließe die Muslime ihre Bemühungen um eine gelingende Integration verstärken - so Gott will - sollte ihnen doch bewusst sein, dass eine Ablehnung dieser unsäglichen Initiative in erster Linie nicht deshalb geschähe, weil die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung islamophil (islamliebend) wäre, sondern weil die Schweiz für
    die vom Volke selbst garantierten Verfassungswerte einzutreten gewillt sind.

    4. Betreiben Sie aktiven Abstimmungskampf gegen die Initiative?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nein. Ist doch die Mehrheit der Muslime nicht abstimmungsberechtigt und die Schweizer Bevölkerung über die Bedeutung dieses Abstimmungskampfes informieren oder gar belehren zu wollen, wäre seitens der Muslime wohl nicht wirklich angebracht.

    5. Sobald das genaue Abstimmungsdatum für die Initiative feststeht, könnten wir uns auch ein Referat einer Fachperson vorstellen. Gibt es in Ihrer Organisation Personen, die sich für ein solches Referat zur Verfügung stellen würden?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: So Gott will, werden geeignete Fachpersonen zu Verfügung stehen.


    Ich danke Ihnen herzlich für eine baldige Beantwortung meiner Fragen.

    Freundliche Grüsse

    **Carina Schaller**

    Geschäftsführerin
    carina.schaller@fdp-bl.ch <mailto:carina.schaller@fdp-bl.ch

    **FDP.Die Liberalen Baselland**
    Geschäftsstelle
    Weierweg 7
    Postfach 420
    CH-4410 Liestal



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 19.08.2009, 10:47


    Zusammenstellung der Veranstaltungen in der Region im Zusammenhang der Minarettverbotsinitiative


    Minarettverbot Ja oder Nein

    Liebe Freunde der Evangelischen Allianz Basel
    Seit Anfang Mai wurden Unterschriften gegen den Bau von Minaretten gesammelt. Am 8. Juli 2008 wurde mit 114'859 gesammelten Unterschriften die Volksinitiative bei der Bundekanzlei eingereicht.Die laufende Initiative hat die religiös-symbolische Bedeutung des Minaretts zum Gegenstand. Zugleich fordert sie zur aktiven Debatte über die Frage nach dem Verhältnis von Islam, Christenheit und Staat heraus. Das Volk soll an der Volksabstimmung vom 29. November 2009 an der Urne darüber entscheiden, ob in der Schweiz Minarette (islamische Gebetstürme) verboten werden sollen.
    Auch in christlichen Kreisen gibt es sowohl Befürworter als auch Gegner der Initiative. Deshalb hat der Vorstand der Evang. Allianz Basel beschlossen, über diese Vorlage ein Podiumsgespräch zu lancieren.
    Dieses findet am 8. September 2009 um 20:00 Uhr in der Gellertkirche statt.
    Wir laden Sie herzlich dazu ein, an dieser wichtigen Debatte teilzunehmen.
    Weitere Infos: http://www.ea-bs.ch/projekte/minarettverbot-ja-oder-nein.html


    Minarette in der Schweiz – Bedrohung oder Bereicherung?

    Am 19. November 2009 um 19 Uhr lädt mission 21, evangelisches missionswerk basel, zum kontroversen Podiumsgespräch «Minarette in der Schweiz – Bedrohung oder Bereicherung?» ins hotel bildungszentrum 21 nach Basel ein. Das Thema wird von Fachleuten unter Berücksichtigung verschiedener Blickwinkel diskutiert, zum Beispiel Evangelische Theologie, Staatsrecht, Islamwissenschaften, Soziologie und Frauenrechte. Auch ein Mitglied des Initiativkomitees „Gegen den Bau von Minaretten“ nimmt am Gespräch teil. Das Podium wird moderiert von Roger Thiriet, Journalist und Medienbeauftragter der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt.

    Einladung: Medienschaffende sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Kommen Sie spontan vorbei oder sichern Sie sich früh einen Platz per Telefon: 061 260 23 15 oder 061 260 22 64. Weitere Informationen erreichen Sie Mitte September.

    Kurzporträts Podiumsteilnehmende und Moderation:
    BERNHARDT Reinhold, Ordinarius für Systematische Theologie, Universität Basel
    FREYSINGER Oskar, SVP-Nationalrat, Gymnasiallehrer, Sänger und Autor
    HAFNER-AL JABAJI Amira, Journalistin, Fachfrau für Islam und interkulturelle Fragen
    KELEK Necla, promovierte Sozialwissenschafterin, Frauenrechtlerin und Autorin
    SCHEFER Markus, Ordinarius für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Basel
    THIRIET Roger, Journalist und Medienbeauftragter der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt (ERK BS)



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 29.08.2009, 08:44


    Kontradiktorisches Podium: Minaretteverbot Ja oder Nein?

    Dienstag, 8. September 2009, 19.30 Uhr Türöffnung, 20.00 Uhr Beginn der öffentlichen Veranstaltung im Hotel/Restaurant Wallberg, Eichholzstrasse 1, 8604 Volketswil.

    Anwesend die Initianten der Initiative; für die Muslime anstelle von H. MAIZAR (DIGO) und F. AFSHAR (KIOS) tritt H. HATIPOGLU (VIOZ) nach dem Vorschlag H. MAIZARs aufs Podium.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 29.08.2009, 08:46


    Wir wünschen spannende Lektüre:

    Probleme türmen sich

    Minarett-Gegner: kein Geld, keine Verbündeten, kein Plan

    Der gefürchtete Abstimmungskampf droht zum Rohrkrepierer zu werden.

    VON MARCEL ODERMATT
    Die Trümmer des Steuerstreits mit den USA sind noch nicht beiseite geräumt, da sehen viele schon den nächsten Image-GAU für die Schweiz am Horizont: In gut einem Monat startet der Abstimmungskampf zur Minarett-Initiative - der ideale Nährboden für eine harte emotionale Auseinandersetzung.

    So analysierte kürzlich die französische «Le Monde» in einem Artikel zum Urnengang am 29. November, die Schweiz unterscheide zwischen willkommenen reichen Muslimen und armen Muslimen, die benachteiligt würden. Für 350 000 bis 400 000 Anhänger des Islams gebe es hierzulande nur vier Minarette.

    Doch der Abstimmungskampf könnte ruhiger vonstattengehen, als die Kritiker des Volksbegehrens befürchten. Grund: Die Möglichkeiten der Gebetsturm-Gegner sind äusserst limitiert. Das Komitee «Gegen den Bau von Minaretten», das sich vor wenigen Tagen in Egerkingen SO traf, befindet sich in finanzieller Schieflage.

    WalterWobmann (51, SVPjSO) , Kopräsident des Gremiums: «Es stimmt, wir haben im Moment erst eini.geTausend Franken zur Verfügung.» Eine intensive Abstimmungskampagne koste aber rund eine. halbe Million Franken. «Die fehlenden Mittel werden unseren Abstimmungskampf beeinflussen», räumt der Nationalrat ein. Und Unterstützung ist nicht in Sicht: Die SVP dürfte an der Delegiertenversammlung am 3. Oktober in Genf zwar die Ja-Parole beschliessen. Ein finanzieller Zustupf ist aber laut Parteipräsident Toni Brunner (34) nichtvorgesehen.

    Dazu kommt: In der Wirtschaft will von dem Vorhaben niemand etwas wissen, Gelder sind erst recht nicht zu erwarten: «Die Schweizer Wirtschaft hat absolut kein Interesse daran, dass der Ruf der Schweiz als ein offenes und modernes Land mit einer unnötigen Initiative in Mitleidenschaft gezogen wird», heisst es beim wichtigen Wirtschaftsverband Econmiesuisse klipp und klar.

    Probleme hat das Komitee auch intern: Zwei Lager streiten sich im Moment dariiber, wie man den Abstimmungskampf im Herbst aufziehen soll. Hardliner um den Zürcher SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer (64, ZH) würden am liebsten mit einem radikalen Plakat einen neuen Karikaturenstreit provozieren - ähnlich wie jenen vor vier Jahren in Dänemark, als Zeitungszeichner den Propheten Mohamed auf die Schippe nahmen.

    Andere im Führungsgremium der Initiative, die sich um Kopräsident Wobmann scharen, möchten eine moderate Kampagne fahren. Sie glauben, die Bevölkerung mit politischen Argumenten - schleichende Islamisierung, Unterdrückung der Frau oder islamischer Machtanspruch - für ein Ja einnehmen zu können.

    http://www.online-kiosk.ch

    Sonntagsblick, 23.08.2009

    Herzliche Grüsse

    Redaktion kath.ch
    mailto:redaktion@kath.ch



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 02.09.2009, 18:52


    Von: SEK-FEPS <info>
    Gesendet: Mit, 9/2/2009 10:13am
    An:
    Betreff: Religionsgemeinschaften: Integration aktiv fördern

    Schweizerischer Rat der Religionen Swiss Council of Religions (SCR)

    Medienmitteilung
    Bern, 2. September 2009

    Religionsgemeinschaften: Integration aktiv fördern

    Der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) lehnt die Minarett-Initiative entschieden ab. Der SCR setzt auf Integration statt Ausgrenzung. Er ruft dazu auf, die Integration der islamischen Gemeinschaften in der Schweiz mit konkreten Massnahmen aktiv zu fördern.

    Zum ersten Mal veröffentlicht ein nationales Gremium aus Juden, Christen und Muslimen ein gemeinsames Dokument zu einer Abstimmungsvorlage: Der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) lehnt die Minarett-Initiative entschieden ab. Der Rat, der aus leitenden Persönlichkeiten der Christen, Juden und Muslime besteht, setzt sich dafür ein, den religiösen Frieden in der Schweiz zu schützen. Die Minarett-Initiative bewirkt das Gegenteil. Sie instrumentalisiert Religion für politische Zwecke und erzeugt Misstrauen in der Bevölkerung.

    Kulturelle Vielfalt ist ein Merkmal der schweizerischen Identität, sie macht die Schweiz stark. Die durch die Bundesverfassung garantierten Freiheitsrechte bilden das Fundament für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben der Menschen verschiedener Religionen und Kulturen in der Schweiz. Alle haben in diesem Land das Recht, im Rahmen der öffentlichen Ordnung ihren Glauben sichtbar zu leben. Dazu gehört auch der Bau von Gotteshäusern wie sie in der jeweiligen Religion üblich sind. Die Planung solcher Bauten bedarf einer langfristigen Planung unter Einbezug der lokalen Bevölkerung.

    Der Schweizerische Rat der Religionen setzt auf Integration statt auf Ausgrenzung. Nach jüdischem, christlichem und islamischem Verständnis ist jeder Mensch ein Geschöpf Gottes. Dies ist die gemeinsame Basis aller Religionen. Im Respekt gegenüber den jeweiligen Überzeugungen müssen Wege gefunden werden, mit Differenzen umzugehen und in Frieden zusammenzuleben. Dafür ist auf allen Ebenen Dialog nötig. Der SCR ruft dazu auf, die Integration der islamischen Gemeinschaften in der Schweiz mit konkreten Massnahmen aktiv zu fördern.

    Die Unterschriften für die Volksinitiative bringen Sorgen und Befürchtungen der Bevölkerung zum Ausdruck, die diskutiert werden müssen. Zwischen den Kirchen und Religionsgemeinschaften gibt es zudem ernst zu nehmende Unterschiede. Die Frage ist, wie mit diesen Differenzen umgegangen und die Gesellschaft gestaltet wird. Ob eine Gesellschaft die Würde ihrer Mitglieder achtet, entscheidet sich an ihrem Umgang mit Minderheiten.

    Für den Schweizerischen Rat der Religionen ist die Religionsfreiheit ein universales Grundrecht. Im Rahmen seiner Möglichkeiten und Kontakte nimmt der Schweizerische Rat der Religionen deshalb auch auf Situationen religiöser Diskriminierung in anderen Ländern Einfluss. Mit der Stellungnahme, die heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde, ruft der SCR die Religionsgemeinschaften in der Schweiz dazu auf, Vorbilder dafür zu sein, wie Menschen in ernsthafter und respektvoller Weise über Erkenntnisse und Überzeugungen streiten.

    Hinweis: Die Stellungnahme „Für ein Zusammenleben der Religionen in Frieden und Freiheit“ steht auf www.ratderreligionen.ch bereit.

    ---
    Der Schweizerische Rat der Religionen SCR wurde am 15. Mai 2006 gegründet und setzt sich aus leitenden Persönlichkeiten der Schweizer Bischofskonferenz, des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, der Christkatholischen Kirche der Schweiz, der orthodoxen Kirchen der Schweiz (vertreten durch das Oekumenische Patriarchat), des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes und Islamischer Organisationen der Schweiz zusammen. Er will einen Beitrag zur Vertrauensbildung unter den Religionsgemeinschaften und zur Förderung des religiösen Friedens leisten. Zurzeit steht der Rat der Religionen unter dem Vorsitz von Pfarrer Thomas Wipf, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK.

    Für Auskünfte:
    Markus Sahli, Sekretär des Schweizerischen Rates der Religionen, Tel. +41 (0)79 348 80 50.




    siehe auch:
    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/christen_juden_und_muslime_vereint_gegen_minarett-initiative_1.3472588.html

    http://www.blick.ch/news/schweiz/rat-der-religionen-lehnt-initiative-klar-ab-127518

    http://www.svpfrauen.ch/


    Anderes Thema:
    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Wann-muslimische-Kinder-schulfrei-haben/story/10442522


    Werbung:
    Vor dem Ramadan waren wir in der Südtürkei am Mittelmeer (Alanya) in diesem "islamischen" Hotel - sehr empfehlenswert für muslimische Familien:
    http://www.bera.com.tr/beraalanya/eng/

    Einen gesegneten Ramadan.

    Wassalam
    F.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 04.09.2009, 20:33



    Christen und Juden der Nordwestschweiz sagen Nein zur Minarett-Verbots-Initiative.

    Die Christlich-Jüdischen Projekte beider Basel (www.cjp.ch) sind eine einzigartige Stimme in der Nordwestschweiz:
    Juden und Christen, die von der Israelitischen Gemeinde Basel, der römisch-katholischen Kirche in Basel-Stadt und Basellandschaft, den reformierten Kirchen der beiden Kantone, der christkatholischen, methodistischen und der lutheranischen Kirche delegiert sind, arbeiten im Stiftungsrat der CJP zusammen. Zudem wirken Vertretungen der Regierungen beider Basel aktiv an der Arbeit im Stiftungsrat der CJP mit.

    Christen und Juden der CJP äussern sich verbindlich und einstimmig zu der von der SVP und der EDU lancierten Minarettverbotsinitiative und haben dies in vier klaren Sätzen formuliert: vgl. das Dokument im beiliegenden PDF-File.

    Die wichtigsten Argumente in der Verlautbarung der vier Sätze sind:

    • Die Initiative gefährdet einerseits die Schweizer Rechtsstaatlichkeit: sie ist ungerecht und undemokratisch.
    • Andererseits wählt die Initiative sachlich eine völlig falsche Ebene: kein Baugesetz kann Fragen des interreligiösen Zusammenlebens lösen: die Initiative ist eine Scheinlösung.

    Die CJP fordern die Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auf, ein Nein in die Urne zu legen.

    Der Stiftungsrat der CJP stellt auch Dozenten/innen und Gesprächspartner für öffentliche Gespräche und Podien:
    Juden und Christen beider Basel aus verschiedenen Strömungen und Konfessionen:

    Daniel A. Rothschild, Geschäftsleitung Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund
    Joel Weill, Vorstand Israelitische Gemeinde Basel

    Pfr. Walter Bochsler, Priester, römisch-katholische Kirche Basel-Landschaft
    Sonja Kaiser Tosin, Bügerrätin BS, Vertreterin der röm.-kath. Kirche
    Dr. Xaver Pfister, Leiter Erwachsenenbildung und Informationsstelle, röm.-kath. Kirche Basel-Stadt

    Pfr. Markus Christ, Kirchenratspräsident evang.-ref. Kirche Basel-Landschaft und Präsident CJP
    PD Dr. Pfr. Lukas Kundert, Kirchenratspräsident evang.-ref. Kirche Basel-Stadt
    Nico Rubeli, Projektleiter CJP und Geschäftsführer CJA beider Basel


    Die vier einstimmig verabschiedeten Sätze des CJP-Stiftungsrates sind in beiliegendem PDF-File dargestellt.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.09.2009, 14:24


    Die Zusammenstellung von INFOREL

    http://www.inforel.ch/i21e39.html

    eine ziemlich vollständige, ausgewogene Recherche. Meines Wissens die umfangreichste zur Sache.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.09.2009, 13:43


    Minarett-Initiative: „Wir wollen die Religionsfreiheit nicht preisgeben“

    http://www.jesus.ch/index.php/D/article/9-Politik/48266-Minarett-Initiative:_Wir_wollen_die_Religionsfreiheit_nicht_preisgeben/

    Die Initiative ist auch Ausdruck von besorgten Schweizer Bürgerinnen und Bürgern über den wachsenden Einfluss der Islamisierung in der Schweiz.

    Der Schweizerische Rat der Religionen (SCR) hat sich kürzlich in einer Verlautbarung gegen die Anti-Minarett-Initiative ausgesprochen. Das Komitee „Stopp Minarett" hat nun darauf mit einer eigenen Stellungnahme reagiert.
    „Für ein Zusammenleben der Religionen in Frieden und Freiheit. Stellungnahme des Schweizerischen Rates der Religionen zur Volksinitiative 'Gegen den Bau von Minaretten'" heisst das SCR-Dokument, in welchem sich Thomas Wipf, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Kurt Koch, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, Farhad Afshar, Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz sowie Herbert Winter, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, klar gegen einen Bauverbot von Minaretten in der Schweiz aussprechen (Livenet.ch berichtete: «Anti-Minarett-Initiative tangiert Religionsfreiheit»).

    Ausdruck von Besorgung
    Daniel Zingg vom Komitee „Stopp Minarett" nimmt Stellung zum SCR-Dokument:

    „Der SCR schreibt, er setze sich dafür ein, den religiösen Frieden in der Schweiz zu schützen. Die Minarett-Initiative bewirke das Gegenteil, so der Rat weiter, und schüre Misstrauen in der Bevölkerung.

    Dem Rat scheint entgangen zu sein, dass die Initiative letztlich auch Ausdruck von 115'000 besorgten Schweizer Bürgerinnen und Bürger über den wachsenden Einfluss der Islamisierung der Schweiz ist. Richtig stellt der SCR fest, dass die Unterschriften für die Volksinitiative Sorgen und Befürchtungen der Bevölkerung zum Ausdruck bringen. Warum hat aber der SCR nicht den Mut, diese Sorgen und Befürchtungen zu nennen? Tatsache ist, dass viele Schweizer besorgt sind über das Vordringen einer Ideologie, die weltweit gesehen nicht für ihre Offenheit für andere Religionen bekannt ist.

    Religiösen Frieden schützen und erhalten
    Die Initianten und mit ihnen die 115'000 Schweizer Bürger, welche die Initiative unterzeichnet haben, wollen tatsächlich den religiösen Frieden in der Schweiz schützen und auch für die nächsten Generationen erhalten. Deshalb bedienen sie sich eines demokratischen Instrumentes, das sie in der Schweiz haben, um zu sagen: Wir möchten den militanten, vereinnahmenden Islam in gewisse Schranken weisen. Die Religionsausübung und Religionsfreiheit jedes gläubigen Muslims in der Schweiz wird von der Initiative „Gegen den Bau von Minaretten" nicht eingeschränkt.

    Es gibt weltweit kein Beispiel dafür, dass Religionsfriede erhalten und gar gefördert wird, indem das sichtbare islamische Expansionsdrängen in Form von Minarettbauten zugelassen, bzw. sogar unterstützt oder gefördert wird.

    Gegen Integration
    Leider kommt in dem Statement des SCR jener integrationswillige muslimische Teil der Schweizer Bevölkerung nicht zu Wort, welcher ebenfalls keine Minarettbauten will. Sagt doch zum Beispiel der Leiter des albanischen Institutes St. Gallen, der Bau von Minaretten schade der Integration. Im Weiteren erklärt er, dass öffentliche für den Islam auftretende Persönlichkeiten in der Schweiz nicht die Meinung der in der Schweiz lebenden 200'000 Albaner wiedergeben!

    Eine Annahme der Initiative würde somit nicht nur der Islamisierung mit ihrem Drängen nach dem Schariarecht (siehe Entwicklung in England, Deutschland und Frankreich) entgegen treten, sondern dem integrationswilligen Teil der muslimischen Bevölkerung entgegen kommen.

    Was ist mit den eigenen religiösen Wurzeln?
    Heinz Gstrein, Professor in Wien für Osmanische Geschichte und Islamisches Recht, sagt: „Wir erkennen die Gefahr, die vom Minarett ausgeht, vor allem deswegen nicht, weil uns eben die Beziehung zu den eigenen religiösen und kulturellen Wurzeln verdächtig wurde - das ist unsere Blindheit und Schwäche. Wir glauben, uns ständig bei allen anderen für unser Sosein und oft schon für unser Dasein entschuldigen zu müssen. [...] selbst das schönste und baulich zweckdienlichste Minarett in unserer Mitte muss als Zeichen des islamischen Anspruchs auf Weltherrschaft und als Symbol des Triumphs über Millionen unter dieser Herrschaft leidende Christen abgelehnt werden! Ein Minarett ist genauso wenig irgendein Bauwerk, wie sich der Islam eben nicht als nur eine Religion unter vielen versteht. Der Moscheeturm steht als wichtigstes Zeichen der Einmaligkeit und Ausschliesslichkeit des Islams."

    Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind zentrale Begriffe in allen grossen Weltreligionen, hält der SCR im Statement fest. Zugleich seien sich die grossen Religionen darin einig, dass Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit nicht einfach deklariert werden könne, sondern nur in dem Masse wirklich sind, wie sie konkret gelebt würden.

    Verfolgung Andersgläubiger
    Die islamische Welt selber liefert den Beweis, was die islamische Ideologie unter Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit versteht. Hinter Nordkorea führt das Geburtsland des Islams, nämlich Saudi Arabien, die traurige Rangliste des Weltverfolgungsindexes an. Gefolgt von Iran, Afghanistan, Somalia, Malediven, Jemen. Tendenz der Verfolgung Andersgläubigen in diesen Länder: Steigend!

    Vor dem Hintergrund dieser Tatsache muss man die Aussage von dem aus dem Iran stammenden Farhad Afshar, Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz, sehen. Er wies auf die Gemeinsamkeiten der Religionen sowie die Bedeutung des SCR hin: „Judentum, Christentum und Islam begegnen sich hier vertrauensvoll als Schwesterreligionen und setzen damit ein Zeichen für die Politik, dass der Frieden nicht nur wünschbar, sondern erlebbar ist." Den Beweis, dass gemeinsamer Friede im Islam zusammen mit anderen Religionen auf diesem Erdenrund funktioniert, bleibt Herr Afshar uns schuldig.

    Religionsfreiheit nicht preisgeben
    Warum wird im Statement der SCR mit keinem Wort erwähnt, dass selbst in der Schweiz wohnhafte Muslime, welche zu einer andern Religion konvertierten, Morddrohungen und Repressalien ausgesetzt sind? Hier handelt es sich nicht um Auswüchse extremer islamischer Extremisten. Vielmehr wird das Töten von Abtrünnigen im Koran explizit gefordert und wurde in einer Fatwa (Religiöses Gutachten) im September 2006, welche auch für die Schweiz Gültigkeit hat, neu gefordert.

    Die Initiative ist eine Botschaft. Eine Botschaft, dass wir die in der Schweiz hart erkämpfte Glaubens- und Religionsfreiheit hoch achten und dass wir nicht bereit sind, diese preiszugeben. Zum Schutz aller in der Schweiz lebenden Menschen, egal welcher Herkunft und welcher Religion."

    Links zum Thema:
    Weltverfolgungsindex
    Das SCR-Dokument

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Kommentar folgt isA



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.09.2009, 16:54


    Krisenplan im Falle der Annahme der Minarett-Initiative

    Die islamische Welt könnte über die Minarett-Initiative in Aufruhr geraten. Der Bund und seine PR-Organisation Präsenz Schweiz bereiten deshalb den Krisenfall vor.

    Weiterlesen: http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=406&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=3cdcedc7c7



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 09.09.2009, 10:38


    Rat der Religionen setzt auf Integration
    24.04.2006

    Grünes Licht für Haus der Religionen in Bern Am Mittwoch hat sich der Schweizerische Rat der Religionen erstmals zu einer politischen Vorlage, zur Minarett-Initiative, geäussert. Mit Verweis auf die Religionsfreiheit lehnt der Rat die Initiative ab. Markus Sahli, der Ratssekretär, erklärt warum.

    swissinfo.ch: Das Hauptargument , mit dem der Rat der Religionen die Initiative ablehnt, ist die Religionsfreiheit. Was versteht denn der Rat der Religionen unter "Religionsfreiheit"?

    Weiterlesen: http://www.swissinfo.ch/ger/startseite/Rat_der_Religionen_setzt_auf_Integration.html?siteSect=105&sid=11171483&cKey=1252225062000&ty=st



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 19.09.2009, 17:09


    Dr. F. Afshar
    Vortrag: vor dem Schweizerischern Israelitischen Gemeindebund,
    Hotel Bellevue,
    10. September 09


    Die Anti Minarett-Initiative als Herausforderung

    Sehr geehrter Herr Präsident, verehrte Damen und Herrn. Es ist für mich eine besondere Freude, mit Ihnen in einen Gedankenaustausch zu einem aktuellen Thema zu treten. Die Antiminarett-Initiative ermöglicht einen Augenblick innezuhalten um Positionen zu überdenken. Ich möchte Ihnen die Überlegungen der Islamischen Gemeinschaften darlegen. Eventuell ist der Standpunkt zu religiös formuliert in einer säkularen Kultur, aber vielleicht entsteht dadurch die Möglichkeit einige Fragen gemeinsam zu erörtern.

    Wir leben in einer Zeit, in der die Welt kommunikativ näher rückt, aber durch diese mediale Nähe, wird auch die Autonomie von Ländern und Kulturen immer geringer. Die Ereignisse in den entferntesten Ländern sind nicht mehr nur von lokaler Wichtigkeit, sondern sie bekommen tausende Kilometer entfernt eine eigengesetzliche Bedeutung und betreffen plötzlich Menschen, die mit diesen Ereignissen eigentlich nichts zu tun haben. Denken sie an den Karikaturenstreit von Dänemark, der Menschen in Afrika oder Asien das Leben kostete, oder an Gaza und die Auswirkung auf Minderheiten in Europa. Die mediale Kommunikation kann das Potential erhöhen, dass örtliche Missverständnisse zu Vorurteilen aufgeladen werden und ferne Konflikte entfacht werden können.
    Die Internationalisierung der Kommunikation, so positiv sie sein kann, erhöht auch die Gefahr, dass kulturelle und örtliche Traditionen als Widerspruch der Kulturen erlebt werden, dass Ängste produziert und übertragen werden. Niemand ist in einem Inland verantwortlich für Ereignisse in einem Ausland - solidarisch ja, verantwortlich nicht. Das Aufoktroyieren einer Verantwortlichkeit gegenüber Minderheiten, wenn Menschen dauernd für Taten anderer Menschen oder Ereignisse anderer Länder moralisch in Haftung genommen werden und sich dis-tanzieren sollen für etwas, das sie nicht verantwortet haben, ist eine Form von Kollektivhaftung.

    In dieser Situation ist es ein wichtiges Anliegen der Islamischen Gemeinschaft und ihrer Organisationen die Verantwortung von Religionen für den Frieden innerhalb der Gesellschaft zu betonen und auch einzufordern. Nach islamischer Auffassung sind Religionen beauftragt menschliches Leben mit existenziellem Sinn zu erfüllen, die Angst vor der Vergänglichkeit zu überwinden und Menschen einander näher zu bringen, damit sie im Zustand des Friedens die Einheit von Schöpfung und Gott erfahren. Friede wird so erlebbar, daher drücken Juden und Moslems, die Wichtigkeit dieses zentralen Anliegens, ihre innere Sehnsucht nach Frieden, sogar im täglichen Gruss aus.

    Im Spannungsfeld der schweizerischen Politik ist die gemeinsame Stellungnahme der drei monotheistischen Religionen zu einer politischen Initiative ein wichtiger Meilenstein in der Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften. Die Islamischen Organisationen und die Moslems sind sehr dankbar für die Solidarität, die wir von den anderen Glaubensgemeinschaften erfahren haben. Ich bin besonders dankbar für die Empathie und Sympathie der jüdischen Gemeinschaft, die mit Verständnis dem Anliegen einer Minderheit begegnet, die sich in ihren Minderheitsrechten der freien Religionsausübung bedrängt fühlt. Was der religiöse Inhalt und die legitime Ausdrucksform einer Religion ist, muss der jeweiligen Glaubensgemeinschaft vorbehalten bleiben und darf nicht politisch von aussen durch die Mehrheit vorgegeben werden, nach dem Motto: „Wir haben nichts gegen den Islam - aber ein guter Moslem ist kein Moslem“.

    Wichtiger als politische Erklärungen einer Glaubensgemeinschaft ist ihr Lebensgefühl. Die Moslems sind durch die Schweizerische Verfassung und Gesetze als Minderheit, als Individuen geschützt, aber als kulturelle Identität leben sie in einem Niemandsland. Sie sind zwar als Individuen sozial und wirtschaftlich integriert, als Religionsgemeinschaft öffentlich-rechtlich nicht anerkannt.

    Ich will hier nicht die Argumente der Presskonferenz des Schweizer Rates der Religionen wiederholen, wichtig ist nach unserem Verständnis, die Anti-Minarett initiative ist keine islamische Angelegenheit zu der wir als Moslems politisch Stellung beziehen sollten. Bei dieser Initiative handelt es sich um einen gesellschaftlichen Populismus, der durch Inanspruchnahme von Vorurteilen und Förderung der Angst vor dem Fremden, das Basisrecht der Religionsfreiheit relativieren möchte, damit Religion zu einer Privatangelegenheit wird. Religion ist keine Privatangelegenheit, es ist richtig, dass Religion keine Aufgabe des Staates ist, aber der Monotheismus mit seinen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, ist seit seiner Entstehung eine Angelegenheit der Gemeinschaft und der Öffentlichkeit.

    Der Islam hat staatsrechtlich eine vermittelnde Beziehung zwischen Judentum und Christentum. Mit dem Judentum ist er durch die Betonung des öffentlichen Anliegens als Gesetzesreligion und mit dem Christentum durch den Glauben als Offenbarungsreligion verbunden.

    Wenn über den Islam gesprochen wird, erscheint das Medienbild eines homogenen Islams nahöstlicher Prägung. Allein ein Blick auf die schweizerischen Moslems genügt als Korrektiv. In der Schweiz leben ca. 400‘000 Moslems. Zwar kommen sie überwiegend aus Europa, besonders aus dem ehemaligen Jugoslawien, aber daneben ist die zweitgrösste Anzahl aus der Türkei. Zusätzlich gibt es nordafrikanische und asiatische Moslems. Die Moslems in der Schweiz stammen aus 56 Nationen. Sie sind getrennt durch Ethnie, Kultur- und Sprachzugehörigkeit. Die islamische Gemeinschaft in der Schweiz ist äusserst heterogen. Die Zersplitterung drückt sich auch in der Organisation der Religionsgemeinschaft aus. Es gibt über 300 Vereinigungen, die meisten sind ethnisch und kulturell organisiert, Es gibt ca. 80 islamische Zentren mit Gebetsräumen, nur eine Moschee mit Minarett in Genf und eine kleine Mosche einer Splittergruppe in Zürich. Das Angstbild der Anti-Minarettinitiative vermittelt hingegen das Zerrbild einer homogenen bedrohenden Gefahr einer Islamisierung der Schweiz. Aus diesen Überlegungen haben die islamischen Organisationen bewusst darauf verzichtet in eine direkte politische Auseinandersetzung mit den Populisten zu treten. Die Bewahrung der Religionsfreiheit ist keine Angelegenheit einer betroffenen Minderheit, sondern sie betrifft die gesamte Nation und ihr Verständniss der Grundrechte. Der Schutz der Religionsfreiheit betrifft die schweizerische Identität und die Grundwerte der Verfassung. Die Beachtung der Minderheitsrechte ist ein allgemeines öffentliches Anliegen. Eine Minderheit ist zur Wahrung Ihrer Rechte immer auf die Mehrheit angewiesen. Nach islamischer Auffassung ist es Aufgabe der Mehrheit die Minderheit vor Benachteiligung zu schützen. Das gilt für alle Länder, insbesondere aber für Länder, die den Anspruch stellen islamisch zu sein. Die kodifizierte Anerkennung des Judentums und Christentums und Islams als gleichwertige Religionen erfolgte durch den Koran bereits vor 14 Jahrhunderten. Wo sich islamische Gemeinschaften in der Praxis nicht entsprechend diesem Prinzip verhalten, verletzen sie den Islam. Denn der Koran ist theologisch für alle Moslems verbindlich.
    Das klingt theoretisch, fast idealistisch, ist aber die Realität auch so? Bei einem Gespräch über den Islam, und das trifft für alle Religionen zu, sollten wir unterscheiden zwischen den Hochreligionen und den Volksreligionen. Die Hochreligionen vermitteln ihre Botschaften in ihren theologischen Erkenntnissen, Schriften, Texten und überlieferten allgemein anerkannten Traditionen. Die Volksreligionen greifen örtliche Sitten und Gebräuche, Wünsche, Sehnsüchte, Ängste, Feste und Zeremonien auf und versuchen diese durch die Inanspruchnahme der religiösen Prinzipien zu legitimieren. Beim näheren Zusehen, sind die Unterschiede zwischen den praktizierten Volksreligionen und den Anforderungen der Hochreligionen oft sehr erheblich. Die Volksreligionen beeinflussen manchmal die Hochreligionen so sehr, dass es Mühe bereitet, in den lokalen Gebräuchen und Ausprägungen, die religiösen Werte wiederzuerkennen. Wenn Hochreligionen wie Flüsse der Sinnvermittlung sind, dann sind Volkreligionen die Felsformationen, die den Flussverlauf bestimmen und manchmal den Fluss in die umgekehrte Richtung umleiten. Dann ist Besinnung, Solidarität und Menschlichkeit verlangt um die Botschaft der Hochreligion in den tosenden Fluten der Volksreligion zu verdeutlichen, wenn z.B. Nationalismus oder Rassismus sich zu Ideologien verdichten und die Religion instrumentalisieren.

    Heute ist die Situation im Dialog der Religionen oft durch äussere Faktoren politisiert. Das Bild des Islams, das den Moslems entgegen gehalten wird, ist diesen oft unbekannt. Die Moslems sind in ihrer Religion aufgewachsen, sie kennen ihre eigenen Sitten und Traditionen, aber nicht den abstrakten Weltislam, der mich an das unsägliche Weltjudentum erinnert. Wenn jemand in einem Dorf in Bosnien oder Indonesien aufgewachsen ist, weiss er nichts von irgendeiner islamischen Welteroberung, weder von einer geheimen noch einer offensichtlichen. Wenn er heran wächst, lernt er islamische Werte, Prinzipien, Regel und Gebote kennen. Er erlebt und kennt andere Moslems seiner Umgebung, seine Familie, seine Freunde, seine Geschäftspartner und vielleicht seine Konkurrenten, aber er kennt sicher nicht den Weltislam der. aus politischen Motiven konstruiert, ihm entgegen gehalten wird. Wir Moslems leben einen konkreten Islam der unterschiedlichen Traditionen und erkennen uns nicht im inszenierten Weltislam.

    Daher ist es wichtig, diesem Zerrbild des Islams als Bedrohung für den Westen, für das Christentum und Judentum, einen Augenblick der Besinnung, einen Augenblick der inneren Ruhe entgegenzustellen und zu fragen, was sagt der Islam theologisch?

    Die zentrale Aussage des Islams ist der Tohid, der Tohid ist das einzige islamische Dogma an das Moslems glauben sollten. Tohid bedeutet die Einheit Gottes. Daraus folgt die Einheit von Gott und seiner Schöpfung. Die Schöpfung ist ein Akt der Barmherzigkeit Gottes aus unbelebter Materie Leben hervorgehen zu lassen. Die Einheit des Lebens bedeutet die Einheit der Schöpfung und damit auch die Einheit der Menschen. Die Einheit Gottes, der Schöpfung und Menschen, können wir aber nur im Zustand des Friedens erfahren. Daher ist der Friede das Grundprinzip des Islams.

    Somit hat der Islam keinen Absolutheitsanspruch, wie man ihm gerne unterstellt. Lassen Sie mich das, falls es auch ungewohnt ist, an drei Zitaten aus dem Koran verdeutlichen.

    Der Koran sagt hierzu: (2:136)
    „Wir glauben an Gott, und was uns offenbart worden ist, und was offenbart war Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und seinen Kindern, und was gegeben war Moses und Jesus, und was gegeben war allen anderen Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Gott ergeben wir uns.“

    Der Islam betrachtet die anderen monotheistischen Religionen als Schwesterreligionen und fordert die Moslems auf, ihnen im Geiste des gegenseitigen Verständnisses zu begegnen, denn die Annahme des Glaubens beruht auf Freiwilligkeit. Gott hat es nicht nötig, dass Mensch an Ihn glauben. Haben wir etwa die Anerkennung und Zustimmung der Ameisen nötig?

    Der Koran sagt (10:99)
    „Und wenn dein Herr gewollt hätte, würden die, die auf Erden sind, alle zusammen gläubig werden. Willst du die Menschen dazu zwingen, dass sie glauben?“

    Zum Umgang und dem Dialog miteinander sagt der Koran (29:46):
    "Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift, es sei denn in der besten Art, doch streitet überhaupt nicht mit denen von ihnen, die ungerecht sind. Und sprecht: Wir glauben an das, was uns offenbart ward und was euch offenbart ward, und unser Gott und euer Gott ist Einer, und Ihm sind wir ergeben“.

    Die Antiminarett-Initiative ist auch eine Chance für das Gespräch zwischen Judentum und Islam. Für mich ist bedrückenden, dass derartige Begegnungen sehr schnell unter politische Schatten geraten, bevor das Gespräch eine Chance hat sich zu entwickeln. Die politischen Ereignisse sind nur Augenblicke der Irritationen in der langen gemeinsamen Geschichte der Religionen. Die Begegnung des Judentums mit dem Islam ist durch den Eurozentrismus der jüdischen Erfahrungen der Gemeinden in Europa geprägt. So ist der Blick auf den Islam oft ein europäischer Blick, der Blick des Islams auf das Judentum ist stärker durch die gemeinsame Theologie und die Jahrhunderte währende orientalische Erfahrung des gemeinsamen Lebens geprägt. Der Islam hat eine gelassenere Erfahrung des Zusammenlebens mit dem Judentum und Christentum, als umgekehrt, denn der Islam reflektiert sein Verständnis des Monotheismus als theologische Ergänzung zu den Schwesterreligionen.

    In der interreligiösen Begegnung wäre es wünschbar, wenn nicht sofort die historischen europäischen Erfahrungen auf den Dialog der Religionen übertragen würden, denn der Dialog der monotheistischen Religionen ist ein universeller, weltweiter Dialog. Die Moslems betrachten den jüdischen Bund des Monotheismus als eine eigene Verpflichtung zur Wahrheit - zum Tohid, bei dem z.B. die 10 Gebote von Moses sich nicht nur an die Juden richten, sondern die Juden, als Empfänger der Gebote, stellvertretend für die Menschheit stehen.

    Daher ist es die gemeinsame Aufgabe von uns allen, das Trennende zu erkennen, aber das Verbindende zu leben.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 21.09.2009, 08:20


    Georg Kreis bezeichnet Anti-Minarett-Plakat als «gefährlich»

    Die Initanten der Anti-Minarett-Initiative ziehen mit einem umstrittenen Plakat in den Abstimmungskampf. Dieses zeigt eine verschleierte Frau umgeben von Moscheetürmen, die wie Raketen aus einer Schweizer Flagge schiessen. Georg Kreis, Präsident der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus, bezeichnet die Kampagne als «gefährlich».

    Hier zum Interview auf SF1: http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/09/20/schweiz/georg_kreis_bezeichnet_anti_minarett_plakat_als_gefaehrlich



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 25.09.2009, 17:28


    Kein SVP-Geld für Anti-Minarett-Initiative
    von Lukas Mäder

    Das Komitee der Anti-Minarett-Initiative ist auf Geldsuche. Um eine Plakatkampagne zu finanzieren, führt sie Gespräche - auch mit der SVP. Doch diese winkt ab: Geld wird sie keines sprechen.

    Weiterlesen und Link zu weiteren Artikeln: http://www.20min.ch/news/schweiz/story/22951048



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 25.09.2009, 23:05


    Halbmond sorgt für Irritation
    Von Barbara Hettich. Aktualisiert am 19.09.2009

    An der Gewerbestrasse in Frauenfeld trifft sich die Islamische Gemeinschaft zum Gebet. Ein Halbmond auf einem Rohr veranlasste SVP-Gemeinderat Robert Zahnd zu einer Einfachen Anfrage an den Stadtrat.

    Sehr inovative Klimaveränderungsmaßnahme: http://www.thurgauerzeitung.ch/thurgau/frauenfeld/Halbmond-sorgt-fuer-Irritation/story/12171106



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 25.09.2009, 23:08


    Frank Bodin
    Werber attackiert Minarett-Initiative
    von Deborah Rast

    Nun mischt sich Frank Bodin in die Abstimmung zur Minarettinitiative ein. Der Starwerber hat ein Plakat für die Gegner entworfen – gratis: «Die Sache liegt mir sehr am Herzen».

    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Werber-attackiert-Minarett-Initiative-10909634



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 25.09.2009, 23:29


    Minarette werden zu Raketen umstilisiert, und am Pranger steht der Islam

    Minarettverbots-Initiative: Die Befürworter sind finanziell und strukturell stärker als die Muslime

    Der Abstimmungskampf über die Minarettinitiative läuft bereits auf Hochtouren. Die Befürworter sind laut und streitbar, die Muslime wirken zurückhaltend. Warum?

    Medienberichte, Podiumsveranstaltungen und eine grossangelegte Kampagne mischen die Diskussion darüber auf, ob der Bau von Minaretten in der Schweiz verboten werden soll. Die Muslime sind zwar in den meisten Diskussionsrunden vertreten, sonst hört man wenig von ihnen: Sie bringen sich kaum selber aktiv in die Debatte ein.

    «Die Auseinandersetzung findet innerhalb der Schweizer Gesellschaft statt, weil sie sich fragen muss, wie sie mit Muslimen umgehen will», sagt Muhammad Hanel von der Gesellschaft Schweiz ...

    http://www.kipa-apic.ch/download/20090925123548.pdf



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 28.09.2009, 20:14


    Antiminarett-Initiative: «Muslime sollten die dümmliche Polemik aushalten können»

    --------------------------------------------------------------------------------

    Dient der Abstimmungskampf um Minarette als Selbstzweck für die Initianten? Diese zeigen wieder am Beispiel Andreas Glarners auf welchem Niveau sie «kämpfen».

    In der NZZ war am 26. August 2009 unter dem Titel «Abstimmungskampf um Minarette als Selbstzweck» ein bemerkenswerter Artikel zu lesen.


    *** Zitatbeginn ***

    C. W. · Ein Verbot des Baus von Minaretten - Thema der eidgenössischen Abstimmung vom 29. November - wäre gewiss kein wirksames Mittel gegen Gefahren des islamistischen Extremismus, eher ein Nadelstich gegen eine Religion. So dürfte für die Initianten auch der Abstimmungskampf zu einem grossen Teil Stimmungsmache zum Selbstzweck sein. Für die Gratis-Lancierung eines Werbesujets, wie es zu befürchten war, stellte sich der «Sonntags-Blick» zur Verfügung. Scharfspitzige Türmchen schiessen aus einer Schweizer Fahne hervor, eine Frau ist bis auf die unfreundlichen Augen schwarz verhüllt.

    Die Stadt Luzern hat bereits mitgeteilt, sie konsultiere die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus sowie andere Städte, bevor sie über die Zulassung des Plakats auf öffentlichem Grund entscheide. Natürlich wird die unappetitliche Initiative nicht appetitlich propagiert. Die politische Öffentlichkeit und auch die Muslime sollten die dümmliche Polemik indessen aushalten können.

    Allerdings zeigt schon die Vorphase des Abstimmungskampfs, dass dieser für die Gegner der Anti-Minarett-Initiative voller Fallen ist. In eine erste tritt man, indem man der Kampagne als solcher durch eine Überreaktion unverdiente Aufmerksamkeit verschafft. Eine zweite ist die Ablenkung auf Probleme, die mit dem Entscheidungsgegenstand nichts zu tun haben. Wer für die Freiheit zur Erstellung religiöser Bauten eintritt, muss sich nicht haftbar machen lassen für allfällige kulturell bedingte Praktiken der Unterdrückung der Frau - ganz abgesehen davon, dass die Minarett-Gegner nicht als Helden der Frauenemanzipation bekannt sind.

    Weiterlesen: http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=420&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=9795cc9d7e



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 02.10.2009, 10:59


    Minarette – Machtanspruch oder Religionsfreiheit?
    Interview mit Christa Markwalder und Patrick Freudiger

    Christa Markwalder-Bär (34), Studium in Rechtswissenschaft und allgemeiner Ökologie. Seit 2003 Nationalrätin FDP/BE. Die Verfassungsrechtlerin ist verheiratet und lebt in Burgdorf.Pfarrblatt: Bei der Minarett-Initiative steht automatisch der Islam im Blickpunkt. Wie halten Sie es mit der Religion? Was glauben Sie?

    http://www.kathbern.ch/index.php?pw=k76m&na=111,1,0,41759,d&k



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 02.10.2009, 12:03


    ZUR NEUEN PLAKAT AKTION der SVP

    http://www.20min.ch/news/luzern/story/JSVP-schockiert-mit-Anti-Minarett-Plakat-31321010

    http://www.jsvp-luzern.ch/index.php?id=19&tx_ttnews[tt_news]=197&tx_ttnews[backPid]=8&cHash=bec441ed49

    http://www.minarette.lu/

    Na ja, ... WAS soll man da noch hinzu fügen ... macht ja keinen Sinn - denn - so sagen uns die SVP Gescheiten - IMMER - "im Koran da steht es d'rinn - Muslime prinzipiell uns nur belügen - ihnen zu glauben, nie und nimmer, da müsst uns schon der Teufel reiten" -
    :evil:

    Daher denk' ich schon, dass die Suppe, die ihr uns einbrocken wollt, ihr werdet selbst auslöffeln müssen. Hoffe nur, sie is nur halb so heiss, wie ihr sie kocht. Wir halten uns recht fern von eurem Tisch, (von wem wird solche Brühe denn gemocht?) denn auch angeschüttet werden, woll'n wir nisch! :twisted:



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 06.10.2009, 08:41


    Minarette als Waffen des Islam

    Städte tun sich schwer mit dem Plakat jener evangelikalen und rechtsnationalen Kreise, welche den Schweizer Stimmbürgern die Initiative für ein Verbot von Minaretten in der Schweiz schmackhaft machen wollen. Die Plakate zeigen eine verschleierte Frau und, auf einer Schweizer Fahne gruppiert, eine Ansammlung von Minaretten, die in ihrer Schemenhaftigkeit auch an Langstreckenraketen erinnern: Minarette als Waffen des Islam zur Verbreitung der Scharia und damit der Unterdrückung der Frau.


    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://www.derbund.ch/zeitungen/meinungen/Minarette-als--Waffen-des-Islam/story/10114100&ct=ga&cd=0hxCIwEXzQY&usg=AFQjCNEnZVOZPonDMe_93XrNfLUbgKjXSg



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.10.2009, 06:50


    Stellungnahme von GSIW zum neuen PLAKAT der SVP

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: From: M.M.Hanel
    To: liliane.minor@tages-anzeiger.ch
    Sent: Tuesday, October 06, 2009 8:28 PM
    Subject: Re: VIOZ-Homepage Feedback Info

    Sehr geehrte Frau Minor

    Herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
    Wir diskutieren natürlich dieses neue Plakat intern.

    Da ich aber in dieser Schnelligkeit nicht die verbindliche Antwort des Vorstands zustnde bringen kann, erlaube ich mir Ihre Frage als Vizepräsident der GSIW (Gesellschaft Schweiz - Islamische Welt) zu beantworten.
    Ich gehe allerdings davon aus, dass sich VIOZ dieser Formulierung im Großen und Ganzen anschließen wird. Ich werde Sie über die Haltung der VIOZ also jedenfalls zu dieser Frage verständigen.

    Der Präsident der VIOZ, T.H. HATIPOGLU trägt für seinen Dachverband diese Formulierung vollumfänglich mit, wie er mir in seiner E-Mail mitgeteilt hat

    Unsere Position kann in etwa wie folgt in Kürze zusammengefasst werden:
    Zitat: Dieses Plakat verunglimpft die Muslime als Religionsgemeinschaft. Es stellt einen unhaltbaren Konnex zwischen weltbedrohendem Islam und Minaretten her, ganz abgesehen davon, dass das Bedrohungsbild unzutreffend ist.

    Die religiösen Gefühle der hier lebenden Muslime werden verletzt. Würde ein solches Plakat bezüglich Synagogen aufgehängt, zweifelte niemand an einem Verbot. Das gleiche betrifft christliche Kirchen.

    Die Meinungsäusserungsfreiheit muss auch vor anderen Grundrechten in unserem Land standhalten, der Religionsfreiheit vorliegend. Man kann sich sogar sehr wohl fragen, ob nicht die Rassismusnorm tangiert ist. Mithin ist die
    Meinungsäusserungsfreiheit nicht mehr geschützt, wenn sie zur Widergabe widerrechtlichen Inhalts dient.
    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel
    für das VIOZ - online Sekretariat

    Offenbar wird diese Ansicht auch von einigen Schweizer Stadtgemeinden geteilt.

    Minarett-Plakate: Basel verbietet sie, Zürich zaudert
    Von Patrick Kühnis.

    Die Minarett-Gegner dürfen ihre Abstimmungsplakate in Basel nicht auf öffentlichem Grund aufhängen. Auch Zürich und Winterthur tun sich schwer mit dem Plakat.

    Zitat:
    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/MinarettPlakate-Basel-verbietet-sie-Zuerich-zaudert/story/26582410

    SVP-Plakate schlagen Wellen
    Quelle: bz Minarett-Plakat:
    Basel-Stadt ist schuld daran, dass auch die Gemeinden über ein Verbot nachdenken. (Archiv) Das Verbot der SVP-Plakate in der Stadt Basel löst grosse Diskussionen aus. Baselbieter Gemeinden horchen auf.Die Reaktionen.

    Zitat: Der Basler SVP-Präsident Sebastian Frehner kann nicht fassen, dass seine Partei die Abstimmungsplakate gegen den Bau von Minaretten in Basel nicht aufhängen darf. «Das Plakat greift niemanden rassistisch an. Wir verbieten ja nicht den Islam. Wir wollen nicht, dass in der Schweiz Minarette gebaut werden. Wir wollen keinen fundamentalistischen Islamismus.»

    Siehe Zitat von SVP NR WOBMANN in obigem Artikel:
    «Wir machen einfach Plakate, die anecken. Sie zeigen aber, worum es geht: Wir wollen mit der Initiative die schleichende Islamisierung der Schweiz verhindern.» Minarette und verhüllte Frauen seien Symbole dafür. Für Wobmann ist klar: «Die Plakate werden auch dort hängen, wo sie verboten sind. Entweder plakatieren wir wild oder stellen sie einfach auf Privatgrund auf.»

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nun - hier ist die Rede von Islamisierung - also dem Wunsch, sich dem Islam zuzuwenden. KEINE Rede von ISLAMISMUS oder extremistischem ISLAM oder dergleichen. Aber wie wir ja schon seit Jahren dar- und belegen, wird hier insofern HASS gegen Islam und Muslime geschürt, als die Begriffe ISLAM und ISLAMISMUS als synonym, gleichbedeutend vermittelt werden!

    http://www.a-z.ch/news/politik/svp-plakate-schlagen-wellen-3809671

    Zum PLAKATVERBOT steht zu hoffen, dass das VERBOT nicht noch mehr den Minarett- und Islamgegnern in die Hände spielt.

    Zitat: Eine geteilte Auffassung:
    Symbole zu verbieten, wie das die Initiative will, stärkt Ängste eher. Ähnliches dürfte das Verbot des Plakats auslösen. Das Plakat ist zwar kein Symbol im engeren Sinn, jedoch Ausdruck für etwas Umfassenderes. Das wirksamste Mittel dagegen scheint das Offenlegen dieser Mechanismen in geduldiger Argumentation zu sein.

    Auf Ersuchen der Städte Zürich, Winterthur und Luzern hat die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) erklärt, aufgrund der
    heutigen Rechtslage und der bisher gefällten Gerichtsurteile sei davon auszugehen, dass diese und ähnliche Plakate strafrechtlich gemäss Art. 261bis nicht verboten sind. Der Stadtrat lässt daher den Aushang des Plakats zu, verurteilt aber klar dessen Inhalt und Aussage.


    Hier, dieses Zitat fasst unsere "Freibrieferklärung" zum aktuellen Plakat zusammen:

    Ist das aber schon ein «Aufruf zu Hass und Diskriminierung gegenüber Menschen anderer Religion», wie die Basler Integrationsbeauftragte «unter Berücksichtigung eines gewissen Interpretationsspielraums» meint?
    Beim Interpretationsspielraum entscheidet sich die Frage: Solange es in der Schweiz nicht als «Aufruf zu Hass und Diskriminierung» gilt, wenn Politiker Sätze sagen wie: «Der Islam ist keine Religion, sondern eine Kriegserklärung an die christliche und andersgläubige Welt» (Christian Waber, EDU), so lange ist auch das im Vergleich harmlose Plakat kein «Aufruf zu Hass und Diskriminierung».
    http://www.suedostschweiz.ch/medien/sogr/index_detail.cfm?id=660537

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Völlig korrekt!



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.10.2009, 21:53


    Aktuelle Stellungnahme der EKR:

    http://www.ekr.admin.ch/aktuell/index.html?lang=de

    Erste Reaktionen auf DAS PLAKAT:

    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/rassismuskommission_will_plakate_nicht_verbieten_1.3815931.html
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Rassismuskommission-Minarettplakate-gefaehrden-den-oeffentlichen-Frieden/story/26042237
    http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/gaddafi-wird-die-plakate-gegen-uns-verwenden-130352

    Online-Kommentare:

    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Das-Plakat-wird-weltweit-Karriere-machen/story/12777793
    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/-Diffamierung-der-friedlichen-Muslime--20479555

    Stellungnahme: Stadtrat ZÜRICH
    http://www.stadt-zuerich.ch/portal/de/index/service/medien/medienmitteilungen/2009/Oktober/091008a.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.10.2009, 22:28


    Vergleich zwischen Muslimen und Nazis sorgt für Aufregung
    jesus.ch
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://www.jesus.ch/index.php/D/article/151-Schweiz/48705-Vergleich_zwischen_Muslimen_und_Nazis_sorgt_fuer_Aufregung/&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNF5ZmaI--w0UdTcylwefq5Io-KwTg
    Nach der Versammlung wurde er vom Westschweizer Fernsehen gefragt, ob er die Gefährlichkeit des Islam nicht überschätze. Die Antwort Freysingers sorgte für ...

    Etwas Kindisches
    APIC
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://www.kipa-apic.ch/index.php%3Fpw%3D%26na%3D0,0,0,0,d%26ki%3D199716&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNHxXxzdv9Fx4fNMuLjc8Yn_iwcXpg
    6.10.09 (Kipa) "Ein Phänomen – die Ausbreitung des Islam – zu stoppen, indem man es zwingt, sich zu verstecken, hat allerdings etwas Kindisches. ...

    SVP-Politiker verliert Kampf gegen Halbmond auf LüftungsrohrTages-Anzeiger Online
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/SVPPolitiker-verliert-Kampf-gegen-Halbmond-auf-Lueftungsrohr/story/21631337&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNEWGRUEWw13u2NR6-vobnyFzk-cDw
    September 2001 sei der Islam jedoch ein Reizthema, sagt ein Frauenfelder Mitglied. Moslems auf der ganzen Welt und auch in Frauenfeld hätten darunter zu ...

    Grosse Verlage haben Bedenken wegen Plakat
    SF Tagesschau
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/10/06/schweiz/grosse_verlage_haben_bedenken_wegen_plakat&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNHg5FW1WsDUxdeGEdn0jzKhpYGo3Q
    Das Bild setze Islam und Minarette mit Gewalt gleich. Dies sei herabwürdigend, und Ringier lehne es deshalb ab, bestätigte Ringier-Schweiz-Sprecher Stefan ...

    SVP-Plakate schlagen Wellen
    a-z.ch
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://www.a-z.ch/news/politik/svp-plakate-schlagen-wellen-3809671&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNHc5tZ_r9XKyb5huJVUaIce6Dvsqg
    Wir verbieten ja nicht den Islam. Wir wollen nicht, dass in der Schweiz Minarette gebaut werden. Wir wollen keinen fundamentalistischen Islamismus. ...

    Nicht einfach verbieten, was nicht gefällt
    Südostschweiz
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://www.suedostschweiz.ch/medien/sogr/index_detail.cfm%3Fid%3D660537&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNEdEATwX52iJsMUB7XNo-yFV9yGww
    ... wenn Politiker Sätze sagen wie: «Der Islam ist keine Religion, sondern eine Kriegserklärung an die christliche und andersgläubige Welt» (Christian Waber ...

    Umstrittenes Minarett-Plakat: Auch die Medienhäuser tun sich schwer
    Basler Zeitung
    http://www.google.com/url?sa=X&q=http://bazonline.ch/schweiz/standard/Umstrittenes-MinarettPlakat-Auch-die-Medienhaeuser-tun-sich-schwer/story/10883731&ct=ga&cd=Ayjt_ToGY9Q&usg=AFQjCNFqKZIgRyZjIkWsjWaj0MS_5oj_Yg «Das vorliegende Inserat setzt Minarette und den Islam mit Gewalt gleich», erklärt Ringier-Sprecher Stefan Hackh auf Anfrage von bazonline.ch/Newsnetz, ...



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.10.2009, 10:39


    EDU will «mit Anstand» gegen Minarette kämpfen
    Mittwoch, 7. Oktober 2009, 19:20 Uhr
    http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/10/07/schweiz/edu_will_mit_anstand_gegen_minarette_kaempfen
    Obwohl die EDU für die umstrittenen Anti-Minarett-Plakate des Initiativkomitees mitverantwortlich ist, führt sie ihre eigene Kampagne mit einem moderaten Sujet. Sie will Muezzine präventiv verhindern, um den religiösen Frieden im Land zu erhalten.

    Zitat: Die von Minaretten verkündete Botschaft wolle «nur den Islam, nur die Scharia, nur Allah nach dem Koran» und lasse keinen Raum und keine Toleranz, sagte Parteipräsident Hans Moser. Dies gelte es zu verhindern, um den religiösen Frieden in der Schweiz zu erhalten.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Dies ist theologisch (islamologisch) nicht korrekt und deshalb eine irreführende Interpretation und Aussage, welche den Islam und die Muslime diffamiert und DESHALB den religiösen Frieden in der Schweiz zu zerstören angelegt ist und kann als Hassaufruf gegen Islam und Muslime verstanden werden.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.10.2009, 11:18


    Rassismuskommission: Minarett-Plakate gefährden den öffentlichen Frieden

    Die Eidgenössische Rassismuskommission übt harsche Kritik am Plakat, das für die Anti-Minarett-Initiative der SVP und der EDU wirbt. Eine explizite Empfehlung spricht die Kommission allerdings nicht aus.
    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/rassismuskommission_will_plakate_nicht_verbieten_1.3815931.html?printview=true

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Es beruhigt zu wissen, dass unsere Einschätzungen konform mit z.B. der Ansicht des Zürcher Stadtrates oder der Rassismuskommission sind. Auch beruhigt die aktuelle Medienpolitik von 20minuten.

    «Nicht der Islam, sondern die SVP ist eine Gefahr für die Schweiz»
    20minuten

    Mit der Einstufung als diffamierend und hetzerisch wollen wir die Schweiz und nicht den Islam schützen. Denn momentan ist nicht der Islam, sondern die SVP ...

    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/-Nicht-der-Islam--sondern-die-SVP-ist-eine-Gefahr-fuer-die-Schweiz--12091488



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.10.2009, 11:30


    Kreuzzug gegen den Islam
    Der Bund, 08.10.2009

    http://www.derbund.ch/zeitungen/thema/Kreuzzug-gegen-den-Islam/story/22449466

    Wenn auch nicht wegen dem Arzt Hisham Maizar, der in falscher Position vorgestellt und von bestimmten Gruppen aus bestimmten Absichten heraus gepusht wird oder dessen Aussagen, dennoch ein interessanter Artikel!

    Die Argumentationen der Initiative Befürworter ist lesenswert!



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.10.2009, 16:43


    Beiträge auf RADIO Basilisk zur Initiative

    Interviews u.A.: Guy Morin, Georg Kreis, Mark Balsiger, Franz A. Zölch, Walter Wobmann, Aziz Osmanoglu, Muhammad Hanel ...

    http://basilisk.ch/webreplay/B/2009_10_6_17_9_37_B.asf Morin, Wobmann,

    http://basilisk.ch/webreplay/B/2009_10_7_17_10_8_B.asf Kreis, Basiger, Zölch,

    http://basilisk.ch/webreplay/B/2009_10_8_17_8_20_B.asf Osmanoglu, Hanel



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.10.2009, 21:20


    ISOPUBLIC UMFRAGE zur Minarett Verbots Initiative

    Tabellen: http://www.isopublic.ch/publikationen/pdf/60927_Tabellen.pdf

    Methodenbericht: http://www.isopublic.ch/publikationen/pdf/60927_Methodenbericht.pdf



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 10.10.2009, 11:00


    ARENA im Schweizer FERNSEHEN

    Minarett Verbots Plakat

    Wer die Sendung verpasst hat, kann das hier online anschauen:
    http://videoportal.sf.tv/video?id=97cda6b8-9629-4043-afd5-17dbbda7b586

    Minarettplakat: Freie Meinung oder Rassismus? http://www.sf.tv/sendungen/arena/index.php



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 10.10.2009, 11:22


    06.10.2009
    Basel verbannt Droh-Burka aus seinen Strassen (Blick)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,41980

    06.10.2009
    «Das Plakat schürt Angst» (Blick am Abend)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42019

    06.10.2009
    Stadt St. Gallen will Minarett-Plakat nicht verbieten (Radio DRS)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42021

    06.10.2009
    Zensur oder Rücksicht? (Schweizer Fernsehen)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42034

    07.10.2009
    «Club»-Kritik: Wenn Religion politisch wird (Basler Zeitung)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42074

    07.10.2009
    Minarett-Plakat: So reagieren die Städte (Aargauer Zeitung)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42097

    07.10.2009
    Verbot von Anti-Minarett-Plakat (Aargauer Zeitung)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42101

    07.10.2009
    Rassismuskommission: Plakate gefährden öffentlichen Frieden (Schweizer Fernsehen)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42109

    07.10.2009
    Rassismus-Kommission: Plakate sind legal (Blick)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42111

    07.10.2009
    Minarett-Initiative: Es wird knapp (Tages-Anzeiger)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42112

    07.10.2009
    Rassismuskommission will Plakate nicht verbieten (NZZ)
    Keine Empfehlung zu umstrittenen Anti-Minarett-Sujets abgegeben
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42114

    07.10.2009
    Wessels: «Anti-Minarett-Plakat ist rassistisch» (Radio DRS)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42115

    07.10.2009
    In St. Gallen bleiben Anti-Minarett-Plakate erlaubt (Radio DRS)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42116

    07.10.2009
    EDU will «mit Anstand» gegen Minarette kämpfen (Schweizer Fernsehen)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42117

    09.10.2009
    Kirchenvertreter lehnen Plakatverbote ab (Blick)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,42257



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.10.2009, 08:58


    Sehr geehrte Leserinnen und Leser

    Die nächsten eidgenössischen Abstimmungen stehen vor der Tür und sie dürften turbulent werden. Bereits im Vorfeld gehen die Emotionen hoch, sei es zum kontroversen Plakat der Minarettinitiative oder zum Verbot der Kriegsmaterialexporte. Auch im Ausland wird der Abstimmungskampf in der Schweiz mit grossem Interesse verfolgt. So titelte der amerikanische Fernsehsender CNN unlängst auf seiner Internetseite «Schweizer Stadt erlaubt umstrittene rechte Plakate» und die deutsche ARD schreibt «Schweizerische Volkspartei provoziert erneut mit Plakat». Am 29. November geht es aber in erster Linie nicht um die Plakate sondern um die Inhalte der Abstimmungsvorlagen und diese finden Sie wie immer kurz und neutral zusammengefasst auf unserer Homepage.

    Minarettinitiative
    Politiker der SVP und der EDU haben eine Volksinitiative gestartet, die den Bau von Minaretten in der Schweiz verbieten soll. Da es sich dabei um eine Änderung in der Verfassung handelt, liegt die Entscheidung nun beim Volk. Informieren Sie sich hier http://www.vimentis.ch über Hintergründe, Auswirkungen und die wichtigsten Argumente von Befürwortern und Gegnern.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.10.2009, 09:02


    Islam-Test soll Vorurteile beseitigen

    Der Verein «National Coalition Building Institute» bietet einen Islam-Test im Internet an. Mit diversen Fragen rund um den Islam und islamische Länder kann man seine Kenntnisse auffrischen. Die Aktion soll Vorurteile beseitigen.

    http://www.toponline.ch/area-1.rub-41.art-125813.tce

    Hier geht es zum Selbsttest: http://www.ncbi.ch/prog_islamophobie.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.10.2009, 09:06


    Schweizer Muslime melden sich zu Wort

    Nach der Debatte um das Plakat der Minarett-Gegner ändern die Organisationen der Muslime in der Schweiz ihre Haltung: Statt sich bewusst zurückzuhalten, wollen sie sich nun aktiv in den Abstimmungskampf einschalten.

    Radiobeitrag: http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/schweiz/146250.schweizer-muslime-melden-sich-zu-wort.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.10.2009, 11:46


    SEK - Schweizerische Evangelische Kirchenbund meldet sich wieder zu Wort

    http://www.sek-feps.ch/media/pdf/themen/Minarett/SEK-Brosch-re-Minarett-d.pdf

    Die evangelischen Kirchen lehnen
    die Volksinitiative «Gegen den Bau von
    Minaretten» ab.

    sek · feps
    Schweizerischer
    Evangelischer Kirchenbund
    6 Argumente

    Das Minarett-Verbot löst keine Probleme.
    Es schafft neue.

    In der Schweiz leben rund 350 000 Muslime und
    Musliminnen. Einige praktizieren ihren Glauben in
    der Öffentlichkeit, andere im privaten Rahmen und
    wieder andere gar nicht. Verbietet die Schweiz den
    Bau von Minaretten, ändert sich nichts an ihrem
    persönlichen Glauben, aber viel an ihrem Vertrauen
    in die Mitbürger und an den Rechtsstaat, der die
    Religionsfreiheit schützt. Fundamentalistische Muslime
    sähen sich in ihren Vorurteilen bestätigt, liberalere
    Gläubige fühlten sich abgelehnt und diskriminiert.
    Die Bundesverfassung schützt mit der Glaubens- und
    Gewissensfreiheit ausdrücklich die öffentliche Ausübung
    jedes Glaubens.

    Zitat: Eine Zustimmung zur Volksinitiative «Gegen den
    Bau von Minaretten» würde das Zusammenleben
    der Religionen belasten. Die evangelischen
    Kirchen sagen deshalb «Nein».

    Vielfalt der Christen,
    Vielfalt der Muslime.

    Religionsgemeinschaften sind so vielfältig wie die
    Menschen, die darin ihren Glauben leben. In allen
    Religionen gibt es fundamentalistische Strömungen,
    aber in erster Linie eine auf friedliches Zusammenleben
    bedachte Mehrheit. Die evangelischen Kirchen ermutigen
    dazu, mit dieser Mehrheit das politische und
    religiöse Leben zu gestalten. Das Zusammenleben von
    Mehr- und Minderheiten ist seit eh und je Teil der
    Schweizer Kultur. Die Erfahrung damit macht sie stark.
    Evangelische und Katholiken leben heute trotz Differenzen
    friedlich miteinander. Noch vor 200 Jahren hatte die
    eine Konfession der andern den Bau von Kirchtürmen
    verboten. Diese Geschichte soll sich beim Bau von
    Minaretten nicht wiederholen.

    Zitat: Im Wissen um das solide Fundament der Schweizer
    Kultur der gelebten Vielfalt lehnen die evangelischen
    Kirchen die Minarett-Initiative ab.

    Auf den Rechtsstaat ist Verlass.

    Das Verhältnis zwischen Kirche und Staat in der Schweiz
    ist von gegenseitigem Respekt getragen. Der säkulare
    Staat hat seine Wurzeln in der christlich- abendländischen
    Tradition. Aber er verzichtet bewusst auf eine
    Orientierung an religiösen Massstäben. Seine Gesetze
    gelten für alle Bürgerinnen und Bürger, ungeachtet ihrer
    religiösen Überzeugung in gleicher Weise. Er schützt
    Minderheiten vor Gewalt und Diskriminierung. Und er
    weiss sich gegen Angriffe auf Demokratie
    und Verfassung zu wehren.

    Zitat: Die evangelischen Kirchen respektieren den Staat,
    der sie seinerseits respektiert und schützt. Dieser
    Schutz ist auch den wachsenden islamischen Glaubensgemeinschaften
    garantiert. Deshalb lehnen die
    evangelischen Kirchen die Minarett-Initiative ab.

    Türme sind nicht Verfassungssache.

    Kirchtürme werden in der Bibel so wenig erwähnt,
    wie Minarette im Koran. Aber sie sind wichtige städtebauliche
    und religiöse Orientierungspunkte. Das gilt
    auch für Minarette. Sie signalisieren: Hier wird Glauben
    gelebt und bezeugt. Wie alle Bauten sind auch
    Minarette bewilligungspflichtig. Die Bau- und Zonen-
    Ordnungen sorgen dafür, dass Türme aller Art nur
    im Rahmen der öffentlichen Ordnung erstellt werden.
    u Die evangelischen Kirchen lehnen baurechtliche
    Bestimmungen in der Bundesverfassung ab und
    sind gegen die Minarett-Initiative.

    Religionsfreiheit soll weltweit gelten.

    Das Menschenrecht auf Religionsfreiheit wird in vielen
    Regionen der Welt mit Füssen getreten. Darunter leiden
    religiöse Minderheiten – unabhängig davon, welcher
    Glaubensgemeinschaft sie angehören. Die evangelischen
    Kirchen der Schweiz wehren sich entschieden
    gegen jede religiös motivierte Diskriminierung, wo sie
    auch geschieht. Dass Christinnen und Christen Opfer
    von Gewalt auch in islamischen Staaten werden,
    bestürzt die Kirchen. Doch es gibt keine Symmetrie des
    Unrechts: Vergeltungsdogmen «wie Du mir, so ich Dir»
    lehnen sie entschieden ab. Vergeltung steht im Widerspruch
    zum christlichen Versöhnungs- und Friedensauftrag.
    Er bildet das Fundament für den Dialog mit den
    Religionsgemeinschaften.

    Zitat: Die evangelischen Kirchen sprechen sich sowohl
    gegen die Verfolgung von Religionsgemeinschaften
    im Ausland als auch gegen die Diskriminierung von
    Minderheiten in der Schweiz aus. Sie vertrauen auf
    den Dialog, weil er den religiösen Frieden sichern
    hilft. Die Minarett-Initiative verunmöglicht diesen
    Dialog, deshalb ist sie untauglich.

    Vertrauen auf den eigenen Glauben.

    Die Schweiz ist ein christlich geprägtes Land mit
    verschiedenen Kulturen, Konfessionen und Sprachen.
    Die neuen Wanderungsbewegungen haben diese
    Vielfalt stark vergrössert. Das ist eine grosse Herausforderungen
    für Einheimische wie für Einwanderer. Die
    Begegnung mit dem Fremden kann auf beiden Seiten
    Ängste hervorrufen und zu Konflikten führen. Aber
    Gesetze können Ängste nicht beseitigen. Der Weg, sie
    zu überwinden, ist eine Kultur der Begegnung und des
    Dialogs. Diese gründet auf dem selbstbewussten Leben
    des eigenen Glaubens.

    Zitat: Wer auf festem Grund steht, hat keine Angst, dem
    Fremden zu begegnen. Konflikte können benannt
    und respektvoll ausgetragen werden. Die evangelischen
    Kirchen vertrauen ihrer Glaubensgrundlage
    und lehnen die Minarett-Initiative ab.

    Wir sprechen gerne mit Ihnen
    Wollen Sie mehr wissen über die Argumente der
    evangelischen Kirchen gegen die Volksinitiative
    «Gegen den Bau von Minaretten»? Auf der Homepage
    www.sek.ch des Schweizerischen Evangelischen
    Kirchenbundes SEK-FEPS finden Sie das 32-seitige
    Argumentarium «Zwischen Glockenturm und Minarett»
    zum Herunterladen, 10 Fragen – 10 Antworten zum
    Anklicken sowie diverse Artikel zum Thema.
    Bestellen Sie gratis die vorliegende Broschüre
    «Die evangelischen Kirchen lehnen die Minarett-
    Initiative ab» unter info@sek.ch oder unter der
    Telefonnummer
    +41 (0)31 370 25 25.
    sek · feps
    Schweizerischer Evangelischer Kirchenbund
    Sulgenauweg 26
    Postfach
    CH-3000 Bern 23

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: GSIW empfindet dieses Argumentarium nicht nur als kompetent, kurz & prägnant, sondern auch als höchst vernünftig, die Geschichte geziemend berücksichtigend, wie auch zukunftsorientiert und deshalb dem echten Schweizer Geist wahrhaftig geziemend und würdig.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.10.2009, 22:55


    Freie Bahn für Antiminarett-Kampagne im Baselbiet

    http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/regionaljournal-basel-baselland.html

    Mit seinem Verbot der Minarett-Plakate hat der Kanton Basel-Stadt schweizweit für Aufsehen gesorgt. Jetzt zeigt sich: Das Baselbiet tickt in diesem Fall anders. Dort dürfen die Plakate voraussichtlich angebracht werden.

    Ausserdem:

    Alle reden darüber, wir schweigen: Warum sich die Muslime nicht öffentlich in die Minarett-Diskussion einmischen

    http://www.drs.ch/lib/player/radio.php?audiourl=rtsp%3A%2F%2Fa25.v23910e.c23910.g.vr.akamaistream.net%2Fondemand%2F7%2F25%2F23910%2F4ad4a083%2Faudio.drs.ch%2FRegiBasel%2FMinarett-Debatte.mp3&sg=10000092&sh=10102961

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben:
    Guten Morgen Frau Renaud

    Danke für die Zusendung.

    Darf Ihnen aber mitteilen, dass ich die Frage: "Warum haben die Muslime geschwiegen" weder als richtig gestellt und wenn doch, noch durch den Radiobeitrag korrekt beantwortet gehört habe.

    Weder ist es richtig, dass die Muslime geschwiegen hätten, wie Sie aus der Ihnen vorliegenden Stellungnahme ( http://www.gsiw.ch/offene-briefe/fdp.htm ) vom Juni ja wussten und die ich fast wörtlich am Telefon für Ihre Hörer wiederholt hatte, noch wurde die tatsächliche Begründung der ZURÜCKHALTUNG, aktiv in den Abstimmungskampf einzugreifen dem Zuhörer vermittelt. Nur eine verkürzte, vielmehr erklärende Wortmeldung (die in dieser Verkürzung sogar als eher negative Aussage von Seiten der Muslime aufgefasst werden kann) von mir kam zur Ausstrahlung.

    Ich sehe die Positition der BMK zum Thema daher eher entstellt wiedergegeben - eine immer wieder erlebbare Tatsache, welche die grundsätzliche Zurückhaltung der Muslime erklärt, mit den Medien proaktiv zusammenzuarbeiten.

    Nach der Sendung fragt sich auch, welche Verantwortung, von welcher Frau Roost Vischer spricht, die Muslime nicht "abschieben" dürften und auf sich nehmen müssten?

    Wir als Muslime werden in den Entscheidungsprozess nicht mit einbezogen, nicht einmal zu unserer Meinung befragt und sollen dann für die Entscheidungen anderer Verantwortung übernehmen?

    Wir haben schon VOR der allgemeinen Veröffentlichung dieses Plakates am 3.10.09 klar analysiert, dass dieses Plakat unserer juristischen Einschätzung nach, KEINE strafrechtlich relevante Tatbestände erfüllt und haben uns daher auch NICHT gegen ein Aufhängungsverbot ausgesprochen, sondern uns ausdrücklich und schriftlich HINTER die Entscheidung der SP Zürichs Frau Mauch gestellt. Auch DAS habe ich Ihnen im Interview mitgeteilt, was aber keinerlei Erwähnung fand. Eine andere Fürsprache für die Belange der Muslime als eine, welche auf gesichertem Rechtsgrund geschieht, ist weder unser Wunsch, noch unser Wille in Anspruch zu nehmen. Politisch begründete Fürsprachen erweisen sich letztlich nur nachteilig. Auch darüber haben wir im Interview gesprochen.

    Vielleicht ist es für unseren nationalen Dialog besser, sich darauf zu beschränken, nur vollumfänglich nachvollziehbare, schriftliche Stellungnahmen oder live-statements abzugeben, vor allem, wenn, wie Frau Roost Vischer richtig bemerkt - mit, was immer die Muslime tun oder sagen, sie NICHT RICHTIG ankommen und darüber hinaus auch nur sehr selektiv zitiert werden und sie im politischen Entscheidungsprozess ohnehin nicht mal als Betroffene als befragt eingebunden sind oder werden.

    mfG
    M. Muhammad Hanel

    From: Michele.Renaud@srdrs.ch
    To: m.hanel@gmail.com
    Sent: Tuesday, October 13, 2009 5:41 PM
    Subject: Link

    Guten Abend Herr Hanel
    Hier ist der Link zur Sendung:
    http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/regionaljournal-basel-baselland.html

    Freundliche Grüsse
    Michèle Renaud


    Heute, am 15.10. erreichte mich ein versöhnlich stimmender Brief. Meine Antwort darauf erklärt vielleicht ein weiteres Mal die Befindlichkeit unter vielen Muslimen.

    Zitat: Sehr geehrter Herr Hanel

    Vielen Dank für Ihre direkte Reaktion auf unseren Beitrag.

    Lassen Sie mich kurz auf ein paar Punkte Ihrer Replik eingehen, dies nach Rücksprache mit Michèle Renaud, der Autorin des Beitrages, und aufgrund meines eigenen Hör-Eindruckes.

    Wir haben nicht gesagt, dass die Muslime gänzlich geschwiegen haben. Dass in der Region Basel bislang aber sehr wenig von Seiten der Muslime zu hören war, ist aber wohl unbestritten. Die von Ihnen im Mail erwähnte Stellungnahme ist bis dato nicht im breiten Rahmen öffentlich vorgestellt worden.

    Ich habe Ihre Begründung der Zurückhaltung, aktiv in den Abstimmungskampf einzugreifen, im Beitrag durchaus verstanden und nicht negativ. Ein Hinweis im Beitrag auf das nicht vorhandene Stimmrecht der Muslime hätte allerdings noch mehr Klarheit geschaffen.

    Frau Roost meinte die Verantwortung der Muslime, sich am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen. Nicht die Verantwortung für die Initiative oder gar fürs Abstimmungsresultat.

    Im Beitrag wurde im übrigen klar erwähnt, dass die Muslime gegen ein Aufhängungsverbot sind, wegen der Meinungsäusserungsfreiheit in der Schweiz, welche die Muslime respektieren.

    Ganz grundsätzlich gilt es zu bedenken, dass die kurzen Radioformate zur Kürzung von Stellungnahmen zwingen, das liegt in der Natur der Sache. Wichtig ist aber, dass die Hauptbotschaft der auskunftgebenden Personen rüber kommt. Das war für mich als Hörer im betreffenden Beitrag der Fall. Leider nicht für Sie, das tut uns leid. Von einer „Entstellung Ihrer Position“ würde ich allerdings nach Prüfung der Sachlage sicher nicht sprechen.

    Mit freundlichen Grüssen

    Jürg Stöckli
    Leiter Regionalredaktion BS/BL
    Schweizer Radio DRS
    Novarastrasse 2
    4059 Basel
    Tel. +41 61 365 33 26
    mailto:juerg.stoeckli@srdrs.ch

    Hier meine Antwort darauf:

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herrr Stöckli

    Erst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Mühe machten mir zu antworten.
    Wenn Sie als Hörer den unten beschriebenen Einddruck gewannen, dann bin ich schon wieder ein wenig versöhnt.
    Für mich kam eben gerade die in der ohnehin kurzen, an die FDP verschickte Haltung und Einstellung der Muslime zu wenig zur Geltung. Und genau diese (ohnehin gesprochene) Stellungnahme http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-33-45.html#770 hätte man ja verwenden können. Diese erklärte ja die ZURÜCKHALTUNG und auch, dass nicht geschwiegen wurde, die Muslime sich schon geäussert hatten - wenn auch nur auf Nachfrage.

    Wahr ist - und das gilt es von Seiten der Muslime schon zu berücksichtigen - dass diese Stellungnahme nicht weiter, zumindest auf der BMK homepage veröffentlicht wurde, was ich gestern auch intern angesprochen habe. (Das liegt aber wieder z.T. an den eigenen Ressourcen.)
    Auch stimmt, dass die Inititative der Muslime in der Öffentlichkeit aus Eigenem gehört zu werden, etwas gering ist. Das hat aber bestimmte, nachvollziehbare Gründe.

    Wahr ist aber ebenfalls, dass man kaum nachfragt und wenn, dann die Ergebnisse (sei dies nun subjektiv empfunden) oder tatsächlich objektiv, wie dann die Meinungen der Muslime in der Öffentlichkeit widergegeben werden, in den MEISTEN Fällen sehr frustrierend sind. Daher erklärt sich die Zurückhaltung und hohe Empfindlichkeit.
    Verweise nun auf Dokumentationen zu den Personen:
    Farhad Afshar http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-186.html#673
    Fatih Dursun und auf die http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-186.html#679
    Darstellunge der "Minarettinitiative" seit 2005 http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-33.html#36

    Ich gebe auch zu, dass das GSIW Forum keine sehr bekannte Plattform ist - dennoch hätte es seit 4 Jahren entdeckt werden können. Auch unser GSIW newsletter http://www.gsiw.ch/newsletterarchiv.htm nimmt regelmässig auf sehr pointierte Art Stellungnahme zu fast allen Schweiz/Islam relevanten Themen in der Schweiz - und man muss halt wirklich fragen, und nachfragen wenn man an der Meinung anderer wirklich interessiert ist.

    Wir Muslime haben leider eher den Eindruck, dass unsere Meinung meistens nur gefragt wird, um sie entsprechend (manchmal auch nur ganz wenig und sehr klug) zu entstellen, um dann damit eigene Politik gegen muslimische Interessen zu unterstützen. Verzeihen Sie diese Offenheit - aber ohne die zurecht geforderte Transparenz wird sich wirklich nichts verbessern - doch dazu gehört Mut - sie zu gewähren und sie auch zu vertragen und sie auch entsprechend für das allgemeine Gemeinwohl weiterhin zu bedienen.

    Vielen Dank nochmals für Ihre erklärenden Worte, die Ihre gute Wirkung nicht verfehlten.

    Mit freundlichen Grüßen
    M. Muhammad Hanel



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 14.10.2009, 10:56


    14. Oktober 2009 / 09:36:13

    Uno kritisiert Schweiz wegen Anti-Minarett-Initiative

    Das Uno-Menschenrechtskomitee hat die Schweiz am Dienstag auf den Prüfstand gestellt. Hohe Wellen schlug die Anti-Minarett-Initiative. Ein Vertreter des Uno-Gremiums zeigte sich empört über die Plakatkampagne der Befürworter im Abstimmungskampf.

    RNA/sda

    Im Zusammenhang mit der Initiative warf das Komitee die Frage nach der Vereinbarkeit von bestimmten Volksinitiativen mit dem Pakt über bürgerliche und politische Rechte auf.
    Ein Gremiumsmitglied bezeichnete die Initiative als unzulässig, weil sie das Völkerrecht verletze. In der Schweiz müssen Volksinitiativen dann für ungültig erklärt werden, wenn sie gegen die Menschenrechte verstossen. Die Schweizer Delegation entgegnete, dass über diese Frage die Gerichte entscheiden müssten.

    Zum dritten Mal überprüfte das Komitee nach 1996 und 2001, wie die Schweiz den Pakt über bürgerliche und politische Rechte umsetzt. Die Schweiz stand dem Komitee am Montag und Dienstag Red und Antwort. Die 18 Vertreter des Gremiums kritisierten vor allem eine «Stigmatisierung von Ausländern». Beispielsweise wurde die Hilfe für zurückgewiesene Asylbewerber zur Sprache gebracht. Ihre Grundrechte würden nicht respektiert.

    Ferner kritisierte das Komitee die Bedingungen für Migrantinnen, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden seien. Sie könnten nicht immer Hilfe suchen, da sie Gefahr liefen, ihre Aufenthaltsgenehmigung zu verlieren, wenn sie ihre Beziehung verlassen.

    Kritisiert wurden auch das Waffenrecht und die Bedingungen für Sterbehilfe. Zudem forderte das Komitee erneut eine nationale Institution für Menschenrechte und ein Gesetz gegen Diskriminierung in allen Bereichen.
    Das Uno-Menschenrechtskomitee wird seine Empfehlungen bis 30. Oktober vorlegen. Die 165 Staaten, die den Pakt ratifziert haben, werden periodisch einem Länderbericht unterzogen.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 14.10.2009, 22:33


    Video-Kommentar Weltwoche:
    http://www.weltwoche.ch/onlineexklusiv/videokommentar/2009-10-12-videokommentar-23.html

    Sendung TeleZüri:
    http://www.telezueri.ch/index.php?id=32216&movie=fileadmin/programmraster/TalkTaeglich/2009/10/13/stream/TalkTaeglich091013.flv&showformatuid=10&cHash=2d54965944

    Volksabstimmung vom 29. November 2009:
    http://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/dokumentation/abstimmungen/2009/minarettinitiative.html

    Fragen und Antworten:
    http://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/dokumentation/abstimmungen/2009/minarettinitiative/faq.html



    Grossmuftis und andere Nazis
    Weltwoche
    Von Christoph Mörgeli Saïda Keller-Messahli vom Forum für einen fortschrittlichen Islam befürwortete in Tele Züri das Verbot der Anti-Minarett-Plakate: ...
    http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-42/artikel-2009-42-moergeli-grossmuftis-und-andere-nazis.html

    NEIN zur Minarettinitiative reicht bei Weitem nicht!
    students.ch
    Die Initianten gaukeln dem Stimmvolk vor, mit diesem Sätzchen sämtliche Probleme rund um den Islam zu lösen: Ein völlig falscher Trugschluss und ...
    http://www.students.ch/magazin/details/30338/NEIN-zur-Minarettinitiative-reicht-bei-Weitem-nicht

    «Es geht ihnen um die Eindämmung des Islams»
    Basler Zeitung
    Der Besuch des Freitagsgottesdienstes ist im Islam für die Männer obligatorisch und hat einen hohen Stellenwert. Hat sich das Klima in der Schweiz gegenüber ...
    http://bazonline.ch/schweiz/standard/Es-geht-ihnen-um-die-
    Eindaemmung-des-Islams/story/17144689

    Interview mit Hanno Loewy, Museumsdirektor und Bildexperte
    WOZ
    Dieses Plakat arbeitet mit Gleichsetzungen: Jedes Minarett ist Ausdruck von radikalem Islam und von heimlichen Absichten. Es appelliert an den Instinkt, ...
    http://www.woz.ch/artikel/2009/nr42/schweiz/18480.html

    Religionsfreiheit im Rechtsstaat
    von Valerie Wendenburg in TACHELES
    http://www.tachles.ch/Nachricht.nachricht-schweiz.0.html?&tx_ttnews[issue_id]=507&tx_ttnews[issue]=507&tx_ttnews[tt_news]=6957&tx_ttnews[backPid]=66&cHash=f1db154ec2

    TACHLES-DEBATTE Über Religionsfreiheit diskutierten Daniel Jositsch, Amira Hafner-
Al-Jabaji, Yves Kugelmann und Nico Rubeli
    Anlässlich der aktuell vor allem emotional geführten Diskussion im Vorfeld zu Abstimmung über die Minarett-Initiative veranstaltete das Wochenmagazin tachles eine TV-Debatte im Unternehmen Mitte in Basel. 
Die Frage «Wie viel Religionsfreiheit erträgt der Schweizer Rechtsstaat?» wurde angeregt diskutiert.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 15.10.2009, 09:17


    Hier ein Plakat, das mich trotz der Ernsthaftigkeit des Themas zum Schmunzeln brachte.

    Ist das GALGENHUMOR?

    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Die-Antwort-auf-das-MinarettPlakat/story/25064222

    Auf dieser Ebene, auf solche Art ist Meinungsfreiheit wohl gefällig - denn der Ausgleich ist gewahrt!



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 15.10.2009, 22:18


    Mekka Schweiz

    Die öffentliche Diskussion um die Pro-Plakate zur Minarett-Initiative bleibt, bei aller Erregung, merkwürdig befangen. Hinter der Initiative steht die drängende Frage, wie es mit der Islamisierung der Schweiz steht. Mit einem Schwerpunkt in dieser Ausgabe wollen wir die Debatte vertiefen.

    http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-42/artikel-2009-42-intern.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 15.10.2009, 22:58


    Votum des Vorsitzenden des Schweizerischen Rats der Religionen, Pfarrer Thomas Wipf,
    anlässlich
    der Medienkonferenz der Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, Frau Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf,
    zur
    Eidgenössischen Volksabstimmung vom 29. November 2009 über die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“
    am
    Mittwoch, 15. Oktober 2009, Medienzentrum des Bundeshauses, Bern

    Anrede
    Der Schweizerische Rat der Religionen setzt sich aus leitenden Personen der drei Landeskirchen, der orthodoxen Kirchen sowie der jüdischen und islamischen Religionsgemeinschaften zusammen. Er wurde am 15. Mai 2006 gegründet mit dem Mandat, den religiösen den Frieden in der Schweiz zu erhalten, das Vertrauen zwischen den Religionen zu stärken, aktuelle religionspolitische Fragen gemeinsam zu besprechen und als Kontaktmöglichkeit mit den Bundesbehörden zu dienen.

    Der Schweizerische Rat der Religionen lehnt die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ einstimmig und entschieden ab Er hat die Argumente, die ihn zu dieser Haltung führen, in einer Stellungnahme erarbeitet und am 2. September 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Sinne einer Zusammenfassung werde ich die wichtigsten Gesichtspunkte nochmals kurz erläutern.

    Kulturelle und religiöse Vielfalt gehört zur Identität der Schweiz. Die Regeln des friedlichen Zusammenlebens sind in einer langen Geschichte ausgehandelt worden. Sie sind so selbstverständlich, dass sie vielen Menschen gar nicht mehr bewusst sind: Im Zentrum des demokratischen Selbstverständnisses stehen die von der Verfassung garantierten Freiheitsrechte. Sie bilden das unabdingbare Fundament für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben. Die Integration der islamischen Glaubensgemeinschaft in die schweizerische Gesellschaft ist eine neue Herausforderung. Aber aus ihrer Geschichte kennt die Schweiz solche Herausforderungen, und sie ist immer gestärkt aus solchen Erfahrungen hervorgegangen. Deshalb: die kulturelle Vielfalt macht die Schweiz stark.
    Religion gehört zum Menschsein und zur menschlichen Kultur. Die Religionsfreiheit ist deshalb das zentralste und grundlegendste aller Freiheitsrechte. Jeder Mensch soll in Freiheit seine Religion leben können, individuell und gemeinschaftlich. Dazu gehört auch, dass jede Religionsgemeinschaft ihre Gotteshäuser so bauen kann, wie dies ihrem Selbstverständnis entspricht. Wenn zu einem würdigen islamischen Gotteshaus auch ein Minarett gehört, dann soll dieses im Rahmen der geltenden Bau- und Umweltschutzgesetzgebung und im Dialog mit der Bevölkerung auch gebaut werden dürfen.

    Das Minarettverbot instrumentalisiert Religion für politische Zwecke. Es schafft Misstrauen und Argwohn zwischen Bevölkerungsgruppen in unserem Land. Es schadet dem gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Minarettverbot trifft nicht eine Religion, es trifft die Menschen, für die diese Religion für ihr persönliches und gemeinschaftliches Leben richtig und wichtig ist. Menschen sind Geschöpfe Gottes: das ist das Gemeinsame, das das Christentum, das Judentum und der Islam miteinander teilen. Respekt und Toleranz vor den tiefen Überzeugungen anderer gehören zur Würde und zur Aufgabe des Menschseins. Dazu gehört auch, dass Menschen nicht auf ihre Religion reduziert werden. Der Mensch ist immer mehr als seine Religion.

    Das Recht auf den Bau von Moscheen und Minaretten in der Schweiz darf nicht davon abhängig gemacht werden, ob in islamischen Ländern Christen und Juden die gleichen Rechte haben. Das wäre ein Verrat an unseren eigenen Werten und Grundsätzen. Unrecht ist als Unrecht zu benennen; es darf aber nicht mit neuem Unrecht vergolten werden. Die Schweiz hat eine lange liberale Tradition, in der das Gespräch gesucht wird und man sich um gemeinsames Lernen bemüht. Unsere Herausforderung besteht darin, Vielfalt so zu gestalten, dass friedliches und respektvolles Zusammenleben gelingt.

    Die Unterschriften für die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ zeigen, dass in der Bevölkerung Fragen und Unsicherheiten vorhanden sind. Diese gilt es ernst zu nehmen. Welche Botschaft wird in den Moscheen gepredigt? Welche Bedeutung haben aus islamischer Sicht die Demokratie, der Rechtsstaat, die Gleichstellung von Mann und Frau? Solche Fragen dürfen gestellt werden und müssen offen diskutiert werden.
    Die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ ist jedoch kontraproduktiv. Sie verhindert den Dialog, statt ihn zu fördern. Der Schweizerische Rat der Religionen ruft dazu auf, die Integration der islamischen Gemeinschaften mit konkreten Massnahmen zu fördern. Die Schaffung von Möglichkeiten der Begegnung und des Dialogs auf allen Ebenen sind wichtige Elemente. Für den Schweizerischen Rat der Religionen ist es wichtig, die einzelnen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Es geht um andere Kulturen, um andere Religionen – aber es geht immer zuerst um Menschen. Um Menschen aus anderen Kulturen, um Menschen mit anderen Religionen.

    „ … im Willen, in gegenseitiger Rücksichtnahme und Achtung ihre Vielfalt in der Einheit zu leben, ….gewiss, dass frei nur ist, wer die Freiheit gebraucht und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen ….“: so lesen wir in unserer Bundesverfassung. Der Schweizerische Rat der Religionen ist der Auffassung, dass die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ dem Geist der Schweiz widerspricht. Sie muss abgelehnt werden.

    Bern, 15. Oktober 2009 /TW

    Siehe auch hier den bereits im letzten Monat verfassten fast gleichlautenden Text:
    http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-33-45.html#777

    Siehe auch hier: Thomas Wipf fragt:
    http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-201.html#797



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 15.10.2009, 23:10


    Den Religionsfrieden bewahren

    Abstimmung vom 29. November 2009 über die Minarett-Initiative
    Medienmitteilungen, EJPD, 15.10.2009

    Bern. Die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ steht in Widerspruch zu zentralen Menschenrechten und gefährdet den Religionsfrieden. Sie ist kein taugliches Mittel, um gegen den religiösen Extremismus vorzugehen, sondern droht vielmehr religiösen Fanatikern Auftrieb zu verschaffen. Dies hat Bundesrätin Eveline Widmer Schlumpf am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Bern betont. Auch der Neuenburger Staatsrat Jean Studer und Pfarrer Thomas Wipf, Vorsitzender des Schweizerischen Rates der Religionen, riefen dazu auf, den Religionsfrieden zu bewahren und die Volksinitiative abzulehnen.

    Am 29. November stimmen Volk und Stände über die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ ab. Ein Bauverbot für Minarette stünde in klarem Widerspruch zu zentralen Werten unseres Staates und zu grundlegenden Prinzipien und Rechten unserer Bundesverfassung, unterstrich die Vorsteherin des Eidg. Justiz- und Polizeidepartements (EJPD). Die Religionsfreiheit schütze nicht nur die innere religiöse Überzeugung, sondern auch die Bekundung des Glaubens nach aussen. Dazu gehöre unter anderem die Errichtung religiöser Bauten.

    Ein Bauverbot für Minarette würde die Religionsfreiheit in diskriminierender Weise einschränken, da einzig die Musliminnen und Muslime in der Schweiz davon betroffen wären. Alle anderen Religionsgemeinschaften könnten ihre Bauten dagegen weiterhin errichten, führte Bundesrätin Widmer Schlumpf weiter aus. Ein solches Bauverbot würde ferner gegen grundlegende, die Schweiz bindende Menschenrechtsabkommen verstossen. Es schaffe neue Probleme, ohne ein einziges bestehendes Problem zu lösen.

    Errungenschaft nicht leichtfertig aus Spiel setzen
    „Wir fordern von den Musliminnen und Muslimen in der Schweiz, dass sie unsere Rechts- und Gesellschaftsordnung respektieren“, sagte die EJPD-Vorsteherin weiter. Niemand könne religiöse Vorschriften anrufen, um sich staatlichen Pflichten zu entziehen oder Verbote zu missachten. „Wenn wir dies von den Musliminnen und Muslimen verlangen, müssen wir sie aber auch mit Bezug auf die Religionsfreiheit gleich behandeln wie alle anderen Bewohner unseres Landes und dürfen sie nicht bei der Ausübung ihrer Religion diskriminieren.“ Das sei der Kern der Religionsfreiheit, die den Religionsfrieden in der Schweiz erst möglich mache. Diese Errungenschaft dürften wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, betonte Bundesrätin Widmer-Schlumpf.

    Die ganz grosse Mehrheit der muslimischen Bevölkerung in der Schweiz akzeptiere unsere Rechts- und Gesellschaftsordnung vorbehaltlos, stellte Bundesrätin Widmer Schlumpf fest. Gegen fundamentalistische Extremisten könnten Bund und Kantone wirksam vorgehen. Das Bundesgesetz über Massnahmen zur Wahrung der Inneren Sicherheit ermögliche es dem Bund, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Und die Behörden könnten Ausländern, die unsere Staatsordnung missachteten, die Einreise verweigern oder sie ausweisen. Ein Bauverbot für Minarette würde dagegen dem religiösen Fanatismus keinen Riegel schieben, sondern könnte im Gegenteil religiösen Fanatikern Auftrieb verschaffen.

    Bewährte Aufteilung der Kompetenzen
    Minarette könnten nicht überall errichtet werden, sondern müssten die Auflagen des Raumplanungsrechts sowie des kantonalen und kommunalen Baurechts erfüllen, stellte der Neuenburger Staatsrat Jean Studer klar. Aufgrund ihrer Nähe seien die kantonalen und kommunalen Behörden am besten in der Lage, im Zusammenhang mit der Errichtung von Minaretten nuancierte und den lokalen Gegebenheiten angepasste Lösungen umzusetzen. Es gebe keinen stichhaltigen Grund, von dieser bewährten Aufteilung der Kompetenzen abzuweichen.

    Der Neuenburger Staatsrat wies darauf hin, dass der Zusammenhalt der Schweiz auf drei Pfeilern gründe, die im Lauf der Jahrhunderte errichtet worden seien: der politischen Stabilität, dem Arbeitsfrieden und dem Religionsfrieden. Er warnte davor, den dritten Pfeiler durch die Ablehnung einer Religionsgemeinschaft zu beeinträchtigen.

    Eine neue Herausforderung
    Kulturelle und religiöse Vielfalt gehörten zur Identität der Schweiz, erinnerte Pfarrer Thomas Wipf, Vorsitzender des Schweizerischen Rates der Religionen. Die Regeln des friedlichen Zusammenlebens seien in einer langen Geschichte ausgehandelt worden. Die Integration der islamischen Glaubensgemeinschaft in die schweizerische Gesellschaft sei eine neue Herausforderung. Aber aus ihrer Geschichte kenne die Schweiz solche Herausforderungen, so Wipf, und sie sei immer gestärkt aus solchen Erfahrungen hervorgegangen.

    Die Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ zeige, dass es in der Bevölkerung ernst zu nehmende Fragen, Unsicherheiten und Ängste gebe: Welche Botschaft wird in den Moscheen gepredigt? Welche Bedeutung haben aus islamischer Sicht die Demokratie, der Rechtsstaat, die Gleichstellung von Mann und Frau? Solche Fragen müssten offen diskutiert werden, forderte Pfarrer Wipf. Doch die Volksinitiative sei kontraproduktiv, da sie den Dialog verhindere, statt ihn zu fördern.

    Weitere Auskünfte
    Luzius Mader, Bundesamt für Justiz, T +41 31 322 41 02, E-Mail


    "Es braucht den interreligiösen Dialog"
    Die Räte des Bistums St. Gallen nehmen zur Minarett-Initiative Stellung.
    Sabine Rüthemann
    http://www.infowilplus.ch/_iu_write/artikel/2009/KW_42/Region/Artikel_12591/

    Der Seelsorgerat, der Priesterrat und der Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgerinnen und –seelsorger des Bistums St. Gallen bekennen sich in einer öffentlichen Stellungnahme klar zum interreligiösen Dialog mit den Weltreligionen. Zudem sprechen sie sich gegen die Minarett-Initiative aus. Die Muslime in der Schweiz sollen ihre Religion, den Islam, öffentlich leben dürfen - dazu kann auch der Bau von Minaretten gehören.

    Über Jahre schon beeinflusst die christlich, abendländische Kultur das Zusammenleben in der Schweiz sichtbar.

    Bedrohlich ist das Verborgene
    Bis heute, wo für viele Menschen der Glaube zur Privatsache geworden ist, bereichern stilvoll gebaute Kirchen mit ihren stattlichen Türmen das Landschafts- und Ortsbild unserer Gemeinden und Städte. Kaum vorstellbar, sie würden verschwinden oder fehlen.

    Auch wenn sich das kirchlich geprägte gesellschaftliche Leben verändert hat und zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückgewichen ist, bleibt unser Glaube auf sichtbare Zeichen angewiesen. Eine Religion, die nur im Verborgenen, gar im Versteckten gelebt wird, wirkt mit Recht suspekt oder bedrohlich.

    Schon in der St. Galler Erklärung 2005...
    Der Seelsorgerat, der Priesterrat und der Rat der hauptamtlichen Laienseelsorgerinnen und –seelsorger des Bistums St. Gallen stellen fest, was schon in der St. Galler Erklärung für das Zusammenleben der Religionen und den interreligiösen Dialog aus dem Jahr 2005 festgehalten wurde: „Heute leben im Kanton St. Gallen Mitglieder verschiedener Religionen und Konfessionen: Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus und andere.“

    Die Räte des Bistums anerkennen, dass die veränderte religiöse Landschaft in manchen Menschen Ängste und Befürchtungen weckt. Gerade deshalb stehen sie positiv dazu, dass insbesondere auch Muslime ihre Religion im Rahmen unseres Rechtsstaates zunehmend öffentlich leben und auch mit dem Bau von Minaretten einen Weg aus dem Untergrund und den Hinterhöfen unserer Industriequartiere suchen.

    Im Austausch Gemeinsames entdecken
    Dass uns Christinnen und Christen in den anderen Religionen – zahlenmässig am stärksten durch den Islam - ein Gegenüber erwacht, das zu den eigenen Wurzeln zurückfinden lässt, nehmen die Räte wohlwollend zur Kenntnis. Die Räte wollen den interreligiösen Dialog hoch halten und weiterhin fördern.

    Wo religiöse Gemeinschaften den Austausch pflegen und sich als Partnerinnen sehen, können sie Gemeinsames entdecken und daraus ihre Stärken entfalten. Nur so erhalten wir unserer Gesellschaft die positiven Werte der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit und Toleranz. Diese wollen nicht zuletzt durch die Religionen selbst gestützt und gefördert werden, um extremistischen Tendenzen entgegen zu wirken.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 16.10.2009, 08:23


    "Kirchenglocken oder der Muezzin - das ist doch dasselbe"

    Der Basler Regierungspräsident Guy Morin über die Ängste rund um die Minarettverbots-Initiative und das Zusammenwachsen der Kulturen
    Von Peter Knechtli

    Der Basler Regierungspräsident Guy Morin spricht sich dafür aus, dass Muezzine in der Schweiz vom Minarett aus zum Gebet rufen dürfen. Im Interview mit OnlineReports bekräftigt er überdies, dass er die bestehenden Ängste eines Teils der Bevölkerung vor einem wachsenden Einfluss des Islam ernst nimmt – aber für unbegründet hält.

    http://www.onlinereports.ch/News.109+M5c8f1e26cdd.0.html

    Ein wirklich lesenswerter Artikel, auf den ich wie folgt mit einem Schreiben an Guy Morin reagiert habe:

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr Guy Morin

    Habe gerade Ihr Interview in http://www.onlinereports.ch/News.109+M5c8f1e26cdd.0.html gelesen.

    Darf Ihnen sagen, dass ich wirklich erfreut war, Ihre Stellungnahmen zu den verschiedenen Punkten zu erfahren, die sich nur in Details zu der meinen und vieler Muslime unterscheiden.

    Kurz nur ein Beispiel, welches auf den gemeinsamen Geist hinter den verschiedenen Worten verweist:

    Sie sagen,
    "Morin: Es ist doch etwas Wunderschönes, wenn ein Mensch zum Gebet aufruft, zur Hinwendung zu einer spirituellen Kraft. Da muss man eifnach tolerant sein. Die Ausübung von Glauben und Religion ist doch eines der Grundbedürfnisse des Menschen und die Religionsfreiheit eine der grossen aufklärerischen Errungenschaften."

    Vor Jahren (1993) habe ich zu einer Beschreibung des islamischen Gebets geschrieben http://www.islamheute.ch/gebet-hanel.pdf :

    Die Verrichtung des Gebetes zu verhindern, bedeutet also, tatsächlich der Natur des Menschen Gewalt anzutun, bedeutet ihr das Recht zu nehmen - zu verherrlichen; denn es liegt in der Natur des Menschen, Großes zu verehren und sich hehren Zielen zu verschreiben. Das Größte aller Dinge ist jedoch die Herrlichkeit Gottes und das höchste aller Ziele ist es, das Wohlgefallen Gottes zu erringen. Darin liegt die wahrliche Bedeutung und Vitalität des Gebetes. Man sollte immer im Gedächtnis behalten, dass Gott des Gebetes nicht bedarf, denn Er ist frei aller Bedürfnisse. Wenn Er uns das Gebet auferlegt, so verpflichtet Er uns und zeigt dadurch Seine Güte und Hilfe, indem Er unser Inneres und zu Ihm hinwendet. Was immer wir Gutes tun, das tun wir zu unserem eigenen Besten und was immer wir Schlechtes tun, tun wir zu unserem eigenen Schaden. Der Nutzen des islamischen Gebetes ist unbeschreiblich und der Segen daraus unermesslich. Dies ist nicht einfach eine Theorie oder Annahme, sondern eine faszinierende Tatsache und spirituelle Erfahrung.


    Da ich beim Anlass des Fastenbrechens in Basel wegen eines Auslandsaufenthaltes leider nicht anwesend sein konnte, freue ich mich umso mehr, Sie Herr Morin bei der Eröfnung des Projektes "Zelt Abrahams" am 28.10. im Basler Rathaus persönlich kennen lernen zu düfen, isA.

    Hochachtungsvoll
    M. Muhammad Hanel
    Sprecher der BMK zur Minarattverbotsinitiative
    und muslim. Projektleiter "Zelt Abrahams"



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 16.10.2009, 22:14


    Argumentarium von VAM & GSIW zu "MINARETT-MACHT-MISSTRAUEN", 10/09

    http://www.aargauermuslime.ch/fileadmin/user_upload/Dokumente/Argumentarium_Minarettinitiative_VAM-GSIW.pdf



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 17.10.2009, 18:22


    Minarette sind in den Moscheen kein Thema

    Und weitere Artikel unter:

    http://www.a-z.ch/news/politik/minarette-sind-in-den-moscheen-kein-thema-3993336



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 18.10.2009, 09:58


    «Das ist kein Islam, sondern Teufelswerk!»

    Zur Bedeutung des Islam.
    Michel Mortier

    Seit der Französischen Revolution gelten Freiheit, Gleichheit und Solidarität als die drei Pfeiler der modernen Demokratie. Diese sind aber nicht neu: Der Kampf von Moses gegen die Versklavung seines Volkes unterstrich das Prinzip Freiheit; die aufopfernde Fürsorge von Jesus für die Armen und Unterdrückten und sein Wunsch nach Frieden unter den Menschen unterstrichen das Prinzip der Solidarität, und die von Mohammed vermittelte Botschaft betonte die Gleichheit aller rechtschaffenen Menschen vor Gott, was unter anderem durch das einheitliche weisse Gewand aller Mekka-Pilger und den neutralen Platz der Gläubigen in der Moschee eindrücklich veranschaulicht wird.

    LESENSWERT
    http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/zeitung/leserbriefe/national/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=324422

    Weitere Artikel

    Unglaublich....
    http://bazonline.ch/schweiz/standard/Nun-kommt-auch-das-BurkaVerbot-aufs-Tapet/story/21139947

    Neues Plakat:
    http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/minarett-gegner-zuenden-2-stufe-131150


    "Spiel":
    http://www.minarett-attack.ch/

    VIOZ Präsident im Blick:
    http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/doppelt-am-problem-vorbei-131151



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 19.10.2009, 19:52


    Jüdische Frauen gegen die Anti-Minarett-Initiative 2009
    12. Oktober 2009

    Für Viele ist in Vergessenheit geraten, dass erst seit gut einem Jahrhundert die jüdische
    Gemeinschaft in der Schweiz volle Rechte geniesst und in Freiheit ihre Religion leben darf.

    Beiträge in Politik, Kultur und Wissenschaft sind seither Zeugen einer gelungenen Integration
    der jüdischen Minderheit.

    Ein Minarettverbot wäre ein Baustein zur Ausgrenzung einer grossen Minderheit.

    Ausgrenzung schürt Abschottung, Extremismus und gegenseitige Gewalt.
    Die Ablehnung des Minarettverbotes als demokratisches Zeichen des gegenseitigen Respekts
    kann sich erfahrungsgemäss integrativ und besonders für emanzipative Kräfte unterstützend
    auswirken. Erst eine offene Haltung der Mehrheitsgesellschaft ermöglicht echte
    Mitverantwortungs-Übernahme durch die islamischen Gemeinschaften.

    Jüdische Schweizer Frauen rufen daher alle Schweizer Frauen dringend auf, ihre politischen
    Rechte wahrzunehmen und am 29.November 2009 NEIN zu stimmen zur Anti-Minarett-
    Initiative

    Batja Guggenheim-Ami, St. Gallen
    Gaby Belz, St. Gallen
    Kontakt
    Batja Guggenheim-Ami Gaby Belz
    071 223 60 39 076 391 48 42
    guggi@vtxmail.ch gaby@belz-gmbh.ch



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 19.10.2009, 20:06


    «Wir halten radikale Kräfte in Schach»
    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Vielen-Schweizer-Muslimen-sind-Minarette-egal-28580468

    Nicht hoch, nein höchst mutig beschützt uns der sogenannt "höchste Schweizer" im Land vor radikalen Kräften, die es zumindest so in der (deutschsprachigen) Schweiz gar nicht gibt.

    Müssen diese Kräfte vielleicht erst importiert, aktiviviert werden?
    Oder anders gefragt, seit wann lassen sich radikale Kräfte, die weder Furcht vor Waffen oder gar dem Tod haben, durch Stilblüten in Schach halten?

    Und ... in die innerislamische Einheit investieren wir alle gerne - doch leider haben sich diese Investitionen bislang immer noch als Verlustinvestitionen erwiesen, da das Zahlungsmittel "ordentliche, aufrichtige und gleichberechtigte Kommunikation" von "höchsten" Stellen sich bislang (seit jahrhunderten!) auch immer als schöne Blüten erwiesen haben, die sich im Weiteren niemals zu bekömmlichen Früchten entwickelt haben.

    Und unser Vertrauen setzen wir allein auf Gott - unser Vertrauen allerdings schenken wir Menschen, welche es verdient haben - und jene erkennen wir allein an ihren TATEN.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 19.10.2009, 22:38


    "Muslime sollen zuschauen, wie auf Minarette geschossen wird"

    Heute bekam ich einen Anruf vom Schweizer Fernsehen Radio DRS Basel mit der Bitte doch für morgen Muslime im Namen der Basler Muslimkommission (BMK), so mind. 4 an der Zahl, zu suchen, mit welchen man doch dieses tolle SVP "Knall das Minarett um" Spiel anschauen, wenn schon nicht spielen möchte (wie ich zuerst verstand), um sich anschließend mit ihnen darüber zu unterhalten, welche Gefühle dies doch bei ihnen auslöste.

    Welch interessantes Anliegen.

    Was sollte damit erreicht werden?
    Vielleicht mochte man eine erzürnte Reaktion ob dieses durchknallenden Angebotes provozieren?Vielleicht wollte man sehen, mit welchem "Genuss Muslime den ohnehin geschmacklosen "Kakao tränken", durch welchen man sie zieht?Oder fand man diese Idee einfach (medien)geil?
    Nun, ich weiss es nicht und ehrlich gesagt, will ich es auch gar nicht wissen und ich kenne auch noch keinen, der Interesse an diesem Wissen hätte und hoffe inständig, dass eventuell danach kontaktierte Muslime auf solches Anliegen mit besonnener Sprachlosigkeit und verständigem Unverständnis reagiert haben.

    Hier meine Antwort an den zuständigen Redakteur:
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr Erny

    Vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage.

    Wir sind allerdings zur Ansicht und Auffassung gelangt, dass es für uns weder schicklich, noch passend ist, dieses geschmack- und niveaulose Spiel anzusehen, anderen beim Spielen über die Schulter zu sehen oder es gar selbst zu spielen - ganz nach dem Ihnen sicherlich bekannten Motto: "Warum sollte man den Kakao auch noch trinken, durch den man gezogen wird".

    Wir möchten uns allerdings sehr freuen, wenn das Schweizer Fernsehen mit gleichem Engagement die Muslime bei positiven Anlässen und Integrationsbemühungen begleiten möchte und deren positive Emotionen einem breiterem Publikum zugänglich machen wollte.

    Mit freundlichen Grüßen
    M.M.Hanel
    Sprecher der BMK zur Minarettverbotsinitiative
    Hier die Antwort von Herrn Erny Zitat:
    Sehr geehrter Herr Hanel

    Besten Dank für ihre mail. Schade, dass die Basler Muslimkommission nicht bereit, uns die gewünschten Kontakte zu vermitteln. Gerne komme ich in einem anderen Zusammenhang wieder auf Sie zurück.

    Mit freundlichen Grüssen,
    Simon Erny
    Inlandkorrespondent Nordwestschweiz
    Schweizer Fernsehen
    Radiostudio Basel
    Novarastrasse 2
    CH-4002 Basel
    Telefon +41 (0)61 365 34 11
    Telefon direkt +41 (0)61 365 35 47
    Telefax direkt +41 (0)61 365 35 52
    Mobile +41 (0)79 358 55 58
    simon.erny@sf.tv
    Mein Kommentar:
    Schade, dass man der BMK sozusagen mehr oder weniger einen Vorwurf macht, die gewünschten Kontakte nicht zu vermitteln, anstatt Verständnis für die Ablehnung zu signalisieren. Dennoch erwarten wir gerne das auf uns Zurückkommen.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 20.10.2009, 18:28


    Medienmitteilung vom Dienstag, 20. 10. 2009
    Gegen die Initiative – für die Religionsfreiheit

    Zehn bekannte Schweizer Missions- und Hilfswerke, Entwicklungs- sowie
    interreligiöse Organisationen stellen sich entschieden gegen die am 29.
    November zur Abstimmung gelangende Minarett-Initiative. Die Wahrung
    der Freiheitsrechte, die Möglichkeit, Glaubensüberzeugungen frei
    auszudrücken und zu leben, sowie das Einstehen für die Rechte von
    Minderheiten liegen dieser Haltung zugrunde.

    Die gemeinsame Aufforderung von Bethlehem Mission Immensee, Brot für alle,
    Caritas Schweiz, Christlicher Friedensdienst, E-CHANGER, DM-échange et
    mission, HEKS, IRAS COTIS, Katharina-Werk und mission 21, die Initiative gegen
    den Bau von Minaretten abzulehnen, stützt sich auf die Allgemeine Erklärung der
    Menschenrechte (UNO-Resolution von 1948, deren Bestandteil auch die
    Religionsfreiheit ist), die demokratischen Prinzipien in der Schweiz und christliche
    Werte. Die Initiative widerspricht in ausgeprägtem Masse der humanen und
    liberalen Tradition der Schweiz. Ein generelles Minarettverbot würde die
    vielerorts vorhandene Bereitschaft untergraben, den Weg der Integration im
    gemeinsamen Dialog und gegenseitigen Respekt zu gehen.
    Zusammenleben in Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit
    Grundrechte wie die Religionsfreiheit, die Glaubens- und Gewissensfreiheit und
    die Gedanken- und Meinungsäusserungsfreiheit sind fundamentale Bestandteile
    der Schweizer Bundesverfassung. Sie sind Grundsteine unseres Zusammenlebens
    in Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit. Wer sie antastet, schadet unserer Heimat.

    Das Menschenrecht der Glaubens- und Religionsfreiheit beinhaltet sowohl die
    freie Wahl als auch die freie Ausübung eines Bekenntnisses. Durch ein
    Minarettverbot würden muslimische Menschen gegenüber Nichtmuslimen
    rechtlich ungleich behandelt und somit diskriminiert.

    Toleranz und Freiheit fördern Zusammenwirken

    Aus einer jahrhundertelangen Geschichte von blutigen Glaubenskriegen, aber
    auch aus unseren Erfahrungen mit Toleranz und Freiheit haben wir Schweizer
    und Schweizerinnen gelernt, dass ein Zusammenleben in Frieden und ein
    förderliches Zusammenwirken in unserem Staatswesen nur möglich ist, wenn
    Glaubensüberzeugungen frei ausgedrückt und gelebt werden können. Bei einer
    Annahme der Initiative würde die Schweiz in ihrem Engagement gegen religiöse
    Diskriminierungen auf der Welt und in ihrem Engagement für die Menschenrechte
    unglaubwürdig.

    Einstehen für die Rechte von Minderheiten

    Die Schweiz und ihre Missions- und Hilfswerke stehen weltweit für die Rechte von
    Minderheiten ein. Eine Einschränkung der Rechte religiöser Minderheiten in
    unserem Land, ihren Glauben sichtbar zu leben, wäre ein Rückenschuss für die
    Schweiz und die Arbeit ihrer Hilfswerke. Nicht zuletzt würde eine Annahme der
    Minarettinitiative gegen verschiedene internationale Abkommen verstossen.
    Aufgrund dieser Überlegungen empfehlen die an der gemeinsamen Medienkonferenz
    anwesenden Organisationen ebenso wie National- und Ständerat:

    Nein zum Minarettverbot!

    Gemeinsame Medienkonferenz „Nein zur Minarettverbots-Initiative“
    Folgende Missions- und Hilfswerke, Entwicklungsorganisationen sowie interreligiöse
    Organisationen nehmen Stellung: Bethlehem Mission Immensee (BMI), Brot für alle
    (BFA), Caritas Schweiz, Christlicher Friedensdienst (cfd), E-CHANGER, DM-échange et
    mission, HEKS, IRAS COTIS, Katharina-Werk und mission 21.
    Information / Kontakt
    Ausführliche Stellungnahmen der an der gemeinsamen Medienkonferenz
    vertretenen Organisationen sowie Internet-Links zu Veranstaltungen und
    weiterführenden Informationen finden Sie in dieser Medienmappe.

    Für eine erste Kontaktnahme betreffend Positionierung Minarettverbots-Initiative
    und Wahlempfehlung wenden Sie sich bitte an:
     Lukas Zemp, Abteilungsleitung Kommunikation und Marketing mission 21,
    E-Mail: lukas.zemp@mission-21.org oder Tel. 061 260 23 15
     Susanne Stahel, Mediensprecherin HEKS,
    E-Mail: stahel@heks.ch oder Tel. 076 461 88 70
     Heidi Rudolf, Beauftragte für interreligiöse Begegnungs- und
    Integrationsarbeit (Katharina-Werk), E-Mail: h.rudolf@katharina-werk.org
    oder Tel. 061 307 22 50.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 20.10.2009, 22:15


    Weitere Reaktionen

    Morgen in der Sendung Rundschau auf SF1 um 20.50:
    http://www.sf.tv/sendungen/rundschau/index.php

    Religiöse Institutionen gegen die Initiative:
    http://www.mission-21.org/deutsch/12-minarettverbots-initiative/

    Politische Parteien gegen die Initiative:
    http://www.cvp.ch/de/documents/ein_klares_nein_zur_anti-minarett-initiative_docdetail---0--0--0--1--6102.html

    Wirtschaft gegen die Initiative:
    http://www.economiesuisse.ch

    Grossaufmarsch gegen die Minarett-Initiative

    CVP, FDP, SP, Grüne, BDP, EVP und GLP treten gemeinsam gegen das Volksbegehren an. Und sie fahren schweres Geschütz auf.

    Das Begehren sei eine unnötige, rechtswidrige Provokation, die den Religionsfrieden und das Zusammenleben verschiedener Kulturen gefährde: Deutliche Worte des Gegen-Komittees.

    An einer Medienkonferenz am Dienstag in Bern kritisierten Vertreterinnen und Vertreter der sieben Parteien, die je eine eigene Kampagne führen, die Initiative scharf. Bei der Anti-Minarett-Initiative handle es sich um eine unnötige, rechtswidrige Provokation, die den Religionsfrieden und das Zusammenleben verschiedener Kulturen gefährde. Die Initiative verletze die verfassungsmässig garantierte Glaubens- und Gewissensfreiheit, das Völkerrecht und die in der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) garantierte Religionsfreiheit. Zudem greife sie in die Kantons- und Gemeindeautonomie

    Weiterlesen: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Grossaufmarsch-gegen-die-MinarettInitiative/story/16439921#



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 21.10.2009, 23:31

    Prof. KREIS in ALLSCHWIL
    Prof. KREIS in ALLSCHWIL

    Professor G. KREIS in Allschwil (Pfarrei St. Peter und Paul) am 21.10.09 zur Antiminarettinitiative

    Youtoube:
    http://www.youtube.com/watch?v=3vgqQdu6y4U Teil 1

    http://www.youtube.com/watch?v=NEryCi91gA8 Teil 2

    http://www.youtube.com/watch?v=n8HVt8AlBdU Teil 3

    Hier der Vortrag in Schriftform.

    Passt die Minarett-Initiative zur Schweiz?
    Georg Kreis:

    Pfarreisaal St. Peter und Paul, Allschwil, 20. Okt. 2009

    Denke ich an die Direkte Demokratie der Schweiz (wie Heinrich Heine sorgenvoll an Deutschland in der Nacht gedacht hat), dann kommt mir Goethe in den Sinn, beziehungsweise Faust I, wo Mephisto sagt: "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft." Diese paradoxe Situation haben wir nicht immer. Leider schafft das Böse zuweilen auch Böses, und führt auch Gutes zum Glück manchmal zu Gutem. Aber es gibt, gerade in der Direkten Demokratie, auch das Schlechte, das zum Besseren führt oder führen kann, wenn wir es nur wollen.

    Das Böse ist in unserem Fall die Anti-Minarett-Initiative. Aber sie zwingt uns, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was die Werte unseres Landes sind, wofür man als Bürgerin und Bürger einstehen muss, und das ist "das Gute". Darum sind wir hier. Es geht hier aber nicht um Parteipolitik, ich möchte Sie, meine Damen und Herren, auch nicht argumentativ platt reden. Sondern ganz im Gegenteil sehr ermuntern, mit Ihren eigenen Überlegungen und Fragen in einen Dialog einzutreten. Aber jemand muss anfangen, ich habe es übernommen, mit ein paar Gedanken den Abend zu eröffnen. Ich werde darum die folgenden drei Hauptfragen ansprechen:

    1. Was will die Initiative?
    2. Worauf reagiert die Initiative?
    3. Was bewirkt die Initiative?

    Schliesslich die Frage, ob die Anti-Minarett-Initiative, das Minarett und der Islam zur Schweiz passen oder nicht.


    1. Die Initiative will Mehreres.

    Sie will gemäss Wortlaut, ab sofort den Bau neuer Minarette verbieten. Die vier bereits bestehenden (in ZH, GE, Wi, Wangen/Olten) dürften stehenbleiben. Hört man den Initianten zu, geht es aber um mehr: Man will "ein Zeichen" setzen gegen die Islamisierung Europas und gegen den sog. Islamismus. Die Initiative soll dagegen antreten, dass in der Schweiz Ehrenmorde üblich, dass die Scharia und für Frauen der Verhüllungszwang eingeführt , dass Frauen beschnitten, zwangsverheiratet und gesteinigt werden. Dies alles gemäss den Aussagen der Initianten. Der Islam insgesamt wird als Religion und Gesellschaftsauffassung der Unfreiheit bezeichnet. Walter Wobmann, der Präsident des Initiativkomitees, ein Politiker, wie die Presse feststellt, ohne Leistungsausweis kann locker behaupten: "Wer zum Minarett ja sagt, muss am Ende auch zur Steinigung ja sagen."(Tagi, 16. Okt. 2009).

    Selbst nimmt man in Anspruch, für Freiheit einzutreten. Man sei auch für Religionsfreiheit, der Turm einer Moschee liege aber ausserhalb, er sei ein Machtsymbol, passe nicht in unsere Zivilisation. Die Muslime hätten sich als Gäste unserer Kultur anzupassen.

    Die Initiative, dass muss ich zum Schluss dieses Abschnittes sagen, ist eine Mogelpackung: Entweder geht es um das Türmli oder es geht um andere Fragen, ob es den Islam überhaupt geben darf oder was immer. Ginge es z.B. um die Frage der körperlichen Verstümmelung oder der Steinigung: Wenn es eine Initiative nur dazu gäbe und sich diese Initiative nicht in diffamierender Art nur gegen Muslime richten würde, ich würde sie sogleich zusammen mit der SVP unterzeichnen. Allerdings: Sie wäre völlig überflüssig, weil solche Dinge über bestehendes Recht (Art. 122 St.GB/Körperverletzung) bereits verboten sind.

    Die Initiative unterstellt den Muslimen pauschal Fundamentalismus, um dem eigenen Fundamentalismus huldigen zu können. Sie unterstellt ihnen Intoleranz, um selber intolerant sein zu können. Sie verteufeln, damit sie den Teufel an die Wand malen können. Die schwarze Burka auf dem Plakat ist so ein Teufel. Dazu eine Geschichte: Letzten Sonntag (18. Okt.) zeigte der Sonntagsblick auf der Titelseite ein ziemlich gewöhnliches muslimisches Paar mit dem Titel: "Lasst die Muslime in Ruhe". Ich fragte die Kioskfrau, ob sie mit der Aufforderung einverstanden sei. Ihre Antwort: Aber das sind doch keine Muslime. Sie dachte an die verteufelende Burka.

    2. Worauf reagiert die Initiative?

    In einer zu wohlwollenden und zu verständnisvollen Interpretation kann man sagen, die Initiative sei eine verständliche Reaktion auf die starke Zunahme der muslimischen Bevölkerung der Schweiz. Dieser Anteil an der Bevölkerung hat tatsächlich stark zugenommen. So besehen muss es nicht erstaunen, dass es ein gewisses Unbehagen in der Bevölkerung des Einwanderungslandes gibt.

    1960 umfasste die muslimische Minderheit erst 3000 Muslime (wovon 130 mit schweizerischer Staatsbürgerschaft), 1980 waren es bereits 56'000 (wovon 3000 mit schweizerischer Staatsbürgerschaft). Zwischen 1980 und 1990 kam es zu einer Verdreifachung auf 152'000 Menschen muslimischen Glaubens. In der Volkszählung von 2000 wurden 310'806 Muslime registriert (wovon 12 Prozent mit schweizerischer Staatsbürgerschaft, ca. 40’000). Die in der Schweiz lebenden Muslime stammen aus verschiedenen 140 Nationen. Die nationale Herkunft ist in der Regel prägender als der gemeinsame Nenner des Islams.

    Die Reaktionen gelten nicht einfach den abstrakten Zahlen, die über Statistiken angeliefert werden. Sie reagieren auch auf die Tatsache, dass die Muslime in der Schweiz ihren Aufenthalt nicht (mehr) als temporäres Provisorium verstehen, sondern als dauerhaftes Definitivum und darum auch vermehrt von ihren Grundrechten gebrauch machen wollen. Dazu gehört insbesondere das der freien Religionsausübung. Dazu gehören auch Feiertragsordnungen und Stundenplannischen für den an sich privaten Religionsunterricht. Hinzu könnte auch gehören, obwohl das z.Z. nicht im Vordergrund steht, die Inanspruchnahme der Behörden beim Einziehen der freiwilligen "Kirchensteuer", wie dies bei anderen Religionsgemeinschaften der Fall ist. Aber auch die kulturelle Betätigung und - ein sehr triviales "Grundrecht", die Möglichkeit, bestimmte Waren, insbesondere Lebensmittel, nach ihrem Gusto konsumieren zu können. Da müssen sie allerdings nicht lange darum bitten, der weltliche Markt meldet sich da von alleine bei der potentiellen Käuferschaft.

    Wie reagieren die ernsthaft praktizierenden Christen? Sie respektieren die legitimen Bedürfnisse anderer Religionen. Der Anti-Islamismus wird vor allem von total verweltlichten Christen betrieben, die plötzlich meinen, "ihre" Religion verteidigen zu müssen, für die sie sich sonst nicht interessieren. Viele Muslime sind wie viele Christen säkularisiert. Höchstens 15% sind wirkl. praktizierend, man mag sich darüber freuen oder dies bedauern. Eine solide Gläubigkeit ist gerade in Migrationsverhältnissen ein ausgesprochen positiver, stabilisierender Faktor. Die Kirchen und der Rat der Religionen haben sich markant gegen die Initiative ausgesprochen. Desgleichen die Parl. gruppe für Menschenrechte und gegen Rassismus.

    3. Was bewirkt die Initiative?

    Die Initiative bewirkt nicht, was sie anzustreben vorgibt. Bundesrätin Widmer-Schlumpf sagte völlig zu Recht, dass es bei Annahme der Minarett-Initiative keinen einzigen Fundamentalisten weniger geben würde.

    Die Initiative bewirkt hoffentlich, wie bereits gesagt, eine positive Auseinandersetzung mit dem Islam und die hoffentlich vorurteilslose Wahrnehmung der muslimischen Realität und deren Würdigung als Bereicherung der schweizerischen Vielfalt der Kulturen. Ich weiss nicht, wie weit Muslime in der Schweiz anders sind und anders sein müssen als z.B. in den Nachbarländern. Auf Seiten der schweizerischen Mehrheitsgesellschaft gibt es aber die Vorstellung, dass "Fremdes" eingeschweizert werden kann. Das war bezüglich der Juden der Fall: Viele hielten Juden im allgemeinen (eine unsinnige Kategorie) für problematisch, aber die Schweizer Juden, die waren akzeptabel. Aus protestantischer Sicht könnte Ähnliches auch gegenüber Katholiken gespielt haben: Katholiken an sich gefährlich, diejenigen der Schweiz (und von Allschwil) akzeptabel. Bei den Muslimen könnte sich Änliches abspielen. Wenn sie sich bis zu einem gewissen Grad an die hiesigen Verhältnisse anpassen, werden sie von den Hiesigen als Ihrige verstanden.

    Die Initiative stört den Integrationsvorgang. Sie macht in allg. Weise Stimmung gegen Muslime und aus den Muslimen 2.Klassmenschen. Das hat Folgen allein durch die negative Abstimmungspropaganda - jenseits des Türmli, es erschwert bei ihnen z.B. die Lehrstellensuche, die Anstellung, die Wohnungssuche, die Einbürgerungen etc. . Die Initiative bewirkt das Gegenteil von dem, was sie anzustreben vorgibt. Sie drängt Muslime aus der Öffentlichkeit in die Subkultur, ins gesellschaftliche Ghetto.

    Was das ist, könnten die Schweizerischen Kath. an ihrer eigenen Geschichte ablesen. Auch sie waren in breiten Teilen der Landes lange Zeit Zweitklassbürger. Noch in den 50er Jahren durfte in ZH eine Kath. Kirche (die Dreikönigskirche im Engequartier) nicht mit einem Turm versehen werden. Damals richtete man die gleichen Argumente gegen die Katholiken: Machtanspruch des pol. Katholizismus. Erst 1973 und 2001 sind gegen die Selbstorganisation der Katholiken gerichtete Bestimmungen aus unserer BV genommen worden.

    Die Hauptfrage zum Schluss: Passen die Minarett-Initiative, das Minarett und der Islam zur Schweiz oder nicht. Die Schweiz ist zur Recht stolz auf ihre kulturelle Vielfalt, auf das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen. Das geschieht aber nicht von alleine. Dazu muss man, wie einem Garten, sorge tragen. Die Initiative ist, so besehen, unschweizerisch, und muss möglichst eindeutig abgelehnt werden.

    Uns steht wieder einmal Weihnachten bevor. Vor drei Jahren kam plötzlich die Behauptung auf, dass aus Rücksicht auf die Muslime in den schulen nicht mehr Weihnachten gefeiert werden dürfe. Die muslimischen Organisationen haben aber ausdrücklich für die Schulweihnacht ausgesprochen. Die Partei, die sich jetzt für das M-Verbot stark macht, hat aber sogar in einem Inserat (Solange wir noch dürfen) gegen die Muslime gehetzt. Sie will die Welt schlechter haben, als sie ist, damit sie selbst schlecht sein kann. Darum müssen wir das Gute tun und dieser Initiative eine klare Abfuhr erteilen.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 23.10.2009, 19:12


    Minarett-Initiative: Volk sagt Nein
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/dossier/die-islamdebatte/MinarettInitiative-Volk-sagt-Nein/story/13908813

    Dreifaltige Einfalt in der Minarett-Debatte
    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/dreifaltige_einfalt_in_der_minarett-debatte_1.3928815.html

    Aktuellste Umfrage:
    http://www.gfsbern.ch/pub/SRGTrend_23_10_09.pdf

    Quelle:
    http://www.gfsbern.ch/publikationen/fberichte.php?showid=335&lang=de&sub2=


    Interessantes Editorial von jüdischer Seite:
    http://www.tachles.ch/Editorial.61.0.html?&tx_ttnews[issue_id]=508&tx_ttnews[tt_news]=6967&tx_ttnews[backPid]=60&cHash=557d9a2110

    Integration und Glaube an Allah kein Widerspruch

    Der Glaube an Allah und Integration sind laut einer von Innsbrucker Psychologinnen durchgeführten Studie kein Widerspruch
    21. 09. 2009

    Ob sich MigrantInnen in Österreich integrieren oder separieren, hängt von vielen Faktoren ab.
    Mit der Frage, welche Rolle die Religion im Akkulturationsprozess spielt, haben sich Forscherinnen vom Institut für Psychologie der Universität Innsbruck beschäftigt. Sie liefern ein differenziertes Bild über die Zusammenhänge von Religion und Akkulturation.


    Im Rahmen des Forschungsprojekts „Religiosität und Akkulturation“ haben Dr. Tatjana Schnell und ihr Team vom Institut für Psychologie in Tirol eine Studie mit 129 AsylwerberInnen, 107 Menschen mit Migrationshintergrund und 136 ÖsterreicherInnen durchgeführt. „Uns hat interessiert, ob die intensive Ausübung nicht-christlicher, also fremder Religiosität die Integration ins Aufnahmeland verhindert“, sagt Tatjana Schnell. Aus diesem Grund sind laut Schnell die Ergebnisse der MigrantInnen-Befragung – der Großteil der Befragten kommt aus der Türkei und Osteuropa –besonders interessant, denn: „Der Islam wird oft als Integrationsbarriere und Symbol der Abgrenzung aufgefasst. Unsere Studie hingegen legt nahe, dass keine Zusammenhänge zwischen überzeugter Glaubensausübung und Integration bestehen“, erklärt die Psychologin.

    Muslime besonders religiös
    Durchgeführt wurde die Untersuchung anhand von differenzierten Fragebögen mit insgesamt 134 Fragen zu 9 verschiedenen Themenbereichen. Erfahrungen während der Einlebephase in Österreich wurden dabei ebenso abgefragt wie die tatsächliche Integration oder eben auch die Themen Glauben und Religiosität. „In der Auswertung wurden die Ergebnisse zu den unterschiedlichen Themenbereichen miteinander in Beziehung gesetzt. Es hat sich dabei keine Korrelation zwischen der Ausprägung der Religiosität und dem Maß an Integration herausgestellt “, betont Schnell. Von den befragten MigrantInnen mit muslimischem Glauben bezeichnen sich 72 Prozent als überzeugt religiös, wobei die Religiosität unter den in Österreich geborenen Muslimen ausgeprägter ist als in der Elterngeneration. Das Ausmaß der religiösen Überzeugtheit ist hingegen deutlich geringer unter katholischen und orthodoxen Christen mit Migrationshintergrund. Zwei Drittel der befragten Muslime sind gut integriert, so das Ergebnis der Studie. Religiosität ist also kein Hindernis für die Integration. Ob sich MigrantInnen integrieren oder separieren hängt vielmehr davon ab, wie hoch der Akkulturationsstress und die Sprachkenntnisse der Betroffenen sind. Aber auch die individuelle Persönlichkeit ist ein Faktor.

    Separation geht häufig mit Fundamentalismus einher
    In der Gruppe der in Separation lebenden Muslime nimmt Religiosität allerdings eine problematische Rolle ein: Unter ihnen sind das Zugehörigkeitsgefühl zum Islam ebenso wie Fundamentalismus überdurchschnittlich ausgeprägt; allerdings ist das Wohlbefinden relativ niedrig, was laut Schnell bemerkenswert ist: „Es gibt Theorien, die besagen, dass Religiosität die emotionale Seite der Migration erleichtert. Unsere Befragungen ergaben aber das Gegenteil“, erklärt sie. In Separation lebende MigrantInnen leiden außerdem besonders häufig an Sinnkrisen, wie die Studie ergab. „Fundamentalismus gilt eigentlich als stabiles Sinnsystem, im österreichischen Kontext erweist sich diese Strategie zur Bewältigung der Lebenssituation aber offenbar als erfolglos“, unterstreicht die Wissenschaftlerin. „Diese spezifische Gruppe weist mangelnde Sprachkenntnisse auf, erlebt – wohl auch deshalb – die Berufsfindung als besonders schwierig und hat Probleme mit österreichischen Sitten und Gebräuchen. Hinzu kommt, dass diese Personen das Gefühl haben, keine Kontrolle über ihr Leben zu haben. Sie erfahren sich als Spielball des Schicksals, was wir in der Psychologie als ‚fatalistische Externalität‘ bezeichnen. Das alles sind Gründe, um sich zurückzuziehen.“ – Die Studie legt damit einmal mehr nahe, dass es zur Verhinderung fundamentalistischer Tendenzen weit sinnvoller ist, der Separation vorzubeugen – z.B. durch Möglichkeiten der Mitgestaltung und Verantwortungsübernahme in der Gesellschaft – als Muslime in ihrer Religionsausübung einzuschränken. „Unsere Ergebnisse basieren natürlich auf freiwilliger Teilnahme, was sich auf die Repräsentativität der Stichprobe auswirkt“, fügt Tatjana Schnell hinzu. „Es ist davon auszugehen, dass diejenigen, die bereits besser integriert sind, eher bereit waren zur Teilnahme als die Nicht-Integrierten“, erklärt sie. Für den Zusammenhang zwischen Religiosität und Integration würden sich allerdings keine wesentlichen Veränderungen ergeben.

    Quelle: http://www.uibk.ac.at/ipoint/news/uni_und_forschung/711914.html am 6.10.2009



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 24.10.2009, 20:06


    «Religionsfrieden»
    von Aernschd Born

    Minarette köpfen, Muezzin zum Verschwinden bringen: ein Videogame heizt den heiligen Krieg gegen Minarette an. Und im Arbeitszimmer des Pfarrers sorgt die muslimische Putzfrau für Aufregung.

    Radio Zweierlei/Zytlupe SR DRS Radio plus

    http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendungen/zweierleier-zytlupe/2812.sh10104414.html

    http://www.drs.ch/lib/player/radio.php?audiourl=rtsp%3A%2F%2Fa168.v23910e.c23910.g.vr.akamaistream.net%2Fondemand%2F7%2F168%2F23910%2F4ae1c334%2Faudio.drs.ch%2Fdrs1%2Fsatire%2F091024_zweierleier.MP3&sg=10000065&sh=10104414



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 25.10.2009, 14:24


    Freiheit für die Moscheen
    Frank A. Meyer im BLICK.ch
    http://www.blick.ch/news/fam/freiheit-fuer-die-moscheen-131707

    Highlights:
    Zitat: Findet irgendwo eine offene Diskussion über diese unfriedliche Religion statt? Nein. Denn wer immer sich offene Worte erlaubt, wird als Rassist verschrien.
    Ja, war was anderes zu erwarten?

    Der ISLAM ist unfriedlich, inkompatibel mit westlicher, zivilisatorischer Lebensführung ... ja ... letztlich sogar Teufelswerk?!

    Diese Diskussion bringt uns nicht weiter und Muslime sind gut beraten, nicht mehr auf diese einzutreten, denn jegliches Engagement führt letztlich zu noch mehr Unverständnis, verhärteten Fronten und zu gegenseitiger Aversion und daraus unabwendbarer, auch tätlicher Aggression. Gott, bewahre!

    Was bleibt den Muslimen dann für eine Wahl?

    "6: 68
    Nun, wann immer du auf solche triffst, die [blasphemisch] dem Gespräch über Unsere Botschaften frönen, kehre ihnen den Rücken, bis sie über anderes sprechen; und wenn dich Satan [dich selbst] jemals vergessen lassen sollte, so bleibe nicht, nachdem du dich wieder erinnert hast, in der Gegenwart solch frevlerischen Volks, für welche jene, die Gottes gedenken, in keiner Weise verantwortlich sind. Dennoch ist es ihre Pflicht [die Sünder] zu ermahnen, damit sie sich Gottes erinnern mögen.
    Und überlasse all jene sich selbst, die, betört vom diesseitigen Leben, Spiel und vergängliches Vergnügen zu ihrer Religion gemacht haben, doch mahne [sie] damit, dass [im jenseitigen Leben] jeder Mensch für das zur Verantwortung gezogen wird, was er falsch gemacht hat und niemanden haben wird, ihn vor Gott zu bewahren, und niemanden, der Fürsprache für ihn einlegte; " Qur'an [6:68-70]

    und

    "Übe Nachsicht, gebiete das Rechte und wende dich von den Unwissenden ab." Qur'an [7:199]

    Und gemäß diesen qur'anischen Rechtleitungen ist es den Muslimen einmal mehr ans Herz gelegt, IHRE RELIGION recht zu studieren und in Gerechtigkeit aus- und darzulegen - und dann konsequent und kohärent AUSZULEBEN.

    Daran haben die Muslime zu arbeiten.
    DIES sei ihr Beitrag zur Integration.

    Nicht ist es ihre Aufgabe, diese archaischen, zwar nachvollziehbaren, aber dennoch kruden Vorstellungen der vielen Franka Ems in unerhörter Rede zu widerlegen - denn "sie hören nicht, obgleich sie hören" - sondern ihre Religion in ihrer wahren Schönheit, der aller Schöpfung gerecht werdenden Weisheit an und in sich selbst zu erfahren und diese Erfahrung den verständigen unter den Menschen darzulegen in Wort, Schrift und TAT.

    Und DANN: VERTRAUT auf GOTT!

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben:
    PS:
    Welch feindselige Religion, welche den frommen Muslimen gegenüber jenen, die blasphemisch und töricht über ihre Religion sprechen, NICHT befiehlt, diese zu töten, sie zu betrügen, sie zu überwältigen oder dergl. sondern anordnet: "LASST SIE IN FRIEDEN" ... denn GOTT wird ihnen vergelten.
    Doch ihnen ist es gleich ob du sie warnst oder nicht ...



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 29.10.2009, 08:39


    Keine Ausnahmegesetze! Nein zum Minarettverbot!

    http://www.swissjews.ch/de/metanavigation/medien/pressemitteilungen_sig/2009/20091028_presse_minarettverbot.php
    Die Dachorganisationen der Schweizer Juden bekräftigen ihre Ablehnung der Minarett-Initiative

    Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz PLJS bekräftigen ihre Ablehnung der Initiative gegen den Bau von Minaretten. Sie sprechen sich im Sinne der Gleichbehandlung und der Gerechtigkeit entschieden gegen jede Art von Gesetzen aus, welche nur für bestimmte Religionsgemeinschaften gelten sollen.

    Die Initiative verstösst gegen die in der Verfassung verankerte Religionsfreiheit. Diese umfasst auch das Recht für die Glaubensgemeinschaften, im Rahmen der geltenden Baugesetze ihre Gotteshäuser errichten zu dürfen.

    Die Initiative gefährdet ausserdem den Religionsfrieden und hemmt die Integrationsbemühungen der Muslime in der Schweiz.

    Als eine der ältesten Minderheiten in der Schweiz ist die jüdische Gemeinschaft heute in der Gesellschaft etabliert und integriert. Aber gerade weil die jüdische Gemeinschaft weiss, was Diskriminierung bedeutet, sieht sie es als Pflicht, sich aktiv gegen Diskriminierung, für Religionsfreiheit und für Religionsfrieden einzusetzen. Dieses Engagement ist ganz im Sinne der jüdischen Tradition.

    SIG und PLJS verschliessen ihre Augen aber auch nicht vor der Gefahr extremer religiöser Ausrichtungen. Sie nehmen die Ängste der Bevölkerung, dass extremes Gedankengut in der Schweiz verbreitet werden könnte, ernst. Doch ein Verbot von Minaretten vermittelt den Muslimen in der Schweiz ein Gefühl der Ausgrenzung und Diskriminierung und löst keine Probleme.

    Für ein friedliches Zusammenleben ist bedeutend, was in den Kirchen, Moscheen und Synagogen vermittelt wird, nicht wie diese aussehen. Nur eine Stärkung rechtstaatlicher Prinzipien kann letztlich die Antwort auf jegliche Art von Extremismus sein.


    Für weitere Informationen:
    Dr. Herbert Winter, Präsident SIG (044 251 81 00)
    Nicole Poëll, Co-Präsidentin PLJS (079 404 22 10)



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.10.2009, 23:25


    Zwei Beispiele von BRIEFEN an GSIW
    als REAKTIONEN auf die MINARETT-VERBOTSINITIATIVE

    Zitat: Sehr geehrter Herr Higazy,

    Wir möchten ihnen sagen, wie abstossend wir den Abstimmungskampf zur Minarettverbots-Initiative finden. Diese Plakatwerbung ist eine Schande für die Schweiz. Wir möchten uns hiermit mit den Mitmenschen vom islamischen Glauben solidarisieren.

    Unser Schwiegersohn ist Ägypter und wir waren bereits zwei Mal bei seiner Familie in seiner Heimat. Nie hätten wir dort auch nur ansatzweise irgendeinen Rassismus oder ein Vorurteil gegen uns gespürt, im Gegenteil, wir wurden überall auf das Allerherzlichste willkommen geheissen und sofort in die grosse Familie integriert.

    Es ist einfach lächerlich und beschämend: Überall wird von Globalisierung gesprochen, die Grenzen werden geöffnet usw. Aber wenn es dann im eigenen Land darum ginge, tolerant und in Frieden miteinander umzugehen, dann hört es bei vielen Menschen offenbar auf. Man geht zwar gerne überall hin in die Ferien, aber in der Schweiz wäre man am Liebster unter Schweizern. Anstatt dass man all das als Bereicherung ansehen würde.

    Wie schön wäre es doch, wenn wir auch hier Minarette hätten. In Ägypten haben wir die wunderschönen Moscheen und Minarette stets bewundert und uns daran gefreut. Sehr bedauerlich, dass so viele Menschen hier damit offenbar Mühe haben.

    Wir hoffen von ganzem Herzen, dass es nicht zu einem Minarett-Verbot kommen wird und werden uns selbstverständlich bei der Abstimmung entsprechend äussern.

    Herzliche Grüsse aus Luzern

    M. und M. K.-P.

    Hier noch ein weiteres Beispiel:

    Zitat: Sehr geehrter Herr Higazy,

    Im Namen einer Gruppe von Schweizern und Schweizerinnen möchten wir ihnen und ihren Glaubensbrüdern- und schwestern schreiben und ihnen mitteilen, wie tief betroffen und beschämt wir sind über die Gehässigkeit, mit welcher der Abstimmungskampf zur Minarettverbots-Initiative durchgeführt wird, und über die Widerlichkeit zum mindesten einiger Plakate der Initiativbefürworter.

    In dieser klein gewordenen grossen Welt können wir nur überleben, wenn wir lernen in Frieden und in gegenseitigem Respekt nebeneinander zu leben. Dazu gehört auch, dass wir unsere religiösen Symbole gegenseitig achten, Toleranz und auch Interesse füreinander pflegen. In diesem Sine möchten wir ihnen unsere Solidarität aussprechen. Es ist uns wichtig kundzutun, dass nicht alle Menschen hier sich durch Irreführung und Angstmache gegen friedliebende Muslime manipulieren lassen. Wir hoffen, dass die Gesellschaft Schweiz-Islamische Welt, aller Widerwärtigkeiten zum Trotz, ihre aufklärende Arbeit fortführen wird und die damit weiterhin zum besseren gegenseitigen Verständnis und zum Frieden zwischen Religionen und Völkern beitragen wird.

    Mit freundlichen Grüssen
    C. G.
    Unterschriften von vielen Anderen



    Die ANTWORT an GSIW

    Allen Zusendern sei hier stellvertretend für ihr Engagement gedankt.

    Zitat: Die vielen Zuschriften, welche unser Verein erhalten hat, bezeugen eine grosse Solidarität mit der Gemeinschaft der Muslime und Musliminnen und zeigen deutlich, dass man in der Schweiz ganz klar die Hinterhältigkeit dieser Initiative erkannt hat. Manche der Verfasser der an GSIW gerichteten Schreiben, fühlen sich als Schweizer beschämt, andere haben die islamischen Sitten und Bräuche im direkten, persönlichen Kennenlernen sehr positiv erlebt und wieder andere pflegen auch ganz selbstverständliche Freundschaft mit hier lebenden Muslimen.

    In der Tat ist diese Vorlage wie vielmals von den Medien berichtet, populistisch, rassistisch, menschenverachtend und nicht der Schweizer Tradition konform.
    Nicht nur aufgrund der üblichen, leidigen Hetzkampagnen der SVP, sondern auch einiger Medienleute wegen, die so hoffen, ihre Auflage steigern zu können - allen voran Herr Köppel von der Weltwoche und Frank A. Meyer vom Sonntagsblick und Standpunkte auf SF 2, findet diese Initiative mehr Gehör, als ihr vernünftigerweise tatsächlich zukommt.

    Die Mehrheit der Muslime fühlt sich hier sehr wohl und ist gut integriert. Ihr Glaube ist ihnen sehr wichtig und steht nicht im Gegensatz zur Schweizerischen Zivilordnung und Verfassung. Die Unwissenheit und auch Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit und Dreistigkeit, die gewisse Medien und Politiker vertreten und verbreiten, erstaunt immer wieder und die Annahme so einer Initiative wäre auf Lügen, Entstellungen und absichtlicher Irreführung aufgebaut.

    Im Sinne des positiven Dialogs zwischen Muslimen und Christen, der sich in den letzten Jahren in die richtige Richtigung entwickelt hat, hoffen wir, dass die Initiative verworfen wird. Auch im Hinblick auf das Ansehen der in der Schweiz lebenden Bevölkerung, sollte diese Initiative deutlich abgelehnt werden. Diese Vorlage ist dermassen publik gemacht worden, dass zu vermuten ist, dass einige Kreise in der arabischen Welt eine abwartende Haltung eingenommen haben. Vielleicht einmal mehr, um radikalen Kräften eine Chance zu geben, zu sagen, der Westen lehne ihren Glauben ab? Dies kann nicht es ja wohl nicht sein, was die SVP will!

    Die Schweizer Bevölkerung hat sich bisher nie blenden lassen von solcherlei Polemik und sich stets im weltoffenen und toleranten Sinn entschieden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Mohammed Higazy
    Sekretär GSIW



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 02.11.2009, 09:57


    Fragen an VIOZ einer spanischen Journalistin

    Zurich, 1.11.2009

    Dear Sir

    We thank you for your interest in our organisation. First we wish to emphasize that we don’t view ourselves as a conservative organisation as indicated in your mail. That another organisation view themselves as „progressive“, a view which we don’t share, doesn’t automatically make other organisations conservative. Furthermore, we understand the terms „progressive“, „liberal“,..etc. as primarily political.

    Our mission is not of political nature, but we represent and serve the Moslem communities in the area of Zurich irrespective of their political positions. So to say we are politically neutral.

    As to the questions raised in your mail, we herewith give our answers/comments:

    Q1. What are the arguments used by the muslim community to convince the Swiss to vote against the proposal. Are there initiatives, public discussions, rallies on the streets, etc.?

    A1. We view the debate as a Swiss-Swiss and not as a Swiss- Muslim debate. Wide groups of the Swiss are almost ashamed of this initiative and are concerned about the image of Switzerland abroad and its relation to Arabic and Islamic countries. Representatives of all religions declared their position as opposing the initiative. The Swiss people themselves are multi-cultural and they act wise when conflicts are addressed. We support these efforts and are glad to see that there are distinguished members of the Swiss Society, who defend their human and tolerant traditions and act to protect rights of belief and religions provided by the Swiss constitution. There is a large number of events in the Media to which some members of our communities are invited. We give our contribution and support according to our resources.

    Q2 The SVP camaign against the construction of new minaretts in Switzerland is very aggressive. How has it affected the muslim community.

    A2. We realised that we have to express a firm position without getting too excited about the development. We have to learn to accept such things as a part of the democratic process. We don’t view ourselves above criticism but expect to enjoy the same rights as other religions otherwise we would be confronted by a clear discrimination, which we don’t accept. Fortunately, as indicated above, wide segments of the Swiss society don’t accept that either.

    Q3. Do muslims in Switzerland feel harassed?

    A3. We must learn to have an open ear for justified criticism towards certain negative aspects associated with our religion and we should make more effort to adapt to and integrate in the Swiss society. Such efforts are ongoing and we receive intensive and extensive support from the state, political parties and communities of other religions. So long that we feel that there is a good spirit of cooperation, our members are encouraged and give their best. As soon as things develop in the direction of polemic actions or statements, which seem to lack a sincere will of understanding our religion and cultures, our members show signs of withdrawal and chances for integration are reduced. Our task is to support our members in this process. To answer the question we wish to emphasize that the positive forces in the society, which are providing us with support, are by far larger than the groups, which show some hatred. But we also have to learn being tolerant and not to expect to be accepted by all groups. Nevertheless we have to remain open for criticism and act in the service of our community while respecting the laws and traditions of our host country.

    Q4. Is there a xenophic sentiment in Switzerland?

    A4. We have to admit that the fear of Islam and the Moslems is growing. The causes are known and are subject of analysis by the academic community as well as many other interested groups. Serious root cause analysis is always helpful. There is also a large set of remedies under consideration. Immigration in a large scale is a new phenomena in Switzerland and solutions for the consequential problems have to be addressed and solutions must be iterated. Our organisation is exerting itself to cooperate in and accelerate this process.

    Q5. Why defending the construction of minarets? Mosques and centers for prayers are not enough?

    A5. Minarets here have taken the function of a symbol of religious freedom and for those who started the initiative, minarets seem to be perceived as a symbol of dominance of Islam. So it is like a virtual debate on a symbol. Minarets are often an integrated part of mosques and are primarily of architectural, artistic and aesthetics value, and not only linked to their original function of calling for prayers. The function is replaced today by many other means but the architectural form remained. If minarets would be admitted in Switzerland there is no intention that call for prayers would occur through them. A lot of citizens are not aware of that and we attempt to emphasize this point wherever possible.

    For VIOZ answering: Mr. Mahmoud El-Guindi

    Zürich, den 1. November 2009

    Zitat: Sehr geehrte Frau M.

    Wir danken Ihnen für Ihre Interesse an unsere Organisation „Vereinigung der islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ)“

    Erstens möchten wir betonen, dass wir uns von der VIOZ nicht als „konservative“ Organisation bezeichnen - wie dies in Ihrem E-Mail erwähnt wurde. - Wenn sich eine andere Organisation als „fortschrittlich“ bezeichnet, - eine Ansicht, die wir nicht teilen, heisst das nicht automatisch, dass andere Organisationen „konservativ“ sind. Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass die Begriffe „fortschrittlich“, „liberal“ usw. primär politischer Natur sind. Unsere Auftrag ist aber nicht von politischer Natur, sondern wir repräsentieren und dienen den islamischen Gemeinden, Stiftungen und Vereinen im Kanton Zürich, unabhängig von ihrer politischen Position. Wir sind so-zu-sagen politisch neutral.

    Auf Ihre Fragen, die in Ihrem E-Mail erwähnt sind, möchten wir folgende Antworte und Kommentare geben:

    Frage 1. Welche Argumente hat die muslimische Gemeinde, damit der Schweizer Bürger gegen die Initiative abstimmt? Haben Sie vor, Aktionen, öffentliche Diskussionen oder Demonstrationen usw. zu organisieren?

    Antwort 1. Wir betrachten die Debatte als innerschweizerische Debatte und nicht als Debatte zwischen der Schweiz und den Muslimen. Es gibt viele Schweizer, die sich für die Anti-Minaretten Initiative schämen und über das „Image“ der Schweiz im Ausland und über die Beziehungen der Schweiz zu den arabischen und islamischen Ländern sehr besorgt sind. Die Vertreter aller Religionen in der Schweiz sind gegen die Initiative. Das Schweizer Volk ist multi-kulturell und die Schweizer haben immer in solchen Konfliktsituationen weise gehandelt. Wir unterstützen diese Bemühungen und sind froh, dass angesehene Schweizer Bürger die Tradition der Menschlichkeit und Toleranz beschützen und die Schweizer Verfassungsrechte für Glaubens- und Religionsfreiheit weiter bewahren wollen. Es gibt viele Anlässe, zu welchen unsere Mitgliederorganisationen von den Medien eingeladen werden. Wir nehmen im Rahmen unserer Ressourcen daran teil.

    Frage 2. Die SVP Kampagne gegen den Bau von Minaretten in der Schweiz ist sehr aggressiv. Wie hat sie auf die muslimische Gemeinde gewirkt?

    Antwort 2. Wir realisieren, dass wir eine standhafte Position einnehmen müssen, ohne dass wir uns über den Fortschritt der Entwicklung zu sehr beunruhigen müssten. Wir müssen lernen, solche Vorkommnisse als Teil des demokratischen Prozesses zu akzeptieren. Wir betrachten uns nicht, als über jede Kritik erhaben, erwarten aber dieselbe Rechte wie die Angehörigen anderer Religionen, da wir sonst von klarer Diskriminierung getroffen werden, die wir so nicht hinnehmen. Zum Glück akzeptieren auch breite Schichten der Schweizer Gesellschaft, wie oben erwähnt, solche Diskriminierung nicht.

    Frage 3. Fühlen sich die Muslime in der Schweiz schikaniert?

    Antwort 3. Wir müssen lernen, ein offenes Ohr für berechtigte, konstruktive Kritik gegen negative Aspekte zu haben, die in Zusammenhang mit unserer Religion vorgebracht werden. Wir müssen uns weiter bemühen, uns in die Schweizer Gesellschaft einzupassen und zu integrieren. Solche Bemühungen werden stetig vorangetrieben und wir erhalten umfangreiche und intensive Unterstützung vom Staat, von den politischen Parteien und von den anderen Religionsgemeinschaften. Solange wir spüren, dass guter Wille zu Zusammenarbeit vorhanden ist, werden unsere Mitgliedorganisationen motiviert, ihr Bestes zu geben. Aber wenn sich die Debatte in Richtung polemischer Aktionen und Äusserungen entwickelt, in welchen echter Wille für das Verstehen unserer Religion und Kulturen offenbar fehlt, zeigen unsere Mitgliedorganisationen daran kein Interesse und ziehen sich eher zurück, was wiederum die Integrationschancen drastisch reduziert. Unser Ziel ist, dass wir von der VIOZ unsere Mitgliedorganisationen in diesem Prozess unterstützen. Um auf die Frage zurückzukommen, betonen wir, dass die für uns unterstützenden Kräfte in der Gesellschaft viel grösser sind, als die Gruppen, die Hass und Feindschaft uns gegenüber zeigen. Aber auch wir müssen mehr Toleranz üben und lernen, dass wir nicht erwarten dürfen, von allen und jeder Gruppe der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Jedenfalls, müssen wir offen für konstruktive Kritik bleiben und im Dienste unserer Gesellschaft in Respekt für die Gesetze und Traditionen unseres Gastgeberlands handeln.

    Frage 4. Gibt es Angstgefühle (Phobien) in der Schweiz?

    Antwort 4. Wir müssen zugeben: die Angst vor Islam und Muslimen wächst. Die Gründe dafür sind bekannt. Diese Gründe werden von den akademischen Kreisen und anderen interessierten Gruppen untersucht. Eine seriöse Basis-Analyse ist immer willkommen und hilfreich. Es gibt auch eine Menge von Umständen, die berücksichtigt werden. Massen-Migration ist ein neues Phänomen in der Schweiz und die daraus resultierenden Probleme müssen klar definiert werden. Die geeigneten Lösungen müssen eifrig gesucht werden. Unsere Organisation bemüht sich an diesen Prozess teilzunehmen und ihn zu beschleunigen.

    Frage 5. Warum verteidigen Sie den Bau von Minaretten? Sind Moscheen und Gebetsstätten nicht genug?

    Antwort 5. Hiesige Minarette haben hier die Rolle als Symbol für religiöse Freiheit übernommen und werden von den Initianten offenbar als Symbol des Herrschaftsanspruchs des Islams wahrgenommen. Somit befinden wir uns in einer virtuellen Debatte über ein Symbol. Oft sind Minarette Bestandteil der Moscheen und haben primär einen architektonischen, künstlerischen und ästhetischen Wert. Sie erfüllen ihre Rolle nicht nur im Zusammenhang mit ihrer ursprünglichen Funktion, nämlich für den Aufruf zum Gebet zu dienen. Diese Funktion wurde längst durch modernere Mittel ersetzt, aber die architektonische, künstlerische Funktion bleibt erhalten. Wenn der Bau von Minaretten in der Schweiz erlaubt bleibt, gibt es keine Absicht, die Gebetsausrufe über diese zu verkünden. Viele Bürger wissen das nicht und wir versuchen, ihnen diesen Punkt klarzumachen.
    Übersetzung von H.Abo Youssef



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 05.11.2009, 21:01


    Machtsymbole des Islams.
    Für den Basler Muslimbeauftragten Georg Vischer stellt die Minarett-Initiative einen Angriff auf die Religionsfreiheit dar.

    Kirchenbote: Herr Schlüer, haben Sie im Nahen Osten schon einmal eine Moschee besucht?
    Ulrich Schlüer: Verschiedentlich. Diese Welt ist mir nicht fremd.

    Haben die Minarette Sie dort gestört?
    Schlüer: Nein. In jedem Land sollen die Bürger entscheiden, welche Staatsordnung sie möchten. Als Schweizer Parlamentarier fühle ich mich verantwortlich für unser Land. Ich fühle mich nicht gedrängt, bestimmte Vorstellungen, die für die Schweiz gelten, missionarisch der ganzen Welt zu verordnen.

    Warum braucht es dann die Minarett-Initiative?
    Schlüer: Der Islam hat ein spezielles Problem, das ihn von anderen Weltreligionen unterscheidet. Der Islam ist einerseits eine Religion, andererseits vermittelt er eine verbindliche Gesellschafts- und Rechtsordnung, auf die er seine Anhänger verpflichtet. Insbesondere die Scharia enthält Elemente, die im diametralen Widerspruch zu den Freiheits- und Grundrechten unserer Bundesverfassung stehen. Das Minarett ist gleichsam die Speerspitze dieser machtpolitischen Ansprüche.

    Georg Vischer: Hier muss ich widersprechen. Natürlich kennt der Islam bestimmte Rechtsvorstellungen für eine islamische Gesellschaft, die in den arabischen Ländern teils rigide angewendet werden. Das Gleiche liesse sich vom Christentum behaupten: Hinter uns liegt eine jahrhundertlange Geschichte, in der Staat und Kirche um ein Rechts- und Staatsverständnis miteinander gerungen haben. Nach unzähligen Religionskriegen erlangten wir den freiheitlichen Rechtsstaat und die Religionsfreiheit, zu denen die Kirchen anfangs auch nicht mit ganzem Herzen Ja sagten. Die Religionsfreiheit ist eine Errungenschaft der Moderne. Heute leben in der Schweiz die verschiedenen Religionen und Konfessionen friedlich miteinander. Minarette, Kirch- und andere Türme, beispielsweise der BIZ-Turm in Basel, haben keine politische unerwünschte Wirkung. Sie sind transparente Symbole, die zeigen, wir sind da und wollen in der Gesellschaft Aufgaben übernehmen. Die Muslime und Moscheevereine in der Schweiz, die ich kenne, leben auf dem Boden unserer Verfassung. Darum ist es eine Missdeutung, wenn Minarette auf Plakaten in Speerspitzen verwandelt werden, um die Angst vor einem aggressiven Islam zu schüren.

    Sind Minarette keine Machtsymbole?
    Vischer: Nicht in der verzerrten Art, wie dies die Initiative darstellt. Auch Kirchtürme sind Symbole. Ich bin in Zürich aufgewachsen und sah die Limmatstadt als reformiert an. Als Bub störte es mich, dass in der Zwinglistadt katholische Kirchen standen. Heute, nach einem Leben mit Katholiken, freut es mich, dass in den reformierten Städten katholische Kirchen stehen. Ähnlich habe ich emotional eine Barriere, wenn plötzlich ein Minarett in den Basler Himmel ragen sollte. Doch werde ich auch daran Freude bekommen können, denn der Turm wird für Menschen stehen, die hier leben. Das Stadtbild bleibt nicht unberührt, wenn sich die Bevölkerung verändert.

    Schlüer: Das Minarett hat die Funktion einer Speerspitze der politischen Islamisierung. Es ist keineswegs so, dass sich das islamische Recht nur in Saudi-Arabien durchgesetzt hat: In der Schweiz gibt es einige tausend Zwangsehen von Frauen, die kein Selbstbestimmungsrecht haben, wenn sie heiraten wollen. Das ist verfassungswidrig. Es gibt etliche solche Gesetzesverstösse, die hier wegschauend einfach hingenommen werden. Wenn ich in Saudi-Arabien christliches Recht durchsetzen möchte, muss ich froh sein, wieder lebendig nach Hause zu kommen. Soviel zur Toleranz der beiden Religionen. Bei der Minarett-Initiative geht es nicht um Religionsfreiheit, sondern um politische Ansprüche, um Fragen des Rechts.

    Vischer: Ich bestreite nicht, dass es Muslime gibt, die die Scharia, das islamische Recht, einführen wollen. Ebenso gibt es Christen, welche die Gesetze in der Schweiz verändern möchten, wo diese ihrem Verständnis der biblischen Gebote widersprechen. Solche Ansichten darf es in unserer Gesellschaft geben und sie müssen sich dem öffentlichen Diskurs stellen. Das Problem ist: Die Minarett-Initiative beschneidet die verfassungsmässige Religionsfreiheit in der Schweiz. Deshalb votiere ich für ein kräftiges Nein zur Minarett-Initiative. In der Vergangenheit gab es vergleichbare Ausnahmeartikel in der Verfassung, etwa den Bistums- und Jesuitenartikel. Schaut man in der Geschichte zurück, so unterschied sich die damalige Argumentation gar nicht
    so stark von der Ihrigen. Man fürchtete die fremde Macht des Vatikans, der die Schweiz unterwandern würde. Glücklicherweise wurden diese Artikel aus der Bundesverfassung gestrichen.

    Herr Schlüer, stellen Sie mit Ihrer Initiative nicht die grosse Mehrheit der Muslime, die friedlich in der Schweiz leben, in die Ecke der Radikalen? Kaum ein Muslim fordert die Einführung der Scharia.
    Schlüer: Das mag sein. Aber der Fundamentalismus setzt sich auf kaltem, politischem Weg durch. Sprecher der Muslime sind federführend, in dem sie Schritt für Schritt eine andere Rechtsordnung einführen. Als Gemeindepräsident von Flaach erlebte ich die Zwangsheiraten. Darüber schweigen hier alle. Selbst die Kirche unternimmt nichts dagegen und bietet Betroffenen nicht die geringste Unterstützung.

    Vischer: Minarettbau und Zwangsehe sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Eines ist die Errichtung von Sakralbauten. Ein anderes die Probleme der Integration. Die Globalisierung der Wirtschaft, der Technologie und des Verkehrs hat weltweite Migrationsbewegungen ausgelöst. Hauptsächlich Arbeitskräfte, in geringerem Mass Asylsuchende und Wirtschaftsflüchtlinge wandern in die Schweiz ein und bringen ihre Sitten und Kultur mit. Früher waren es Italiener und Spanier, heute stammen die Menschen aus dem Balkan und dem Nahen Osten. Die Debatten waren damals die gleichen wie heute. Übrigens, ich kenne keine Muslime, die Zwangsehen gut heissen.

    Schlüer: Trotzdem werden die ihnen aufgezwungen, tausendfach. Die Behauptung, das Minarett sei ein Sakralbau, ist falsch. Es kommt im Koran nirgends vor. Wohl aber diente es in der Geschichte immer wieder als politisches Siegeszeichen dafür, dass sich der Islam politisch durchgesetzt hat.

    Vischer: Über die Zwangsehe müssen wir nicht diskutieren. Sie ist abzulehnen. Wir müssen in unserer Geschichte jedoch gar nicht so weit zurückgehen, um zu sehen, auch in der Schweiz gab es arrangierte Ehen.

    Schlüer: Da man gegen Zwangsehen faktisch nichts unternimmt, ist zu befürchten, dass bald auch Minderjährige zwangsverheiratet werden und dass die Polygamie, die Ehe mit mehreren Frauen, toleriert wird. Man lässt hier einfach alles schleifen.

    Vischer: Herr Schlüer, Sie führen jetzt eine Integrationsdebatte. Ich bestreite, dass das Verbot der Minarette einen positiven Beitrag zur Integration darstellt.

    Herr Vischer, bedroht die Minarett-Initiative die Religionsfreiheit?
    Vischer: In der Tat. Die Initiative beschädigt ein elementares Rechtsgut, das wir hier in der Schweiz erstritten und erworben, erstritten und mühsam erarbeitet haben: die Religionsfreiheit. Nach den Konfessionskriegen haben wir gelernt, trotz und mit verschiedenen Glaubensauffassungen in Respekt und Frieden zusammenzuleben. Den Rahmen bietet unsere gesetzliche Ordnung. Das ist alles andere als selbstverständlich. In vielen Ländern gibt es diese Religionsfreiheit nicht. Die Minarett-Initiative greift da ein und will einer einzelnen Religion grundsätzlich verbieten, einen Bau zu errichten. Damit fällt die Schweiz zurück in die Vergangenheit. Als beispielsweise der österreichische Kaiser Joseph II. den Evangelischen 1781 erstmals erlaubte, Bethäuser zu errichten, durften sie dies nur unter der Auflage tun, keinen Turm und keinen Eingang zur Strasse hin zu bauen. Auch die Schweiz kannte Ähnliches. So durften die Katholiken in Basel bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ihre Gottesdienste nur in der französischen Botschaft feiern. Wir müssen das respektvolle Zusammenleben zwischen den Religionen, auch mit den neu eingewanderten, schützen.

    Schlüer: Das Minarett hat mit Religion nichts zu tun. Es ist ein politisches Symbol. Das Minarettverbot hat mit Beschränkung der Religionsfreiheit überhaupt nichts zu tun. Es stoppt aber die politische Islamisierung.

    Was befürchten Sie, falls die Initiative angenommen wird?
    Vischer: Ich gehe davon aus, dass die Minarett-Initiative wuchtig abgelehnt wird, denn sie ist ein Angriff auf unsere erworbenen Freiheitsrechte und auf die muslimischen Gemeinschaften in der Schweiz. Die von Ihnen, Herr Schlüer, erwähnten Integrationsprobleme müssen ernstgenommen und bearbeitet werden. Ein Minarettverbot wäre der falsche Weg.

    Schlüer: Respekt und Toleranz konnten sich nur durchsetzen, weil die Religionsgemeinschaften die Grundrechte der Bundesverfassung anerkennen. Diese Voraussetzung ist in Bezug auf den Islam nicht gegeben.

    Inwiefern?
    Schlüer: Das Schweizer Recht geht von der Gleichberechtigung aller Menschen aus, sowohl der Lebenden wie der Toten. Wenn Muslime auf unseren Friedhöfen zwischen «reinen» und «unreinen» Toten unterscheiden, wenn den Mädchen nicht der gleiche Schulbesuch gestattet wird wie den Buben, so steht dies im Widerspruch zur Verfassung. Und das sind keine Einzelfälle.

    Vischer: Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist unabdingbar. Man muss nicht weit in die Geschichte zurückgehen, um zu sehen, dass Frauen auch in der Schweiz nicht gleichgestellt waren. In manchen Bereichen sind sie es bis heute nicht. Gerade die SVP hat sich in Sachen Gleichberechtigung lange nicht hervorgetan. Aber Sie haben Recht, wir müssen alles unternehmen, um uns mit den Immigranten zu verständigen, dass es gut ist, wenn Frauen und Männer gleichberechtigt sind und Mädchen sich genauso entfalten können wie Knaben.

    Schlüer: 1970 lebten 16000 Muslime in der Schweiz. Heute sind es gegen eine halbe Million. Ihre politischen Ansprüche nehmen zu. Die Kirchen fordern ständig Toleranz gegenüber den Minderheiten. Toleranz beruht auf Gegenseitigkeit. Wie aber soll man Toleranz üben, wenn in den islamischen Ländern christliche Minderheiten verfolgt werden? Für jede Moschee, die hier entsteht, müsste man im Nahen Osten eine christliche Kirche bauen dürfen. Davon kann keine Rede sein. Die Kirche wirbt für Toleranz gegenüber Muslimen, die dort, wo sie in der Mehrheit sind, andere Religionsgemeinschaften rigide verfolgen. Dort, wo sich die Kirche für die stark machen sollte, die aufgrund ihres christlichen Glaubens verfolgt und mit dem Leben bedroht werden, schaut sie weg. Dafür fordert sie hier Toleranz für jene, die dort die Christen verfolgen.

    Vischer: Herr Schlüer, bitte unterstellen Sie der Kirche nicht, sie übersehe die verfolgten Christen. Seit Jahrzehnten beteilige ich mich am Engagement der Basler Mission für die Christen im Sudan. Da habe ich oft die Unterstützung der Schweizer Politik und Wirtschaft vermisst. Unter den islamischen Flüchtlingen in der Schweiz gibt es einige, die ihre Heimat verlassen mussten, weil sie sich für Freiheitsrechte einsetzten. Andere leben hier aus geschäftlichen Gründen und schätzen durchaus unsere Rechtsordnung. Sie wollen in keinster Weise saudi-arabische Verhältnisse.

    Warum werden die islamischen Gemeinschaften nicht stärker in die Pflicht genommen?
    Vischer: Wir kommen da wieder in den Diskurs über die Integration. Selbstverständlich müssen wir an einer Gesellschaft arbeiten, in der Einigkeit über den grundlegenden Rechtsrahmen besteht. Zusammen mit den Immigranten stehen wir vor der andauernden Aufgabe, diese Grundlage zu erhalten, zu stärken und ständig neu zu erarbeiten.

    Herr Schlüer, verhindert die Minarett-Initiative, die eine Religionsgemeinschaft einseitig ausschliessst, nicht den Diskurs über Integration?
    Schlüer: Die Minarett-Initiative richtet sich in keiner Weise gegen eine Religion. Sie richtet sich gegen politische Ansprüche unter religiösem Deckmantel. Da setzt die Initiative allenfalls eine Diskussion in Gang. Man darf die Integrationsdebatte nicht idealisieren. Es läuft längst nicht alles gut. Der türkische Ministerpräsident bezeichnete vor wenigen Jahren, als er noch Bürgermeister von Istanbul war, die Minarette als Bajonette. Im letzten Jahr forderte er bei seinem Deutschlandbesuch die Türken auf, sich gegen die Integration zu wehren. Integration zu forcieren, sei eine Menschenrechtsverletzung. In Paris, London, Manchester und Berlin gibt es Stadtteile, in denen eine grosse Zahl von Muslimen ihr eigenes Recht leben. Niemand wagt dagegen einzuschreiten.

    Vischer: Ihr Wort in Gottes Ohr. Es ist doch ausgerechnet die Minarett-Initiative, welche die Rechtsordnung verändern möchte. Sie sprechen ernsthafte Probleme an, die mit dem Verbot von Minaretten in keinster Weise gelöst werden. In den europäischen Metropolen gibt es Räume, in denen sich das Recht nicht durchsetzen kann, etwa die Banlieus in Paris. Diese Stadtteile sind nicht entstanden, weil man dort Minarette errichtete, sondern weil es dort nicht gelungen ist, Einwanderer, vor allem die jungen, in das wirtschaftliche System zu integrieren. Die Immigranten haben keine Perspektive, sei es in der Schule oder in der Arbeit. Durch die Ghettoisierung können sie ihre mitgebrachte Kultur nicht konstruktiv mit der einheimischen verbinden. Das ist eine schwierige Entwicklung. Ich bin froh, dass wir in der Schweiz in weitgehend übersichtlichen und gesicherten Verhältnissen leben. Wir müssen dafür sorgen, dass keine Ghettos entstehen und die Jungen eine Zukunft haben. Mit der Minarett-Initiative leisten wir dazu keinen Beitrag.

    Zum Schluss: Herr Vischer, was verliert die Schweiz, wenn die Initiative angenommen wird?
    Vischer: Die Schweiz verliert ein Stück ihrer wertvollen freiheitlichen Verfassungstradition. Die Minarett-Initiative richtet sich nicht nur gegen die Muslime, sondern vor allem gegen die Schweiz und ihre Freiheitsrechte.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Das ist WAHR

    Herr Schlüer, was gewinnen wir?
    Schlüer: Die Minarett-Initiative macht klar, dass die demokratisch geschaffene Ordnung für alle, die in diesem Land leben, verbindlich ist.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Das ist sowieso KLAR!

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Was will Schlür also? Etwas das ohnehin klar ist - durch Unrecht KLAR machen? Ich glaub da ist einigen etwas nicht ganz klar!
    Interview: Barbara Helg, Tilmann Zuber



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 06.11.2009, 09:22


    Minarett-Initiative: «Selten war ich derart unschlüssig»

    Die Minarett-Initiative sorgt für heisse Diskussionen - auch unter Christen. Sechs Kolumnisten des Magazins «ideaSpektrum Schweiz» sagen, wie sie persönlich zur Minarett-Initiative stehen.

    http://www.jesus.ch/index.php/D/article/9-Politik/49061-Minarett-Initiative:_Selten_war_ich_derart_unschluessig/

    Einige Auszüge aus den lieben christlichen Leserbriefen:
    (Hervorhebungen von mir)

    Zitat: Mit meinem Ja signalisiere ich, dass ich nicht bereit bin, noch mehr von unserem (einst) christlichen Territorium preiszugeben
    Zitat: Die schleichende Islamisierung Europas ist auch für mich offensichtlich.
    Zitat: Im Koran steht nichts von Minaretten. Sie gehören nicht zum Glaubensleben ... Ich möchte mit oder ohne Minarette einem Moslem in Liebe begegnen und ihm zeigen, dass wir Christen um die Erlösung unserer Schuld durch Jesus Christus wissen.» Aber dann doch lieber "ohne Minarett" - wie nett.
    Zitat: «Kürzlich musste ich mich in einer Diskussion zurückziehen, weil ich mich einem Christen gegenüber fand, bei dem ich nur noch Hass hörte
    Hassprediger? :roll:
    Zitat: «Als Christin möchte ich Moslems mit Liebe und Achtung begegnen ... Ich möchte Muslime als Gäste behandeln, erwarte aber auch, dass sie sich entsprechend benehmen.»
    Es DARF einfach nicht sein, dass Muslime etwas anderes als Gäste sind. Muslime als STAATSBÜRGER? NEIN, und nochmals NEIN ! :evil:



    «Der Rechtsstaat wird nicht unterwandert»

    Nicht die Religion, sondern der soziokulturelle Hintergrund könne bei der Integration zu Schwierigkeiten führen, sagt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Insbesondere wenn Migranten mit der rechtsgleichen Behandlung von Mann und Frau nicht vertraut seien. Die Anti-Minarett-Initiative lehnt sie als diskriminierend ab.

    von Eveline Rutz und Michael Brunner

    http://www2.shn.ch/index.php?page=archivdetail&rub=news&detail=268899

    Frau Bundesrätin, das Komitee der Anti-Minarett-Initiative fürchtet eine Unterwanderung des Schweizer Rechtssystems. Es spricht von einer «schleichenden Islamisierung». Ist eine solche feststellbar?

    Eveline Widmer-Schlumpf: Feststellbar ist eine Zunahme von Menschen, die dem Islam angehören. Das ist aber keine schleichende Entwicklung, sondern geschieht sehr offen. Wir hatten eine starke Zunahme in den neunziger Jahren während der Kosovokrise. Mit der Personenfreizügigkeit – mit der Möglichkeit, hier zu arbeiten – bekamen wir etwa in der Pflege, im Baubereich und im Tourismus immer mehr Muslime. Diese gehören oft der zweiten Generation an und wandern etwa auch aus Deutschland ein. Solche ökonomische Entwicklungen lösen nachvollziehbarerweise gewisse Ängste aus.

    Sind diese Ängste berechtigt? Verhalten sich diese Zuwanderer nicht so, wie sich dies die Schweiz vorstellt?



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    Anonymous - 07.11.2009, 21:04


    Islam – Kirchen – Glauben
    Zu Religionen und dem Glauben. Hannes Vogel
    http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/zeitung/leserbriefe/verschiedenes/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=325724
    Damaskus gilt als älteste durchgehend bewohnte Stadt der Welt und ist ein Zeugnis verschiedener Religionen und Kulturen – und was bei uns zu wenig bekannt ist – ein Sinnbild religiöser Toleranz. Arabische Juden, Muslime und Christen verschiedenster Prägungen leben einträchtig miteinander. Hunderte von Kirchtürmen erheben sich in ganz Damaskus, oft Tor an Tor neben Minaretten. 90 Prozent der Bewohner sind Muslime. Offenbar stört das stündlich per Lautsprecher übertragene Glockengeläute nicht.

    In ganz Syrien ist kein einziger Gerichtsfall wegen Glockenstörungen bekannt. Der Erzbischof der armenisch-katholischen Diözese, Bedros Miratian, meint: «Wir müssen uns keinen spezifischen Platz in der Gemeinschaft suchen. Er wurde uns vor langer Zeit gegeben.» Syrien, Jordanien und Libanon sind keine Einzelfälle. Diese Toleranz gegen christliche Selbstbestimmung ist uralt, auf jeden Fall existierte sie bereits vor 1291 und wurzelt in der alten islamischen Tradition.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Dies ist "fundamental konservativ" in islamischem Sinn!
    380 wurde das Christentum von den drei Kaisern zur Staatsreligion erklärt. Theodosius errichtete auf den Trümmern eines Jupitertempels eine Kathedrale zu Ehren Johannes des Täufers. Durch die islamische Expansion wurde die religiöse Praxis der Andersgläubigen nicht eingeschränkt. Christen und Muslime beteten fortan in derselben Kirche zum selben Gott, und die Christen verkauften ihre nicht mehr benutzten Kirchen den Muslimen.

    Ende des 2. Jahrhunderts erhielten die Patriarchen und Bischöfe von den Osmanen das Recht, ihre Kirchensteuereinnahmen durch religiöse Stiftungen selber zu verwalten. Das führte zu einer religiösen Erneuerung im nahen Orient. So konnten die verschiedenen Gruppierungen ihre christlichen und sprachlichen Eigenarten bewahren. Nach dem Ersten Weltkrieg trat in Jordanien, Libanon und Syrien an Stelle der Kirchenstiftungen die Anerkennung der christlichen und jüdischen Religionsminderheiten. Die verschiedenen Kirchen verwalten sich selbstständig im Rahmen des weltlichen Rechts. Dabei nimmt der Islam keine Sonderstellung ein.

    Der Schweizer Bischof von Arabien, Paul Hinder, sieht in der Ablehnung der Minarett-Initiative ein klares positives Zeichen für die radikalislamischen Länder. Syrien, Jordanien und Libanon zeigen, dass sich die Religionsfreiheit in islamischen Ländern entfalten kann. Christen und Juden werden dort von einem Nein profitieren. So geht unsere Selbstverantwortung weit über unsere so kleine Schweiz hinaus. Mit unserem Nein zur Minarett-Initiative sprechen wir uns so auch für die Religionsfreiheit und den religiösen Frieden bei uns und in andern Ländern aus!

    Hannes Vogel, Theologe, Menzingen



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 13.11.2009, 16:27


    Minarett-Initiative: Pfarrer fühlen sich eingeschüchtert
    http://www.thurgauerzeitung.ch/thurgau/kanton/MinarettInitiative-Pfarrer-fuehlen-sich-eingeschuechtert/story/18554765

    40 evangelische Pfarrer rufen zur Ablehnung des Minarettverbots auf. Tatsächlich dürften noch mehr dagegen sein. Mancher getraut sich nicht, einen gemeinsamen Aufruf zu unterschreiben.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 15.11.2009, 14:20


    EVANGELISCHE VOLKSPARTEI

    Minarette: Werte einfordern statt Symptome bekämpfen!

    Die Minarettinitiative will den Bau von Minaretten verbieten. Sie wird von der EVP abgelehnt, weil sie das falsche Mittel ist, um die muslimische Bevölkerung auf unsere Grundwerte zu verpflichten und die Entstehung einer muslimischen Parallelgesellschaft zu verhindern.

    Neues Argumentarium der EVP zur Minarettinitiative!
    http://www.evppev.ch/index.php?id=115&L=0&tx_ttnews[tt_news]=11133&tx_ttnews[backPid]=8&cHash=1a17b0819c



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 17.11.2009, 23:30


    Video-Botschaft von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz zur Abstimmung über die Minarett-Initiative

    In seiner Video-Botschaft zur Abstimmung vom 29. November 2009 über die Minarett-Initiative empfiehlt Bundespräsident Hans-Rudolf Merz den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, die Volksinitiative "Gegen den Bau von Minaretten" abzulehnen.

    Videobotschaft von Bundespräsident Hans-Rudolf Merz zu einem Nein bei Minarett-Initiative: http://www.efd.admin.ch/dokumentation/podcast/01604/index.html?lang=de#

    Artikel und Kommentare: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Den-Ruf-des-Muezzins-wird-es-hier-nicht-geben/story/14445594



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 19.11.2009, 10:05


    Letzte Umfrage vom 18.11.2009

    Link zur Tagesschau:

    Informative TV-Sendung dazu:
    http://videoportal.sf.tv/video?id=4ef3823b-3aa6-497d-bc81-854055985a17

    Abstimmung: Kontroverse zur Minarett-Initiative
    Doris Fiala (l.) und Ulrich Schlüer.
    Soll der Bau von Minaretten in der Schweiz verboten werden? Über diese Frage wird vor der Abstimmung am 29. November heftig gestritten.
    Für die einen ist das Minarett Ausdruck der Religionsfreiheit und fällt unter den Schutz der Verfassung. Für die anderen ist das Minarett Symbol eines aggressiven Islam, weshalb die Minarette verboten werden sollen.
    Im Streitgespräch kämpft SVP-Nationalrat Ulrich Schlüer für die Minarett-Initiative; dagegen argumentiert FDP-Nationalrätin Doris Fiala.
    RADIO DRS zum HÖREN: http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/tagesgespraech/2782.sh10107333.html

    NEIN zum gefährlichen Verbot von Minaretten:
    http://www.fdp.ch/page/content/index.asp?MenuID=105&ID=144&Menu=2&Item=5

    NEUE Plakate:
    http://www.20min.ch/news/dossier/minarett/story/13625038
    http://www.20min.ch/news/dossier/minarett/story/13336045
    http://www.fdp.ch/platform/content/element/156544/RZ_FlyerMinarett-Verbot_final.pdf



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 20.11.2009, 11:19


    SCHLÜR'S DENKEN gibt zu DENKEN

    http://www.blick.ch/news/schweiz/schlueer-chat-das-protokoll-133776

    Nur vorausgeschickt.
    Wenn die Initiative angenommen wird - und Schlürs Argumente von den Wählern als stimmig angenommen werden, DANN meine liebe Schweiz, GUTE NACHT - in ihr hat man viel zu wenig nachgedacht.
    Das sind doch rein plakative, schlawotartige Antworten, welche mit Wissen, Logik und Verständnis gar wenig zu tun haben. Und mit einer positiven Vision, wie man einander aus prekären momentanen Umständen erlöst - eine christliche Einstellung - hat solches Denken auch nix zu tun.

    Man darf gespannt sein.


    Zürich: Herr Schlüer, meines Erachtens ist das Minarett-Verbot schlicht rassistisch. Wieso hetzen Sie gegen einen Grossteil der Menschheit mit solchen Aktionen?
    Ulrich Schlüer: Keine Spur von Rassismus!
    Zitat: Der »moderne« Rassismus entstand im 14. und 15. Jahrhundert und wurde ursprünglich eher in religiöser als in naturwissenschaftlicher Diktion artikuliert (Fredrickson, S. 14).[6] Ab 1492, nach der Reconquista, der Rückeroberung Andalusiens durch die Spanier, wurden Juden und Muslime als «fremde Eindringlinge» oder schlicht als «marranos» (Schweine) verfolgt und aus Spanien vertrieben. http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus

    Bolligen: Herr Schlüer, im Talktäglich haben Sie gesagt, Sie erwarten einen Ruck bei allen Politikern und Behörden, wenn die Initiative angenommen wird. Und zwar weil man dann merke, dass das Volk anders denkt als die Behörden. Die Minarette haben doch nichts mit anderen Fällen (Ausschaffung, etc.) zu tun?
    Ulrich Schlüer: Das Minarettverbot stoppt die Islamisierung. Politiker, die das heute unterschätzen und an ihre Wiederwahl denken, müssen realisieren, dass auf das Volk zu hören ist.
    Zitat: Warum sollte das Minarettverbot die Islamisierung stoppen?
    Islamisierung ist nicht primär an Baulichkeiten, sondern findet eher im Kopf statt und kann äusserlich am Verhalten gegenüber anderen festgestelt werden

    Roggwil: Sehr geehrter Herr Schlüer. Die Minarette sind doch nicht das eigentliche Problem. Sie würden gescheiter die Muslime zur einer Integration zwingen, die den Namen verdient.
    Ulrich Schlüer: Das Minarettverbot stoppt jene, welche die politische Islamisierung der Schweiz anstreben. Nur diese sind zu stoppen. Die integrierten Muslime sind nicht betroffen.
    Zitat: Weder zur Integration zwingen, noch ein Minarettverbot motivieren zur Integration. Politische Islamisierung kommt sehr gut ohne Minarette aus. Sind doch die sog. islamistischen Hardliner ohnehin der Ansicht, ein Minarett ziemt sich nicht für den reinen, ursprünglichen Islam. Schlür, LERNEN SIE GESCHICHTE!

    Zürich: Sehr geehrter Herr Schlüer, finden Sie es nicht unsinnig, diesen Paragraphen in die Bundesverfassung zu übernehmen? Sollte dies nicht Sache der Gemeinden sein?
    Ulrich Schlüer: Die Versuche auf Gemeindeebene (Winterthur, Wangen b. Olten) blieben resultatlos. Wir brauchen einen Bundesverfassungs-Artikel.
    Zitat: Wird hier den Gemeinden die politische Kompetenz abgesprochen und aberkannt?

    Zürich: Was genau haben Minarette mit Zwangsehe und Islamisierung zu tun? Ihre Kampagne vermischt total die Tatsachen.
    Ulrich Schlüer: Minarette sind Symbol, Zwangsehen die unmittelbare Folge der Islamisierung des Rechts.
    Zitat: Mann, Minarette sind ein Symbol der legalen Ankunft von Islam und Muslimen. Zwangsehen sind gerade gemäß islamischem Recht ILLEGAL. Wirklich ALLES vermischt und verwirrt und verrückt!

    Winterthur: Es gibt ja nur vier Minarette in der Schweiz. Geben Sie den Muslimen mit Ihrer Initiative nicht viel zu viel Gewicht und erreichen so das Gegenteil?
    Ulrich Schlüer: Wehret den Anfängen!
    Zitat: Dann hättet ihr mamlukische Sklaven kaufen und als Arbeitskräfte importieren müssen und nicht freie muslimische Menschen als Arbeitskräfte ins Land einladen müssen. Schlürs Aussagen lassen echt tief blicken.

    Zürich: Sollte man nicht gleich alles Religiöse aus dem öffentlichen Leben verbannen? Egal, ob es sich dabei um Christliches, Muslimisches oder Jüdisches handelt? Das wäre doch nichts als fair in einer Gesellschaft, die auf gleichen Rechten für alle basiert.
    Ulrich Schlüer: Nein. Nur der Islam auferlegt seinen Anhängern verbindliche rechtliche Normen. Die Religionsfreiheit soll gewährleistet bleiben.
    Zitat: Also Religionsfreiheit für ALLE - aber nicht für den ISLAM. Verstanden!

    Wollishofen: Herr Schlüer, denken Sie die Minarette in der Schweiz werden sich in nächster Zeit so rasant vermehren, dass die Schweiz voller Muslimen ist?
    Ulrich Schlüer: Vermehren werden sie sich sicher, wenn das Minarettverbot nicht durchgesetzt wird.
    Zitat: Wenn das Minarettverbot durchgesetzt wird, werden sie zur Zwangssterilisierung überredet :roll: ?

    Winterthur: Ob wir jetzt 4 oder 20 Minarette haben – deswegen gibt es nicht mehr oder weniger Zwangsehen. Die SVP nutzt hier einfach nur die Angst, die total unbegründet ist.
    Ulrich Schlüer: Es gilt der politischen Islamisierung entgegen zu treten. Dann verschwindet jenes islamische Recht, das der Bundesverfassung widerspricht.
    Zitat: Was soll das denn? Die Minarette verströmen, gleich Fabrikschloten das Gift oder übermächtigen Phallen ähnlich, den Samen islamischen Rechts ... und durch Kastration ist das alles weg? Weiss Schlür denn nicht, dass dieser Samen im Sack und nicht im Glied erzeugt wird?

    Zug: Herr Schlüer, die ARK hat im Entscheid vom 6.3.06 einem asylunwürdigen Aegypter den Nachzug der 12 jährigen (!) Gattin gewährt (Vertreterheirat nach Abweisung des Asylgesuchs). Wie kann die Anti-Minarettinitiative solche Skandale verhindern?
    Ulrich Schlüer: Diesen Entscheid kenn ich. Er ist falsch, ja skandalös.
    Zitat: Ja - und wo ist jetzt der Bezug zu den Minaretten :?: Würden durch das Minarettverbot die schweizerischen rechtlichen Grundlagen für diese Entscheidung auch verschwunden sein :idea:

    Dietikon: Sind sie eigentlich gegen Muslime? Ich dachte die Zeit der Religionskriege ist vorbei...
    Ulrich Schlüer: Nein, aber wir treten dem Versuch entgegen, das Scharia-Recht an der Verfassung vorbei in der Schweiz Schritt für Schritt durchzusetzen.
    Zitat: Und das geschieht nicht, wenn man Minarette durch die Verfassung verbietet? Und das geschieht, wenn Minarette baurechtskonform gebaut werden?

    Münchenbuchsee: Guten Tag Herr Schlüer, ich habe gehört, dass es in England verboten ist auf Weihnachtskarten christliche Symbole zu plazieren, da sich die Muslime dadurch verletzt fühlen. Könnte sowas auch bei uns passieren?
    Ulrich Schlüer: In der Schweiz haben die Muslime volle Religionsfreiheit. Aber sie müssen auch anerkennen, dass die Schweiz christliche Wurzeln hat. Auf christliche Zeichen und Formen zu verzichten, kommt nicht in Frage.
    Zitat: Also dieser Skandal könnte durch das Minarettverbot nicht verhindert werden? Oder - das hat mit dem Minarettverbot nix zu tun?

    Roggwil: Wie weit ist denn ihrer Meinung nach die sogenannte Islamisierung fortgeschritten?
    Ulrich Schlüer: Wir haben in der Schweiz 17´000 Zwangsehen. Das sind 17´000 zuviel.
    Zitat: Woher hat man diese Zahlen? Diese Belege sollten den muslimischen Gemeinschaften vorgelegt werden und diese sollten zur Mitverantwortung gezogen werden -

    Ermatingen: Lieber Ueli, was denkst, wie wird das Ergebnis am 29.11 ausfallen?
    Ulrich Schlüer: Wenn wir bis zum Schluss dranbleiben, haben wir durchaus eine Gewinnchance.
    Zitat: Gut, nein, schlecht möglich.

    Roggwil: Mich nerven die kriminellen Ex-Jugoslawen viel mehr, als irgendwelche Minarette. Nur schaut dort die Politik weg.
    Ulrich Schlüer: Für diese haben wir die Ausschaffungs-Initiative lanciert. Sie kommt wahrscheinlich 2010 zur Abstimmung.
    Zitat: Mal schauen.

    Olten: Herr Schlüer, wie sieht die Islamisierung nach Ihrer Meinung aus? Das Minarett wird im Koran nicht erwähnt, wird denn ein Kirchturm in der Bibel erwähnt? Was ist der Unterschied, wenn ein Jude eine Synagoge nach deren Traditionen baut, die Buddhisten ihre Tempel nach deren Traditionen und Muslime eine Moschee mit Minarett? Ganz ehrlich Herr Schlüer, mit solchen Initiativen bringen Sie die Schweiz zurück und nicht nach vorne! Die Schweiz wird so die Beispielposition für Demokratie verlieren. Meiner Meinung nach, hat dies nichts met dem Schutz der Schweiz zu tun.
    Ulrich Schlüer: Nur das Minarett diente in der Geschichte regelmässig als Machtsymbol.
    Zitat: Geh ... 8) nochmals, LERNEN SIE GESCHICHTE, Herr SCHLÜR

    Oberwangen: Besten Dank Herr Schlüer für Ihre Arbeit zum Thema. Ich finde es erschreckend wie wenig Wissen die meisten Leute vom Islam haben. Sie sind einer der wenigen die sich Informiert haben, jedoch wollen viele nicht warhaben dass diese Ideologie der Untergang unserer Zivilisation bedeutet. Stichwort Fertilitätsrate. Schlussendlich sind wir in Zukunft nur noch Geschichte wenn es so weitergeht wie bisher. Was können wir nur tun damit mehr Leute abstimmen gehen?
    Zitat: DAS ist ja auch so ein Denker :shock: .
    IDEOLOGIE - FERTILITÄTSRATE.
    WIE will man dem entgegnen :roll: Ach ja, wir hatten es schon - auch in der Geschichte. WEG mit der Ideologie, WEG mit den FERTILEN.
    Ulrich Schlüer: Danke! Wir können aktiv bleiben.
    Zitat: Was ist mit einer Impfaktion für Muslime? :idea:

    Herr Schlüer, vielen Dank für Ihren grossen Einsatz. Warum belügen die Gegner der Initiative das Volk? Ist es mehr politische Korrektheit oder Angst? Ich hoffe, Sie setzen sich weiterhin ungehindert für die Interessen der Schweiz ein! Herzlichen Dank.
    Ulrich Schlüer: Ausschlaggebend ist wohl der Mangel an Argumenten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
    Zitat: Mann, DAS ist Logik. Schlür findet jede Menge an Argumenten, das ist wahr. Doch WAS für Argumente sind das? Schlüssige? Schüssige?

    Schaffhausen: Grüezi Herr Schlüer. Ich selber bin absoluter Befürworter der Minarett-Initiative. Obwohl die Plakate eine klare Sprache sprechen und zum Ausdruck bringen, was uns bevorstehen kann, glaube ich nicht, dass sie das Ziel (nämlich die Annahme der Initiative) erreichen werden – leider. Meine Frage: was sagen Sie zu den 250´000 Deutschen, die bereits dauerhaft hier wohnen? was sagen sie zu den Tausenden, die jedes Jahr unser Land strömen? finden sie DAS nicht Wahnsinn?
    Ulrich Schlüer: Den Abstimmungskampf können wir durchaus gewinnen.
    Zitat: Gegen die anderen Ausländer gehts dann 2010. Also Schritt für Schritt.

    Mels: Denken Sie, dass die Minarettinitiative angenommen wird? Was muss unternommen werden, wenn sie abgelehnt wird um die Islamisierung zu verhindern?
    Ulrich Schlüer: Die Initiative muss angenommen werden. Jede andere Massnahme ist schwieriger durchzusetzen.
    Zitat: Ich hab immer noch nicht verstanden, wie Islamisierung zwingend durch Minarettverbot verhindert wird? Ganz das Gegenteil ist MINDESTENS genauso richtig! :idea:

    Zürich: Sie sagen, die Initiatve sei nicht rassistisch. Was bitteschön ist es denn anderes als plumpe Hetze gegen Ausländer? Gerade Sie mit ihrer Polit-Vita stehen soweit rechts, dass ich ihre Antwort nicht glauben kann.
    Ulrich Schlüer: Wir wehren uns gegen den Versuch, mit dem Scharia-Recht verfassungwidriges Recht in der Schweiz durchzusetzen. Das hat mit dem Rechtsstaat, nicht mit Rassismus zu tun.
    Zitat: Ganz das Gegentteil tun Sie. Mit der Initiative verstümmeln Sie geltendes Schweizer Recht und vermögen NULL Einfluss auf Scharia oder deren Einflüsse zu nehmen.

    Horgen: Ich habe einen muslimischen Partner und habe über vier Jahre in einer Islamischen Republik gewohnt. Was Sie erzählen, entbehrt jeglicher Realität. Waren Sie schon länger in einem Islamischen Land und wenn ja, wo?
    Ulrich Schlüer: Wollen Sie ernsthaft behaupten, es gäbe in islamischen Ländern keine Zwangsehen? Das behaupten nicht einmal Muslime.
    Zitat: ...

    Winterthur: Aber das Islamische Recht ist ja gar kein Thema – es gilt noch immer das Schweizer Recht und daran wird sich auch mit 20 Minaretten nichts ändern!
    Ulrich Schlüer: 17´000 Zwangsehen verstossen gegen Schweizer Recht. Aber sie sind Scharia-konform.
    Zitat: NEIN sind sie NICHT, Sie IGNORANT ! :twisted:

    Wieso soll ein Minarett verboten sein..?
    Ulrich Schlüer: Weil das Minarett als Speerspitze für die Durchsetzung von Scharia-Recht dient.
    Zitat: Ach ja? Die Muslime nehmen dann ihre Minarette und durchbohren mit dieser umgestalteten Hellebarde Frau Widmer Schlumpfs Lieblingsbuch ... :roll:

    Horgen: Wissen Sie eigentlich, dass in fast allen muslimischen Ländern nicht die Scharia Gesetzesgrundlage ist? Nicht mal in der Islamischen Republik Mauretanien. Sie verwischen alles und sind fremdenfeindlich.
    Ulrich Schlüer: Die Scharia wird nicht in jedem Land gleich und vollständig angewendet. Aber sie beeinflusst das Recht in jedem muslimischen Staat massgeblich.
    Zitat: Ja - und das bedeutet jetzt WAS?

    Dietikon: Ich bitte Sie: Sharia und Minarette haben ebensoviel miteinander zu tun wie Kirchentürme und Inquisition! Wehren Sie sich auch gegen diese, weil bald die Eiserne Jungfrau wieder eingeführt wird?
    Ulrich Schlüer: Minarette sind politische Symbole des Machtanspruchs, des Sieges. Der türkische Premierminister Erdogan vergleicht sie mit Bajonetten. Bajonette sind nichts Religiöses.
    Zitat: Wer über die wirklichen Zusammenhänge wenigstens tlw. informiert sein will, lese: http://de.wikipedia.org/wiki/Ziya_G%C3%B6kalp

    Kreuzlingen: Was denken Sie über das Baugesetz?
    Ulrich Schlüer: In Winterthur und in Wangen b. Olten kamen Minarett-Gegner inklusive Gemeinde mit dem Baurecht nicht durch.
    Zitat: Blöd, dieses Schweizerische Baurecht, oder :x ws. ist es schon Scharia veseucht :wink:

    Rotkreuz: Was tun sie, wenn sie keine Mehrheit erlangen, müssen wir dann vor dem Islam in ein anderes Land flüchten, oder werden die Gegner in ein paar Jahren selber merken wo´s geschlagen hat?
    Ulrich Schlüer: Wollen Sie damit sagen, Muslime könnten demokratische Entscheide nicht respektieren? Dann ist das Minarettverbot umso notwendiger.
    Zitat: :?

    Zürich: Was ändert ein Minarett-Verbot an den verbindlichen rechtlichen Normen des Islam? Das hat doch keinen Einfluss darauf. Oder?
    Ulrich Schlüer: Alle Schweizer Behörden, die bisher die Zwangsehen und andere Scharia-Folgen bewusst «übersehen» haben, merken bei Annahme der Initiative, was das Volk von ihnen erwartet. Sie werden sich entsprechend verhalten.
    Zitat: DAS ist das erste Argument, das etwas Durchblick vermuten lässt. Doch halt ! Haben die Schweizer Zwangsehen ungeahndet gelassen und nicht aufgelöst? Da ist es aber dann echt nötig, MEHR Scharia hier im Land enzuführen. Unter der Scharia MUSS eine Zwangsehe aufgelöst werden. Ja, Herr Schlür, das erste Argument, das etwas Durchblick vermuten lässt. Toll solche Argumentationsführung, nicht wahr?

    Baden: Vielen Dank für ihren wertvollen Einsatz. Warum belügen die Gegner das Volk? Ist es Angst oder politische Korrekheit?
    Ulrich Schlüer: Vorallem ist es Mangel an haltbaren Argumenten. Vielen Dank!
    Zitat: Ja - turn the table - und die UNACHTSAMEN merken es nicht einmal. Und die Beschränkten verstehen DAS nicht einmal.

    Zürich: Warum machen Sie Symbolpolitik und sorgen nicht dafür, dass die Schweiz ein sinnvolles Einwanderungsgesetz erhält? Klare Kriterien, klare Pflichten und Rechte?
    Ulrich Schlüer: Sowohl das Minarettverbot als auch Gesetze zur Einwanderungsbeschränkung sind notwendig. Beides ist durchzusetzen.
    Zitat: Aha - Danke für die Begründung.

    Ich bin ganz ihrer Meinung. Ich hoffe doch sehr, dass die Initiative angenomen wird, sonst frage ich mich langsam, was aus unserer Schweiz noch werden soll.
    Ulrich Schlüer: Danke für Ihre Unterstützung.
    Zitat: Tja, das hängt von der Vernunft deren Bewohner ab und davon, was sie in und unter ihren Herzen tragen.

    Winterthur: Auch mit 20 Minaretten wird sich nichts ändern...
    Ulrich Schlüer: Und die Zwangsehen, die Zunahme der Genitalverstümmelungen sollen wir einfach übersehen?
    Zitat: Ja - wer sagt denn, dass tatsächliche Misstände übersehen werden sollen? Doch was - zum Henker - haben diese mit den Minaretten zu tun? Die Missstände haben doch mit Straftaten und mit der von SCHWEIZERN geübten Rechtspraxis zu tun, wenn schon.

    Dietikon: Herr Schlüer, Ihr Ausländerhass ist einfach unglaublich. Ich bin eine gebürtige Bosnierin und lebe seit 30 Jahren in der Schweiz. Habe mich bestens integriert, rase und klaue nicht. Trotzdem bin ich gläubige Muslimin. Also für Sie eine Verbrecherin?
    Ulrich Schlüer: Ich hasse niemanden. Aber als Schweizer wehre ich mich gegen politische Islamisierung, die im Widerspruch zu unserer Verfassung eingepflanzt werden soll.
    Zitat: WER will diese Einpflanzung und durch WEN soll sie durchgeführt werden?
    Ach ja - die schweizer Politiker, die die Einschleichung zulassen und DURCH die Minarette. Was bin ich doch für ein Hohlkopf :roll:

    Zürich: Unternehmen sie auch einmal etwas gegen die Deutschen? Diese nerven mich mehr als die Muslime, denn sie nehmen uns Schweizern die guten Arbeitsplätze weg.
    Ulrich Schlüer: Dies ist ein anderes Problem. Die deutschen Einwanderer respektieren nach meiner Erfahrung unser Recht.
    Zitat: Ach - und die Muslime grundsätzlich nicht? Ach ja, und die Minarette ja auch nicht.

    Mit Verboten erreichen Sie doch wenig. Warum nicht einen aktiven Dialog suchen? Mit einem Minarettverbot stösst man unnötig einen ganzen Kulturkreis vor den Kopf!
    Ulrich Schlüer: Viele Musliminnen, die in der Schweiz die Gleichberechtigung schätzen, unterstützen unsere Initiative.
    Zitat: Und ...?

    Bern: Herr Schlüer, wann bringen Sie endlich eine sinnvolle Initiative, welche das «Problem» wirklich löst. Nur weil sie Minarette verbieten, können Sie den Strom und die Islamisierung nicht stoppen. Es ist einfach eine unnötige Aktion! Völlig am Ziel vorbei. Das wissen sie sicher selbst auch schon seit der Arena-Sendung mit BR Schlumpf. Nur können Sie jetzt nicht mehr von Ihrem Kurs abweichen Schade. Ich finde, man solte andere Ansätze finden um das «Problem» zu stoppen
    Ulrich Schlüer: Wer das Machtsymbol der Islamisierung untersagt, verhindert auch die dahinterstehenden Absichten.
    Zitat: DAS ist ja eine interessante Erkenntnis - wobei der Zusammenhang von Symbol und Absicht nicht wirklich belegt ist.

    Bolligen: Herr Schlüer, nennen Sie mir doch ein Beispiel dieser «schleichenden Islamisierung»? Ich sehe diese nämlich nicht. Da gibt es weit schlimmeres in unserem Land.
    Ulrich Schlüer: 17´000 Zwangsehen, Genitalverstümmelungen, Forderung nach Trennung von Reinen und Unreinen auf Friedhöfen (Liestal, Luzern) usw.
    Zitat: Zwangsehen - wo sind die Belege? Genitalverstümmelung haben wir einen einzigen Verdacht den Behörden gemeldet, sonst sind uns keine Vorfälle bekannt, die Friedhofsgeschichte - ein skuriler Einzelfall, der in dieser Form längst vom Tisch ist, weil religiös nicht haltbar.

    Christine Steurer, Lausanne: Ich empfehle jedem das Buch «Mein Iran», die Autobiografie der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi zu lesen. Und dies vor der Abstimmung!! Es zeigt ehrlich und sachlich das wirkliche Leben der Frauen in einem islamischen Staat mit dem islamischen Glauben auf. Ich war schockiert. Und dies hat nichts mit Ausländerhass zu tun. Sondern als Schweizer Frau will ich mir meine Rechte bewahren. Herr Schlüer, machen Sie weiter so!
    Ulrich Schlüer: Auch ich empfehle dieses Buch! Danke für die Unterstützung.
    Zitat: Ich gestehe - ich will auch die durch die Schweiz garantierten Rechte verteidigen, deshalb WILL ich ja KEIN Minarettverbot!

    usw.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 20.11.2009, 15:58



    IRAS-COTIS
    Newsletter 20. November 2009


    --------------------------------------------------------------------------------



    Liebe Mitglieder und Interessierte,

    Unglaublich, wie das Thema die Gemüter erhitzt! Interviews, Zeitungsartikel und Leserbriefe. Veranstaltungen in Gemeindesälen, auf öffentlichen Plätzen und an Universitäten. Da werden Äpfel mit Birnen verglichen, da werden Ängste geschürt, wird behauptet und gehetzt. Und natürlich das christliche Abendland beschworen.

    In diesem Umfeld wirkt unser Auftritt geradezu moderat. Von unschätzbarem Wert ist das Plakat von Frank Bodin, das die Tonalität und Gestalt der Nein-Kampagne stark mitprägt. Das Sujet "Himmel" wurde Hundertfach eingesetzt, u.a. von den Parteien CVP, Grüne und SP. Berufsverbände, Kirchen- und Stadtverwaltungen haben das Sujet bestellt, elektronisch veröffentlicht oder in Form von Postkarten an Mitglieder gestreut. Ihnen allen danken wir herzlich.

    Dieser Aufwand wird sich lohnen! Für die gute Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz GMS, der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA, dem Zürcher Lehrhaus und nicht zuletzt der Agentur Euro RSCG sind wir sehr dankbar.

    Schon müde? Halten Sie noch ein paar Tage durch! Ich wünsche Ihnen Kraft für das nötige Engagement für den Religionsfrieden in der Schweiz und zähle mit Ihnen am kommenden 29. November aufein klares NEIN zur Minarett-Verbots-Initiative.

    Dran denken: Animieren Sie auch die Menschen in Ihrem Umfeld zur Stimmabgabe!

    Mit besten Grüssen - Heinz Haab, Sekretär


    --------------------------------------------------------------------------------

    Kundgebung am Samstag 21. November in Zürich

    Am Samstag, 21. November 2009, um 14.00 Uhr findet eine öffentliche Kundgebung unter dem Motto „Minarettverbot Nein! Der Himmel über der Schweiz ist weit genug. Für ein friedliches Miteinander“ statt!

    Ort: Gemüsebrücke Zürich (beim Rathaus am Limmatquai).

    Es sprechen: Brenda Mäder, Mario Fehr, Doris Fiala, Daniel Jositsch, Willy Germann. Anschliessend werden Luftballone in den Himmel steigen.

    Machen Sie mit und setzen Sie ein Zeichen!

    Die Kundgebung wird initiiert und organisiert von Berufs- und

    KantonsschülerInnen aus dem Kanton Zürich.

    Link: http://gra.ch/images/kundgebung_21.11.09.pdf


    --------------------------------------------------------------------------------

    Gemeinsame Kampagne

    Die Plakate der Agentur Euro RSCG (Frank Bodin) "Der Himmel über der Schweiz ist gross genug" sind vergriffen! Besten Dank für Ihre Bestellungen und die finanzielle Unterstützung in Form von Spenden.

    Noch verfügbar ist die französische Version im Format A2.

    Nach wie vor gibt es A5-Postkarten mit der Aussage "Der Himmel über der Schweiz ist gross genug." Nein zu ... Bestellungen an: info@iras-cotis.ch

    Über 4000 Personen haben den Aufruf für Freiheit und Gleichheit unterschrieben. Tragen Sie sich ebenfalls ein unter:
    www.gms-minderheiten.ch/minarettverbot/

    Weitere Informationen auf: www.minarettverbot-nein.ch

    Der Minarett-Bastelbogen will den Schweizerinnen und Schweizern die Angst vor dem Minarett nehmen. So geht's: Bemalen, Ausschneiden, Zusammenkleben und am 29. November NEIN stimmen . http://gra.ch/images/jedem_sein_minarett.pdf


    --------------------------------------------------------------------------------

    Aktuelle Stellungnahmen

    Die Medienmitteilung von GMS, GRA, IRAS COTIS und dem Zürcher Lehrhaus vom 27. Oktober 2009 ist abrufbar unter:
    http://www.iras-cotis.ch/sites/minarett.html

    Die Schweizerische Konferenz der kommunalen, regionalen und kantonalen Integrationsdelegierten (KID) lehnt die Initiative „Gegen den Bau von Minaretten“ dezidiert ab. Die Vorlage verletzt in der Verfassung garantierte Freiheiten. Diese sind die Basis für das gute Zusammenleben in der schweizerischen Gesellschaft. Damit steht die Initiative in fundamentalem Widerspruch zur Arbeit der Integrationsdelegierten (17.11.2009). Link: http://gra.ch/images/medienmitteilung20091112-d.pdf

    Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz PLJS bekräftigen ihre Ablehnung der Initiative ( 3.11.2009). Link: http://www.swissjews.ch/de/metanavigation/medien/pressemitteilungen_sig/2009/20091028_presse_minarettverbot.php

    Parolen von Parteien und Verbänden:
    http://www.parlament.ch/d/wahlen-abstimmungen/volksabstimmungen/volksabstimmungen-2009/abstimmung-2009-11-29/minarette/Seiten/default.aspx

    Das islamische Machtsymbol von Winterthur
    http://substanz.skroll.ch/?p=1447



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 24.11.2009, 20:09


    Minarettdebatte in den Medien:

    Tele Züri, TalkTäglich vom 18.11.2009
    http://www.telezueri.ch/webtv/?&channel_id=84&video_id=35592

    Euronews, Schweizer Minarettdebatte vom 19.11.2009
    http://de.euronews.net/2009/11/19/die-schweizer-minarettdebatte/

    Am Thema meist vorbeidiskutiert (Freitag, 20. November 2009)
    http://www.zuonline.ch/2glattaler/glartikel/glartikel.cfm?vID=2127

    Wegen Minarett-Initiative: Hassattacken auf Bischof Koch und weitere LINKS
    http://www.a-z.ch/news/politik/wegen-minarett-initiative-hassattacken-auf-bischof-koch-4677814


    Kommende Sendungen auf TV:
    **************************

    Freitag, 27.11., um 22.20 Uhr auf SF1 (Moschee Schlieren)
    http://tvprogramm.sf.tv/details/ab593722-0311-40fe-99a1-4a589965377e

    Sonntag, 29.11., um 12.30 Uhr in ORF 2 (Moschee Schlieren)
    http://tvthek.orf.at/programs/1366-Orientierung

    Abstimmung am 29.11.2009 um 16.00 Uhr auf SF1
    http://tvprogramm.sf.tv/details/0e9d7449-1030-4e81-826e-a7f0065190e3

    Sonntag, 29.11., ab 19 Uhr detaillierte Statistik zur Abstimmung:
    http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/03/blank/key/2009/05.html

    25.11.2009 Rifa'at Lenzin, Islamwissenschafterin und Ulrich Schlüer, SVP-Nationalrat zur Minarett-Initiative (Züriplus)
    http://www.kath.ch/index.php?&na=11,10,0,0,d,44290



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2009, 11:24


    Stellungnahme zur Annahme der Minarettverbotsinitiative von GSIW

    STELLUNGNAHME zum NEGATVEN ERGEBNIS, der Annahme der VOLKSABSTIMMUNG "Minarettverbots-Initiative"

    Mit großem Befremden nimmt GSIW das erschreckende Ergebnis der diskriminierenden Volksabstimmung zur "Minaretverbots-Initiative" zur Kenntnis.

    Nicht nur, dass die Initianten mit ihrem verfassungsfeindlichen Begehren erfolgreich waren, ist es ihnen auch gelungen, mit Schreckensmeldungen aus dem Ausland, der Kolportage von hauptsächlich Halbwahrheiten, Falschdarstellungen und groben Missinterpretationen der religiöser Überzeugungen von Muslimen in der Schweiz, bis ins Absurde reichende, nachhaltige Verbindungen zu konstruieren, welche samt und sonders der angestrebten Integration der Muslime in der Schweiz entgegenstehen werden.

    Die juristischen und gesellschaftspolitischen negativen Konsequenzen dieses Abstimmungsergebnisses sind noch nicht wirklich abzuschätzen.

    Andererseits übersehen wir nicht die großartigen Anstrengungen, welche von der, der Wahrhaftigkeit verpflichteten Schweizer Bevölkerung auf sich genommen wurden, diese, echten Schweizer Werten tatsächlich entgegenstehende Initiative in ihrer Widerwärtigkeit darzustellen und sie zum Scheitern zu bringen. Unser Dank und unser hochachtungsvoller Respekt sei Ihnen hiermit zum Ausdruck gebracht.

    Wir erkennen aber auch unsere größer gewordene Verantwortung, legitimen Befürchtungen unserer Schweizer Mitbürger durch direkten Kontakt entgegenzutreten, die wahren Grundlagen unserer Religion durch deren praktische Umsetzung zum Schweizerischen gesamtgesellschaftlichen Wohle glaubhaft, verständlich und nachvollziehbar zu machen und bieten natürlich dazu (*auch weiterhin!)unsere vollumfängliche Bereitschaft und (*bislang wenig angenommene) Kooperation an.

    M.M.Hanel
    VP-GSIW
    18.11.2009
    * am 29.11.09 hinzugefügt




    Stellungnahme zur Annahme der Minarettverbotsinitiative der islamischen Nationalverbände FIDS/KIOS


    Die islamischen Nationalverbände in der Schweiz bedauern die Annahme der Minarettverbotsinitiative zutiefst. Den Initianten ist leider gelungen mit ihrer verzerrenden Propaganda, Ängste bei einer Mehrheit der Stimmenden zu mobilisieren, welche nichts mit dem Islam in der Schweiz zu tun haben.

    Die hier lebenden Muslime bekennen sich zur Schweizer Verfassung und Rechtsordnung. Umso grösser ist ihr Befremden, dass nun ihre Verfassungsrechte verletzt werden sollen. Das Verbot, ihre Gotteshäuser mit einem Minarett zu schmücken, verstösst unter anderem gegen das Grundrecht der Religionsfreiheit.

    Den Initianten dieses Minarettverbots ging es vom Anfang an und in erster Linie nicht um das symbolische sakrale Bauwerk. Sie haben in der Abstimmungskampagne alles daran getan, um den Islam mit Gerüchten und Halbwahrheiten, in dem sie Schreckensbilder aus dem Ausland in ein Licht stellten, das gar nichts mit dem realen Leben der muslimischen Familie in der Schweiz zu tun hat. Durch die Initiative haben viele Muslime das Gefühl, dass ihr Glaube und ihre Daseinsberechtigung in der Schweiz infrage gestellt wurden. Das hat bei ihnen Sorgen und Ängste ausgelöst, die nun durch das Abstimmungsergebnis noch verstärkt worden sind. Die negativen gesellschaftlichen und juristischen Auswirkungen können heute noch nicht abgeschätzt werden.

    Die muslimischen Verbände stehen trotz allem zur Schweiz und ihren Institutionen. Dankbar nehmen sie zur Kenntnis, dass der Bundesrat, das Parlament, die meisten Parteien und unsere Schwesterreligionen Judentum und Christentum sich für das Grundrecht der Religionsfreiheit und den Schutz der Minderheit eingesetzt und die Minarettverbotsinitiative abgelehnt haben. Sie und wir wissen, dass eine Ausgrenzung der Muslime dem gesellschaftlichen Frieden und dem Zusammenleben der vielfältigen Kulturen der Schweiz nicht dient.

    Die muslimischen Verbände erkennen auch, dass nun ihre Verantwortung noch gewachsen ist, auf legitime Befürchtungen in der Schweizer Bevölkerung einzugehen und zu antworten. Wir müssen unsere Öffentlichkeitsarbeit verstärken, um Missverständnissen und Vorurteilen über den Islam und die Muslime zu begegnen. Wir laden darum alle Kreise ein, bei anstehenden Problemen gemeinsam mit uns nach konstruktiven Lösungen zu suchen. Unser Anliegen ist es, ein friedliches Zusammenleben zu fördern im Respekt voreinander und entsprechend der menschlichen Würde.




    Stellungnahme zur Annahme der Minarettverbotsinitiative des Aargauer muslimischen Kantonalverbands VAM

    Stellungnahme

    Baden, 29. November 2009

    Zur Volksabstimmung «Gegen den Bau von Minaretten» vom 29. November 2009

    Mit grosser Enttäuschung nehmen wir zur Kenntnis, dass die Anti-Minarett-Initiative vom
    Schweizer Stimmvolk deutlich angenommen wurde. Es ist nun leider eine Tatsache, dass
    die Musliminnen und Muslime in der Schweiz als einzige Religionsgemeinschaft mit einem
    Sonderverbot bedacht werden, und das erst noch in der Bundesverfassung.

    Die Musliminnen und Muslime im Aargau möchten aber auch all jenen Stimmbürgerinnen
    und Stimmbürgern, welche sich trotz aller Unbill von Seiten der Initiativ-Befürworter an der
    Urne zu Religionsfreiheit und –frieden bekannt haben, ganz herzlich danken. Auch sie
    bekennen sich zur Religionsfreiheit und dem Schweizer Rechtstaat und wollen einen
    positiven Beitrag für ein friedliches Miteinander leisten.
    Obwohl sich nun eine gewisse Enttäuschung unter den Musliminnen und Muslimen breit
    machen wird, möchten wir an dieser Stelle betonen, dass wir uns der Probleme bewusst
    sind, welche die Integration ethnischer und religiöser Minderheiten mit sich bringt und
    möchten daher unsere Bereitschaft bekräftigen, mit allen interessierten Kreisen die
    vorhandenen Probleme ernsthaft zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu suchen.

    Wir hoffen, dass die Initiativ-Befürworter auch ernsthaft daran interessiert sind, die
    Probleme zu lösen und daher auf dieses Angebot eingehen und nicht mit weiteren
    Verbotsinitiativen zur Marginalisierung der Musliminnen und Muslime beitragen werden.

    Mit freundlichen Grüssen
    Hamit Duran
    Sekretär und Pressesprecher VAM
    info@aargauermuslime.ch
    www.aargauermuslime.ch



    Stellungnahme zur Annahme der Minarettverbots-Initiative - Interreligiöser think-tank

    Sonntag, 29. November 2009

    Die Minarettverbots-Initiative wurde angenommen. Was ändert dieses Resultat? Erst einmal gar nichts. Die Raumprobleme, die Ausgrenzung und die Unsichtbarkeit des Islams in der Schweiz bestehen weiter wie bisher. Es gibt keine Muslimin, keinen Muslim weniger im Lande an Zahl, dafür einige mehr, die ihre radikale und gesellschaftsfeindliche Haltung bestätigt fühlen, und manche, die in der Annahme der Initiative einen Grund sehen, sich noch mehr abzuschotten. Keine einzige Frau wird wegen verbotenen Minaretten künftig nicht mehr unterdrückt werden und kein Dispensationsgesuch weniger eingereicht werden.
    Einzige Gewinner sind die Radikalen auf beiden Seiten. Die Einen werden den verstärkten Rückzug und sogar Kampf gegen diese Gesellschaft propagieren und die Anderen werden künftig ihre Abneigung gegen alles Muslimische nur noch offener zeigen.



    Stellungnahme vom HAUS der RELIGIONEN

    Liebe Mitglieder und FreundInnen des Projekts Haus der Religionen,
    insbesondere liebe muslimischen Freunde

    Erschrocken nehmen wir das Abstimmungsresultat vom gestrigen Sonntag zum Bau von Minaretten wahr. Betroffen stellen wir fest, dass es bis in die entferntesten Winkel der Schweiz hinein schlecht steht für die Geltung der Menschenrechte. Schon die Initiative, aber nun auch das Abstimmungsergebnis selbst bedrohen die Religionsfreiheit und den religiösen Frieden in der Schweiz.

    Das Abstimmungsresultat tut uns für unsere Demokratie, vor allem aber für unsere muslimischen Freundinnen und Freunden leid, die in dieser hässlichen Weise die Missachtung ihrer Religion erfahren müssen - jetzt, in der Zeit der Hadsch und des Opferfestes zu Ehren Abrahams. Wir sind dankbar für alle spontanen Aktionen, die bekunden, dass es doch eine "weltoffene und tolerante Schweiz", gerade auch unter jungen Menschen gibt. Wir sind mit ihnen selbstverständlich solidarisch und werden alles uns Mögliche tun, um die Verständigung zwischen den Religionen und Kulturen weiter zu fördern.

    Es bleibt also sehr viel zu tun. Vielleicht wächst aber endlich die Einsicht bei Wirtschaftsverbänden, Gemeinden und staatlichen Institutionen oder auch bei den Kirchen, dass an einem neuen Gesellsachftsvertrag gearbeitet werden muss, der den religiösen wie kulturellen Minderheiten Raum, Schutz und Mitverantwortung gibt.

    Zu diesen grundsätzlichen Fragen leiten wir weiter:

    Christoph Winzeler (Religionsverfassungsrechtler):
    Wie weiter nach dem Verbot?

    ausserdem ist dieser Link wichtig: http://www.derbund.ch/schweiz/standard/Eine-Katastrophe-fuer-die-Schweiz-Auslaendische-Reaktionen-auf-das-MinarettVerbot/story/31018813

    Mit dem Dezemberprogramm an der Schwarztorstrasse können wir gleichfalls Zeichen setzen:

    gehen Sie am 10. Dezember zu einer der vielen Veranstaltungen zum Tag der Menschenrechte. Die Menschenrechte sind in der Schweiz wirklich behindert.

    nehmen Sie am 20. Dezember, 18.30 Uhr an unserem "Lichtfest" teil. Wir wollen mit den Lichtbräuchen vieler Kulturen die Schwarztorstrasse zum Leuchten bringen.
    (falls Sie selbst einen Lichtbrauch kennen, melden Sie ihn einfach an:

    info@haus-der-religionen.ch!!)
    Mit herzlichen Grüssen

    Gerda Hauck, Hartmut Haas

    Präsidentin, Geschäftsleitung
    www.haus-der-religionen.ch
    Schwarztorstrasse 102
    3007 Bern
    031 380 51 00
    031 380 51 09 fx


    Der Segen des Schweizer Minarett-Verbots
    Kommentar: Muslim Markt


    Im Namen des Erhabenen

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    as-salamu-alaikum.

    Es gibt immer noch viel zu viele Muslime in der Westlichen Welt, die glauben, dass man sie in Ruhe beten und fasten lassen würde. Aber sobald sie Gerechtigkeit einfordern, ist es vorbei mit dem ruhigen Beten und Fasten.

    Schon lange sind Muslime in der Westlichen Welt nicht nur "Orientalen". Es gibt zunehmend einheimische Muslime, die sich - im Fall von Deutschland - z.B. als deutsche Muslime fühlen, mit Rechten und Pflichten in Deutschland, mit Verantwortungsgefühl für ihre Heimat Deutschland. Sie sind hier geboren, haben deutsche Eltern, machen hier ihren Zivildienst und Ausbildung und werden auch hier begraben. Sie fühlen sich verantwortlich für ihre Familie und Nachbarschaft. Zur Wahrnehmung dieses Verantwortungsgefühls gehört auch die religiöse Pflicht, dass er sich stets auf die Seite der Schwachen stellt und sich stets für Gerechtigkeit einsetzt. Die Gutmütigkeit vieler Muslime, die zuweilen an Naivität grenzen mag, lässt sie immer wieder einen sehr entscheidenden Vers aus dem Heiligen Qur´an übersehen oder zumindest nicht mit Nachdruck lesen:

    "Weder die Juden noch die Nazarener werden mit dir zufrieden sein, bis du ihrer Ideologie folgst (Heiliger Qur'an 2:120)."

    Eine besondere Feinheit dieses Heiligen Verses wird aus den meisten Übersetzungen ins Deutsche nicht deutlich. Tatsächlich steht in jenem Vers nicht: "... bis du ihrer Glaubensrichtung folgst", wie es in vielen Übersetzungen heißt. Denn das dort verwendete Wort ist "Milla". Es wird alleinstehend oft mit "Nation" übersetzt, aber auch das trifft den Sinngehalt nur unzureichend, denn damals gab es die Nation im heutigen Sinn noch nicht. Tatsächlich geht es um eine Ideologie, um eine Wertvorstellung. Und die Tatsache, dass in jenem Vers bezogen auf Juden und Nazarener nicht auf deren Glauben, sondern auf deren Ideologie verwiesen wird, verdeutlicht auch, dass der Heiligen Qur´an davon ausgeht, dass jene beiden Gruppen ihre eigenen Werte nicht befolgen, sondern eine vom Judentum und Christentum abweichende Ideologie.



    Das Ergebnis jener Ideologie ist in der Volksabstimmung in der Schweiz zu erkennen. Eine Mehrheit von 57 % - so heißt es in den Medien - hat sich gegen weitere Minarette in der Schweiz ausgesprochen, und jenes Gesetz hat jetzt sogar Verfassungscharakter. Damit ist die Schweiz das erste Land der Erde, in dem faktisch der Bau einer Moschee verboten worden ist, selbst wenn die Schweizer das Gegenteil behaupten. Und jenes Verbot ist nicht etwas im Baurecht verankert, sondern in der Verfassung!
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nun - es wird zwar vodergründig berechtigt moniert, dass ja nicht der Bau einer Moschee verboten wird, sondern nur der Bau des Minarettes - so ist oben skizzierte Anschauung dennoch nicht minder korrekt, wenn man, wie (nicht nur) Muslime es nun mal tun - das Minarett als BAULICHES KENNZEICHEN einer MOSCHEE und somit als bauliches Merkmal ihres gelebten Glaubens ansehen! Minarett und Kuppel und Gebetsraum und Waschvorrichtung und Mimbar und Mihrab, ... gehören ALLEsamt zu einer Moschee ... es ist nun mal so.
    Aber - ich sagte dies schon einmal: Muslime brauchen auch nicht unbedingt eine Moschee, um ihre Gemeinschaftsgebet zu verrichten. Jeder Platz auf dieser Erde, sei er überdacht, sei er unter freiem Himmel - well do! Will you das? :?


    Das mag den einen oder anderen Muslim - insbesondere in der Schweiz - schockiert haben, aber wer die Vorstellung hat, eine vergleichbare Abstimmung in Deutschland würde anders ausgehen, der muss in einer Traumwelt leben. Die Schweiz hat mit ca. eine Zehntel der Bevölkerung Deutschlands und entsprechend einem Zehntel der Muslime Deutschlands ganze vier Minarette gehabt, was in etwa auch dem Zehntel der heute in Deutschland bestehenden Minarette entsprechen dürfte (die mit Abstand meisten Moscheen in Deutschland haben kein Minarett). Und die Abneigung der Bevölkerung gegen den Islam und die Muslime dürfte ebenfalls vergleichbar sein. Dabei spielt es wirklich keine Rolle, ob 49% oder 57% einer Bevölkerung Moscheen verbieten wollen. Das Votum in der Schweiz hat aber einen umfassenden Segen für Muslime, der manchem Muslim bisher noch nicht hinreichend bewusst sein dürfte.



    Obwohl sicherlich kein Muslim in Deutschland, der Schweiz oder Österreich dafür verantwortlich ist, was in irgendwelchen orientalischen Ländern geschieht, sahen sie sich stets dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie zunächst dafür sorgen sollten, den Kirchenbau im Orient zu ermöglichen, bevor sie sich für den Moscheebau in ihrer eigenen Heimat Deutschland, Österreich oder Schweiz einsetzen. Die Beteuerungen der Muslime, dass sie weder Einfluss darauf haben, was im Orient geschieht, noch eine Verantwortung dafür tragen, was andere Staaten entscheiden, wurde nie ernst genommen. Jetzt aber haben alle Muslime ein neues Argument in der Hand, gegen das selbst westliches Kraut nicht gewachsen ist: Natürlich dürfen Christen in allen muslimischen Ländern Kirchen bauen, die dürfen nur keinen Turm haben, keine Glocke, keinen auffälligen als Machtdemonstration zu missverstehenden Eingang, kein als Schlachtschiff umzudeutendes Dach und keine charakteristischen Fenster. Wenn aber irgendwelche Christen sich in einem Hinterhof treffen, wer sollte etwas dagegen haben?



    Das Schweizer Signal ist nicht auf die Schweiz begrenzt. Die als Hassprediger gegen den Islam in Deutschland bekannten Politiker haben keinen Tag gewartet, um die Stimmungsmache nach Deutschland zu übertragen und in Österreich haben "Abstimmungen" im Internet bereits begonnen. Naiv, wenn Muslime glauben, dabei mitmachen zu müssen, um dagegen zu stimmen. Sämtliche Beteuerungen der Menschenrechte, welche die Westlichen Staaten stets einfordern, sind doch nur dazu gedacht, die Welt zu unterdrücken, um die Westliche Dominanz zu zementieren. Sobald aber eines jener von der Westlichen Welt selbst festgelegten "Menschenrechte" von Muslimen eingefordert werden, haben sie keinen Wert mehr. Das sieht man tagtäglich in Guantanamo, und das sieht man jetzt im faktischen Moscheebauverbot in der Schweiz.



    Aus muslimischer Sicht ist ein Minarett in der heutigen technischen Zeit ohnehin nur noch eine Schmuckstück bzw. Touristenattraktion einer Moschee. Für den Bestand und den Betrieb einer Moschee ist das Minarett nicht von entscheidender Bedeutung. Aber aus den Äußerungen der Schweizer Politiker wird klar, dass es bei der Abstimmung gar nicht um ein Gebäudeteil ging, sonder um ein Symbol. Und jenes Symbol steht für Moschee. Wer jenes Symbol verbietet, will in Wirklichkeit die Moschee verbieten. Nach wie vor lassen sich Muslime in den Westlichen Ländern spalten, in Sunniten und Schiiten, in Araber und Türken, in deutschsprachige und sonstige, in "moderne" und praktizierende Muslime. Aber die Feindschaft richtet sich nicht gegen irgendeine dieser Gruppen, sondern gegen alle gemeinsam.



    Obiger Vers aus dem Heiligen Qur´an verdeutlicht noch einen weiteren Aspekt. Es geht nicht um das Beten und Fasten! Es geht darum, dass Muslime religionsbedingt stets auf der Seite der Schwachen und Hilfsbedürftigen der Welt stehen müssen. Es geht darum, dass Muslime Gerechtigkeit in der Politik einfordern. Aber die Westliche Politik - und hier gibt es keinen Unterschied zwischen der Schweiz, Österreich oder Deutschland - steht auf der Seite der Mächtigen, auf der Seite der Guantanamowärter, auf der Seite derjenigen, die die schlimmsten Waffen auf Erden besitzen und einsetzen, auf der Seite der Banken und Besatzer, auf der Seite der Vertreiber und Offensivkriege führenden Mächte dieser Welt! Und da ist es äußerst lästig, wenn jemand ständig Gerechtigkeit einfordert. Politik und Hofberichterstattung tun ihr Bestes, um das Volk gegen jenen neuen Sündenbock aufzuhetzen. Wenn dann - wie im aktuellen Fall - kurz vor einer Wahl die Politiker, die jahrelang gegen Muslime gehetzt haben, die Notbremse ziehen, und darauf verweisen, dass die aktuelle Initiative zu weit gehe, dann können sie den Zug nicht mehr aufhalten, den sie selbst ins Rollen gebracht haben.

    Doch der Segen für Muslime ist ein Erwachen und eine Erkenntnis, die ihnen bisher gefehlt hat. Viele Muslime haben allein der tagtäglichen Hetze der Politiker und Verantwortungsträger und deren Hofberichterstattung die Schuld gegeben. Aber man darf auch nicht übersehen, dass jene Hassprediger auf ein Volk stoßen, dass zumindest in nicht unerheblichen Teilen offenbar empfänglich ist für eine derartige Hetze.



    Die Schweiz hatte bisher unter Muslimen stets das Image eines "Saubermanns". Schweizer Messer, Schweizer Uhren und Schweizer Käse galten als gerne unter Muslimen verbreitete Produkte. Und die Schweizer Neutralität als vorbildhaft. Aber warum sollen Muslime ihr Geld an eine Wirtschaft schicken, die Muslimen ihre Gebetshäuser verbietet. Und warum sollen Muslime ihr Geld in solch einem Land anlegen? Und warum sollen Muslime solch ein Landes Vermittler akzeptieren. Es mag zu weit gedacht sein, aber müssen jetzt nicht alle Sitze von Internationalen Organisationen in der Schweiz auf den Prüfstand gestellt werden, bis hin zur UNO? Immerhin ist die Schweiz das weltweite erste Land, das Minarette verbietet! Wie würde die Westliche Welt reagieren, wenn die Schweiz irgendein Bauteil einer Synagoge verboten hätte?



    Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass zwar der Inhalt der Volksabstimmung allein von den Initiatoren zu verantworten ist, aber beim Wahltermin durchaus gewisse staatliche Spielräume existieren. Und jene Wahl ist ausgerechnet auf exakt das Opferfest der Muslime gelegt worden, dem größten Fest - worüber die Hofberichterstattung überhaupt nicht berichtet hat! Stellen sie sich vor, irgendwo in der muslimischen Welt würde darüber abgestimmte werden, ob Christen ein Kreuz am Hals sichtbar tragen dürfen oder nicht und jene Abstimmung würde ausgerechnet auf den zweiten Weichnachtsfeiertag gelegt werden, wäre es da nicht naiv, davon auszugehen, dass der Termin ein Zufall und nicht eine bewusste Feindschaftserklärung ist?



    Als angeblichen Grund für jene Volksbefragung wurde auch angegeben, dass man die "Parallelgesellschaft" verhindern wolle. An dieser Stelle sei nachdrücklich darauf verwiesen, dass es sehr viele durch Muslime bedingte Probleme in europäischen Ländern gibt; zweifelsohne! Und jene Probleme entstehen zwar durch Muslime, nicht aber durch den Islam, sondern ganz im Gegenteil dadurch, dass Muslime den Islam vernachlässigen. Um die Probleme einer Parallelgesellschaft zu verhindern, wäre die Kooperation von Muslimen mit Nichtmuslimen von großer Bedeutung, auch im Hinblick auf die zukünftige demographische Entwicklung. Der Wahlausgang - und die unmittelbaren Reaktionen von islamophoben Politikern in Deutschland und Österreich - verdeutlichen aber jedem Muslime, der seinen Verstand noch nicht völlig ausgeschaltet hat, dass ihm gar nichts andere übrig bleibt, als in einer Parallelgesellschaft zu leben. Und das Ergebnis in der Schweiz wird zwangläufig die Parallelgesellschaft in Deutschland vergrößern!



    Welchen Ausweg aber gibt es? Den Ausweg zeigt der eingangs dargelegte Vers des Heiligen Qur´an, denn der Vers geht weite mit: "Sprich: Die Rechtleitung Gottes ist doch die wahre Rechtleitung." Der Ausweg hat also auch mit dem Islam oder dem Christentum in Deutschland zu tun, die sich gegen die vorherrschende Ideologie des Kapitalismus richten muss. Der Ausweg hat damit zu tun, dass Menschen verdinglicht, Dinge vergöttert und das Kapital zum obersten Götzen erklärt wird. So lange ein derart ungerechtes und unchristliches System herrscht, in dem die grausamsten Verbrechen von Verbündeten mitgetragen werden, weil es Verbündete sind, so lange wird es keinen Frieden in der Gesellschaft geben. Selbst wenn man sämtliche Muslime vertreiben würde, selbst wenn man sämtliche Moscheen schließen würde, jene Ideologie bräuchte ein neues Feinbild und würde es finden, und dann wären anderen "dran". Oder glaubt irgendjemand, dass die Wahl in der Schweiz mit christlicher Nächstenliebe irgendetwas zu tun hätte?



    Der sich hilflos wähnende Leser am Ende eines solchen Artikels fragt sich, was er persönlich zum Frieden beitragen kann. Die Antwort darauf ist immer dieselbe! Er muss sich selbst erziehen zum Frieden, sich und seine Familie und dabei als unerschütterliches Fundament verstehen lernen, warum er erschaffen wurde, nämlich als Empfänger der Liebe Gottes. Nur wer diese Selbsterziehung tagtäglich in sich fortsetzt und zunehmend mehr Liebe empfängt und sie weiter geben kann, dem kann man kein Minarett verbieten. Denn sein Minarett ist sein Ruf nach Gerechtigkeit. Wenn er seinen Ruf nach Gerechtigkeit nicht mehr mit friedlichen Taten umsetzen kann, dann tut er es mit friedlichen Worten. Wenn ihm das auch verboten wird, dann tut er es mit seinem Herzen und in seinen Gebeten. Und jeder wird eines Tages sehen, - mit den Augen der Wahrheit sehen - welchen Unfrieden seine Taten bewirkt haben, und dann wird sich herausstellen, wer sich wirklich für Frieden eingesetzt hat. Es schadet aber nicht, eine Parallelgesellschaft der Friedliebenden zu gründen und zu leben und sich von denen zu trennen, die eine Machtgesellschaft wollen. Liebe drückt sich im Dienst am Menschen aus, nicht in Macht. Christen müssten jene letzten Ausführungen gut verstehen, aber wo gibt es sie noch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz? Und auch das zu erkennen ist ein Segen.



    Es grüßt herzlich

    Ihr Muslim-Markt-Team


    ******************************************************
    Bitte besuchen Sie: http://www.muslim-markt.de
    --------------------------------------------------------------------------------


    Newsletter 1. Dezember 2009
    IRAS COTIS

    Stellungnahme zum Beschluss des Schweizer Souveräns, ein Minarettverbot in die Bundesverfassung einzufügen

    Das Resultat der Abstimmung von Ende November hat deutlich gezeigt, wie wichtig und dringlich unsere Arbeit ist, wie wenig wir aber bisher damit erreicht haben. Unser Volk, das stolz auf seine freiheitliche Tradition ist, hat ein fundamentales Freiheitsrecht, nämlich die Freiheit aller Bürgerinnen und Bürger, ihren Glauben frei zu leben und zu bezeugen, eingeschränkt und diskriminiert grundsätzlich eine religiöse Minderheit im Lande. Die Schweiz ist in den Kreis der Länder mit eingeschränkter Religionsfreiheit eingetreten.

    Das Abstimmungsergebnis ist bestürzend und ernüchternd. In seiner Deutlichkeit enthüllt es ein weit verbreitetes Gefühl des Heimatverlustes und eine tiefgründige Angst vor dem Fremden in unserem sich sonst so weltoffen und heimelig präsentierenden Land. Was anderes als derartige dumpfe Bauchgefühle könnte so viele Menschen aller Bildungsschichten dazu verleitet haben, einer Initiative zuzustimmen, deren Begründung bar jeder Logik ist.

    Und bereits werden neue abwehrende Verbote gefordert! Man müsse die Stimmung im Land und die Ängste der Bevölkerung endlich ernst nehmen, sagen Politiker und Politikerinnen, ohne sich in erkennbarer Weise Gedanken darüber zu machen, was die tieferen Ursachen dieser Stimmung und der von den Initianten instrumentalisierten Ängste sein könnten. Schon gar nicht haben sie sich bisher für die interreligiöse und interkulturelle Integrationsarbeit interessiert, wie sie unter anderem von IRAS COTIS und den mit uns verbundenen Religionsgemeinschaften und Hilfswerken geleistet wird. Wir nehmen schon seit langem die Probleme ernst, welche die starke internationale Vernetzung moderner Gesellschaften mit sich bringen, und bearbeiten sie. Wir kennen die Folgen der Entwurzelungen, welchen viele Menschen heute weltweit ob der gesteigerten und forcierten Mobilität unterworfen sind, und wir versuchen sie zu lindern. Wir wissen aber auch, dass, was wir leisten können, nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist.

    Auffällig war, dass alle Parteien von rechts bis links im Abstimmungskampf Gewehr bei Fuss blieben und das Argumentieren Frau Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und Organisationen wie der unseren überliessen. Für eine Plakat-Aktion, die derjenigen der Initianten im Mass der Präsenz ebenbürtig gewesen wäre, waren keine Finanzen aufzutreiben.

    Kurz, auch wenn zu hoffen ist, dass die politische Schweiz am 29. November 09 etwas aufgewacht ist: da sind keine Parteien, auf die wir uns verlassen könnten. Wir müssen als Menschen, Gemeinschaften und Organisationen, denen ein gedeihliches, freies und friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen in unserem Land ein Anliegen ist, selbst an der Arbeit bleiben und an die Arbeit gehen. Der Einsatz der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz IRAS COTIS und der ihr verbundenen Organisationen, Kirchen und Religionsgemeinschaften ist heute wichtiger als je.

    Ermutigend sind für mich die besonnenen Stellungnahmen der muslimischen Dachorganisationen. Sie sagen uns, dass wir bei der Weiterarbeit auf ihre Unterstützung zählen dürfen. Bleiben wir also dran und setzen wir uns weiterhin offensiv – offensiver als bisher! – ein für eine offene, solidarische Schweiz, für ein freies Leben in einem freien Land!

    Pfarrer Dr. Georg Vischer
    Vorstandspräsident IRAS COTIS



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2009, 15:52


    "Es herrscht Pogromstimmung"
    Der Schweizer Soziologe und Politiker Jean Ziegler über verklemmte Kleinbürger in der Schweiz und die Reaktion der Muslime.
    URL: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Schweiz-Minarett-Islam;art123,2962997

    Haben Politiker, die ein Bauverbot für Minarette fordern, die Einstellung der Schweizer gegenüber Muslimen verändert?

    Ziegler: Ja. Es herrscht eine Pogromstimmung. Viele Muslime fürchten sich vor Anschlägen, vor Gewalt, vor Stigmatisierung. Zuerst gab es nur eine kleine Gruppe in der Schweizerischen Volkspartei, hart an der Grenze zum Faschismus, die ein Bauverbot für Minarette forderte. Jetzt aber ist das Feuer im ganzen Land entfacht.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Dies ist leider keine Übertreibung. Kinder der Muslime fragen bereitsihre Eltern: "Was habe ich den Schweizern getan, dass sie mich wegen meiner Religion nicht mögen?"
    Ich schrieb schon im März 09 (GSIW NL 27): "Und ich warne nochmals ALLE: "Lasst den Teufel, den ihr ständig an die Wand malt, nicht herunter steigen!"




    Rechtspopulisten wollen Verschleierung von Frauen verbieten
    http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2009-11/schweiz-minarett-verbot

    Rechtsgerichtete Parteien im Ausland haben das deutliche Nein der Schweizer begrüßt. Ermutigt durch die Schweizer Abstimmung wollen nun mehrere Initiativen – so in Österreich und den Niederlanden – ebenfalls Minarette verbieten lassen. Aus Italien kam Applaus von der an der rechtsgerichteten Regierung beteiligten Lega Nord. "Aus der Schweiz kommt ein klares Zeichen: ja zu Kirchtürmen, nein zu Minaretten", sagte Reformminister Roberto Calderoni. Auch in der Partei des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der rechten UMP, gibt es Sympathien für ein Minarett-Verbot.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Siehe hier die bereits begonnene Kampagne: http://diepresse.com/home/524994/index.do?direct=525001&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=103
    Am Sonntag hatten sich in einer Volksabstimmung 58 Prozent der Wähler dafür entschieden, den Bau von Minaretten künftig zu verbieten. Allerdings ist noch nicht sicher, ob das Verbot tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden kann. Bereits im Vorfeld der Abstimmung hatten Regierung und Religionsgemeinschaften darauf hingewiesen, dass das Verbot höchstwahrscheinlich gegen die Europäische Menschenrechtskonvention wie auch gegen UN-Abkommen verstoße, die für die Schweiz bindend seien. Um das endgültig festzustellen, müsste es aber zu einer Klage kommen.
    [quote="M.M.Hanel]Daran führt kein Weg vorbei!
    Wer kommt dafür auf? Wer hat dafür zu bezahlen? Wer übernimmt nun die Verantwortund und Führung?[/quote]


    Die Schweiz wählt die Islam-Angst
    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,664135,00.html

    Mathieu von Rohr schreibt im Spiegel:

    Es ... daher falsch, den bedauerlichen Erfolg der Schweizer Minarettinitiative nur mit dumpfer Fremdenfeindlichkeit zu erklären. Er ist auch ein Ausdruck des Versagens der liberalen Kräfte und der politischen Eliten, sich dieses Unbehagens anzunehmen und Lösungen für die realen und die wahrgenommenen Probleme im Umgang mit muslimischen Einwanderern zu finden.

    Diese Themen bewegen offensichtlich weite Teile der Bevölkerung und es wäre ein großer Fehler, sie den Rechtspopulisten und ihrer Symbolpolitik zu überlassen. Ansonsten ist zu befürchten, dass so radikale und menschenrechtswidrige Forderungen wie ein Verbot von Minaretten zunehmend mehrheitsfähig werden - auch im Rest Europas.
    Niazy hat folgendes geschrieben: Haben die ihre eigenen Kampagnen vergessen, deren Titelbilder ein Vorurteil nach dem nächsten bedient haben? Erst beim Feuer legen helfen und hinterher jammern und den moralischen Zeigefinger heben...

    Diese Themen bewegen offensichtlich weite Teile der Bevölkerung und es wäre ein großer Fehler, sie den Rechtspopulisten und ihrer Symbolpolitik zu überlassen. Ansonsten ist zu befürchten, dass so radikale und menschenrechtswidrige Forderungen wie ein Verbot von Minaretten zunehmend mehrheitsfähig werden - auch im Rest Europas.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nun - entzückend ... als wären diese ... Forderungen nicht schon längst auf dem Weg zur Merhheitsfähigkeit in Europa. Die Medien haben ihr Bestes dazu gegeben ... aber auch die Politiker, die Bürger, ja auch ALLE Muslime haben jeder ihren/seinen Teil dazu beigetragen!


    57 Prozent sagten Ja zum Minarett-Verbot http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Volk-nimmt-MinarettVerbot-klar-an/story/31785289

    Wie bei vielen Abstimmungen ist bei der Minarett-Abstimmung ein Röstigraben zu beobachten, wenngleich kein ausgeprägter: In der Deutschweiz sagte nur ein einziger Kanton Nein. Es handelt sich um den Kanton Basel-Stadt. In der Westschweiz sagten dagegen drei Kantone Nein: Genf, Waadt und Neuenburg.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Ist schon jemandem aufgefallen, dass Basel Stadt, von den Initianten als Ausgeburt aller Übel, die mit islamischer Parallelgesellschaft in Verbindung zu bringen wäre - GEGEN die Initiative gestimmt hat?

    Zustimmung vielerorts über 60 Prozent

    Am deutlichsten fiel die Zustimmung in Appenzell Innerrhoden mit 71 Prozent aus. Über 65 Prozent Ja-Stimmen gab es auch in den Kantonen Glarus, St. Gallen, Thurgau, Schwyz und Tessin.

    Zwischen 60 und 65 Prozent lag die Zustimmung in den Kantonen Aargau, Bern, Appenzell Ausserrhoden, Schaffhausen, Nidwalden, Obwalden, Luzern, Uri und Solothurn. Unter 60 Prozent stimmten der Initiative in den Kantonen Zürich, Basel-Land, Graubünden, Freiburg, Wallis und Jura zu.




    Triumphierende SVP will Islam weiter zurückdrängen
    http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Triumphierende-SVP-will-Islam-weiter-zurueckdraengen/story/31041090

    Den Abstimmungserfolg will der SVP-Präsident für weitere Vorstösse nutzen, wie er zu verstehen gab. Mögliche Themen sind das Verbot von Kopftüchern am Arbeitsplatz und das Verbot von Dispensen vom Schwimmunterricht. Brunner machte auch klar, dass die SVP keine Zwangsverheiratungen dulden will. Selbst neue Regeln für die Bestattung von Muslimen könnten in Vorstössen thematisiert werden.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nicht nur die islamisch schickliche Bekleidung, nein - auch das schickliche Begräbnis wird nun demokratorisch definiert ... nicht mal in Ruhe sterben darf man mehr in diesem Land ... nein, man darf sich vorher noch um die Ausreise bemühen ... :(


    Initiativ-Gegner bauen Minarette auf dem Helvetiaplatz

    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/InitiativGegner-bauen-Minarette-auf-dem-Helvetiaplatz/story/29211688

    «Dort, wo die Probleme angeblich am grössten sein sollen, war die Zustimmung am geringsten», sagte Glättli weiter. «Im Kreis 4 wurde klar Nein gesagt, gleichzeitig ist der Kreis 4 einer der mulitkulturellsten Orte in der Schweiz. Das zeigt, dass es eine irreale Angst ist.»
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Kein weiterer Kommentar



    URL: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Schweiz-Islam;art123,2963063


    Schweiz verbietet Bau neuer Minarette

    URL: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/Schweiz-Islam;art123,2963063

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte könnte das Vorhaben stoppen, er würde sich somit gegen den klaren Willen der Schweizer für ein Bauverbot stellen. Helvetiens Justizministerin, Eveline Widmer-Schlumpf, sagte zu den Konsequenzen eines möglichen Urteils: "Würden wir ein solches Urteil trotz mehrmaliger Mahnung ignorieren, könnte die Konsequenz sein, das wir aus dem Europarat ausgeschlossen würden.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Das möchte VIELE Schweizer aber ohnehin nicht besonders kratzen, oder?
    Macht die Grenzen dicht, nach Europa wolln wir nicht !
    Aber Widmer Schlumpf hat vergessen zu erwähnen, dass zuerst noch Bussen ausgesprochen werden!



    Ein schwarzer Tag
    URL: http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/auf-den-punkt/Schweiz-Minarett-Bauverbot-Referendum;art15890,2962793

    Wer eine Moschee bauen oder besuchen, ein Kopftuch tragen oder einfach nur beten möchte, muss das in einem freien Land tun dürfen. Entsprechend stark sind die völkerrechtlichen Bedenken gegen ein Minarett-Bauverbot. Dessen Befürworter sagen, die Religionsfreiheit sei keine anerkannte Kategorie des zwingenden Völkerrechts, wie etwa das Folterverbot oder das Recht auf Leben. Überdies würde nicht der Bau von Moscheen verboten, sondern nur der von Minaretten.

    Doch das isterbärmliche Haarspalterei. Wer die zweitgrößte Religionsgemeinschaft der Welt unter Generalverdacht stellt, wer unsere Emanzipationserrungenschaften – Religionsfreiheit, Menschenrechte – gegen die Lehre des Islam ausspielt, betreibt eine moderne, verführerische Form der Ausgrenzung.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Ja natürlich - doch was kümmert das den Bünzlimann ... auf solche Kleinigkeiten kommt es doch nicht an. Nur uns ist unser Land - dafür reicht das Minarett als Pfand. Benehmt euch so - nicht wie das Recht es jedem Mensch erlaubt - sondern so wie der Schwizer glaubt, es wär nicht schlecht, denn ich bin Herr im Land und DU der Knecht!



    Minarett-Verbot schürt Konflikte
    http://www.ksta.de/html/artikel/1256137088792.shtml

    "Der Bau von Minaretten ist verboten.“ Dieser Satz wird künftig in der Schweizer Bundesverfassung stehen. Damit wird der Islam zur Religion zweiter Klasse, ja zur Gefahr erklärt. Die Minarett-Gegner haben schließlich nichts gegen die Türme als solche, sondern sehen sie als Ausdruck des „Herrschaftsanspruchs“ des Islam.

    Das ist perfide. So wird der Islam als demokratie-unverträglich dargestellt, weil er die Religion über den Staat stelle. In gewisser Weise macht das aber jede Religion, weil sie göttliche Autorität nicht einfach der Wechselhaftigkeit demokratischer Mehrheitsentscheidungen unterwerfen kann.

    Entscheidend ist daher die Praxis: Findet eine Religionsgemeinschaft im Alltag einen Weg, die jeweiligen Gesetze zu achten oder strebt sie aktiv einen Gottesstaat an? Für die ganz große Mehrheit der Muslime in der Schweiz (und natürlich auch in Deutschland) gilt eindeutig das erstere. Wer ihnen pauschal Dschihadismus und die Bildung von Parallelgesellschaften unterstellt, schürt genau die Konflikte, die angeblich Anlass der Besorgnis sind.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: So denkt doch jeder, der mit Vernunft begabt - doch man will, was man schon einmal hat gehabt. Jeder der nicht tut, wie ICH es will, der sei heut und bis in alle Ewigkeiten still!
    Und da ich stärker bin wie DU ... Rede ICH und Du hörst zu!


    Im Gegensatz zum Islam, der eine Religion ist und mit dem Christentum oder dem Judentum wesentliche Elemente gemeinsam hat, ist Islamismus eine politische Ideologie. Sie trennt nicht Religion und Staat, sondern geht davon aus, dass Gott mit seiner Offenbarung an den Propheten Mohammed eine perfekte Anleitung für alle Lebenszusammenhänge gegeben hat. Wenn die Bestimmungen des Korans zu hundert Prozent streng befolgt würden, so die Überzeugung, gäbe es keine Ungerechtigkeit oder auch Armut auf der Welt.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Und der Islam als Religion, lehrt nicht, dass der Qur'an eine ganzheitliche, Rechtleitung für die psycho-physische Einheit Menschen wäre, deren Befolgung zum Heil im Dies- und im Jenseits führte?
    Was wirklich ist nun ISLAM und was ist ISLAMISMUS :?:
    Kann man nicht so recht auseinanderhalten, die BEIDEN, oder?
    Ist bestimmt keine Absicht, nicht?
    Deshalb ... :twisted:



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2009, 19:48


    DARUM geht es, darum GING es


    PRÄSIDENTENRUNDE

    http://www.drs3.ch/www/de/drs3/sendungen/praesidentenrunde/123172.sh10109397.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2009, 23:00


    BRIEFE an die MUSLIME von SCHWEIZERN zur MINARETTINITIATIVE


    Jesus würde von Zorn gepackt!

    „Wie du mir, so ich dir!“ Auf diese knappe Formel lässt sich die Begründung vieler Minarettgegner bringen, die immer wieder auf die Unterdrückung von Christen und andern Religionen in einigen islamischen Ländern hingewiesen haben. Wo bleiben da die besseren christlichen Werte, die sie zu verteidigen vorgeben? Werden unsere Frauen und Männer, die so argumentieren, denn gar kein bisschen rot dabei? Jesus würde von Zorn gepackt ob solcher Heuchelei! Ein Minarettverbot in unserer Verfassung, die „Im Namen Gottes des Allmächtigen!“ beginnt: welcher Skandal!

    Mit diesem Entscheid hat die Schweiz gerade den bedrängten Christen anderswo einen Bärendienst erwiesen: Wenn die Religionsfreiheit im demokratischsten Land nicht mehr unantastbar bleibt, braucht man sich ihrer Einschränkung auch anderswo nicht mehr zu schämen.
    Darüber freuen können sich nur jene, denen religiöse Konflikte politisch nützen – und jene Taufscheinbesitzer, die sich der Kirche entfremdet haben und jetzt bei uns auch Kirchtürme und Kirchengeläute als wahrnehmbare religiöse Symbole ins Visier nehmen möchten.

    Integration ja: Auch die Moslems sollen ihre Frauen achten und ihnen die gleichen Rechte gewähren wie den Männern. Wir sind stolz auf unsere Errungenschaften, die gerade gegen „rechte“ und konservativ „christliche“ Kreise in gar nicht so ferner Vergangenheit hart erkämpft werden mussten, und wir wollen nicht wieder hinter sie zurückfallen, auch durch eingewanderte Moslems nicht. Das neue Verbot birgt die Gefahr, gegen diese Integration neue Hindernisse aufzubauen.

    Ich wünsche den Moslems aber auch, dass sie sich nicht so weit „assimilieren“, dass sie religiös und sozial ebenso gleichgültig werden wie ein Grossteil unserer Gesellschaft, den Ramadan nicht ebenso zum reinen Kommerz verkommen lassen wie wir unser Weihnachtsfest und Ostern zum reinen Ferientrip. Sie sollen auch nicht an gewissen Politikern bei uns Mass nehmen, die laut unsere verfassungsmässige Gleichberechtigung preisen, aber bei jeder Gelegenheit Fortschritte in der familiären und ausserfamiliären Gleichstellung hintertreiben (Lohngleichheit, verlängerter Mutterschaftsurlaub, Kinderkrippen, Tageshorte), das Volk für dumm verkaufen und Probleme aufbauschen statt lösen.

    Ich wünsche ihnen, dass sie sich durch diesen Entscheid nicht entmutigen lassen und sich in unserer Gesellschaft zu ehrlichen, aufrechten und selbstbewussten Menschen entwickeln, die unser Land lieben und mitgestalten, weil auch wir sie achten und ihnen die Grundrechte in allen wesentlicheren Dingen als den Minaretten zugestehen. Ich wünsche ihnen den Mut, die Initianten beim Wort zu nehmen und trotz Minarettverbot Moscheen zu bauen und mit Fantasie andere Zeichen zu finden, um sie kenntlich zu machen und sich in ihnen zuhause zu fühlen. Vielleicht wird es so sogar möglich, wie vor nur 36 Jahren den Jesuiten- und Klosterartikel eines Tages den ebenso blamablen Minarettartikel wieder zu aufzuheben.
    F. S.
    9016 St. Gallen
    29.11.2009

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Danke für solch klare und einsichtige Worte

    -----------------------------------------------------------------------------------

    Sehr geehrte Damen und Herren
    Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen und Ihren Glaubensbrüdern und -schwestern auszudrücken, dass mich die Annahme der Anti-Minarett-Initiative am heutigen Sonntag durch das Schweizer Stimmvolk zutiefst betrübt und traurig macht.

    Als Privatperson, wie auch in meiner Eigenschaft als evangelisch-reformierter Theologe bin ich der Auffassung, dass wir Gläubigen der grossen Glaubensgemeinschaften in der Schweiz (also Christen, Muslime, Juden) nur im Dialog und in gegenseitigem Respekt vor den, für die jeweilige andere Glaubensrichtung wichtigen Symbolen - und dazu gehört für mich eine muslimische Kultusstätte mit Minarett - unserem Glauben gerecht werden.

    Zudem empfinde ich es als Mensch mit christlicher Identität wichtig zu wissen, dass „meine“ Kultur nur entstanden und gewachsen ist, dank dem Islam und dem Judentum!

    In diesem Sinne mit nochmaliger trauriger Anteilnahme und in Verbundenheit,

    N. F.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Lieber Herr Friedrich

    Herzlichen Dank für Ihren Trost und Ihre Anteilnahme.
    Tatsächlich haben wir heute einen guten Teil der freiheitlichen, europäischen und vor allem Schweizer Errungenschaften sozusagen zu Grabe getragen.

    Auch wir sind traurig und bestürzt über die deutliche Zurückweisung, die wir als religiöse Gemeinschaft hier im Land mit diesem, dem heutigen Tag erfahren haben.
    Vor allem für die hier geborenen, jungen Muslime ist dies ein heftiger Schlag gegen ihr menschliches Selbstverständnis und - so ist's wohl zu befürchten - eine nicht minder herbe Behinderung in ihrer genuinen Identitätsfindung.

    Doch kein Schaden, wo kein Nutzen. Ich gehe davon aus, dass alle dem gesellschaftlichen Frieden UND der Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit verpflichteten Kräfte in der Schweiz in Zukunft noch enger und nachhaltiger werden kooperieren, um für die Stabilität und den gesellschaftlichen Frieden in der Schweiz zu wirken.

    In diesem Sinne
    verbleibe ich hochachtungsvoll

    M. Muhammad Hanel

    -------------------------------------------------------------

    Liebe GSIW

    Ich entschuldige mich für das ungeheuerliche Stimmresultat, ich habe so
    gestimmt, wie Sie wohl alle auch - mit nur
    einen klitzekleinen Prise Verstand = ein fragloses NEIN! Und doch schäme ich
    mich, am heutigen Tag einen Schweizerpass
    zu besitzen; ich fühle mich keineswegs dieser rassistischen, ignoranten
    Masse zugehörig, und dennoch bin ich es (an
    Tagen wie heute verfluche ich schon mal die direkte Demokratie). Dieses
    Abstimmungsresultat ist eine schreckliche
    Überraschung! Wie Sie auf Ihrer Homepage schreiben, richtete sich das
    Schweizer Stimmvolk heute gegen eine 4prozentige
    Minderheit, die gegen die grosse Übermacht keine Chance hatte.

    Wenn eine Minderheit als Sündenbock für ein Unbehagen in der Kultur
    hinhalten muss, und dies noch scheinheilig über
    pseudosachliche Themen geschieht, macht mich das sprach- und fassungslos -
    und es macht mir Angst. Ich wünsche Ihnen
    viel Mut und Durchhaltewillen, für die politischen Kämpfe, die da (leider
    ziemlich sicher) noch kommen werden. Und
    danke Ihnen für Ihr Engagement für's friedliche Zusammenleben und die
    Religionsfreiheit!

    Herzliche Grüsse

    J. K. aus Zürich

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Liebe Frau K.

    Vielen herzlichen Dank für Ihre mitfühlenden Worte.
    Lassen Sie mich Ihnen versichern, dass wir trotz aller Trauer und
    Enttäuschung über die Situation nicht werden aufgeben, für Gerechtigkeit und
    Frieden im Land mit gebotener Standhaftigkeit und Vernunft einzutreten.

    Und wie sagt man doch: "Kein Schaden, wo kein Nutzen". Ich gehe davon aus,
    dass alle dem gesellschaftlichen Frieden UND der Gerechtigkeit und
    Wahrhaftigkeit verpflichteten Kräfte in der Schweiz in Zukunft noch enger
    und nachhaltiger werden kooperieren, um für die gesellschaftspolitische
    Stabilität in der Schweiz zu wirken.

    Schämen Sie sich bitte nicht dafür, einen Schweizer Pass zu besitzen -
    sondern arbeiten wir WIRKLICH miteinander und reichen in ein paar Jahren
    eine neue Initiative ein ... und führen auf den rechten Weg zurück.
    Wir von GSIW reichen dafür unsere Hand und geben all unsere Kraft - möge
    dies angenommen und umgesetzt werden.

    mit freundlichen
    M. Muhammad Hanel

    -----------------------------------------------------------------

    Guten Abend

    Eben vernehme ich das Abstimmungsresultat zur Minarettinitiative. Mir ist es wichtig, dass Sie und (falls Sie das Mail weiterleiten wollen) andere
    muslimische Organisationen wissen:
    Ich und mit mir sicher unzählige andere Schweizerinnen und Schweizer
    werden sich in unserem Umfeld weiterhin für Weltoffenheit, Freiheit des
    Denkens, Toleranz und gegenseitigen Respekt einsetzen. Es ist für mich
    unfassbar, dass in unserem Staat ein solches Abstimmungsresultat zustande
    kommt. Shame!

    Freundlicher Gruss
    M. F.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrte Frau F.

    Herzlichen Dank für Ihr Anteil nehmendes Schreiben, welches ich natürlich gerne auch an andere Organisationen weiterleiten werde.
    Als Vizepräsident von GSIW habe ich Ihnen bereits geantwortet. Nun hat mich der Präsident von VIOZ gebeten, Ihnen auch im Namen der VIOZ diese Antwort zu übermitteln.
    Wir bekommen im Moment wirklich viele ermutigende Zuschriften.

    Ich finde mit dem Wort "shame" wurde in aller Kürze dargestellt, was trotz des Abstimmungsergebnisses - vielleicht sogar eine Mehrheit in der Schweiz über diese Kampagne empfunden haben.
    Muslime in der Schweiz werden sich bestimmt auch weiterhin bemühen, Ihren Beitrag zur Sicherheit und Stabilität im Lande zum Wohle ALLER hier lebenden Bürger zu leisten und ich bin sicher, dass ihre Beiträge nun auch etwas deutlicher wahrgenommen werden.
    Trost sollte auch sein, dass im Zuge dieses Wahlkampfstils die hinter diese Initiative stehende Politik nun ganz klar und offensichtlich wurde. Es steht weiters zu hoffen, dass die dem Frieden UND der Gerechtigkeit verpflichteten Kräfte im Land in Zukunft deutlichere Worte und Vorgangsweisen finden werden - dem Unrecht, von welcher Seite auch immer es begangen werden sollte, mit klarer Zurückweisung entgegenzutreten, um zu ermöglichen eine GEMEINSAME Zukunft miteinander und für einander zu gestalten, anstatt gegeneinander für alle zukunftsverhindernd zu wirken.

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    -----------------------------------------------------------------

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Hiermit möchte ich nur meine Bedauern über den Ausgang der heutigen Abstimmung zum Ausdruck bringen. Dass die Minaret-Verbots Initiative angenommen und am gleichen Tag der Ausfuhr von Kiregsmaterial zugestimmt wird, hätte ich mir nie denken können. Ich schähme mich heute Schweizer zu sein. Heute ist ein schwarzer Tag in der Geschichte der Schweiz.
    Ich hoffe die Muslime in der Schweiz und auf der Welt können uns verzeihen - Sie haben mindestens 42% der Schweizer auf ihrer Seite.

    freundliche Grüsse
    F. F.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Lieber Herr F.

    Herzlichen Dank für Ihre Worte der Anteilnahme.

    Es ist offenbar nun wirklich höchst an der Zeit, dass die 42% der Schweizer und die 4% der Muslime in der Schweiz mit vereinten Kräften GEMEINSAM daran arbeiten, gesellschaftspolitisch destabilisierenden Kräften in aller Besonnenheit, Vernunft und Standhaftigkeit entgegentreten und für das gesellschaftliche Wohlbefinden aller in der Schweiz lebenden Bürger kooperieren.

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    ---------------------------------------------------------------------

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Dies ist ein schwarzer Tag für die Schweiz und die Religionsfreiheit in
    diesem Land.
    Als Schweizerin und Protestantin bin ich beschämt, zutiefst traurig und
    einfach nur sprachlos über ein solches
    Abstimmungsresultat.

    Sie haben meine volle Solidarität und Unterstützung auf dem Weg zu einer
    Schweiz, in der Religionsfreiheit nicht nur
    ein leeres Wort ist.

    Herzliche Grüsse

    N. V.

    Liebe Mitarbeitende des vioz

    Ich möchte auf diesem Weg gegenüber der muslimischen Bevölkerung in diesem
    Land mein Bedauern mit dem Ausgang der Minarett-Initiative ausdrücken.
    Angesichts dieses Abstimmungsresultates müssen wir uns erst recht für
    Religionsfreiheit, Toleranz und Menschlichkeit in diesem Land einsetzen. Es
    gibt nach wie vor ein grosser Teil der schweizerischen Bevölkerung, der das
    tut, auch wenn dieses Mal Angst und Unverständnis leider die lautere Stimme
    hatte.
    mit besten Grüssen
    S. Z.

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Das Nein zum Bau von Minaretten ist eine peinliche Schande für unser Land. Mögen Sie stolz sein auf Ihr Minarett in Winterthur! Als Christ bin ich stolz darauf, dass Ihr Minarett in meiner Stadt steht.

    Mit den besten Grüssen
    C. G.

    Zitat: Sehr geehrte Frau V. & Z, sehr geehrter Herr G.

    Sehr herzlich bedanke ich mich für Ihre unterstützenden und solidarischen
    Worte.
    Ich darf Ihnen versichern, dass auch die Muslime, resp. die VIOZ nicht
    nachlassen wird, Ihr Bestes für alle in der Schweiz lebenden Menschen zu
    geben und für Gerechtigkeit, Frieden, Sicherheit und Wohlstand eintreten
    wird.

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    ------------------------------------------------------------

    Kommentar:
    Wir sind geschockt uber das Ja zur Volksinitiatieve... Und darum haben wir ein zeichen gesetzt. Den ersten Neunkircher Minarette steht. In unsere eigene Garten haben wir ein zeichen gesetzt gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Rassismus.

    Mit freundlichem Gruss

    Familie J.
    N., Schweiz

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr Janssen

    Herzlichen Dank für Ihre Solidarität.
    Sie haben mich seit gestern das erste mal wieder Schmunzeln lassen.

    Doch ist es bestimmt nicht das Interesse der Muslime, dass nun einige Schweizer durch ihr couragiertes, Zeichen setzendes Vorgehen, Schwierigkeiten in ihrer eigenen Gemeinschaft bekommen.

    Möglicherweise wird es nun verstärkt erforderlich, dass Muslime (seien sie nun Schweizer oder nicht) und Nichtmuslime GEMEINSAME Kooperativen bilden und in ihren Heimatgemeinden durch konstruktive und KONKETE Zusammenarbeit an bestimmten Projekten die erforderlichen Zeichen setzten, um das Schandmal der Ausgrenzung, welches nun den Muslimen in gew. Maße aufgedrückt wurde, wieder auszumerzen!

    VIOZ und auch andere Organisationen werden bestimmt nicht zögern, bei solchen KOMMUNALEN Kooperationen ihre KOORDINIERENDE und auch aktive Unterstützung anzubieten.

    Vielleicht ist so etwas auch für Sie ein alternativer, gangbarer Weg?

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    Sehr geehrter Herr Hanel,

    Wenn man tatenlos zuschaut, nichts macht, ist man genauso ein Täter.

    Darum habe ich das gemacht, was ich gemacht habe. Und wenn ich dadurch Probleme bekomme, dann werde ich diese mit ganzem Herzen akzeptieren und bekämpfen.

    Ich danke Ihnen aber vom ganzen Herzen für Ihre rührenden Worte, werde aber trotzdem meinen Pfad verfolgen. Das ist der Weg meiner Familie, und den werden wir verfolgen.

    Jeder macht, was er kann und in diesen dunklen Zeiten darf man nicht tatenlos zuschauen.

    Nochmals, ein Staat ohne Religionsfreiheit, schlägt ein dunkles Kapitel auf, darum bleibt mein Minarett stehen.

    Mit freundlichem Gruss

    Familie J.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr J.

    ALLES GUTE für Sie und die IHREN ... Gott lohne Ihren Einsatz.
    Es war nicht meine Absicht, Ihnen Ihr Vorhaben auszureden oder dieses sonstwie zu bewerten - sondern wollte Ihnen nur auch noch eine zweite Möglichkeit zeigen, die wir gemeinsam umsetzen können.

    Nochmals "Vergelt's Gott" für Ihren Einsatz für die Rechtssicherheit und freiheitliche Gesinnung in der Schweiz und mögen die Menschen in der Schweiz - egal welcher Religion (oder keiner) sie sich zugehörig fühlen, einander als gute Nachbarn erkennen und schätzen lernen.

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel
    --------------------------------------------------


    --------------------------------------------------
    Name: Schweizer
    --------------------------------------------------
    Vorname: Volk
    --------------------------------------------------
    E-Mail-Adresse: ch@ch.ch
    --------------------------------------------------
    Strasse: Hohle Gasse
    --------------------------------------------------
    Ort: Küsnacht
    --------------------------------------------------
    Kommentar:
    Das Volk hat gesprochen !
    --------------------------------------------------

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: KEIN KOMMENTAR - oder vielleicht doch als Frage: Erkenne nur ich einen Unterschied an Niveau (auch wenn es vorgibt, literarisch hochstehend zu sein), zu all den anderen Reaktionen?

    ---------------------------------------------------------------

    Sehr geehrte Mitglieder der islamischen Glaubensgemeinschaft

    ich möchte auf diesem Weg Ihnen meine Bestürzung über das Ergebnis der
    Volksabstimmung zur Minarettsverbots-Initiative mitteilen. Das
    Ergebnis kommt für mich überraschend - nie hätte ich die Angst in
    diesem Land so mächtig geschätzt - und umso grösser ist meine
    Konsterniertheit.
    Ich möchte Ihnen und allen Mitgliedern Ihrer Glaubensgemeinschaft mein
    grosses Bedauern über dieses unsinnige Verbot aussprechen und Ihnen
    allen meine Solidarität versichern. Ich hoffe, dass unser aller Herzen
    nicht bitter werden.

    Mit freundlichen Grüssen
    S. N., Zürich

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrte Frau N.

    Vielen herzlichen Dank für Ihre tröstenden Worte der Solidarität und Verbundenheit.
    Wir ALLE haben wohl verkannt, wie ernst das Missverständnis zwischen einander und das Unverständnis über des anderen Selbstverständnis bereits geworden ist.
    Ihr Wunsch, die Herzen mögen darüber nicht bitter werden, sei in Gottes Ohr und ich möchte Sie versichern, dass VIOZ alles tun wird, dieses angesprochene Unverständnis in Verständnis und Missverständnis in Verstehen zu wandeln, um so Ihren Wunsch, der auch der unsere sei - Gott gewiss zu Gehör zu bringen.

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel



    Sehr geehrte Damen und Herren

    Die grosse Aufregung über das Minarett Verbot erstaunt mich nicht.
    Persönlich habe ich nein gestimmt!
    Ich hoffe, dass es Ihnen gelingt im Dialog mit uns Schweizern dem Rest
    der Welt zu beweisen, dass
    Muslime in der Schweiz weder bedroht noch ausgegrenzt sind. Ich bin
    überzeugt, wir finden gemeinsame
    Wege unser Zusammenleben auch weiterhin sinnvoll und mit gegenseitigem
    Respekt zu pflegen.
    Bin gerne bereit mit Ihnen auch persönlich über die Sache zu sprechen.

    Mit freundlichen Grüssen

    H. S., Oberägeri
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr S.

    Vielen Dank für Ihre Zuschrift.
    Ich teile Ihre Hoffnung.

    Ausgegrenzt, wenn noch nicht schwer bedroht, sind die Muslime in der Schweiz schon allemal - daher wird im Zuge der weiteren Entwicklung ersichtlich werden, ob sich dieser Trend verstärkt oder abschwächt.
    Es liegt am einzelnen Schweizer Bürger, (davon sind nur 50.000 Muslime) wie er die weitere schweizerische Rechtsstaalichkeit entwickelt haben möchte.
    In Richtung Säkularität, gar Laizismus oder in Richtung einer, allerdings schwer neu zu definierenden religiöser Staatsidentität.

    Der Dialog, wie er bislang geführt wurde, lässt mich allerdings keinerlei neue konstruktiven Impulse mehr erwarten. Der Worte wurden genug gesprochen, gar billig waren sie zu haben - jetzt muss gemeinsam gehandelt werden und zwar bei konkreten Problemstellungen. Denn nur im gemeinsamen Handeln werden diese Probleme gelöst werden können. In der Schweiz und auch global.

    Mit Respekt verbleibe ich mit freundlichem Gruß
    M. Muhammad Hanel

    Guten Tag Herr Hanel
    Besten Dank für Ihr Feedback. Damit Sie mich richtig verstehen: Ich
    bin weder in einer Partei noch sonst politisch aktiv. Bin in einer
    reformierten Familie aufgewachsen und gehe mit offenen Augen durch das
    Leben.
    Es mag vielleicht etwas naiv tönen, aber ich glaube, die eine oder
    andere Idee von mir könnte vielleicht einen kleinen Beitrag zum
    gegenseitigen Verständnis bringen. Darum frage ich Sie, an wen könnte
    ich mich
    wenden? Haben Sie vielleicht einmal Zeit?

    Mit freundlichen Grüssen

    H. S.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr S.

    Nochmals herzlichen Dank für Ihre Zuschrift.
    Wenden Sie sich nur vertrauensoll an mich mit Ihren Ideen.
    Berate Sie gerne darüber und werde natürlich gegebenenfalls auch andere,
    geeignetere Partner für Sie finden.

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    --------------------------------------------------------

    Dear Ambassador Baumann,

    I am writing to express my astonishment about the appalling decision by the Swiss Government (& people) to "ban minaret construction" in your country. Let me quickly clarify that I myself am an atheist, but such a decision as you have taken flies in the face of the most basic human rights and frankly makes your membership in the EU farcical, a body which continually precludes Turkey's membership application on the basis of one transparently concocted "human rights concern" or another. The minaret is a beautiful architectural and function feature of any Islamic place of worship and has been so for over a thousand years. As an atheist, should I be calling for the destruction of every church steeple in your country? Or perhaps we could ask the EU to have the wrecking ball take aim at Notre Dame or even more to the point, the Alhambra.

    But why am I surprised: money is Switzerland's religion and banks your places of worship, having been content to harbour Nazi accounts and those of the people they murdered simultaneous (as you conceivably hold Al Qaeda accounts now). Of course the only power I have is what little money I have as a retired Professor Emeritus. However you can be sure that Switzerland will not receive one cent of any of my TOURIST DOLLARS as long as this disgraceful "law" is in place. Without tourism (and suspect banking practices), Switzerland is pretty to look at, but little more. You have few natural resources and produce little. Your famous "neutrality" (which I used to believe was genuine) is more likely just an excuse to do nothing.


    I am confident that if an atheist such as myself can experience such revulsion at your government's decision, then there must be a multitude of others like myself and those of many faiths who surely feel the same way. I can already feel your Tourism sector cringing.

    J-P. Christopher Jackson, Ph.D.
    #405 - 1037 Richardson St.
    Victoria, BC V8V 3C6
    Canada

    Professor Emeritus
    The University of Lethbridge - http://www.uleth.ca/finearts/music/staff

    Teach thy tongue to say, “I do not know,” and thou shalt progress.
    Maimonides (1135-1204)

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Dear Mr. Jackson

    Thank you for having your frank words been sent to us.
    Let me - even you declare yourselve as beeing an atheist.

    GOD may reward your straightforwardness

    If we will ever again have the possibility to welcome you here in Switzerland - please let us know in advance, it will be a pleasure for me to welcome you personally.

    With best regards
    M. Muhammad Hanel


    Dear Mr. Hanel,

    Thank you for your very kind words and for your extraordinarily kind invitation. Such a meeting would be my pleasure, I assure you.

    I have many Muslim friends and great interest in Islamic civilization, having as I did a professional interest in the traditional classical music of Indonesia (learning the language and living there while researching Karawitan), and more recently studying the Sufi traditions in Turkey, and starting to learn that very difficult language. I have the up-most respect for your traditions. I have always taught my students that if not for the Islamic scholarship in Northern Africa and in Spain during the Middle Ages, Europe would have remained in the "DARK AGES" for centuries longer. There was tremendous tolerance at the Islamic Courts in Spain. Muslims, Christians, and Jews mingled freely and a flow of ideas was possible. Think of the advancements in astronomy, mathematics, medicine, to name only a few. And also a huge influence in the Arts, which is my field. But this is not taught in the West and people are totally ignorant of it.

    I have fought for human rights all my life, and even though I am retired now and getting old, I shall continue to stand up for people who are being wronged.

    I hope my small gesture may play a role in that. I do believe that many others will share my views. If only they will "express" themselves and "be heard".

    with best regards, Christopher

    J-P. Christopher Jackson, Ph.D.
    #405 - 1037 Richardson St.
    Victoria, BC V8V 3C6
    Canada

    Professor Emeritus
    The University of Lethbridge - http://www.uleth.ca/finearts/music/staff
    Home Page - http://www3.telus.net/wildsage2/

    Teach thy tongue to say, “I do not know,” and thou shalt progress.
    Maimonides (1135-1204)


    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Dear Mr. Jackson

    Thank you once more for your kind words, which I will pass on to our whole community, as they speak of that kind of spirit, which will "see us through".

    I am convinced that your words in as so far make a difference and play a good role, as they let a feeling beeing know, that besides all differences in beliefs, we certainly do share essential common values, which - if taken up as precious and worth of beeing protected, will suffice for a peaceful and prospering development of (God given) man's talents.

    Really looking forward for conditions, which let us meet face to face in Switzerland.

    Best regards

    M. Muhammad Hanel


    On 2-Dec-09, at 7:58 AM, Bianchi Flavia EDA BAF wrote:


    Dear Mister Jackson

    The outcome of the popular vote that took place on 29 November 2009 is undeniably a reflection of the fears and uncertainties that exist among the population; concerns that Islamic-fundamentalist ideas could lead to the establishment of parallel societies, which cut themselves off from the rest of society, and which reject the traditions of our state and society.

    We must not overlook the fact that the vast majority of Muslims in Switzerland fully accepts our legal system. The popular decision against the construction of minarets must not be allowed to lead to mutual distrust. Marginalisation and exclusion on the basis of religious and cultural differences would be devastating for an open country such as Switzerland, which is dependent on effective foreign relations, and which is also home to a diverse range of minorities within its small territory.

    The ban on the construction of new minarets does have the effect of restricting the freedom to display the Muslim faith to the outside world by erecting a minaret. However, the freedom to profess one’s faith in Islam and to practise the religion alone or in community with others is not affected by the construction ban in any way. Muslims in Switzerland are free to practise their beliefs just as before. It is not a rejection of the Muslim community, religion or culture.

    The Swiss Government will make every effort in order to continue to have an open and constructive dialogue between religious, social groups and the authorities.

    Kind Regards,
    Dr. iur. Nicolas Brühl
    The Chargé d'affaires a.i. of Switzerland

    Ambassade de Suisse/Embassy of Switzerland

    5 Marlborough Avenue
    Ottawa, Ontario, K1N 8E6
    CANADA
    Phone: (613) 235-1837 (x22), Fax: (613) 563-1394
    E-mail address: vertretung@ott.rep.admin.ch
    Direct: nicolas.bruehl@eda.admin.ch
    Website: www.eda.admin.ch/canada


    Dear Dr. Brühl,

    With all due respect, to make a decision based on fear and ignorance results in the worst possible outcome. Your public feels threatened, perhaps. But this action will produce exactly the opposite effect from that which is desired. It will create less security. All that is needed is some crazy Imam (not in Switzerland in the first place) to produce a fatwa. But frankly I question that "protection" is why you have done this (although fear and ignorance most certainly played a part). I think the indigenous Swiss population does not like "seeing" minarets, to be reminded that "those sorts" of people live in their country. In other words 100% bigotry. Since when has a piece of a building killed anybody? Have you heard of any minarets blowing themselves up? Would Switzerland be ashamed of a magnificent edifice such as Istanbul's Blue Mosque?

    You say Muslims are free to practice their religion. Apparently just as long as it is as hidden as possible. That sounds remarkably like the early days of Christianity to me.

    I an not persuaded by your arguments, ones which you will no doubt be required to defend again and again in the coming days ....... equally unsuccessfully, I would venture to guess.

    (By the way, my title is also "Dr." as can clearly be seen in my signature quote.)

    J-P. Christopher Jackson, Ph.D.
    #405 - 1037 Richardson St.
    Victoria, BC V8V 3C6
    Canada

    Professor Emeritus
    The University of Lethbridge - http://www.uleth.ca/finearts/music/staff

    Teach thy tongue to say, “I do not know,” and thou shalt progress.
    Maimonides (1135-1204)


    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: WELL DONE , Dr. JACKSON :-)

    The problem seems to me, that people cannot really TALK to each other on the base of "normal" human intellect.
    They seek their refuge in buzzwords and call that POLITICS - o poor we ...

    But this event (let me call it so) has really a good effect - in short: ... dammbreak ... mud (under surface fears, etc) inside our garden ... turn it into fertilizer (with intellect, knowledge) ... people dare to speak up now ... be it desreable or not ... the truth becomes more visible ... and so GOD will (or in other words, if man takes up his natural inborn responsibility for his wordly life) ... will become more manifest ...

    With - ALL the best for you
    I remain respectfully

    M. Muhammad Hanel


    Dear Mr. Hanel,

    Thank you once again. I have just completed a rather thorough letter to all of our Parliamentary leaders urging some sort of diplomatic response on this. It DOES matter to all of us, and cannot be left to waddle in its illogical rhetoric. As I am sure you know, Canada is an EXTREMELY DIVERSE AND TOLERANT country. We are not perfect but such a thing would never be contemplated here, let alone legislated! What is next? "Thoughts"?? It is positively Orwellian.


    I feel I have made a friend, and that makes me feel very good. Please stay in touch with me to let me know how things are going. I would be pleased to hear from you at any time, and on any topic.


    And now we are so well acquainted, please call me Christopher. ;-)



    ------------------------------------------------------------

    Subject: Trauer aufgrund der Abstimmung
    Sehr geehrte Damen und Herren

    Ich schreibe Ihnen, weil es mich als Schweizerin und Frau mit (teilweise) jüdischem Hintergrund betroffen macht, dass die Mehrheit dem Minarettverbot zugestimmt hat. Ich bin wirklich traurig, dass es uns hier nicht gelungen ist, die Ängste und Bedenken der Bevölkerung (vorallem auf dem Land) so zu berücksichtigen, dass es nicht auf Kosten von Toleranz gegenüber dem Islam geht.

    Ich möchte Ihnen einfach sagen, dass ich Moscheen, Minarette und auch den Ruf des Muezzin liebe. Ich habe vorallem von der arabischen Kultur sehr viel gelernt und fühle mich mit ihr tief verbunden. Deshalb wünsche ich mir, dass das Verbot zu einer Auseinandersetzung führt, die Christen und Muslime über Toleranz näher bringt. Als Menschen teilen wir oft die gleichen Freuden und Sorgen.

    In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Tag und grüsse Sie freundlich.

    C. W.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrte Frau W.

    Vielen Dank für Ihre Anteil nehmenden Worte, die ich gut nachvollziehen kann.
    Hoffe dass das neue Projekt Abrahams Zelt genau jenes Projekt ist, welches die von Ihnen angesprochene Herausforderung wird meistern, indem es schönes Beispiel gibt, welches gerne und leicht aufgenommen und weitergetragen wird.

    http://abrahams-zelt.jimdo.com/

    mit freundlichen Grüßen
    M. Muhammad Hanel


    Sehr geehrter Herr Hanel

    Vielen Dank für Ihre netten Worte. Ich habe Ihnen gerne geschrieben, weil mir ein Zelt für uns alle ein wichtiges Anliegen ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute und grüsse Sie herzlich.

    C. W.
    --------------------------------------------------------------------------------


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    hirmit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich die von der Schweizer Bevölkerrung getroffende Entscheidung im zurückligenden Refferendum
    nicht nach vollziehen kann. Ich möchte hier mit mein Bedauern eusern
    und ihnen vieleicht mit einem Vorschlag helfen.

    So weit mir bekannt ist sind nur Minarette verboten nicht aber der Bau neuer Moscheen. Hier meine Idee: Bauen Sie ruhig neue Moscheen doch anstelle des Tradizionellen Minarettes nehmen Sie einen mit Helium gefüllten Ballong, der in etwar die form einer Minarettspize hat binden ein Lautsprecher an diesen und befestigen Ihn mit einem Sthalseil an der Ausenmauer der Moschee.Den Lautsprecher könnten Sie mit einem Kabel oder Batterien mit Energie versorgen. So weit mir bekannt ist muss der Mohezien nicht unbedingt auf das Minarett steigen. Sie könnten auch an das Stahlseil eine Schweizerflagge binden. Ich binn der an sicht, dass diese vorm des Protestes bzw das umgehen der neuen Gesetzgebung durch aus seinen charm hat. Ich denke und hoffe, dass Sie auch weiterhin ungestört Ihren Glauben nach kommen können.

    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal Ihnen ausdrücklich wünschen dass Sie nicht noch weiteren Reppressionen zum Opferfallen.

    Hochachtungs voll

    Ps
    Entschuldigen sie bitte meine Rechtschreibfehler.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr R.

    Herzlichen Dank für den Ausdruck Ihres Bedauerns und die Zusendung Ihrer
    kreativen Idee.
    Mit ein wenig Geduld, gutem Willen aber durchaus auch etwas strengerer
    Korrektheit, werden wir "das Kind schon schaukeln", so Gott will!

    Ihnen weiterhin alles Gute.

    Mit freundlichen Grüßen

    ----------------------------------------------------------------------

    Abstimmung vom letzten Wochenende

    Ich möchte mich bei allen muslimischen Schweizerbürger entschuldigen für unsere klein denkende Schweiz! Ich bin sehr betroffen von dem Wahlergebnis! Deshalb nahm ich am letzten Sonntagabend an der Mahnwache auf dem Bundesplatz teil. Zum Glück gibt es in der Schweiz auch noch offene, tolerante und weitsichtige Menschen!

    Ich werde auch zukünftig an allen friedlichen Anlässen, die Toleranz für Minderheiten, andere Kulturen und Religionen teil nehmen!

    Ich wünsche allen viel Kraft, Frieden und Licht auf ihrem Weg!

    Herzliche Grüsse K.K.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrte Frau K.

    Herzlichen Dank für Ihre freundlichen Worte.
    Auch wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam die kleine Schweiz nach vorne und weiter bringen werden.
    Schließlich beginnt die Verfassung im Namen Gottes - und darauf wollen wir vertrauen.

    Mit freundlich Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    -----------------------------------------------------------------


    Kommentar:

    Grüezi
    Ich möchte allen Muslimen in der Schweiz sagen wir haben nichts gegen Eueren Glauben aber Ihr habt Moscheen um zu Beten es braucht kein Minarett. Ich bin Christin habe die Kirche aber um zu Beten und Ruhe im Glauben zu finden braüchte Ich keinen Kirchturm.Ich wünsche ein friedliches zusammenleben mit allen Religionen und man muss eine Demokratie anerkennen und sich anpassen.
    Friedliche und Herzliche Grüsse

    Zitat: Was soll ich da antworten? :roll:
    Dass es ja nicht darum geht, was man braucht ... denn brauchen tut der Mensch auch nur Brot, Wasser und Zwiebel ... Ruhe kann man im Wald finden und beten kann man auch am Hauptplatz ... :?

    --------------------------------------------------------

    [b="M.M.Hanel"]Gedanken und Grüsse[/b]

    Lieber Michael Muhammad
    In den letzten Tagen habe ich einige male an Dich gedacht. Das wollte ich Dich wissen lassen, und dann auch, dass ich hoffe, dass die Schweizer und Schweizerinnen trotz dem am letzten Sonntag gefällten Entscheid bald wieder eine Mehrheit finden, die sich für die Gleichheit aller Menschen und ihrer Rechte einsetzt. Ich bin sicher, dass Du weisst, dass nicht alle Menschen hier sich von Angst und Vorurteilen leiten lassen, aber vielleicht tut es auch gut, dass gerade dieser Tage ab und zu auch explizit zu hören.
    Ganz herzliche Grüsse
    Anna

    Zitat: Liebe Anna

    Herzlichen Dank für Deine Worte des Mitgefühls und des Verständnisses. Denn auch ich arbeite für den Moment, wo wir auf schöne Schweizer Art, wieder eine Mehrheit finden, dieen Entscheid durch einen anderen abzulösen. Das Ergebnis hat jedenfalls gezeigt, dass, abgesehen, dass die Kampagne mit wirklich schmutzigen Tricks geführt wurde (ja, das muss man leider sagen), ALLE Kräft es offensichtlich nicht verstanden haben einsichtig und kohäerent miteinander zu kommunizieren und anstatt füreinander und ihre legitime Verschiedenheit Vertrauen aufzubauen, in Misstrauen nebeneinander und aneinander vorbei gelebt haben.
    Kein Schlechtes, wo daran nicht ein Gutes zu finden ist. Lasset uns dies gemeinsam finden und zu unser aller WOhl pflegen.

    Dir und den Deinen alles Gute
    wünscht Dir
    M. Muhammad Hanel
    http://abrahams-zelt.jimdo.com/über-uns/

    ----------------------------------------------------------------

    Sehr geehrte Damen und Herren

    Im Rahmen der ganzen Minarettgeschichte habe ich mich ein bisschen mit dem Thema des Islam auseinandergesetzt. Dies resultierte schliesslich darin, dass ich mich von einer Teilnahme an der Abstimmung distanzierte, dies hauptsächlich aus 2 Gründen; ich möchte selber keine Minarette, besonders keine Gebete vom Turm (ich möchte auch keine Kirchenglocken, aber da bin ich wohl Chancenlos). Dem Gegenüber steht die Neutralität unseres Landes sowie die Religionsfreiheit. danach hätten die Minarette zugelassen werden sollen. Da ich beide Punkte für mich persönlich gleich hoch wertete, enthielt ich mich der Abstimmung.
    Jetzt kam mir kürzlich der Gedanke, warum die Islamistische Gemeinde in der Schweiz nicht auch den Schweizer Weg beschreitet; den Weg über die Politik. Wenn diese Politik fair und "Landeskonform" ausgeübt wird, sollte dies zu einer breiteren Akzeptanz innerhalb der Schweiz führen. Warum nicht die Gründung einer eigenen Partei ins Auge fassen? Sie haben mehr als 36'000 Islamisten mit Schweizer Pass innerhalb der Schweiz. Da werden sich sicher einige finden, die bereit sind, eine Partei zu gründen. Es gibt eine Christliche Partei, warum nicht auch eine Islamistische? Seit Neuestem gibt es ja auch eine Piratenpartei, die Ihre eigenen Interessen vertritt. Wenn Sie die Ausrichtung der Partei sorgfältig wählen, könnten Sie mehrere Zeichen auf einmal setzen, Sie könnten die Interessen der Islamisten in der Schweiz vertreten, Sie könnten aktive Öffentlichkeitsarbit betreiben und damiit die akzeptanz unter den Schweizern fördern. Schlussendlich haben Sie auch die Möglichkeit ein Internationales Zeichen zu setzen, da wir wohl die Minarette abgelehnt, jedoch die Interessen der Islamisten sogar im Parlament vertreten sind.

    Natürlich ist für diese Idee viel Diskussion und ein lansames angehen notwendig. Ich möchte diesen Ansatz nur mal an Sie weitergeben, da Sie ganz sicher den Austausch unter den Islamistischen Gemeinschaften der Schweiz betreiben. Vielleicht wäre dies mal ein kleiner Gedankenstart.

    Mit freundlichen Grüssen
    S. R.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr R.

    Vielen Dank für Ihre wirklich interessante Zuschrift.
    Zuerst darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass sich die Anhänger des Islams nicht Islamisten, sondern Muslime nennen und daher die korrektere Bezeichnung wäre: "eine muslimische Partei", um nicht zu sagen eine "islamische Partei".

    Nichts desto Trotz ist Ihr Ansatz völlig korrekt, weil einsichtig und gut nachvollziehbar. Doch ob überhaupt und wenn ja, wann dieser zum Umsatz kommen sollte, wurde innerhalb der muslimischen Gemeinschaft noch nicht andiskutiert. Darüber hinaus ist auch sehr fraglich - auch wenn es eine Christliche Volkspartei gibt - ob es wirklich eine muslimische Partei geben sollte oder die staatsbürgelichen Ansprüche der Muslime nicht auch über die Programme der althergebrachten Parteien umgesetzt werden können - auch wenn dies gerade leider eben nicht der Fall war.

    Aber wie Sie wissen, ist die Politik nicht ein, in der Zeit eingefrorenes Geschehen, sondern wechselt ihre Richtung und Schwerpunkte je nach Befindlichkeit und Präferenz der politischen Klientel.
    Daher wollen wir mal in Ruhe analysieren und dann sehen, was die geeignetsten Schritte sind, um gemeinsam in einem, sozusagen "Restaurierungsprozess" eine noch stabilere und sichere Schweiz zu schaffen.

    Ihnen alles Gute!

    Mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel

    --------------------------------------------------

    BRIEFE an VAM (Vereinigung Argauer Muslime)

    http://www.islam.ch/typo3/?id=597

    Erste tätliche Angriffe auf muslimische Frauen
    Sowohl in Zürich als auch in Glarus wurden zwei kopftuchtragende Frauen verbal und tätlich attackiert.

    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=472&tx_ttnews[backPid]=597&cHash=c4a3243b0a


    ---------------------------------------------------------------



    HIER GEHT ES WEITER:

    http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.php?nxu=43715060nx17898&p=935#935



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2009, 23:04


    DAS ERGEBNIS


    Statistik Minarettinitiative - Schweiz:
    http://www.admin.ch/ch/d/pore/va/20091129/det547.html

    Statistik Minarettinitiative - Zürich:
    http://www.statistik.zh.ch/themenportal/themen/analyse_detail.php?id=5672&tb=&mt=0




    Weiteres Medien Echo

    Schweiz Zeitungen:

    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/minarett-entscheid_presseschau_1.4083450.html
    http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4946235,00.html
    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/das_letzte_wort_ist_noch_laengst_nicht_gesprochen_1.4083683.html
    http://www.20min.ch/news/dossier/minarett/story/Tiefer-Graben-zwischen-Stadt-und-Land-13148726
    http://www.20min.ch/news/dossier/minarett/story/-Ein-Land-hat-gesagt---Wir-wollen-euch-nicht----18125926
    http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/-Die-Ohrfeige-brennt-mir-noch-auf-der-Backe--25814931
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Uno-prueft-das-MinarettVerbot/story/12425820
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Immer-diese-Angst-vor-dem-Ausland/story/12994838
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Nach-MinarettVerbot-Der-Appell-von-Tariq-Ramadan/story/16112684
    Der Islam ist eine europäische Religion
    Von Tariq Ramadan 2. Dezember 2009, 04:00 Uhr
    Das Schweizer Votum gegen Minarette zeugt vom Mangel an Vertrauen, von Christen und Moslems
    http://www.welt.de/die-welt/kultur/article5399106/Der-Islam-ist-eine-europaeische-Religion.html


    Schweiz TV:

    http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/11/30/schweiz/weltweite_empoerung_ueber_den_minarett_entscheid
    http://tagesschau.sf.tv/hintergrund/abstimmungen/abstimmung_vom_29_november_2009/volksinitiative_gegen_den_bau_von_minaretten
    http://videoportal.sf.tv/video?id=7c49465e-0d0f-4217-87a8-d33bc092af19;DCSext.zugang=videoportal_sendungsuebersicht
    http://videoportal.sf.tv/video?id=d46a2294-d720-470c-bfe1-74251b268f89;DCSext.zugang=videoportal_sendungsuebersicht
    http://www.telezueri.ch/index.php?id=6735&relocated=1&cHash=830bf69317
    http://videoportal.sf.tv/sendung?id=c38cc259-b5cd-4ac1-b901-e3fddd901a3d

    Schweiz Radio:

    http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/155126.minarett-verbot-rechtsstreit-absehbar.html

    Schweiz Contra:

    http://www.svp.ch/g3.cms/s_page/80730/s_name/newsschlagzeile/newsContractor_id/0/newsID/1583/newsContractor_year/2009
    http://www.minarette.ch/
    http://www.schweizerzeit.ch/091129_ja_minarettverbots_initiative.pdf

    **************************************************************************
    International "Islamische Dachorganisationen und Medien":

    http://www.oic-oci.org/topic_detail.asp?t_id=3054
    http://www.euro-muslim.net/En_news_Details.aspx?News_ID=511
    http://www.islamische-zeitung.de/?id=12702
    http://www.islamonline.net/servlet/Satellite?c=Article_C&cid=1258880610457&pagename=Zone-English-News/NWELayout

    International "UNO, OSZE, NGO":

    http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=33089&Cr=religion&Cr1=
    http://www.osce.org/item/41650.html
    http://www.amnesty.org/en/news-and-updates/news/switzerland-votes-against-religious-freedom-20091130
    http://www.humanrights.ch/home/de/idart_7486-content.html

    Das Volk, die Werte, der Islam
    Leser von NZZ Online haben klare Meinungen zum Minarettverbot
    http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/minarett_initiative_leser_kommentare_1.4085128.html

    Wir Schweizer»
    «Wir Schweizer», so schreibt Ramon Martin offenbar stellvertretend für alle, «haben Ja gestimmt, weil wir Folgendes in unserem (noch) christlichen Land nicht wollen: Scharia, Burka, Tschador, Schächten von Tieren, Beschneidung von Frauen, Zwangsverheiratung von Mädchen, Islamismus, Überfremdung, intolerante Religion, Dispens vom Schwimmunterricht, Mobbing von Schweizer Schülern in überfremdeten Schulen usw. usw. Die Botschaft war glasklar: Wer sich nicht anpassen will, soll sofort heim!» Die Minarett-Initiative wird da zur Ausweisungsinitiative gegen Muslime uminterpretiert.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 30.11.2009, 23:13


    Minarettverbot: In Österreich ist man einen Schritt weiter
    30. November 2009, 16:50
    Von Farid Hafez

    Die ersten Kommentare in Österreich zum Minarettverbot weckten meine
    Verwunderung. Ein "Verstoß gegen die Menschenrechte" wäre ein solches
    Verbot. "Überflüssig" wurde es andernorts genannt. Es sollte Europa
    "aufwecken" . Alles richtig. Dabei wurde ein Akzent auf das
    unverständliche Verhalten des Stimmvolkes und der Macht der
    Rechtspopulisten gelegt. Aber liegt der Kern der Problematik nicht ganz
    woanders?

    Es verwundert, dass eine solche Einstellung der Schweizer Stimmbürger
    als absonderlich eingestuft wird. In Deutschland assoziierten im Rahmen
    einer Allensbach-Umfrage 93 Prozent der Befragten die Religion des
    Islams mit der Unterdrückung der Frau. Islamophobie ist heute aber weder
    ausschließlich ein Phänomen der Unterschicht, noch stellt sie eine
    Ausnahme innerhalb der politischen Elite dar. Das Problem, das hier kaum
    beim Namen genannt wird, ist, dass Islamophobie heute mehrheitsfähig
    geworden ist. Schulbücher transportieren ein negatives Islambild. Medial
    wird der Islam beinahe ausschließlich als Bedrohung wahrgenommen. Und
    die Politik rechtspopulistischer Parteien hat sich quer über Westeuropa
    seit beinahe einem Jahrzehnt (in manchen Ländern weniger lang) auf den
    Islam als neues Feindbild eingeschworen. Und die Parteien der Mitte
    ziehen nach.

    Um hier nicht nur über die "bösen" Schweizer zu sprechen: Kehren wir
    doch vor der eigenen Haustüre, bevor wir auf die da auf der anderen
    Seite des Bodensees zeigen. Denn während sich in der Schweiz ein großer
    Block von Parteien, Kirchen und Teilen der Zivilgesellschaft gegen das
    Minarettverbot positionierte, wäre bei uns in Österreich eine so
    geschlossene Front überhaupt nicht denkbar.

    Tatsächlich wurde Österreich das erste Land, wo ein solches Verbot
    umgesetzt wurde. Während ein Entschließungsantrag der FPÖ im ersten
    Halbjahr 2007 im Nationalrat noch abgeschmettert wurde, nutzte der
    Kärntner Landeshauptmann die Chance, ein Moscheen- und Minarettverbot zu
    lancieren. Ein solches ließ sich aber nicht mithilfe der Stimmen seiner
    eigenen Partei alleine durchsetzen. So stimmte die ÖVP Kärnten mit.

    Was hier aber noch weitaus bedenklicher stimmt, ist die Tatsache, dass
    eine Partei der "Mitte" in einem anderen Bundesland dieses Gesetz noch
    ein halbes Jahr früher beschloss. Während in Kärnten das Gesetz am 18.
    Dezember 2008 umgesetzt wurde, wurde in Vorarlberg unter einer
    ÖVP-Mehrheit am 20. Juni 2008 das erste Moscheen- und Minarettbauverbot
    in Europa abgesegnet. All diese Gesetze wurden nach österreichischer
    Manier selbstverständlich weniger klar und direkt als in der Schweiz
    formuliert (Änderung des Ortsbildpflegegesetzes und des Bau- und
    Raumordnungsgesetzes). Es zeigt sich, dass auch hierzulande von Teilen
    der politischen Elite der "Mitte" ein solches Verbot unterstützt wird.
    Ein Konsens der Parteien, Kirchen und der Zivilgesellschaft gegen ein
    Verbot wie in der Schweiz findet sich nicht. Im Gegenteil unterstützte
    der Feldkircher Diözesanbischof dazumal ein solches Moscheen- und
    Minarettbauverbot. Selbst von Mitgliedern der Bundesregierung wurden
    passende Argumente laut.

    Ein wiederkehrendes Argument, das nicht mehr ausschließlich im
    rechts-rechten Parteienspektrum zu finden ist, ist jenes der
    Reziprozität. Wenn christliche Gemeinschaften kein Anrecht auf
    Kirchenbauten in muslimischen Ländern haben, warum den Muslimen in
    Österreich ein Recht auf Moscheenbauten geben? Diese Argumentation
    krankt an vielen Stellen. Erstens homogenisiert sie die
    unterschiedlichsten muslimischen Länder, die unterschiedliche politische
    Systeme und Verfassungen haben und eine dementsprechend unterschiedliche
    Handhabe mit öffentlicher Religionsausübung aufweisen. Zweitens versucht
    sie den Umgang mit der muslimischen Bevölkerung Österreichs an einem
    nichtdemokratischen Maßstab zu messen.

    *Schlechtere Österreicher?*

    Die Argumentation impliziert weiters eine Zweiklassengesellschaft, die
    entlang des Religionsbekenntnisses geteilt wird: Muslime seien keine
    Österreicher, weswegen auch nicht das österreichische Recht anzuwenden
    sei. Da derartige Argumente von kirchlichen wie auch politischen
    Führungskräften verbreitet werden, ist es auch nicht verwunderlich,
    warum islamophobe Einstellungen breite Zustimmung finden können.

    Hinzu kommt, dass die politische Elite konsequent die Gefahren der
    Islamophobie leugnet. Als im Frühjahr die Schmierereien an den
    Mauthausener Mauern kritisiert wurden, sprach das Establishment von
    Rassismus und Antisemitismus - keine Rede von Islamfeindlichkeit.
    Solange die Islamophobie unter den Teppich gekehrt wird und zur
    Unterwanderung von Grundrechten und Mobilisierung von Wählerstimmen
    benützt wird, brauchen wir uns nicht wundern. (DER STANDARD,
    Printausgabe, 1.12.2009)

    Mag. Dr. Farid Hafez, M.Sc., Politikwissenschafter und
    Forschungsmitarbeiter am Institut für Rechtsphilosophie, Religions- und
    Kulturrecht an der Universität Wien. Vor kurzem erschien "Islamophobie
    in Österreich" mit John Bunzl. Demnächst: "Islamophober Populismus" ,
    Analysen der Landtagsdebatten zum Moschee- und Minarettbauverbot in Vbg.
    und Kärnten.

    http://derstandard.at/1259280879061/Kommentar-der-Anderen-Minarettverbot-In-Oesterreich-ist-man-einen-Schritt-weiter

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Wer bei der Diskussion mit Farid Hafez in Basel war, der wusste dies bereits. http://www.iras-cotis.ch/woche-religionen/pdf/2009/mitte.pdf



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 01.12.2009, 18:58



    Parlamentarische Initiative
    Vischer Daniel.
    Gültigkeit von Volksinitiativen

    Nationalrat - Frühjahrssession 2009 - Achte Sitzung - 11.03.09-08h00

    http://www.parlament.ch/ab/frameset/d/n/4807/292787/d_n_4807_292787_292967.htm

    Antrag der Mehrheit
    Der Initiative Folge geben

    Antrag der Minderheit
    (Fehr Hans, Geissbühler, Joder, Perrin, Schibli, Wobmann)
    Der Initiative keine Folge geben

    Gross Andreas (S, ZH), für die Kommission: Wir kommen zurück zu einem Thema, das wir letzten Mittwoch bereits diskutiert haben, nämlich zum Völkerrecht und zur Frage, wie wir mit Volksinitiativen umgehen, bei denen klar ist, dass sie mehr oder weniger internationales Recht ritzen und infrage stellen und somit - das ist entscheidend - nie so umgesetzt werden können, wie viele von denjenigen hoffen, die einer solchen Initiative zustimmen. Es ist ein Thema, das die Staatspolitische Kommission seit mehreren Jahren beschäftigt. Und zwar haben wir, losgelöst von den Volksinitiativen, grundsätzlich mit Experten darüber diskutiert und versucht, gemeinsam klüger zu werden. Wir haben dann immer wieder versucht, das, was wir aus diesen Diskussionen gelernt haben, im konkreten Fall, bei immer zahlreicher werdenden Initiativen, die von dieser Frage betroffen sind, anzuwenden.
    Wenn Bürgerinnen und Bürger in einer Volksabstimmung mit einer Frage konfrontiert werden, bei der sie gar keine Möglichkeit haben, wirklich Ja oder Nein zu sagen, weil es, wenn sie Ja sagen, immer anders herauskommen wird, als sie sich das erhoffen, dann können wir bei diesem Zustand nicht einfach zusehen und nichts tun. Es kommt - und das hat der Bundesrat selber vor etwas mehr als zehn Jahren gesagt - einer Pervertierung der Stimmfreiheit, eines Grundrechts, gleich, wenn diese Freiheit nur scheinbar existiert und jene, die sie auf die eine oder andere Weise gebrauchen, frustriert werden. Wir können wirklich nicht einfach zusehen und nichts tun, weil es der direkten Demokratie nicht dient, wenn Volksabstimmungen stattfinden, bei denen es die Möglichkeit, unterschiedlicher Meinung zu sein und frei zu entscheiden, gar nicht wirklich gibt. Man kann sogar so weit gehen, dass man sagt: Diejenigen, welche die direkte Demokratie diskreditieren und ihr sozusagen leise den Boden entziehen möchten, haben alles Interesse, nichts zu tun, denn je mehr solche Volksabstimmungen stattfinden, desto mehr Menschen werden frustriert und stellen das ganze System infrage.
    Ich möchte hier betonen, dass diejenigen - d. h. eine knappe Mehrheit der Kommission -, die dieser Initiative zustimmen, welche dieses Problem ja angehen möchte, ohne zu sagen, wie es angegangen werden soll, die ganze Sache nicht einfach an das Bundesgericht delegieren möchten. Damit würden wir es uns zu leicht machen. Wir möchten uns über das Thema Gültigkeit und Ungültigkeit aussprechen und vor allem auch, vielleicht zusammen mit dem Bundesgericht, darüber nachdenken, wie wir mit solchen Volksinitiativen in Konfliktfällen in Zukunft umgehen können.
    Wir haben dem in der Kommission zweimal zugestimmt. Die Schwesterkommission des Ständerates hat wie schon oft relativ unwirsch reagiert und die Sache ohne grosse Diskussion vom Tisch gewischt, mit dem Argument, man sei schon immer gegen eine Verfassungsgerichtsbarkeit gewesen und werde deshalb nicht darüber diskutieren. Wir glauben nicht, dass das eine fruchtbare, konstruktive und der Sache dienliche Position ist. Es ist heute wirklich nicht mehr wie vor zwanzig Jahren, als solche Volksinitiativen eine Ausnahme waren. Heute sind solche Volksinitiativen schon fast die Regel. Das hat auch damit zu tun, dass das internationale Recht an Bedeutung gewonnen hat. Und vor allem gilt, wie ich gesagt habe:
    Nichtstun schadet der direkten Demokratie. Bisher hat niemand gesagt, er wolle der direkten Demokratie schaden. Wenn es wirklich so ist, müssen wir etwas tun.

    Frau Bundesrätin Widmer-Schlumpf hat vor einer Woche ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie das Problem auch sieht, dass sie aber - und so habe ich auch die Mehrheit unseres Rates verstanden - das Problem nicht so lösen möchte, wie es in Amerika üblich wäre, dass diejenigen, die einen richterlichen Entscheid fällen, sozusagen das Recht weiterentwickeln, indem sie die alten Sätze neu auslegen. Wir möchten stattdessen einen neuen Satz formulieren, einen neuen Umgang zur Regel machen. Wir müssen das tun, weil wir in der Diskussion gesehen haben, dass der Begriff, der heute in der Bundesverfassung steht - Jus cogens, zwingendes Völkerrecht -, eben auch ganz verschieden ausgelegt werden kann. Er kann viel weiter verstanden werden, als das der Bundesrat kürzlich tat, nämlich so, wie er es vor zwölf, dreizehn Jahren tat, und so, wie das in die neue Bundesverfassung eingeflossen ist.

    In der zweiten Runde, die wir anstreben, möchten wir diesen Auftrag konkretisieren, indem wir Vorschläge machen, wie wir dieses Problem so lösen können, dass wir nicht mehr Volksabstimmungen haben, in denen wir eine Seite auf jeden Fall frustrieren, weil es klar ist, dass man es nicht so umsetzen kann, wie es sich diese Seite erhofft hat. In dieser zweiten Runde müssen wir sagen, welches internationale Recht wir meinen:

    Meinen wir die EMRK ganz generell, meinen wir auch Uno-Pakte? Wir meinen sicher nicht jede Gatt-Bestimmung, jede WTO-Bestimmung. Wir müssen sagen, wie wir das angehen möchten, ob wir das wirklich abstrakt für alle Fälle oder nur im Anwendungsfall haben möchten, und wenn im Anwendungsfall, wie das im Anwendungsfall geschehen soll.
    Vor allem müssen wir auch beachten, und das hat im Ständerat vielleicht zu gewissen Irritationen geführt, was wir in den Gesprächen mit den Professoren gelernt haben: Wenn wir mit dem Bundesgericht zusammen die Gültigkeit von Volksinitiativen genauer ansehen wollen, dann müssen wir das, was wir gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern anwenden - eine beschränkte Verfassungsgerichtsbarkeit -, auch uns selbst gegenüber anwenden. Wir müssen uns selber auch unter diese Beobachtung stellen. Deshalb haben wir gesagt, wir müssen uns hier parallel auch fragen, ob das, was wir bei der Volksinitiative tun, Konsequenzen auf den Umgang mit den Gesetzen hat, ob diese eventuell unter bestimmten Umständen auf eine gewisse Art und Weise präziser auf ihre Vereinbarkeit mit übergeordnetem Recht - und wenn ja, mit welchem? - geprüft werden sollen.
    Ich denke, die Diskussion vom letzten Mittwoch hat gezeigt, wie notwendig es ist, dass wir hier nicht einfach die Augen verschliessen und so tun, als ob es kein Problem gäbe. Wir müssen dieses Problem angehen, auch wenn es schwierig ist, auch wenn es sozusagen gewisse Traditionen infrage stellt. Wir müssen es tun im Interesse der direkten Demokratie und im Interesse der echten Stimmfreiheit, weil die Stimmfreiheit eben nur dann Sinn macht, wenn wirklich im konkreten Fall in einer Volksabstimmung Ja oder Nein gesagt werden kann und klar ist, was das Ja und was das Nein bedeuten. Das ist heute nicht mehr der Fall. Daran können diejenigen, die die direkte Demokratie befürworten, kein Interesse haben.
    Deshalb bitte ich Sie, der Mehrheit zu folgen und die parlamentarische Initiative Vischer in die zweite Runde zu schicken.


    Vischer Daniel (G, ZH): Mit meiner parlamentarischen Initiative will ich, dass der jetzige Zustand aufgehoben wird, bei dem eine Unvereinbarkeit zwischen einer vom Volk angenommenen Initiative und der Unmöglichkeit aus völkerrechtlichen Gründen, sie zu verwirklichen, bestehen kann. Wir haben diese Frage in letzter Zeit mehrmals diskutiert; ich verweise auf die Diskussion über die Verwahrungs-Initiative, ich verweise auf die Diskussion über die Minarett-Initiative.
    Wo liegt das Problem? Bereits heute hat ja die Bundesverfassung gemäss Artikel 139 Absatz 2 eine Klausel, wonach bei Verletzung zwingender Bestimmungen des Völkerrechts eine Initiative für ungültig erklärt werden muss. Die Diskussion über die Auslegung dieser Bestimmung hat gezeigt, dass diese Bestimmung sehr, sehr restriktiv angewandt wird, weil nur der allerinnerste Kern - Folter zum Beispiel - unter das zwingende Völkerrecht subsumiert wird. Nun kann sich aber eine Situation ergeben, dass das Volk eine Initiative annimmt, die für gültig erklärt worden ist, bei der sich aber zeigt, dass sie gegen einen elementaren Grundsatz, zum Beispiel gegen die Religionsfreiheit, verstösst und gar nicht umgesetzt werden kann. Dann ist, wie Herr Gross es richtig gesagt hat, die direkte Demokratie eigentlich diskreditiert, weil der Volkswille nicht umgesetzt werden kann. Deswegen macht es keinen Sinn, Initiativen zur Abstimmung zu bringen, von denen man weiss, dass sie offensichtlich gegen elementare Grundsätze des internationalen Völkerrechts verstossen, was die Grundrechte und was die Verfahrensrechte angeht.
    Nun wird immer gesagt, damit gebe es gewissermassen ein Diktat des internationalen Völkerrechts gegenüber unserem direktdemokratischen System. Das ist falsch. Das Problem liegt an einem anderen Ort. Die Grundsätze des internationalen Völkerrechts sind in der überwiegenden Zahl auch Grundrechte unserer Verfassung. Das Problem ist nur, dass unsere Verfassung - das ist keine ganz einheitliche Meinung, aber eigentlich sagt das die Mehrheit - beliebig abgeändert werden kann. Wir kennen keine unabänderbaren Verfassungsartikel. Deswegen ist es das Völkerrecht, das gewissermassen die Richtschnur ist für die unabänderbaren Verfassungsartikel des Grundrechtsschutzes und Grundrechtsverfahrensschutzes. Das sind übrigens nicht uns vom Ausland aufgezwungene Normen, sondern das sind Grundnormen unseres eigenen Staatsverständnisses. Der Rechtsstaat in der Schweiz ist der Rechtsstaat, den wir uns selbst gegeben haben. Auch das Völkerrecht ist inländisches Recht, ist durch unseren Souverän so gewollt, hat direkt oder durch Nichtergreifung eines Referendums dem harten Urteil des Volks standgehalten.
    Nun will ich nichts anderes als die Behebung des Missstandes, dass Initiativen angenommen werden, die offensichtlich gegen Grundnormen des Völkerrechts, aber nach heutiger Auffassung nicht gegen zwingendes Völkerrecht verstossen und dann nicht umgesetzt werden können; das soll geändert werden. Ob es über eine Änderung der Verfassung, durch die Ausweitung des Begriffs Völkerrecht, geändert wird, ob es durch einen neuen Typ des Überprüfungsverfahrens, wie das Herr Gross gesagt hat, zusammen mit dem Bundesgericht geändert wird, das ist für mich offen. Das ist die Arbeit der zweiten Phase, dafür sind wir da, in Kommissionen schöpferisch Probleme zu lösen, mit den Leuten zusammen, die in einer Materie drauskommen.
    Die Initiative jetzt abzulehnen hiesse aber, einfach zu sagen, wir hätten keinen Handlungsbedarf. Ich glaube, die Diskussion über die Minarette hat gezeigt, dass es eigentlich niemanden gibt, der meint, es gebe keinen Handlungsbedarf.



    Hutter-Hutter Jasmin (V, SG): Herr Vischer, eine Vorbemerkung: Es gibt Leute hier drin, die dieser Auffassung sind. Meine Frage nun: Wie verhalten Sie sich, wenn ein grosser Teil einer Volksinitiative problemlos umsetzbar ist, ein kleiner Teil aber nach Ihrer Auffassung als nicht gültig erklärt werden könnte?


    Vischer Daniel (G, ZH): Es ist klar: Dann gibt es eine Teilungültigkeit. Frau Hutter, es will doch niemand Initiativen, die rechtsstaatlich okay sind, nicht zur Abstimmung bringen. Meinen Sie, wir wollen da irgendwie Volksinitiativen verhindern? Im Gegenteil. (Unruhe) Wissen Sie, ich will Ihnen etwas sagen: Ich war erstmals 1972 bei einer Volksinitiative dabei und nachher noch bei etwa zehn weiteren. Ich würde sagen, es war vielleicht vor etwa zwanzig Jahren, dass die SVP erstmals eine Volksinitiative einreichte. Sie hat nämlich von der neuen Linken gelernt, dass Volksinitiativen ein wichtiges Instrument bei der Meinungsbildung in der Schweiz sind.


    Fehr Hans (V, ZH): Herr Vischer, Sie haben möglicherweise Mühe mit der direkten Demokratie. Sie haben zwar - zusammen mit Herrn Gross Andreas - gesagt, man könne AB 2009 N 293 / BO 2009 N 293
    "schöpferisch" tätig sein, um Ihr Anliegen umzusetzen, auch zusammen mit dem Bundesgericht. Wir brauchen hier keine "schöpferischen" Tätigkeiten. Wir brauchen schlicht die Anerkennung der direkten Demokratie und von Volksentscheiden. Dabei behaupte ich nicht einmal, das Volk habe immer Recht. Aber das Volk muss, Herr Vischer, in einer direkten Demokratie immer, bei allen wichtigen Fragen, das letzte Wort haben - Herr Vischer oder Herr Gross hin oder her.
    Es geht hier natürlich unter dem schönen Titel "Gültigkeit von Volksinitiativen" genau um das Gegenteil, nämlich um die Ungültigerklärung von Volksinitiativen. Ich bitte Sie, der parlamentarischen Initiative keine Folge zu geben und das Postulat der SPK abzulehnen. Wenn Sie die Sache mit der immer weiter gehenden Ungültigerklärung zu Ende denken, dann erkennen Sie, dass Sie damit letztlich Totengräberei an der direkten Demokratie betreiben. Denn, Herr Gross und Herr Vischer, Sie weiten die Ungültigkeitskriterien massiv aus. Dabei soll der Richter das letzte Wort haben.
    Bisher war die Sache klar. Eine Volksinitiative ist oder war dann ungültig, wenn sie zwingendes Völkerrecht oder die Einheit der Materie verletzt. Neu, das haben Ihnen Herr Vischer und Herr Gross schon gesagt, wird auch eine Ungültigerklärung möglich, wenn gegen den sogenannten Grundrechtsschutz verstossen wird - dann erklärt man natürlich alles zu Grundrechten - oder aber wenn gegen völkerrechtliche Verfahrensgarantien verstossen wird. Sie verankern damit, meine Herren, eine politische Unschärfebeziehung. Es gab einmal einen Nobelpreisträger, Heisenberg, der hat in der Atomphysik das sogenannte Unschärfeprinzip "herausgefunden" und dafür den Nobelpreis bekommen. Sie führen das Unschärfeprinzip mit den Volksrechten ein, aber ich gebe Ihnen dafür keinen Nobelpreis!
    Wenn Sie die Sache zu Ende denken, erkennen Sie, dass Sie damit einer fast unbegrenzten Ungültigerklärung Tür und Tor öffnen. Sogar der Rechtsprofessor Auer hat wörtlich gesagt, Herrn Vischers Initiative "stellt mehr Probleme als der Status quo". Der Status quo ist nämlich klar. Aber es ist natürlich ebenso klar, dass die Absicht hinter dieser Initiative und dem Postulat dahin geht, unser Landesrecht immer mehr auszuhebeln. Immer mehr wird Völkerrecht herangezogen und als zwingend deklariert, immer mehr wird internationales Recht, wird die Uno-Menschenrechtskonvention usw. beschworen. Sie machen die Demokratie, wie es auch bei dem unseligen Paket bei der Personenfreizügigkeitsvorlage geschah, kaputt. Das ist letztlich Totengräberei an der direkten Demokratie.
    Ich bringe es auf den Punkt: Weil das Schweizervolk immer das letzte Wort haben muss - ohne Wenn und Aber, bei allen wichtigen Vorlagen -, bitte ich Sie, sowohl zur parlamentarischen Initiative als auch zum gleichgerichteten Postulat der Staatspolitischen Kommission Nein zu sagen.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben:
    Nun - etweder direkte direkte Demokratie für ein souverändes Land oder eben keine.
    Da die Vision des einheitlichen "TERRANISCHEN IMPERIUMS" (noch?) nicht verwirklicht ist, hat der FEHR recht, wo er recht hat.

    Widmer-Schlumpf Eveline, Bundesrätin: Ich nehme zum Postulat der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates Stellung.
    Der Umgang der Schweiz mit dem Völkerrecht bleibt im Allgemeinen im Rahmen dessen, was auch in anderen Staaten üblich ist. Einzigartig ist die Schweiz lediglich in Bezug auf die Volksinitiative. Die sich aus dieser Spezialität ergebenden besonderen Fragen stellen sich in anderen Staaten natürlich nicht. Die Problematik liegt hier darin - das wurde aufgezeigt -, dass Volksinitiativen für ungültig erklärt werden, wenn sie gegen den Kern des Völkerrechts verstossen, das heisst gegen das sogenannte Jus cogens. Dieses umfasst nur wenige fundamentale völkerrechtliche Normen, so das Gewaltverbot, das Folterverbot und das Genozidverbot. Wenn Initiativen nun aber gegen das sogenannte übrige Völkerrecht verstossen, sind sie für gültig zu erklären. Wird eine solche Initiative angenommen, stellt sich bei der Umsetzung die Frage, wie ein Konflikt mit dem Völkerrecht zu lösen ist.
    Die bisherige Praxis der Bundesversammlung zielte darauf ab, eine solche Initiative völkerrechtskonform in unserem Recht umzusetzen und dabei den Willen der Initiantinnen und Initianten weitestmöglich zu berücksichtigen. Ist eine völkerrechtskonforme Umsetzung ausgeschlossen - das gibt es auch hin und wieder -, geht die jüngere Verfassungsbestimmung, das ist dann also die Initiative, dem Völkerrecht vor. Entgegenstehende Verträge müssen neu ausgehandelt oder gekündigt werden. In diesem Sinne ist oder wäre es durchaus möglich, eine völkerrechtswidrige Initiative umzusetzen, allerdings mit den erheblichen Konsequenzen, die das hätte, nämlich der Neuaushandlung oder Kündigung bestimmter völkerrechtlicher Vereinbarungen, die wir eingegangen sind.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Das wurde ja von Felix Müller doch im Buch "Streit um das Minarett" auf Seite 80 schon dargestellt, dass die Annahme der Initiative einem Auftrag an den Bundesrat gleichkommt, die Schweiz durch Kündigung aus den völkerrechtlichen Verpflichtungen zu befreien.
    Das habe ich auch am Podium in Liestal gesagt und auch bei der Veranstaltung mit Farid Hafiz in Basel ...! D.h. Darüber war man sich ja schon lange klar ... und offensichtlich, ist solch eine Kündigung von einigen? durchaus gewünscht.
    Seit den Neunzigerjahren sind vermehrt Volksinitiativen eingereicht worden, die gegen das nichtzwingende Völkerrecht verstossen. Parallel dazu hat das Völkerrecht mit der zunehmenden Globalisierung an Bedeutung gewonnen. Das Postulat spricht in diesem Sinn ein aktuelles Problem an, eine aktuelle Fragestellung, die wir jetzt klären müssen. Der Bundesrat ist daher bereit, den Auftrag der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates entgegenzunehmen. Er wird die aufgeworfenen Fragen beantworten, und zwar im Rahmen des Berichtes, den der Bundesrat zum Verhältnis von Landesrecht und Völkerrecht bereits im Auftrag der Kommission für Rechtsfragen des Ständerates zu erstellen hat, der ja ein entsprechendes Postulat (07.3764) angenommen hat.
    Wir sind daran, diesen Auftrag zu erfüllen, und ich möchte Sie dementsprechend bitten, das Postulat anzunehmen.


    Gross Andreas (S, ZH), für die Kommission: Herr Fehr, ich kann mit Ihren beiden Hauptargumentationslinien völlig leben. Das Volk muss das letzte Wort haben, haben Sie gesagt. Wir sagen dazu noch:
    1. Es muss auch klar sein, worüber das Volk, wenn es das letzte Wort hat, entscheiden kann; es muss auch klar sein, was es bedeutet, wenn es das letzte Wort gesprochen hat; es muss klar sein, wie es verstanden werden will. Das muss klar sein, und das ist heute eben nicht mehr klar - deshalb müssen wir es klären.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Na gut - warum habt IHR das Volk nicht über die Konsequenzen informiert, wie es Eure Pflicht war, wie Felix Müller in seinem Artikel meint?
    Weil Ihr keine "jetzt erst Recht Reaktion" (ala Waldheim als Bundespräsident in Österreich gegen ALLEM ausländischen Wunsch?) provozieren wolltet?
    Nun - kann ich auch verstehen, deswegen habe auch ich nicht mehr diesen Punkt weiter bekannt gemacht. WAR OFFENSICHTLICH ein FEHLER und eine FEHLEINSCHÄTZUNG :oops:
    2. Die Unschärfe - das schöne Wort von Herrn Heisenberg - ist eben jetzt schon das Problem. Das zwingende Völkerrecht ist viel unschärfer, als viele meinen, und deshalb wird es zu ewigen, ständigen Diskussionen kommen, wenn wir es nicht klären.
    3. Die Klärung erfolgt viel sorgfältiger, als Sie es uns unterschieben. Sie unterschieben uns eigentlich einen total groben Umgang mit dem Konflikt - wenn ich das Wort "grob" hier brauchen darf. M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Klar :D Grob wird hier geschwungen ... Im Postulat, das von CVP-Seite vorgeschlagen wurde und dem die Kommission zugestimmt hat, steht nämlich, dass es eventuell nur um die Grundelemente der EMRK gehen soll, nicht einfach um die EMRK überhaupt und schon gar nicht, wie gesagt, um alles internationale Völkerrecht. Also auch dort sind wir viel, viel differenzierter und feiner, als Sie es uns unterstellen. Ich bitte Sie doch, die Andersdenkenden nicht sozusagen zu vergröbern, weil das zu dummen Konsequenzen führen könnte. M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: DAS liebe Herr Gross ist eine freundliche Forderung - an Frau Widmer-Schlumpf: tun also auch Sie nicht VERGROBEN, indem Sie grausame, menschenverachtende, weibliche Genitalverstümmelung dem ISLAM unterschieben ... so werden sie empfunden :!:
    Wenn Sie mit dieser Einbettung des schweizerischen Verfassungsrechtes in die EMRK und ins Völkerrecht nicht einverstanden sein sollten, dann müssen Sie eine Volksinitiative machen, um das aufzutrennen. Das dürfen Sie, aber Sie können nicht mit einer anderen Volksinitiative, die das nicht tut, teilweise, indirekt diesen Bezug, den die Verfassung will und dem die Mehrheit der Stimmberechtigten zugestimmt hat, aushebeln. Das ist eben unscharf, und das widerspricht der Klarheit, welche eine Volksabstimmung haben muss. Was wir vom Resultat verlangen dürfen, ist, dass es klar sein muss. Wir wollen hier klären, um das letzte Wort deutlich zu machen und die Unschärfe abzubauen, die Ihnen offenbar auch am Herzen liegt.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Schön differenziert - also - es geht doch :idea:


    Fehr Hans (V, ZH): Ich mache es ganz kurz: Wenn man die Sache genau analysiert, die Sie jetzt vorbringen, dann erkennt man, dass Sie eigentlich sagen, die Qualität von Volksinitiativen sei nicht mehr genügend, sei nicht mehr das, was sie einmal war. Ich kann für unsere Seite in Anspruch nehmen, dass immer klar ist, was wir wollen - Ausschaffungs-Initiative, Einbürgerungs-Initiative usw. Offenbar ist die Qualität von Ihrer politischen Seite her nicht mehr klar und braucht einen Richter. Das wollen wir nicht.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Lieber Hans, das ist weniger klar, als Ihr meint. Denn Qualität ist keine rein objektiv fassbare Realität. Also ich versteh Euch nicht. Jedenfalls mutet es eigenartig an, wenn ein Schweizer seinen eigenen Verfassungsrichter ablehnt ... traut Ihr ihm nicht?
    Dann drückt Euch klarer aus, mein Herr! Denn schließlich macht Ihr Politik fürs einfache Volk, oder?


    Minarett-Initiative wohl ungültig
    20. Mai 2007, 18:58

    Die angekündigte Volksinitiative verletzt zwingendes Völkerrecht. Hält der Bund an seiner Praxis fest, muss er die Minarett-Initiative für ungültig erklären.

    Die Mahmoud-Moschee steht schon seit 1963 in Zürich.
    Warum «zwingendes Völkerrecht» unausweichlich ist
    Kritik an Minarett-Initiative
    Von Thomas Hasler

    Anfang Mai wurde von rechten Kreisen die Volksinitiative «gegen den Bau von Minaretten» vorgestellt. Ihr einziger Satz: «Der Bau von Minaretten ist verboten». Kommen bis Ende 2008 die 100'000 Unterschriften zusammen, muss das Parlament auf Antrag des Bundesrates entscheiden, ob die Vorlage Volk und Ständen zur Abstimmung vorgelegt werden darf.

    Die Bundesverfassung, Artikel 139, verlangt, dass eine Volksinitiative für teilweise oder ganz ungültig erklärt werden muss, wenn sie die Einheit der Form oder die Einheit der Materie verletzt. Ob zwingende Bestimmungen des Völkerrechts verletzt sind (siehe weiteren Text), wird ebenfalls analysiert.

    Ausdrücklich vorgeschrieben ist diese Überprüfung aber erst, seit die neue Bundesverfassung Anfang 2000 in Kraft getreten ist. In der Geschichte der Eidgenossenschaft sind bisher vier Volksinitiativen für ungültig erklärt und nicht zur Abstimmung zugelassen worden. Allerdings wurde nur die 1993 von den Schweizer Demokraten eingereichte Initiative «gegen die illegale Einwanderung» deshalb für ungültig erklärt, weil sie zwingendes Völkerrecht verletzte.

    Grosse Zurückhaltung des Bundesrats
    Bei der Frage, ob eine Volksinitiative mit dem Völkerrecht vereinbar ist, hat sich der Bundesrat in der Vergangenheit grösste Zurückhaltung auferlegt. Die für die Schweizer Staatsidentität so wichtigen Volksrechte sollen «so weit als möglich geschont» werden, wie der Bundesrat zuletzt bei der Revision der Bundesverfassung klar festhielt.
    Dieser Grundgedanke hat nicht nur dazu geführt, dass ein Initiativtext «stets in der für die Initianten günstigsten Weise» interpretiert wird. Er hat vor allem dazu geführt, das Bundesrat und Parlament bei der Gewichtung des Völkerrechts einen entscheidenden Unterschied machen: Sie unterscheiden zwischen zwingenden Bestimmungen des Völkerrechts und allen anderen Bestimmungen. Der Unterschied wird an der Minarett-Initiative besonders deutlich.

    Namhafte Rechtsexperten, wie etwa der Zürcher Völkerrechts-Professor Daniel Thürer, die Freiburger Europarechtsexpertin Astrid Epiney oder alt-Bundesgerichtspräsident Giusep Nay halten die Initiative für völkerrechtswidrig. Sie verletze die in der Europäischen Menschenrechts-Konvention (EMRK) garantierten Rechte der Religionsfreiheit und des Diskriminierungsverbots.

    Nur: Die Religionsfreiheit gemäss EMRK gehört nach allgemeiner Rechtsmeinung nicht zum zwingenden Völkerrecht. Und das Diskriminierungsverbot hat ohnehin keinen selbstständigen Charakter: Dessen Verletzung kann beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte nur in Kombination mit einem anderen Individualrecht geltend gemacht werden.

    «Als Rechtsstaat in Frage gestellt»
    Sollte die Initiative tatsächlich gegen die Religionsfreiheit verstossen, wäre sie zwar völkerrechtswidrig. Sie würde aber trotzdem zur Volksabstimmung zugelassen. Eine Annahme der Initiative müsste der Bundesrat als Auftrag verstehen, sämtliche völkerrechtlichen Verträge zu kündigen, die mit dem neuen Verfassungsartikel in Widerspruch stehen.
    Welche Folgen diese hohe Beachtung des Volkswillen nach sich zieht, hat der Bundesrat im Zusammenhang mit der Volksinitiative «für eine vernünftige Asylpolitik» im Jahre 1992 dargelegt: «Die Konsequenzen wären derart gravierend, dass die Schweiz auf den Gebieten der [...] Menschenrechte aussenpolitisch isoliert, von der Staatengemeinschaft stigmatisiert und als Rechtsstaat in Frage gestellt würde».

    Dieser Peinlichkeit können Bundesrat und Parlament bei der Minarett-Initiative aus dem Weg gehen. Der Bundesrat hat nämlich 2001 eine kleine, aber folgenreiche Erweiterung der Definition dessen vorgenommen, was unter zwingendem Völkerrecht zu verstehen ist. In seiner Botschaft zur umstrittenen Verwahrunginitiative erklärte er nicht nur die «notstandsfesten Garantien der EMRK» zum zwingenden Völkerrecht, sondern erstmals auch die «notstandsfesten Garantien des Internationalen Paktes über die bürgerlichen und politischen Rechte» (Uno-Pakt II), dem die Schweiz 1990 beigetreten ist.

    Was bedeutet «notstandsfest»? In beiden Verträgen wird ausdrücklich festgehalten, dass die Staaten berechtigt sind, von den Bestimmungen in den Verträgen abzuweichen, «wenn das Leben der Nation durch Krieg oder einen anderen öffentlichen Notstand bedroht» ist, wie es in der EMRK heisst. Von genau definierten Bestimmungen aber darf auch in Notzeiten «in keinem Fall abgewichen» werden. Zu diesen notstandsfesten Garantien gehören laut EMRK nur die Verbote von Folter und Sklaverei sowie die Bestimmung, dass niemand ohne gesetzliche Grundlage bestraft werden darf.

    Der Uno-Pakt II umfasst weitere Garantien. Er schreibt vor, dass selbst in staatlichen Notzeiten das «Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit nicht ausser Kraft gesetzt werden» darf. Halten also Bundesrat und Parlament an der im Zusammenhang mit der Verwahrungsinitiative festgehaltenen Definition fest, gehört die Religionsfreiheit - weil eine notstandsfeste Garantie des Uno-Paktes II - zum zwingenden Völkerrecht. Die Volksinitiative «gegen den Bau von Minaretten» müsste - falls sie zu Stande kommt - für ungültig erklärt und der Volksabstimmung entzogen werden.

    http://sc.tagesanzeiger.ch/dyn/news/schweiz/752758.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 02.12.2009, 14:13


    Zum Abstimmungsergebniss vom Vorstand AGK (Arbeitsgemeinschaft für Migration Kreuzlingen,) von unserem ehemaligen Integrationsdelegierten in Kreuzlingen.

    Liebe MitstreiterInnen

    Der Schock sitzt auch bei mir tief drinnen... Das verheerende Abstimmungsergebnis richtig einzuordnen fällt mir darum noch nicht leicht. Von dieser Ohrfeige muss ich mich zuerst erholen. So bin ich auf der Suche nach Kommentaren in den Zeitungen, welche vielleicht ein Bisschen weiterhelfen können. Dabei bin ich heute auf eine Aussage der Politologin Regula Stämpfli gestossen, welche die üble Sache für mich auf den Punkt bringt:

    „Die Schweiz leidet. An sich selber, an der Globalisierung, an den USA, an Libyen, an Europa, an der Finanzkrise, an den Deutschen, überall. Da kam diese populistische Initiative grad recht. Die Schweiz stimmte nicht wirklich über Minarette ab, sondern gegen die Globalisierung und für das schöne Gestern, das nie wiederkommt.“

    Auch ich kann nicht glauben, dass die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer wirklich fremdenfeindlich ist. Was mich aber extrem beunruhigt ist die Tatsache, dass man auch heute wieder aus dem Schüren von Ängsten grosses politisches Kapital schlagen kann, eine Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auf den Leim kriechen lassen kann, und damit eben diejenigen demokratischen Werte, die man dauernd heraufbeschwört und zu verteidigen vorgibt, zu beschädigen. Das tönt für mich wie ein Auszug aus einem Kochbuch zum faschistischen Umsturz: Man koche jede Art von Ängsten (heute Angst vor der Globalisierung, vor Veränderung, vor dem Fremden, vor Verlust des Arbeitsplatzes, usw.) zu einem diffusen Gebräu hoch. Dann suche man einen passenden Sündenbock in einer klar zu bezeichnenden Minderheit (aktuell die Muslime mit ihren Kopftüchern und Minaretten und den unbekannten religiösen Ritualen) und mache diesen für den Gestank des Gebräues verantwortlich. Jeder, der sich ein Bisschen für Geschichte interessiert, weiss doch, wie diese Rezepte in der Vergangenheit funktioniert haben und welches Unheil sie angerichtet haben.

    Wie also weiter? Verlangen wir von unseren Politikern, dass sie den populistischen Zauberlehrlingen endlich entschieden entgegengetreten! Es geht um nichts weniger, als um den Erhalt unserer demokratischen Errungenschaften. Und setzen wir uns zusammen mit unseren muslimischen Freunden dafür ein, dass sie aus ihrer beschimpften Ecke herauskommen und in Zukunft nicht mehr als Sündenböcke missbraucht werden können. Die AGK ist unerhofft zu einem Schwerpunktthema für die nächste Zeit gekommen.

    Herzliche Grüsse

    Christoph Kreis



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 03.12.2009, 17:55


    HART aber FAIR


    SEHENSWERTES VIDEO


    http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?p=4&b=244

    Morgen Abend 'Arena' auf SF1:
    http://www.sf.tv/sendungen/arena/index.php

    Minarettverbot 'Club'-Sendung (falls verpasst):
    http://videoportal.sf.tv/video?id=b2a1374c-bedc-40cc-bcd1-f7f1f4fd7135;DCSext.zugang=videoportal_teaserbox

    In der obigen Club-Sendung vergleicht Heinz Gstrein die Minarette mit dem Hakenkreuz!! Mehr zu seiner Person:
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Der-falsche-NZZKorrespondent/story/18343323


    OSZE-Report von Botschafter Ömür Orhun:
    http://www.edi.admin.ch/frb/00497/01245/index.html

    'Hart, aber fair' in Deutschland:
    http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendungen/2009/20091202.php5?akt=1

    'Am Punkt' in Österreich:
    http://atv.at/contentset/410627

    Medienmitteilung Ausländerbeitrag Stadt Zürich:
    http://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/ueber_das_departement/medien/medienmitteilungen/2009/november/091030c.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 03.12.2009, 21:23


    Minarettdebakel
    (Eine erster Rückblick und Ausblick)

    In den letzten zwei /drei Wochen vor der Abstimmung wurde mir immer bewusster, dass wir mit unserer Aktion zusammen mit der GRA, IRAS COTIS und dem Zürcher Lehrhaus ziemlich allein da standen. Unser Aufruf wurde vor¬nehmlich von Personen aus dem Kreis der Betroffenen unterzeichnet, aber viel zu wenig von anderen Personen. Trotzdem war dieser wichtig als Solidaritäts¬zeichen gegenüber den Muslimen. Immerhin gingen über Fr. 30'00.--an Spenden ein, so dass wir zusammen mit dem von der GMS zur Verfügung gestellten Betrag Inserate für rund 50'000.—Franken schalten konnten, mit dem schönen von Frank Bodin kreierten Sujet; eine Aktion verbunden mit Antworten auf die entscheidenden Fragen in Interviewform erreichte an die 800'000 Haushalte.

    Ebenso waren weder Politiker noch die Medien bereit, die eigentliche Abstim¬mungsfrage nach der Verletzung der Religionsfreiheit und dem Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot in den Vordergrund zu rücken, sondern liessen sich vornehmlich auf die Stellvertreterdiskussion ein. Dass das so zustande gekom¬mene Resultat gar keine unverfälschte Volksmeinung zur Abstimmungsfrage wiedergibt und so nicht als wirklich demokratisch angesehen werden kann, muss jetzt diskutiert werden.

    Leider erst nach der Abstimmung interessierten sich die Journalisten für die rechtlichen Fragen insbesondere zur Nichtumsetzbarkeit der Initiative. So war ich am Sonntag und Montag damit beschäftigt, diese gegenüber den Medien, darunter auch eine türkische Zeitung, zu beantworten.

    Es bestehen nun Anzeichen dafür, dass mehr Bewegung in die in parlamenta¬rischen Vorstössen thematisierten Frage nach der Erweitung der Gründe für die Ungültigkeit einer eidgenössischen Volksinitiative kommt, nämlich dahin, dass auch die Nichtumsetzbarkeit wegen Verletzung grundlegender Menschenrechte ein Ungültigkeitsgrund darstellt.

    Ebenfalls zu begrüssen und zu unterstützen ist die Initiative der Prof. Jörg Paul Müller und Daniel Thürer (siehe NZZ), so rasch als möglich einen neuen Ver¬fassungsartikel zu religiösen Zeichen in der Öffentlichkeit zu verabschieden, der den beschlossenen nicht umsetzbaren Art. 72 Abs. 3 ersetzt.

    Das Ganze muss nach meiner Überzeugung unter dem Titel „Menschenrechte sind unverhandelbar“ diskutiert werden. Das Schlagwort, das Volk hat immer Recht, muss unter diesem Titel schonungslos hinterfragt werden. Mutigere Poli¬tiker als unser Bundespräsident würden wagen zu sagen, der Volksentscheid kann nicht umgesetzt werden. Dieser Schaden für die Demokratie ist in Zukunft zu verhindern, heute aber hinzunehmen, weil jener für den Rechtsstaat ver¬heerender wäre. Der Schaden für den Rechtsstaat bei einer Umsetzung wäre nämlich auch ein solcher für die Demokratie, denn: nicht nur muss der Rechts¬staat demokratisch legitimiert sein, vorab muss die Demokratie rechtsstaatlich (sprich menschenrechtlich) legitimiert sein. Alles andere kann zu einer die Grundfreiheiten der Bürgerinnen und Bürger missachtenden Diktatur einer nicht demokratisch und rechtsstaatlich zustande gekommenen Mehrheit führen, wie das angenommene Minarettverbot eindrücklich zeigt.

    Wenn jetzt nach weiteren Verboten gerufen wird, so wird weiter übersehen, dass die Grund- und Menschenrechte vorab Freiheitsrechte sind, die eine freie und offene Gesellschaft sicherstellen als unabdingbare Grundlage für den freiheitli¬chen demokratischen Rechtsstaat. Verbote sind nicht geeignet, die Probleme einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft zu lösen, sie behindern vielmehr die gesellschaftlichen Kräfte darin, weil sie diese vermeintlich aus ihrer Verantwortung entlassen.

    Der Club hévètique wird sich dieser Thematik annehmen.

    Von der GMS (und der GRA) aus sehe ich jetzt vor allem die Aufgabe, durch geeignetes Lobbying bei den Politikern für diese staatsrechtlichen Rahmen-bedingungen einzutreten. Diese spricht auch Georg Vischer in seinem beiliegen¬den Newsletter von IRAS COTIS und dem, was er zum nun noch vermehrt geforderten Einsatz auf der gesellschaftlichen Ebene ausführt, kann ich nur beipflichten und wird die GMS auch unterstützen.

    Frank Bodin hat sein zweites Plakatsujet (Schweizer Flagge mitten unter weite¬ren Staaten mit eingeschränkter Religionsfreiheit) mit einem aktualisierten Untertext (Denken sie nochmals darüber nach) versehen. Dieses können und sollten wir alle bei allen guten Gelegenheiten einsetzen. Ich prüfe, ob anfangs Januar – auch im Hinblick auf unsere Tagung – Kleinplakate gedruckt und inte¬ressierten Organisationen zur Verfügung wie das erste Sujet zur Verfügung gestellt werden sollen.

    Unsere Tagung vom 21. Januar 2009 „Leben in kultureller Differenz und Fremdheit – Politisch instrumentalisierte Emotionen“ ist aktueller denn je und wird uns erlauben, uns vertiefter mit dem bedeutungsvollen Thema auseinander¬zusetzen, hoffentlich mit einem guten Medienecho.

    Soviel recht spontan meinerseits, verbunden mit dem verbindlichsten Dank an alle, die sich gegen die Initiative einsetzten.

    2. Dezember 2009 Giusep Nay, Präsident GMS
    Präsident Bundesgericht Schweiz



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 04.12.2009, 23:08


    Zürich Stadtentwicklung Integrationsförderung

    Zitat: Lieber Christof Meier

    Vielen Dank für dieses engagierte Papier, welches ich mit nicht minderem Engagement kommentieren möchte, um einige Punkte in Spannung zueinander zu setzen, um mit der "aus dieser Spannung abzuleitenden Energie", konkrete Arbeit zu ermöglichen und zu erwirken - so Gott will.

    Es wäre mir eine Freude, möchte man die Anmerkungen in Eurem Departement zumindest wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

    Meinen Geschwistern im Islam lege ich diese argumentative Auseinandersetzung ebenfalls ans Herz, um möglichst schnell zu einer gemeinsamen Sicht der aktuellen Umstände zu gelangen – eine Voraussetzung für gemeinsames Handeln zum gemeinsamen Wohl.

    Mit besten Empfehlungen
    Muhammad M. Hanel
    VP GSIW
    www.gsiw.ch
    Eine Kopie geht auch an die VIOZ Mitgliedervereine.

    Stadt Zürich Stadtentwicklung Integrationsförderung Bäckerstrasse 7, 8004 Zürich Postadresse: Postfach, 8022 Zürich Tel. 044 412 37 37 Fax 044 412 37 42 www.stadt-zuerich.ch/integration Präsidialdepartement

    4. Dezember 2009



    Das Minarettverbot und die Integration
    Christof Meier, Leiter Integrationsförderung Stadt Zürich

    Vorbemerkung: Das Abstimmungswochenende und die folgenden Tage verbrachte ich in Brüssel. Ich war an einer von verschiedenen Europäischen Gremien organisierten Tagung, bei der die Resultate einer vergleichenden Studie von «Cities for Local Integration Policies» (CLIP) zum interkulturellen Dialog im Allgemeinen und zur Integration der muslimischen Bevölkerung im Speziellen im Vordergrund standen. Dass in den Vorträgen und Diskussionbeiträgen wiederholt auf das von den Schweizerinnen und Schweizern mit 57 Prozent der abgegebenen Stimmen deutlich angenommene Minarettverbot hingewiesen wurde, ist naheliegend. Und ebenso die Tatsache, dass die Reaktionen meist bestürzt ausfielen und verschiedentlich auf die über die Schweiz hinausgehenden (negativen) Wirkungen hingewiesen wurde. Wieder zurück in Zürich, bestätigt sich bei mir der Eindruck, dass wie bereits im Vorfeld der Abstimmung die Integrationsfrage im Hinblick auf allfällige Schlussfolgerungen erneut nur ungenügend berücksichtigt wird.

    Dass die Schweizer Bevölkerung frei ist in ihrem Willen und in ihrem Denken über die Integration der muslimischen MitbewohnerInnen, steht nicht zur Diskussion. Es ist ihr gutes Recht (und teilweise gar ihre Pflicht), kulturelle Phänomene wie Zwangsehen oder Genitalverstümmelungen abzulehnen, sich für in ihrer Freiheit eingeschränkte Frauen einzusetzen oder sich gegenüber in ihrem Ausgangsverhalten überbordenden Jugendlichen oder gegenüber religiösen Fundamentalisten besorgt zu zeigen. Und wenn dabei in den Gesprächen und der Meinungsbildung stark pauschalisiert und vieles dem Islam zugeschrieben wird, was nachweislich falsch ist, so ist dies zwar von der Sache her gesehen unerfreulich, aber erlaubt und bis zu einem gewissen Grade auch normal:

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Hier muss mein erster Kommentar einsetzten:

    Pauschalierungen sind erlaubt, das stimmt wohl – aber in einer fairen Politik zumindest verpönt und Pauschalierungen MÜSSEN von fairen Politikern, die um die Gefährlichkeit des "gehen Lassens" Bescheid wissen, enttarnt, deutlich in die Schranken verwiesen und an den Pranger gestellt werden.

    Nachweislich falsche Zuschreibung sind tatsächlich schon NICHT mehr erlaubt, wenn sie absichtlich geschehen, sondern erfüllen in Wahrheit doch schon den Tatbestand der "üblen Nachrede", des Rufmords!

    Dass diese Vorgehensweisen als normal bezeichnet werden, ist vl. insofern "normal", als dies tatsächlich tagtäglich geschieht und DESHALB als normal bezeichnet wird – deswegen sind diese Vorkommnisse aber noch lange nicht NORMAL und auch nicht verniedlichend so zu bezeichnen.

    Wir tun alle Ähnliches.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Das mag schon sein – doch weder ist dies gut, noch sollte es normal sein, bleiben oder als solches betrachtet werden. Vielmehr sollte es als NICHT normal erachtet sein.

    Diskriminierung demotiviert und hemmt die Integration

    Schwieriger wird es, wenn das subjektiv wahrgenommene Unbehagen in objektiv gültiges Recht mündet, dass für alle das gleiche ist oder dies zumindest sein sollte. Das Minarettverbot gilt einerseits für alle muslimischen Gemeinschaften, und somit auch für all diejenigen, die sich stets «korrekt» verhalten und die Integrationsarbeit aktiv unterstützen. Und andererseits führt das Minarettverbot zu einer relevanten Ungleichbehandlung, da (sozusagen per Definition) ausser den muslimischen keine anderen religiösen Gemeinschaften Minarette bauen. Das ist die Diskriminierung. Und diese ist es, die in erster Linie kritisiert und in Frage gestellt werden muss, auch integrationspolitisch.

    Diskriminierung verstösst nicht nur gegen rechtsstaatliche, menschenrechtliche und demokratische Prinzipien, sondern wird von den Betroffenen auch konkret wahrgenommen. Sie verletzt. Sie hinterlässt ein Gefühl der ungerechtfertigten Benachteiligung. Und sie führt zu einer Distanzierung gegenüber all dem, was – ob gerechtfertigt oder nicht – mit der Ursache der Diskriminierung in Verbindung gebracht wird. Übertragen auf das Minarettverbot ist dies besonders problematisch. Denn die Distanzierung eines Teils der muslimischen Bevölkerung (insbesondere der jüngeren Generationen) wird sich auf die Schweiz als solche beziehen. Sie wird durch das Gefühl geprägt sein, hier trotz aller Anstrengungen und trotz aller erbrachten Integrationsleistungen (sowie trotz eines vielfach vollständig hier verbrachten Lebens) nicht akzeptiert zu sein und nicht dazuzugehören. Das demotiviert.

    Wenn es eine relevante Voraussetzung für einen gelungenen Integrationsprozess gibt, dann ist es die, dass es dazu insbesondere Motivation braucht. Zugewanderte müssen ihre Integration wollen und diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten anstreben. Der Staat kann diesen Prozess bei Bedarf mit geeigneten Förderangeboten und mit für alle zugänglichen Dienstleistungen unterstützen. Und er kann – was für die Motivation zur Integration wohl bedeutend entscheidender ist als Zwang, weitere Verbote oder ausländerrechtliche Drohungen – deutlich zum Ausdruck bringen, dass die ganze hier wohnende Bevölkerung Willkommen ist. Die persönlichen Lebensbiografien und Herkunftsgeschichten spielen dabei keine Rolle: Es ist für einen Zürcher beispielsweise problemlos möglich ist, gleichzeitig auch Bündner oder Norweger, Katholik oder Muslim oder gar Fan des FC Basels zu sein.

    Der aktive Dialog beinhaltet Zuhören, Benennen und vor allem Vertrauen.

    In der Stadt Zürich versuchen wir, eine entsprechende Politik umzusetzen. Nicht immer mit Erfolg, aber mit guten Resultaten und mit einem relativ umfassenden Ansatz, der in einem vor wenigen Wochen publizierten Bericht zuhanden des Gemeinderats beschrieben ist. Dieser beinhaltet unter anderem einen aktiven, auf gegenseitigem Vertrauen bauenden Dialog mit der muslimischen Bevölkerung, teilweise vertreten durch die in Zürich tätigen Imame und Vereinspräsidenten, die Mitglieder des Ausländerbeirats oder die Vorstandsmitglieder des Dachverbands der islamischen Organisationen Zürichs VIOZ:

    Wir konnten gemeinsam eine zufriedenstellende Lösung für die Friedhofsfrage finden. Wir haben die bereits vor einigen Jahren abgegebene Grundsatzerklärung der VIOZ (in der sich diese klar und unmissverständlich zum Schweizer Rechtsstaat und zu den hier geltenden Freiheitswerten bekennt) aktiv zur Kenntnis genommen, und ebenso die verschiedenen Bemühungen der einzelnen Gemeinschaften zu Gunsten einer verbesserten Integration. Wir organisieren – oft über das Zürcher Forum der Religionen – Informationsveranstaltungen und Moscheenbesuche. Wir thematisieren gesellschaftliche Problemstellungen und mögliche Verbesserungen. Und wir treffen uns regelmässig zum Gespräch sowie manchmal zum gemeinsamen Essen und Feiern.

    Natürlich könnte man noch mehr machen. Und natürlich gibt es in der Stadt Zürich noch zuviele Personen islamischen Glaubens, die nur ungenügend integriert sind. Aber die Situation ist alles andere als dramatisch und die Ursache der vorhandenen Probleme nur in sehr seltenen Ausnahmefällen die Religion. Insgesamt ist es erfreulich, dass die Zürcher Integrationspolitik Früchte trägt und von der Mehrheit der Bevölkerung verstanden und unterstützt wird, sowohl von der einheimischen als auch von der zugewanderten.

    41'008 Personen aus der Stadt Zürich haben die Minarettinitiative unterstützt und damit zum Ausdruck gebracht, dass sie ihr Unbehagen oder ihren Missmut gegenüber dem Islam höher gewichten als die Möglichkeit aller Glaubensgemeinschaften, ihre Bauten auch öffentlich sichtbar zu gestalten. Das sind 36,3 Prozent der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, die an der Abstimmung teilgenommen haben und damit mehr, als wir erwartet und auch erhofft haben. Aber da es, wie auch in anderen Städten mit einer aktiven Integrationspolitik, doch deutlich weniger sind als im nationalen Durchschnitt (20 Prozent!), wäre es an sich naheliegend, dieses Faktum in den Diskussionen nach allfälligen Schlussfolgerungen mit zu berücksichtigen.

    Die Abstimmungsfrage und ihre Interpretation

    Es ist den Initianten gelungen, die gestellte Frage nach einer ausgrenzenden Verfassungsänderung in eine Meinungsbildung über mit dem Islam verbundene Problemwahrnehmungen umzupolen. Und wir alle haben sie dabei unterstützt.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Diese Selbsterkenntnis wird ohne Freude zur Kenntnis genommen. Doch sie kommt spät – aber vielleicht nicht zu spät. Denn momentan ist nur 1 Minarettbauverfahren hängig und viele andere warteten ohnehin nicht. Das heißt, wir haben etwas Zeit, das Ergebnis mit ERFOLGREICHER Integrationspolitik, mit MOTIVIERTEN Beteiligten wieder zu korrigieren (ein schöner Zug, der Schweizer Ordnung).

    Denn jede Stellungnahme über Hintergründe zum Islam, ob theologisch oder lebensgestaltend ausgerichtet, ob problematisierend oder differenziert aufklärend, hat in ihrer Wirkung diese Umpolung unterstützt. Das eigentliche Thema, die Einschränkung der Freiheitsrechte bzw. unser Umgang mit kulturellen und religiösen Minderheiten, geriet in den Hintergrund.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: DAS ist das wirklich Bedauerliche. Wir Muslime haben uns ganz bewusst im Vorfeld zurückgehalten und doch gerade DIESEN Umstand hervorgehoben. Siehe die Stellungnahme der Basler Muslim Kommission vom Juni. http://www.gsiw.ch/offene-briefe/fdp.htm

    "Als Schweizer Muslime erachten wir diese Initiative als kaum erträgliche, aber noch zulässige Form politischer Artikulation in der Eidgenossenschaft, allerdings sehen wir in ihr vielmehr einen Angriff auf die bestehende Rechtssicherheit in unserem Land. Erschreckend für uns ist auch die Tatsache, dass diese Initiative aus einer unbestimmten Furcht vor dem Islam und den Muslimen erwächst, ohne dass dafür Ursachen in der Schweiz namhaft gemacht werden können.
    Die Diskussionen im Vorfeld zu dieser Initiative zeigen aber auch, dass die überwiegende Mehrheit der Schweizer klar erkennen, dass solch politisches Agieren keineswegs geeignet ist allfällige Probleme zu lösen, sondern sowohl der über Jahrhunderte mühevoll erarbeiteten freiheitlichen Schweizer Tradition in den Rücken fällt, wie auch der angeblich gewünschten wahrhaften Integration der muslimischen Bevölkerung breitbeinig im Wege steht."

    Auch hat Felix Müller in "Streit um das Minarett" (S 80) gerade auf diesen Umstand und auf die damit einhergehende (und eben nicht erfüllte) Informationspflicht (nicht einmal in der Abstimmungsin­formation des Bundesrates!) der Parlamentarier und der medialen Öffentlichkeit hingewiesen.

    Hierin liegt tatsächlich ein Versäumnis, welches durchaus vermuten lässt, dass man einem zustimmenden Abstimmungsergebnis "stillschweigend" doch zugeneigt war!

    Das hätten wir (besser) wissen und berücksichtigen können.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Felix Müller ist der Meinung: berücksichtigen MÜSSEN! Ich teile seine Meinung, wenn ich auch die Gegenargumentation verstehe, welche meint, ein explizites Hinweisen auf die rechtlichen Unvereinbarkeiten hätte ev. eine "jetzt erst recht" Haltung provozieren können.

    Denn einerseits haben wir Erfahrung mit ähnlichen Abläufen aus anderen Abstimmungen, bei denen indirekt die Ausländerfrage gestellt wurde. Man denke dabei beispielsweise an die Frage der erleichterten Einbürgerung der dritten Generation oder an die in der Stadt Zürich «dank» der Plakatgestaltung in Erinnerung gebliebene Abstimmung über ein einzelnes Integrationsprojekt (Kosovo-Albaner: Nein). Und andererseits zeigen sich analoge Abläufe und Diskussionen überall in Europa, wo Muslime eine Moschee bauen oder einen Friedhof einrichten wollen. Dies ist zumindest eine der Erkenntnisse von Stefano Allievi, der kürzlich im Auftrag der Netzwerks Europäischer Stiftungen eine Studie zu «Conflicts over Mosques in Europe» veröffentlicht hat.

    Ob es alternative Vorgehensweisen gegeben hätte, und ob diese zu einem anderen Ergebnis geführt hätten, ist kaum zu beurteilen und im Nachhinein eine müssige Frage.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nochmals, es ist wohl wahr – es ist müssig im Nachhinein darüber zu spekulieren. Eines kann aber gewiss gesagt werden: die stillschweigende Vernachlässigung der Informationspflicht über rechtliche Konsequenzen kann nun jedenfalls nicht mehr positiv gesehen und bewertet werden.

    Aber vielleicht können wir uns überlegen, von was wir uns in der nun folgenden Arbeit leiten lassen. Ist es tatsächlich zweckmässig, von denjenigen noch mehr Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu verlangen, die sich in den letzten Monaten bis zur Erschöpfung eingesetzt haben, die vieles unzählige Male erklären mussten, obwohl ihnen kaum jemand ernsthaft zuhörte und die dabei mehr als nur eine persönliche Beleidigung einstecken mussten?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Wenn damit die Muslime gemeint sind – ist dies von ihnen nicht unbedingt mehr zu erwarten. Denn IHNEN will man ja ohnehin nicht glauben.

    Wo waren die Schweizer Orientalistik Professoren und Schweizer Islamwissenschaftler zu hören? In der Öffentlichkeit jedenfalls nicht oder kaum – denn IHNEN hätte man mehr Glauben schenken müssen.

    Ist es tatsächlich prioritär, als erstes noch weitere nur Muslime betreffende Verbote zu schaffen? Und ist es tatsächlich im Interesse unserer gesellschaftlichen Entwicklung, Integration mehr und mehr auf eine vor allem durch die Zugewanderten zu erbringende («eingeforderte») und scheinbar objektiv messbar überprüfbare Leistung zu reduzieren?

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Eine gute Frage, die einer guten Antwort harrt.

    Wer hier wohnt, ist Teil der Gesellschaft

    Zweckmässiger erscheint eine pragmatische und durch Akzeptanz geprägte Weiterentwicklung auf der Basis der städtischen Integrationspolitiken.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Das IST eine gute Antwort. Pragmatische Lösung konkreter Probleme MIT Einbezug kompetenter Persönlichkeiten aus muslimischen Kreisen als Fachberater.

    Denn die Probleme sind bekannt, seit längerem. Sie werden in aller Regel nicht erst durch einen inszenierten Tabubruch in die Fachkreise getragen, und sie werden durch die regelmässigen Streichungsanträge an den (vor allem ausserhalb der grösseren Gemeinden viel zu kleinen) Budgets sicher nicht gelöst. Pragmatik und Akzeptanz ist dabei jedoch nicht gleichzusetzen mit einem Ausweichen oder Übersehen von unerwünschten Zuständen oder Entwicklungen.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Keinesfalls. So wie Schlür sagt, die Gesetze sind gut, doch umgesetzt werden sie nicht, sagen die Muslime die Gesetze sind gut, doch eingehalten werden sie nicht.

    Die einen sind mit ihren eigenen Exekutivorganen zu Recht unzufrieden, die andern sind zu Recht mit ihren Glaubensgeschwistern unzufrieden.

    Was hilft?

    Gesetzestreue und konsequente RECHTSUmsetzung auf allen "Fronten".

    Die Begriffe stehen vielmehr für ein sachliches Vorgehen, für eine Annahme der Realität und für ein Wohlwollen gegenüber allen.

    Viele der heute in der Schweiz lebenden Zugewanderten sowie deren Kinder und Enkel werden auch in zehn, zwanzig und dreissig Jahren noch hier sein. Der Anteil an Personen mit einem sogenannten Migrationshintergrund wird weiter zunehmen, nicht zuletzt aufgrund der hohen Anzahl von binationalen Ehen. Es geht somit nicht um die Frage, ob wir sie denn wollen oder nicht, die Zugewanderten. Sondern es geht darum, wie wir miteinander unsere gemeinsame Zukunft gestalten und wie unsere Gesellschaft dynamisch und erfolgreich bleibt.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Genau dieses Projekt haben wir bereits mit der Muslimischen Gemeinde(MG Basel) gestartet. Es heißt, "GEMEINSAM ZUKUNFT GESTALTEN". Wer macht mit, wer unterstützt es? Fragt mal nach.

    Die damit verbundenen Prozesse haben mit Integration zu tun. Und damit mit Zugehörigkeit.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: ZUGEHÖRIGKEIT ist das SCHÖNE Wort in diesem Zusammenhang.

    Zugehörigkeit erwirbt man über das gemeinsame Wirken am gemeinsamen PROJEKT.

    Nicht indem irgendwer über andere spricht, diese nichts dazuzuTUN haben!

    Ich wiederhole: INTEGRATION durch KOOPERATION – INTEGRATION durch KOOPERATION – dies ist das Rezept, welches ich zum genehmen Probieren gerne vorsetze.

    Eine der wichtigeren Aufgaben der Politik ist es, stets von der ganzen Bevölkerung auszugehen und diese als sich zwar stets verändernde, aber gegebene Ausgangslage zu betrachten. Es liegt in ihrem zentralen Interesse, die Menschen ungeachtet ihres Einkommens, ihrer Herkunft oder ihres Glaubens ernst zu nehmen und sie dazu zu motivieren, sich aktiv einzubringen und Beiträge zur sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Weiterentwicklung zu leisten. Dies setzt Wertschätzung voraus und eine Politikgestaltung, die jeder und jedem – also sowohl den Einheimischen als auch den Zugewanderten – spürbar das Gefühl vermittelt, dazu zu gehören, als Menschen gleichwertig wie alle anderen.

    Da die Annahme der Minarettinitiative diesbezüglich gegenüber der muslimischen Mitbevölkerung – gewollt oder ungewollt – ein falsches Signal ausgesendet hat, muss unter anderem da angesetzt werden.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nun – da kann man sehr unterschiedlicher Meinung sein.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Aus der Sicht der Gesamtbevölkerung (oder deren Mehrheit), die hier angemahnt ist, wurde das RICHTIGE Signal gesandt!

    Man WOLLTE verletzen, man WOLLTE zurückweisen, man WOLLTE ausgrenzen, sanktionieren etc.

    Ob dies moralisch richtig ist oder falsch, dies sei in diesem Zusammenhang mal sekundär.

    Das Zeichen war, bewusst eine Sanktionsmassnahme gegen eine empfundene (reale und irrationale) Bedrohung zu setzen.


    Es hat Verletzung und Kränkung stattgefunden, die es aufzufangen gilt.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Auch hier möchte ich sagen: Verletzungen und Kränkungen gilt es weniger aufzufangen, sondern zu HEILEN, aber vor allem künftige zu UNTERBINDEN! (Siehe: Horror beim Einkauf: Familie attackiert Kopftuchträgerin: http://www.suedostschweiz.ch/medien/sogl/index_detail.cfm?id=677111
    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=83&tx_ttnews[tt_news]=472&tx_ttnews[backPid]=77&cHash=f5dfe23ad0 )

    Der durch das Stimmvolk gefällte Entscheid sollte dabei nicht in Frage gestellt werden.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Warum nicht? In einer freiheitlichen Gesellschaft darf ALLES in Frage gestellt werden, sogar die eigene Verfassung! DAS ist doch Schweizerisches Selbstverständnis – und wurde gerade bewiesen!
    Der Entscheid DARF in Frage gestellt werden, hat aber andererseits, der Rechtssicherheit wegen UMGESETZT zu werden. Ich denke, dass die muslimische Gemeinschaft über kurz oder lang mehrheitlich diese Ansicht auch öffentlich artikulieren wird.

    Das ist, wenn überhaupt, eine rechtliche Geschichte.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Aus meiner Sicht, nicht "wenn überhaupt", sondern in "ERSTER Linie".

    Hier scheint IMHO ein Zurechtrücken der Prioritäten erforderlich zu sein.

    DAS Recht und dessen Umsetzung MUSS allererste Priorität vor allem POLITISCHEN Agitieren haben, wollen wir uns nicht der Beliebigkeit ausliefern … wer will das schon …?

    In erster Linie geht es um die eindeutige und unüberhörbare Botschaft, dass die hier lebenden Musliminnen und Muslime Teil unserer Gesellschaft sind, und dass sie wie alle anderen auch im Rahmen des gegebenen Rechts ihren Glauben frei und öffentlich sichtbar leben dürfen, in- und ausserhalb der Städte.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Natürlich geht es darum – aber umgesetzt kann das erst werden, wenn die AKZEPTANZ – die ZUGEHÖRIGKEIT umgesetzt wird.
    Diese herzustellen ist die Aufgabe ALLER und bedarf im Rahmen bestehenden oder auszubauenden Rechts der INTEGRATIONSARBEIT.

    WIR kooperieren gerne – doch über sich bestimmen lassen, gefällt keinem selbstbewussten Wesen.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 05.12.2009, 00:39


    DEMONSTRATION in BASEL
    Kurzansprache auf dem Messeplatz von Pfarrer Dr. Georg Vischer

    Kundgebung gegen das Minarett-Verbot Freitag, 4. Dezember 2009
    Ko-Präsident des Interreligiösen Forums Basel

    Liebe Mitmenschen in Basel

    Das ist wohl die treffendste Anrede an Euch alle: wir sind Mitmenschen und wir sind in Basel.
    Manche von uns mögen noch nicht lange in Basel sein, manche bald wieder weiterziehen. jetzt sind wir hier zusammen.
    Manche von uns sind in dieser Stadt geboren – ich selbst allerdings nicht - manche sind hier zur Schule gegangen – ich selbst nur einmal vorübergehend einige Wochen – manche kommen von weit her.
    Heute sind wir hier beisammen auf diesem Basler Platz. Mitmenschen, die eine gemeinsame Sorge verbindet: dass in dieser Stadt und in dem Land, zu der sie gehört, die Freiheit neu erworben werde, die Freiheit jeder Bewohnerin und jedes Bewohners, seinem Gewissen folgen und seinen Glauben leben zu dürfen, für sich im Privaten, aber ebenso gemeinsam und sichtbar in der Öffentlichkeit.

    Diese Freiheit ist am Sonntag beschnitten worden – und das ist ein Problem für uns alle, nicht nur für die Muslime, die mit diesem Votum und der vorangehenden hässlichen Diskussion gekränkt und verletzt worden sind. Ich stehe hier, um meinem Bedauern darüber Ausdruck zu verleihen, dass dies geschehen ist. Ich will mich sichtbar und klar an die Seite derer stellen, die mit dem Votum vom Sonntag grundlos, aber folgenreich geschmäht worden sind.

    Durch die Einschränkung der Religionsfreiheit und die Diskriminierung einer religiösen Minderheit ist unsere freiheitliche Schweizer Verfassung in gravierender Weise beschädigt worden.
    Wir alle leben jetzt in einem Land mit eingeschränkten Freiheitsrechten.
    Wir alle leben jetzt in einem Land, in dem die Mehrheit der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger es gut heisst, dass die Symbole einer Religion von ihren Gegnern umgedeutet und geschmäht werden. Religionsfreiheit heisst, dass die Muslime selbst sagen dürfen, was ihnen ein Minarett bedeutet.

    Am Sonntag wurde nicht über terroristische Netzwerke abgestimmt, die lehnen wir alle ab.
    Wir haben nicht über Genitalverstümmelung bei Mädchen abgestimmt. Die lehnen wir alle ab. Muslime, Christen und Juden. Und viele von uns engagieren sich dafür, dass solche archaischen Bräuche bekämpft werden.
    Wir haben nicht über das Kopftuchtragen abgestimmt. Da mögen wir unterschiedlicher Meinung sein, aber derzeit sind in der Schweiz die Dinge in dieser Frage einvernehmlich geregelt.
    Wir haben nicht über Zwangsehen abgestimmt. Die lehnen wir alle ab.
    Wir haben auch nicht über die Gleichberechtigung von Mann und Frau abgestimmt, die ist in der Verfassung schon festgeschrieben, braucht aber in vielen Bereichen unserer Gesellschaft – nicht nur unter den Eingewanderten - noch viel Durchsetzungsarbeit.
    Wir haben nicht darüber abgestimmt, dass die Integrationsarbeit in unserer Gesellschaft verstärkt werden sollte. Da hätte ich mit Freude Ja gestimmt.

    Wir haben über nichts von all dem abgestimmt, sondern darüber, dass die Gebetshäuser unserer muslimischen Mitbewohner nicht mit einem Turm versehen werden dürfen, unabhängig davon, ob dieser unseren Baugesetzen entspricht.
    Wir haben damit eine Diskriminierung einer religiösen Minderheit beschlossen und unsere Verfassung schwer beschädigt.

    Man sagt jetzt, man müsse endlich die Ängste und das Unbehagen in der Bevölkerung ernst nehmen, das zu diesem irrationalen Entscheid geführt hat. Die so reden, fangen offenbar erst jetzt an, über diese Ängste und dieses Unbehagen nachzudenken, über das wir – ich rede von den Mitgliedern des Interreligiösen Forums Basel, der Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz, aber auch den muslimischen Dachverbänden, kirchlichen Organisationen und staatlichen Integrationsstellen - schon lange nachdenken und nach Massnahmen suchen, ihnen zu begegnen.

    Wir haben es mit unzureichenden Methoden und Mitteln getan, gewiss, aber wir haben auch sehr wenig Gehör und Unterstützung gefunden.

    Wenn jetzt Politikerinnen und Politiker weitere Verbote gegenüber Muslimen fordern, um den Ängsten in der Bevölkerung zu begegnen, dann zeigt das, dass sie noch immer nicht gewillt sind, über die Ursachen dieser Ängste gründlich nachzudenken. Sie schieben einer Scheinlösung weitere Scheinlösungen in Form von Verboten nach.

    Denn das massive Ja vom letzten Sonntag hat in der Tat ein massives Gefühl von Heimatverlust in unserer eingesessenen Schweizer Bevölkerung aufgezeigt. Dass so viele Schweizerinnen und Schweizer fürchten, ihre Kultur könnte von einer fremden, friedlich und massvoll zugewanderten weggefegt werden, zeugt von einer tiefen Verunsicherung, einer Angst, die eigenen Wurzeln seien nicht mehr stark genug, um die eigene Kultur zu erhalten.

    Solche Ängste werden ausgelöst durch die ungeheuer raschen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte in Europa und weltweit. Allem voran die ungeheuer gesteigerte Mobilität von Menschen, Material und Finanzen. Da werden alteingesessene Firmen aufgekauft, aufgeteilt, verscherbelt, neu zusammengesetzt. Da werden Arbeitsplätze von Kontinent zu Kontinent verschoben. Da müssen Arbeitskräfte flexibel und mobil sein, um ihre Stellen zu behalten. Da entsteht über das Internet eine neue virtuelle Welt von Beziehungen, die persönliche Begegnungen von Mensch zu Mensch überflüssig machen. Und so weiter.

    Aber wo bleibt die Seele der Menschen, die gern im vertrauten Kreis am vertrauten Ort in verlässliche, überschaubaren Beziehungen leben wollen? Die einander die Geschichten ihrer Kindheit erzählen und sich miteinander an gemeinsamen Erinnerungen freuen möchten?

    Wer kennt die Sehnsucht nach vertrauter Heimat besser als diejenigen, die ihre Heimat verlassen mussten und im fremden Land leben?

    Aber was wir heute erkennen müssen, ist, dass sich auch unter der eingesessenen Bevölkerung in der Schweiz das Gefühl des Heimatverlusts ausbreitet.

    Wie begegnen wir ihm? Sicher nicht mit Verboten von sichtbaren Zeichen des „Fremden“. Sicher nicht mit Verboten von Minaretten, die ja gerade Symbole der Heimat für Menschen muslimischen Glaubens sind.

    Die positive Antwort ist: Wenn wir einander als fremd empfinden, müssen wir auf einander zugehen und Beziehungen stiften, einander kennen lernen, uns mit einander befreunden.

    Darum danke ich den muslimischen Freunden und Freundinnen für die Einladung, hier zu sprechen. Und fordere uns alle dazu auf, jetzt erst recht gemeinsam weiterzumachen, Kontakte aufzunehmen, aufzubauen und zu pflegen, in denen Fremdheit überwunden und gute, angstfreie Nachbarschaft gestiftet wird.

    Liebe Freundinnen und Freunde, ich freue mich auf den Tag, an dem das Minarettverbot wieder aus unserer Verfassung gestrichen wird.

    Pfarrer Dr. Georg Vischer
    Ko-Präsident des Interreligiösen Forums Basel


    DOKU zur Demonstration auf INFOREL
    14/2009, Muslime: «STOLZ AUF BASEL»

    Mehrere Hundert Muslime leisteten der Einladung der «Schweizerischen Islamischen Jugendvereinigung Basel» Folge und versammelten sich am Freitag, 4. Dezember 2009 auf dem Marktplatz in Basel, um mit einer bewilligten Kundgebung ihrer Enttäuschung über den Ausgang der Minarettinitiative Ausdruck zu verleihen und der Basler Bevölkerung für die Ablehnung zu danken.

    http://www.inforel.ch/i1271e500914.html


    Die DEMO in der RUNDSCHAU http://videoportal.sf.tv/video?id=9a7b833c-acad-49a3-bd3e-c96d7b840e8a



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.12.2009, 00:39


    STELLUNGNAHME von NR Daniel VISCHER (Mitglied von GSIW)

    Eine Woche nach der Minarettabstimmung sehe ich folgende Leitplanken:

    -Vordergründig droht die Verschweizerung der Schweiz. Indes weiss niemand mehr so recht, was schweizerisch ist. Wer sich warum als Schweizer fühlt, ob es überhaupt sowas wie eine schweizerische Identität gibt. Dass viele Ja Stimmende meinten, sie kennten sie, wird sich alsbald ich als simulacrum erweisen.

    -Vielleicht sind es am ehesten die Volksrechte. Es hat allerdings nichts mit schlechtem Verlieren zu tun, festzustellen, dass die Initiative vor Grundrechten nicht standhält, die unserer eigenen Verfassung inhärent sind und nur über das Völkerrecht sicher zum Zuge kommen können und müssen. Es sind die, die nun jenen Vorwurf erheben, die verhindern wollen, dass zwischen Gültigkeit einer Initiative und deren späteren Umsetzbarkeit keine Differenz mehr besteht. Und letztlich unsere Verfassung verhöhnen! Nicht nur der SVP geht es dabei um mehr: sie wollen grundsätzlich einen plebiszitären Demokratismus etablieren, der letztlich auch Grundsätze der eigenen Verfassung in Frage stellt! Es ist Sache der muslimischen Organisationen, die geeigneten Schritte einzuleiten. Einen neuen Toleranzartikel in der Verfassung braucht es nicht, denn bereits die jetzige Verfassung und das Völkerrecht entsprechen dem. Es könnte sogar kontraproduktiv sein, darauf hinzuwirken, unterlief es doch den aktuellen Verfassungsdiskurs.

    -Es gibt kein Schweizer Volk das Ja gesagt hat. Mehrheitlich Ja gesagt haben 58% singuläre weibliche und männliche Stimmbürger, aus unterschiedlichen Gründen, viele mit einer anti islamischen Grundhaltung, die freilich nicht auf erlebter Erfahrung bezüglich Problemen mit Muslimen, sondern vornehmlich auf einem Bild im eigenen Kopf beruhte. Da liegt das Kernproblem. Mehrheiten sind volatil. Dass sie Grundtendenzen zum Ausdruck bringen, ist evident. Aber letztlich hat ein Verfassungsartikel eine Mehrheit gefunden, von dem niemand weiss, ob er alsbald Anwendung findet – ein Gesuch gestellt wird – und unsicher ist, ob er je angewandt werden könnte. Zu meinen das Volk wolle andere Massnahmen, ist blanke Ideologie und Trittbrettfahrüberbietung im Siegestaumel – armer Darbellay -. Das wird sich alsbald legen.

    -Die Angst vor dem Untergang des Abendlandes und einer Ueberwucherung mit nicht abendländischen Religionen und Ethnien ist etwas, das bei vielen tief internalisiert ist, auch bei Leuten, für die Aufklärung ein abendländisches Monopol darstellt. Deshalb greift die Analyse wohl zu kurz, es gäbe einen generellen Ausländerhass. Irgendwie wissen alle, dass es ausländische Arbeitskräfte, immer mehr vor allem ausländische Kader, braucht, aber gefragt sind angepasste, in unsere Kultur, was die auch immer ist, integrierte. Aber es verbreitert sich der Wunsch, nicht abendländische Kulturen – abendländisch in unserem christlich-jüdischen Verständnis und in Unkenntnis der zentralen Rolle des Islam in der Verbreitung der klassischen hellenistischen Kultur – vom Lande fernzuhalten. Da gibt es nichts schön zu reden. Nur: wer so spricht hat die Globalisierung noch nicht begriffen. Die Zahl der Muslime in der Schweiz wird trotz der Mauer um Europa zu- und nicht abnehmen, wenn vielleicht gedämpfter. Die Rechnung der Schlürs kann und wird nicht aufgehen. Noch weniger die jener, die meinen sie könnten sich dem im Namen der Rechte der Frau anschliessen. Die Muslime der Schweiz, Frauen, Männer und Kinder, bestimmen selbst, welchen Islam sie wollen. Zu meinen, wir könnten Ihnen unseren westlichen Islam aufzwingen, halte ich nicht nur für überheblich, sondern auch für vergeblich.

    -Die Abstimmung wäre nur mit einer offensiven nicht nur Kampagne, sondern vor allem auch Grundhaltung zu gewinnen gewesen. Die gezeigt hätte, dass die Muslime in der Schweiz für das Zusammenleben kein grösseres Problem darstellen als irgendeine Konstellation von Ausländern und Schweizern und vor allem von Schweizern und Schweizern. Ich bleibe dabei: im Alltag ist das Zusammenleben in der Schweiz zwischen verschiedensten Ethnien und Religionen eher ein Erfolgsmodell denn ein Desaster. Und genau das stört manche. Das zeigt auch das Abstimmungsresultat deutlich; je weiter weg von der Gemenglage, desto höher der Ja Anteil. Andrerseits: dass in allen grösseren Städten durchschnittlich nur 38% zugestimmt haben, ist ein deutlicher Kontrast! Ein Kontrast, der unterstreicht, wie sehr ein Stadt Land Gefälle gleich welcher ethnischer Zugehörigkeit stattfindet.

    -Das Ja entstammt einem Islambild als Konstrukt der eigenen Wahrnehmung! Nicht zuletzt auf Grund täglicher medialer Berieselung. Jede Dutzendzeitschrift weiss über diese oder jene Schrecklichkeit gegenüber muslimischer Frauen irgendwo auf der Welt zu berichten, Bilder suggerieren eine Bedrohung, als stünde eine islamische Armee mit dem Schwert Gottes vor den Toren Europas, als seien die hier ansässigen Muslime nur deren Vorhut und fünfte Kolonne. Mit den Muslimen in der Schweiz haben freilich weder die Talibans, noch Saudi Arabien noch das Schicksal von Frauen in anderen Ländern etwas zu tun.

    -Natürlich gilt das als karikiert. Und dennoch gab es im Abstimmungskampf ein stetes nachgeben gegenüber der angeblichen grundsätzlichen Frauenfeindlichkeit des Islam, dessen kriegerischer Grundphilosophie, des Weltmachtanspruch. Natürlich gibt es in islamischen Gesellschaften massive Frauenfeindlichkeiten, patriarchalische Grundstrukturen, die sich verfestigt haben. Aber sie sind je unterschiedlich und eher ethnisch bedingt. Sie stellen kein universelles Grundproblem des Islam dar, jedenfalls nicht mehr, als des Christentums, des Judentums oder des Hinduismus. Die Muslime in der Schweiz können nicht einfach einem Raster unterworfen werden eines allgemeinen Islamklischees. Vor allem können sie nichts für Unterdrückungen in ihren Herkunftsländern oder anderen islamisch geprägten Ländern.

    -Die SVP, aber nicht nur sie, huldigen einem Staatsbild, das meint, das Zusammenleben und der kulturelle tägliche Austausch zwischen Menschen unterschiedlichsten couleurs könne und müsse vom Staat täglich gewissermassen als Sozialarbeiterstaat reguliert werden. Ihre Ausländerpolitik beruht auf einem zu viel an Politik und dem nicht Anerkennen Wollen, dass die gesellschaftliche Selbststrukturierung fernab staatlicher Eingriffe und politischer ideologischer Diskurse weit besser funktioniert, als das von der classe politque darüber vermittelte mediale Bild. Letztlich propagieren die SVP und ihre Nachbeter, aber auch einige, die nun auch nach Regulatorien rufen, einen krüden Erziehungssstaat. Dazu passt, dass Blocher vom Sozialismus in den Volksschulen spricht, den es – über den Staat, wie sonst - zu überwinden gälte. Die Ausländerpolitik muss entpolitisiert, was nicht heisst privatisiert, werden! Sie kann nur in kollektiver Selbststrukturierung greifen. Der Staat muss nur dort eingreifen, wo gesetzliche Vorschriften verletzt werden – eine Banalität, die nicht extra Muslimen und anderen gegenüber immer von neuem wiederholt zu werden braucht. Und es ist ja beileibe nicht nur die SVP, die sich in dieser Wiederholung sonnt.

    -Die Integrationspolitik hat in einem gewissen Sinne Schiffbruch erlitten. Sie ist nämlich schon längst in eine Assimilationspolitik hinein geschwappt, nur haben das leider noch zu wenige bemerkt. Am ehesten übrigens die SVP. Die meisten Ausländerbeauftragten reden seit einiger Zeit wie Toni Brunner von dem vorrangigen Ziel der Verhinderung von Parallelgesellschaften. Die italienische – wie die spanische – Immigration ist freilich nur dank dem Vorhandensein von Parallelstrukturen wenn man will integriert: der katholischen Kirche und der kommunistischen Partei mit ihren Massenorganisationen. Müssten wir nicht endlich einsehen, dass gerade die Gemeinwohl fördernde Kraft des Islams und ihrer Gemeinschaften – das weiss, wer schon einmal an einer Ramadanfeier teilgenommen hat - , ob Parallelstruktur hin oder her – die Integration in das gesellschaftliche Zusammenleben fördert. Aber genau das wollen gewisse Leute nicht. Dass das Zusammenleben selbstverständlich wird und bleibt! Uns Städter stört auch nicht, dass ländliche Gegenden ihre eigenen Formen gesellschaftlicher Gemeinwohlförderung kennen, die zu belächeln ich immer als dumm erachtet habe, von Schwinger- bis zum Jodlerfest. Erst die Differenz stärkt Identität, erst sie wiederum ermöglicht Eingliederung im positiven Sinn des Wortes. Eine gewisse „Ghettoisierung“ kann dem durchaus förderlich sein!

    -Demgegenüber fordert eine Assimiliationspolitik Anpassung unter einen letztlich gar nicht definierten Wertekanon, unter den ich mich jedenfalls auch nie unterwerfen würde! Von Ausländern wird etwas verlangt, was von sogenannt angestammte Schweizer nicht gefordert wird. Im Grunde geht es um eine sozialarbeiterische Diktatur des Wohlverhaltens. Entsprechend halte ich nichts von Vorhaben, die die hier ansässigen Ausländer aus ihren vorarchaischen Fesseln befreien wollen – gemeint ist abseits der ohnehin geltenden gesetzlichen Vorschriften. Das beruht mit Verlaub gesagt auf eurozentristischer Ueberheblichkeit. Die Emanzipation ist ein ständiger Prozess unterschiedlichster Geschwindigkeiten und jede Ethnie und Religion hat das Recht auf den je eigenen Weg. Auch in der Emigration! Natürlich beschleunigt die tägliche Irritation Prozesse, Oktroy indes hindert sie.

    -Vermutlich braucht es gar keine neuen Integrationsgesetze. Sie sind bestenfalls gut gemeint. Hauptsächlich zielen sie aber auf assimilative Wirkungen, schon der Anspruch des Forderns ist verdächtig: warum ist von Ausländern mehr zu fordern als von den übrigen? Sie huldigen einem inadäquaten Sozialarbeiter- und Erziehungsstaat Geist. In der Schweiz wohnen und arbeiten zu dürfen, ist zwar insofern ein „Geschenk“, als dies massiv weniger Leuten möglich ist, als dies wollten. Wer will schon nicht für einige Zeit mindestens gerne auf der Arche Noah leben und arbeiten? Aber die gesellschaftliche Optik kann und darf nicht die der Dankbarkeitserheischung sein! Unser Wohlstand und Reichtum ist immer auch Resultat globaler Ausbeutung, zu billiger Rohstoffe, nicht äquivalenter Arbeitsentgelten. Das Los der hier arbeitenden Ausländerinnen und Ausländer abseits der kerneuropäischen Mittelstandes selten rosig, für die Volkswirtschaft indes notwendig!

    -Ich entschuldige mich bei niemandem. Höchstens dafür, dass wir einen schlechten Abstimmungskampf geführt haben. Und ärgere mich über die, die von rechts bis links nun auf diverse Züglein aufspringen wollen, vom Schwimmunterricht bis zum Burkaverbot. Und nicht gemerkt haben, dass Zwangsheiraten und Vestümmelungen – wofür ein Gesetz in Ausarbeitung ist – nichts mit dem Islam als Islam zu tun haben. Genau wegen dieser Mentalität auch in Teilen des links grünen Lagers wurde die Abstimmung so deutlich verloren. Grund zur Verunsicherung gibt es nicht. Aber Grund zu wieder klaren Diskursen!

    -Unsere christlich abendländische Wertegemeinschaft wird sich was einfallen lassen müssen, sich auf die eigenen Werte und die eigene Spiritualität zu besinnen. Vielleicht ist der Islam deswegen auch zum Feindbild auf Grund unseres eigenen Defizits geworden.

    Daniel Vischer



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.12.2009, 13:26


    Es-salamu Alaikum liebe Geschwister

    Ich habe Hilferuf von Österreich erhalten. In der Abstimmung über die Minarette unten sieht es sehr schlecht aus:

    http://diepresse.com/home/524994/index.do?direct=525001&_vl_backlink=/home/index.do&selChannel=103

    "Nein - jede Religion soll ihren Platz bekommen" wäre die richtige Antwort.

    Was-salam
    Hasan

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: As Salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuh

    Liebe Geschwister im Islam - DAS ist die Realität, von der ich Euch seit Jahren (manchmal mit ein bisschen zu viel Nachdruck, wie Euch erscheint) zu überzeugen versuche.

    Das ist ein Hilferuf, der ohne ausschlaggebende Hilfe bleiben MUSS, weil dazu JEDE HILFE zu spät kommt!

    Schon fast 1,5 Mio Stimmen gegen Minarett und Moschee! = gegen ISLAM.
    und nur 50.000 Stimmen (also ein Verhältnis von 1:30 !) für gleiches Recht für den Islam. Und in Österreich ist der Islam, wie Ihr wisst anerkannt.

    WANN wollen wir uns endlich am (Leder-)Hosenboden nehmen?
    Und gemäß der HIESIGEN Realität konform vorgehen - und begreifen, dass sich NIEMAND "fremdbestimmen" lässt - auch Schweizer - Muslime - nicht aus Brüssel, Washington, Damaskus, Kairo, Mekka oder Ankara oder Konia!

    Schweizer Muslime - so sie sich als mündige, selbstbestimmte und freie Menschen begreifen, lassen sich von Qur'an, Sunnah, ihrem Verstand und ihrem Herzen bestimmen. Doch WER lässt DIESE Freiheit zu?

    Wassalam
    M. Muhammad Hanel



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 07.12.2009, 13:31


    Meine persönliche Entscheidung - CH-Bürgerrecht abzulegen!

    Nach diesen Wahlresultaten geht es mir ELEND! Schockiert habe ich festgestellt, dass 57% unserer Mitmenschen noch NEANDERTALER sind! Das ist ein Missbrauch der Direkten Demokratie! Denn es kommen zu erst die Menschen-Grund-Rechte, danach die Demokratie und unsere Direkte Demokratie! Das weiss ein jeder Rechtswissenschaftler der sich den Menschen-Grund-Rechten verpflichtet hat. Wo sind denn die Verfassungsschützer in der Schweiz? Ich bin schockiert, dass so eine Abstimmung im 21. Jahrhundert noch abgehalten wird! Am liebsten würde ich sofort und an der Stelle mein Bürgerrecht abgeben!

    Ich plane ein Komitee "Schweiz mit Minaretten"

    Jeder Bürger oder Nichtbürger, der folgendes mitunterschreibt ist herzlich willkommen:

    1. Die Direkte Demokratie kommt nach den Menschen-Rechten
    2. Ansonsten gibt es solche beschämende Missbräuche, wie die Wahlen vom 29.11.2009 gezeigt haben.
    3. Die Direkte Demokratie muss somit klar definiert werden und die Menschen-Rechte garantieren.
    4. Die Neutralität der Schweiz braucht auch eine Neudefinition.
    5. Wir möchten den neuen Generationen, weder schwarzes noch blutiges Erbe zurücklassen.
    6. Die ganze Schweiz gegen Waffenexport.
    7. Die Schweiz braucht eine neue Flagge und der Neumond gehört dazu
    8. Schnellstmöglich eine grosse Moschee in Zürich mit Minaretten und Ezan! Insa'ALLAH!

    Aufruf!

    Ich bin erreichbar 24 Stunden unter 079 ...

    Die Schweiz gehört NICHT den NEANDERTALERN!

    Die Schweiz gehört DIR!

    Aber mir so garantiert NICHT!

    Der Zukunft zu liebe, steht auf!

    G.G. K.
    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr K.

    Wir dürfen Ihnen versichern, dass auch wir vom Ergebnis der Wahlentscheidung schockiert waren.

    Das veranlasst uns aber nicht, die weltweit einmalige, eidgenössische, direkt-demokratische Tradition zu verdammen, beschneiden oder gar abschaffen zu wollen, wie dies bereits mit Nachdruck gefordert wird - oder schweizerisches Politikselbstverständnis nicht auch weiterhin zu respektieren.

    Es ist das gute Recht jeder selbständigen, individuellen natürlichen oder sonstigen Körperschaft, sich gegen jegliche Art von tatsächlicher oder nur empfundener Fremdbestimmung mit den, als rechtlich zulässig anerkannten Mitteln zur Wehr zu setzen. Genannt wurde von den Initianten hier die Einflussnahme auf Schweizerische Rechtsverhältnisse durch internationales Recht, EU-Recht, die Nichtberücksichtigung der Befindlichkeit des Schweizer Souveräns – des einzelnen Stimmbürgers – durch die sog. classe politique und nicht zuletzt der angebliche verstärkte Einfluss islamischen Rechts.

    Wir verkennen durchaus nicht, dass der Souverän, das Volk, einen schlechten Berater bei dieser Einschätzung hatte, welche zum - jedenfalls problematischen - Abstimmungsergebnis führte. Weder die Angst, noch einige Populisten, welche aus Unwissenheit resultierende Ängste hervorragend zu instrumentalisieren wissen, noch die Nichtberücksichtigung realer globaler Abhängigkeiten oder die Verniedlichung konkreter Missstände sind und waren dem Schweizer Stimmvolk gute Ratgeber.

    Es liegt nun gewiss auch in bestimmten Mass - an den Muslims in der Schweiz, diese, in weiten Teilen irrationale Angst durch kompetente, verlässliche und nachhaltige Information über ihr religiöses Selbstverständnis zu beseitigen, um damit - auch durch verlässliche gesellschaftliche Kooperation und Partizipation - erneut zu zeigen, dass nicht Muslime zukunftsverwehrenden Auftrag, sondern als in der Schweiz lebende Bürger - zukunftgewährende Verantwortung zu erfüllen gewillt sind.

    Diesen Auftrag auf beste Weise zu erfüllen, dazu möchten wir gerne alle konstruktiven Kräfte in der Schweiz zur Zusammenarbeit ermutigen.
    Denn - sollte es in der Schweiz, mit seiner freiheitlichsten Verfassung auf der Welt nicht möglich sein - auf BESTE ART miteinander zu streiten ... wo sonst sollte dies möglich sein?

    In diesem Sinne möge unser Beitrag verstanden werden, auch in diesen schwierigen Zeiten die politische Stabilität im Sinne der schweizerischen Freiheitstradition aufrecht zu erhalten.

    Wassalam
    M. Muhammad Hanel
    Für das VIOZ online Sekretariat

    Hier die ANTWORT

    Herr Hanel

    Es mag schon sein, weil Sie distanzierter zur Schweiz leben oder noch nicht ganz in der Schweiz angekommen sind, die EINGRABUNG Ihrer Religionsrechte nicht so stark schockieren!

    Aber die Muslime, welche sich im Heimatland in der Schweiz befinden, sind zu stärkst erschüttert und nach einer Woche noch im Schockzustand!

    Diese Diffenzierung ist zu Ihrer Entlastung. Hoffe, dass Sie dies auch so wahrnehmen!

    G.G.K.

    P.S.: Sie können vielleicht in ein anderes Land gehen, aber so viele Muslime sind in der Schweiz beheimatet.

    From:
    To: M.M.Hanel
    Cc: info@digo.ch ; info@umma.ch ; info@djs-jds.ch ; Verband Aargauer Muslime
    Sent: Monday, December 07, 2009 1:42 PM
    Subject: Sie füllen die muslimische Vertretung in Zürich NICHT aus! Treten Sie zurück!


    Herr Hanel

    Sie scheinen mir Ihre RECHTE nicht zu kenne, welche vor der Schweizer Direkten Demokratie kommen. Nämlich die Grundrechte der Menschen, welche die Religionsfreiheit einschliesst.

    Die Justiz-Organe haben sich in diesem Wahlkampf überflüssig gemacht. Die freie Meinungsäusserung zu Gunsten der Anti-Minarett-Initianten haben manigfach die Wagschale erschwert, in der anderen Wagschale wurde die Religionsfreiheit FAKTISCH missachtet!

    Und solche Bremsklötze wie Sie, haben den Muslimen in der Deutsch-Schweiz noch einen Maulkorb verpasst! Das haben Sie vor ALLAH C.C. zu verantworten, glauben Sie mir!

    Sie scheinen mir Ihrem Amt gar nicht gewachsen zu sein. Lassen Sie am besten Ihre Finger davon und geben Sie das Zepter einem nicht Beteubten!

    In diesem Sinne
    G.G.K.

    P.S.: Meiner Meinung nach verdienen Sie Ihren Vornamen nicht!

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Sehr geehrter Herr K,.

    Ihre zornige Empörung in "Ehren".

    WANN machen SIE nun Ihr Wort, Ihre persönliche Entscheidung, das CH Bürgerrecht abzulegen, WAHR?

    mfG
    M. Muhammad Hane

    Herr Hanel

    Ist in Ihrem Gedächnis doch noch die Wichtigkeit meiner Entscheidung hängen geblieben?
    Meine innerliche Distanz der Schweizer Verfassung gegenüber ist schon vollzogen. Die Ablegung des CH-Bürgerrechtes wird folgen.

    Glauben Sie mir die Wichtigkeit der Minaretten, welche für mich den TEVHID von BILAL Habes und die Freiheit nach dem Hicret verkörpern und für den Frieden stehen, überwiegen!

    Schenken Sie sich mfG!
    G.G.K.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.12.2009, 10:17


    Wann sollen Volksbegehren ungültig sein?Von Gregor Poletti.

    Soll man kaum umsetzbare Volksbegehren für ungültig erklären? Die Anti-Minarett-Initiative hat diese Frage wieder in den Fokus gerückt. Nächster Prüfstein ist die Ausschaffungsinitiative, welche diese Woche in den Ständerat kommt.

    http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Wann-sollen-Volksbegehren-ungueltig-sein/story/25813612



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 08.12.2009, 10:39


    Minarett-Debatte: Machtsymbol und Strohhalm der Linken

    http://die-rote-fahne.eu/headline504.html



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 09.12.2009, 23:19


    Zischtig CLUB vom 9.12.09

    http://videoportal.sf.tv/video?id=d4570f4d-f35e-46a1-b6c3-b32f6eedfe36&referrer=http%3A%2F%2Fwww.sf.tv%2Fsendungen%2Fclub%2Findex.php

    Leserbriefe dazu,

    http://bazonline.ch/kultur/fernsehen/ClubKritik-Grusig-ist-das-widerwaertig/story/23300389

    Siehe auch den GSIW Nesletter 37



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 10.12.2009, 10:32


    Islamisten planen Grossdemo in Bern
    http://www.20min.ch/news/schweiz/story/Islamisten-planen-Grossdemo-in-Bern-30996324

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben:
    Kommentar: Es ist höchst an der Zeit, dass die Schweizer Muslime (die sich auch als solche begreifen) auf diese fremdländische "Hilfe" dankend, aber bestimmt, nachdrücklich und öffentlich verzichten.

    Muslime in der Schweiz wissen genau, dass ihr islamisch, theologischer Auftrag lautet: zuerst einmal für ihre Schweizer Gemeinschaft (nicht nur die muslimische Gemeinschaft ist damit gemeint) nützlich zu wirken. So wie der "typische Schweizer" (wenn es so etwas überhaupt gibt) sich mit allen erlaubten Mitteln gegen jegliche Fremdbestimmung zur Wehr setzt, so tut dies auch der "typische Muslim" (wenn es überhaupt so etwas gibt)!
    Auch wenn durchaus etwas d'ran sein mag, wenn gesagt wird: "Moderate Muslime die ärgsten Feinde" (solcher) (r)ein(rass)iger Muslime sind" wie die Weltwoche wieder zu vermelden weiss. http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2009-50/artikel-2009-50-imame-moschee-als-dunkelkammer.html

    Pierre Vogel in der BAZ:
    http://bazonline.ch/schweiz/standard/Der-Islam-ist-der-richtige-Weg/story/22029297

    "Missionieren nicht illegal, weder in Deutschland noch in der Schweiz."

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Völlig richtig - aber solch aufdringliches, auf schwarz-weiss Denken reduziertes, muslimisches Missionieren ist nicht islamischer Auftrag und NERVT jeden normalen Menschen mindestens genauso, wie es Muslime nervt, wenn in "ihren" Ländern Christen missionieren.

    Dass dieses einfach gestrickte Muster auf viele begeisterte Fans trifft, ist genauso verständlich, wie das gleiche, einfältige Muster auf der Gegenseite auf populären Widerhall trifft.

    Die Gemeinschaft der Mitte, die NICHT zu spalten versucht, sondern ihr Bemühen in der BEFRIEDUNG, der VERSÖHNUNG sucht, welche die FROHE BOTSCHAFT, welche DIE - ALLE - Propheten zu verkünden hatten, in nobler Unaufdringlichkeit und vor allem in der TAT, als durch marktschreierisches Gehabe zu übermitteln sich bemüht, sieht sich von BEIDEN Gruppen Populisten bedrängt und beschämt.

    Und während diese BEIDEN Parteien in RECHTHABEREI einander zu stolzen Höhen aufschwingen und einander immer schlimmer befehdend, einander immer härtere Brocken um die Ohren knallen, werden jene, welche auf dem Boden der TATSACHEN Recht, Ordnung, Gerechtigkeit und Liebe zu entwickeln suchen, dadurch nicht nur ständig bedroht, sondern beinahe erschlagen.

    DAS meine Lieben muss - und wird ein ENDE haben :!:


    Die Ereignisse überschlagen sich ... ich komme fast gar nicht mehr mit dem Schreiben nach - sondern bin eigentlich ... VORAUS :idea:

    Pierre Vogel darf nicht einreisen
    http://www.blick.ch/news/schweiz/bern/pierre-vogel-darf-nicht-einreisen-135489


    Abgewiesener Islam-Prediger inszeniert sich an Basler Grenze
    http://tagesschau.sf.tv/supplynet/companies/sf/eigene_objekte/sf_tagesschau/nachrichten/archiv/2009/12/12/schweiz/abgewiesener_islam_prediger_inszeniert_sich_an_basler_grenze

    Nun - ist Prävention WIRKLICH Prävention?

    Ihr wisst schon - Feuer kann man ausblasen - man kann es aber auch anblasen ... es hängt von der guten Ausbildung der Pyrotechniker ab. : :idea:

    «Die Einreisesperre ist rechtlich fragwürdig»
    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Die-Einreisesperre-ist-rechtlich-fragwuerdig/story/14117859

    Nicht nur Pierre Vogel selbst wehrt sich gegen diesen Bescheid. «Das ist rechtlich höchst fragwürdig», sagt auch der grüne Nationalrat Daniel Vischer. Selbst wenn Vogel islam-fundamentalistisch und aggressiv auftrete, sei dies kein ausreichender Grund für eine Einreisesperre. «Ich schätze ihn weder als gefährlich ein, noch sehe ich Sicherheit und Ordnung gefährdet», so Vischer. Dennoch ist er «nicht unglücklich» darüber, dass Vogel wohl keine Rede wird halten können: «Eine Demo einer selbsternannten Gruppe mit eher radikalem Auftreten ist zu diesem Zeitpunkt nicht gerade geschickt und würde eher kontraproduktiv wirken.»

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Dieser Aussge von GSIW Mitglied Daniel VISCHER ist nichts mehr hinzuzufügen. Damit ist ALLES zum Thema gesagt.

    ---------------------------------------------------------------------

    Ja aber gleich noch etwas zu obigen Hass-Prediger Artikel:

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Kommentar: Welch interessante Meldung dies doch ist. Ein ausgewiesener "Hassprediger" stellt FREIWILLIG seine Hasspredigten zu Verfügung. WAS ist DAS doch für eine höchst NEUE Strategie. Von WEM eigentlich? Ach ja, jetzt brauchen wir neue "Muslim-PAPERS". New World Muslim Order :shock:


    Die meisten Verfassungsschutzberichte sind verfassungswidrig
    Rudolf-Werner Dreier, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    http://idw-online.de/pages/de/news347666

    Ergebnisse einer Studie am Institut für Öffentliches Recht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

    Mit Ausnahme der Verfassungsschutzberichte Berlins und Brandenburgs sind alle in den letzten vier Jahren publizierten Verfassungsschutzberichte von Bund und Ländern verfassungswidrig. Dies ist das Ergebnis einer am Institut für Öffentliches Recht der Universität Freiburg vorgenommenen Untersuchung, die jetzt im Jahrbuch "Informationsfreiheit und Informationsrecht" veröffentlicht wurde.

    In seinem Beschluss zur Wochenzeitung "Junge Freiheit" vom 24. Mai 2005 (JF-Beschluss) hatte das Bundesverfassungsgericht Maßstäbe formuliert, die von den Verfassungsschutzbehörden beachtet werden müssen, damit die Berichterstattung über Organisationen, die sie als extremistisch einstufen, mit den Grundrechten der Betroffenen vereinbar ist. Zu diesen Maßstäben gehört folgendes formales Kriterium: Wenn eine Organisation, über die berichtet werden soll, nicht nachweislich verfassungsfeindliche Bestrebungen verfolgt, sondern nur ein entsprechender Verdacht vorliegt, der auf hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte gestützt ist, dann darf über diese Organisation nur berichtet werden, wenn der Verfassungsschutzbericht unmissverständlich deutlich macht, dass hier nur ein Verdachtsfall vorliegt. Verdachtsfälle und Fälle erwiesener Verfassungsfeindlichkeit müssen klar und in einer auch für den flüchtigen Leser erkennbaren Weise unterschieden werden.

    Mit dieser formalen Anforderung an die Verfassungsmäßigkeit der Verfassungsschutzberichte beschäftigt sich die Untersuchung, die Professor Dr. Dietrich Murswiek, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Öffentliches Recht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, jetzt veröffentlicht hat. Ausgewertet wurden alle seit dem JF-Beschluss publizierten Verfassungsschutzberichte von Bund und Ländern, insgesamt 63 Verfassungsschutzberichte.
    Mit dem Grundgesetz vereinbar sind hinsichtlich des Unterscheidungskriteriums - so das Ergebnis der Untersuchung - nur die Verfassungsschutzberichte Berlins und Brandenburgs. Diese Länder berichten aber überhaupt nicht über Verdachtsfälle.

    In den Verfassungsschutzberichten des Bundes und der übrigen Länder wird hingegen zwischen Verdachtsfällen und Fällen erwiesener Verfassungsfeindlichkeit entweder gar nicht oder nicht hinreichend deutlich unterschieden.

    Am ehesten werden noch die Verfassungsschutzberichte des Landes Nordrhein-Westfalen den Unterscheidungsanforderungen des Bundesverfassungsgerichts gerecht. Nordrhein-Westfalen war im Rechtsstreit mit der "Jungen Freiheit" vor dem Bundesverfassungsgericht unterlegen und vom JF-Beschluss unmittelbar betroffen. Dieses Land macht als einziges Land seither in seinen Verfassungsschutzberichten ausdrücklich erkennbar, welche Organisationen als Verdachtsfälle eingestuft werden. Murswiek bemängelt hier lediglich, dass die Unterscheidung in der Gestaltung der Berichte nicht hinreichend deutlich hervorgehoben wird. In den Verfassungsschutzberichten des Bundes und der übrigen Länder ist die Unterscheidung zwischen den Fällen erwiesener Verfassungsfeindlichkeit und Verdachtsfällen entweder gar nicht oder allenfalls indirekt erkennbar. Murswiek bezeichnet es als befremdend, dass diejenigen, deren Aufgabe der Schutz der Verfassung ist, bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts so eklatant missachten.

    Vollständiger Text der Untersuchung:
    Prof. Dr. Dietrich Murswiek, Verfassungsschutz durch Information der Öffentlichkeit - Zur Entwicklung der Verfassungsschutzberichte seit dem JF-Beschluss, in: Informationsfreiheit und Informationsrecht. Jahrbuch 2009, Lexxion Verlagsgesellschaft, Berlin 2009, S. 57-104, insbesondere S. 73-104.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dietrich Murswiek
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Institut für Öffentliches Recht
    Tel.: 0761/203-2237
    dietrich.murswiek@jura.uni-freiburg.de

    In der Schweiz ist das natürlich nicht so.


    Gibt es HASSPREDIGER in BASEL?
    http://www.telebasel.tv/archiv.php?show=11681



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 10.12.2009, 22:55


    Farhad Afshar (KIOS) dazu:
    http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2009/12/10/schweiz/umstrittener_islam_prediger_vogel_darf_nicht_in_schweiz_einreisen?WT.zugang=front_top

    Hisham Maizar (FIDS) dazu:
    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/einreisesperre_fuer_islamisten_1.4151479.html

    Einreiseverbot für Islam-Prediger – Muslime kritisieren Kundgebung
    http://tagesschau.sf.tv/supplynet/companies/sf/eigene_objekte/sf_tagesschau/nachrichten/archiv/2009/12/10/schweiz/einreiseverbot_fuer_islam_prediger_muslime_kritisieren_kundgebung

    Islam-Prediger kommt trotzdem
    http://bazonline.ch/schweiz/standard/IslamPrediger-kommt-trotzdem/story/26740338

    Stellungnahme VAM (Verband Aargauer Muslime)
    http://www.aargauermuslime.ch/fileadmin/user_upload/Dokumente/VAM-Stellungnahme_Protestveranstaltungen.pdf

    Stellungnahme VIOZ (Vereinigung Islamischer Organisationen in Zürich)
    Für den Dialog und das friedliche Zusammenleben in der Schweiz
    Die VIOZ distanziert sich von jeglichen Protest-Veranstaltungen und Demonstrationen, welche zurzeit nur dazu dienen, die Gemüter weiter zu erhitzen und gegenseitiges Unverständnis zu fördern.
    Wir bekräftigen unser Angebot an alle interessierten Kreise, die im Vorfeld der Minarettverbotsabstimmung angesprochenen Probleme und Ängste konkret anzugehen und gemeinsam Lösungen zu suchen. Mit gutem Willen, ernstem, kompetentem Dialog und sachlicher Transparenz werden wir das friedliche Zusammenleben in unserem Lande auch weiterhin aufrechterhalten.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 11.12.2009, 22:27


    Die Angst frisst die Toleranz auf: Wer Minarette verbietet, kann sich nicht auf Christus berufen

    von Roland B. Trauffer

    Mit der Minarett-Initiative hat sich wieder einmal eine Politik der Angst und der Vorurteile durchgesetzt. Die Initiative war ein Test. Wir
    sind durchgefallen. Für Religionsfreiheit und Toleranz hätten wir einstehen können, im Bewusstsein, dass wir nicht wie in islamistischen Regimes dem Machtinstinkt der Mehrheitskultur nachgeben, oder Rechte für uns reservieren, die wir andern vorenthalten. Im Grunde ging es gar nie um Türme oder um das Verteidigen christlicher Werte, denn christliche Werte haben nichts mit Unverstand und Panikmache zu tun. Es ging auch nicht um eine angebliche Schweizer Identität, die man sich kaum zu definieren mühte. Es war nur eine Ausrede. Eine reine Negativität, ein Unbehagen, mehr «Schweizerisches» war da nicht zu spüren. Wie in einem billigen, plakativen Thriller wurde eine dunkle Macht beschworen, um das
    angeblich Eigene zu verteidigen, wobei dieses Eigene kein Gesicht hatte.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nicht nur schöne Worte, sondern WAHR, soweit ich dies beurteilen mag. Beat Trauffer - SIE haben meinen Respekt. Hätte zwar das Wort "islamistisch" mit "absolutistisch" ersetzt, doch dies sei IHNEN zugestanden.

    Tatsächlich mühten sich die Initianten kaum, für konkrete, positive Werte einzustehen. Es genügte, in reiner Abwehrhaltung etwas zu verneinen. Aber Verneinung ist selten das Kind von gestaltungsstarken Gesellschaften, sondern eher von Kleinmut und Misstrauen in die eigenen (Integrations-)Kräfte.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Hier wurde das wesentliche Problem entblösst: die hiesigen Gesellschaften sind nicht mehr gestaltungsstark - weil sie ihre Identität dem Bösen VERKAUFT haben. GIER und GEIZ, Konsum, Kredit wurden zu identitätsstiftender Motivation, die letztlich nur im ökonomischen, ökologischen und sozialen KONKURS zu enden vermag.

    Etwas für Menschen, die nicht akzeptieren wollen, in welchem globalisierten Jahrhundert sie sich befinden und wie sie ihr Leben in der real existierenden Pluralität positiv zu gestalten vermögen.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Wie schön formuliert.
    Haben die Menschen tatsächlich vergessen, was es bedeutet INDIVIDUUM zu sein? Eine vom kreativen Odem Gottes berührte Seele, die nur durch die individuelle und willentliche Verbindung zu ihrem Schöpfer - ihre gesellschaftliche REALITÄT in Wahrhaftigkeit SELBST zu erschaffen vermag?
    Wer dies aus den Augen verliert, kann nicht anders mehr, als der Illusion des größten Illusionisten zu folgen - den Einflüsterungen des diabolischen Satans, der'S ICH :idea: ins Zentrum aller Beachtung stellt und alles WIR dadurch verwehrt! :idea:

    Nun mache man sich in der Schweiz keine Illusionen.
    Wir sind nicht die Insel, auf die wir uns vor lauter Multikulti gerne zurückziehen würden. Das werden wir auch mit tausend Negativ-Abstimmungen nicht schaffen, weil die globalisierte Welt real bleibt, mit allen Chancen und Gefahren. Auch diese Abstimmung wird daran nichts ändern. Und sie hat uns keineswegs sicherer gemacht, gerade als Christinnen und Christen nicht. Denn die gleichen Kräfte, die heute gegen das Fremde muslimischer Prägung ins Feld ziehen, werden morgen das Christliche bekämpfen, sobald auch dieses zu fremd wird für ihre engen, ängstlichen Herzen. Das dürfte nicht einmal lange dauern, machen doch diese Kräfte schon heute keinen Hehl daraus, wie wenig sie mit Jesus und seinem Weg des Erbarmens und der Selbsthingabe anfangen können.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Warum, IHR CHRISTEN (mit Eurem jüdischen Hintergrund, wie Ihr in letzter Zeit vorlaut behauptet) - hört Ihr nicht auf diesen Warner aus Eurer Mitte, der nichts anderes als die alte Botschaft ruft - Hütet euch vor dem WIDERSACHER der Menschen.
    Wollt Ihr - die Ihr von Euren christlich-jüdischen Werten schwärmt - in natternhafte VORCHRISTLICHE Kleingläubigkeit zurückfallen - und wie ihr es schon immer gern getan, die EUREN nicht erkennen?

    Schon jetzt machen sie in unchristlicher Weise Geschäfte mit der Angst,
    stolz darauf, dass eine Mehrheit darauf eingeht - als könne Unrecht Recht werden, nur weil viele dafür sind.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Habt IHR vergessen, wie der Herr Jesus, der Gesalbte - SEINEN Tempel gereinigt hat und diese üblen Geschäftemacher mit der Rute der aufrechten Wahrhaftigkeit des Platzes verwiesen hat?

    Schade. Mit dieser Abstimmung hätte die Mehrheit in diesem Land zeigen können, dass wir besser sind als jene, die ihre politische oder gesellschaftliche Dominanz missbrauchen, um die Rechte von Minderheiten
    zu beschneiden. Indem wir einem Instinkt des Generalverdachtes nachgeben, riskieren wir stattdessen den religiösen Frieden, den es nur geben kann, wenn alle das Recht haben, sich im öffentlichen Raum hörbar und sichtbar einzubringen.

    Zitat: Recht hat er - in aller Deutlichkeit - doch nicht unrecht haben auch jene - welche manchmal das Ideal verlassen und ihrem Instinkt sich anvertrauen. Denn nicht vom Brot alleine lebt der Mensch!
    Und ALLE Menschen, besonders dieses WECHSELVOLK sind einander ähnlicher als man der unterschiedlichen Tracht wegen meinen mag, in welcher sie gewandet.

    Religionsfreiheit muss auch denen gegenüber gelten, die aus Ländern kommen, welche diese Rechte nicht kennen. Das wäre moralische
    Überlegenheit.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: DAS wäre nicht - DAS IST Überlegenheit - die hiermit leider nicht als mehrheitsfähig festzustellen ist - DAS schmerzt ... doch noch ist nicht aller Tage Abend und der Saul wird manches mal zum Paul ...

    Es ist mir unheimlich, wenn das Unrecht anderer Länder so schnell dazu führt, dass wir selber Unrecht setzen, ganz im Stil des «Auge um Auge, Zahn um Zahn». Das wird mit dem Hinweis auf Christenverfolgung oder Frauenunterdrückung gerechtfertigt. Man kommt aber, um diesen Übeln zu begegnen, auf keine bessere Idee, als selber in Ungerechtigkeit zu verfallen.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Nun, mein Lieber - so wie ganz zu Recht, das ALTE Testament, die THORA aus der Bibel NICHT verbannt ist, MUSS das GESETZ bis hin zum letzten Strichlein ganz verwirklicht werden, doch durch den Geist, den heiligen, verwandelt werden, um seine UNERBITTLICHKEIT der Tiefe der Geschichte anheimzugeben.
    Dies mag im Hier und Jetzt geschehen - und der letzte, jüngste Geist - ALAS - wird Euch die GANZE WAHRHEIT kundtun, so wards verheissen. Darum verzweifelt nicht, sondern seht die Weisheit, wie sie sich wölbt über die Jahrtausende und die FROHE Botschaft all jenen verkündet, deren Herzen danach dürstet.

    Statt mit den eigenen Werten begründete Ängste aufzufangen, wie es sich für aufgeklärte, zivilisierte Menschen gehört. Wie tolerant eine Gesellschaft wirklich ist, zeigt sich letzten Endes im Umgang mit Minderheiten. Und da haben wir nur gezeigt, was wir mit Freiheit oder Rechtsgleichheit wirklich meinen. Recht für uns, Freiheit für uns. Und Toleranz nur dort, wo die moralische Rechnung des ängstlichen
    Menschen aufgeht. Das ist schon aus der Sicht von Bürgerinnen und Bürgern bedenklich, die einen Rechtsstaat mit moralischen Prinzipien für sich reklamieren.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Leider wahr gesprochen - eine Wahrheit die für alle Caesaren gilt, besonders in der Welt, in welcher JEDER selbst der SOUVERÄN, der König ist. Leider wahr in einer Welt, welche sich dem EINEN HERRN der WELT, (nicht sagte ich, dem "Herrn der Welten") durch das Üben unmenschlicher Tugenden bereit ist, sich selbst nun auszuliefern. DESWEGEN ist der KAMPF Euch vorgeschrieben, die Ihr dem Herrn der dunklen Welt Euren Widerstand habt angesagt.

    Für den christlichen Menschen ist es jedoch unmöglich. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst: Ein Kernsatz von Jesus wird hier mit Füssen getraten.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Diesen Kernsatz von unter den Füssen der Verführten - in LIEBE, mit gewaltiger Liebe, nicht mit GEWALT ohne LIEBE - wieder in die Herzen der Menschen zu verbringen - dies ist doch das WAHRE TABERNAKEL - ist nun offensichtlich der EUCH aufgetragene Kampf! Die Muslime sind in diesem Kampf gewiss nicht Eure Feinde, auch wenn ihr sie als Verbündete nicht haben wollt.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 15.12.2009, 15:50


    Wer hier angreift, der trifft Europa
    Warum bei der Volksabstimmung zum Minarettverbot Grundrechte und Grundwerte zur Disposition gestellt wurden /
    Von Navid Kermani

    Quelle: Süddeutsche Zeitung
    Nr.286, Freitag, den 11. Dezember 2009 , Seite 11


    Wenn irgendein politisches Gebilde auf der Welt außer den Vereinigten Staaten von Amerika religiösen und ethnischen Minderheiten eine gleichberechtigte Teilhabe in Aussicht stellt, dann ist das ein vereinigtes Europa. Anders als der Nationalstaat bezeichnet Europa im emphatischen Sinne einen Wertekanon, zu dem man sich unabhängig von seiner Nation, Rasse, Religion oder Kultur bekennt oder eben nicht bekennt. Das hebt Unterschiede nicht auf, im Gegenteil. Europa ist gerade kein erweiterter Nationalstaat, sondern ein Modus, Unterschiede politisch zu entschärfen, um sie zu bewahren. Wer zu dem europäischen "Wir" gehört, entscheidet nicht der Geburtsort der Großeltern, sondern die Vorstellung von der Gegenwart.

    Die Schweizer Volksabstimmung zum Verbot von Minaretten ist in mehrfacher Hinsicht ein Bruch mit zentralen Prinzipien dieses europäischen Projekts als einer säkularen, transnationalen, multireligiösen und multiethnischen Willensgemeinschaft, wie es aus der Aufklärung und der Französischen Revolution erwachsen ist. Dass der neue Passus in der Schweizer Verfassung das Recht auf freie Ausübung der Religion verletzt, ist in den vergangenen Tagen oft geschrieben worden. Ebenso wurde festgehalten, dass das Minarettverbot eine bestimmte Glaubensgemeinschaft diskriminiert und damit dem Gleichheitsgebot des europäischen Wertekanons entgegensteht. Seltener hingegen kam der schwerwiegendste Tabubruch zur Sprache, den die Volksabstimmung unabhängig von ihrem Ergebnis darstellt: Dass Grundrechte, noch dazu die Grundrechte einer Minderheit, in einer demokratischen Abstimmung zur Disposition gestellt werden und damit keine Grundrechte mehr sind.

    Nun gehört es zum Wesen von Tabus, dass sie in die Versuchung führen, sie zu brechen. Erst wenn der Tabubruch nicht mehr als solcher benannt und damit inkriminiert wird, ist er gesellschaftlich vollzogen. Umso fataler sind die um Verständnis werbenden Reaktionen vieler europäischer Regierungsvertreter. Wer jetzt beschwichtigt, provoziert erst recht einen Sturm. Mit den gleichen Argumenten, die für das Minarettverbot angeführt worden sind, wird man alle anderen Formen islamischer Präsenz im öffentlichen Raum verbieten können.

    Das betrifft nicht nur Muslime, es betrifft alle Europäer. Die Rechtspopulisten und ihre ehemals liberalen, nun neokonservativ gewendeten Wegbereiter in den Medien, die auch in Deutschland mit dem Furor von Konvertiten auftreten, attackieren zwar den Islam, zielen aber auf das europäische Projekt. Nicht zufällig sind sie durchweg Skeptiker, wenn nicht Gegner des europäischen Einigungsprozesses, und sind ihre ökonomischen Vorstellungen neoliberal, damit also auch gegen das soziale Vermächtnis der europäischen Gründerväter und -mütter gerichtet.

    Man hat vor der Schweizer Volksabstimmung in vielen europäischen Ländern eine Diskussion über die Probleme der Integration, den Islam und die Gleichberechtigung speziell in muslimischen Einwanderermilieus geführt, und man wird sie nach der Volksabstimmung weiter führen. Wo immer Muslime eine Moschee bauen, wo sie ihren Glauben öffentlich artikulieren oder praktizieren wollen, sind sie dieser Diskussion ausgesetzt. Das ist nicht immer angenehm für sie und mag auch nicht immer fair zugehen, aber es ist unvermeidlich in einem Gemeinwesen, das der freien Meinungsäußerung aus guten Gründen sehr, sehr weite Grenzen setzt.

    Die Demographie der westeuropäischen Gesellschaften hat sich innerhalb einer einzigen Generation massiv, historisch vielleicht sogar beispiellos verändert. Weil die realen oder auch nur die vorgestellten Konflikte, die damit einhergingen, nicht thematisiert, weil keine Anforderungen an die Einwanderer formuliert, keine Integrationsbereitschaft bei der Mehrheitsgesellschaft geweckt wurden, trifft diese Diskussion den Kontinent heute mit umso größerer Wucht. Sie ist Teil eines notwendigen Gewöhnungs- und kulturellen Angleichungsprozesses, der Jahrzehnte zu spät einsetzt.

    Es kann also nicht darum gehen, Sprechverbote zu verhängen oder bestimmte Probleme zu tabuisieren, die zu Recht oder zu Unrecht mit dem Islam assoziiert werden. Voraussetzung allerdings ist, dass die Debatte auf der Grundlage und im Rahmen des europäischen Wertekanons geführt wird, wie er in den Verfassungen der meisten europäischen Länder und der Europäischen Menschenrechtskonvention festgelegt ist. Deshalb ist auch der ständige Vergleich mit der Situation religiöser Minderheiten in islamischen Ländern, der zur Rechtfertigung des Schweizer Votums herangezogen wird, eine Selbstentwürdigung, ja ein kultureller und moralischer Offenbarungseid. Just die Religionsfreiheit, die in Europa bei allen Defiziten doch heute eher verwirklicht ist als in den meisten anderen Teilen der Welt, war und ist eines der Charakteristika, durch das Europa sich von Ländern wie der Islamischen Republik Iran und Saudi-Arabien unterscheidet, und weshalb die Türkei zum jetzigen Zeitpunkt eben noch nicht europäisch ist. Der Fundamentalismus, gegen den sich die Minarettgegner vorgeblich wenden, hätte gesiegt, wenn Europa selbst fundamentalistisch würde.

    Nun verfügt auch die Schweiz - in deren Verfassung die unverhandelbaren Grundrechte anders als im deutschen Grundgesetz nicht eigens aufgeführt werden und die auch kein Verfassungsgericht kennt - über einen Sicherungsmechanismus, mit dem sich alle Demokratien vor undemokratischen Entscheidungen schützen, und zwar in Gestalt des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg. Dessen Gerichtsbarkeit hat sich das Land freiwillig unterworfen, in dem es die Europäische Menschenrechtskonvention unterschrieb.

    Nach allem, was Juristen in diesen Tagen sagen oder schreiben, werden die Deutungen des Minaretts als entweder rein politischem oder gar nicht originär islamischem Symbol, welche die Verbotsbefürworter anführen, um die Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung zu kaschieren, in Straßburg keinen Bestand haben. Nach dem absehbaren Urteil des Menschengerichtshofs stünde die Schweiz dann auch staatsrechtlich an dem Scheideweg, an dem sie gesellschaftlich jetzt schon angelangt ist: Akzeptiert sie es oder tritt sie aus dem Europarat aus, und damit aus der Gemeinschaft, die ideengeschichtlich das Erbe der Aufklärung vertritt.

    Gleichwohl wäre es abwegig, sich mit der Aussicht auf Straßburg zu beruhigen. Wird der Konflikt, der zwischen der Manifestation eines Mehrheitswillen und den Grundrechten einer Minderheit entstanden ist, rein juristisch gelöst, kehrt er politisch umso schärfer wieder - dann in Gestalt von rechtspopulistischen Parteien, die bei Wahlen nicht mehr nur ein Drittel der Stimmen, sondern sogar Mehrheiten gewinnen. Anders gesagt: Wer darauf beharrt, dass Grundrechte im demokratischen Prozess nicht zur Disposition gestellt werden dürfen, sollte dennoch alles dafür tun, damit sie jederzeit eine Mehrheit fänden. Löst sich der gesellschaftliche Grundkonsens dauerhaft auf, werden ihn Gerichte nicht mehr kitten können.

    Viel ist in diesen Tagen davon die Rede, dass man die Ängste der Bevölkerung vor dem Islam ernst nehmen sollte. Das ist einerseits immer richtig, vernebelt aber im speziellen Fall des Minarettvotums, dass diese Ängste in einer aufwendigen Kampagne gezielt geschürt worden sind. Nur so wird erklärlich, warum sie gerade dort besonders ausgeprägt sind, wo am wenigsten Muslime leben, also in den ländlichen, aber auch in manchen wohlhabenden großbürgerlichen Gegenden. Und wenn wir schon bei Ängsten sind: Es ist bezeichnend, dass kaum ein europäischer Staatsführer auch nur mit einem Wort die Ängste jener thematisiert hat, die in einem europäischen Land soeben zu Bürgern zweiter Klasse gestempelt worden sind. Mit welchen Werbebroschüren und auf welchen Integrationsgipfeln möchte man sie künftig davon überzeugen, sich als Teil der europäischen Gesellschaften zu begreifen?

    Wenn die größte und dank ihres Vormanns auch finanzstärkste Partei der Schweiz mit Plakaten wirbt, die die Bildersprache des Stürmers explizit aufgreifen, wenn sie auf ihre offizielle Internetseite ein Online-Spiel stellt, bei dem man Imame abschießen kann, wenn ehemals liberale Blätter die Argumentationsstruktur und manche Stereotypen der nationalsozialistischen Propaganda auf Muslime anwenden, wird klar, dass nicht nur der Islam ein Problem mit Hasspredigern hat. Die westliche Spielart des Fundamentalismus als einer kulturellen statt religiösen oder ethnischen Ideologisierung ist zu einer innereuropäischen Herausforderung geworden, wie das Erstarken rechtspopulistischer Parteien auch in Ländern wie Österreich, Italien, Dänemark oder den Niederlanden zeigt.

    In all den Ländern wird die Auseinandersetzung mit diesen Parteien und den Publizisten, die ihnen medial den Weg bereiten, defensiv geführt. Die traditionellen und speziell die konservativen Parteien spielen die Gefahren, die von dieser Strömung für das europäische Projekt ausgehen, herunter, übernehmen nach und nach deren Rhetorik und binden sie in vielen Fällen sogar in die Regierung ein. In keinem einzigen Fall ist die Rechnung aufgegangen, dass sich die Rechtspopulisten dadurch mäßigen oder sich ihre Wählerschaft dadurch verringert.

    Hingegen blieb der Vormarsch der Rechtspopulisten genau in jenen Ländern bislang aus, die sich seit einigen Jahren bemühen, die Integration endlich politisch zu gestalten, statt deren Verwerfungen populistisch auszuschlachten. In Schweden, Spanien oder Deutschland herrscht bei allem notwendigen Streit über die konkrete Ausgestaltung ein grundsätzlicher Konsens zwischen den etablierten Parteien, Migranten in das Gemeinwesen einzubeziehen, statt sie mit Blick auf vermeintliche Abstimmungsergebnisse auszugrenzen. Es ist offensichtlich und durchaus an Wahlurnen vermittelbar, dass soziale und kulturelle Konflikte nicht durch Verbote und Diskriminierungen gelöst werden können, die eben jene Parallelgesellschaften schaffen, an denen Anstoß genommen wird.

    Die Sorgen vor Überfremdung ernst zu nehmen, kann deshalb nicht bedeuten, den Rechtspopulisten in vorauseilendem Gehorsam Genüge zu tun und das Fremde per Gesetz unsichtbar zu machen. Vielmehr gilt es, die Ängste abzubauen, indem man realistischere Perspektiven aufzeigt und die Probleme im Konkreten bewältigt, mit Sprachförderung schon in den Kindergärten, Frauenhäusern, massiven Investitionen in die Bildung, Maßnahmen gegen Ghettoisierungstendenzen in den Städten oder der Ausbildung von Imamen vor Ort, um nur wenige Beispiele zu nennen.

    Auch die Instrumentarien des Baurechts spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Sie können für die Einbettung bislang ungewohnter Sakralbauten in ihre Umgebung sorgen, die nicht nur durch möglichst unscheinbare Gebäude, sondern überzeugender mit einer ästhetisch besonders ansprechenden, zeitgenössisch-islamischen Architektur gelingen kann, die die europäische Formensprache aufgreift und erweitert. Vor allem aber wird man, um den europäischen Gesellschaftsvertrag eine Generation nach der historischen Einwanderungswelle der fünfziger und sechziger Jahre zu erneuern, Überzeugungsarbeit auf allen gesellschaftlichen Ebenen leisten müssen, in den Schulen, Medien, Parteien, Behörden, Fabriken, Kirchen, Moscheen, Vereinen und Familien. Früher hätte man es auch Aufklärung genannt.

    Der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani ist Senior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen. Zuletzt erschien von ihm "Wer ist Wir? Deutschland und seine Muslime" (C. H. Beck)



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 16.12.2009, 09:12


    Die nächste Runde: Strassburg - Rekurs gegen das Ergebnis der Minarettinitiative

    http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/beschwerde_gegen_minarett-verbot_in_strassburg_deponiert_1.4207221.html

    http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Klage-gegen-MinarettVerbot-in-Strassburg-eingereicht/story/12635995

    http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/rekurs-gegen-minarett-verbot-eingereicht-135849

    http://www.20min.ch/news/dossier/minarett/story/Rekurs-gegen-das-Minarett-Verbot-21709323

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben: Leider wieder einer dieser unüberlegten Schritte.

    Diese Klage wird ziemlich sicher abgewiesen werden, weil der Kläger nicht DIREKT betroffen ist ... d.h. er hat KEINEN Bauantrag gestellt, der abgewiesen wurde!

    Wenn jemand Erfolg haben könnte - und DAS DARF AUCH NOCH NICHT ALS GESICHERT GELTEN - dann die Moscheegemeinde LANGENTHAL.

    Einzelpersonen, die meinen, Sie müssten die ganze muslimische Gemeinschaft ihre wenig kompetente Wichtigkeit spüren lassen, ohne in umfassende Beratung zu gehen, werden von Ihren Aktionen ohnehin nicht durch die Dachverbände abzubringen sein (siehe auch Schwimmurteil aus Winterthur ...). Die muslimischen Dachverbände sollten aber zu eindeutigen Entscheiden kommen und diese wenigstens PUBLIZIEREN.

    Kommunikation ist ebenfalls bedauerlicherweise noch lange NICHT deren Stärke. Daher ist es kein Wunder, wenn jeder tut, wie es ihm beliebt.



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 25.01.2010, 16:26


    SF Zusammenschau

    http://tagesschau.sf.tv/Hintergrund/Abstimmungen/Abstimmung-vom-29.-November-2009/Volksinitiative-Gegen-den-Bau-von-Minaretten?WT.zugang=front_top



    Re: MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?

    M.M.Hanel - 28.09.2010, 09:12


    Interview zur Minarettinitiative für eine hollänidsche Journalismus Studentin

    Sehr geehrte Frau Viellehner

    Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich mir wie folgt - schriftlich - zu beantworten erlaube.

    M.M.Hanel hat folgendes geschrieben:
    1) Warum wird über diesen Sachverhalt abgestimmt?
    2) Aus welchen Gründen wird der Bau von Minaretten abgelehnt?

    Zu diesen beiden Fragen recherchieren Sie bitte die sehr informativen web-sites der Initiativ Befürworter.

    3) Welches Ergebnis erwarten Sie?
    Ich erhoffe und erwarte eine knappe Ablehnung der Initiative.

    4) Worum handelt es sich bei der Anti-Minarett-Initiative genau (welche Plakate, welche Ziele, etc.)?
    5) Warum spricht sich die SVP gegen Minaretten in der Schweiz aus?

    Zu diesen beiden Fragen siehe meine Antwort zu Ihren Fragen 1 & 2

    6) Wie stehen Sie zu der Rüge der UN bezüglich der Anti-Minarett-Initiative?

    Diese Rüge ist sachlich, also juristisch völlig begründet.
    Sie bezieht sich auf die Widersrpüchlichkeit der Initiativziele zum UNO-Pakt II.
    Die Religionsfreiheit ist (anders als in der EMKR) zu den notstandsfesten Garantien zu rechnen, welche nicht ausser Kraft gesetzt werden dürfen. Es gilt allerdings festzuhalten, dass die Entscheide des UNO Ausschusses völkerrechtlich nicht bindend sind.
    Bei der Annahme der Initiative befände sich die Schweiz in ständigem Widerspruch zum UNO-Pakt II. Eine nicht adäquate Position für eine Schweiz, welche sich der weltweiten Förderung der Menschenrechte verschrieben hat.

    7) Befürchten Sie, dass sich diese Initiative negativ auf die Integrationsbemühungen des Islams in die schweizerische Gesellschaft auswirkt?

    Selbstverständlich steht dies zu befürchten. Islam und Muslime werden als undifferenziert gefährlich und als Religion und Gläubige nicht nach Europa passend dargestellt. Religion und Gläubige werden diffamiert und diskriminiert. Keine positive Motivation zur Integration.

    Welche Konsequenzen erwarten Sie wegen des Referendums für die Verständigung zwischen den Religionen?

    Das Referendum wird das Verhältnis, die Verständigung zwischen den Religionen, resp. deren Vertretern in der Schweiz nicht negativ beeinträchtigen.
    Es hat sich im Vorfeld gezeigt, dass gerade von den Religionsgemeinschaften in der Schweiz ernorme Anstrengungen unternommen wurden, dieser verfassungsfeidlichen Initiative entgegenzutreten. Die Muslime respektieren dies hochachtungsvoll und würdigen dies durch verstärkte Kooperation mit diesen Gemeinschaften in Hinblick auf die Erhaltung gesellschaftlicher Stabilität und der Bestärkung des Religionsfriedens für alle Bewohner in der Schweiz.

    Um Ihnen noch einige Anregungen mitzugeben, schließe ich ein Interview bei, welches ich gerade für den Wiener Kurier gegeben habe.
    Wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei Ihrem Studium.

    mfG
    M. Muhammad Hanel
    Vizepräsident GSIW
    www.gsiw.ch
    www.islamheute.ch
    www.biogas-esu.com/esu.htm


    Zitat: ----- Original Message -----
    From: Kerstin Viellehner
    To: infos@gsiw.ch
    Sent: Monday, November 23, 2009 12:58 PM
    Subject: Bitte um Auskunft zum Thema "Anti-Minarett-Initiative"


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich absolviere im Moment eine Journalistenausbildung in Utrecht (Niederlande), komme aber eigentlich aus Deutschland und studiere dort Kommunikationswissenschaft. Im Moment schreibe ich gerade einen Artikel über die Anti-Minarett-Initiative und kommenden Abstimmung über das Bauverbot von Minaretten in der Schweiz. Deswegen wollte ich Sie fragen, ob Sie mir zu diesem Thema einige Hintergrundinformationen geben können und ich Sie dafür in den nächsten Tagen telefonisch kontaktieren kann?

    Es ginge dabei in etwa um folgende Fragen:
    1) Warum wird über diesen Sachverhalt abgestimmt? Aus welchen Gründen wird der Bau von Minaretten abgelehnt? Welches Ergebnis erwarten Sie?

    3) Wie stehen Sie zu der Rüge der UN bezüglich der Anti-Minarett-Initiative?
    4) Befürchten Sie, dass sich diese Initiative negativ auf die Integrationsbemühungen des Islams in die schweizerische Gesellschaft auswirkt? Welche Konsequenzen erwarten Sie wegen des Referendums für die Verständigung zwischen den Religionen?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Kerstin Viellehner

    Sehr geehrter Herr Hanel,

    vielen Dank für Ihre Antwort. Nun war das Referendum ja höchstwahrscheinlich doch erfolgreich. Deswegen wollte ich Sie fragen, ob Sie mir dazu noch ein kurzes Statment gegeben könnten.
    1) Wie stehen Sie zu dem Ergebnis?
    2)Wie konnte es zu diesem Ergebnis bekommen? Warum sprechen sich so viele Schweizer für ein Bauverbot aus?
    3) Was bedeutet das nun für die Muslime in der Schweiz und das Verhältnis der Schweiz zur arabischen Welt?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre erneute Antwort.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Kerstin Viellehner

    Sehr geehrte Frau Viellehner

    Sehen Sie bitte die Antworten in Ihrem Text

    mit freundlichen Grüßen

    M. Muhammad Hanel
    www.gsiw.ch
    www.islamheute.ch
    www.biogas-esu.com/esu.htm

    1) Wie stehen Sie zu dem Ergebnis?

    Hanel:
    Es ist eine herbe Enttäuschung, es macht traurig und betroffen. Vor allem ist es ein wirklich herber Schlag gegen die Identität und Integration junger, teilweise hier in der Schweiz geborenen und/oder aufgewachsenen Muslime, die sich nun tatsächlich zurückgewiesen und unwillkommen im Lande fühlen. Die Schweiz, das erste Land der Welt, welches das Minarettbauverbot in der Verfassung festschrieb!

    2)Wie konnte es zu diesem Ergebnis bekommen? Warum sprechen sich so viele Schweizer für ein Bauverbot aus?

    Hanel:
    Das Ergebnis kam zustande, weil die SVP mit enormen "Werbeaufwand" verstanden hat, diffuse Ängste vor dem Fremden, konkrete Ängste vor dem Islam und den Muslimen durch böse Beispiele aus dem globalen Ausland, durch die gebetsmühlenartige Wiederholung und Hinweisung auf marginale Vorkommnisse in der Schweiz, durch Halbwahrheiten, Verzerrungen, Falschdarstellungen, etc. - den Islam für Unkundige als echte Bedrohung darzustellen. Nicht zuletzt scheint auch die allgemeine Rezession eine Rolle gespielt zu haben.
    Weil es hier ja nicht wirklich um ein Bauverbot geht oder ging, sondern wie ja auch die Initianten wenigstens in den letzten Tagen selbst klipp und klar zum Ausdruck gebracht haben, darum, dem ISLAM, der sog. und angeblichen Islamisierung einen "direkt-demokratischen" Riegel vorzuschieben.
    Weiters ist das Ergebnis auch Ausdruck einer bestimmten Politikverdrossenheit der Schweizer, welche einer der Initianten (Schlür) in etwa so beschrieben hat: "Unsere Gesetze sind gut, aber sie werden nicht umgesetzt".
    Der Schweizer nimmt sich einfach auch das direkt-demokratische Recht, Gesetze die nicht "spielen" (nämlich das Baurecht - O Ton Schlür) wie die Mehrheit es will - eben über eine Volksinitiative zu überstimmen.

    3) Was bedeutet das nun für die Muslime in der Schweiz und das Verhältnis der Schweiz zur arabischen Welt?

    Hanel:
    Für die Muslime ist dies eine klare und schroffe Ablehnung und Brüskierung, welche sie betroffen und traurig stimmt.
    Muslime in der Schweiz werden sich aber dadurch nicht entmutigen lassen, für Gerechtigkeit und Frieden, für sozialpolitisches Wohlergehen für alle in der Schweiz lebenden Menschen zu arbeiten.
    Das Verhältnis der Schweiz zur arabischen Welt wird durch die "hohe Politik" bestimmt und ... wir werden sehen.

    Vielen Dank im Voraus für Ihre erneute Antwort.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Kerstin Viellehner



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Gesellschaft Schweiz - GSIW - Islamische Welt

    PROBLEME der KATHOLISCHEN KIRCHE - gepostet von Anonymous am Dienstag 07.03.2006
    UMFRAGE - gepostet von M.M.Hanel am Sonntag 22.10.2006
    Zitate - Sprüche - Gedichte - gepostet von Muhammad am Samstag 20.05.2006
    ...der nahe Osten brennt.... - gepostet von Anonymous am Montag 24.07.2006
    Teilnahme an Taufe - gepostet von Aziza am Freitag 05.10.2007



    Ähnliche Beiträge wie "MOSCHEEBAUTEN in der SCHWEIZ?"

    WM Total (Schweiz spiel in gefahr) - Angel (Sonntag 18.06.2006)
    So mal ein Berliner aus der Schweiz - pyr0 (Montag 31.10.2005)
    klima - Jan_THÜ (Dienstag 08.07.2008)
    schweiz - Papichullo (Samstag 12.05.2007)
    Schweiz > Deutschland - Ramis (Sonntag 17.09.2006)
    039 SCHWEIZ^^ (20:16:4) - Brake (Dienstag 04.07.2006)
    1. Züchterhöck Special Color Schweiz - aussie (Dienstag 15.08.2006)
    Registrierung... - lupinho (Dienstag 09.09.2008)
    EM-Qualifikation - 2008 Österreich Schweiz - DUKE2003 (Donnerstag 12.10.2006)
    Laufen im Grünen der Sächsischen Schweiz - Prozac (Mittwoch 26.09.2007)