LESERBRIEF an SCHWEIZER DEMOKRATEN "Flugblatt"

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    Re: LESERBRIEF an SCHWEIZER DEMOKRATEN "Flugblatt"

    M.M.Hanel - 30.09.2005, 10:44

    LESERBRIEF an SCHWEIZER DEMOKRATEN "Flugblatt"
    Schweizer Demokraten SD
    Zentralsekretariat
    Postfach 8116
    3001 Bern


    Betreff:
    Flugblatt „Personenfreizügigkeit“ – Verteilung: Zürich/Opfikon
    Zitat: „Islamischer Terror, CH-Grenze gleich EU-Aussengrenze auf den Bergen von Kurdistan zum Irak, Iran und Syrien selbstverständlich gut bewacht … so wollen es viele Schweizer“


    Sehr geehrte Damen und Herren

    Auch wenn manche Muslime Ihrer sachlichen Argumentation gegen die Entscheidung für die Personenfreizügig¬keit folgen und Ihre Bedenken gegen die vorgeschlagene totale Öffnung der Schweizerischen Grenzen teilen, so erachten wir Ihre, im Betreff zitierte Formulierung für nicht nur diskriminierend und unzulässig vereinnahmend, sondern vielmehr gefährlich für den Erhalt eines sozialpolitisch gedeihlichen Klimas unter den in der Schweiz lebenden Bürgern.

    Eröffnet diese Formulierung doch die Auseinandersetzung über durchaus diskussionswürdige und gemeinsam zu bearbeitende Themen auf einer Ebene, die negative Emotionalität und Abneigung, ja Hass zwischen den Angesprochenen zu schüren geneigt ist.

    Wäre es denn gleichermaßen von Ihnen begrüßt, folgende Formulierungen in muslimischen Ländern kolportiert zu sehen, wenn die Bemühungen westlicher Investoren, im Land Geschäfte zu tätigen kommentiert werden?

    „Wer westlichen Investoren und Geschäftsleuten unsere Märkte öffnet, wünscht unser Land christlich, demokratischem Terror und Verbrechern auszuliefern!“
    Als künstlerisches Beiwerk vielleicht auch noch eine Kathedrale und davor einen feisten Kapitalisten mit Sklavenpeitsche abgebildet, der muslimische Mitbürger unterm Joch und Zügel hält?

    Als Schweizer und Muslime ist es unser Interesse, für ein verständnisvolles und kooperatives Zusammenleben und Schaffen in der Eidgenossenschaft zu wirken und wir geben Ihnen Recht, wenn Sie meinen, obige Formulierungen sprengten den Rahmen, in welchem ein solches ohne weiteres ermöglicht werden könnte.

    Es ist unser erklärtes Ziel, mit allen in der Schweiz gesellschaftspolitisch wirksamen Kräften in konstruktivem Sinne zusammenzuarbeiten und daher ersuchen wir Sie höflich, doch mit gebührendem Nachdruck, solche, die Muslime und ihre Religion diskriminierenden und unqualifizierten Äusserungen in Hinkunft in der Öffentlichkeit zu unterlassen. Der Islam ist dem Frieden, der Gerechtigkeit und Ordnung verpflichtet und keinesfalls dem Terror verbunden.

    Sollten Sie allerdings diesbezügliche Zweifel hegen, so erachten wir es als unsere staatsbürgerliche und islamische Pflicht, mit Ihnen entsprechende aufklärende Gespräche zu führen oder Seminare zu veranstalten, um Missverständnisse oder Fehlperzeptionen auszuräumen. In der Erwartung Ihrer geschätzten Antwort, verbleiben wir

    hochachtungsvoll

    Zürich, 22. September 2005 DV/MH für die Gesellschaft Schweiz – Islamische Welt

    Dr. Ahmad Elisa
    Präsident

    Gesellschaft Schweiz – Islamische Welt (GSIW) http://www.gsiw.ch
    Postfach 3156
    8049 Zürich E-Mail: info@gsiw.ch



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