REAKTIONEN auf VERANSTALTUNGEN

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    Re: REAKTIONEN auf VERANSTALTUNGEN

    M.M.Hanel - 30.09.2005, 15:19

    REAKTIONEN auf VERANSTALTUNGEN
    Ausgabe Graubünden

    Wenn «Gott» durch «Islam» ersetzt wird
    · von fabian renz

    Der Islamwissenschaftler Ulrich Rudolph hat am Mittwoch, 28.9.05 in Reichenau Ursprünge und Wesen des Islamismus beleuchtet. Der Vortrag stiess auf beachtliches Interesse.

    Beim Wort «Islam» fängt es an. Alle Bemühungen um politische Korrektheit vermochten den Begriff nicht von der diffusen Aura des Bedrohlichen zu befreien, die ihn hierzulande heute umgibt. Die Wortschöpfung «Islamismus» wiederum gilt spätestens seit dem 11. September 2001 als Synonym für das Böse schlechthin, Meldungen über islamistische Terrorakte scheinen diese Verknüpfung täglich neu zu rechtfertigen.

    Die hohe Besucherzahl am Vortrag des Zürcher Islamwissenschaftlers Ulrich Rudolph vom Mittwochabend im Reichenauer Hotel «Adler» (organisiert von der Kulturkommission der Ems Chemie) machte einmal mehr auf das Gewicht aufmerksam, welches die Öffentlichkeit dem Thema beimisst. Sonderlich innovative Antworten auf die drängende Frage, wie denn mit dem Islamismus umzugehen sei, konnte Rudolph freilich keine präsentieren. Umso erhellender waren dafür seine Ausführungen zur historischen Entwicklung und dem Wesen jener in der westlichen Welt so gefürchteten Bewegung. Er halte es nicht für einen Zufall, so Rudolph, dass der Islamismus als Ideologie im klassischen Sinne in den Dreissigerjahren des 20. Jahrhunderts entstanden sei. Die Islamisten hätten mit den Kommunisten und auch den Faschisten mehr gemeinsam, als sie selbst wüssten.

    Fünf Phasen

    Rudolph teilte in seinem Vortrag die Entwicklung des Islamismus in fünf Phasen ein:

    - Zunächst hätten im 19. Jahrhundert die Auseinandersetzungen mit dem technisch und kulturell überlegenen Europa innerhalb der islamischen Länder eine Rückbesinnung auf die gemeinsamen Wurzeln – die Religion eben – zur Folge gehabt.

    - Das kolonialistische Gebaren der Europäer im arabischen Raum nach dem Ersten Weltkrieg führte in einer zweiten Phase dann zur Ernüchterung und Abwendung vom anfänglich teils durchaus bewunderten Westen.

    - Mit der Gründung der Muslimbruderschaft im Jahr 1928, welche die «Enttäuschung über Europa in einer islamisch begründeten Werthaltung auffing», setzte dann die dritte Phase ein: Die Muslimbrüder verbanden ihr Verständnis vom Islam als «umfassende Ordnung für alle Völker und Zeiten» mit radikalen Forderungen für das tägliche gesellschaftliche Leben. Gewissermassen, so Rudolph, hätten die Muslimbrüder «Gott» als höchstes Gut der Welt durch «den Islam» ersetzt und somit die diesseits-zentrierte islamistische Ideologie begründet.

    - In der vierten Phase, von 1950 bis 1970, bewirkten die Ereignissse um den neuen Staat Israel und die politische Repression innerhalb der islamischen Länder eine weitere Radikalisierung und den Gang der Bewegung in den Untergrund. Unter Berufung auf den Kampf Mohammeds wurde nun auch Gewalt als legitimes Mittel zur Verwirklichung der eigenen Ziele verstanden.

    - In den Siebzigerjahren schliesslich setzte der islamistische Terrorismus mit voller Kraft ein, zunächst vor allem in Ägypten und Algerien, im Laufe der Zeit dann auch in weiteren Ländern.

    Westen nicht Hauptangriffsziel

    Zwei Punkte aus Rudolphs Vortrag verdienen es noch, besonders hervorgehoben zu werden: Zum einen richtet sich der islamistische Terror laut Rudolph nach wie vor nicht in erster Linie gegen den Westen. Die Mehrheit der Attentate ereigne sich nämlich im islamischen Raum selber. Und zum andern betrifft die fortgeschrittene Radikalisierung keineswegs etwa die islamische Theologie: Der Islamismus werde seit seiner Entstehung von Laien ohne theologische Bildung getragen, so Rudolph. Dagegen sei die islamische Theologie «heute im Grunde von der Bildfläche verschwunden».

    Ideologie statt Religion: Für Ulrich Rudolph lassen sich Parallelen vom Islamismus zu Kommunismus und Faschismus ziehen.



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