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Brown, Rita Mae - Venusneid




(der Autor/in lebt noch, und spiegelt die heutige Zeit)

Brown, Rita Mae - Venusneid

Beitragvon Susannah » 02.03.2008, 17:31

Kurzbeschreibung bei http://www.amazon.de
Frazier Armstrong, 35 Jahre alt und ziemlich attraktiv, ist außerordentlich erfolgreich: Sie führt eine international angesehene Galerie in Charlottesville, Virginia. Und dann plötzlich die Hiobsbotschaft; die Ärzte diagnostizieren Lungenkrebs im letzten Stadium. Doch Frazier trägt ihr Schicksal erstaunlich gelassen und beginnt, Abschiedsbriefe zu schreiben, in denen sie ihrer Familie und engen Freunden endlich mal das sagt, was sie immer verschwiegen hat, manch unangenehme Wahrheit und nicht zuletzt auch, dass sie homosexuell ist. Pech für sie, dass die ärztliche Diagnose nicht stimmt... Ein neuer spritziger Roman von Rita Mae Brown

Frazier beginnt all ihre Briefe mit dem Satz „Wenn Du dies liest, bin ich höchstwahrscheinlich schon tot.“ Und in dieser Annahme nimmt sie sich wahrlich kein Blatt vor den Mund. Sie schreibt ihrer Mutter brutal ehrlich, was sie von ihr hält, genauso wie ihrem Bruder, ihrem vermeintlich besten Freund, ihrer Partnerin und ein paar weiteren wichtigen Personen in ihrem Leben.

Einerseits ist es ein lustiges Buch mit einigen klugen Ansätzen darüber, was wirklich wichtig ist im Leben. Andererseits enthält es schon ziemlich viel an Pseudoweisheiten, die mich bei anderen Büchern schon gestört haben (beispielsweise „Veronika beschließt zu sterben“).

Dass ihre Homosexualität in ihrer kleinen Heimatstadt ein so großes Tabu- und Problemthema ist, und das in den 1990er-Jahren, hat mich schon etwas verwundert. Andererseits spielt die Geschichte natürlich in Amerika…

Einen Teil hätte sich Frau Brown meiner Meinung nach unbedingt ersparen können. Nämlich die Geschichte mit den Göttern und Göttinnen der griechischen Mythologie. Das ist derart an den Haaren herbeigezogen und ich habe das Gefühl, sie wollte die Geschichte damit nur strecken.

Trotzdem alles in allem ein unterhaltsames, spritziges Büchlein, das man gut und gerne mal zwischendurch lesen kann – aber nicht unbedingt gelesen haben muss…

Meine Bewertung: :stern: :stern: :stern: / :stern:


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Nichts ist schöner und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!
(Kurt Tucholsky)
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von Anzeige » 02.03.2008, 17:31

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Re: Brown, Rita Mae - Venusneid

Beitragvon wolves » 02.03.2008, 18:21

Susannah hat geschrieben:Einen Teil hätte sich Frau Brown meiner Meinung nach unbedingt ersparen können. Nämlich die Geschichte mit den Göttern und Göttinnen der griechischen Mythologie. Das ist derart an den Haaren herbeigezogen und ich habe das Gefühl, sie wollte die Geschichte damit nur strecken.


Den Teil fand ich auch schlecht gelungen. Und interessanterweise an genau den Teil konnte ich mich noch erinnern. :shock: Ansonsten ist mir der Inhalt nicht mehr im Gedächtnis geblieben, außer das ich das Buch vor langer Zeit mal gelesen habe.
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon marilu » 12.03.2008, 07:16

"Venusneid" habe ich Anfang der 90er gelesen (so mit 16 Jahren?). Es war der erste Roman von Rita Mae Brown, den ich las und der Anfang einer "Liebe". Inzwischen stelle ich fest, dass ich zumindest von diesem Roman nur noch die grobe Handlung weiß, aber keine Charaktere oder Details mehr zuordnen kann.
Um die Romane zu lieben, darf man wahrscheinlich nicht zu kritisch sein und muss sich einfach auf Browns Erzählstil einlassen. Ihr Humor und ihre Fantasie wirkten immer positiv auf mein Herz.
Am liebsten mag ich die Geschichten um die Hunsenmeir-Schwestern ("Bingo", "Jacke wie Hose" und "Böse Zungen"), aber auch "Wie du mir, so ich dir" und "Herzgetümmel".
Vielleicht sollte ich einiges nochmal lesen - und schauen, ob meine positiven Eindrücke mit ca. 13-15 Jahren Mehr an Lebenserfahrung noch immer standhalten. :grübel2:

Rita Mae Brown gehört allerdings auch zu den Autoren, bei denen man sagen kann: "Kennst du eins, kennst du alle". Wenn man nicht begeistert von ihrem Stil ist, können einem die Wiederholungen irgendwann ziemlich auf den Geist gehen. Ihre "aktuellen" Romane (z. B. "Alma Mater") haben mich jedenfalls sehr enttäuscht.
Scharfsinnig bin ich von Montag bis Freitag. Übers Wochenende leiste ich mir den Luxus der Dummheit.
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