Das ungeliebte Mondenkind

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    Re: Das ungeliebte Mondenkind

    Gwynever - 11.09.2007, 14:34

    Das ungeliebte Mondenkind
    Ungeliebtes Mondenkind

    Die Nacht dämmerte bereits und draußen waberte ein leichter Nebel vom See her. Die Luft roch herrlich frisch und klar. In dem gemütlichen Kaminzimmer in Seehain jedoch war davon nichts zu spüren. Die Luft hier drin war warm und leider auch etwas abgestanden.
    Gwynever fühlte sich von Minute zu Minute unwohler – sie wahr alles andere als eine Freundin, der von Menschen gebauten Häuser und der Enge und Künstlichkeit, die sie mit sich brachten, außerdem fehlte Ihr die Nähe zu Wilhelmina – die Tatsache aber, dass sie hier (ENDLICH) unter Freunden weilte, Menschen, Gnome, Zwerge, Draenei und sogar Elfen, die sie so akzeptierten, wie sie war, ließ sie das Unbehagen überwinden.
    Lady Relina verkündete gerade, dass der offizielle Teil nun vorüber sei und das man sich jetzt formloserer Konversation widmen könne, da ertönte bereits der Ruf von irgendwo her: „Lady Gwynever, Ihr habt uns noch überhaupt nichts von Eurer Herkunft erzählt – nicht das sie für uns in irgendeiner Weise relevant wäre, aber es wäre doch schön zu hören, wo Ihr Eure Wurzeln habt.“ Alle ringsum verstummten und schauten sie interessiert an.
    Gwynever schluckte. Sie sollte ihre Geschichte erzählen? Die Geschichte, die Ihr so verhasst war, wie sonst nichts auf der Welt? Aber war sie nicht endlich unter Freunden? Wem, wenn nicht ihnen, konnte sie sich anvertrauen? Eine innere Stimme sagte Ihr: „Sträube dich nicht so – dummes Mädchen – darüber zu reden wird dir gut tun.“
    Sie nahm sich ein Herz, räusperte sich und sprach: „In Ordnung, ich werde Euch von mir erzählen, aber bitte – lasst uns dafür nach draußen gehen, ich entzünde uns ein gemütliches Feuer und werde Euch etwas von dem zubereiten, dass ich heute erlegen konnte – diese Wände erdrücken mich einfach.“

    „Mein vollständiger Name, der mir von meiner Sippe bereits vor meiner Geburt gegeben wurde, lautet Gwynever Nîvaé êlun. Das heißt in der Gemeinsprache soviel wie „geliebtes Mondenkind“ – ein Name, wie er unpassender nicht hätte sein können.
    Meine Kindheit verbrachte ich in der unwirtlichen aber wunderschönen Wildnis von Azshara. Meine Eltern – beide Priester der Mondgöttin – waren bei meiner Geburt bereits viele hundert Jahre alt und in der Gemeinschaft der Kaldorei hoch angesehene Leute. Meine Mutter rühmte sich, zur Hälfte von den Elfen aus Quel`Thalas abzustammen. Ihr Vater war dort ein großer Weber der arkanen Magieströme. Dieses Erbe war Ihr deutlich anzusehen. Ihre Haut war heller, ihr Knochenbau zarter und vor allem ihr langes, seidiges Haar, das gesponnenem Gold glich, ließen keinen Zweifel daran, dass sie von den Hochgeborenen abstammte, was sie auch immer wieder gerne betonte. Die meisten Angehörigen ihres Berufstandes, meinen Vater eingeschlossen, fühlten sich im Allgemeinen dazu berufen den Schmerz dieser Welt zu lindern, die Kranken zu heilen und die leidenden Seelen zu stärken, anders erging es da meiner Mutter. Sie fühlte sich zu Höherem berufen. Ihr Ziel war es, den Geist Elunes völlig zu ergründen und zu Ihrem Sprachrohr auf Erden zu werden. Dazu gab sie sich unablässiger Meditation und mancherlei fragwürdiger Forschung hin. Sie verfiel ganz und gar der Macht der Schatten und vergas darüber hinaus, dass Elunes größte Gabe an uns nicht im Zorn zu sehen ist, sondern vor allem in ihrer Güte.
    Zunächst wollte scheinbar niemand etwas bemerken, rühmte doch alle Welt ihre Schönheit, ihre Klugheit und ihre beispiellose Hingabe an die Mondgöttin. Auch mein braver Vater wollte von all dem nichts sehen, viel zu glücklich war er, dass die schönste Frau weit und breit ihn zum Gefährten erwählt hatte. Als sie nach vielen, vielen Jahren des Hedonismus, des Hochmuts und des Wahns beschloss ein Kind in die Welt zu setzen, kam es zum entsetzen aller sehr kränklich und schwach zur Welt.
    Krankheit war etwas das mein Volk zu dieser Zeit nicht kannte, erstrahlte der große Weltenbaum doch noch in voller Pracht. Niemand konnte sich also erklären wie aus der Verbindung zweier solch angesehener Kaldorei ein solch schwacher und kaum lebensfähiger Funke hervorgehen kann. Meine Mutter war außer sich vor Zorn und Verzweiflung. Was dachte sich Elune dabei ihr ein solches Kind zu schenken? Lange beriet sich der hohe Sippenrat darüber wie mit mir zu verfahren sei, hatten doch alle Angst davor ich könnte infektiös auf die gesamte Gemeinschaft wirken. Letztlich beschloss man mich in die Obhut des Tempels zu geben, separiert von allen anderen zu verwahren und mir das nötigste an Pflege angedeihen zu lassen, das nötig ist, um mich gerade am Leben zu erhalten. Sollte doch Elune darüber entscheiden, ob dieses merkwürdige Kind leben oder sterben wird.

    Doch es kam anders: Einige Wochen nach meiner Geburt stand ein wilder, bärtiger Elf, dessen Augen das Alter von Jahrtausenden verrieten vor den Grenzen unserer Ansiedlung. Zunächst erkannte ihn niemand, hatte er sich doch schon vor einer Ewigkeit aus dem Gemeinschaftsleben der Sippe zurück gezogen. Erst als er meinen Vater aufsuchte und ihn mit schmetternder Stimme schalt auf Grund der Frevel die in diesen Mauern geschehen, erkannte er seinen eigenen Großvater, der vor Jahrhunderten ausgezogen war um den Lehren des Halbgottes Cenarius zu lauschen.
    „Der Wind pfeift es durch das Geäst und die Krähen plappern es von den Bergspitzen. Hier geschieht ungeheures Unrecht und die Verderbtheit Eurer Gemahlin stinkt zum Himmel, dass es mir den Magen umdreht. Ich verlange, dass Ihr mir das Kind aushändigt. Ich will es erziehen und ihm ein Leben ermöglichen, dass einer freien Elfe geziemt.“
    Diese Worte brachten meine Sippe in eine ernste Bredouille. Die Aussicht das merkwürdige Kind los zu sein, war nur all zu verführerisch. Auf der anderen Seite sträubten sie sich dem Willen dieses unverschämten alten Zausels nachzukommen. Letztlich war es meine Mutter, die mit kreischender Stimme schrie: „Soll er es haben, das unheilige Balg. Mich schert es nicht, wollen wir hoffen, dass seine Verderbtheit und Krankheit in mit hinunter ins Unglück ziehen.“
    Was die Zukunft jedoch tatsächlich bringen würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand erahnen ...

    *hust* Gwynever räusperte sich: „Meine Stimme ist schon ganz rau vom erzählen. Für heute soll es erst einmal genug sein. Ich möchte Euch warnen. Was Ihr weiter hören werdet wird geprägt sein von Schrecken, Trauer, Angst und Tod, wenn Ihr so es hören wollt, dann verspreche ich Euch bald weiter davon zu berichten.



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