Eine Begegnung mit Folgen

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    Re: Eine Begegnung mit Folgen

    rockyhund - 27.10.2007, 12:40

    Eine Begegnung mit Folgen
    Es klingelte an der Tür und Wanda wischte sich die nassen Hände in ihrer Schürze ab, um nachzusehen, wer noch spätabends etwas von ihr wollte. Wanda lebte mit Kuno, einem liebevollen 5jährigen Berner Sennen-Rüden, der täglich mit Wanda in die Praxis zur Arbeit ging, denn Wanda war die einzige Tierärztin weit und breit in einem kleinen Dorf am Rande der Grenze zu Österreich.

    Als Wanda die Tür öffnete sah sie in die sorgenvollen Augen eines jungen Mannes, der einen kleinen Welpen auf seinem Arm hielt.

    “Was haben wir denn da für ein kleines Wollknäuel”, rief Wanda aus, als sie den kleinen flauschigen Welpen sah, “kommen sie erst mal in die Wohnung und erzählen sie was los ist." Kuno, der alles genau beobachtet hatte, kam vorsichtig zu dem jungen Mann heran, um diesen Winzling zu beschnuppern.
    Der junge Mann sagte, dass er diesen Welpen erst seit zwei Tagen hätte und dass der Hund sich am heutigen Abend furchtbar eine Pfote an einer Glasscherbe geschnitten hätte.

    Wanda nahm Tessa, ebenfalls einen Berner Sennenhund von 8 Wochen, in ihre Arme und trug sie in ihr Behandlungszimmer. Die kleine Dame zitterte am ganzen Körper und steckte ihr Köpfchen unter Wandas Arm. Kuno folgte mit erhobener Nase und wedelte aufgeregt, als Wanda Tessa auf den Behandlungstisch setzte.

    “So, nun wollen wir uns mal dein Pfötchen ansehen”, sagte Wanda mit ruhiger netter Stimme zu Tessa. Sie nahm eine Brille mit Lupe und eine Pinzette und schaute sich die Pfote gründlich und genau an. Tessas Herrchen hielt seine junge Hündin und mochte gar nicht hinsehen, als Wanda einen großen Glassplitter aus dem Ballen von Tessas Pfötchen zog.

    "Das wäre geschafft", sagte Wanda erleichtert und begann, Tessa einen Druckverband anzulegen. Tessa war ganz tapfer und starrte das riesig große Tier an, das da seinen Kopf auf den Behandlungstisch legte. Wanda setzte Tessa auf den Boden, doch Tessa stand wie angewurzelt mit diesem Verband an ihrem Fuß, begann langsam zu wedeln und starrte Kuno mit großen Welpenaugen an.

    Kuno ging vorsichtig auf Tessa zu und beleckte ihr Welpenschnäuzchen, was Tessa ihre verletzte Pfote und den Verband vergessen ließ und ebenfalls an Kunos Lefzen leckte.
    Martin, Tessas Herrchen, lachte und sah Wanda mit einem freundschaftlichen Blick an und sagte, “ich glaube Kuno hat seinen Beschützerinstinkt entdeckt, der spürt genau, dass meine Tessa doch ein wenig Angst hatte”. Der Blick von Martin brachte bei Wanda eine leichte Röte ins Gesicht, denn die Sympathie schien von den Hunden auf die Menschen übergesprungen zu sein.

    Martin schaute Wanda an und fragte sie, ob er denn am nächsten Tag wiederkommen solle. "Ja, das wäre besser", antwortete Wanda immer noch etwas verlegen dreinblickend. "Ich würde sagen so gegen 18.00 Uhr, wenn es recht ist".

    Martins Herz pochte so laut, dass er dachte Wanda könnte es hören und er spürte mit einem mal, dass die Luft in diesem Raum elektrisierend wurde.
    “Ja, gute Zeit”, sagte Martin, während er sich unbeholfen zu den beiden Hunden kniete und sie streichelte.
    Was bin ich bloß für ein Idiot, dachte Martin, wieso bekomme ich jetzt nur diese paar Wörter heraus und wieso habe ich ausgerechnet jetzt eine Sprechblockade?

    Wanda begleitete Martin zur Tür und gab ihm Tessa in den Arm. "OK, dann gute Besserung und wir sehen uns morgen abend um 18.00 Uhr", brachte sie gerade noch hervor. Martin drehte sich zu ihr um mit einem Lächeln im Gesicht und erwiderte, dass er sich freue auf den nächsten Tag.

    Kuno setzte sich neben Wanda, die wie apathisch am Küchentisch saß und auf einmal laut lachen musste.

    Der nächste Tag war für Wanda ein ganz normaler Arbeitstag in der Praxis, doch am späten Nachmittag, wurde sie doch ein wenig unruhig und nervös.
    Irgendwie fand sie, dass ihre Haare nicht richtig lagen und immer in ollen Jeanshosen herumzulaufen ging ihr heute ganz besonders gegen den Strich.
    Sie war mit ihren Gedanken ganz wo anderes, dass sie selbst nicht merkte, dass Kuno schon eine ganze Weile mit der Leine im Maul auf sie wartete.

    Es war 17.00 Uhr und Wanda schmiss sich in ihre dreckigsten Hundesachen, um noch schnell eine Runde mit Kuno auf dem Feld zu laufen. So eilte sie aus dem Haus, rannte mit Kuno die Straße zum Feld entlang als neben ihr wie aus dem Nichts ein Auto erschien, dessen Fahrer gerade noch bremsen konnte. Wanda blieb wie angewurzelt stehen und rief noch Kunos Namen, doch Kuno jaulte bereits auf, fiel zu Boden und als der Fahrer des Pkw`s hektisch aus dem Wagen sprang, schaute Wanda in Martins Gesicht.

    Martin war am fluchen, denn er konnte es überhaupt nicht verstehen, dass er die Beiden übersehen konnte, er fragte nicht lange sondern hob den schweren Hund in seinen Kombi und schaute Wanda nur noch hilflos an. „Schnell zu mir nach Hause“, sagte Wanda aufgeregt, „ ich muss Kuno erst einmal untersuchen und hoffe nicht, dass er sich was gebrochen hat!“ Schnell setzten sie sich ins Fahrzeug und es dauerte nur eine kurze Zeit, da waren sie bei Wanda im Haus.

    Martin, der noch immer sichtlich geschockt über den Vorfall war, hielt seine Tessa auf dem Arm und stand stumm neben Wanda, die Kuno abtastete. Kuno leckte ihr über die Hände und schien außer einem Kratzer über dem linken Auge nichts weiter an Verletzungen aufzuweisen. "Das ist nochmal gut gegangen", Wanda atmete auf und Martin war so erleichtert, dass er voller Freude den Arm um Wandas Schulter legte.

    Wanda fing mit einem mal an laut zu lachen und sagte, “wir sehen ja lustig aus und wir stehen hier wie zwei begossene Pudel!”
    Wanda schaute an sich herunter und war über und über mit Schlamm bedeckt und Martin, der sich in gutes Zwirn geschmissen hatte, sah kein bisschen besser aus. “Ja wie zwei heilfrohe glückliche Pudel” und er musste selbst auch lachen “lass uns heute Abend auf diesen glücklichen Ausgang einen Wein trinken, ich hätte noch ein gutes Tröpfchen im Auto.”

    Autoren: wölfin, rockyhund



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