Ein Spazeirgang

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    Re: Ein Spazeirgang

    Albis Otison - 08.09.2007, 19:03

    Ein Spazeirgang
    Aus dem alten Forum:

    vanWal

    07.09.2006 19:55: Ein Spaziergang


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    Einer der Baerensteiner hat mir bezüglich eines Handelsgeschäfts geschrieben. Daraus habe ich eine kurze Spielszene gebastelt, vielleicht für Euch interessant?

    Strahlender Sonnenschein brachte das Messing, mit dem das Kopfsteinpflaster der Strasse eingefasst war, zum Glänzen, als Jericho staunend die Dronningsgasse hinunterschritt. Jannis van Wal plauderte unentwegt auf ihn ein. Die Laune des Hauptkontors war nicht minder sonnig als das Wetter und der runde schwarze Hut wippte fröhlich auf dem Kopf des Hauptkontors

    „Meine Kontore, die eure Ladung vor der Einfahrt in unseren Hafen sichteten, berichteten mir, das ihr uns zweihndert Stämme von einem Klafter Umfang und vier Klaftern Läge gebracht habt. Mein Mitarbeiter schätzte, dass das Holz über drei Jahre aufgelagert ist, es stellt eben darum einen großen Wert für uns dar. Die Stadt dankt euch für diese Lieferung!“ Die Stimme des hochaufgeschossenen Kaufmannes war ein begeisterter Singsang und Jericho liess sich unter dem Eindruck der beidseitig stehenden Patrizierhäuser mit den geschäftig umherlaufenden Trutzhavenern zu einem lächelnden Nicken hinreissen.

    Doch bevor der Bärensteiner etwas erwiedern konnte, fuhr der fröhliche Hauptkontor schon fort. “Wir werden das Holz dafür verwenden in Kargath den Hafen weiter auszubauen, der bedauerlicherweise zerstört wurde. Die gröbsten Ausbesserungen sind bereits getan, aber erst diese Lieferung garantiert, dass Port Verano wieder erblühen kann. Selbstverständlich geben wir das Material ohne mehr Aufschlag als es Transport und Verladung kosten würde weiter. Ich möchte euch je Stamm zwei Kupfer zahlen, einen für das Fällen und herrichten und einen für Transport und Verladung. Die Verschiffung entgelte ich selbstverständlich zusätzlich, sagen wir mit Acht Gold pauschal, da sich eure Reise hierher sicher nicht ausschliesslich aus dem Holztransport begründet, nicht wahr?“

    Jericho überschlug den zu erwartenden Betrag kurz, pfiff durch die Zähne, öffnete den Mund und wurde erneut von van Wal unterbrochen: „Nein, dankt mir nicht. Gutes Gold für gute Ware, das ist das Motto unserer Stadt. Um die Entladung braucht ihr eure Leute nicht zu bemühen, sie ist eine Leistung der Stadt, wie sei unseren guten Freunden zukommt.“

    In diesem Moment erreichten die beiden Spaziergänger eine Straßenkreuzung und warteten kurz den vorüberziehenden Wagenverkehr ab. Zwischen zwei Häusern glitzerte das azurblaue Wasser des Hafens und Jericho konnte einen Blick auf das Schiff werfen, mit dem er angereist war. Etliche kurze Mehrriemenbote schwirrten, wie schwarze Käfer um einen Pferdekadaver, um das Schiff und der Bärensteiner konnte in einem kurzen Blick erkennen, dass bereits wuchtige Stämme von Ersterem in Letztere entladen wurden. „Wir werden entladen“, brachte er hervor. Der Tonfall liess offen ob es sich um eine Feststellung oder eine Frage handelte.

    „Oh, ja“, plauderte der weitausschreitende Hauptkontor nebem ihm „Zeit ist Geld, das Motto unserer Stadt. Aber wir waren bei Gastfreundschaft. Mein lieber Jericho bitte gewährt mir das Privileg euer Schiff zu unseren Werften nach Orkenend verholen zu lassen und dort im Trockendock rundum auf Schäden und Verfall prüfen zu lassen. Im Falle des Falles werden wir es auf unsere Kosten ausbessern und wiederherstellen. Bitte, gebt uns Gelegenheit für diese kleine Geste, es bedeutet Trutzhaven so viel.“

    „Kommen wir nochmal auf das Entladen zurück“, sagte Jericho und blickte zu van Wal auf, doch bevor er fortfahren konnte, plauderte der Hauptkontor schon weiter: „Solange seid ihr selbstverständlich mein Gast ich habe euch ein Zimmer in meinem Haus herichten lassen. Eure Offiziere residieren im Goldenen Anker. Für eure Mannschaft wird es sicher attraktiv sein, die Tavernen von Orkenend aufzusuchen. Die zwei Tage werden in Windeseile vergehen.“

    Jericho staunte: „Zwei Tage? Ein Schiff überholt ihr in zwei Tagen?“
    „Aber ja“, grinste van Wal „Besprechen wir das doch heute Abend beim Tafeln im Goldenen Anker, Greta und Albis freuen sich schon, euch wiederzusehen. Ihr und euer Kapitän sind selbstverständlich meine Gäste.“

    Nun war es an Jericho zu lächeln.
    Inzwischen hatten die Beiden die hafennahe Torgasse erreicht. Die Patrizierhäuser waren hohen, spitzgiebeligen Speichern gewichen, aus deren Toren Waren aller Art herausgefahren wurden.
    Die Handkräne unterhalb der abendsonnenbeschienenen Dächer hoben und senkten unablässig Säcke, Körbe, Kisten und Tonnen.
    Ringsumher schallte das informative Rufen der Schauerleute, die die Lasten hemdsärmelig hin- und wegschafften.
    Es roch nach Pfeffer, Kaffee, Speck und Pferd.

    Vor einem Speicher, der unbenutzt schien, blieb van Wal schliesslich stehen: „Bei der Gelegenheit möchte ich euch dies hier zeigen, Jericho“` lächelte der Hauptkontor: „Ein Trutzhavener Speicher, den ich Euch zur Errichtung eines Handelskontors überlasen möchte. Es kostet euch im Monat den symbolischen Preis eines Silber. Alle Ware die ihr anschifft wir, solange sie hier gelagert ist, nicht den Zöllen unterworfen. Über unsere Hohe Tafel könnt ihr sie an Interessenten verkaufen, die wiederum, abgesehen von einer kleinen Gebühr für den abgeschlossenen Handel, keine Zölle zahlen, solange die Ware nicht in die Satdt verbracht wird. Das Kontor wird, obwohl gemietet, somit zu Eurem Grund. Ein kleiner Teil Heimat, eine Prise Bärenstein in unseren Mauern!
    Der Kontorsleiter erwirbt den Titel eines Konsuls und erhält das Kleine Bürgerrecht. Somit darf er sich zwar nicht in ein Amt wählen lassen, aber es wird auch nur sein Immobilienvermögen besteuert, so er welches bei uns erwirbt. Sein Anlagevermögen bleibt unangetastet. Er wird Mitglied des Auswärtigen Rates, der dem Kontor in allen Fragen des Aussenhandels zur Seite steht und in Fragen der Schutz und Wehr sogar ein Vetorrecht erhält. Dafür hat der Auswärtige Rat allerdings auch ein Kriegsschiff zu stellen, das zur Verteidugung der Stadt im Hafen stationiert wird. Ein Konsul, ungeachtet ob er dem Auswärtigen Rat beitritt oder nicht, rangiert gesellschaftlich gleich einem trutzhavener Kapitän und ist in unserer Stadt eine sehr hoch geachtete Persönlichkeit, die jederzeit ohne Umwege Zugang zu mir oder einem anderen Mitglied der Versammlung der ehrbaren Kaufleute und Kapitäne hat. Unabhängig davon ist ein Kontor in Trutzhaven eine hervorragende Möglichkeit nicht nur den Handel zwischen unseren Nationen, sondern auch zu den anderen, in Trutzhaven ansässigen Handelspartnern aufzunehmen, zu befördern und auszubauen.“

    Jericho blickte zum Giebel des butzenbeglasten vierstöckigen Bauwerks empor. „Dort könnte euer Wappen hängen, der Seemarker Speicher steht gleich nebenan“, plauderte van Wal: „Was sagt ihr zu dem Angebot?“

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    Albis (M+)

    12.09.2006 20:53: RE: Ein Spaziergang


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    "Ich liebe die kleinen Geschichten aus dem Geschäftsleben des Kollegen van Wal"

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    vanWal

    15.09.2006 17:53: RE: Ein Spaziergang


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    Und hier ist auch schon die Antwort:

    Es dauerte einen Moment bis Jericho merkte, das jetzt wohl seine Gelegenheit gekommen war etwas zu sagen. Wo sollte er anfangen:
    “Zuerst einmal danke, für die Einladung heute Abend und in euer Haus. Ich nehme diese gerne an. Das Angebot mit dem Schiff und der Unterbringung der Offiziere und der Mannschaft kann ich leider nicht annehmen, halt wartet,“
    sagt Jericho schnell und hebt besänftigend die Hand als er sieht, das der Hauptkontor ihn unterbrechen möchte und fährt lächelnd fort. „Ich kann euer Angebot nicht annehmen, da es nicht mein Schiff ist. Aranien ist ein Binnenland, wir haben nur Flussschiffe, ich habe dieses Boot am Seehafen von Aredroque für die Überfahrt gemietet. Ich kann also nicht über das Schiff entscheiden.“
    Während er erzählt betreten beide den Leeren Speicher und Jericho schaut sich die hohe Halle an und die Büroräume welche sich an der Stirnseite befinden. „Wisst Ihr, bis jetzt hat Furthen immer sehr konservativ gehandelt,nur mit den nächsten Nachbarn. Ich habe aber vor, das zu ändern. Ein Furthener Kontor scheint mir dafür die Rechte Basis zu sein
    Also macht die nötigen Papiere fertig und last uns heute Abend darauf anstoßen. Es gilt viel zu organisieren. Zuerst einmal, wir können noch 9 Schiffsladungen Holz liefern. Dann muss ich ein paar Leute anstellen. Ich werde einen Stellvertretenden Kontorleiter benötigen und weiter Leute um hier nach und nach einen Umschlagplatz zu organisieren. Für den Transport der Waren werdet Ihr mir bestimmt gute und vertrauenswürdige Kapitäne empfehlen können. Je nachdem wie es läuft, kaufen wir auch ein Schiff.“ Voller Euphorie schaut sich Jericho noch einmal um und wendet sich dann wieder an den Herrn van Wal: „Seemark ist unser Nachbar? Stimmt es eigentlich das die pleite sind?“

    Das Wappen der Baerensteiner könnte somit aufgehängt werden ...juhuuu!

    Das geht ja rasant vorwärts. Doch was wird van Wal ihm antworten?

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    vanWal

    18.12.2006 13:48: RE: Ein Spaziergang


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    Der Hauptkontor lachte, als beide mit hallenden Schritten durch den leeren aber gründlich gereinigten Speicher gingen: „Das ist das Schöne, beim Handel mit Fürstentümern, sie können nicht pleite gehen. Solange auch nur ein Bauer eine Rübe in einem Acker zieht, ist ein Fürstentum kreditwürdig. Auf schlecht wirtschaftende Fürsten folgen wieder gut wirtschaftende. Wichtig ist nur, dass man sie Verträge 'im Namen des Fürstentums' unterzeichnen lässt.“

    Die Wände der Schreibstube, die beide nun betraten, waren mit dunklem Holz getäfelt, in dem bis unter die Decke Registraturschubladen eingelassen waren,. Eine jede war beschriftet mit den Namen bekannter und exotischer Orte. Van Wal wies auf den ausladenden Schreibtisch, hinter dem ein mit Walfischleder bezogener Sessel stand. „Ich stelle Euch gerne einige junge Kontore vor, die Euch bei der Einrichtung und bei den ersten Verhalndlungen mit Kapitänen und Hafenarbeitern zur Seite stehen würden.“

    Der Hauptkontor führte seinen Gast an ein Fenster, von dem aus beide einen guten Blick über den Hafen hatten: „Der Aredoquiner wird sich wundern, welch Fürsorge ihm von unserer Seite aus zu Teil wird. Aber das hat auch ein Gutes“, lachte van Wal: „Auf diese Weise wird sich rumsprechen, wie einträglich es sein kann, Baerensteiner nach Trutzhaven zu liefern.“

    Auf den, im Abendsonnenschein rotgolden glitzernden, Wellen des Hafenbeckens fuhren unermüdlich Entladekähne und Hafenschlepper zwischen den großen Schiffen und den zahlreichen Speichern hin und her. „Es gibt mehrere Möglichkeiten, an Laderaum zu kommen. Zum Einen wird Tonnage an der Hohen Tafel gehandelt, dort tragen die freien Kapitäne ein, wohin sie zu fahren gedenken und ihr könnt euch bei ihrer Reise einkaufen. Desweiteren ist es möglich mit einem der großen Handelshäuser, die über eigene Schiffe verfügen, einen Vertrag zu schliessen und an deren Routen zu profitieren. Das wäre nicht ganz so riskant, aber auch nicht so ertragreich, wie der Erwerb von Frachtraum bei den freien Kapitänen.“

    Der Hauptkontor räusperte sich „Und es gäbe da noch eine dritte Möglichkeit.“ Der große Mann wandte sich zu Jericho um und schaute den Baerensteiner ernst an: „Die Stadt könnte Euch, sozusagen als Freund, Tonnage und Frachtraum überlassen und einige Schiffe nach Eurem Wunsch über das Meer fahren lassen. Für die Anfangszeit hättet Ihr somit keine Kosten und kein Risiko zu tragen. Es gäbe da allerdings eine Bedingung, oder nennen wir es lieber Gefallen, um den wir Euch bitten würden.“

    Van Wal trat an den Schreibtisch und rollte eine Karte der Mittellande aus. Nur kam Jericho diese Art der Darstellung befremdlich vor, die Seegebiete waren durchzogen mit Linien und Schraffuren, allüberall mit seltsamen Zeichen, Zahlen und Buchstaben bezeichnet. Das Land jedoch, war blank und weiss. Keine Territorien, Berge, Städte oder Grenzen waren eingezeichnet. Van Wal zeigte auf einen innerländischen Punkt, etwas nördlich der Stelle, wo Jericho Valariot vermutete: „Dort liegt Melthron, ein wichtiger Handelspartner für uns, wir beziehen Korn daher und das wird sehr benötigt, denn Valariot trägt immer noch schwer an der Verheerung durch das Chaos.“ Der Hauptkontor blickte wieder auf: „Wir möchten eine Karawane zusammenstellen, die das Korn nach Caldor bringt, aber die Reise geht durch wildes Gebiet. Wir bräuchten Begleitschutz. Könntet Ihr da was für uns tun?

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    vanWal

    18.12.2006 13:50: RE: Ein Spaziergang


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    Interessiert beugt sich Jericho über die Karte und überlegt.
    Dann schaut er zu von Wal auf, der ihn etwas überragt.

    "Nun, das ist ein großzügiges Angebot, welches Ihr uns unterbreitet. Ich habe zwar Soldaten angefordert aber bisher ist noch niemand eingetraoffen. Es wird auch noch einige Zeit dauern bis Sie hier sind. Ich kann aber einer logistischen Erfahrung beim zusammenstellen von bewachten Expeditionen dienen, damit haben wir auf Baerenstein einige Erfahrung, und sobald meine Mannen hier sind, einige mit der Expedition senden. Natürlich werde ich auch die Kosten für die Expedition übernehmen. Dann bräuchte ich aber vorher genau Listen über unseren nutzen in Form der Frachtraten. Wenn euch damit aber geholfen ist wird euch Baerenstein gerne zu Diensten sein.

    Ausserdem könnt Ihr direkt ein Schiff zu diesem Hafen schicken (eine Weile sucht Jericho auf der Karte, bis er den gewünschten Hafen südlich von Aranien findet. Ich werde veranlassen das eine Schiffsladung Korn bereit liegt, wenn der Preis akzeptabel ist.

    Grundsätzlich kann ich mir gut eine Kooperation auf diesem Gebiet gut vorstellen. Ihr helft uns bei Transpoprten übers Meer und ich helfe euch bei Binnentransporten."

    Erwartungsvoll schaut Jericho zum Hauptkontor auf und freudige Erwartung spiegelt sich in seinen Augen wieder.


    ....



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