Arader Tümmler

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    Re: Arader Tümmler

    Dieter - 26.08.2005, 22:21

    Arader Tümmler
    Arader Tümmler
    Von Dieter Tödtemann & Manfred Biringer


    Arader Tümmler Blau
    (Foto: Manfred Biringer, Fürstenfeldbruck)
    Die Arader Tümmler wurden um 1850, von Deutschen und Ungarischen Siedlern im damaligen Banater Siedlungsgebiet (das heutige West Rumänien, ein Teil der jugoslawischen Woiwodina und einem Teil der ungarischen Batscka), vor allem aber in und um die Stadt Arad gezüchtet. Sie wurden aus Polnischen Elstertümmler, Danziger Hochflieger und Szegediner Tümmler erzüchtet. Schon damals waren es hoch- und ausdauernd fliegende Tauben, die in geschlossenen Schwärmen zwischen 5 und 7 Stunden, in sehr hoher Höhe flogen.

    Um 1900 waren verschiedene Linien der Arader Tümmler im ganzen Banat und in verschiedenen Teilen Transilvaniens und der Batschka bekannt. Besonders verdient machten sich die Arader Züchter Meister, Schwarz, Schmidt, Balassa und Szabo, die Sathmarer Züchter Klein, Balog, Bajor und Sandor und die Batschkaer Züchter Bendes, Mairovitz, Zakarias,Laszloffy und Simon.
    So entstanden verschiedene Zuchtlinien wie die Balassa Gelb- und Rotfahlen, die Blaufahlen von Mairovitz und Simon und die Blauen von Meister und Bajor. Aus diesen Zuchtlinien entstand der Grundstein der heutigen Arader Tümmler.

    Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Arader bindigen Tümmler, so die damalige Bezeichnung, fast verschwunden und einige Züchter versuchten aus den wenigen zur Verfügung stehenden Tieren, die Rasse wieder zu beleben und zu verbreiten, was nur sehr langsam und schwierig gelang. In den folgenden 30 Jahren entwickelten sich die Arader Tümmler nur sehr langsam, da die wenigen Züchter fast keine Tiere veräußerten und wenn dies der Fall war, dann zu sehr hohen Preisen. Zur damaligen Zeit war es die Trendzucht und nur wenige Züchter konnten die hohen Preise bezahlen. Fast gleichzeitig züchteten im serbischen Teil des Banates (in der Woiwodina), etliche Züchter eine eigene Linie der Arader Tümmler heraus, die sie Banater Hochflieger, oder Zrenjaniner Tümmler nannten. Diese unterscheiden sich lediglich durch die Anzahl der Schwanzfedern (mind. 14 Stück) und den Rosettensitz (dieser sitzt wesentlich tiefer), auch die Flügel müssen unter dem Schwanz getragen werden.

    Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erlebten die Arader Tümmler einen derartigen Aufschwung, daß sie fast in allen Städten des Banats und Transilvaniens, sowie der Batschka und Woiwodina, gezüchtet und gehandelt wurden. Zuchtanlagen von 100 - 200 Tieren waren keine Seltenheit. Die Zentren waren: Arad, Temeschburg, Lugosch, Hatzfeld, Varschetz, Belgrad, Neu-Satz, Szeged, Makko, Großvardein, Sathmar, Baia Mare, Klausenburg, und Odorhei um nur einige zu nennen.

    Im Jahre 1955 wurde dann endlich in Klausenburg, im Rahmen der Zuchtanarkennungskonferenz der damaligen Sozialistischen Länder, ein einheitlicher Standard der Arader Tümmler, für Rumänien, Ungarn und Jugoslawien, unter den Namen Arader bindige Tümmler, geschaffen. Nach diesem Standard wird auch heute noch in diesen Ländern gezüchtet. In den darauffolgenden Jahren verbreiteten sich die Arader Tümmler stetig und es wurde auch die Flugeigenschaft dieser Rasse, innerhalb verschiedener Flugvereine, gefördert.
    1960, im Rahmen eines Nationalen Flugwettbewerbes, wurden Flüge von 6 - 7 Stunden, vermerkt. Die Trophäe für die beste und schönste Flugzeit ging damals an meinen Großvater Franz Biringer, mit 6,45 Stunden. Während dieser Flugzeit waren seine Tiere für ca. 2 Stunden in Oberluft, sprich unsichtbar.

    1961 wurde die Rasse erstmals in einer Internationalen Schau ausgestellt und nach dem damaligen Standard gerichtet und zwar auf der großen Internationalen Intertauschau von Budapest. Zwischen 1970 und 1978 gab es wieder eine Flaute in der Zucht der Arader Tümmler, in ganz Rumänien gab es nur 10 Züchter, in Ungarn 3 und Jugoslawien 2.

    Zwischen 1978 und 1990 erlebte diese Rasse wieder einen Aufschwung, denn es wurde viel mit diesen Tieren geflogen, die beste Flugzeit 1989 betrug 5,20 Stunden, bei hoher Flughöhe.

    Auch in den verschiedenen Intertau Ausstellungen in Brün, Belgrad, Budapest, Bukarest, Leipzig oder Sofia waren die Arader Tümmler recht gut vertreten und erzielten immer gute Preise. Die bekanntesten Arader Züchter waren: Klein, Guttmann, Tausch, Szabo und Straub mit den Blaufahlen, die Brüder Haiberger, Dan, Petracic und Martin bei den Blauen, Biringer, Marcu, und Szabo bei den Gelb- und Rotfahlen, um nur ein paar Namen bekannter Züchter zu nennen. Einige dieser Namen sind bestimmt auch einigen Züchtern des Südosteuropäischen Taubenclubs bekannt. Wenigstens denjenigen aus der alten Heimat.

    Die Arader Tümmler sind reine Hochflieger, die in Schwärmen ab 7 Stück sehr hoch und in geschlossenen Schwärmen fliegen. Um in Oberluft zu gelangen brauchen diese Hochflieger etwas Zeit, also nicht wie bei den Budapester oder Wiener Hochflieger, bleiben aber dann um so länger. Sie sind auch nicht ganz leicht zu trainieren, man sollte da etwas "Hochflugtauben Verstand" besitzen und vor allem Geduld aufbringen. Wenn man es aber dann geschafft hat, ist man sehr erfreut über den ungebremsten Flugwille den diese Hochflieger, trotz all der Höhen und Tiefen ihrer Entstehung, noch besitzen. Hoffentlich bleibt dieser ungebremste Flugwille dieser Rasse noch recht lange erhalten und wird auch weiterhin gefördert. Die Arader Tümmler sind vom Wesen her recht scheu und werden auch nicht leicht zutraulich, sie besitzen noch die typischen Verhaltenseigenschaften der alten Hochflugrassen. Es sind sehr widerstandsfähige und anspruchslose Tiere, die sich auch im Winter sehr um ihren Nachwuchs kümmern und ziemlich robust gegenüber verschiedener Krankheiten sind.

    Mein Großvater Franz Biringer züchtet diese Rasse seit 1939, ununterbrochen in den Farben Gelb- und Rotfahl, als Hauptfarbe und Blau als Nebenfarbe. Als ich 1990, zusammen mit meinem Vater mit der Zucht der Arader Tümmler in Deutschland begann, bekamen wir 4 Paar Gelbfahle, 1 Paar Rotfahle und 4 Paar Blaue aus der Zucht meines Großvaters. Die Blaufahlen legten wir uns im Laufe der Jahre zu, so daß wir jetzt stolze Besitzer von 50 Paar Arader Tümmler sind, selbstverständlich in allen 4 Farben. Wie Sie sehen hat die Zucht der Arader Tümmler eine alte und ohne überheblich zu klingen, auch erfolgreiche Tradition in unserer Familie.

    Da ich nicht nur die Flugeigenschaft der Arader schätzte, sondern mich ihre aparte Schönheit mit den satten und reinen Farben fasziniert, stellte ich diese Rasse 1995, zwecks Anerkennung in Nürnberg aus. Im Mai 1999, bei der Bundesversammlung des BDRG in Cottbus, bekam ich dann den deutschen Standard für meine Arader Tümmler.

    Zu dem Zuchtstandard der Arader Tümmler sei noch folgendes zu vermerken: die Augen sind keine reine Perlaugen, wie sie im Deutschen Standard allgemein bekannt sind, sondern sie sind mit einem bläulichen Schimmer überzogen und hellen sich erst im 2-ten Zuchtjahr auf. Bei den Blaufahlen ist der Rosettensitz, zuchtbedingt etwas tiefer angesetzt und der dunkle Halbmond auf der Oberbrust sollte nicht zu dunkel und zu breit sein, es sollte lediglich eine Abgrenzung zwischen Ober- und Unterbrust sein, auch die Farbe der Blaufahlen ist wesentlich heller als allgemein bekannt. Die Gelb- und Rotfahlen haben wesentlich breitere Binden, als die meisten Bindigen. Die Farbe der Gelb- und Rotfahlen ist sehr intensiv, ja fast dunkel zu nennen.

    Es würde mich sehr freuen wenn es auch noch einige andere Interessenten für diese wunderschöne und aparte Rasse gäbe die mir dabei helfen diese Rasse in Deutschland bekannter zu machen und vor allem die Flugeigenschaften zu fördern und zu erhalten.

    Zum erstenmal dabei,Arader Tümmler blaufahl KP-01-783 bei ZG D.Tödtemann & W.Niepce
    Internationale Ausstellung vom 25 Nov.2001 in Hasselt-Belgien,
    HV/Ehrenpreis mit 96 Punkte,war mit im Flugstich.



    Re: Arader Tümmler

    Dieter - 27.08.2005, 10:14


    Standard

    Arader Tümmler



    Herkunft: Die Stadt Arad in West Rumänien. Seit 1850 bekannt, ab 1955 dort anerkannt.



    Gesamteindruck: Kleine Taube mit etwas gestreckter Figur und sehr lebhaft.



    Kopf: Schmal, gezogen mit leicht ansteigender, gerader Stirn. Volle Rundhaube,

    die in gleichmäßig hochsitzenden Rosetten endet und den Kopf nur wenig überragt.



    Augen: Perlfarbig, lichtblauer Stich mit etwas Roteinlagerung gestattet, im ersten Jahr

    entwicklungsbedingt dunklere Augen. Augenrand bis zweireihig, je nach Farbschlag

    grau bis fleischfarbig.



    Schnabel: Mittellang, schwarz bei Blauen, hornfarbig bei Blaufahlen und Rotfahlen,

    hellhornfarbig bei Gelbfahlen.



    Hals: Mittellang, nicht zu stark, Kehle ausgeschnitten.



    Brust: Breit, voll, etwas angehoben getragen, mäßig vorstehend.



    Rücken: Breit, nach hinten verjüngend, abfallend.



    Flügel: Mittellang, auf den Schwanz ruhend.



    Schwanz: Mittellang, schmal, geschlossen.



    Beine: Mittellang, unbefiedert, Nagelfarbe entsprechend Schnabelfarbe.



    Gefieder: Kurz, fest anliegend.



    Farbenschläge: Blau, Blaufahl, Rotfahl, Gelbfahl



    Farbe und Zeichnung: Nur Bindige, alle Farben rein und gleichmäßig, Blau mit schwarzen Binden

    und Schwanzbinde, Blaufahle mit dunklen Binden und Schwanzbinde,

    Blaufahle haben einen dunklen Halbmond auf der Oberbrust und sind sehr hell bis

    eisfarbig, Rot- und Gelbfahle haben eine intensive Farbe am Hals, Brust und Binden.

    Täuber in Kopffarbe etwas heller gestattet.



    Grobe Fehler: Plumper Körper, hohe Stirn, dunkle Augen, Hängeflügel, tiefer Rosettensitz, gefächerter Schwanz, unreine Flügelschilder.



    Bewertung: Gesamteindruck – Typ – Haltung – Kopf – Schnabel – Augen – Farbe - Binden



    Ringgröße: 7 mm (IV)



    Re: Arader Tümmler

    Dieter - 27.08.2005, 10:15

    Standard Arader Tümmler (Englich)
    Standard Arader Tümmler Origin:



    Standard Arader tuemmler Origin:

    The city Arad in west Romania. Since 1850 admit, starting from 1955 there recognition.



    General impression: Small pigeon with somewhat stretched figure and very lively.



    Head: Narrowly, pulled also easily more rising, straight lines forehead.

    Full round hood, which stand-end rosetten in even end and which head towers above only little.



    Eyes: Perl-colored, light-blue pass with something red storage permitted, in the first year development-causes darker eyes.

    Edge of eye to double-row, depending upon color impact grey to meat colored.



    Bill: Centrallong, black with blue ones, horn-colored with blue-pale and red-pale, lighthorn-colored with yellow-pale.



    Neck: Centrallong, not too strongly, throat low-cut out. Chest: Broadly, fully, something raised carried, moderately managing.



    Back: Broadly, to the rear tapering, sloping.



    Wing: Centrallong, resting on the tail. Tail: Centrallong, narrowly, closed. Legs: Centrallong, nail color unbefiedert according to bill color. Plumage: Briefly, firmly lying close.



    Color impacts: Blue, blue-pale, red-pale, yellow-pale color and design: Only Bindige, all colors purely and evenly, blue with black Binden;und tail-binds, blue-pale with dark binding and tail-binds, blue-pale has a dark halbmond on the upper chest and is very bright to ice colored, red ones and yellow-pale has an intensive color at the neck, chest and binding. Taeuber in head color somewhat more brightly permits.



    Gross errors: Awkward body, high forehead, to dark eyes, hanging wing, deep Rosettensitz, varied tail, impure wing-describe.



    Evaluation: General impression type attitude - head - bill eye color binding ring size: 7 mm (IV)



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