Wunderwerk(e) der Baukunst und Technik

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    Re: Wunderwerk(e) der Baukunst und Technik

    Naina - 06.09.2007, 20:18

    Wunderwerk(e) der Baukunst und Technik
    Prachtbauten im Dschungel
    -------------------------------
    Angkor Wat - die märchenhafte Residenz eines Gottkönigs

    Als der französische Naturforscher Henri Mouhot 1861 durch den Dschungel des nördlichen Kambodscha marschierte, erblickte er eine Reihe hoher Steintürme, die über die Bäume ragten. Es waren die Türme von Angkor Wat, einem der prächtigsten Tempel in ganz Asien, und der erste Hinweis auf die untergegangene Märchenstadt Angkor Thom, einst die Hauptstadt des großen Reichs der Khmer. 500 Jahre zuvor hatten ihre Bewohner sie verlassen, und nun lag sie verborgen und vergessen in dem alles überwuchernden Dschungel.
    Angkor Thom ist nur ein verfallenes Ruinenfeld; dennoch macht es einen überwältigenden Eindruck. Gegründet wurde die Stadt von König Dschajawarman II., der im 9. Jahrhundert lebte. Ein breiter Graben faßt sie ein, in dem früher Krokodile schwammen, und ein hoher Wall mit Brustwehren aus Lehm schützt sie. Nachdem Dschajawarman sich zum Gottkönig ausgerufen hatte, begann er mit dem Bau einer Hauptstadt, die für díe Macht und den Wohlstand seines Reiches zeugen sollte.
    Die Länge des Wassergrabens beträgt an jeder Seite der quadratisch angelegten Stadt drei Kilometer. Innerhalb des Walls könnte man das ganze alte Rom unterbringen - und hätte noch Platz übrig. Und doch lebten dort nur wenige Menschen. Angkor war lediglich die Residenz, das religiöse und verwaltungstechnische Zentrum der Hauptstadt. Die Einwohner waren in zweri riesigen Vorstädten außerhalb der Wälle untergebracht, am Ufer von künstlichen Seen, die man bei dem nahe gelegenen Fluß Siem Reap angelegt hatte.
    Türme - Treppen - Terassen

    Die vier Dammstraßen enden im Mittelpunkt der Stadt an einem großen Platz, der von zwei mit gemeißelten Steinbildern geschmückten Terassen begrenzt wird: der königlichen Terasse und der Terasse des König der Aussätzigen. Auf der anderen Seite stehen zwölf mit Reliefs versehene Türme, und Treppenaufgänge führen über die Terassen zu den Rasenflächen und Pavillions der königlichen Gärten und Grabstätten.
    Den herrlichsten Anblick bieten die wunderbaren Sandsteinreliefs: Jede Dammstraße ist von Brüstungen eingefaßt, die die Form von Göttern und Riesen haben und Gestalten der Sage tragen. Die Tore sind mit feinen Skulpturen verziert, die Türme von dreiköpfigen heraldischen Elefanten gekrönt.
    Auf der königlichen Terasse stehen zahlreiche Standbilder von Königen und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen, ferner Löwen, Elefanten und Gestalten aus der religiösen Hindu-Überlieferung. Andere Reliefs stellen fast jede Tätigkeit in einer hochzivilisierten Gesellschaft dar, und zwar so lebendig, daß die Bewegungen nur für den Augenblick zum Stillstand gekommen zu sein scheinen.
    Eins der schönsten Heiligtümer der Welt

    Der wohl edelste Teil von Angkor befindet sich anderthalb Kilometer weit vom Stadtwall enfernt: Angkor Wat, eines der schönsten und berühmtesten Heiligtümer der Welt. Es wurde im 12. Jahrhundert von König Surjawarman II. erbaut, unter desser Herrschaft Reich und Stadt den Höhepunkt ihres Whltandes erreichten. Dieser Grabtempel des Königs ist von einem fast quadratischen, auf jeder Seite rund 1,5 Kilometer langen Wassergraben umgeben.
    Angkor Wat ist ein verwirrender Komplex von Klöstern, Bibliotheken und Seen, von Galerien, Schreinen und Treppen. Hinter der Wand des zentralen Heiligtums findet sich auf der untersten Galerie ein Fries mit lebensnahen Darstellungen aus den Legenden und den heiligen Büchern der Hndu. Er ist 2,5 Meter hoch und so lang wie die Galerie, nämlich etwa 800 Meter. Darüber steigt der pyramidenförmige Tempel in drei Absätzen zu der mittleren Gruppe von fünf imposanten Türmen empor, dessen höchster 65 Meter hoch aufragt.
    keine 30 Jahre nach den Tod von Surjawarman wurde Angkor im Jahre 1177 von Kriegern aus Laos erobert und geplündert. Zwar vertrieb König Dschajawarman VII. die Eindringlinge wieder, aber die Tage der Stadt waren gezählt. In den folgenden anderthalb Jahrhunderten fielen die Thai von Westen und die Mongolen von Norden ins Land ein. Die Thai eroberten Angkor 1369, 1388 und noch einmal 1431. Trotz der dicken Wälle konnte die Stadt nicht gehalten werden.
    Schließlich wurde das kunstvolle Bewässerungssytem für den Reisanbau zerstört, von dem Angkor abhing, und 1434 verlegte man die Hauptstadt in die Nähe von Phnom Penh, der Hauptstadt des heutigen Kambodscha.
    Angkor wurde dem Dschungel überlassen.



    Re: Wunderwerk(e) der Baukunst und Technik

    Naina - 06.09.2007, 21:06


    Das große Schloss von Versailles
    Zeugnis der Prunksucht eines französischen Königs

    Die Prunksucht eines Königs trug zum Ruin eines Landes bei; zugleich schenkte sie der Welt aber eine erstaunliche Sehenswürdigkeit. Der König war Ludwig XIV. von Frankreich, die Sehenswürdigkeit ist das Schloss von Versailles.
    Dieser Palast, mittelpunkt des französischen Hofes und Sitz der Regierung, war usprünglich ein bescheidenes Jagdhaus, wo Ludwigs Vater, Ludwig XIII., sich von den Anstrengungen des Hoflebens erholte.
    1627 lies Ludwig XIII. in Versailles ein bescheidenes Chateau aufführen. Nach seinem Tod beschloß der Sohn, es durch ein Denkmal für sich selbst, den "Sonnenkönig" zu ersetzten.
    Die Arbeiten begannen 1661. Der Platz, den man für "das größte Schloss der Welt" auswählte, erwies sich zugleich als ein Alptraum für Baumeister. Die Fundamente des Bauwerks sanken teilweise in dem feinen Sand ein und die Umgebung war wild und ungastlich.
    Ludwig XIV. war von Versailles besessen. 50 Jahre lang beaufsichtigte er selber, sofern er nicht grade Krieg führte, die Anlage von Gebäuden und Gärten, und er lies sich weder von den Kosten noch von dem Elend der Arbeiter oder den vielen Toten schrecken, die das Werk forderte.
    Ständig waren in Versailles mindestens 30 000 Menschen beschäftigt, viele davon unbezahlt oder zur Arbeit gepreßt. Die Lebens-und Arbeitsbedingungen hatten Epedemien zur Folge, und Hunderte starben. Auf den Baustellen kam es oft zu tödlichen Unglücksfällen, und auch das Fieber, das aus den umliegenden Sümpfen aufstieg, forderte seinen Zoll.
    Ludwig waren die zahlreichen Todesfälle immerhin so peinlich, daß er seinen Höflingen ausdrücklich verbot, darüber zu sprechen.

    Nur das Beste war gut genug

    An Zeit, Erfindungsgabe und Aufwand wurde nicht gespart. Versailles wurde zur Werkstatt Frankreichs. Man legte dichte Wälder an, und Standbilder aus Bronze und Mamor zierten die prächtigen Gärten. Gelegentlich ließ Ludwig den gesamten Hof aus Paris nach Versailles kommen, damit er den Fortschritt der Bauten bewunderte. Die Höflinge mußten hier auf halbfertigen Fußböden schlafen oder wo immer sie sonst unterkommen konnten.
    Mit der Erfüllung seiner Wünsche beauftragte Ludwig Frankreichs beste Baumeister. Luis Le Vau begann mit dem Ausbau der ursprünglichen Gebäude Ludwigs XIII. 1678 setzte Fracois Mansart sein Werk fort; er veränderte den Hauptteil des Schlosses, indem er den Nord-und Südflügel baute. Dadurch entstand eine Fassade, die 570 Meter lang war und 375 Fenster aufwies.
    Die Geldbeschaffung wurde Jean Baptiste Colbert übertragen. Dieser bemühte sich, einiges von dem investierten Geld zurückzugewinnen, indem er Manufakturen gründete, die viele der in Versailles benötigten Ausstattungsgegenstände herstellten. Zum Direktor der Manufaktur, werlche die Möbel für Versailles wie auch für die anderen Königspaläste in Frankreich fertigte, ernannte Colbert den Lieblingskünstler des Herrschers, Charles Lebrun. Der machte alle möglichen Entwürfe, vom Deckengemälde im Spiegelsaal von Versaille bis hin zu den Mustern für Türschlösser aus Metall.
    Leinenzeug, Seidenstoffe, Möbel, Teppiche und andere Luxusgegenstände konnten von Besuchern, die nach Versailles strömten, besichtigt werden.

    Wasserkünste für den König

    Der Park, der etwa einen Quadratkilometer bedeckt, ist das Werk von Andre Le Notre. Ludwig liebte Blumen. Jedes Jahr lies er vier Millionen Tulpenzwiebeln aus Holland kommen - wenn er nicht grade mit den Holländer im Krieg lag.
    Besondere Attraktion waren die Thetisgrotte und die Menagerie. Die Grotte war mit Kieselsteinen inkrustiert und enthielt eine mit Wasser betriebene Orgel. Eine weitere, von Besuchern allerdings wenig geschätze Besonderheit waren versteckte Düsen, die arglose Betrachter mit Wasser bespritzten.
    Die Menagerie war in einem kleinen Chateau untergebracht und beherrbegte exotische Tiere, darunter auch Vögel.
    Im Park ließ Ludwig einen großen Kanal anlegen, 60 Meter breit und gut eineinhalb Kilometer lang; auf ihm wurden geschmückte Gondeln und andere Boote gehalten. 1685 baute Mansart die Orangerie, in der ausgewachsene importierte Orangenbäume gepflanzt wurden.
    Prächtigster Bestandteil des Parks waren die Wasserkünste. Hierfür brauchte man Unmengen Wasser und eine mächtige Pumpanlage. Die "Maschine de Marly", 1681-1684 erbaut, sollte das Wasser aus der Seine heranschaffen. Sie leistete aber nicht, was sie sollte; so versuchte man, den Lauf der Eure zu verändern. Diese Arbeiten verschlangen unmäßige Summen und kosteten viele Menschenleben; der Krieg gegen die große Allianz brachte sie 1688 zum Stillstand. Schließlich sammelte man das Wasser zwischen Versailles und Rambouillet und leitete es durch Kanäle in die Gärten.

    Großartig, aber kaum brauchbar

    1682 zog der gesamte hof nach Versailles um, und bis 1789 war dieser Ort die Hauptstadt Frankreichs. Ludwigs Hof war ebenso grandios wie sein Schloß. Es zählte 20 000 Personen, unter ihnen 9000 Soldaten, die in Versailles einquartiert lagen. Im Schloß selbst lebten 1000 Höflinge und 4000 Lakaien. Doch die großartigen Räume und Galerien eigneten sich nicht für den normalen menschlichen Gebrauch. Das Gebäude war praktisch nicht zu heizen und sanitäre Einrichtungen waren so gut wie nicht vorhanden.
    Nach dem Tode Ludwigs XIV. errichtete sein Urenkel, Ludwig XV., noch einige Erweiterungsbauten, so den Petit Trianon, wohin Königin Marie Antoinette, die Gemahlin Ludwigs XVI., sich später besonders gern zurückzog.
    Ludwig XVI. fügte noc Wohngemächer für Marie Antoinette an; doch mit der Revolution von 1789 endeten Macht und Einfluß von Versailles. Nach der revolution wurden die Möbel und andere Kostbarkeiten verkauft oder gestohlen und das Schloß verfiel. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden unter Luis Philippe mit finanzieller Hilfe der USA Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Aus dem Versailler Schloß wurde ein Museum, gewidmet "dem Ruhm Frankreichs".



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