Wo ist Jack?

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    Re: Wo ist Jack?

    rockyhund - 04.09.2007, 22:58

    Wo ist Jack?
    Sie suchten ihn seit fast einer Stunde, doch er blieb verschwunden. Laut rufend wurde das Haus und der Garten nach Jack, einem mittelgroßen, wuscheligen Mix, abgesucht. Jack hatte zwar einen unheimlichen Freiheitsdrang, aber so etwas wie heute Morgen war noch nie passiert.

    “Ich bin furchtbar unruhig” sagte Gabi zu ihrem Mann, “ nun haben wir schon die ganze Siedlung durchsucht, doch Jack bleibt verschwunden, wo kann sich dieser Lümmel nur verkrochen haben?” Der Mann von Gabi, machte eine ernste Mine, zuckte seine Schulter hoch und seufzte “da bleibt uns nur noch übrig, unseren Nachbarsjungen zu fragen, er spielt doch den ganzen Tag auf der Strasse mit seinen Freunden, vielleicht hat einer der Kinder ihn gesehen?” “Das ist eine gute Idee”, Gabi’s Mine erhellte sich, “ ich werde gleich mal nach nebenan gehen und fragen!”

    Die Nachbarin öffnete die Tür und Gabi blickte in die verweinten Augen ihrer Freundin Ulli. "Was ist los mit dir", fragte Gabi besorgt, "nun beruhige dich doch erstmal". Ulli war so aufgeregt, dass Gabi nur einige Bruchstücke verstand; Kai, Ullis Sohn, sei schon seit Stunden verschwunden.

    “Es kann gut sein, dass Kai und Jack zusammen sind”, beruhigte Gabi ihre Freundin und ein bisschen auch sich selbst, “aber warum ist Kai weggelaufen?” “Kai hat heute früh eine Schaufensterscheibe mit dem Ball eingeschmissen und nun hat er bestimmt Angst vor einer Strafe”, Ulli war noch immer am Weinen, “kann ja sein, dass Kai den Jack aus dem Garten gelockt hat und mit ihm zusammen fort ist?” Gabi zog ihre Freundin mit sich und meinte, dass jetzt gehandelt werden müsse, denn Weinen und Wehklagen hilft jetzt auch nicht weiter!

    Und so machten sich Gabi und Ulli auf den Weg, der sie zur alten Mühle führte, die gerne von den Kindern aus der Nachbarschaft zum Versteckspiel genutzt wurde. Sie durchkämmten das ganze Gelände, doch weder Kai noch Jack waren aufzufinden. Erschöpft setzten sich die Beiden nach Stunden auf einen Baumstamm vor der Mühle, nachdenklich und erschöpft, so dass sie die sich ankündigende Dunkelheit gar nicht merkten.

    Plötzlich hörten beide Frauen ein Gebell, dass irgendwo hinter der Mühle ihren Ursprung hatte. Hastig stolperten Gabi und Ulli durch die Dämmerung, in die Richtung, wo auch der Mühlbach floss. Sie konnten schon kaum was erkennen, doch im Licht des Mondes sahen sie ein kleines Floß auf dem Bach treiben, mit Jack, der schon mehr wimmerte als bellte und einen kleinen dunklen Schatten, der Kai sein musste!

    Ulli schrie laut auf: "Kaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii, um gottes Willen, beweg dich nicht, wir holen Hilfe". "Bleib du hier", sagte Gabi aufgeregt, "ich werde Hilfe holen" und schon machte sie sich auf den Weg zurück in die Siedlung, um die Polizei zu holen. Jack saß ganz ruhig auf dem Floß und Ulli konnte im Mondschein Kai`s Körper jetzt besser erkennen, der sich hilfesuchend an Jack klammerte.

    Ulli lief aufgeregt hin und her, ohne den Blick vom Floß zu wenden “meine Güte, warum dauert das so lange, bis Hilfe kommt” ihre Stimme war unsicher als sie das zu sich sagte. “Kaiiiii, halt durch, gleich wirst Du gerettet”, rief sie Kai zu und hoffte, dass das Trauma gleich ein Ende hat. Ganz weit in der Ferne hörte sie schon das Martinshorn, erst jetzt merkte Ulli, dass sie vor Anspannung am ganzen Körper zitterte!

    Endlich kam Hilfe, Krankenwagen, Feuerwehr und mit ihnen ein Taucher. "Beruhigen Sie sich", sprach ein Feuerwehrmann mit ruhiger Stimme auf Ulli ein, "es wird jetzt alles getan, um die Beiden zu retten. Gabi und Ulli fielen sich in die Arme und als der Taucher einige Zeit später das Seil am Floß festgemacht hatte, konnten die Feuerwehrleute mit der Rettung beginnen.

    Langsam zogen sie das Floß ans Ufer, auf dem Kai den Jack noch immer fest umklammert hielt. Jetzt erst hörte man auch Kai’s bitterliches Weinen und immer wieder zum Hund schluchzend sagen “ du bist mein aller, aller bester Freund, du wirst mich doch auch beschützen, nicht wahr Jack, Mami wird fürchterlich böse mit mir sein!"

    “Jetzt kommt erst einmal von dem Floß, ihr Wasserratten” sagte die tiefe warme Stimme eines Feuerwehrmannes, “ du musst mit Deiner Mutter erst mal in die Klinik Junge , du bist ja total nass und unterkühlt, Deinen Freund kannst Du später dann immer noch sehen.”

    Kai war völlig erschöpft und fiel seiner Mutter geschwächt und ängstlich in die Arme. "Oh Kai, ich bin ja so froh, dass wir dich gefunden haben", sagte Ulli noch immer völlig aufgeregt und begleitete ihn in den Krankenwagen. "Jaaaack hier", rief Gabi und Jack sprang mit einem Satz in ihre Arme, begrüßte sie stürmisch und Gabi schloss ihren geliebten Jack freudestrahlend in die Arme.

    “Ohhhhh, mein lieber Jack, was bin ich froh, dass ich dich wieder habe”, sagte Gabi erleichtert und gab ihrem Jack’y einen sanften Nasenstupser, “du hast genau gespürt, dass der Kai dich gebraucht hat, was bist du doch für ein kluger Hund!”
    Sie gingen zusammen am Uferweg nach Hause, wo auch schon Gabis Mann auf die Beiden wartete und Jack erleichtert herzte und begrüßte.
    “Ulli hat schon angerufen, dass Kai morgen aus dem Krankenhaus entlassen wird und bestraft wird er natürlich nicht,” sagte Gabis Mann, “Kai kommt dann den Jack besuchen und bringt ihm eine große Wurst mit, als Dankeschön”, fügte Gabis Mann lachend hinzu und sah, dass auch seine Frau erleichtert lächelte!

    Autoren: scooby, wölfin, rockyhund



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