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Re: George Eliot
Ulli - 03.09.2007, 16:25George Eliot
Den Film Daniel Deronda
will ich schon seit ein paar Jahren sehen, weil ich dem Charme von Hugh Bonnevilles Kinn etwas flatterhaft erlegen bin. Nun hatte ich endlich die Gelegenheit und saß wie gebannt vorm Bildschirm.
Nun ist die Geschichte - zumindest im Film - ja etwas plakativ: Junger Mann ungewisser Herkunft steht zwischen zwei Frauen (blond und leichtfüßig die eine, dunkel und inhaltsreich die andere) und als sich sein Interesse für das Judentum vertieft und plötzlich auch noch seine wahre Herkunft offenbar wird, entscheidet er sich für die jüdische Maid. Nun ja...
Aber schön bebildert und gespielt war das Ganze schon. Ich habe entdeckt, daß ich Fan langer bedeutungsschwangerer Blicke bzw. Blickwechsel bin und Jodhi May ist hierin eine wahre Meisterin. Die ging ja schon in "Tipping the velvet" aufs Ganze und hier wars auch wieder zum Dahinschmelzen schön. Egal ob Dancy in der männl. Hauptrolle als sensibler und herzensguter Grübler, Romola Garai - die läuft mir in letzter Zeit auch ständig über den Weg -, Jodhi May, Edvard Fox - alle einfach wunderbar. Nur der Hauptgrund des Sehens hat mich etwas enttäuscht. Bonneville hat mal nicht den Mann gespielt, der nur die Hälfte mitbekommt, aber er lief so steif durch die Kulissen, als hätte er mindestens ein Stahllineal verschluckt und auch bei der Mimik hat er etwas arg reduziert, aber Spaß hat seine Rolle ja trotzdem gemacht (Dem Zuschauer, weniger seinen Mitmenschen).
Nee, schön wars und mal sehen, vielleicht schaue ich heute gleich nochmal rein :anonym: .
Re: George Eliot
Sefie - 04.09.2007, 15:41
Ich kenne bis jetzt nur die "Middlemarch"-Verfilmung von 1994, aber die war wirklich sehr gut und ziemlich nah am Buch.
Re: George Eliot
Adminette - 09.09.2007, 21:14Re: George Eliot
Ulli hat folgendes geschrieben: Den Film Daniel Deronda
will ich schon seit ein paar Jahren sehen, weil ich dem Charme von Hugh Bonnevilles Kinn etwas flatterhaft erlegen bin.
ich bin eher bei seinem weltgewandten und klugen blick in die knie gegangen, als ich das erste mal in rozemas mansfield park auf ihn aufmerksam wurde... :wink: aber seit dem sehe ich ihn auch sehr gerne.
er wird aber doch recht häufig als schmieriger widerling oder gar charismatischer mörder (nicht ganz aber fast) à la hannibal lector besetzt...
allerdings fand ich daniel deronda auch eher mediochre. die ausstattung war recht ordentlich aber die figuren mir persönlich zu unsympatisch und die storyline zu vorhersehbar... allerdings kenne ich die vorlage nicht. vielleicht ist die ja demgemäß.
middlemarch hat mir da auch um längen besser gefallen.
Re: George Eliot
Bruki - 09.09.2007, 21:58Re: George Eliot
Anna hat folgendes geschrieben: allerdings fand ich daniel deronda auch eher mediochre. die ausstattung war recht ordentlich aber die figuren mir persönlich zu unsympatisch und die storyline zu vorhersehbar... allerdings kenne ich die vorlage nicht. vielleicht ist die ja demgemäß.
middlemarch hat mir da auch um längen besser gefallen.
"Daniel Deronda" war auch als Roman nicht so besonders gut gelaufen, was wohl daran lag, dass George Eliot ihr gerade neuerworbenes Wissen über die Juden in das Buch reinpacken musste... Der Plot ist ihr dabei etwas ausgeufert und es gibt einen Bruch im Buch... das ist wohl so ähnlich wie bei Brontes "Shirley" gelaufen - wo sich Charlotte auch nicht entscheiden konnte, worum es ihr eigentlich ging und sie ihre ganze technische Meisterschaft vorführen wollte und das Ziel des Romanschreibens darüber vergaß...
Wahrscheinlich ist die Verfilmung Daniel Derondas so ziemlich werksgetreu - und deswegen auch so wenig mitreißend... dafür transportiert er aber das Buch mit seinen Brüchen und Längen ganz gut...
Ich denke auch, dass "Middelmarch" das beste Buch von Eliot ist, da stimmt einfach alles dran... und die Verfilmung ist sowieso eine Perle...
Bruki :bruki:
Re: George Eliot
Adminette - 29.07.2009, 10:19
neues zum neuen middlemarch. mittlerweile sind sich sam mendes und martin scorsese wohl einig geworden und mendes übernimmt wie geplant die regie. obwohl ich es andererseits interessant gefunden hätte, was der bloodandgoreandmafia-scorsese so aus dem städtchenprospekt mit den kleinen ambitionen gemacht hätte.
andrew davies hat wohl auch sein script von sechs stunden serie zu zwei stunden film fertig umgemodelt. allerings schon etwas mau, dass also beide male der selbe koch das suppenrezept festlegt.
laut artikel sind die focus features an board, die unter anderem gosford park und pride and prejudice 05 produzierten und der film soll 2010 in die kinos soll. bei imdb ist die seite schon auf "privatbetrieb" umgestellt. das nehme ich allerdings als gutes zeichen dafür, dass es tatsächlich branchenintern weiterbrodelt. demnach startet der film aber frühestens 2011. kommt wohl eher hin, da noch nicht mal gecastet, geschweige denn mit drehen begonnen wurde
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