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Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 27.10.2007, 12:12Wozu "Kopf hoch!" ?
Wie's im Titel steht: wozu macht man das?
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
René - 27.10.2007, 13:20
zur auferbauung eines anderen ...
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 27.10.2007, 15:38
... damit auch er danach den Kopf wieder senken muss?
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
René - 27.10.2007, 16:40
tommy c hat folgendes geschrieben: ... damit auch er danach den Kopf wieder senken muss?
ein zuspruch kann immer nur ein zuspruch sein. er soll motivierend zur selbstmotivation beitragen.
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 27.10.2007, 23:19
"Kopf hoch!" ist m.E. keine Ermutigung wenn man weiß, daß es bald eh wieder "abwärts" geht.
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
trinity - 28.10.2007, 08:56
Was willst du sagen??
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 28.10.2007, 18:58
Momentan halte ich die o.g. "Ermutigung" für ziemlich sinnlos, da es eh im Leben wieder bergab geht. Mittlerweile haben sich aber einige Antworten gefunden.
Bspw ist bei der pessimistischen Sicht der Blickwinkel falsch, d.h. auf das Negative konzentriert. Leider sind wir Deutschen darin Weltmeister. In einem Heft, das "Gott braucht starke Typen" (ja?? eher brauchen wir einen starken Gott..) heißt, las ich, dass Pessimismus Sünde sei. Hier lese man Ps 88 oder 143, nicht gerade rosige Zeilen...
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
René - 28.10.2007, 19:30
denk positiv und glaube, das Gott dich nie allein ist und dir helfen wird.
ER hat immer eine lösung, auch wenn man meint, es gibt keine mehr. :wink:
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Shlomo - 29.10.2007, 09:53
Zitat: In einem Heft, das "Gott braucht starke Typen"
Was für'n heft war das denn? :lol:
In der Bibel steht: Gott ist in den schwachen mächtig. Es werden keine starken typen gebraucht, sondern dienende. Es werden leute gebraucht, die Gott vertrauen.
Zitat: ...heißt, las ich, dass Pessimismus Sünde sei. Hier lese man Ps 88 oder 143, nicht gerade rosige Zeilen...
In diesem psalmen wird in keinster weise darauf hingewiesen, das pessimismus sünde ist. Vielmehr ist es ein ehrliches und offenes ringen mit Gott in einer situation, wo jemand sich von "Gott und der Welt" verlassen fühlt. Im heutigen "lobpreisliederbuch" würde mann solche lieder kaum wiederfinden, getränkt von "Holy Flames" und "More Power". Interessanter weise bietet Ps 88 auch keine fröhliche ermutigung nach dem motto: Kopf hoch, Gott liebt dich doch.
Dies ist einfach eine ehrliche darstellung etlicher lebenssituationen: Gott schafft nicht immer sofort eine lösung aller probleme und spürbar kann er manchmal sehr fern sein.
Zum Thema "Kopf Hoch": Bekennende Christen werden in Nordkorea eingesperrt, wenn sie ihr glauben öffentlich ausleben. Als strafmassnahme im Lager wird es ihnen unter Schläge untersagt, den Kopf zu heben. Damit sie Gott nicht anbeten können oder Ihn um Hilfe zu bitten. Somit hat "Kopf Hoch" keine oberflächliche bedeutung, sondern weisst auf den biblischen ursprung.
Nebenbei: Der pessimismus der deutschen ist nicht zwangsläufig negativ, wenn es richtig eingesetzt wird. Nicht umsonst hat deutschland eine beträchtliche anzahl von dichter, denker, philosophen und theologen hervorgebracht. In USA wo weniger pessismistisch gedacht wird, neigt mann eher dazu, alles ohne bedenken toll zu finden. Nicht umsonst konnten daher sollche Knallchargen wie Benni Hinn dort so erfolgreich werden.
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Gabriel - 29.10.2007, 19:29
Gott braucht ehrliche typen.
ich rühme mich meiner schwachheit, denn in meiner schwachheit kann sich Gottes stärke offenbaren. (so ungefähr hat es paulus ausgedrückt)
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
trinity - 29.10.2007, 20:04
Besser ist: "Gott braucht keine Helden " von Magnus Malm.
(Übrigens auch keine Pastorenhelden).
Schwach zu sein ist trotz aller paulinischer (bestimmt ganz toller) Gedanken ganz schön ätzend. Wer will das schon?
Lieber hoch erhobenen Hauptes in die Ragnarök. Oder so. (Aber wer tut das schon?)
Nur dass es wieder schlimmer wird oder werden kann ist kein Grund an guten Tagen nicht mal den Kopf zu heben. Auch oben gibt es viel zu sehen und wohl dem, der eine Sonnenbrille hat.
Was ich nicht mag, sind solche Pauschalermutigungen, die einem gute Laune aufzwingen (oder ein gequältes Lächeln). Da kommt es wie bei vielen Sachen drauf an, wer das sagt.
Hoping for the best,
but expecting the worst
trin
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 29.10.2007, 21:40
Ein uns bekannter Prediger sagte: "Deutschland war ein Land der Dichter & Denker. Heute verblödet es vor dem Fernseher." Habe ich es richtig im Sinn, daß aus unseren Breiten weltweit die meisten Erfindungen passieren?
Ich finde die Stelle - Gottes Stärke in unserer Schwäche - auch sehr ermutigend, wenn auch herausfordernd.
Es ist echt schön, wie ehrlich Gott uns einen Spiegel vorhält (u.v.a. durch Sein Wort); daß Er uns kein rosarotes Bild an die Wand malt usw.
Bzgl unserer Lobpreislieder: mir ist erst diese Tage der reiche Schatz des Kirchengesangsbuches aufgefallen! Auch wenn mich die Melodien darin nicht gerade ansprechen - die Texte sind d e r Hammer. Weil aus dem Leben! Sie umfassen ein viel breiteres Themenfeld als unsere ach-so-tollen neuen Lieder...
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
trinity - 29.10.2007, 21:54
Zitat: Bzgl unserer Lobpreislieder: mir ist erst diese Tage der reiche Schatz des Kirchengesangsbuches aufgefallen! Auch wenn mich die Melodien darin nicht gerade ansprechen - die Texte sind d e r Hammer. Weil aus dem Leben! Sie umfassen ein viel breiteres Themenfeld als unsere ach-so-tollen neuen Lieder...
Amen dazu.
(Obwohl mir sogar manche Melodien gefallen).
Und was du an anderer Stelle zur Liturgie meintest:
Vielleicht ist das wie mit Bier und schmeckt den meisten auch nicht
beim ersten Mal.
Wenn mans kennt, schafft Liturgie einen bekannten Raum, in dem man sich bewegen kann, bietet Hilfestellungen. Das kann sehr schön sein.
DAS Argument ist ja immer, dass bei so einer "festgefahrenen Liturgie" der hlg Geist nicht mehr frei wirken kann oder keinen Platz hat oder wie es immer gesagt wird.
Ich finde immer albern zu sagen, was der Geist kann und nicht und wo er Platz hat und nicht und wo man ihn besser erfahren kann und nicht.
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Shlomo - 30.10.2007, 10:39
Zitat: Bzgl unserer Lobpreislieder: mir ist erst diese Tage der reiche Schatz des Kirchengesangsbuches aufgefallen! Auch wenn mich die Melodien darin nicht gerade ansprechen - die Texte sind d e r Hammer. Weil aus dem Leben! Sie umfassen ein viel breiteres Themenfeld als unsere ach-so-tollen neuen Lieder...
Amen. Gerade die neuen Leider der Lobpreisbewegung sind mir ein greuel. Ohne tiefgang, dafür aber mit gaaaanz vielen widerholungen. Quasi das fernsehn der neuen gemeinde. Musikalisch-Textliche verblödung inklusive.
Zitat: DAS Argument ist ja immer, dass bei so einer "festgefahrenen Liturgie" der hlg Geist nicht mehr frei wirken kann oder keinen Platz hat oder wie es immer gesagt wird.
Selbst pfingstgemeinden haben eine feste lithurgie. Der HG ist souverän und wirkt wie er will. Und wenn er meint, eine katholische lithurgie ist ne feine sache, dann wirkt er auch dort, wie bereits mehrfach dokumentiert.
Selbst Jesus bietet struktur und lithurgie. Nicht umsonst ermahnt er uns zum durchdachten gebet und nicht planloses rumgesabbel.
Klassische pfingstpredigten sind davon geprägt, das sie irgendwo anfangen und völlig anders emotional verwirrt woanders aufhören. Da kenn ich einen bekannten bfp-pastor dem das auch aufgefallen ist und er auf seinen predigttext gross gemarkert hat: "Beim konzept bleiben!" :lol:
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 30.10.2007, 22:30
In meiner Gemeinde wurde das Prinzip "Hauptsache lang & frei, damit der HG wirken kann" glücklicherweise weitesgehend in den Sand gesetzt.
Bzgl der Liturgie sagte ein Pastor einmal, daß sie ursprünglich Zungengesang (also in "unbekannten Sprachen") gewesen sei.
Zu den neuen Liedern (geschrieben ab ca 2003 bis heute) muss ich allerdings zugeben: das Themenfeld ist zwar eng, die Texte dafür aber gut, da sie die Gotteserhebung beinhalten. Das charismatische "ich ich ich.." kommt da ziemlich selten vor.
Dennoch haben mich viele der neuen Lieder gesegnet. Albert Frey ist m.E. ein großartiger Texter (bspw "Es gibt bedingungslose Liebe"). Ich will hier nicht pauschal gg alle neuen Lieder schreiben, daher mein Einwand.
Mein Besuch in der Landeskirche vorletzten Sonntag machte mir auf's Neue klar, daß unsere freien Gemeinden nicht ohne Liturgie sind (wie Du ja meintest, Shlomo).
Eine Person erzählte mir, warum er bei dem Lied "Komm, jetzt ist die Zeit wir beten an" (Come, now is the time to worship) nicht mehr ernst bleiben kann: "Der größe Schatz jedoch bleibt für DIE BEstehen, die jetzt schon mit dir gehn." :lol:
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
trinity - 30.10.2007, 23:15
Zitat: Bzgl der Liturgie sagte ein Pastor einmal, daß sie ursprünglich Zungengesang (also in "unbekannten Sprachen") gewesen sei.
Das klingt auch wie Zungengesang für mich :shock:
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Shlomo - 31.10.2007, 09:35
Zitat: Bzgl der Liturgie sagte ein Pastor einmal, daß sie ursprünglich Zungengesang (also in "unbekannten Sprachen") gewesen sei.
So ein blödsinn. Genau das steht nicht in der bibel.
Zitat: Dennoch haben mich viele der neuen Lieder gesegnet. Albert Frey ist m.E. ein großartiger Texter (bspw "Es gibt bedingungslose Liebe"). Ich will hier nicht pauschal gg alle neuen Lieder schreiben, daher mein Einwand. Viele texter aus dem deutschsprachigem raum sind auch sehr gut. Sehr viel tiefgang und etwas zum nachdenken.
Viele moderne lobpreislieder gehen den weg der ständigen widerholung, wo das gehirn ausgeschaltet werden soll und man sich in einer trance begeben soll.
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
tommy c - 31.10.2007, 21:46
Ne, Trance hoffe ich nicht, obwohl der Petrus ja auch seine Verzückungen hatte. Die Wiederholungen sollen bewirken, daß der Verstand geschwächt wird. Denn dieser stoße sich (angeblich) oft an biblischen Wahrheiten o.ä. Der Verstand ist oft beleidigt, wenn etwas xmal wiederholt wird.
Obwohl mir dabei der Gedanke kommt: könnte der Verstand nicht auch "mitgeheiligt" werden, d.h. die eigenen Gedanken werden denen von Gott immer ähnlicher, sodaß sich der Verstand nicht mehr so sehr am Biblischen stoßen muss?
In einer Hamburger Gemeinde hatte es sich mal so verhalten: der Lobpreisleiter wiederholte eine Stelle bestimmt 10mal, weil er den Eindruck hatte, diese gewissen Worte aus dem Lied seien "dran". Er bemerkte dabei sehr wohl den Unwillen der Anwesenden. Doch bei der letzten Wiederholung machte es "klick" & die Anbetung "floss".
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Shlomo - 01.11.2007, 10:18
Zitat: Die Wiederholungen sollen bewirken, daß der Verstand geschwächt wird. Denn dieser stoße sich (angeblich) oft an biblischen Wahrheiten o.ä.
Die schwächung des verstandes ist eine methode der new ager und okkultisten. Schön, das wir sowas in den gemeinden übernehmen.
Es ist mir nicht erklärlich, das sich der verstand eines christen an biblische wahrheiten stossen soll. Der verstand eines christen ist in der lage, biblische wahrheit zu prüfen und zu übernehmen. Er muss nicht dafür ausgeschaltet werden.
Ich finde diese ständigen widerholungen ermüdend. Bei solchen lobpreis setze ich mich hin und schlafe ein.
Mir fehlt ein modernes pendent zum "Selah" im lobpreis. Ich will nicht dahin konditioniert werden, das ich klick mache und der lobpreis fliesst. Ich will drüber nachdenken, was ich da eigentlich singe und welche bedeutung es hat.
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Gabriel - 01.11.2007, 14:07
tommy c hat folgendes geschrieben: Die Wiederholungen sollen bewirken, daß der Verstand geschwächt wird.
ich hab mal irgendwo gelesen, dass wir Gott mir unserem ganzen Herz, ganzer Kraft und ganzem Verstand lieben sollen... wie soll das ausschalten oder schwächen des verstandes dem lieben Gottes dienlich sein?
Re: Wozu "Kopf hoch!" ?
Shlomo - 01.11.2007, 14:19
Gegen das schwächen des verstandes:
Psalm 1:2
Zitat: 2 sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!
Der gesegnete sinnt tag und nach über Sein gesetz. Er schaltet nicht seinen verstand aus, weil es dem wort hinderlich ist.
Josua 1:8
Zitat: 8 Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen, und dann wirst du Erfolg haben.
Auch hier wird der verstand eingesetzt, es wird sogar von Gott geboten.
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