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hallo allseits!
es ist ja nun so, dass, wenn man über zwei wochen aufgrund familiärer urlaubs-aktivitäten von wow abstinent lebt, auf so manchen gedanken kommt, der sich um dieses spiel dreht. so hatte ich zum beispiel in den ferien ziemlich oft mit dem allseits so beliebten element wasser zu tun. es läßt sich, wenn man sich in maritimen gefilden befindet, ja so manch anregende tätigkeit im wasser verrichten. ich meine da jetzt mal ganz durchschnittliche sachen wie schwimmen, tauchen, allerlei sportliches gedöns, bei dem man sich auf diversen brettern sushi-gleich freund hai präsentiert, vergnügliches plantschen mit den kids oder einfach nur entspanntes herumlungern im pool. gerüchten zufolge kann man im wasser auch eigenes wasser ablassen. ich mach solche ekligen sachen aber nicht. das hat auch damit zu tun, dass ich irgendwann einmal als bub (da wären wir wieder bei den kindheitserlebnissen...) mit erhobenem zeigefinger die mär vorgesetzt bekam, dass sich beim urinieren im schwimmbad durch die chlorhaltigen zusätze das wasser verfärben würde. ein dunkelblauer, giftgrüner oder gar zitronengelber strom? peinlich quasi. obwohl - wenn ich mir das genauer überlege, denke ich, dass, wenn das tatsächlich stimmen würde, zum einen die ganz jungen, zum anderen die ganz alten badeteilnehmer aufgrund durchaus vergleichbarer inkontinenzprobleme das wasser in eine bunt schillernde lauge verwandeln würden. hm, lassen wir das...
grundsätzlich ist wasser ja etwas außergewöhnlich wichtiges im leben. ohne wasser geht’s einfach nicht, das war immer schon so. der ursprüngliche homo sapiens hatte nur wasser, es war ja sonst nix da. das verhält sich heute anders. der natursprudel alleine genügt uns nicht mehr, wobei wir da jetzt endlich bei der verbindung zu unser aller lieblingsspiel wären. als ich nämlich wieder einmal so urlaubstechnisch im pool versuchte, die kunst des müßigganges zu erlernen (was im übrigen mit zwei relativ jungen kids eine echte herausforderung darstellt), mußte ich unweigerlich an die wichtigkeit von wasser in wow denken. da ich mich seit kurzem auch an einem magier versuche, bin ich mit der herstellung und verteilung diverser sprudelwasser durchaus vertraut. dass man ständig zwecks flüssigkeits-spenden angeflüstert wird, habe ich schon mitbekommen, das kostet tatsächlich zeit und nerven. dieses ewige herbeizaubern von flaschen für flaschen nimmt quasi kein ende. ich hatte vor kurzem als schurke im schlachtfeld die gelegenheit, einen magier vor unlösbare rätsel zu stellen. da ich nämlich mit dem mondsüchtigen hexer im gleichen alterac-tal landete, geschah es, dass der fluchmeister gleich auch zufällig raidleiter war. bei 40 leuten im at echt anstrengend. er wusste nichts besseres, als diesen job gleich an mich weiterzugeben, der halunke. da ich das nur ungern mache, dachte ich mir, jetzt such ich mir unter diesen 40 wilden hordlern einen aus, dem ich die leitung übertrage und entschied mich für einen magier mit dem reizenden namen “takatuka”. takatuka hat ja etwas infantil-naives an sich, das gefiel mir. ich denk mir mal, dass die anflüsterungen für takatuka zwecks gruppeneinteilungen doch etwas viel wurden, jedenfalls blieb er nach beginn des at wie angewurzelt stehen. ob der offensichtlichen tatsache, dass takatuka jetzt komplett verwirrt war, kicherte ich belustigt in mich hinein, ein klein wenig schadenfreude sei einem vergönnt. dann setzte ich noch eins drauf: ich flüsterte takatuka an, ob er mir etwas wasser machen könnte. ihr versteht? schurke/wasser... alles klar? schurke/wasser = deftank/schaden = bush/intelligenz = schwarz/weiß = handwerker/zuverlässig = rammstein/lafee = mann/frau... nachdem sich takatuka weiterhin nicht rührte, ließ ich ihn vor sich hin sinnieren, er war offensichtlich heillos überfordert. hm. na ja, vielleicht war’s ihm auch egal. vielleicht ist takatuka 5 jahre alt. oder er hat sich gedacht: “gott, ist der schurke doof”. vielleicht war’s auch nur ein ehre-leecher, der sich parasitär im at einnistete, um ohne aufwand punkte zu sammeln. oder er war grad wasser trinken. oder lassen. oder so.
wie auch immer, das element wasser an sich ist ja etwas faszinierendes. in so mancher ruhigen stunde machte ich schon die eine oder andere lehrreiche erfahrung mit dieser flüssigen geschichte und kam recht bald dahinter, dass wasser ja quasi zu uns spricht. wir hören nur nicht richtig zu. nur weil wasser keinen bart, keine pfoten oder keinen schweif hat, heißt das noch lange nicht, dass da nicht etwas ziemlich lebendiges im nassen wohnt. die mächtige meeresbrandung beispielsweise raunt uns zu, dass wir doch endlich aufhören sollten, so viel dreck in die see zu schütten, der gebirgsbach wispert etwas berauscht vom sorgfältigen umgang mit den wäldern, auch das wasser aus der leitung blubbert vor sich hin, dass man gefälligst nicht so verschwenderisch mit ihm umgehen soll, durch den klimawandel wird wasser ohnehin bald zum weißen gold. lediglich bei der wc-spülkastenlauge will ich nicht so genau wissen, was sie uns sagen will, das brodelnde gurgelgeräusch zeugt jedenfalls von einer gewissen unzufriedenheit mit der gesamtsituation. "alles scheiße, mir stinkt's, verpisst euch, ihr ärsche!" oder so. hm, naja... um jetzt wieder auf den urlaub zurückzukommen, da gab’s noch weitere wassererlebnisse. meine süßen kleinen nämlich spuckten ziemlich verächtlich das leitungswasser aus und beschwerten sich, dass das überhaupt nicht so gut schmeckt wie unser leitungswasser zuhause, welches übrigens vom hochlantsch kommt und vorzüglich mundet. ich erklärte also meinen beiden wonneproppen, dass das gut möglich wäre, das wasser hier am meer müsste halt öfter gefiltert und mit chlorhaltigen zusätzen... und so ... na ja, sie haben’s jedenfalls nicht mehr angerührt. des weiteren saßen wir nächstens zusammen, der jäger, der magier und ich, das meer brandete im hintergrund, in gedanken versunken, benebelt von bier, travarica, belinkovac und istra bitter, als der taurenjäger mit dem brustton der überzeugung aus dem nichts heraus die folgende feststellung traf: “da mensch besteht zu 95% aus wossa...” nach unseren ob dieser weisheit anerkennend-verwunderten blicken nahm er seinen humpen, streichelte ihn symbolisch und fuhr fort “...und zu 5% aus bier!”, woraufhin sich der humpen leerte. diese these lässt der menschheit natürlich nicht viel spielraum, zeigt aber, wie verbunden wir alle mit dem element wasser sein sollten.
liebe leute, nach diesen tagen der erholung und den anschließenden momenten zuhause und vor dem wc... öh... pc natürlich... stellte ich fest, dass letztlich alles so geblieben ist, wie ich es hinterließ. in wow und im echten leben. warum sollte auch etwas anders sein? alles fließt, wir alle bewegen uns in einem riesigen flüssigen etwas, werden mitgespült, sinken manchmal in die tiefe, finden uns dann wieder in der strömung, der eine schafft es, einmal nach oben zu kommen und mehr aus dem schatten der anderen zu treten, bei anderen wiederum erkennt man dunkelblau, giftgrüne oder zitronengelbe färbungen. das ist im leben so und in wow nicht anders. wasser lehrt uns, dass alles seinen weg geht, manchmal auch ohne unser zutun. wenn ich der these des jägers folge, bedeutet das also, dass wir 95% unseres wesens ohnehin nicht beeinflussen können? ich denk mir, wenn jeder seine eigenen 5% richtig nutzt, würde das schon viel helfen...
lg
gü
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