Auswirkungen neuer Dienstpläne bei der BF Berlin

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    Re: Auswirkungen neuer Dienstpläne bei der BF Berlin

    Nikki - 22.04.2008, 23:35

    Auswirkungen neuer Dienstpläne bei der BF Berlin
    Hallo aus Berlin

    Hier mal die Auswirkungen unseres neuen Schichtsystems, welches am 1. Februar 2008 gegen den Willen der Kollegen eingeführt wurde.

    Zitat aus der Berliner Morgenpost vom heutigen Tage:

    "Überlastung

    Jeder zehnte Berliner Feuerwehrmann ist krank
    Ein hoher Krankenstand bei der Berliner Feuerwehr bereitet der Behördenleitung Sorgen. Mit Krisenkonferenzen soll nun in den Dienststellen nach den Ursachen geforscht werden. Eine Folge des Personalmangels: Die Rettungswagen sind deutlich später am Einsatzort .

    Die Berliner Feuerwehr hat mit verspäteten Einsatzzeiten und einem enorm hohen Krankenstand zu kämpfen. Grund ist das neue Einsatzkonzept, sagte Landesbranddirektor Wilfried Gräfling am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Er lobte den Plan zwar, verwies aber darauf, dass man noch "nachsteuern" müsse. Das soll mit Neueinstellungen vor allem von Rettungsassistenten geschehen. Die Feuerwehr hatte zum 1. Februar ihr System von 24-Stunden-Schichten aufgegeben und auf 12-Stunden-Schichten umgestellt, um die EU-Arbeitszeitrichtlinie umzusetzen.

    Nach Angaben Gräflings betrug der Krankenstand bei der größten Berufsfeuerwehr Deutschlands im März 12,4 Prozent und im Februar 11,9 Prozent. Die meisten Fälle seien vor allem an den Wochenenden dieses Jahres und rund um Ostern aufgetreten. Spitzenreiter bei den Krankmeldungen ist die Feuerwache Lichtenberg mit 18,2 Prozent, am Ende liegt Marzahn mit 5,1 Prozent. Der Feuerwehrchef räumte Motivationsprobleme bei manchen Rettern ein, weil die Belastung teilweise erheblich gestiegen sei. Nun will Gräfling mit Krisenkonferenzen in den Dienststellen nach den Ursachen forschen. In einer Dienstversammlung der Feuerwehr in der vergangenen Woche soll Gräfling gar damit gedroht haben, sich die Atteste anschauen zu wollen. Auch Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sprach von Handlungsbedarf und forderte ein "Gesundheitsmanagement". Eine Krankenquote von zwölf oder 13 Prozent gebe es nirgendwo sonst in Deutschland.

    Feuerwehrchef Gräfling räumte auch ein, dass die Rettungswagen gegenwärtig im Durchschnitt wesentlich später am Einsatzort sind als vor einem Jahr. Nach seiner Darstellung benötigten die Fahrzeuge von der Alarmierung bis zum Eintreffen 2007 im Durchschnitt 9,24 Minuten. Aktuell seien es 9,64 Minuten. In der Nacht seien es sogar fast zehn Minuten. Löschfahrzeuge hingegen seien deutlich schneller als gefordert.

    Fast 500 Fahrzeuge mussten gar unbesetzt bleiben
    Die Opposition nannte die Zahlen "besorgniserregend". Der FDP-Politiker Björn Jotzo gab die Verantwortung dafür an die Feuerwehrspitze weiter. Der Krankenstand an sich sei ein Skandal. Wegen des fehlenden Personals könne man daher Einsatzfahrzeuge gar nicht mehr besetzen. In den Tag- und Nachtschichten im Februar und März 2008 blieben deswegen nach Informationen von morgenpost.de insgesamt 497 Fahrzeuge unbesetzt - davon allein 317 Rettungswagen, 94 Drehleitern und 79 Löschfahrzeuge. CDU-Innenpolitiker Frank Henkel sagte, ihm sei angesichts der Situation "angst und bange".

    Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) wies auf die höhere Belastung der Mitarbeiter hin, die unter anderem durch zusätzliche Rufbereitschaften entstanden seien. "Wer den Kollegen mehr Arbeit aufbürdet, muss sich nicht wundern, wenn sie krank werden", sagte GdP-Vertreter Klaus Krzizanowski.

    Körting sagte, falls sich die Zielvorgaben mit den bisherigen Mitteln nicht erreichen ließen, hätte er keine Scheu, auf weitere Rettungswagen von Hilfsorganisationen zurückzugreifen. Bei einem Herzinfarkt müsse binnen acht Minuten Hilfe da sein. "Da müssen wir hinkommen", so Körting.

    Landesbranddirektor Gräfling zeigte im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses auch Verständnis für die Situation seiner Feuerwehrleute. Die Umstellung von 24- auf Zwölf-Stunden-Dienst sei ein tiefer Eingriff in den privaten Bereich und für die meisten gebe es aufgrund der fehlenden Nachtzuschläge auch weniger Geld. Der Ansatz des Konzepts sei aber richtig, nun wolle man mit Neueinstellungen die Situation verbessern.

    Er kündigte bis Juni personelle Verstärkungen an. 64 Rettungsassistenten und 90 Praktikanten sowie zwölf Beamte im feuerwehrtechnischen Dienst seien bereits eingestellt worden. Weitere 31 Rettungsassistenten und drei Praktikanten sowie drei Feuerwehrtechniker folgten - und 85 Brandmeister seien mit der Ausbildung fertig. Allerdings gingen auch 44 Brandmeister regulär in Pension."


    Es ist erstaunlich, das nunmehr anscheiend doch mal die oberen Herrschaften begreifen, das sich schleunigst etwas ändern muss, weil die derzeitigen Zustände zu Lasten der Gesundheit und Sicherheit der Bürger gehen.


    Kämpft weiter.

    Schöne Grüsse aus Berlin

    Nikki



    Re: Auswirkungen neuer Dienstpläne bei der BF Berlin

    Raubritter - 23.04.2008, 13:47


    Ich möchte zu diesem Artikel nur einen sehr positiven Aspekt nennen:

    Dort hat wenigstens eine Zeitung den Mut die Wahrheit zu schreiben!!!

    Bei uns, in Hamburg, schreiben die überwiegenden Zeitungen fast nur im Sinne des Senats!!!

    Einen schönen Gruß an B... und Hamburger A...!


    Einen schönen Tag euch noch.



    Re: Auswirkungen neuer Dienstpläne bei der BF Berlin

    Skeletor - 23.04.2008, 13:50


    Zitat: Eine Krankenquote von zwölf oder 13 Prozent gebe es nirgendwo sonst in Deutschland.


    Oh...dass weiß ich aber anders....ich sage nur H A M B U R G :twisted:
    (oder liegt das nicht in Deutschland ;) )


    @ Raubritter:

    kann mich deinem Kommentar nur anschließen. Herzliche Grüße auch von mir an B... und H....A...., nehmt euch mal ein Beispiel an Berlin, die haben wenigstens soviel A.r.s.c.h. in der Hose und berichten :lol:



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