Das Handelskontor der Stadt Furten

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    Re: Das Handelskontor der Stadt Furten

    Albis Otison - 04.09.2007, 01:22

    Das Handelskontor der Stadt Furten
    Aus dem alten Forum:

    vanWal

    20.02.2007 15:56: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Strahlender Sonnenschein brachte das Messing, mit dem das Kopfsteinpflaster der Strasse eingefasst war, zum Glänzen, als Jericho staunend die Dronningsgasse hinunterschritt. Jannis van Wal plauderte unentwegt auf ihn ein. Die Laune des Hauptkontors war nicht minder sonnig als das Wetter und der runde schwarze Hut wippte fröhlich auf dem Kopf des Hauptkontors

    „Meine Kontore, die eure Ladung vor der Einfahrt in unseren Hafen sichteten, berichteten mir, das ihr uns zweihndert Stämme von einem Klafter Umfang und vier Klaftern Läge gebracht habt. Mein Mitarbeiter schätzte, dass das Holz über drei Jahre aufgelagert ist, es stellt eben darum einen großen Wert für uns dar. Die Stadt dankt euch für diese Lieferung!“ Die Stimme des hochaufgeschossenen Kaufmannes war ein begeisterter Singsang und Jericho liess sich unter dem Eindruck der beidseitig stehenden Patrizierhäuser mit den geschäftig umherlaufenden Trutzhavenern zu einem lächelnden Nicken hinreissen.

    Doch bevor der Bärensteiner etwas erwiedern konnte, fuhr der fröhliche Hauptkontor schon fort. “Wir werden das Holz dafür verwenden in Kargath den Hafen weiter auszubauen, der bedauerlicherweise zerstört wurde. Die gröbsten Ausbesserungen sind bereits getan, aber erst diese Lieferung garantiert, dass Port Verano wieder erblühen kann. Selbstverständlich geben wir das Material ohne mehr Aufschlag als es Transport und Verladung kosten würde weiter. Ich möchte euch je Stamm zwei Kupfer zahlen, einen für das Fällen und herrichten und einen für Transport und Verladung. Die Verschiffung entgelte ich selbstverständlich zusätzlich, sagen wir mit Acht Gold pauschal, da sich eure Reise hierher sicher nicht ausschliesslich aus dem Holztransport begründet, nicht wahr?“

    Jericho überschlug den zu erwartenden Betrag kurz, pfiff durch die Zähne, öffnete den Mund und wurde erneut von van Wal unterbrochen: „Nein, dankt mir nicht. Gutes Gold für gute Ware, das ist das Motto unserer Stadt. Um die Entladung braucht ihr eure Leute nicht zu bemühen, sie ist eine Leistung der Stadt, wie sei unseren guten Freunden zukommt.“

    In diesem Moment erreichten die beiden Spaziergänger eine Straßenkreuzung und warteten kurz den vorüberziehenden Wagenverkehr ab. Zwischen zwei Häusern glitzerte das azurblaue Wasser des Hafens und Jericho konnte einen Blick auf das Schiff werfen, mit dem er angereist war. Etliche kurze Mehrriemenbote schwirrten, wie schwarze Käfer um einen Pferdekadaver, um das Schiff und der Bärensteiner konnte in einem kurzen Blick erkennen, dass bereits wuchtige Stämme von Ersterem in Letztere entladen wurden.„Wir werden entladen“, brachte er hervor. Der Tonfall liess offen ob es sich um eine Feststellung oder eine Frage handelte.

    „Oh, ja“, plauderte der weitausschreitende Hauptkontor nebem ihm „Zeit ist Geld, das Motto unserer Stadt. Aber wir waren bei Gastfreundschaft. Mein lieber Jericho bitte gewährt mir das Privileg euer Schiff zu unseren Werften nach Orkenend verholen zu lassen und dort im Trockendock rundum auf Schäden und Verfall prüfen zu lassen. Im Falle des Falles werden wir es auf unsere Kosten ausbessern und wiederherstellen. Bitte, gebt uns Gelegenheit für diese kleine Geste, es bedeutet Trutzhaven so viel.“

    „Kommen wir nochmal auf das Entladen zurück“, sagte Jericho und blickte zu van Wal auf, doch bevor er fortfahren konnte, plauderte der Hauptkontor schon weiter: „Solange seid ihr selbstverständlich mein Gast ich habe euch ein Zimmer in meinem Haus herichten lassen. Eure Offiziere residieren im Goldenen Anker. Für eure Mannschaft wird es sicher attraktiv sein, die Tavernen von Orkenend aufzusuchen. Die zwei Tage werden in Windeseile vergehen.“

    Jericho staunte: „Zwei Tage? Ein Schiff überholt ihr in zwei Tagen?“
    „Aber ja“, grinste van Wal „Besprechen wir das doch heute Abend beim Tafeln im Goldenen Anker, Greta und Albis freuen sich schon, euch wiederzusehen. Ihr und euer Kapitän sind selbstverständlich meine Gäste.“

    Nun war es an Jericho zu lächeln.
    Inzwischen hatten die Beiden die hafennahe Torgasse erreicht. Die Patrizierhäuser waren hohen, spitzgiebeligen Speichern gewichen, aus deren Toren Waren aller Art herausgefahren wurden.
    Die Handkräne unterhalb der abendsonnenbeschienenen Dächer hoben und senkten unablässig Säcke, Körbe, Kisten und Tonnen.
    Ringsumher schallte das informative Rufen der Schauerleute, die die Lasten hemdsärmelig hin- und wegschafften.
    Es roch nach Pfeffer, Kaffee, Speck und Pferd.

    Vor einem Speicher, der unbenutzt schien, blieb van Wal schliesslich stehen: „Bei der Gelegenheit möchte ich euch dies hier zeigen, Jericho“ lächelte der Hauptkontor: „Ein Trutzhavener Speicher, den ich Euch zur Errichtung eines Handelskontors überlasen möchte. Es kostet euch im Monat den symbolischen Preis eines Silber. Alle Ware die ihr anschifft wir, solange sie hier gelagert ist, nicht den Zöllen unterworfen. Über unsere Hohe Tafel könnt ihr sie an Interessenten verkaufen, die wiederum, abgesehen von einer kleinen Gebühr für den abgeschlossenen Handel, keine Zölle zahlen, solange die Ware nicht in die Satdt verbracht wird. Das Kontor wird, obwohl gemietet, somit zu Eurem Grund. Ein kleiner Teil Heimat, eine Prise Bärenstein in unseren Mauern!
    Der Kontorsleiter erwirbt den Titel eines Konsuls und erhält das Kleine Bürgerrecht. Somit darf er sich zwar nicht in ein Amt wählen lassen, aber es wird auch nur sein Immobilienvermögen besteuert, so er welches bei uns erwirbt. Sein Anlagevermögen bleibt unangetastet. Er wird Mitglied des Auswärtigen Rates, der dem Kontor in allen Fragen des Aussenhandels zur Seite steht und in Fragen der Schutz und Wehr sogar ein Vetorrecht erhält. Dafür hat der Auswärtige Rat allerdings auch ein Kriegsschiff zu stellen, das zur Verteidugung der Stadt im Hafen stationiert wird. Ein Konsul, ungeachtet ob er dem Auswärtigen Rat beitritt oder nicht, rangiert gesellschaftlich gleich einem trutzhavener Kapitän und ist in unserer Stadt eine sehr hoch geachtete Persönlichkeit, die jederzeit ohne Umwege Zugang zu mir oder einem anderen Mitglied der Versammlung der ehrbaren Kaufleute und Kapitäne hat. Unabhängig davon ist ein Kontor in Trutzhaven eine hervorragende Möglichkeit nicht nur den Handel zwischen unseren Nationen, sondern auch zu den anderen, in Trutzhaven ansässigen Handelspartnern aufzunehmen, zu befördern und auszubauen.“

    Jericho blickte zum Giebel des butzenbeglasten vierstöckigen Bauwerks empor. „Dort könnte euer Wappen hängen, der Seemarker Speicher steht gleich nebenan“, plauderte van Wal: „Was sagt ihr zu dem Angebot?“


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    vanWal

    20.02.2007 15:58: Ein Spaziergang


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    Es dauerte einen Moment bis Jericho merkte, das jetzt wohl seine Gelegenheit gekommen war etwas zu sagen. Wo sollte er anfangen:
    “Zuerst einmal danke, für die Einladung heute Abend und in euer Haus. Ich nehme diese gerne an. Das Angebot mit dem Schiff und der Unterbringung der Offiziere und der Mannschaft kann ich leider nicht annehmen, halt wartet,“
    sagt Jericho schnell und hebt besänftigend die Hand als er sieht, das der Hauptkontor ihn unterbrechen möchte und fährt lächelnd fort. „Ich kann euer Angebot nicht annehmen, da es nicht mein Schiff ist. Aranien ist ein Binnenland, wir haben nur Flussschiffe, ich habe dieses Boot am Seehafen von Aredroque für die Überfahrt gemietet. Ich kann also nicht über das Schiff entscheiden.“
    Während er erzählt betreten beide den Leeren Speicher und Jericho schaut sich die hohe Halle an und die Büroräume welche sich an der Stirnseite befinden. „Wisst Ihr, bis jetzt hat Furthen immer sehr konservativ gehandelt,nur mit den nächsten Nachbarn. Ich habe aber vor, das zu ändern. Ein Furthener Kontor scheint mir dafür die Rechte Basis zu sein
    Also macht die nötigen Papiere fertig und last uns heute Abend darauf anstoßen. Es gilt viel zu organisieren. Zuerst einmal, wir können noch 9 Schiffsladungen Holz liefern. Dann muss ich ein paar Leute anstellen. Ich werde einen Stellvertretenden Kontorleiter benötigen und weiter Leute um hier nach und nach einen Umschlagplatz zu organisieren. Für den Transport der Waren werdet Ihr mir bestimmt gute und vertrauenswürdige Kapitäne empfehlen können. Je nachdem wie es läuft, kaufen wir auch ein Schiff.“ Voller Euphorie schaut sich Jericho noch einmal um und wendet sich dann wieder an den Herrn van Wal: „Seemark ist unser Nachbar? Stimmt es eigentlich das die pleite sind?“

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    vanWal

    20.02.2007 16:04: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Der Hauptkontor lachte, als beide mit hallenden Schritten durch den leeren aber gründlich gereinigten Speicher gingen: „Das ist das Schöne, beim Handel mit Fürstentümern, sie können nicht pleite gehen. Solange auch nur ein Bauer eine Rübe in einem Acker zieht, ist ein Fürstentum kreditwürdig. Auf schlecht wirtschaftende Fürsten folgen wieder gut wirtschaftende. Wichtig ist nur, dass man sie Verträge 'im Namen des Fürstentums' unterzeichnen lässt.“

    Die Wände der Schreibstube, die beide nun betraten, waren mit dunklem Holz getäfelt, in dem bis unter die Decke Registraturschubladen eingelassen waren. Eine jede war beschriftet mit den Namen bekannter und exotischer Orte. Van Wal wies auf den ausladenden Schreibtisch, hinter dem ein mit Walfischleder bezogener Sessel stand. „Ich stelle Euch gerne einige junge Kontore vor, die Euch bei der Einrichtung und bei den ersten Verhalndlungen mit Kapitänen und Hafenarbeitern zur Seite stehen würden.“

    Der Hauptkontor führte seinen Gast an ein Fenster, von dem aus beide einen guten Blick über den Hafen hatten: „Der Aredoquiner wird sich wundern, welch Fürsorge ihm von unserer Seite aus zu Teil wird. Aber das hat auch ein Gutes“, lachte van Wal: „Auf diese Weise wird sich rumsprechen, wie einträglich es sein kann, Baerensteiner nach Trutzhaven zu liefern.“

    Auf den, im Abendsonnenschein rotgolden glitzernden, Wellen des Hafenbeckens fuhren unermüdlich Entladekähne und Hafenschlepper zwischen den großen Schiffen und den zahlreichen Speichern hin und her. „Es gibt mehrere Möglichkeiten, an Laderaum zu kommen. Zum Einen wird Tonnage an der Hohen Tafel gehandelt, dort tragen die freien Kapitäne ein, wohin sie zu fahren gedenken und ihr könnt euch bei ihrer Reise einkaufen. Desweiteren ist es möglich mit einem der großen Handelshäuser, die über eigene Schiffe verfügen, einen Vertrag zu schliessen und an deren Routen zu profitieren. Das wäre nicht ganz so riskant, aber auch nicht so ertragreich, wie der Erwerb von Frachtraum bei den freien Kapitänen.“


    Der Hauptkontor räusperte sich „Und es gäbe da noch eine dritte Möglichkeit.“ Der große Mann wandte sich zu Jericho um und schaute den Baerensteiner ernst an: „Die Stadt könnte Euch, sozusagen als Freund, Tonnage und Frachtraum überlassen und einige Schiffe nach Eurem Wunsch über das Meer fahren lassen. Für die Anfangszeit hättet Ihr somit keine Kosten und kein Risiko zu tragen. Es gäbe da allerdings eine Bedingung, oder nennen wir es lieber Gefallen, um den wir Euch bitten würden.“

    Van Wal trat an den Schreibtisch und rollte eine Karte der Mittellande aus. Nur kam Jericho diese Art der Darstellung befremdlich vor, die Seegebiete waren durchzogen mit Linien und Schraffuren, allüberall mit seltsamen Zeichen, Zahlen und Buchstaben bezeichnet. Das Land jedoch, war blank und weiss. Keine Territorien, Berge, Städte oder Grenzen waren eingezeichnet. Van Wal zeigte auf einen innerländischen Punkt, etwas nördlich der Stelle, wo Jericho Valariot vermutete: „Dort liegt Melthron, ein wichtiger Handelspartner für uns, wir beziehen Korn daher und das wird sehr benötigt, denn Valariot trägt immer noch schwer an der Verheerung durch das Chaos.“ Der Hauptkontor blickte wieder auf: „Wir möchten eine Karawane zusammenstellen, die das Korn nach Caldor bringt, aber die Reise geht durch wildes Gebiet. Wir bräuchten Begleitschutz. Könntet Ihr da was für uns tun?

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    Editiert am 20.02.2007 23:36:29 von vanWal

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    vanWal

    20.02.2007 20:24: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Interessiert beugt sich Jericho über die Karte und überlegt. Dann schaut er zu von Wal auf, der ihn etwas überragt.

    "Nun, das ist ein großzügiges Angebot, welches Ihr uns unterbreitet. Ich habe zwar Soldaten angefordert aber bisher ist noch niemand eingetroffen. Es wird auch noch einige Zeit dauern bis sie hier sind. Ich kann aber einer logistischen Erfahrung beim Zusammenstellen von bewachten Expeditionen dienen, damit haben wir auf Baerenstein einige Erfahrung, und sobald meine Mannen hier sind, einige mit der Expedition senden. Natürlich werde ich auch die Kosten für die Expedition übernehmen. Dann bräuchte ich aber vorher genau Listen über unseren Nutzen in Form der Frachtraten. Wenn euch damit aber geholfen ist wird euch Baerenstein gerne zu Diensten sein.

    Ausserdem könnt Ihr direkt ein Schiff zu diesem Hafen schicken“, eine Weile sucht Jericho auf der Karte, bis er den gewünschten Hafen südlich von Aranien findet:“Ich werde veranlassen das eine Schiffsladung Korn bereit liegt, wenn der Preis akzeptabel ist.

    Grundsätzlich kann ich mir gut eine Kooperation auf diesem Gebiet gut vorstellen. Ihr helft uns bei Transpoprten übers Meer und ich helfe euch bei Binnentransporten."

    Erwartungsvoll schaut Jericho zum Hauptkontor auf und freudige Erwartung spiegelt sich in seinen Augen wieder.

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    vanWal

    20.02.2007 20:31: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Melodisch plitschernd schlugen die Wellen des Fleets an die hafenwärtige Mauer des Furtener Kontors und draußen, hinter den flaschengrünen Butzenscheiben, zog ein leichter Hafenewer vorbei, der mit Holz beladen war. Der Hauptkontor streckte den rechten Arm aus und legte den Daumen auf die Stelle der Karte, wo Trutzhaven eingezeichnet war. Dann reckte van Wal den Zeigefinger einen Spann weit über das Meer und drehte das Handgelenk, so dass sein Daumen um den Zeigefinger schwang. Diese Prozedur wieder und wieder wiederholend wanderte die Hand des Handelsherren die Küste hinauf, bis der Daumen nach fast einem Dutzend Umdrehungen den, von Jericho angezeigten Hafen erreicht hatte.

    Van Wal murmelte:
    „Das sind zehn Tage Seereise, so Wasser und Winde willig sind, eine Fuhre, die der von Euch mitgebrachten entspricht, einzuschiffen braucht gute vier Tage.“ Der Hauptkontor blickte Jericho an: “Holz muss sorgfältig angebordet werden, da es an Gewicht und Masse stark variiert und wegen der ungleichmäßigen Beschaffenheit des Gutes leicht ins Rollen gerät. Stückmeister und Offiziere müssen darauf achten, sich nicht zu 'verladen' wie es bei uns heißt.“
    Der Hauptkontor zog seinen hohen, breitkrempigen Hut vom Kopf und rieb sich grübelnd die Stirn.

    “Wir beladen eine Trutze der Stadt mit Stoffen und Färbemitteln und schicken sie in den nächsten Tagen in See. Aranier wissen gute Stoffe zu schätzen, soweit ich weiß. Eingerechnet der Tage für den Verkauf dieser Sachen, die ich Euch selbstverständlich nicht in Rechnung stelle, werter Jericho, haben wir mit einer Reisezeit von etwa einem Monat zu rechnen. Damit wären wir an Heuer für die Besatzung bei einem Betrag von Vierundzwanzig mal zwei Stück Kupfer pro Seemann und denselben Betrag in Silber für die Offiziere. Acht und Vierzig Kupfer, acht und Vierzig Silber. Risiken wie Sturmschäden am Schiff oder Ausfall in Folge von Piratenüberfällen, sowie Ersatz für Instandsetzung übernehmen wir, wenn Ihr uns im Gegenzug vergleichbare Ausfälle Eurer Schutztruppen für den geplanten binnenländischen Transport nicht berechnet.“

    Der Trutzhavener legte seinen Hut auf dem massiven Schreibtisch ab und suchte ein wenig auf der Karte umher, schließlich legte er den Finger auf eine Region etwas östlich von Aranien.
    “Hier befindet sich das Reich Melthron, von wo aus der Treck sich bis Karanda durchschlagen muss, erst dort ist wieder sicheres Terrain. Wir werden von den örtlichen Bauern Fuhrwerke und Fahrer mieten, aber Schutzbegleitung durch die südlicheren Reiche können nicht gewährleisten.“

    Deutlich war die Sorge und die Verunsicherung im Blick des Hauptkontors zu erkennen:“Es sind gefährliche Gebiete, oder?“ Er räusperte sich: „Also, Jericho, fünf Gold, zwei Silber und acht Kupfer. Könnt Ihr für diesen Gegenwert die Sicherheit von einem Dutzend Kornwagen gewährleisten? Ich nehme Euch die Ladung Holz für acht Gold ab, den Preis will ich Euch, entgegen sonstiger Gepflogenheiten, garantieren. Für zukünftige Geschäfte, da möchte ich Euch vorwarnen, dürft Ihr beim Seehandel nicht davon ausgehen, dass die Preise, unter derem Eindruck man ein Schiff absandte, beim Wiedereintreffen noch bestehen. Aber dieser Holzhandel ist mir ein besonderes Anliegen. Vielleicht wäre es für Euch eine Ersparnis, Eure Krieger direkt nach Melthron zu senden?“

    Sehr wenig, so wurde es Jericho mittlerweile klar, verstand der Hauptkontor von Bewegung und Reichweite an Land. Innerlich war dem Baerensteiner nach einem lächelnden Seufzen zumute. Konzepte wie 'Berge', 'Flüsse' oder 'Sümpfe' schienen Jannis van Wal völlig fremd zu sein. Und ob er jemals von den Torog'Naj gehört hatte, durch deren Territorium die vom ihm so leichtfertig vorgeschlagene, vogelflugdirekte Strecke zu führen schien?

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    Jerico

    20.03.2007 09:55: RE: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Jericho setzt gerade zu einer Antwort an, als ein Junge den Raum betritt und dem Konsul des Furtener Kontors zögerlich einen Zettel in die Hand drückt. Jericho lächelt den Jungen aufmunternd zu und drück ihm zum Dank eine kleine Münze in die Hand bevor er die Nachricht liest. Van Wal kann förmlich beobachten wie Jerichos Blutdruck beim lesen der Nachricht steigt. Als er die Nachricht zu ende gelesen hat wendet er sich an den Haupt Kontor. "Verzeiht die Unterbrechung, aber mir wurden die Soldaten aus Furten für die Bewachung des Kontors gesendet. Es ist für mich eine Überraschung wer das Kommando hat, es ist die edle Melisande von Eschenschwingen, Frau Oberst. Bitte habt Verständnis, das ich Sie zu diesem Gespräch dazuholen muss."

    Nach diesen Worten verabschiedet sich Jericho knapp und lässt den etwas überrumpelten Hauptkontor mit seinen Fragen zurück.

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    Editiert am 30.03.2007 20:53:13 von Jerico

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    Jerico

    30.03.2007 20:55: RE: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Kurz darauf kommt Jericho wieder in seinem Kontor an. Sofort fällt sein Blick auf die Delegation aus der Heimat, einige Soldaten unter der Führung von Frau Oberst. Mit kühlen blick geht Jericho auf Sie zu, deutet eine Verbeugung an, welche soeben noch als angemessen gelten kann, bevor er spricht:"Sigmar zum Gruße, Frau Oberst, ich vermute Ihr wolltet die Soldaten hier nur abliefern und direkt wieder zurück reisen? Ich glaube ich kann euch noch heute ein Schiff besorgen."

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    Trutzhaven-NSC

    27.04.2007 13:41: RE: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Als der Konsul zurückkehrte war der Hauptkontor bereits gegangen. Auf dem Schreibtisch, den Jericho nunmehr als den Seinen ansah, lag eine, in der gestochenen Schrift des Hauptkontors gehaltene Notiz "Gutes Gelingen, mein lieber Konsul, dringende Geschäfte rufen mich zur Zitadelle, doch Ihr wisst, wie Ihr mich erreicht!"

    Mittlerweile war reichlich Betriebsamkeit im Furtener Kontor aufgekommen, immer wieder trafen Trutzhavener Bürger ein, mal eine Schütte mit Baustein dabei, andere trugen Balken auf der Schulter, von denen noch Putz und Mörtel rieselte. Gegen gutes aranisches Kupfer erstand Jericho Torch diese Baumaterialien und veranlasste die Stapelung in einem ihm geeignet erscheinenden Verschlag des Kontors. Wie es der Standardbauweise von Trutzhavener Kontorsgebäuden entsprach, war der Furtener Speicher in zwei Halbspeicher unterteilt, die jeweils über vier Stockwerke ("Boden" genannt) verfügten, welche ihrerseits jeweils in vier verschliessbare Verschläge unterteilt waren.

    In einer der Schubladen seines Schreibtisches fand der Konsul einen Stapel feinstes, fast reinweißes Papier und eröffnete gleich unter Verwendung eines Griffels, den er in einer anderen Schublade fand, eine Anfangsbilanz, da hörte er von hinten, aus Richtung der Fenster, die zum hafenwärtigen Fleet hinausführten, einen hellen Pfiff ... eines der Fenster stand anscheinend offen ... merkwürdig.

    Durch das Fenster schaute ein sommersprossiges Jungengesicht mit klugen Augen, die unter einem rötlichen Haarschopf hervorblitzten, herein. Mit der linken Hand hielt sich der Junge am Fensterrahmen fest, anscheinend stad er auf einr Art von kleinem Kahn, mit dem er an die fleetwärtige Aussenmauer des Furtener Kontors herangepaddelt war. Die Rechte winkte begrüßend mit einem zweifach gebogenen Draht, mit dem der Kerl anscheinend von aussen das Fenster aufgehebelt hatte.

    "Halten zu Gnaden, Herr Konsul, ik bün de Freder Isendengler, min Fudder is Groffschmitt in de Werkgasse, obers ik wull keen Groffschmitt war', ik..." Verunsichert starrte der mitteilsame Bengel in das gleichermaßen amüsiert wie irritiert fragend blickende Gesicht des Konsuls. "Ähm, ich will Kontor werden, nämlich ... für nur drei Jerrys am Tag bin ich dem ehrenwerten Kontor der Stadt Furten zu Diensten, wenn ihr wollt. Ich habe flinke Beine und kenne mich in der Stadt aus."

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    Editiert am 11.07.2007 12:57:17 von Trutzhaven-NSC

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    Jerico

    25.06.2007 10:13: RE: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    "und offensichtlich kennt Ihr euch auch im öffnen von verschlossenen Fenstern aus" erwidert Jericho mit einem ernsten Blick. "Nun dann Junge, park dein Boot irgendwo und komm erst mal rein und verate mit deinen Namen, vieleicht habe ich wirklich Verwendung für dich."
    Darauf hin verschwindet das gesicht und Jericho macht sich erst mal eine Notiz auf einem Blatt:
    neue Fensterschlösser montieren lasse .

    Nach einer Weile erscheint der Junge wieder. Dieses mal durch den richtigen Eingang.
    "Nun gut Junge," spricht Jericho ihn an, während der möchtegern Kontor mit seiner Mütze in der Hand zappelig vor ihm steht, "ich nehme dich in die Dienste des Furthener Kontors auf Probe. Solltest du für 2 Wochen alle Arbeiten zu meiner vollsten Zufriedenheit ausführen, sprechen wir über eine Dauerhafte Anstellung. Während deiner Dienstzeit, musst du dich moralisch einwandfrei betragen und deinem Dienstherren gegenüber, dass bin ich, jederzeit Aufrichtig sein und stets die Wahrheit sprechen. Es ist dir nicht erlaubt noch eine Anstellung neben dieser zu haben.
    Deine Probezeit beginnt sofort und deine erste Aufgabe ist es an meiner Seite zu stehen und mir die Stadt zu zeigen. Dein Sold beträgt während der Probezeit 5 Jerry die Woche plus drei Mahlzeiten täglich, einverstanden?"

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    Trutzhaven-NSC

    11.07.2007 13:28: RE: Das Handelskontor der Stadt Furten


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    Nervös hatte der Junge seine Kappe in Händen geknetet, aber während Jericho die Modalitäten der Anstellung formulierte, legte der Rotschopf respektvoll dei Rechte auf's Herz und murmelte die Worte des Konsuls nach, so gut es ihm eben gelang. Als Jericho geendet hatte, grinste der Junge bis über beide Ohren.
    "Mein Name ist Freder Isendengler! Hochwerter Herr Konsul, Ihr sollt Euer Vertrauen nicht enttäuscht sehen, und meinen ersten Auftrag will ich sofort erfüllen!"

    Vergnügt stromerte Freder vor Jericho her und plauderte ausgelassen, hin und wieder auf ein Gebäude oder eine aussergewöhnlich aussehende Person deutend: "Die Havenstadt ist das einzige Viertel Trutzhavens, dass durch eine Mauer in zwei Teile geteilt ist. Im landwärtigen Teil stehen einige der ältesten Patrizierhäuser. Der, durch den wir jetzt gehen, der seewärtige Teil jedoch, der in dem alle Speyer stehen, ist viel spannender."

    Die Worte des Jungen wurden bestätigt durch die Mengen an seltsamen Volk, durch die es sich hier zu drängen galt, instinktiv griff Jericho schützend an seine Börse. "Alles was nämlich in diesen Speichern lagert, alles was auf den Straßen herumgetragen oder in kleinen Eckläden gehandelt oder in hastig zusammengezimmerten Kneipen ausgeschenkt wird, unterliegt nicht dem Zoll.", plauderte der Junge weiter: "Und das bietet Möglichkeit für vielerlei Geschäfte

    Als die beiden schliesslich aus den engen Gassen zwischen zwei uralten Speichern heraustraten, standen sie endlich an der Kaimauer des großen Rundhafens. Wie zwei Stierhörner bogen sich die beiden umfassenden Molen über tausend Schritt weit in die See hinaus. "Im Moment liegen nur weng Schiffe im Hafen, da alle nach dem Fassrollfest ausgelaufen sind." erklärte Freder und zeigte zur Spitze der südlichen Mole "Da hinten steht der Willkommturm. Von da aus wird einem jeden einlaufenden Schiff ein Gruß zugetutet. Dienst im Willkommturm ist Strafdienst, denn dort ist es nicht geheuer, sagt man." Der Arm des Jungen beschrieb einen großen Halbkreis, als wolle er das ganze Rund des Hafens fassen und wies nun auf die Spitze der nördlichen Mole: "Und dort liegt das Hafenhospital, wo auch die Münzlinge wohnen. Das sind Waisen, die bei uns angespült werden und einen trutzhavener Seemann als Vater nachweisen können.

    Unternehmungslustig blitzten die Augen des Jungen zu Jericho auf "Wohin möchtet Ihr als nächstes, Konsul? Vielleicht zur Hohen Tafel, weil ... ihr seid an größeren Mengen Holz interessiert, erzählt man sich überall."


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