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Re: Freie Presse 25.07.05
Alte Sachsen WEBMASTER - 25.07.2005, 12:58Freie Presse 25.07.05
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In dieser Woche bestreitet Zwickau zwei Vorbereitungsspiele
Im Fußball-Testspiel zweier Mannschaften, die den Wiederaufstieg in die Oberliga anstreben, hat der FSV Zwickau eine 0:4 (0:2)-Niederlage gegen den FC Bayern Hof kassiert.
"Wir müssen noch hart an uns arbeiten", hat Alexander Köcher festgestellt, der beim Vorbereitungsspiel am Freitag zum Zuschauen verurteilt war. Der 30-Jährige konnte leider nicht auflaufen. Er war am Donnerstagabend beim Training umgeknickt und hat sich einen Kapselanriss im Knöchel zugezogen. Zwar wollte er es trotzdem probieren, hat aber gemerkt, dass es unter starker Belastung schmerzt. "Ich brauche noch ein, zwei Tage", meinte Köcher gestern Nachmittag.
Um nichts zu riskieren, rückte Petr Zdrazil gegen Bayern Hof in die Anfangsformation. Als Manndecker hatte der Tscheche viel Mühe mit dem quirligen Daniel Micklisch, der ihm ein ums andere Mal entwischte und die Gäste mit seinen drei Toren auf die Siegerstraße schoss. "Ihr steht schlecht", bemängelte Trainer Uwe Ferl die Abwehrleistung seiner Elf von außen. Zwei gute Paraden von Keeper Falk Fährmann und der oft fahrlässige Umgang der Hofer mit ihren Chancen verhinderten einen höheren Rückstand.
Nach vorn lief diesmal ebenfalls nicht viel zusammen. Das lag vor allem daran, dass der Defensivriegel der Franken wenig durchließ. Die Zwickauer Torgelegenheiten konnte man an einer Hand abzählen. Einen Freistoß von Rückkehrer Holger Krauß, der die Kapitänsbinde trug, wehrte FC-Schlussmann Hruby mit der Faust ab (15.). Nach einer Flanke von David Mydlo erwischte Axel Fuchsenthaler den Ball nicht richtig mit dem Kopf - das Leder ging daneben (25.). Zdrazils Versuch lenkte der Torwart zur Ecke (33.). Die sechs Einwechslungen nach der Pause brachten kaum frische Impulse ins Spiel der Platzherren. Die Gäste waren beweglicher und torgefährlicher. Zum Glück für den FSV traf Sonnenberg aus Nahdistanz nur den Pfosten (68.). Die einzige Zwickauer Möglichkeit in der zweiten Hälfte besaß Rosengarten nach Hereingabe von Fuchsenthaler (79.).
"Wir haben ja noch 14 Tage Zeit, unsere Fehler aufzuarbeiten", meinte Alexander Köcher hinterher. Am Mittwoch soll es ein Vorbereitungsspiel des FSV Zwickau gegen eine tschechische Mannschaft geben. Für Sonnabend ist ein Testvergleich gegen die A-Junioren (Bundesliga) des FV Dresden-Nord geplant.
FSV Zwickau: Fährmann (46. Renner); Werner, Zdrazil, Trochocki, Kubik (60. Schmidt), Arzt, Krauß (68. Gräf), Kögl, Troche (60. Nemec), Mydlo (68. Rosengarten), Fuchsenthaler.
Zuschauer: 180. Torfolge: 0:1, 0:2, 0:3 Micklisch (17., 44., 53.), 0:4 Horn (80.). Eckenverhältnis: 4:2 (2:1).
Schiedsrichter: Albert (Tannenbergsthal).
Stimmen zum Spiel
FSV-Trainer Uwe Ferl: Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft verdient mit 0:4 verloren. Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe reingekommen. Bayern Hof wirkte frischer. Vom Einsatz her haben einige Spieler gemerkt, was in der Spitzengruppe der Landesliga los ist. Es war ein Dämpfer zur richtigen Zeit. Wir werden das Spiel kritisch auswerten.
Thomas Kost (Trainer des FC Bayern Hof): Wir haben hier guten Fußball gezeigt und auch verdient gewonnen. Unsere Mannschaft hat prächtig kombiniert und sehr gut nach vorn gespielt. Gefreut hat mich, dass wir schon früh die Tore erzielten und so zur Halbzeit mit 2:0 führten. Am Sonnabend beginnt für uns die neue Punktspielsaison.
Michael Bauer (Mannschaftsleiter des FSV): Die Hofer haben schon Landesliga-Erfahrung. Sie waren gegen uns immer einen Schritt schneller am Ball, und ihr Spielaufbau war viel besser. Im Mittelfeld gibt es bei uns noch einige Reserven. Hier muss mehr gespielt werden. Die Bindung zwischen Abwehr, Mittelfeld und Angriff muss verbessert werden.
Reinhard Troche (neuer Trainer des SV Ebersbrunn und Vater von René Troche): Es ist beim FSV noch viel Arbeit notwendig. Die Hofer bewegten sich mehr, waren ballsicherer und spielten den besseren Fußball. Aus der Zwickauer Abwehr heraus wurden die Bälle meist nur nach vorn geschlagen, und dadurch kam kein Mittelfeldspiel zustande.
Kommentar
Heilsame Lehre - FSV erwartet kein lockerer Durchmarsch
"So eine Pleite!" schimpfte Stammzuschauer Alfred Reuter am Freitagabend, als er nach dem Spiel die Treppe im Stadionturm hinabstieg. 0:4 gegen Bayern Hof - das bringt einige Zwickauer Fußballanhänger natürlich erst mal ins Grübeln. Wer selbst mit dabei war, wird gemerkt haben, dass der Mannschaft das intensive Training der vergangenen vier Wochen und zehn Testspiele in den Knochen steckten. Sie wirkte einfach kraftlos.
Der Vorjahreszweite der Landesliga Bayern, Staffel Nord, war ein guter Gradmesser. Das Trainerduo Ferl/Georgi weiß nun, woran es in den verbleibenden zwei Wochen noch zu arbeiten gilt.
Man sollte wegen der verdienten 0:4-Niederlage jetzt aber den FSV nicht gleich als Aufstiegskandidaten abschreiben, wie das einige im Internet-Fanforum tun. Die Pessimisten prophezeien Zwickau ein ähnliches Schicksal, wie es in den vergangenen Jahren den Oberliga-Absteigern FC Lausitz Hoyerswerda, VfB Zittau, VfB Chemnitz oder Dresdner SCF erging, die entweder nach unten durchgereicht worden sind oder mit Ach und Krach die Klasse gehalten haben.
Allerdings darf man das Ergebnis nicht überbewerten. Beim 0:0 im Testvergleich gegen Zweitliga-Absteiger FC Rot-Weiß Erfurt hat sich Zwickau von einer deutlich besseren Seite gezeigt. Die Mannschaft wird das Fußballspielen inzwischen nicht verlernt haben.
Der Schuss vor den Bug hat vielleicht auch sein Gutes: Dadurch dämmert es nun so manchem, dass dem FSV in der Landesliga keineswegs ein lockerer Durchmarsch bevorsteht. Denn gegen den vermeintlichen Favoriten mit seinen vielen namhaften Spielern wird garantiert jeder Kontrahent über sich hinauswachsen wollen. Das Zwickauer Team sollte dieser Herausforderung mit Selbstbewusstsein, Kampf und Können begegnen.
Von Thomas Croy
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