Krümels-Bücherwelt ...

... ein Literaturforum der anderen Art

Boyle, T. C. - World´s end




Boyle, T. C. - World´s end

Beitragvon Susannah » 08.04.2008, 08:13

Klappentext:
»Walter wußte Bescheid. Er war selbst ein entfremdeter Held... ein Mann aus Eisen und Tränen... Es war völlig undenkbar, jetzt nach Hause zu fahren, zu dem gefüllten Hähnchen, dem Spargelsalat und der glänzenden Mousse au chocolat, die seine Adoptivmutter für ihn gemacht hatte. Völlig undenkbar, jetzt dankbar das Geschenk seiner Freundin Jessica auszupacken - ein neuer Helm, bronzefarben wie die Sonne und dekoriert mit seinem Namen aus Blümchenaufklebern.. .« In der Nacht seines 22. Geburtstages rast Walter Van Brunt betrunken und bekifft mit seinem Motorrad gegen eine Gedenktafel. Die Vergangenheit holt ihn ein, sein Vater, der vor zwanzig Jahren seine Freunde verriet, sein Vorfahr aus dem 17. Jahrhundert, ein holländischer Neusiedler und Pachtbauer, von dem es heißt, er habe in der Auseinandersetzung mit dem reichen Grundherrn feige versagt. » World's End ist ein listiges Gesellschaftsbild, das raffiniert mit der amerikanischen Geschichte spielt. T. Coraghessan Boyle ist ein großartiger Schriftsteller« (Die Presse, Wien), »die literarische Entdeckung Amerikas« (Die Zeit, Hamburg), »der Dickens des 20. Jahrhunderts« (Publishers Weekly, USA).



Mit „World´s end“ hat T. C. Boyle definitiv gehalten, was er mit “Riven Rock” vesprochen hat. Eine wunderbar phantasievolle, weitreichende Erzählweise, ein hervorragender Schreibstil und eine umfangreiche, durchdachte Geschichte.

Die Geschichte switcht zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert und da es ziemlich dick ist, war es zwischendurch ein bisschen verwirrend für mich, in welcher Zeitepoche ich mich grade befinde. Dass am Ende ein Personenverzeichnis ist, habe ich leider erst nach Beendigung gesehen – für alle, die das Buch noch lesen wollen, sei dies hier ein wertvoller Hinweis!

Sehr fasziniert hat mich die Persönlichkeit des Jeremias Van Brunt. Seine rebellische Art mit der er sich gegen seinen Pachtherren auflehnt bis hin zu seinem Zusammenbruch um seine Familie im allgemeinen und seinen Sohn im speziellen zu schützen.

Das Buch zeigt politische und gesellschaftliche Entwicklung, die Verfeindung und teilweise Annäherung zweier Familien, das Leben der Indianer, der Hippies, der Reichen und der Armen. Es weist darauf hin, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen, wenn man Geschichten nämlich aus zwei Perspektiven hört.

Walter Van Brunt macht sich Ende der 1960er-Jahre auf den Weg nach Alaska um seinen Vater, der ihn verlassen hat, als Walter noch ein Kind war, zu suchen. Sein Leben lang hat ihn der Gedanke daran, dass sein Vater ein Verräter war, belastet. Was er von ihm erfährt, ist nicht das, was er erwartet/erhofft hatte.

Was ich ein bisschen... nicht grade störend, aber doch überflüssig fand, waren die Visionen von Walter. Ich verstehe nicht ganz, welche Bedeutung sie für die Geschichte haben.

Bewertung: :stern: :stern: :stern: :stern: :stern:

Bild
Nichts ist schöner und nichts erfordert mehr Charakter als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!
(Kurt Tucholsky)
Susannah
Allrounderin
Allrounderin
 
Beiträge: 1118
Registriert: 07.11.2006, 21:32
Wohnort: Krieglach

von Anzeige » 08.04.2008, 08:13

Anzeige
 


Ähnliche Beiträge


Zurück zu Belletristik/Unterhaltungsliteratur/Erzählung

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron