ISRAEL wird 60 - PLASSNIK gratuliert - RAWI kommentiert

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    Re: ISRAEL wird 60 - PLASSNIK gratuliert - RAWI kommentiert

    M.M.Hanel - 18.05.2008, 14:43

    ISRAEL wird 60 - PLASSNIK gratuliert - RAWI kommentiert
    From: aussenministerium.presseabteilung@bmeia.gv.at
    To: undisclosed-recipients:
    Sent: Thursday, May 08, 2008 5:39 PM
    Subject: Presseaussendung vom 8. Mai 2008 - Plassnik: "Österreich - ein Land jüdischen Schicksals und jüdischer Schicksale"

    Plassnik:
    "Österreich - ein Land jüdischen Schicksals und jüdischer Schicksale"
    Außenministerin zu 60 Jahre Staat Israel


    Wien, 8. Mai 2008 - "Wie kein anderer Staat wurde Israel von seinem Gründungstag an in Frage gestellt und herausgefordert. Unter schwierigsten Bedingungen haben Generationen zwischen Galiläa und dem Negev beeindruckende Aufbauarbeit geleistet und das Land in vielen Bereichen zu Spitzenleistungen geführt. Bei jedem Besuch hat mich Israel mit seinem kulturellen Reichtum, seinen Traditionen und seiner Gestaltungskraft beeindruckt", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik zu dem am 8. Mai 2008 begangenen 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel.

    "Österreich war und bleibt ein Land jüdischen Schicksals und jüdischer Schicksale. Es war der Österreicher Theodor Herzl, der die Vision einer "Heimstätte des jüdischen Volkes" in Palästina im Wien der Jahrhundertwende artikuliert hat. Vor 60 Jahren hat der Traum vom Staat der Juden seine Verwirklichung erfahren", so Plassnik weiter. "Die Beziehungen zwischen Österreich und Israel tragen aber auch eine besondere Last der Geschichte. Am einzigartigen Verbrechen und Zivilisationsbruch der Shoa und am Ungeist der Vertreibung des Geistigen haben auch viele Österreicher als Täter mitgewirkt. Unsere Beziehungen waren lange überschattet von den Verbrechen während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft, von der erst sehr spät anerkannten Verantwortung für Verfolgung, Vertreibung und Ermordung österreichischer Juden in der Shoa."

    "In den letzten Jahren hat sich viel am Umgang mit unserer Geschichte geändert. Das aufrichtige Bekenntnis zur österreichischen Verantwortung für die Opfer des Nationalsozialismus hat das österreichisch-israelische Miteinander positiv verändert. Damit begann ein neues Kapitel in unseren Beziehungen. Heute verbinden uns eine vertrauensvolle Partnerschaft und eine belastbare Freundschaft", unterstrich die Ministerin.

    Plassnik: "Aus unserer Geschichte nehmen wir die Entschlossenheit zum "nie wieder" mit. Heute können wir - Israelis wie Österreicher - gemeinsam in Freiheit an unserer Zukunft arbeiten. Wir wollen in Österreich, in Europa und in der Welt ein Zusammenleben in Frieden. Von gegenseitiger Anerkennung, von Toleranz und Respekt füreinander geprägt. Das ist auch die zentrale Herausforderung: Dieses neue Europa zum dauerhaften positiven Gegenbild zur bittersten Erfahrung unserer Vergangenheit zu machen. Was als europäisches Friedensprojekt begonnen hat, muss im 21. Jahrhundert zu einem weltweiten Eckpfeiler des Friedens werden."

    "Heute leisten wir als Partner in der Europäischen Union und in den Vereinten Nationen unseren Beitrag auf dem Weg zu Frieden in Sicherheit für Israel, Palästina und die gesamte Region. Der Weg dorthin ist dornenvoll. Er erfordert Mut, aber auch Ausdauer und Hartnäckigkeit. Eines ist klar: Nachhaltiger Frieden ist nur auf Basis einer Zwei-Staaten-Lösung und bei vollem Respekt des Existenzrechts Israels möglich. Davon wird Österreich nicht abrücken", betonte Plassnik. "Es ist unsere Verantwortung als Nachbar und Freund, Israelis wie Palästinenser bei ihrer Friedenssuche nach Kräften hartnäckig und solidarisch zu unterstützen. Dieser Verantwortung werden wir auch in Zukunft nachkommen", so die Ministerin abschließend.

    Rückfragehinweis:
    Bundesministerium für europäische
    und internationale Angelegenheiten
    Presseabteilung
    Tel.: ++43 (0) 50 1150-3262, 4549, 4550
    Fax: ++43 (0) 50 1159-213
    mailto:abti3@bmeia.gv.at
    http://www.aussenministerium.at
    http://www.bmeia.gv.at


    -------------------------------------------------------------------------------------

    Von: al-rawi@gmx.at [mailto:al-rawi@gmx.at]
    Gesendet: Samstag, 17. Mai 2008 14:19
    An: m.lanzl@inode.at
    Betreff: Offener Brief von Omar Al Rawi zur BM Plassniks Kommentar im Standard


    Lesebrief zur Frau BM Plassniks Kommentar im Standard

    Es ist anzunehmen, daß selbst Plassniks israelischer Amtskollegin Tzipi Livni es peinlich gewesen wäre, eine derart einseitige Lobeshymne auf Israel zu schreiben.

    Die Frau Außenministerin spricht vom Pioniergeist der Gründungsväter und vergisst die ethnischen Säuberungen zu erwähnen, welche die Staatsgründung begleitet haben. Eine neue Generation israelischer Historiker hat bereits vor Jahren die menschenverachtenden und völkerrechtswidrigen Begleitumstände der Entstehung des Staates Israel beschrieben und den von Plassnik beschworenen Mythos als Legende entlarvt. Einige Bücher sind auch in deutscher Sprache erschienen und so sind Publizisten wie Tom Segev, Ilan Pappe oder Baruch Kimmerling auch hierzulande bekannt. Es ist eine positive Entwicklung, dass sich das israelische und das palästinensische Narrativ langsam aber doch einander annähern. Schade, dass der Frau Ministerin dies offensichtlich entgangen ist, wie beispielsweise auch die fundamentale Kritik des früheren Sprechers des israelischen Parlaments, Avraham Burg, an der Entwicklung des jüdischen Staates. Oder Frau Plassnik wollte das einfach nicht zur Kenntnis nehmen.

    Sie prangert die Terrorattacken der Palästinenser an, ohne einen Wort über den Staatsterrorismus Israels zu verlieren. Das Atomprogramm des Irans wird natürlich ebenfalls angeprangert, ohne dass ein einziges Wort das atomare Waffenarsenal Israels streift. Gelobt wird Israel als „einzige Demokratie“ in der Region mit umfassenden rechtstaatlichen Institutionen und vergessen werden die strukturellen und rechtlichen Benachteiligungen und Diskriminierungen der Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft sowie die seit über vierzig Jahren andauernde völkerrechtswidrige Militärherrschaft über besetztes Gebiet. Nicht gelobt wird die palästinensische Demokratie, auf die Israel mit der Inhaftierung bzw. gezielten Ermordung palästinensischer Politiker sowie der Aushungerung und der Zerstörung von Verwaltungseinrichtungen reagierte und die von westlichen Staaten, darunter auch Österreich, mit der Nichtanerkennung einer gewählten Regierung belohnt wird.

    Die Notlage der Bevölkerung in Gaza ist der Frau Ministerin konsequenterweise ebenfalls keinen Halbsatz wert. Stattdessen wird bloß die internationale Kritik an dieser Politik nebenher erwähnt und mit dem Satz abgeschlossen: „Dieser Zustand kann und darf nicht andauern.“ So als ob diese Kritik, die Israel „aushöhle“, nicht andauern dürfe.

    Laut Plassnik haben die Israelis es geschafft, einen „bedeutenden Hochtechnologiesektor“ und eine „moderne Volkswirtschaft“ hervorzubringen, offensichtlich meint sie im Gegensatz zu den arabischen Nachbarn. Ob das ohne die jährlichen Geldtransfers aus den USA in Milliardenhöhe auch möglich gewesen wäre, steht auf einem anderen Blatt, nicht aber in Plassniks Kommentar.

    Einst hat das neutrale Österreich mit Politikern wie Bruno Kreisky und Kurt Waldheim eine wichtige Vermittlerrolle im Nahen Osten gespielt. Aus diesem Grund genießt Österreich bis heute ein hohes Ansehen in der Arabischen Welt. Mit einer derartigen Parteilichkeit, wie Sie Frau BM Plassnik hier an den Tag legt, wird dieses bald verspielt sein.

    _____________________________________________________________
    Lieber Bruder!

    Salam alaykum, schönen Dank für die Zusendung zum Leserbrief unserer ehrenwerten Frau Außenministerin. Es ist gut, dass die Illusionen über die Sonderstellung Österreichs bez. Israel beendet werden. Das hat spätestens mit der Machtergreifung Schüssels begonnen, wenn nicht schon früher. Der Krieg Israels gegen den Libanon vor fast zwei Jahren hat es in der Praxis gezeigt.

    Aber sicher sind solche erbärmlichen Stellungnahmen Europas zu Israel ziemlich einheitlich seit den letzten Wahlen in der BRD mit Kanzlerin Merkel an der Spitze, die an Peinlichkeit nicht einmal von Frau Plassnik übertroffen werden kann. Dazu kommt noch der berauschende Sarkozy, abgesehen von Herrn Braun in GB und vom Berlusconi-Macho in Italien, von den kleinen Fischen in West-, Mittel- und Osteuropa ganz zu schweigen. Aber die glorreichen Vier genügen, um Europa mit in das amerikanische Boot zu nehmen und damit auch diesen Kontinent in den Abgrund zu steuern.

    Man mag es kaum glauben und stünde beinahe fassungslos daneben, wenn man nicht wüsste, dass es am ganzen System liegt, das im Wesentlichen nach 1945 errichtet wurde, wirtschaftlich und international, und die Akteure letztlich zu Marionetten des Systems macht. Aber es scheint immerhin nicht zu gelingen, Russland und China noch ins Boot zu holen. Sie können und wollen offenbar nicht mit in den Abgrund, auch wenn der Druck groß ist.

    Wir als Muslime jedenfalls dürfen nicht mit, wo immer wir leben, und müssen uns auch von allen europäischen Illusionen befreien, einschließlich der österreichischen. Wir dürfen nicht übersehen: die europäische Elite war in der Vergangenheit kolonialistisch-imperialistisch und wurde seit dem Ende des Ersten Weltkrieges zunehmend auch zionistisch. Diese Realität müssen wir zur Kenntnis nehmen, wie schmerzhaft das auch sein mag, und dürfen uns keiner Täuschung hingeben. Hier liegt die Wurzel der Feindschaft gegenüber dem Islam, den sie als ‚fundamentalistisch’ begreifen, solange er sich nicht so ‚kastrieren’ lässt wie das Christentum. Die Stellungnahmen und Handlungsweisen des jetzigen Papstes sprechen hier eine deutliche Sprache und sind ein deutliches Signal, wie der vielgerühmte Dialog laufen soll. Doch wir brechen den Dialog nicht ab, ja wir werden als Muslime immer mehr zu den Anwälten der unterdrückten Völkern der Welt, die zu den Verlierern der Globalisierung dieses Systems gehören wie etwa in Südamerika, welche für den Widerstand mehr oder weniger zum Sozialismus Zuflucht nehmen müssen, weil das Christentum zu wenig hergibt und sich zunehmend zum Instrument der Herrschenden degradieren lässt.

    Ja, das sind die Realitäten, doch wir sollen darüber nicht enttäuscht sein, sondern vielmehr begreifen, dass wir als Muslime auch zu Verteidigern der Rechte der Völker sogar in Europa werden. Denn die herrschende internationale Elite ist letztlich nicht mehr dem eigenen Volk verpflichtet, sondern der Erhaltung und Ausweitung dieses Systems (des Finanzkapitals, der Umverteilung von unten nach oben und Scheindemokratie), das schließlich keinen Widerstand, ja keinen Appell mehr zulassen will im Namen der Gerechtigkeit, auch nicht im Namen Gottes, da es das System der internationalen Friedhofsruhe im Interesse Weniger und der Gleichheit der entmündigten Massen etablieren will. Und Palästina ist der Brennpunkt dafür, ob das gelingen wird oder nicht. Deshalb ist Palästina mehr als nur ein beliebiges Land auf der Welt, es ist ein Symbol dafür, welchen Weg die Menschheit einschlagen wird, den der Globalisierung des Raubtiersystems und der Unterdrückung (auch wenn dabei Hunderte Millionen krepieren im Krieg oder an Hungersnöten) oder den der Globalisierung der Gerechtigkeit und Menschlichkeit, der allen Menschen in der Welt ein menschenwürdiges Leben ermöglichen soll. Denn es sollen bekanntlich „die Unterdrückten Erben und Führer werden…“ (s. Hl. Qur’an)

    Tut mir leid, dass die im Widerspruch zu ihren Ausführungen stehende ‚große’ Plassnik Anlass zu diesen etwas summarischen Ausführungen wurde.

    Mit besten Grüßen

    Muhammad L.



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