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Re: [Foren-RP] Freihändler
NovaFox - 23.08.2005, 15:15[Foren-RP] Freihändler
"Sehr geehrte Damen und Herren, sowie Neutrale Wesen", ertönte es blechern aus dem uralten Lautsprecher des Raumhafens Long Island direkt über Deloras Kopf. Die Radom zuckte zusammen und duckte sich im ersten Moment, auch wenn sie Schwierigkeiten hatte den Rest der Ansage zu verstehen, da der Lautsprecher zum Schnarren neigte und dies auch unmißverständlich tat. Die Abdeckung, die den lautsprecher einst vor Staub und anderen Dingen bewahrt hatte die in der Nähe eines Landefeldes nunmal so niedergingen, war ebenfalls schon seit langer Zeit zerfetzt und teilweise gar nicht mehr vorhanden, da sie weggerostet war.
Aber Delora brauchte nicht die Ansage zu verstehen, um den Text zu kennen. s handelte sich um den "interstellaren Standarttext zur Begrüßung von Reisenden aller Systeme" Nummer 24a, den Text den man wirklich überall und auf jedem der Raumhäfen hören konnte, auf denen Delora bis jetzt unterwegs gewesen war.
Für einen Moment lang betrachtete Delora ihre Gestalt in einem der verdreckten und verspiegelten Fenster, die den tristen Ausblick wenigstens ein wenig verschleiern sollten, um zu überdecken, daß es hier nicht anders aussah, als auf jedem Raumhafen. Eigentlich hatte sie sich von Terra etwas Anderes erwartet, dann jedoch musste sie daran denken wer hier hauptsächlich auf diesem Planeten lebte und einnerte sich, daß die Menschen seit jeher eher weniger zur Kreativität geneigt hatten. Zumindest zu keiner Kreativität, die nicht wie das Werk eines wahnsinnigen, psychopathischen Künstlers wirkte, wenn sie denn mal hervorbrach.
Wie man erahnen konnte war Delora kein Mensch, sondern eine Radom. Auf Zedion ansässig sind die Radom eigentlich eine sehr friedliebende Rasse. Die "Encyclopedia Galactica", erschienen als Digitales Buch und als Hardcover in knapp 2000 Bänden, für die Fühlenden mit großem Lagerraum, im Sternenlicht Verlag unter der ISBN Nummer 69-33568-4, beschrieb sie in ihrer Sonderausgabe zum Thema "Zedion und was man so drumherum halt findet.", geschrieben von Herbert "Systemgfehler" Bringles in etwa so:
(...)
Die Radom sind humanoide Nagetiere, ganz simpel. Hasen, Kaninchen, Eichhörnchen, Mäuse und so weiter findet man unter dieser Bezeichnung in den Städten und Landstrichen Zedions. Generell kann man sagen, ein Radom gehört mit zu den friedlichsten Wesen denen man begegnen kann, mit einem ähnlich hohen Wunsch nach Geselligkeit, darum leben sie auch nie alleine. Andererseits sollte man sie nie in die Enge treiben. Sollte sich ein Radom so bedroht fühlen, ändert sich sein Verhalten Grundlegend und er greift an, ohne Rücksicht auf Verluste. Aufgrund ihrer feingliedrigen Hände sind die Radom weithin als Künstler und geschickte Mechaniker sowie in der feinen Schmuckherstellung bekannt, seltener jedoch als Krieger. Genaugenommen ist ihre Art erst vorhanden, seit die Rassen mehr miteinander interagieren.
Der Lebensraum, also für gewöhnlich die Behausungen, von Radom mögen auf andere oft genug wie Müllkippen wirken, aufgrund der weit verbreiteten Angewohnheit alles einzusammeln und zu behalten was sich irgendwann einmal als nützlich erweisen könnte. Aber sie selbst haben dieses Chaos durchaus organisiert und finden alles wonach sie suchen nach wenigen Minuten, was sie zu den schon genannten Vorzügen auch zu beliebten Archivaren macht, sofern man nicht viel wert darauf legt die Dinge selbst auch noch zu finden.
Die Kinder der Radom bleiben für gewöhnlich jahrelang bei den Eltern, manchmal bis zu deren oder dem eigenen Tod, es sei denn, sie gründen eine eigene Familie. In solch behüteten Verhältnissen aufwachsend ist es nur natürlich, das die Kinder neben der Schulausbildung auch von der Familie lernen, somit geht kein Wissen das sich irgendwer mal angeeignet hat verloren. Selbst als Erwachsene lernen sie noch, wenn sie mit anderen Familien zu tun haben, da diese manchmal Wissen besitzen, das der eigenen Familie fehlt.
(...)
Nun, dieser Beitrag ist ein wenig ungenau, aber dennoch gibt er ca. den Kern der Aussage wieder und Deloras "kleines" Problem. Delora war und ist eine Freihändlerin und im Besitz eines uralten Lasthoppers vom Typ "Ragnero" den sie in einem Anflug von Hoffnung "Silvermoon" getauft hatte. Dieser Typ Lasthopper besaß nur ein sehr enges Cockpit selbst für eine Person, sowie eine kleine Schlafkabine für Delora und einen, maximal zwei Passagiere. Dazu gesellte sich ein normaler Transporterpuffer zur Aufbewahrung von entweder sehr kleinen oder sehr großen Waren und diverse andere Kleinigkeiten, wie z.B. eine altersschwache Lebenserhaltung oder ein billiger Replikator bzw. ein Repulsor im uralten Zustand. Ursprünglich war er von Delora nachtschwarz lackiert und mit dem Wappen der Kessler Familie versehen woren (stilisiertes, verschnörkeltes rotes K auf einem schwarzen Sternenhintergrund) jedoch setzte sich inzwischen, mal wieder, der Rost durch und eigentlich war jeder Start und jede Landung das reinste Glücksspiel geworden, zumal Delora einfach kein Talent für Maschinen besaß, sondern nur zum Improvisieren und ihr Hopper bestand faktisch nur noch aus Improvisation. Außerdem war er nur für den Atmosphärenflug konzipiert worden, sowie für Kurzaufenthalte im All und daher für längere Reisen ungeeignet.
Ihr Problem war folgendes: Nach einem erstaunlicherweise erfolgreichen Abschluß eines Transports, war unterwegs ihr Repulsor ausgefallen und sie hatte Notlanden müssen. Nichts Unbekanntes, immerhin hatte sie so etwas schon desöfteren machen dürfen. Nun gibt es auf Zedion, ihrer Heimatwelt, leider Gottes immer wieder Gateways, die irgendwohin führen. Wohin wurde nie geklärt, da kaum einer wieder aus solchen Gateways zurückgekehrt war und die, die es waren schwiegen darüber. Da Delora schon immer ein gewisser Pechvogel war, stürzte sie samt ihres Gleiters mitten in ein solches Gateway hinein und fand sich nur Millisekunden später irgendwo weit weg ihrer Heimat wieder, getrennt von Zedion und von dem Rest ihrer Familie. Wie sich später herausstellte, war sie über einer Markskolonie der Menschen herausgekommen und hatte in einem der parks dieseer Kolonie eine Notlandung hingelegt, was zu, gelinde gesagt, geringen Problemen mit der Flugsicherheit führten, nachdem sich die Rauchwolken geklärt hatten und man Delora samt Flieger barg.
Seit diesem Tag hatte sie nach einer möglichen Rückkehr nach Zedion gesucht, sowie an ihrer Karriere als Freihändlerin weitergearbeitet. Ersteres ohne Erfolg, Letzteres ... Naja mit eher mittelmäßigem Erfolg. Zumindest reichte es für das Überleben. Einige Monate lang gondelte sie zwischen den Sternen der neuen Galaxie in der sie "gelandet" war umher und verdiente sich ihr Brot. Sie war nach Terra gekommen, um hier nach weiteren Kunden und Auftraggebern Ausschau zu halten.
Delora selbst war nicht besonders groß, knapp 176cm wenn man ihre langen Hasenohren abrechnete. Ihre Augen waren von einer Farbe, die irgendwo zwischen grün und tiefgrün schwankte. Ihr ursrpünglich nachtschwarzes Haar, hatte sie pink gefärbt und nur eine feine, schwarze Strähne links übriggelassen, während ihr Fell eigentlich von einem dunklen Grau war, aber an einigen Stellen ihres Körpers zu einem helleren Weiß überging (Die Stellen waren namentlich: Bauch, Brust, Zwischen den Beinen, Innenseite der Arme und Beine, Ränder der Ohren, sowie an der Unterseite ihres kurzen Schweifs). Sie war von normaler Statur und trug, so wie jetzt, oft einen einfachen, schwarzen Overall, ebenfalls mit dem Symbol der Kesslerfamilie, der als ihre Fliegermontur diente. Dazu trug sie schwere Lederstiefel und gelegentlich auch eine passende, schwarze Sonnenbrille, je nach Witterung.
Mit einem Seufzen trat Delora in den hektischen Verkehr des Raumflughafens auf Long Island hinaus, während hinter ihr ein paar Roboterarme ihren lasthopper von der Zubringerfähre abdockten, abstaubten und ihn dann auf eine Art Parkplatz bugsierten, von wo Delora sich ihn abholen würde können, wenn alle Formalitäten erledigt waren. Diese Formalitäten, waren ein ganzer Haufen von Formularen die Delora ausfüllen durfte, sowie eine Ganzkörperuntersuchung, da ihre letzte Untersuchung in der Richtung schon ein halbes Jahr zurücklag, sowie eine routinemäßige Quarantäneüberprüfung, falls sie noch irgendwelche Krankheitserreger von einer fremden Welt mit sich trug. Alles Dinge, die sie mehr oder weniger gelassen, aber dennoch mit einer stoischen Ruhe hinnahm.
Dann trat sie endlich auf den Raumhafen hinaus und blickte in das Gesicht der gerade aufgehenden Sonne, die sie zuerst blendete, und roch den frischen Geruch nach ... Abgasen. Was hatte sie so nahe an einem Landefeld des Raumhafens eigentlich erwartet? Das es hier nach Rosmarin und Veilchen roch? Aus Erfahrung wusste sie, daß dieser Geruch dank Luftschutzverordnungen, Umweltschutzmaßregelungen etc. nur im Bereich der Landefelder so schlimm war und einige Meter (oder auch Kilometer, je nach Nutzung und Raumhafentyp) verblasste und verschwand. In diesem Fall ejdoch würde er wohl doch eine beeindruckende Strecke weit reichen.
Sie ignorierte dies und spazierte gemächlich auf ihren inzwischen abgeladenen und frischbetankten Hopper hinüber, harrend der Dinge, die da kommen mochten.
Re: [Foren-RP] Freihändler
Seraphia - 30.08.2005, 13:07
Zephyda strich ihr rotes Haar zurück. Der Bionische Kreuzer wartete auf sie, nachdem die Bedrohung um Gon Orbhon endlich besiegt war. Die anderen Montana waren gewiss schon ungeduldig, aber sie hatte die Chance nutzen wollen, um die Erde zu besichtigen und Perry einen Besuch abzustatten. Doch wie so oft war der Resident in wichtige Besprechungen verstrikt und selbst sie musste warten.
Sie war bereits auf dem Rückweg zum Kreuzer, als sie Delora sah. Ein merkwürdiges Wesen, aber auch nicht merkwürdiger als Oxtoner, Aras, Blues oder andere Rassen.
Dennoch blieb sie stehen, wischte sich eines der langen, roten Haare von ihrer naturbelassenen Ledermontur und blickte aus ihren grünen, katzenartigen Augen zu der "Hasenfrau".
Sie selbst sah als Montana recht menschenähnlich aus, aber diese Frau dort... war doch recht exotisch.
Re: [Foren-RP] Freihändler
NovaFox - 30.08.2005, 22:49
Als Delora bemekrte, daß man sie beobachtete, drehte sie sich langsam Zephyda zu und betrachtete die Dame etwas genauer. War sie ein Mensch? Nein, nicht ganz. Dazu waren die Augen irgendwie ... anders. Was daran anders war konnte Delora nicht ausmachen, aber das Wesen schien freundlich zu sein, daher entshcloß sie sich ebenfalls reundlich zu sein und hob grüßend die Hand.
"Hallo", lächelte die Radom, "Was treibt euch auf einen so abgelegenen Raumhafen, wie diesen hier?"
Re: [Foren-RP] Freihändler
Seraphia - 07.09.2005, 09:03
Die Montana blieb stehen und blickte zu Delora. "Hallo - ich war den Freund eines Freundes besuchen" - Ihre Stimme klang sehr melodiös, fast wie ein Singsang und weniger gesprochen. Sie war etwas zierlicher als ein Mensch gebaut, und dennoch strahlte sie eine gehörige Portion Entschlossenheit und Zuversicht aus.
Sie warf einen Blick auf den psionischen Kreuzer, der in einiger Entfernung auf dem Boden stand. Das Schiff sah aus wie ein Manta-Rochen, und nachdem sie die irdischen Lebewesen und Wasserbewohner wirklich selbst zu Gesicht bekommen hatte, musste sie zugeben, dass die Ähnlichkeit verblüffend war, auch wenn die Rochenschiffe auf Carya Andaxi, der Schutzherrin, zurück gingen, und diese selber eine Bewohnerin des Wassers war.
Die Außenhaut des Schiffes mutete fast organisch an, aber es war auch kein Wunder, in gewisser Hinsicht hatte das Schiff ein Eigenleben und die Biopositronik war manchmal doch sehr eigenwillig und störrisch. Nur gut dass der Beistand Epnarash - so hieß die Schiff-Biopositronik - gut zureden konnte.
Re: [Foren-RP] Freihändler
NovaFox - 14.09.2005, 00:10
"Oh ... Naja meine Aufgabe hier ist weniger, wie soll ich sagen, private. Ich bin eine Freihändlerin", die Radom lächelte, während sie den Kreuzer betrachtete, "Ein schönes Schiff ... Viel besser als mein uralter Frachthopper, der zudem nicht einmal raumflugtauglich ist."
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