[Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

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    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 12.07.2005, 12:39

    [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten
    FSK 18

    Biografie Lydia:
    Lydia wurde vor 25 Jahren in Amn geboren. Sie war die Jüngste von 4 Geschwistern, hatte noch zwei Brüdern und eine Schwester. Sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Ihre Familie wohnte in dem Elendsviertel der Stadt. Ihre Schwester war schon 16 Jahre, ihre beiden Brüder 10 und 9, als sie geboren wurde. Vater vernachlässigte Lydia komplett, für ihn war sie nur ein weiteres, unnützes Maul zum stopfen. Ihre Brüder hatten jedoch andere Interessen, als sich um Lydia zu kümmern und so blieb sie sich, wenn sich ihre Mutter nicht erbarmte, selbst überlassen. Sie spielte oftmals alleine. Ihre Haut war oft aufgekratzt, da es in der alten Lehmhütte nicht sonderlich hygienisch zuging und sie öfters mit Flöhen und anderem Ungeziefer geplagt wurden. Sie war auch oft krank und bekam Ausschläge, wenn sie zulange in der Sonne war. Sie war eh schon immer recht blass gewesen, doch die Blässe steigerte sich von Jahr zu Jahr.
    Aus all diesen Gründen spielte sie meist alleine, mit einer der herumstreunenden Katzen oder sie ließ sich von ihren Brüdern piesacken. Allerdings eher unfreiwillig. Lydia hatte ein ruhiges Gemüt und ließ die Götter Götter sein. Es hatte ihr ja auch niemand etwas davon erzählt, was es damit auf sich hatte.
    Als sie zehn Jahre alt war, schleiften ihre Brüder, die mittlerweile erwachsen waren, sie eines Abends mit zu einer Kneipe. Ihre Eltern kümmerte dies nicht und so hockte sie letztlich alleine zwischen all den besoffenen Männern und Frauen, sah, wie diese sich lüstern begraptschten und bekam Dinge mit, die für Kinderaugen und -ohren nicht bestimmt waren. Ihre Brüder betranken sich und – Lydia wusste nicht wie – es kam zur Schlägerei. Sie verkroch sich unter einem Tisch und sah, wie die Menge aufeinander losging, sich schlug, sich mit Messern verletzte. Ein Mann wurde von einem anderen schwer verletzt, fiel und kam neben ihrem Tisch auf dem Boden zum liegen. Er drehte seinen Kopf zu ihr, sein Gesicht war schmerzverzerrt. Blut breitete sich auf dem Boden aus und ihr Verstand weigerte sich, zu begreifen, was dort geschah. Sie sah den Mann langsam sterben, qualvoll… aber sein Schmerz hatte etwas faszinierendes für sie. Eigentlich sah sein Gesicht schön aus im Zustand der Pein, der Glanz der Augen… sie begann, mit dem Blut als Flüssigkeit – als Farbersatz, auf dem Boden zu malen.
    Kleine Strichmännchen, mit Messern in der Hand. Eine einfache Kinderzeichnung. Sie war glücklich.
    Das Ereignis ließ sie jedoch nicht los, als sie älter wurde. Mit 13 Jahren beschloss sie, Experimente zu beginnen und das, was sie damals erlebt hatte, nachzuspielen. Sie schnappte sich die Katze und begann bestialische Spielchen. Niemand lehrte sie, was gut war oder böse. Sie begann sich kleine Werkzeuge zu basteln, behelfsmäßige Drähte, aneinander befestigte Rasierklingen... Doch die Katze starb viel zu schnell dabei. Sie weitete ihre Spiele aus, lernte, womit man den Tieren nur Schmerzen zufügen konnte, ohne dass es davon starben und begann langsam daran Freude zu finden. Sie probierte ihre kleinen "Werkzeuge" auch bei sich selber aus, lernte den Schmerz kennen und ihn zu genießen.
    Es tat weh, wenn eines dieser Messer über die Haut fuhr, aber es prickelte in ihrem ganzen Körper, was den Schmerz bei weitem überwog. …

    Mit 15, als ihre Brüder sie wieder einmal neckten, beschloss sie, ihre „Spielstunden“ auf menschliche Objekte auszuweiten. Lydia war mittlerweile eine durchtriebene und verdorbene Jugendliche geworden, durch und durch sadistisch, aber auch masochistisch genug, Rückschläge fast schon mit Genuß in Kauf zu nehmen, wenn sie eines der Tiere im Todeskampf verletzte. Es kümmerte ja eh niemanden.
    Sie schlich sich an ihren älteren Bruder im Schlaf, betäubte ihn mit einem schwer zu beschaffenden Mittel und schaffte ihn dann an einen ungestörten Ort. Ja, er war schwer gewesen, doch sie hatte es geschafft. Mit dem Mittel konnte er sich nicht bewegen, doch er war bei vollem Bewusstsein. Er was sogar noch dann bei Bewusstsein, als sie die ersten Schnitte ansetzte und ihm langsam die Haut vom Körper trennte. Es dauerte mehrere Anläufe, bis sie dies gut beherrschte. Die Augen ihres Bruders drückten Angst aus, Schmerzen und aufkommenden Wahnsinn. Es war unmenschlich, was sie mit ihm anstellte. Aber er hatte es verdient für all die Stichelleien. Er hatte es verdient, weil er mit ihr verwandt war... und er hatte es verdient, weil sie es so wollte.
    Seine Schmerzen erregten sie und gaben ihr doch eine tiefe Zufriedenheit.
    Als sie sich nach dem Mord durch die Straßen bewegte, meinte, sie könne schweben. Was sie nicht wusste war, dass man sie während ihrer Tat beobachtet hatte.
    Sie wurde von der Straße gezogen und fand sich in einem dunklen Haus wieder. Dunkle Gestalten umringten sie....
    Und es war der Anfang einer finsteren Ausbildung. Eine kleine Gruppe Loviatar-Anhänger hatte sie bei ihrem Tun beobachtet und Gefallen an ihr gefunden. Sie brachten ihr die Lehren der dunklen Göttin näher und Lydia ging vollends darin auf. Sie vervollständigte ihre Künste des Schmerzen-Bringens, ja, gierte direkt wie eine Süchtige nach den Schmerzen anderer.
    Dort nahm sie auch den Namen Tenebra an, ließ sich so unter ihresgleichen anreden und ließ sich nur noch von Außenstehenden als "Lady Lydia" anreden.

    Es war knapp vor ihrem zwanzigsten Geburtstag, als sie die Offenbarung spürte. Sie richtete wieder einen Ungläubigen zurecht, betete inbrünstig und kratzte über dessen Leib mit ihren scharfen Fingernägeln. Bei ihrem Gebet spürte sie, wie sich etwas zusammen zog. Sie betete intensiver und das Gefühl verstärkte sich. Wie ein Orgasmus wogten die dunklen Energien in ihr und sie spürte, wie es durch ihre Hände glitt, sich auf den Körper unter ihr übertrug und ihn vor Schmerzen aufbäumen ließ.
    Lydia keuchte vor Exstase und sah es als Bestätigung ihres Tuns an.

    Es dauerte weitere 2 Jahre, bis sie die Kräfte, die ihr Loviatar durch ihre Hingabe gewährte, beherrschte und sie zog aus, die Lehren der Peitschenmaid zu verbreiten. Sie reiste an der Schwertküste entlang und gelangte auch so nach Calimshafen.
    Dort traf sie auf Mor-Am, den sie in einer Seitengasse auflas. Sein Gesicht war halb verbrannt und er litt unglaubliche Schmerzen. Sie nahm sich seiner an - als ihre erste, richtige Prüfung. Sie weidete sich an seiner Qual und half ihm doch zu gesunden. Sie konvertierte ihn zu ihrem Glauben und benutzte ihn für ihre Zwecke. Vielleicht war da so etwas wie Zuneigung, doch zumindest auf körperlicher Ebene gaben sie sich einander hin, nutzten den süßen Schmerz für gemeinsame Stunden... bis sie schließlich weiterzogen...



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 13.07.2005, 09:06


    Tenebra schlief wie eine Tote. Der Blutverlust hatte sie arg geschwächt doch nun hatte sie die obere Ebene gereinigt. Die kleine Zeremonie, die sie mit Mor-Am abgehalten hatte, war zeitraubend gewesen. Sie hatten den Steinblock gesäubert und ihn rein gewaschen mit ihrem eigenen Blut. An jeder Ecke hatten sie die kostbare Flüssigkeit hinterlassen, innig ihre Gottheit preisend, betend... Oh süßer Schmerz...
    Der Ort war ideal gewesen. Etwas streifte hier herum, etwas Lauerndes, Körperloses, ruchloses... Böses. Es war das Gefühl der Gefahr, der Bedrohung. Lydias Nackenhaare hatten sich aufgestellt, das Gefühl bohrte sich intensiv in ihre Magengegend, drängte sie dazu, wegzulaufen und am besten nie wieder herzukehren. Und doch... war genau dies der richtige Ort.
    Der Ort, an dem die Schmerzen herrschen sollten, der Ort, an dem die Schreie in den nächtlichen Himmel erklingen sollten. Ein Ort der Furcht und der Qual.
    Der erste Schritt war getan, doch um den Bereich zu weihen, den dunklen, vom Alter gezeichneten Altarstein, würde noch einiges an Vorbereitung erforderlich sein. Und nicht zuletzt würden sie ...
    Tenebra ließ den Gedanken ungedacht.

    So viel gab es noch zu tun, nicht zuletzt das Gastgeschenk besorgen und vorbereiten, nein, auch das Haus der Religionen würde sicherlich noch den einen oder anderen Besuch abgestattet bekommen.
    Das sie in das Heilige Wasser gespuckt hatte, war sicherlich nur der Anfang... mochte das Haus der Verdorbenheit anheim fallen und die Schreine einer nach dem anderen entweiht werden.
    Doch vorerst galt es einen Schritt nach dem nächsten zu tun. Die unheilige Zeremonie des Schmerzes musste ebenfalls bald abgehalten werden, so wollte es ihre priesterliche Pflicht.
    Tenebra lachte... all diese unschuldigen Turteltäubchen, die blind waren vor gegenseitiger Zuneigung würden ein böses Erwachen erleben. Sollten sie die Schmerzen kennenlernen, die Rache und den Hass...



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 14.07.2005, 09:04

    Goblins!
    Irgendwie schien die Schmerzensmaid die kleinen, zumeist grünen Kreaturen direkt in ihre Arme zu treiben.
    Hatten sie neulich schon einmal eine Begegnung mit den Goblins gehabt, so sahen sie heute wieder zwei Vertretern dieser Spezies entgegen.
    Lydia lächelte.
    Wenn sie wüssten, dass sie Mor-Am und ihr damit eine Freude machen... Sie fürchtete den Schmerz nicht, ja, hieß ihn sogar willkommen und der Tod folgte ihren Schritten. Sollte er sie je einst selbst erwischen, so war sich Lydia sicher, dass sie ins Dornenreich ihrer Göttin kommen würde. Ewige Qual und ewige Lust...
    Lydia war dementsprechend furchtlos, war doch alles, was sich schmerzhaft erdulden ließ, eine Erfüllung und Freude in ihrem Leben. Vermutlich war nichts schlimmer, als ihr mit geballter Liebe zu begegnen, aber wer würde jemand wie sie schon lieben.
    Pah... Liebe war etwas für Narren und Schwache.
    Nun, die Goblins hatten sie überfallen wollen, doch die Furchtlosigkeit der beiden Menschen hatte sie wohl überrascht. Als es schlussendlich doch zum Kampfe kam, wurde zwar Mor-Am verletzt doch stachelte ihn der Schmerz nur weiter an und schließlich überwältigten sie beide die kleinen Kreaturen.
    Einer von ihnen lag dann im Sterben, doch Lydia half ihm und versorgte seine Wunden. Niemand floh so einfach durch den Tod seinem Schicksal, wenn Lydia es auf ihn abgesehen hatte...
    Sie schleppten die beiden mit in eine Höhle, fesselten sie dort an merkwürdigen Streben und Lydia begann mit ihren... "Spielchen".
    Sie wollte unbedingt die Sprache der Grünhäute lernen, so langsam stellte es sich heraus, dass soetwas durchaus nützlich sein konnte.
    Und Lydia kannte keine Skrupel. Wenn sie nur jemand foltern durfte, würde sie sich auch mit Dämonen verbünden. Alles andere war ihr egal.

    Sie malte mit Kreide Formen auf den Boden, sagte die Bezeichnungen und forderte die Goblins auf ihre eigene Art und Weise dazu auf, die Namen zu wiederholen, in ihrer Sprache.
    Anfangs verstanden die beiden nicht, was sie von ihnen wollte, doch nach einigen liebenswürdigen Handlungen begannen sie doch zunehmens zu Kooperieren.
    Es waren vielleicht 5 Worte, die Lydia auf diese Art und Weise lernte. Sie hoffte, dass sich dies noch deutlich erweiterte, zog sich dann zur Nachtruhe zurück und überließ die beiden Mor-Am.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Thranduil - 14.07.2005, 10:47


    Mor-Am hatte sich inzwischen halbwegs von der Verletzung erholt und mit einem diabolischen Grinsen um den Mund ging er auf die beiden gefesselten Goblins zu.
    Mor-Am machte da weiter wo Lydia gerade aufgehört hatte und ohne mit der Wimper zu zucken motivierte er die Goblins auf seine liebenswerte Art die sich leicht von Lydias un-terschied, aber genauso effektiv sein konnte.
    Ein kleiner Nebeneffekt der Lehrstunden war, das die Goblins ebenfalls etwas von der Gemeinsprache dadurch lernten. Um sicher zu sein das er die Goblins auch richtig verstanden hatte wiederholte er die bereits gelernten Wörter öfters bis er sich sicher war das es richtig war. So vergingen die Stunden und Mor-Am versorgte die Goblins zur Belohnung für ihre Kooperation sogar mit Wasser und etwas Fleisch. Weitere 4 Wörter konnte er den Goblins durch die Behandlung entlocken.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Thranduil - 16.07.2005, 17:11


    1. Tag des neunten Monats (ooc 15. Juli)
    Lydia und Mor-Am kehrten zurück in die Höhle und besuchten die angebundenen Goblins. Beide waren noch am Leben und wurden in den letzten Tagen immer wieder mit Fleisch und Wasser von Mor-Am versorgt.
    Lydia kümmerte sich um den Goblin Brimm und brachte ihn gefühlvoll dazu ihr weitere Worte der Goblinsprache beizubringen. Dabei spielte ihre Peitsche wiedereinmal eine Hautprolle. Derweil beschäftigte sich Mor-Am mit dem anderen Goblin. Schließlich gab Lydia ihrem geliebtem Mor-Am die Anweisung mit dem Spiel zu beginnen. Dies lies sich Mor-Am nicht zweimal sagen und holte sein Handwerkszeug hervor.
    Den gekrümmten Dolch und eine rote Phiole mit einer übel stinkenden Flüssigkeit. Mit beidem kannte er sich perfekt aus und setzte es wohl dosiert ein um den Goblin zum reden zubringen. Dabei war es ihm völlig egal was mit dem Goblin passierte. Die Behandlung zeigte jedenfalls bei Brimm, der zuhören und ab und zu einen Blick auf seinen Kameraden werfen dürfte, die richtige Wirkung. Schließlich machte ihn Lydia los und zeigte ihm was er als Belohnung bekommen würde für seine loyale Arbeit und Treue.

    Zusammen mit Brimm kam Lydia nun zu Mor-Am und dem anderen Goblin herüber und führte diesem vor was ihn erwartet wenn er kooperativ wäre. Nun der Goblin zog es vor stur zu sein und endete unter Mor-Ams Messer und hauchte sein Leben aus.

    Lydia, Mor-Am und Brimm machten sich dann auf den Weg zum Vergessenen Tempel mitten im Wald. Unterwegs ereignete sich noch eine glückliche Fügung. Ein kleines Mädchen irrte durch den Wald und suchte seine Mutter und den Weg zurück nach Norndal. Nun der lieben Lydia gelang es das Vertrauen des Mädchens zu erlangen und versprach ihm es zurückzuführen. Mor-Am verlies zusammen mit dem bisher unerkannten Brimm die beiden um die Kleine nicht zu erschrecken. Nun Lydia führte das Mädchen natürlich nicht zurück nach Norndal sondern nahm sie mit zum Vergessenen Tempel. Mor-Am und Brimm folgten im Abstand.

    Am Tempel angekommen führte Lydia die Kleine die Rampe zum Altarstein hinauf und sprach ruhig und sanft mit ihr und brachte die Kleine dazu sich auf den Altartstein zusetzen um ihre kleine Wunde versorgen zu lassen. Inzwischen postierte Mor-Am den Goblinkrieger am Eingang zum Tempel und ging selber an den Fuss der Rampe und wartet bis Lydia nach ihm rufen würde. Grinsend lauschte er dem Gespräch. Ach Lydia konnte so freundlich und sanft sein.
    Irgendwann wurde die Kleine doch misstrauisch und fing an zu quengeln und nach ihrer Mutter zurufen. Nun Lydia schlug ihr eine schallende Ohrfeige und rief nach Mor-Am. Lächelnd kam dieser die Rampe herauf und oben angekommen schob er seine Kapuze zurück und zeigte dem Mädchen sein wunderschönes Anglitz. Zusammen packten sie die Kleine und banden sie auf dem Altar fest und Lydia begann mit der Zeremonie zu Ehren Loviatars. Im Laufe der Anrufung wurde das Mädchen geopfert und sein Blut diente zur Weihung des Altars. Vermischt mit dem Blut Lydias und Mor-Ams führte die Priesterin die dunkle Zeremonie weiter und am Ende wurden die Überreste des Mädchens verbrannt und die Asche in eienr Schatulle gesammelt. Nun führte Lydia die äußere Weihung des Tempels fort. An alle vier Ecken grub Mor-Am ein Loch und ein Teil der Asche des Mädchens wurde vergraben und dunkle Formeln und Anrufungen klangen durch die Nacht als beide Loviatar priesen und ihre Kräfte vereinten um die Eckpfeiler zu erstellen. Schließlich wurde die letzte Asche an der vierten Ecke vergraben und Lydia und Mor-Am beendeten die Zeremonie. Der Tempel hatte sein erstes Opfer gesehen. Ja ein Name klang noch in Mor-Ams Ohr. Effie hiess die Kleine die nun an diesem Ort die Grundfesten des Tempels bilden sollte.

    Zu Ehren Loviatars geopfert und lobgepriesen senkte die Herrin des Schmerzes ihre Kräfte herab um diesen Ort in Besitz zu nehmen und ihre treuen Diener zu belohnen.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 19.07.2005, 00:37

    Tempelentweihung
    Die kleine Wunde war schnell versorgt, nachdem die Katze sich so vehement gewehrt hatte. Dafür war die schwarze Katze, die sonst immer vor der Kampfschule im Wald herumstreunte, tot.
    Das Fell hatte sie abgezogen, eingesammelt, den Körper die Klippen hinab ins Meer geworfen.

    Danach erfolgte eine frustrierende Zeit voller Gespräche und Dinge, die sie erstaunten. Merkwürdig, dass Leute, denen man gegenüber freundlich war, ihr mit Abneigung begegneten. Grundlos, wie es schien. Nun, sie würden sehen, was sie davon hatten...

    Mit ihrem Helfer plante sie das weitere Vorgehen, zuerst noch frustriert, doch dann voller Trotz.
    Sie planten die nächsten Tage grob durch, Dinge, die erledigt werden mussten, dabei kam ihr die Idee...
    Sie rafften das Nötigste zusammen und das Katzenfell... es sollte eine Rolle dabei spielen.

    Zusammen gingen sie in die Oberstadt. Er positionierte sich vor der Tür, unauffällig, damit keiner sie stören würde. Sie hingegen vergewisserte sich im Inneren, dass niemand anwesend war, dann begann sie mit ihrem finsteren Treiben.
    Mit Blut und dunklen Gebeten entweihte sie das Wasser im heiligen Becken, spuckte mehrmals hinein, unter Anrufung der finsteren Göttin. Das Wasser kräuselte sich, dampfte, und färbte sich schließlich trübe ein, begann sogar zu stinken.
    Sie lachte leise, schöpfte das Wasser mit der Hand in einen großen Behälter, und ging damit zum Schrein des Ilmaters.
    Auf dem Boden träufelte sie unter Anrufung der Gottheit das Wasser auf den Boden, empfing den Schmerz, der von dem entweihten Wasser ausging, und ging dann, in den Pfützen bleibend, zum Schrein, den sie ebenfalls anspuckte, und über den sie das teilweise noch blutige Katzenfell unter weiterem Gebet warf.
    Rauch stieg auf, und die Aura des heiligen Schreines erlosch, wenn auch von der Insignie weiterhin Macht ausging, Macht, die jedoch geschwächt war.
    Einer Eruption gleich wehrte sich die lichte Seite, schleuderte sie nach hinten, doch sie nahm es entgegen, lächelnd.
    "Ich werde wiederkommen", sprach sie mit finsterer Stimme, lachte dann und begab sich zum Ausgang. Vorher jedoch zog sie sich um, die Kleidung blutverschmiert, der Körper verletzt.
    ((Aus FSK Gründen gehe ich darauf nicht näher ein, bei Detail-Fragen bitte PM))
    Umgekleidet verließ sie das Haus der Religion, nickte ihrem Begleiter zu, der den zweiten Teil des Planes in die Tat umsetzen würde.
    Dann verließ sie die Stadt. Es regnete in Strömen und die Bevölkerung hatte wohl in den Häusern Zuflucht gesucht. Am Strand wartete sie hernach, erholte sich von den Strapazen, lächelnd.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Thranduil - 20.07.2005, 10:25


    Gift in Ormen:
    Die Gestalt kam aus dem Haus der Religion und ihr Helfer nickte ihr knapp zu und ver-schwand dann um eine Hausecke und dann weiter in eine dunkle Nische. 2 Stücke rohes Fleisch holte er heraus und schnitt mit dem Messer tief hinein. Dann holte er eine Phiole mit Gift hervor. Entkorkte sie vorsichtig und träufelte das Gift in die Schnitte im Fleisch. Mit ei-ner drückte er nacheinander die Fleischstücke zusammen damit sich das Gift gut verteilte. –Schließlich schnitt er die Fleischstücke ganz klein und verstaute sie in einem Beutel. So ausge-rüstet ging er fröhlich lächelnd durch Ormen. Grüßte vorbeigehende Passanten und Wächter freundlich. Schaut beim Trödler vorbei und kaufte etwas. Beim rausgehen hinterlies er in ei-ner Ecke unauffällig ein paar Brocken Fleisch. Genauso verfuhr er an der Ecke zum Haus der Religion. Dann wanderte er weiter zum Rathaus. Setzte sich auf die Parkbank und unterhielt sich kurz mit einem spielenden Kind. Zwei Brocken Fleisch wanderten unter die Bank und die Gestalt ging weiter Richtung Hafen hinunter. Bog beim Krämer ab und ging kurz hinein er-warb eine Kleinigkeit und hinterlies auch dort in einer Ecke ein paar Brocken. Vor der Schneiderei unterhielt sich die Gestalt mit einer Passantin und nach dem Gespräch flogen un-auffällig weitere Brocken in eine Ecke und weiter ging es zum Hafen hinunter. Unterwegs wieder freundlich die Stadtwache grüßend und auf dem Weg hinab rollte eine weiterer Bro-cken in eine Ecke. So ging es weiter durch Ormen bis am Ende hinter der Taverne die letzten Brocken ihren Weg in eine Ecke fanden und die Gestalt Ormen durch den Seitenausgang ver-lies. Am Strand traf sich die männliche Gestalt mit seiner Auftraggeberin und meldete die –Ausführung des ersten Teils. Gemeinsam ging man nun an der Küste entlang Richtung Norndal und machte an der kleinen Handelsstation unterwegs halt. Die weibliche Gestalt verwickelte die Zigeunerin in ein Gespräch während die männliche Gestalt beschäftig in der Gerberei verschwand und dann leise und unauffällig herausschlich und sich um die Gebäude herum weiterbewegte und von Baum zu Baum langsam zu dem verlassen dastehenden Wagen schlich und unauffällig die Giftphiole mit einem kleinen Rest des Giftes verschwinden lies.
    Mit einem fiesen Lächeln machte sich die Gestalt davon und der Ruf eines Käutzchens er-klang als Zeichen das alles erledigt wäre.
    Beiden fanden wieder zueinander und gingen weiter Richtung Norndal und verschwanden in der Taverne.

    Die Folgen zeigten sich noch in der selbigen Nacht. Diverse Tiere starben an dem vergifteten Fleisch. Entweder weil sie es selber gefressen hatten oder ihre Beute hatte sich an dem Fleisch gütlich gehalten und durch weitertragen sie dann ebenfalls vergiftet.
    Nun für Menschen war es nur ein schwaches Gift, aber für die kleineren Tiere wirkte dieses Gift bereits tödlich.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 27.07.2005, 11:34


    Der Tempel - Anfang

    Lydia hielt das Buch in Händen. Der Bibliothekar gab sogar freiwillig mehr Informationen heraus, als sie ursprünglich angefragt hatte. Die Geschichte des sakralen Tempelbaus… Ha! Triumphierend kehrte sie mit Mor-Am und Zernd, einem alten Bekannten, ins Handelshaus, wo Mor-Am eine bescheidene Unterkunft hatte. Hier studierte sie mit Hilfe des Magiers das Buch und fand – wenn auch erst nach einiger Zeit – weitere Hinweise über den vergessenen Tempel. Von einem Seelenfänger war die Rede und weiteren Dingen. Lydia fand die Ausbeute mager, doch wer nichts wagte, konnte nichts gewinnen. Sie rüsteten sich. Lydia hoffte zwar, dass ihr Vorhaben ohne Zwischenfälle ablaufen würde, aber besser zu viel vorgesorgt als zu wenig. Und das, was sie vom Seelenfänger gelesen hatte, ließ sie sich nicht beruhigen. Es war mitten in der Nacht, wo sie aufbrachen. Lydia meinte fast, dass etwas in ihrem Inneren sie dorthin zog, sie rief… Sie drängte die anderen dazu, sich zu beeilen, nahm sich jedoch die Zeit, um ihre Rüstung anzulegen.
    Sorgsam waren ihre Schritte, bis sie den sumpfigen Morast erreicht hatten, auf den der Tempel gebaut war. Der Mond hing fahl am Himmel, Wolken bedeckten ihn zum Teil und nur das blutrote Licht ihres Ringes erhellte die Umgebung.
    Schemenhaft sah sie Gestalten am Rande des Lichtscheines herumhuschen, hörte bösartiges Kichern, unverständliche Worte…
    Ihre Eingeweide verkrampften sich, sie spürte, wie der die Ausstrahlung des Ortes ihr alle Hoffnung rauben wollte, doch genau das brachte sie wieder auf ihren Gedanken, stachelte sie an. Sie fürchtete keinen Schmerz, eher im Gegenteil und so schritt sie langsam, fast bedächtig zwischen den schemenhaften Schatten hervor, ging zielstrebig auf den Aufgang zum Altar, den sie bereits eingeweiht hatten. Es war gut gewesen, den Ort zu reinigen, doch noch waren die Seelen der Toten, die vom Seelenfänger, dem Wächter des Tempels eingefangen worden waren, ein störender Faktor.
    Wie stand es in dem Buch? Ein Gebet…?
    Sie kniete sich nieder und begann mit ihrer Litanei. Mit dem unheiligen Blut in ihren Adern zeichnete sie einen Kreis um sich herum, der sie schützen sollte… doch er schützte sie nur bedingt. Die Schemen streiften um sie herum, versuchten sie abzubringen, sie zu verunsichern, zogen an ihrem Umhang, zerfetzten ihn gar…
    Doch Lydia – oder vielmehr Tenebra – wich nicht und setzte die dunklen Anrufungen fort. Ihre Stimme wurde lauter, intensiver… Schmerz durchfuhr ihren Körper, als das Blut aus ihr strömte, doch genau das gab ihr noch mehr Kraft. Sie fühlte sich ihrer Göttin nah, spritzte dann das rote Nass in die Richtung der Seelen, die sie bedrängten, verscheuchte sie und schaffte es dann, nach weiteren vorgebrachten Gebeten und der immer stärker werdenden Präsenz ihrer Göttin, die in dem Augenblick ihr Augenmerk wohl auf den Tempel richtete, den Seelenfänger zu vertreiben.
    Und dort, wo das Wesen gestanden hatte, lagen hernach zwei Schlüssel und ein rötlich funkelnder Dolch. Tenebra triumphierte, weihte den Dolch, der bereits gesegnet war, noch einmal mit ihrem eigenen Blute und überreichte ihn dann feierlich an Mor-Am.
    Danach -etwas wacklig auf den Beinen – gingen sie zum Eingang und mit Hilfe der Schlüssel öffneten sich die Pforten in das Heiligtum – wie die Pforten zum Abyss.
    Innen suchten sie den Boden, der über und über mit Staub bedeckt war nach Fallen ab. Die Luft roch muffig, alt und abgestanden. Ihr armer Goblin würde viel zu tun bekommen, wenn er alles putzen durfte. Tenebra schmunzelte. Er würde seine Entlohnung dafür bekommen…
    Sie erkundeten den Tempel, bis die Anstrengung Tribut von der dunklen Priesterin zollte und sie sich dann nach draußen zurück zog, wo sie nur unweit des Tempels in einem hastig errichteten Lager einschlief.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 15.08.2005, 11:24


    Der Tempel - Am Anfang war das Putzen

    Tenebra schwang die Peitsche und ließ sie auf dem Rücken des Goblins niederknallen. Sie war in hautenges, schwarzes Leder gehüllt, der Peitschenarm mit Nieten und Dornen verziert, der andere Arm blank und blutig.
    "Brimm, was habe ich dir gesagt, du sollst diese Stufen ordentlich sauber machen, nicht nur den Staub wegfegen, nein, sondern mit Wasser und Kernseife schruppen. Ich will diese Stufen förmlich glänzen sehen!", befahl sie barsch und ließ die Peitsche erneut auf dem Rücken der armen Kreatur niedersausen.
    "Wenn du deine Sache ordentlich machst, werde ich dich belohnen, aber für den Pfusch ... nein, Brimm... du kennst die Regeln"

    "Ja, Lydia..." - Ein erneutes Sausen war zu hören. "Lady Lydia, Herrin... liebe Herrin, gute Herrin...", verbesserte sich der Goblin schnell.

    "Und vergiss unsere Sprach-Stunden nicht"
    Der Goblin nickte eifrig und machte sich dann umso rascher ans Werk, putzte, als würde sein Leben davon abhingen. Aber das tat es wohl auch in gewisser Weise.

    Tenebra lächelte grimmig. Bald würde das Innere gesäubert sein. Und dann würde es weitergehen.
    Nebenbei lernte sie von Brimm immer mehr goblinisch und brachte ihm in Gegenzug die menschliche Sprache bei. Der Kleine gab sich alle Mühe, doch er wurde auch fürstlich belohnt. Sie konnte genauso liebenswürdig sein, wie grausam. Es war alles eine Frage des Timings und der Dosierung.

    Sie trat zu dem Leichnam des Tieres, den sie ins Innere in den vorderen Seitenraum gebracht hatte und begann mit einem Messer, einer Schale, einigen kleinen Fläschchen und einem böswilligen Grinsen ihren "Vorbereitungen".



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 15.08.2005, 11:24


    Die Gemeinde wächst

    Tenebra sah sich im Tempel um. Noch immer war er schrecklich leer und die Weihe hatte sie immer wieder verschoben, weil etwas anderes dazwischen gekommen war.
    Das Messer glitt über ihren Arm, hinterließ eine blutige Spur und lustvoll stöhnte Tenebra dabei auf.
    Sie würde es nicht mehr lange hinaus zögern... Doch das einzige, was noch fehlte, war ein Opfer...

    Bedächtig umschritt sie die Erhebung in der Mitte des Raumes. Brimm hatte ganze Arbeit geleistet. Der Tempelboden spiegelte förmlich und alles war so sauber, das man davon hätte essen können. Sie hatte Brimm dafür belohnt, mit vollem Körpereinsatz.

    Ihre Gedanken schweiften zu anderen Dingen. Sie vermisste Skar. Kaum hatten sie ihr Bündnis geschmiedet, ein Bündnis aus Blut und Schmerz, schon war er verschwunden gewesen. Auch der weißhaarige Mann aus dem Norden, Aras, den sie von seinem Glauben abgebracht und zur Schmerzensmaid hingeführt hatte, schien untergetaucht. Ettliche Tage hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Ihre Augen verengten sich. Sie hoffte – für ihn – dass er nicht gleich schon in den ersten Tagen seine Schwüre gebrochen hatte, denn dann würde sie ihn jagen… Sie ballte ihre Fäuste, ihre Fingernägel gruben sich in ihr weiches Fleisch und Blut begann an ihren Fingerknöcheln zu Boden zu tropfen.
    Nein, er wäre nicht so närrisch. Dennoch… sie brauchte jeden Mann aus ihrer Gemeinde. Zu viele Gegner gab es und auch wenn sie immer mehr Männer um sich scharrte, so durften sie die Vorsicht nie außer Acht lassen.
    Doch sie war zuversichtlich.
    Auch ihr alter Bekannter, Zernd, beteiligte sich nun aktiver im Geschehen. Er trieb seine eigenen Forschungen voran und drang in Bereiche vor, die Mor-Am oder ihr selber verschlossen waren. Und Torrek – jener Schmerzensbringer, dem sie gestern über den Weg gelaufen waren… er würde die Gemeinde ebenfalls ergänzen, verbessern… und ihr helfen, sie alle zu Glanz und Glorie im Namen Loviatars zu bringen.
    Tenebra lächelt und leckte sich dann über die blutigen Finger. Die Männer verfielen ihrem Charme… und wenn nicht ihm, dann doch den Schmerzen, die sie brachte. Wie hatte sie zu Aras gesagt?
    Wähle den Weg der Schmerzen oder den Weg des Todes. Sie war diejenige, die sie alle vor die Wahl stellte und die Wege beschied, Wegbereiterin Loviatars, oberste Folterjungfer auf dieser Insel. Die Maid war sicherlich stolz auf Tenebra. Im Gegensatz zu den anderen Priestern auf dieser Insel schaffte sie etwas, was den anderen nicht gegönnt war. Sie baute aus dem Nichts eine Gemeinde auf… und der Tempel… Ja, es würde etwas Besonderes werden.
    Sie lachte und verließ den Tempel, begann im Unterholz des nahen Waldes nach Dornenranken zu suchen, die sie abschnitt und einsammelte…
    Mit den Ranken – an denen sie sich mehrere Male genüsslich stach – kehrte sie zum Tempel zurück, ließ an einer Wand nieder und holte Tinte und Pergament hervor. Mit rascher Schrift schrieb sie auf, was sie benötigen würden.

    „Das Herz eines heiligen Tieres – als Sitz der Unschuld geopfert.
    Federn aus dem Kleid eines Tagvogels und eines Vogels der Nacht – Denn Schmerzen währen zu jeder Zeit
    Einen Opferdolch – jenen, den Mor-Am bereits besaß
    Ein Opfer – unschuldig und unverdorben
    Schwarze Kerzen – um mit dem Licht der Dunkelheit den Tempel zu erhellen
    Weihrauch – um den Duft des Blutes, der verströmen sollte, angenehmer für die Göttin zu machen
    Etwas von den vier Elementen – vom Feuer, der Leidenschaft Loviatars, der Erde, Loviatars Schoß, in den sie alle eingehen würden, Wasser und Eis – wie die eisige Schönheit der Maid, die jeden berührt und von der Luft – die sie zum Atmen brauchten und zum Schreien, um der Maid ihrer aller Wohlgefallen zu verkünden.“

    Den Rest… das Blut ihrer Jünger… das hatte Lydia schon. Sie würde es frisch anzapfen…

    Sie ließ das Pergament trocknen und erhob sich wieder. Als Mor-Am zu ihr trat, reichte sie ihm das Pergament. „Geh und besorge alles, was auf dieser Liste steht. Beauftrage auch Zernd und Torrek. Die Weihe des Tempels soll bald vonstatten gehen. Der Neumond ist nahe und die Macht des Dunklen dann am Stärksten.“



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 15.08.2005, 11:24


    Und immer weiter...

    Tenebra streifte triumphierend durch die Gassen von Ormen.
    Der Tempel war in einer mehrstündigen Zeremonie geweiht worden. Im offiziellen Teil hatten sie David geopfert, einen Jugendlichen, den sie zuvor schon aufgegabelt hatten. Er hatte herrlich gelitten und am Ende um seinen eigenen Tod gewinselt. Und wer war sie, dass sie dieser Bitte nicht entsprochen hätte?
    Und der inoffizielle Teil danach... - Tenebra schmunzelte - die anderen wussten nun, dass sie ihre Schäfchen für Gehorsam wahrhaftig gut belohnte.

    Zuerst hatten sie den jungen Elfen opfern wollen, nervig war er, doch schien er nützlich zu sein und schlussendlich hatte Tenebra auch ihn "überzeugen" können, Loviatar zu folgen.
    Ihre Gemeinde wuchs immer mehr. Die Göttin war sicherlich stolz auf sie.

    Als Tenebra an dem Wachgebäude vorbei kam, kicherte sie leise. Die gute, arme Anja... eingesperrt... unschuldig... es geschah ihr Recht. Sollte sie doch verurteilt werden. Die Beweise sprachen gegen sie. - Man legte sich nicht mit "Lady Lydia" an.

    Ihr Weg führte sie zum Friedhof. Sie erinnerte sich an die Dunkle Gestalt, die sie getroffen hatte. Beleidigt hatte sie sie, was weitaus schlimmer war, als die Schmerzen, die sie ihr zugefügt hatte. Diese waren sogar sehr angenehm gewesen. Sie wollte sich auf die Gestalt stürzen, als sie sich wieder verhöhnte. Schon murmelte sie die Anrufungen an ihre Göttin, spürte die Kraft der Zerstörung in sich, als sie sich gewahr wurde, dass sie unliebsame Zeugen hatten. Sie änderte die Taktik, näherte sich der Gestalt, schwer verletzt wie sie war, wollte sie berühren, und ihr durch den Segen ihrer Göttin, die sie auch bei Berührung wirken konnte, Schaden zufügen. Als sie sich ihr näherte, spürte sie ein angenehmes Kribbeln. Ihre Hände bogen sich und sie hieb nach der Gestalt. Und fuhr durch sie hindurch. Die Gestalt verhöhnte sie weiter, lockte sie und berührte dann ihre Wange. Ein weiteres Kribbeln durchfuhr Lydia. Die Schmerzen verebbten... sie wusste in dem Moment nicht, ob sie froh darüber sein sollte, oder noch wütender. Sie mochte den Schmerz...
    Die Gestalt wandte sich um, ließ sie alleine und Lydia sackte verwirrt auf die Knie.
    Kurz überschlugen sich ihre Gedanken, warum war sie in der Lage gewesen, sich der Gestalt so zu nähern, während die anderen auf Abstand blieben...?
    ((Schutzkreis: Schutz gegen Gutes))
    Sie verdrängte den Gedanken. Es hatte ohnehin keiner darauf geachtet.

    Als Lydia an dem zersplitterten Tor vorbei kam, und in den grünlichen Nebel blickte, der den halben Friedhof einnahm, atmete sie tief ein und aus, und eilte dann zum Tempel. Es gab noch so viel zu tun... und der Riss - oder was auch immer es war - kam ihr eigentlich nur zu Gute. Schlussendlich hatte Zernd ihr noch einige Sachen verraten, nachdem sie sich im Handelshaus besprochen hatten, NACHDEM sie mit der Gestalt zusammen getroffen war. Hätte sie doch diese Informationen nur früher gehabt...
    Vielleicht musste sie doch noch einmal daran erinnern, dass man der Schmerzensbringerin unverzüglich Bericht erstattete... eine kleine Ermahnung würde niemandem schaden.
    Sie lächelte bösartig.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 22.08.2005, 09:39


    Hass brannte in ihr. Grenzenloser Hass. Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust und sie spürte das warme, klebrige Nass an ihren Armen. Wieder einmal hatte sie das Messer genommen, hatte ihren inneren Schmerz in die Welt geboren und fasziniert auf das Rot gestarrt. Es tat weh, und doch war es wie eine Erlösung, befreite sie von der inneren Qual. Es war etwas, was ihr niemand nehmen konnte, etwas Persönliches.
    Sie lehnte den Kopf auf eines der Kissen, starrte an die gemauerte Decke und zwang sich, langsam ein- und auszuatmen. Sie spürte, wie ihre Lunge sich aufblähte mit dem Sauerstoff, und wie der Atem wieder entwich.
    Ihre Gedanken glitten zurück zu gestern und sie ballte unwillkürlich ihre Fäuste, was den Strom auf ihren Armen verstärkte. Es war ihr gleich.
    Sie war mit Mor-Am zurückgekehrt von ihrer Suche nach den Goblins. Sie hatten versucht, Verhandlungen mit ihnen zu führen, doch auch wenn sie ihre Sprache nun teilweise beherrschten, die Ansichten waren recht verschieden und Vorurteile gegeben. Sie hatte dann Mor-Am die Verhandlungen überlassen und sich zurückgezogen. Nach langen und mehrtätigen Gesprächen waren sie danach jedoch endlich wieder nach Ormen zurückgekehrt.
    Sie erinnerte sich an ihre erste Besprechung danach. Stockend hatte Zernd von den Neuigkeiten berichtet, wobei er selektiert hatte. Jedoch zog ihm Lydia dennoch alle Details, die sie für wichtig erachtete, aus der Nase. Was sie jedoch nicht hinderte, eigene Ermittlungen anzustellen. Gespräche hier und dort mit einigen der Bürgern half schon, denn auch wenn versucht wurde, das Thema geheim zu halten, ging es doch schon durch aller Munde… der Friedensbringer und die mysteriösen Ereignisse.
    Und gestern… sie war vom Tempel unterwegs in die Stadt. Beim Steinkreis, an dem sie vorbei kam, traf sie auf eine Gruppe Elfen, die mit einigen Menschen zusammen saßen. Bei ihnen war auch Zernd, der nichts Besseres zu tun wusste, als ihr sofort seine Errungenschaft zu zeigen – den Friedensbringer! Stolz war er, keine Frage, und vermutlich hätte er ihr sofort das Schwert in die Hände gedrückt, wenn sie ihm nicht bedeutet hätte, das Schwert wieder zu verstauen. Eine Elfenfrau war nämlich zur gleichen Zeit aufgestanden, protestierte und auch die anderen sahen sie voller Misstrauen an.
    Lydia setzte ein unschuldiges Lächeln auf und als Zernd sie einlud, sich in den Kreis zu setzen, folgte sie der Einladung, doch durch Zernds Vorgehen lastete das Misstrauen der Anwesenden schwer auf ihr und selbst der Versuch, sich als Ilmater-Novizin auszugeben, erzielte nicht die entsprechende Wirkung, auch nicht bei dem einen Mensch – wohl ein Angehöriger des Ordens, seiner Rüstung nach. Als Torrek dann auftauchte, und sich erkundigte, was los sei, erhob der in Rot gekleidete Elf seine Stimme und meinte nur kühl zu ihr, dass niemand sie eingeladen hätte.
    Sie biss sich auf die Zunge und verzichtete auf eine harsche Erwiderung. Immerhin hatte Zernd sie eingeladen. Doch sie spielte ihre Rolle weiter, erhob sich scheinbar demütig und ließ einige fromme Sprüche von den Lippen, der „Herr“ (Ilmater gemeint) lehre ja Demut und sonstiges Geschwätz, welches ihr Übelkeit bereitete.
    Mit langen Schritten entfernte sie sich, eilte wütend gen Stadt und verfluchte die Spitzohren. Sie erweiterte ihre gedankliche Liste. Die Elfen würden sehen, was sie davon hatten, wenn sie sich mit einer Priesterin Loviatars und ihrer Gemeinde anlegen wollten… Die Unglückseeligen wussten jedoch noch nichts von ihrem Glück. Aber das würde sie ändern.
    Torrek kam später zu ihr ins Handelshaus und berichtete kurz von dem, was sich nach ihrem Weggang ereignet hatte. Enttäuscht zeigte sich Lydia über Zernds Verhalten, wenn er ihr nicht sofort sein Errungenschaft gezeigt hätte, um wie viel anders wäre die Begegnung verlaufen. Zumal er dazu neigte, Tatsachen schlichtweg zu verdrehen, wie Lydia herausgefunden hatte. Ob dies wissentlich oder unwissentlich geschah, spielte für sie keine Rolle. Was zählte, waren Resultate und Lydia war kein Mensch, der nachsichtig war.
    Alles, was sie tat, widmete sie ihrer Göttin. Sie stellte hohe Anforderungen an ihre Mitmenschen und umso höher waren die Ansprüche, die sie an sich selber stellte.
    Sie knurrte leise, strich sich über das Blut an den Armen, welches sie leicht beruhigte.
    Zusammen mit Torrek hatte sie beschlossen, zu versuchen, die Dunkle Gestalt zu rufen. Sie waren zum Friedhof gegangen und Lydia hatte mit der Macht des Blutes ihren Ruf verstärken wollen, doch er hatte ihr sich nicht gezeigt. Waren sie überhaupt in der Lage, mit diesem Wesen zu verhandeln? Oder würde es sich nicht ohnehin nehmen, was es wollte?
    Sie schätzte, dass diese Gestalt ihr in vielerlei Hinsicht glich und doch… sie musste es versuchen. Sie hatte immerhin Wissen für ihn, Wissen, dass Zernd sicherlich noch vervollständigen musste. Es galt nur noch einen Weg zu finden, sich mit ihr in Kontakt zu setzen.
    Dennoch fürchtete sich ein kleiner Teil in ihr, dass die Chance für sie selber an Macht und Einfluss zu gelangen, einfach ungenutzt an ihr vorbei gehen würde, weil sie andere Dinge… unwichtige Dinge … davon abhielten einfach zuzugreifen.
    Lydia schloss die Augen.
    Oh wie sehr wünschte sie sich, es allen zu zeigen. Jedem einzelnen von ihnen… verdammenswerte Menschen. Sie sollten leiden, sie alle sollten leiden, so wie sie gelitten hatte, als Kind, als Jugendliche und als Frau. Sie sollten sie begehren, verehren und Lydia würde sie schamlos ausnutzen, benutzen und nach Gebrauch entsorgen. Sie hatten es nicht anders verdient und nichts anderes würde ihrem Zorn und ihrem Hass auf ihre „Mitlebewesen“ gerecht. Sie alle sollten spüren, dass es weitaus mehr gab, als sie sich vorstellen konnten, weitaus mehr, als man dachte, dass man es ertragen würde und dass ihre Oberflächlichkeit ihrer aller Tod werden würde.
    Mit diesem Gedanken an Rache an der gesamten Menschheit schlief sie ein.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 22.08.2005, 22:55


    Sie traf in der Stadt auf Torrek, wollte mit ihm gen Tempel... und stieß auf dem Weg dahin auf eine helle, vermummte Gestalt und einen Wolf und ... Zernd, dem sie das Schwert stahlen.
    Lydia, die vermummt war, nahm ihre Peitsche zur Hand, gebot ihnen Einhalt, doch statt zu reagieren, wollten sie einfach gehen, als sei sie Luft.
    Lydia holte mit der Peitsche aus, versuchte den Mann das flammende Schwert - der Lichtbringer!?! - mit der Peitsche aus der Hand zu reißen, ihn zu entwaffnen. Doch sie sah den Hieb nicht einmal kommen. Das Schwert fuhr durch ihren Leib, zerriss die Organe, verbrannte sie. Das letzte was sie hörte, war höhnisches Gelächter. Dann sackte sie zusammen, fiel... und alles wurde schwarz.
    Das Gefühl des Fallens hörte nicht auf... immer weiter fiel sie... sie sah ihr Leben vor sich. Sie hatte nie Liebe erfahren, nie erfahren, was Selbstlosigkeit war. Damals hatte nie jemand etwas für sie gemacht, ohne nicht eine Gegenleistung zu fordern oder sich einfach etwas von ihr zu nehmen. Ihr Umfeld hatte abgefärbt und Lydia... nun, sie wurde zu dem, was sie war.
    Sie sah sich selber, wie sie das erste Mal auf die Anhänger des Schmerzes stieß... sie sah, wie sie ihr Leben ihrer Göttin widmete... alles hatte sie für Loviatar getan... und nun?
    Ein ewiger Fall?
    War sie tot?
    War das der Tod? Schwärze, Kälte und das Gefühl des Fallens? Einsamkeit? Und die Konfrontation mit all seinen Taten?
    Plötzlich vermisste sie die Menschen... vermisste das Lebendige um sich herum. Wie wäre es gewesen, wenn auch nur einer damals als Kind ein gutes Wort an ihr gelassen hätte? Wenn man sie nicht hätte dahinsiechen lassen, weil das Gold fehlte, einen Heiler zu bezahlen?
    Sie verwarf diesen Gedanken wieder - oder vielmehr raste er an ihr vorbei, im gleichen Tempo, wie sie nach unten fiel.
    Sollte es das gewesen sein?
    Aus? Vorbei?
    Torrek.... Mor-Am... Aras... Kyudo... und ... Zernd.
    Das Vertreiben der Geister... die Weihe des Tempels... die Glasscherben, das kleine Mädchen, die Tiere, die Goblins ... und alles endete mit dem Friedensbringer...
    All ihre Bemühungen, ihr Streben...
    Lydia hoffte, dass, sollte ihr Fall zuende gehen, sie in die Ebene von Loviatar kam - oder war dies ihre Bestrafung? Gefangen im Nirgendwo?
    Oder sollte es gar... eine Chance für sie geben?
    Was war mit dem Riss... wenn sie tot war, konnte sie nicht einfach durch den Riss nach draußen?
    Wo... nur wo? Und wie?

    Fall...



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 25.08.2005, 11:59


    Alles wird gut… oder doch nicht?

    Ich fiel. Ich konnte förmlich spüren, wie die Luft an mir vorbei strömte, auch wenn ich keinen Körper hatte. Loviatar! Hilf mir!
    Ich wollte schreien doch fiel ich weiterhin stumm. Ich hatte weder Mund noch Lunge, um einen Schrei zu formen.
    Dann, nach einer Unendlichkeit, wie es mir schien, stoppte mein Fall. Etwas war bei mir… umarmte mich, umgarnte mich und sprach mit Stimmen zu mir, die mein Verstand nicht wirklich erfassten. Ich war hilflos, harrte regungslos der Dinge, die da kommen würden.
    Dann explodierte der Schmerz in mir, es war, als würde etwas an mir zerren, reißen… mich sogar zerreißen. Und dann… fühlte ich wieder. Luft… Lungen… Ich wollte die Augen aufschlagen, mich bewegen… diese Schmerzen… süß und doch…
    Die Augen öffneten sich langsam, nach einer Weile bewegte sich auch mein Körper. Doch… es war nicht ich, die ihn bewegte. Ich sah ein kleines Skelett neben mir tanzen, und dann zerfiel es. Ich stand auf und war doch wie gelähmt und dann hörte ich mich sprechen… nein… ich hörte meinen Körper sprechen und langsam begann ich zu begreifen…
    Die Fesseln, die mich umklammerten, waren noch immer da und ich … eine Gefangene.
    [..]
    Er lachte… welch unglückliche Ironie… das Bewusstsein eines Mannes im Körper einer Frau. Und ja, dieses Täubchen war sogar recht ansehnlich. Bis auf die Narben. Und er würde diese Hülle ausprobieren. Lange hatte er sie beobachtet, sie und die anderen. Sie waren willige Werkzeuge, selbst dann, als sie noch nichts wussten. Aber nun… nun musste er nur noch das Schwert wieder unter Kontrolle bringen und dazu bediente er sich der Menschen in seiner Umgebung. Seine Gedanken wanderten, wie Tentakel gleich schlüpften sie zu ihnen, klammerten sie fest und bewegten sie…
    Er zeigte sich offen, denn sie fürchteten ihn. Was sollten sie ihm auch schon tun? Jetzt, da er wusste, wie es ging… Selbst wenn seine Hülle starb, er würde sich die nächste suchen, und immer so weiter. Nein, derzeit waren sie machtlos, daran glaubte er fest. Und das Schwert… SEIN SCHWERT…würde ihm bald gehören. Sein Schwert… sein Schatz….
    Er kehrte in den Unterschlupf zurück, als ihn ein Stechen im Unterleib heimsuchte. Er spürte Feuchtigkeit an seinen Beinen… hatte er seinen Körper noch nicht genügend unter Kontrolle? Würde etwa die Blase…?
    Er ging hinter einen der Büsche und hob die Robe, untersuchte das Malheur und erschrak. Blut…?!
    Für einen kurzen Moment machte sich Panik in ihm breit. Hatte er etwas übersehen? Hatte er sich verletzt? Bei Velsharoon, diese verdammten Brüste, wieso waren die einem so im Weg wenn man sich bückte?
    Lydia spürte ihre Chance… versuchte an die Oberfläche zu dringen, die Kontrolle zurück zu erlangen… Luft füllte die Lungen und dann…
    „Aaaaaaaaaaaaaargh“, rief sie und hastig schlug er sich die Hand vor dem Mund. Er wurde wütend. „Probier das nicht noch einmal…“, nuschelte er drohend zwischen zusammengekniffenen Zähnen. Sie waren tief im Wald. Bestimmt hatte sie keiner gehört.
    Er verschob das Blutproblem auf später, hielt sich weiter die Hand vor dem Mund und eilte weiter.
    Im Unterschlupf angelangt begann er sich unten herum zu säubern, seine Beine waren blutig verschmiert, und als er mit seiner Säuberung fortfuhr, begann es ihm zu dämmern, was da los war. Er schlug sich die Hand gegen die Stirn und grummelte: „Verdammt… und so was müssen Frauen jeden Mondzyklus durchmachen“
    Dann überlegte er. Was konnte man(n) dagegen tun?
    Er probierte es mit dem ersten, was ihm einfiel… er versiegelte die Öffnung magisch. Das war sicherlich keine Lösung auf Dauer, aber so sehr er auch Lydias Bewusstsein bedrängte, die Lösung des Problemes enthielt sie ihm vor. Er würde wohl mit einer anderen Frau darüber sprechen müssen. Von … Frau zu Frau… quasi.
    Er grummelte. Sowas hatte ihm wirklich noch gefehlt…



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 01.09.2005, 09:34


    Wahnsinnige Zwiegespräche

    Ich kann nicht mehr richtig schlafen, sehe Nachts Bilder aus einem Leben, welches nie mein Leben war, Bilder, die nicht für mich bestimmt sind und Bilder, die ich nicht einmal verdrängen kann.

    -Bilder aus meinem Leben. Sie sind auch nicht für dich gedacht, Miststück. Eine unglückliche Nebenerscheinung unserer derzeitigen Daseinsform.

    Scheusal! Ich dachte immer, ich wäre schlimm, doch Melkor ist wahnsinnig. Und sein Wahnsinn steckt an. Noch immer bin ich gefangen in meinem Körper, kann nichts tun, als mitanzusehen, was er hört oder tut. Ich fühle mich benutzt, missbraucht und die kurzen Momente, wo ich wirklich ich sein kann, sind viel zu flüchtig. Ich fühle mich unterdrückt und mittlerweile wertlos. Wie ein Gast...

    -Du bist ja auch ein Nichts. Wertloser Dreck. Ich brauche dich nur, um an das Schwert zu gelangen. Und danach... wir werden sehen, mein Täubchen. Plagen dich etwa plötzlich Gewissensbisse? Ausgerechnet DICH?

    Ich bin nicht wertlos. Ich habe viel erreicht, habe mir eine Gemeinde aufgebaut, Freundschaften gewonnen und..

    -Freunschaften sind einen Dreck wert. Das müsstest du doch eigentlich wissen. Sie tun so, als seien sie deine Freunde, tun so, als würden sie dir helfen, doch wenn es hart auf hart kommt, lassen sie dich im Stich. Einer nach dem anderen. Sie fallen dir in den Rücken, weiden sich an deinem Leid oder es geht emotionslos an ihnen vorbei.

    Das ist nicht wahr! Mor-Am würde...

    - ... dich bei der ersten Gelegenheit töten, wenn er dadurch einen Nutzen sieht. Wie jeder andere auch. Sieh es ein, Lydia. Du bist ein absolutes Nichts. Deine Göttin hilft dir nicht, und diese Silbermaske... glaubst du, sie hat dir geholfen, weil er oder sie dich mag? Die Silbermaske will etwas von dir. Und wenn du es ihr gegeben hast, bist du auch wieder wertlos für sie. Freifahrtschein in den Tod, würde ich sagen. Pech gehabt, Täubchen, denn ich werde dann das Schwert schon haben, und dann... Ach, mein Schwert... mein Schwert!

    Schweigen. Danach: Aber...

    Kein Aber. Du rühmst dich damit, anderen Schmerzen zugefügt zu haben, andere leiden zu lassen. Mental, körperlich... Und nun, wo du machtlos bist, wo du auf dich alleine gestellt bist, versagst du. Was bist du für eine starke Frau... ein Jammerlappen. Ein Nichts. Selbst der Tod wäre noch viel zu schade für dich, du kleine Schlampe.

    Ich habe alles nur für Loviatar gemacht... ich habe ihr treu gedient...

    -Und wozu? Damit dich alle Welt noch mehr hasst, als so schon? Ich kenne dein Leben, Lydia. Denkst du wirklich, deine Eltern hätten dich geliebt, wenn du nicht ewig krank gewesen wärst? Sie haben dich gehasst, für deine Brüder warst du nur eine Nervensäge. Darum hast du dich ja auch an ihnen gerächt, nicht wahr? Und doch wünscht du dir, sie wären für dich da gewesen. Ist das nicht Ironie? Eine liebevolle Umgebung... Freunde... für dich?! Niemals. Du bist eine verderbte Seele - in einer verderbten Welt. Du hast dich lediglich angepasst in einer Welt, in der Egoismus zählt. Und egoistisch bist du, kleine Schlampe.

    Ich... bin nicht egoistisch. Ich habe es doch für meine Göttin getan. In guter Absicht...

    -Gute Absicht? Für eine perverse Gottheit. Ach Lydia... wem machst du noch etwas vor? Du hast es doch immer für dich selber getan. Um Macht zu gewinnen, du bist ein egoistisches Miststück. Und du warst sonst immer so stolz darauf. Und jetzt diese Jammertour. Reiß dich zusammen! - Ich bin deiner überdrüssig. Du bist ein Nichts... weniger wert als ein Kuhfladen.

    Das stimmt doch alles nicht. Meine Gemeinde... sie würde für mich sterben, wenn ich es wollte...

    - Denkst du.

    Und du bist wohl unfehlbar... du mit deinem Schwert... du Wahnsinniger!

    - Ja, geh zum Gegenangriff über, wenn dir die Argumente fehlen. Du weißt genau, dass ich recht habe. Sie wollen dich umbringen. Und sie werden dich umbringen. Selbst wenn du Reue zeigst, wer würde dir glauben, kleine Schlampe? Niemand... und du bist selbst daran Schuld. Es ist ganz alleine deine Schuld. Egal was du machst... und die anderen, sie werden es auch dir in die Schuhe schieben. Egal, ob du es warst oder nicht. Du bist der Sündenbock, und du wirst die lodernde Flamme am Scheiterhaufenpfahl sein. Beschimpf mich ruhig... du wirst mit den Konsequenzen leben müssen.
    Ach Schmerzensbringerin... wüsstest du um diese Ironie. Dich so leiden zu sehen ist amüsanter als so vieles, was ich in meinem Leben sah.
    Aber nun halt die Klappe... ich muss nachdenken. Muss an das Schwert kommen. Mein Schwert....

    Deprimiertes Schweigen.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 07.09.2005, 13:57


    Lydia war derzeit nicht wirklich ganz die "Alte". Sie war nun quasi zweimal gestorben und es war ein Wunder, dass sie lebte.
    Doch sie hatte dies nicht ohne Opfer geschafft. Als Melkor in ihr war, hatte sie so gut wie keine Kontrolle mehr über ihren Körper gehabt. Sie war eingeengt gewesen und war sehr oft der Panik nahe, wenn er etwas getan hatte, was sie nicht gut hieß.
    Und als Mor-Am ihr den tödlichen Stich versetzte, und Melkor sie verließ... da hatte er etwas getan, was Lydia noch nicht ganz verstanden hatte, vielleicht auch nie verstehen würde. Sie wusste nur, welche Auswirkungen es hatte.
    Selbst Tage nach dem Vorfall brachte sie nur stockend Wörter hervor, wenn sie sprach. Alles in ihr brannte, und sie fühlte sich, als würde ein Teil von ihr fehlen, als hätte Melkor etwas von ihr mit sich gerissen.
    Mit anderen Worten: sie fühlte sich absolut jämmerlich, wie damals, als sie noch ein kleines Kind war. Der einzige Unterschied war, dass sich dieses Mal Leute um sie kümmerten, ihre körperlichen Wunden versorgten und mit ihr sprachen. Anders als ihre Eltern und ihre Brüder...
    Sie dachte an Mor-Am und wie sie ihn weggeschickt hatte. Im Moment war sie schwach...er sollte sie nicht so sehen, am besten keiner der Gemeindemitglieder. Was war sie für ein Vorbild? Und was war sie für eine Schmerzensbringerin, wenn sie dieses Kinkerlitzchen nicht ertrug?
    Sie blickte auf die Wände. Wieder war es ihr, als rückten sie zusammen, zwängten sie in eine Ecke und klemmten sie ein.
    Seit Melkor in ihr war, litt sie unter klaustrophobischen Anfällen, hielt sich am liebsten im Freien auf. Es war kein körperlicher Schmerz, mit dem Lydia kämpfte, es waren vielmehr seelische Qualen, unliebsame Erinnerungen und das Gefühl, hilflos zu sein.
    Wenn die anderen ihr wenigstens nicht helfen würden, sie meiden würden wie zuvor, dann hätte sie wieder ihren Anker, der ihr schon immer geholfen hatte: HASS auf die gesamte Menschheit, auf alle anderen Lebewesen, nämlich genau aus dem Grund, dass sie ihr nicht geholfen hatten und nicht halfen.
    Aber jetzt, da sie ihr halfen... fehlte ihr dieser Grund. Es war etwas, was Lydia in dieser Form noch nicht erfahren hatte. Selbstlose Hilfe...
    Und es war für sie ungleich schlimmer als das innerliche Gefühl des Brennens.

    Doch es durfte so nicht weitergehen! Sie war die Hand und das Fleisch Loviatars. Sie musste sich unter Kontrolle bringen, musste mit dem verdammten Stottern aufhören, musste das Selbstvertrauen wiederherstellen und dann die Schmerzen wieder als das wahrnehmen, was sie wahren. Eine Gabe der Göttin... ein Genuss...
    Melkor würde leiden... sie alle würden leiden, wenn sie doch nur aufhören würden, so gut zu ihr zu sein!
    Lydia seufzte. Das war etwas, was sie derzeit lähmte und ihr auch den Wind aus den Segeln nahm.
    Wie oft hatte sie sich gewünscht, dass damals, als sie so oft krank war, dass sich da auch nur einer so gekümmert hätte... und wie oft wünschte sie auch jetzt manchmal noch jemanden, der Zuneigung für sie empfand. Zuneigung, die nicht davon herrührte, dass sie sakrale Mächte lenken konnte... Zuneigung, die auch nicht aus dem Zwang, der Herrin zu gefallen, entstand. Denn, weiß Loviatar, wer ihr nicht genügend "Zuneigung" zeigte, bekam es mit der Peitsche zu spüren. Doch sie wusste, dass dies erzwungen war. Auch wenn sie sich gerne der Illusion hingab, dass es nicht so war. Vor allem, da die anderen gerne von ihr bestraft werden wollten. Zuckerbrot und Peitsche... oh ja. Lydia war sehr gut darin...
    Und doch... - sie schüttelte den Kopf, vertrieb den Gedanken, tat ihn als Schwäche ab. Es gab Dinge, die würden nicht geschehen. Dies war eines davon.



    Re: [Story] NWN - Nimbral - Lady Lydia & Mor-Ams Untaten

    Seraphia - 08.09.2005, 09:58


    Das Ende


    Sie war Rastlos. Oft saß sie vor der Taverne. Dass die Leute sie anstarrten, weil sie noch immer das Blutverschmierte Kleid trug, störte sie nicht. Sollten sie doch gaffen... Brianna kam später vorbei und auch Torrek erschien. Sein Oberkörper war frei, er trug Metall in den Brustwarzen und auffällige Oberarmreife. Dazu rauchte er irgendein Kraut, das nach mehr roch, als normaler Tabbak. Er tat es direkt vor den Augen der Wache. Und selbst Brianna verzog ihr Gesicht und musterte die auffällige Kleidung... oder das, was er Kleidung nannte.
    Er wollte Lydia wegbringen, zuerst aus der Stadt, doch sie weigerte sich. Dort draußen lauerten die Elfen... und einer, der etwas von ihr wollte. Jener, der Torrek die Münze gegeben hatte, eine silberne Münze, die Torrek ihr ausgehändigt hatte. Jener wusste bescheid. Ihm verdankte sie ihr "Leben", aber auch, dass van Strahten Einzug in sie erhalten hatte und schlussendlich wusste er zuviel...
    Dann versuchte Torrek sie in die Kanalisation zu führen, sie weigerte sich noch mehr. Die Gänge waren ihr zu eng, und alleine der Gedanke daran, machte sie krank. Vehement versuchte Torrek sie zu überzeugen und Lydia ging auf Abstand. Glücklicherweise kam Zernd und einige andere dazu, lenkten Torrek ab und Lydia ging dann. Es war fast wie ein "Entkommen".
    Auch wenn sie im Moment Probleme hatte, was fiel Torrek ein, sich sichtlich unter dem Einfluss von Rauschkraut so auffällig zu benehmen. Sie hatte versucht, ihre Weste weiß zu waschen, um endlich aus der Aufmerksamkeit zu verschwinden... und dann zog er alle Aufmerksamkeit auf sie beide.

    Sie flüchtete...nur um wenig später einen schmächtigen Elfen gegenüber zu stehen, der mit ihr ein Treffen vereinbarte, dort wolle sich ein gemeinsamer Freund treffen. Dort, wo alles begann.
    Lydia wusste, welcher Ort gemeint war. Sie stimmte zu und begab sich auf den Weg. Es war nicht weit, doch für sie beschwerlich, die Wunde brach wieder auf, blutete, schwächte sie...
    Und dort traf sie dann auf die Gestalt, die sie mehr oder minder gerettet hatte. Lydia war zu keiner Lüge fähig, ihr fehlte die Kraft dazu, und so blieb sie bei der Wahrheit. Eine Wahrheit, die ihn dann veranlasste, ihr den Dolch in die Brust zu stoßen. Ein letztes Mal fühlte sie die Kraft Loviatars, sandte Wellen des Schmerzes aus, verfluchte ihn und seinesgleichen und dann... hatte sie wieder das Gefühl zu fallen. Sie fiel... fiel in der Leere, fiel in die Dunkelheit... Sie merkte, wie sich ihr Bewusstsein aufzulösen begann.
    "Oh Loviatar, meine Göttin, wo bist du...? Nimm mich auf in deinem Reich..."
    Kurz huschte ein Anflug von Bedauern durch ihre Gedanken, dann löste sich auch das auf. Und es war nichts mehr.

    Außer Stille...



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