Heribert Schiedel: Der rechte Rand

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    Re: Heribert Schiedel: Der rechte Rand

    torax - 04.09.2007, 19:31

    Heribert Schiedel: Der rechte Rand
    --------------------------------------------------------------------------------



    Schiedel, Heribert:

    Der rechte Rand
    Radikale Gesinnungen in unserer Gesellschaft

    Die Debatte um die als "Jugendtorheiten" verharmlosten Kriegsspiele des FPÖ-Obmannes weckt erneut das Interesse am rechtsextremen Milieu. Wer sind diese Leute von damals und in welchem Umfeld leben sie heute?
    Nach den Verhaftungen und Verurteilungen in den 90er Jahren war es um den militanten Rechtsextremismus in Österreich ruhig geworden. Während sich die einen gemäßigt gaben und die Tarnuniform gegen den Anzug wechselten, tauchten andere in den Untergrund ab. In der Gesellschaft fand ein Rechtsruck statt, Rassismus und Antisemitismus wurden immer normaler: "Stopp der Überfremdung!" grölen heute nicht mehr nur marodierende Skinheadbanden.
    Heribert Schiedel beobachtet die Szene seit fast 20 Jahren und legt nun eine umfassende Bestandsaufnahme des heimischen Rechtsextremismus vor. Das Buch liefert Einblicke in die gewaltbereite Neonaziszene, die sich erfolgreich reorganisieren konnte. Schiedel analysiert daneben den parteiförmigen Rechtsextremismus, der allen Krisen und Spaltungen zum Trotz sich eines konstanten Zuspruches erfreut. Schließlich sucht er nach den Ursachen für Rassismus, Antisemitismus und Autoritarismus und diskutiert Gegenstrategien.

    Heribert Schiedel,
    geboren 1967, Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), Abteilung Rechtsextremismusforschung; Berichterstatter für das Stephen Roth Institute for the Study of Contemporary Anti-Semitism and Racism an der Universität Tel Aviv; Mitglied der Redaktion von Context XXI; Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus, FPÖ und Burschenschaften; Zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen zu diesen Themen.

    Broschur, ca. 224 Seiten
    Format: 16,5 x 23,5 cm
    ISBN: 978-3-902494-25-2
    Preis: ca. 22,50,-/SFR 39,00
    Liefertermin: Oktober 2007

    http://www.edition-steinbauer.com/start.asp?ID=92



    Re: Heribert Schiedel: Der rechte Rand

    torax - 16.09.2007, 12:17


    ...am 12. Dezember wird Schiedel sein neues Buch im Alten Schlachthof/Wels präsentieren...

    Details folgen



    Re: Heribert Schiedel: Der rechte Rand

    torax - 20.09.2007, 17:34


    hier die Rezi der apa:


    "Der rechte Rand" - Neues Buch über extremistische Gesinnungen


    Utl.: DÖW-Mitarbeiter durchleuchtet umfassend rechte Szene -
    Auseinandersetzung mit rechtem FPÖ-Flügel ein Schwerpunkt
    Von Gunther Lichtenhofer/APA


    Wien (APA) - In der ersten Hälfte der 90er Jahre erschienen auf dem
    Höhepunkt der neonazistischen Umtriebe der Volkstreuen Außerparlamentarischen
    Opposition (VAPO) das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen
    Widerstandes (DÖW) herausgegebene "Handbuch des Österreichischen
    Rechtsextremismus" und Wolfgang Purtschellers "Aufbruch der Völkischen".
    Seither ist die heimische rechtsextreme Szene nicht mehr umfassend analysiert
    worden.


    Das ändert sich nun mit dem Erscheinen von "Der rechte Rand": Das vom
    DÖW-Mitarbeiter Heribert Schiedel geschriebene Buch ist die längst
    überfällige Bestandsaufnahme zu den neuen Entwicklungen im Rechtsextremismus.
    Wenig überraschend steht dabei unter anderem der rechte Flügel der FPÖ im
    Blickpunkt.


    Schiedel ist selbst seit mehr als zehn Jahren mit dem Phänomen
    Rechtsextremismus im DÖW beschäftigt. Nicht zuletzt deshalb kennt er die
    Anfeindungen bis hin zu Drohungen, denen das Archiv, aber auch seine Person
    aus jenem Eck immer wieder ausgesetzt sind. Unschärfen gesteht er sich auch
    deshalb nicht zu. Zunächst nennt er die Rechtsextremismus-Definition, welche
    die Basis für sein Buch bildet: Jene von Willibald I. Holzer. Dem Leser setzt
    er kurz die wesentlichsten Eckpfeiler auseinander, die Merkmale für eine
    rechtsextreme Gesinnung nach dieser Definition sind. Außerdem erklärt er die
    Abgrenzungen zwischen den Begriffen neonazistisch, rechtsextrem und
    rechtspopulistisch.


    In "Der rechte Rand" wird auch die Entwicklung gezeichnet, welche die Szene
    nicht nur, aber auch mit Ausbruch des Briefbombenterrors genommen hatte.
    Anfang der 90er Jahre verstärkte sich der behördliche Druck auf die
    neonazistische Szene, etwa auf die militante VAPO, durch die Inhaftierung
    ihrer wichtigsten Kader. Die Szene antwortete unter anderem mit der Parole
    "Rein in die Legalität".


    Schiedel benennt Vertreter der rechtsextremen Szene von Gottfried Küssel
    über Andreas Thierry, Edmund Eminger bis zum Doyen der Szene, Herbert
    Schweiger, und beschreibt darüber hinaus die Reorganisation des
    Rechtsextremismus in Österreich sowie dessen Erneuerung, die eng mit
    Organisationen wie dem Bund freier Jugend (BfJ) oder Kameradschaften
    verbunden ist. Nicht zuletzt Gottfried Küssel betreibt wieder eine solche
    Kameradschaft, die er "Ferialverbindung Das Reich" oder "Sängerschaft Das
    Reich" nennt.


    Beiträge des DÖW zum rechten Flügel der FPÖ waren in der Vergangenheit mit
    folgenden Titeln überschrieben: "Zwischen Rechtsextremismus und Liberalismus"
    (1979), "Die FPÖ: Vom Rechtsextremismus zum Liberalismus?" (1981), und retour
    "Vom Liberalismus zum Rechtsextremismus" (1993). Schiedel nennt sein Kapitel
    zum Thema: "Die FPÖ: Zwischen Rechtsextremismus und Neonazismus?"


    Der Autor beschäftigt sich in einer ausführlichen Analyse auch mit der
    sogenannten Wehrsport-Affäre um FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Ein
    Auszug aus dem Buch: "Es waren mutmaßlich österreichische Neonazis, die im
    Zorn und unter Nutzbarmachung der Feindschaft Strache-Stadler (Ewald, Anm.)
    der FPÖ-Führung einen Warnschuss vor den Bug verpassten."


    Der Autor stellt in weiterer Folge nicht nur den Ablauf der Affäre bis zur
    Drucklegung des Buches detailliert und hintergrundreich dar, sondern
    erläutert auch die innerparteilichen Probleme, die der Umgang mit der Causa
    mit sich gebracht hat. Nicht zuletzt thematisiert Schiedel, welche Einblicke
    in das ideologische Innenleben des rechten FPÖ-Flügels und in "die zunehmende
    Grenzverwischung zwischen organisiertem Rechtsextremismus und Neonazismus"
    gewährt wurden. Als Beispiel dafür nennt er verunglückte
    Verteidigungsversuche Straches, wie sie in Andreas Mölzers jüngstem Werk
    "Vogelfrei - Beiträge zur Radikalismusdebatte" zu lesen sind. Unter anderem
    nennt Mölzer Kontakte Straches "in den radikalen Bereich des nationalen
    Lagers", die sich "mit einer gewissen Zwangsläufigkeit" ergeben hätten.


    Schiedel bleibt aber nicht an der Affäre Strache kleben. Unter anderem
    listet er eine Fülle aktueller Kontakte von Funktionären des Rings
    Freiheitlicher Jugend (RFJ) in den organisierten Rechtsextremismus bis hin
    zum BfJ auf, von dem einige Mitglieder wegen Verdachtsmomenten nach dem
    Verbotsgesetz inhaftiert sind.


    Bei aller klar darliegenden Intention des Autors enthält er sich großteils
    polemischer Untertöne. Nicht zuletzt deshalb ist das Buch Schiedels
    lesenswert und füllt eine in den vergangenen Jahren schmerzlich empfundene
    Lücke auf diesem Gebiet auf.


    (S E R V I C E - Heribert Schiedel: "Der rechte Rand. Extremistische
    Gesinnungen in unserer Gesellschaft", Edition Steinbauer, Wien 2007, 200
    Seiten, 22,50 Euro, ISBN 978-3-902494-25-2)


    (Schluss) gu/bru/dru APA113 2007-09-14/10:19 141019 Sep 07



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