SZ 0 Anja 01 - ...

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    Re: SZ 0 Anja 01 - ...

    Seraphia - 22.06.2005, 19:32

    SZ 0 Anja 01 - ...
    Das war jetzt schon die dritte Absage in einem Monat. So langsam wurde es knapp, was die Firmen anging, die in der richtigen Fachabteilung Leute suchten. Anja hatte noch zwei Bewerbungen laufen und wollte gerade eine dritte fertig machen – die vorletzte Firma auf ihrer Liste – als das Telefon neben ihrem PC klingelte. Sie meldete sich, eine freundliche Frauenstimme erklang am anderen Ende: “Frau Firnbach? Gut, das ich Sie erreiche. Meine Name ist Frankenthal, Personalleiterin bei Kochheim & Partner. Ich rufe wegen Ihrer Bewerbung um eine Praktikumstelle an.“ Anja atmete unwillkürlich schneller. Kochheim & Partner war DIE Adresse überhaupt. Sie hatte sich nur pro Forma dort beworben und hatte nie damit gerechnet, dass sich diese Firma direkt melden würde. Aber es würde doch nur wieder eine Absage sein, was sonst? Diese Firma arbeitete international und hatte einen mehr als sehr guten Ruf, was sollte Frau Frankenthal anderes sagen als: “Kommen Sie bitte morgen um 16 Uhr in mein Büro, wir würden Sie gerne zu einem Praktikum bei uns einladen, wir gehen dann die Details morgen durch. Alles in Ordnung, Frau Firnbach?“
    Anja hatte es die Sprache verschlagen, was für eine Nachricht. Schnell bestätigte sie den Termin und bedankte sich herzlich, was ihrer Gesprächspartnerin ein frohes Lachen entlockte. „Keine Sorge Frau Firnbach, nur die Ruhe. Wir sind eine normale Firma, vielleicht ein bisschen größer als das, was Sie bisher gewöhnt waren, aber nichts Besonderes. Dann sehen wir uns morgen, einen schönen Tag noch. Melden Sie sich einfach beim Portier und vergessen Sie Ihren Personalausweis nicht, ansonsten erhalten Sie keinen Zugang zum Gebäude.“

    Anja war noch immer sprachlos. Endlich hatte sie ein Praktikum. Das bedeutete, dass sie ihr Studium doch recht zügig durchführen konnte und nicht noch ein weiteres Semester verlor. Das bedeutete allerdings auch, dass sie noch heute die Sachen packen musste. Und sie brauchte ein Zimmer in Frankfurt. Ihre Eltern würden sich freuen, freuen allerdings im ironischen Sinne, denn sie würden ihr erstmal das Zimmer zahlen dürfen. Und bis sie dort eine Wohnung fand, was sich bei dem halben Jahr Praktikum durchaus lohnte, würde auch einige Zeit vergehen.
    Anja ging in das Badezimmer und blickte schmunzelnd in den Spiegel. Geschafft!
    Sie bürstete ihre schulterlangen, blonden, leicht gelockten Haare durch und untersuchte ihr Gesicht. Keine Mitesser, keine Pickel. Wunderbar. Ihre blauen Augen leuchteten fast, fand sie. Dann nahm sie noch etwas Deo, suchte die Toilette auf und ging, nachdem sie sich die Hände gewaschen hatte, freudig die Treppe hinunter. In der Küche saß ihre Mutter und schälte Kartoffeln.
    „Endlich, Mama. Eine Firma hat sich gemeldet. Du wirst nie erraten, welche Firma.“ Anja blickte ihre Mutter freudig an.
    Diese seufzte nur: „Na dann sag schon.“
    „Kochheim & Partner“ – Immerhin bekam ihre Mutter große Augen dabei.
    „Sie wollen, dass ich mich gleich morgen bei ihnen melde. Das ist allerdings in Frankfurt. Ich soll um 16 Uhr da sein.“
    Ihre Mutter blickte sie entgeistert an. „Das sind ja über 300 Kilometer! Und wie willst du da hinkommen?“
    Anja seufzte. Ihre Mutter hatte ja Recht, aber sie hasste diese organisatorischen Dinge.
    „Ich packe jetzt einige Sachen, suche mir ein Zimmer vor Ort, notfalls ein Hotel oder was auch immer und suche mir gleich noch eine Zugverbindung raus. Ich brauche nur etwas… Geld.“
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Kriegst du das denn wenigstens von Kochheim das Geld erstattet?“
    Anja zuckte mit den Schultern. „Ich denke doch mal. Das wird doch unter Spesen dann abgerechnet, was weiß ich. Aber soll ich mir die Chance nehmen lassen, nur wegen der Kleinlichkeit von Reisekosten?“
    Ihre Mutter legte das Schälmesser und die Kartoffeln beiseite. „Eine Kleinigkeit? Kind, weißt du eigentlich, wie viel ein Zimmer kostet? Da kannst du bestimmt um die 40 Euro pro Übernachtung bezahlen. Und die Fahrt dahin kostet auch einiges. – Ich kann dir zwar ein wenig Geld mitgeben, aber einen Teil wirst du aus eigener Tasche bezahlen müssen.“
    Anja seufzte. Aber die Chancen standen gut, dass sie eine kleine Entlohnung bekommen würde, wenn sie das Praktikum dort machte. Hauptsache aber war, dass sie angenommen wurde – und dafür…
    Sie nahm das Geld ihrer Mutter entgegen, zählte es durch und verschwand wieder nach oben in ihr Zimmer. Dort begann sie Sachen zu packen, Unterlagen und suchte sich dann eine Bahnverbindung über das Internet heraus. Anschließend verstaute sie ihr Notebook samt Zubehör, und schleppte ihre Sachen hinunter. Es war eine Holter-di-Polter-Aktion, aber der Zug ging schon in einer Stunde.
    „Mama, kannst du mich zum Bahnhof fahren?“
    An Essenkochen war eh nicht mehr zu denken. „Du weißt, wo die Firma ist?“
    Anja nickte.
    „Du hast alles eingepackt? Zahnbürste, Zahnpasta, Handtücher, Kleidung für morgen… muss ich dir noch was bügeln eigentlich?“
    Anja schüttelte den Kopf. „Nein, Mama… ich hab alles, hab die Adresse und brauch nur noch ein Zimmer. Aber ich bin nicht auf den Kopf gefallen. Fahr mich bitte einfach zum Bahnhof und ich meld mich dann per Handy, wenn ich vor Ort bin.“
    „Wann kommst du eigentlich dann an?“
    „Ich schätze, ich bin gegen 23 Uhr dann in Frankfurt. Und irgendwas werde ich schon noch finden.“ Sie sah auf die Uhr. Die Reise würde einige Zeit dauern, mit Umsteigen und allen drum und dran. Es war jetzt 18:30 Uhr.
    Sie traf die letzten Vorbereitungen, weihte ihren Vater ein, der von der Arbeit nach Hause kam und wurde dann mit ihren Sachen zum Bahnhof gefahren. Und dann ging es auch schon los, der Zug fuhr pünktlich los und das Abenteuer Praktikum konnte beginnen.

    Anja hatte keine Probleme, in Frankfurt ein Hotel zu finden, nur waren die Kosten ein wenig höher als angenommen, auf lange Sicht ging das nicht mit ihrem knappen Budget. Kochheim & Partner hatten ihren Hauptsitz genau in der Innenstadt in bester Lage, es war nicht schwer zu finden, direkt vor dem Hotel-Gebäude befand sich eine Straßenbahnstation – genauer gesagt auf der gegenüberliegenden Straßenseite – von daher war es kein Problem für Anja, am nächsten Tag rechtzeitig da zu sein.

    Es war nur ein kleines Zimmer, ein kleiner Tisch stand darin, ein Einzelbett, ein Stuhl. Eine Tür führte zu einem noch spärlicheren Badezimmer. Es war teuer und Anja hatte eigentlich etwas mehr erwartet. Aber das war wohl alles anders hier in der Großstadt. Sie hatte ihre Eltern am Abend angerufen und war am nächsten Morgen früh aufgewacht. Nun versuchte sie sich einigermaßen hübsch zu machen, trug ein wenig Lidschatten auf und hoffte, dass es nicht zu übertrieben aussah. Sie schminkte sich sonst eigentlich nie. Die Bluse, die sie zum Gespräch anziehen wollte, war etwas verknittert. Auch der Rock war nicht mehr ganz knitterfrei. Aber sie hatte weder Bügeleisen, noch sonst etwas bei Hand. Es musste gehen, auch wenn Anja zittrige Knie bekam. Konnte sie sich so eigentlich überhaupt präsentieren?
    Sie sah sich gegen Mittag noch ein wenig die Stadt an, bevor sie sich zur Adresse aufmachte. Sie fand das Gebäude recht schnell und staunte. Sie wusste zwar, dass die Firma recht groß war, aber das Gebäude entlockte ihr dennoch Verwunderung. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen und mit sehr viel Aufregung trat sie durch die Glastür.

    Die Eingangshalle war mehr als beeindruckend. Anja hatte Bilder gesehen in Fachzeitschriften, aber die konnten die Atmosphäre nicht einfangen, welche hier herrschte. Kreisrund, komplett mit weiten Glasfenstern umgeben und nur von einem filigran erscheinenden Metallgitter gehalten, erhob sich die Halle vor dem 20stöckigem Gebäude, welches komplett in schwarz gebaut worden war. Alle Fenster waren verspiegelt, die Stützstreben aus dunklem Metall, selbst die Wasserfänger an den Seiten waren schwarz. Ohne die gläserne Eingangshalle hätte das Gebäude sehr bedrohlich gewirkt, aber so war es hübsch. Der Architekt hatte wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Anja durchschritt um 15:50 Uhr die Tür und betrat den dunkelgrauen Marmorboden, welcher ihre Schritte viel lauter erklingen ließ. Man musste sich daran gewöhnen, aber da sie nicht die einzige Person war, die sich in der Halle aufhielt, ging es. Die Halle hatte gut 30 Meter Durchmesser, 10 Marmorsäulen bildeten die äußere Stützmauer in das das Metallgitter überging in welchem wiederum die Fenster hingen. In der Mitte der Halle stand ein U-förmiger, riesiger Marmorblock. Er war gut und gerne 6 Meter lang und knapp 2 Meter breit, dahinter saßen 4 Sicherheitsleute in dunkelblauen Uniformen. Hinter diesem Block befanden sich drei geschlossene Aufzugtüren, knapp 10 Meter entfernt. Monitore standen auf dem Block, ein paar Papiere und ein Funkgerät, aber ansonsten war alles penibel aufgeräumt und sehr sauber. Der Raum wirkte einschüchternd, nur die einfallende Sonne sorgte für eine einigermaßen freundliche Umgebung. Anja bemerkte, das alle 4 Sicherheitsleute Waffen trugen, in dem breiten Gürtel steckten zwei Pistolen, eine links in einem Holster, die andere nur mit einer Art Klettverschluss an der gegenüberliegenden Seite befestigt. Dazu Funkgeräte, Schlüsselbund und mehrere kleine Taschen. Das Firmenlogo – ein Stern innerhalb einer dunklen Wolke – war auf der linken Brusttasche der Uniformen angebracht. Einer der Männer – allesamt gut zwei Meter groß und neben einem guten aussehen auch sehr gut durchtrainiert – schaute Anja an und setzte ein freundliches Lächeln auf. „Kann ich Ihnen helfen?“

    Anja blickte zu ihm und lächelte nervös. „Hallo. Mein Name ist Anja Firnsbach. Ich bin mit Frau Frankenthal um 16 Uhr in ihrem Büro verabredet. – Wo muss ich da genau hin?“
    Derweil erinnerte sie sich daran, dass sie sich ja auszuweisen hatte und kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Personalausweis. Sie seufzte leise. Sie fühlte sich etwas unwohl. Sie studierte ein naturwissenschaftliches Fach, Elektrotechnik mit dem Fachgebiet Technische Informatik und die Welt der Kleider und Schminke und auch der Handtaschen waren ihr irgendwie fremd. Ob sich ihre Kleiderwahl überhaupt bei ihrem Praktikum als gut erwies? Nun, sie würde abwarten müssen. Aber sie freute sich schon darauf, für diese Firma Platinen zu entwerfen, sie zu testen und die Hardware zu programmieren.
    Sie legte die Hand auf den Marmorblock, um das leichte Zittern zu verbergen und zeigte dann ihren Ausweis ungefragt vor.

    „Danke,“ sagte der Mann und lächelte noch freundlicher. Er reichte den Ausweis an einen seiner Kollegen weiter, dieser tippte etwas in seine Tastatur – sie war unter der hinteren Kante im Marmorblock befestigt, dort standen auch auf einer Ablage zwei Kaffeetassen und Papiere lagen herum – und schien auf etwas zu warten. „Frau Frankenthal erwartet Sie bereits. Jürgen?“ Er schaute über seine Schulter zu seinem Kollegen am Computer, dieser nickte und reichte den Ausweis zurück. „Wenn Sie mir bitte folgen würden?“ Er lief neben Anja her und ging mit ihr zu einem der Aufzüge, die Türen glitten auf und sie gingen hinein.

    Entgegen der allgemeinen Stimmung in der Wirtschaft schien es dieser Firma hier blendend zu gehen. Alleine die Kosten der Inneneinrichtung hätten ein Mittelständisches Unternehmen für ein paar Jahre finanziert. Nun stand Anja hier, neben ihr der freundliche Wachmann, welcher mit einem Schlüssel den Aufzug in Bewegung gesetzt hatte. Knöpfe hatte Anja keine gesehen, nur die kleine Öffnung für den Schlüssel. Der Aufzug war innen verspiegelt, der Boden mit einem teurem Teppich ausgelegt. Leise, klassische Musik ertönte aus verborgenen Lautsprechern. „12. Stock, Personalbüro,“ sagte der Mann neben ihr und ging nach einem leisen Glockenton durch die sich öffnenden Türen hinaus auf den ebenfalls sehr geschmackvoll eingerichteten Flur. Zwei Männer in dunklen Anzügen gingen mit schnellen Schritten am Aufzug vorbei, der Wachmann grüßte sie mit einem Kopfnicken. Direkt gegenüber befand sich ein Schreibtisch, eine junge Frau saß dort und schaute freundlich zu Anja. „Frau Firnbach, schön das Sie da sind. Nehmen Sie bitte Platz, Frau Frankenthal hat noch ein Meeting und müsste in wenigen Minuten wieder da sein.“ Sie deutete nach links, dort standen mehrere Sessel um einen Glastisch herum, ein Breitbild Fernseher zeigte die Nachrichten im Hintergrund. Eine weitere junge Frau saß auf einem der Sessel und wirkte so nervös, wie sich Anja fühlte. Sie war höchstens 20, das hellblaue Kleid lag eng an und war bestimmt neu gekauft, so wie sich die Frau darin bewegte. Schüchtern schaute sie Anja aus ihren braunen Augen an, senkte dann wieder den Blick. „Möchten Sie etwas trinken, Frau Firnbach?“ fragte die Frau von ihrem Schreibtisch aus.



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