[Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

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    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:27

    [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara
    Ich fühle mich nicht wirklich gut. Seit ich wieder aus Tiefwasser zurück bin, scheint die Welt Kopf zu stehen. Die Informationen, die ich gesammelt habe, erweisen sich mittler-weile als nutzlos, da die betreffenden Personen nicht mehr auf dieser Insel weilen. Der Kreis meiner Gesprächspartner reduziert sich ebenso immer weiter und langsam beginne ich so etwas wie Einsamkeit zu fühlen. Selbst mein Aussehen erregt keine Aufmerksam-keit mehr, und auch wenn ich mich nicht darin übe, was mir Tharathien beigebracht hat, scheine ich unsichtbar zu sein. Heute wurde ich auch wieder laufend angerempelt. Es grenzt an ein Wunder, dass ich mir noch keinen Knochenbruch dabei zugezogen habe, so leicht wie meine Knochen sind.

    Einsamkeit… wann war das letzte Mal, dass ich mich einsam gefühlt habe? Es ist schon sehr lange her. Auch wenn ich weiß, dass die Schatten mir folgen, sehne ich mich nach jemandem, mit dem ich reden kann. Seltsam, oder doch nicht? Ich mache mir darüber mittlerweile keine Gedanken mehr. Ich trage das Blut so vieler Rassen in mir, dass ich nicht einmal genau weiß, woraus es besteht. Menschliches Blut… Elfisches Blut? Dämonisches? Drakonisches? Einst meinte jemand, dass meine Gabe der arkanen Musik auf drakonisches Blut zurückginge. Und das andere… weiß ich es sicher? Mein ganzes Leben ist eine Lüge gewesen, und nur die Thay werden wissen, was die Wahrheit ist, sofern es überhaupt eine Wahrheit gibt. Sie kümmert mich nicht. Ich bin, was ich bin, ein Bastard. Ein Bastard, der sich danach sehnt, nicht mehr alleine zu sein. Ziellos irre ich umher, beo-bachte die Menschen und unterdrücke mein inneres Feuer. Warum sind diese Menschen glücklich? Warum können sie ein normales Leben führen? Warum haben sie eine Fami-lie… und ich nicht? – Ich wünschte, sie würden alle sterben. Wie oft habe ich davon ge-träumt, die Stadt in ein einziges Kunstwerk aus Fleisch und Blut zu verwandeln. Leblose Körper, in einer alltäglichen Haltung erstarrt, gefangen im stählernen Korsett, das aus dem Fleische ragt. Ihr Blut bildet einen See… alles Blut ist vereint und es macht keinen Unterschied, woher es kommt oder von wem. Es gäbe keine Vorurteile mehr… Was wäre das für ein herrliches Kunstwerk. Jedoch eines, was niemand versteht. Schon damals haben sie sich über meine Installation aufgeregt. Ein Huhn, durchbohrt von stählernen Stäben, die eine Katze formten, die das Huhn riss und fraß. Es war so ästhetisch, die Symbiose von belebten und toten Dingen, Stahl und Fleisch… und sie suchten nach einem Psychopathen. Kunstbanausen! Sie verstehen die Absicht dahinter nicht. Niemand versteht es. Sie sind zu beschränkt, um die wahre Schönheit zu sehen. Und hier… würde es hier anders sein? Ich bezweifle es. Aber der Drang ist da… und er brennt in mir. Selbst als ich das Huhn stahl, es köpfte und mit seinem Blut zeichnete, erleichterte es nicht diesen Druck. Ich trank das restliche Blut und verköstigte mich an gebratenem Hühnerfleisch. Die Zeichnungen… sie zeigen einige Portraits… Portraits von Personen, die ich traf. Viele kann man wieder er-kennen, denn es ist schwer, aus dem Gedächtnis heraus zu malen. Doch sie gefielen mir noch nicht wirklich und so verbrannte ich die Pergamente.

    Wer wäre auch schon da, sie anzuschauen? Ich kann mit niemandem über die Kunst reden. Und auch nicht die Themen, die mir auf der Zunge brennen. Die Götter… ich sehe ihr Wirken mittlerweile tagtäglich. Es ist erstaunlich, dort, wo ich herkam, wurde nur ein Gott verehrt. Der Tyrann… doch bis auf dass die Magier seine Züge annahmen, gab es kein solches Wirken. Jegliche Macht, die ich sah, war arkan. Hätte Tiefwasser mich nicht anderes gelehrt, hätte ich wohl ewig geglaubt, dass es keine Götter gebe. Doch selbst dort war Religion Nebensache… hier aber… Ich muss zugeben, ich bin verwirrt. Religion scheint Macht zu sein. Die Götter glauben hier an die Menschen, ihre Untertanen. Glaube… ach, ich glaube nicht an die Götter, denn sie glauben auch nicht an mich. Denn hätten sie sonst ein Experiment wie mich zugelassen? Wohl kaum.

    Aber nun… ist alles nur Zufall, oder habe ich Bastard es doch geschafft, ihre Aufmerksamkeit zu erregen? Und kann ich das für mich ausnutzen? Aber was ist Glaube eigentlich… ein Empfangen? Ein Geben? Beides? Nutzlos? – Nur zu gerne würde ich mich darüber informieren… doch alle Versuche dahingehend endeten belanglos. Als ob die Menschen ahnen würden, was ich bin, als ob es nutzlos wäre, mit jemandem wie mir dar-über zu sprechen. Wissen sie mehr wie ich? Auch wenn ich es gern anders sehen würde… ein Teil meines Blutes ist auch menschlich. Ich bin ein fühlendes, empfindendes Wesen, auch wenn ich nicht alle Emotionen verstehe. Auch wenn ich alle verabscheue, so wie sie mich verabscheuen, ich gleiche ihnen dennoch. Jemanden zu finden, der mich versteht, der meine Denkweisen versteht und nicht angeekelt ist, dürfte schwer werden. Ich bin zwar exotisch, doch es ist neben dem Segen auch ein Fluch.

    Bin ich böse? Was ist böse? Ich habe keine Skrupel, jemanden auszunutzen, jemanden zu belügen, oder jemanden umzubringen, wenn es meinen Interessen dient… Ich würde auch Ischade töten, wenn es mir Vorteile brächte. Aber ist das wirklich böse? Oder eher nur eigennützig? Würde es nicht jeder andere auch so tun? Ich denke schon. Eine Hand wäscht immer die andere und ich erinnere mich nicht daran, dass irgendwann irgendjemand etwas uneigennützig für mich getan hätte. Aber so ist das Leben wohl… Ich muss mich damit abfinden. Auch wenn ich neben dem brennenden Feuer in mir jetzt auch die Einsamkeit spüre.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:27


    Ich rieb mir müde über die Augen. Ich hatte kaum geschlafen, meine Gedanken wirbelten. Es war im Moment, als würden zwei Seelen in meiner Brust miteinander ringen. Eine, die verzweifelt versuchte, Aufmerksamkeit zu erregen, die den menschlichen Gefühlen nachjagte, sich schuldig fühlte, einsam, unverstanden. Und eine Seite, die verbittert war, Rache wollte, und jeden leiden sehen wollte, der ihr begegnete.
    Ich ging an der Küste entlang, darüber nachdenkend, was ich tun sollte. Ich fühlte mich, als würde ich verrückt. Die Leute mieden mich, meine Fähigkeiten ließen zu wünschen übrig und in meiner Einsamkeit begann ich mit mir selbst zu reden. Ich schob die Schuld auf das Huhn, das ich getötet hatte. Vielleicht war es schon wahnsinnig gewesen und hatte mich angesteckt.
    Die Sonne würde bald aufgehen und in der Dämmerung flossen die Gedanken zäh dahin. Was würde der Neue Tag bringen? Ich fühlte mich wertlos… es gab kaum etwas, was nicht jemand anderes besser konnte. Ich war zwar exotisch, aber ich ging unter in der Masse. Selbst die Provokationen verhallten ungehört. Es kümmerte niemanden und die Lethargie griff auf mich über. Was nutzte meine Maske, meine Tarnung, wenn niemand darauf achtete? Und so wurde ich nachlässiger, ließ sie fallen und nach wie vor kümmerte es niemanden.
    Ich schritt weiter dahin. In der Ferne sah ich eine zweite Gestalt an den Klippen. Die Sonne würde jeden Moment aufgehen. Ich trat langsam näher. Ich trug weiße Kleidung und sah bestimmt aus wie ein Geist mit meiner weißen Haut. Der Mann drehte sich kurz zu mir um um. Dann stieg die Sonne aus dem Meer, erhob sich über den Horizont und schickte ihre ersten Strahlen zu uns. Ich sah Qual in seinem Gesicht. Dann drehte er sich wieder um, blickte zur Sonne und trat einen Schritt vor.
    Er fiel lautlos, dann hörte man ein Knacken. Ich trat erschrocken näher und blickte hinab. Er war tot.
    War es meine Schuld? War das die nächste Form? Dass die Leute nicht mehr nur wegrannten oder mich ignorierten, sondern sich selbst umbrachten?
    Oh ihr Götter, was für ein grausames Spiel war das? – Ich blickte aufs Meer. Warum ließen die Götter so etwas zu. Und warum ignorierten sie mich? Warum gingen die Götter einen Bogen um mich? Jedem ließen sie Führung angedeihen. Ich sah ihre Günstlinge… Und meine Fragen, meine Zweifel… unbeantwortet. Warum hatten sie das Experiment zugelassen?

    Ein Schrei entrang sich meiner Kehle. Es klang zornig, kreischend und formte ein "Warum"?
    Ich zog ein Messer hervor und schnitt über den Arm. Nehmt mein Blut… Nehmt es und erhört mich. Ihr kümnmert euch um alles und jeden, warum nicht auch um mich?!
    Es tat weh… und die roten Tropfen fielen die Klippe hinab und tropften in die See, die gegen das Gestein schwappte. Mein Bastard-Blut vermischte sich mit dem Meer, verpestete es…
    Ich wartete… die Sonne war mittlerweile mehrere Handbreit über dem Meer. Es geschah nichts und die Verbitterung nahm zu.
    Ich verfluchte mich, ich verfluchte die Welt. Sollten sie alle sterben… langsam und qualvoll!
    Und einsam… so einsam, wie ich mich fühlte.
    Ich fühlte mich orientierungslos… hasste mein eigenes Leben, drehte mich dann um und ging.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:28


    Der Morgen dämmerte und ich stand wieder an der Klippe. Meine Augen blickten wohl ins Leere. Ich stand nur einen Schritt vom Abgrund entfernt und der Wind zerrte an mir.
    Hätte ich die Welt in diesem Augenblick vernichten können, ich hätte es getan.
    Ich blickte in die Richtung der blutigen Klinge. Es war nicht einmal mein Blut, was daran klebte, und dennoch…
    Ich spürte, wie meine Augenlider pochten, stakkatohaft im dämonischen Takt. Ich stand kurz davor, Amok zu laufen. Oder war ich das schon?
    Ich hatte Ischade getroffen, die heilige Ischade… wir hatten Informationen ausgetauscht – hatten wir uns immerhin Wochenlang nicht gesehen, doch das Gespräch endete, als der Morgen dämmerte. Es endete wie immer abrupft, ohne dass ich loswerden konnte, was mir auf dem Herzen lag. Aber es war immer so. Es war auch bei Kalia so gewesen, bei Mersan, bei den anderen… Immer, wenn ich mich fast überwunden hätte, auszuschütten, was mein Herz quälte, sofern ich Bastard ein Herz hatte, fiel den Leuten etwas Wichtiges ein und sie ließen mich im Regen stehen. Jedes, aber auch jedes Götter-verfluchtes Mal.
    Ich hörte Ischades Abschieds-Worte… "Ich hoffe, wir sehen uns heute Nacht wieder, Liebes"
    Liebes… pah! Von wegen… sie hatten sich gesehen, ja. Und kaum war Ischade aufgetaucht, hatte sie sofort jegliche Aufmerksamkeit auf sich liegen. Ich hatte gerade noch gewitzelt, dass spätestens meine Gedichte die Menge vertreiben würde. Doch das erledigte Ischade, die Anwesenden wie ein Rattenfänger mit sich zog. Die einzige, die mir noch so etwas wie Aufmerksamkeit schenkte, vergraulte ich aus Versehen. Sie hatte eine magische Lichtblume in mein Haar gewirkt, womit ich nicht gerechnet hatte und knurrte sie daher an. Ischade war schon lange in ein Gespräch vertieft… Sie würde die nächsten Stunden beschäftigt sein. Die Bevölkerung kreiste um sie wie Geier um Aas. Dabei hatte ich Ischade noch etwas Wichtiges zu sagen. – Da sie eh keine Zeit hatte, eilte ich der Halb-Elfe hinterher. Ich suchte nach ihr und fand sie eine Weile später wieder. Wir sprachen eine Weile, und ihre Worte munterten mich auf. Sie schien ebenso zerrissen zu sein wie ich, ausgestoßen… Ich fühlte mich, als würde ich platzen. Ich musste mit irgendjemandem reden und mir war fast egal, mit wem. Selbst wenn es meinen Tod hernach bedeuten würde… Ich setzte gerade an, als eine weitere Frau hinzutrat. Das Gespräch endete, abgewürgt und kurz danach schob Jali einen Grund vor, zu gehen.
    Wieder alleine… mit der anderen Frau konnte ich nichts anfangen und war fast froh, dass Wulfgar kam und uns unbeabsichtigt verjagte. Ich kehrte in die Stadt. Es war schon spät in der Nacht. Hatte Ischade nun Zeit? Eigentlich hatte ich auf sie gewartet und fieberte den ganzen Tag schon dem Treffen zu. Auch wenn ich müde war, Ischade war mir wichtiger… bis Selenia mich ansprach und mich bat, einen Ring, den sie bei mir erwarb, zu gravieren.
    Als ich ihre Worte hörte, die für die Gravur bestimmt waren, löste sich etwas in mir. "Mein Herz gehört dir"… Ich wusste, für wen der Ring bestimmt war.
    Für die, auf die ich selbst so sehnsüchtig wartete, die einzige, mit der ich halbwegs hatte reden können. Nein, reden konnte ich mir dann wohl diese Nacht abschminken… und die nächsten, wenn diese Menschenfrau ihr den Ring gab. Ischade würde nur noch mehr Augen für sie haben. Und dafür hatte ich gewartet… gewartet, um selbst den Grund zu erschaffen, warum ich die nächste Zeit nicht beachtet werden würde. War das Ironie?
    Ich hörte das Blut in meinen Ohren rauschen. Einmal mehr wurde mir vor Augen geführt, wie nutzlos ich war. Ich war nur gut, Arbeiten zu erledigen und war meine Pflicht getan, wurde ich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel und diente als intelligente Dekoration der Gegend.
    Und Ischade… wozu brauchte sie mich eigentlich? Sie konnte eh alles besser als ich, war der Liebling… und verteilte mit süßen Worten tödliches Gift.
    Als ich die Gravur erstellte, starb sie für mich. Ihr Spielzeug war ihr wichtiger…
    Danach warf ich die Menschenfrau mehr oder minder raus und zog mich um. Unerkannt und vermummt schlich ich aus dem Haus, schlich hinaus in die Dunkelheit und schlug in einer dunklen, abgelegenen Seitegasse den erst besten Passanten nieder. Das Feuer in mir brannte lichterloh. Meine Klinge durchbohrte ihren Leib. Ich sah das Blut deutlich, fühlte den Widerstand… Ich wollte sie gerade wegschleifen, als sie putzmunter um die nächste Ecke bog, als wäre nie etwas gewesen. Sie pfiff sogar fröhlich.
    Ich starrte auf mein Schwert, sah die blutige Klinge und war fassungslos.
    Und nun stehe ich hier, einen Schritt von der Klippe entfernt. Ich habe getötet… und zugleich wieder nicht. Mein einziges Verbrechen auf dieser Insel besteht in einem toten Huhn und einiger misslungener Gedichte, während ich weiß, dass viele losziehen, und gezielt Leben vernichten. Und sei es das von Wegelagerern oder Orks. Eigentlich bin ich fast eine Heilige, doch sollte ich mich offenbaren, bin ich des Todes, nur aufgrund meines Blutes. Welch Ironie…
    Ich lachte – und gleichzeitig flossen Tränen meine Wangen hinab. Nur ein kleiner Schritt… es war so leicht. Ein Schritt, und alles würde wieder gut.
    Ich blieb wo ich war. Selbst der Tod würde meine Probleme nicht lösen. Ich war gottlos und würde nach meinem Tode einen Teil der Seelenmauer bilden oder einfach vergehen… Es gab keine Heimat und kein Zuhause. Es gab nichts, auf das ich mich freuen konnte… weder im Leben, noch im Tod.
    Ich war eine Ausgestoßene, eine Einzelgängerin… Ich lachte und weinte noch immer zugleich, es klang selbst in meinen eigenen Ohren wahnsinnig. Aber wen interessierte das schon? Ich starrte in den Sonnenaufgang, spürte irgendwann, wie auch Blut an meinem Rechten Arm herunter lief. Woher es kam, ob es meines war, es kümmerte mich nicht.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:29


    So viel war geschehen. Ich hatte meine Bilder, Skizzen und alle Pergamente an mich genommen und sortierte sie nun, im kleinen Lagerraum sitzend. Namariel schlief. Ich wollte sie nicht stören.

    Wieder sah ich jenes Gedicht, was ich einst geschrieben hatte. Wie treffend hatte ich es schon damals formuliert...
    Ich blickte auf das Blatt. Einige Anmerkungen waren daneben gekritzelt...


    In einer düsteren, finsteren Nacht,
    war sie wohl wieder zu Leben erwacht.
    Das Gesicht so bleich,
    ein Königreich...........(Kommt getragen besser vor, kurze Pause machen, schriftlich Versmaß mies)
    zu Füßen ihr wohl fiel.

    Die Haare rot wie Flammen waren,
    sie huldigten ihr in Heerscharen,
    grausig und kühl und doch so charmant
    man in ihren Armen den Tod doch fand.

    So spitz der Zahn, so bleich die Haut,
    und niemand der Ihr nicht nachschaut,
    der dunklen Göttin mit wehendem Haar,
    und doch so bezirzend, wunderbar.

    Keiner schätzt die Gefahr als groß ein,
    doch nicht immer ist der Schein auch Sein,
    und so schwirren sie wie die Motten ums Licht,
    bis sie ihrer aller Herzen bricht.

    So schön wie sie aussieht,..................(erste zwei Zeilen zu kurz, Versmaß!)
    beschreibt dies kein Lied.
    Doch Schönheit täuscht, so täuscht die Maid,
    denn sie kennt nur Schmerz und auch das Leid.

    Selenia... sie hatte diese Schmerzen kennengelernt. Doch ich verdrängte den Gedanken für den Moment und blätterte weiter.
    Meine ganzen Skizzen. So viele Personen hatte ich schon gemalt, Landschaften... und immer wieder den Biergarten und seine Gäste.
    Es gab fast niemanden, den ich noch nicht gemalt hatte. Selbst die halb-fertige Skizze von Diona, Atreju, Wulfgar und Kalia hatte ich noch.

    Ich blickte weiter. Wo war das Gedicht, was ich neulich erst geschrieben hatte? Ich durchsuchte meine Aufzeichnungen und wurde schließlich fündig.


    Da, da lag es vor mir:

    Es war einmal ein Wandersmann,
    der hatt' nur alte Stiefel an.
    Er ging so weit, er ging so viel,
    doch hatte er kein festes Ziel....
    Er wanderte Tag ein, Tag aus,
    der Stillstand war für ihn ein Graus,
    so kam er über Berg und Meer,
    und sehnte sich doch nach vielmehr.
    Durch den Wald und über Stein,
    selbst der Horizont konnte kein Ende sein.
    Er traf der Menschen gar sehr oft
    und traf auf seine Liebe, unverhofft...
    Ihr Haar glitzerte im Sonnenschein,
    ihre Haut war weiß, doch blütenrein.
    Der Wandersmann fand sie sehr schön,
    und liebte es, sie anzusehen.
    Aber im Dorfe wollte sie wohl bleiben,
    und ließ sich nicht im Winde treiben.
    Darauf zog es den Manne weiter,
    erst traurig, doch dann später heiter...
    Wieder über Stock und Stein,
    nur mit Wandern fand er sein Glück allein.

    Und die Moral von dem Gedicht,
    man findet seine wahre Liebe nicht,
    in den Menschen, die sich nicht für einen interessieren,
    sondern nur Blicke für ihr eigenes Wohl verlieren.

    Ich überflog die Zeilen noch einmal, nickte und verstaute es bei den anderen Sachen. Dann nahm ich die Kiste und trug sie durch die Stadt in Richtung des alten Hauses, das ich begonnen hatte, wieder herzurichten.

    Unterwegs wirbelten meine Gedanken:

    Die Maske, die ich sonst immer getragen hatte, sämtliche Gefühle hinter einem kühlen, distanziert wirkenden Lächeln zu verstecken, hatte ich schon lange abgelegt. In meinem Inneren rumorte es und ich fühlte mich machtlos dagegen.
    Der Wahnsinn hatte mich bereits geküsst - und ein kleines, menschliches Mädchen hatte es geschafft, mich aus der Umarmung des Chaos zu reißen. Es war wie ein Wunder. War mein Blutopfer doch erhört worden? War dies eine Bewährung jener Götter, die ich für teilnamslos erklärt hatte? Wenn ja, welcher hatte mir mit Namariel den Retter meines Seelenheils geschickt?
    Und Namariel selbst... sie war jung und hatte schon schreckliches erlebt. Die Narbe um ihren Hals zeugte davon, auch wenn sie mir nicht gesagt hatte, woher diese stammte. Ich wusste nur, das Mädchen war von zu Hause weggelaufen. So wie ich damals, nur dass ich älter gewesen war. Ich konnte sie nur zu gut verstehen und ich wusste, wie es war, ohne Familie, ohne jegliche Zuneigung.
    Ich hasste die Menschen nur noch mehr dafür. Sie verdienten den Tod... und Namariel, auch wenn sie zu ihnen gehörte, sie kam mir vor wie ein Opfer. Ich schätze, meine menschliche Seite reagierte auf ihre Anwesenheit, denn ich weiß nicht, was mich sonst dazu trieb, sie bei mir aufzunehmen. Irgendwie hatte ich beschlossen, für sie sorgen zu wollen und sie vor allem, was ihr schaden wollte, zu schützen.
    Ich dachte sehr lange darüber nach und musterte sie oft, während sie in meinem Bett schlief. Ich selbst schlief, seit dem sie bei mir war, auf einer Matte im Lager.
    So, wie sie da lag, wirkte sie zerbrechlich, dachte ich jedesmal bei mir. Hatte ich auch so ausgesehen, damals? Ich erinnerte mich an meine Vergangenheit. Die Sklaven... und die Roten Magier. Unwillkürlich drang ein Knurren aus meiner Kehle. Lügen waren es gewesen... und die Zauber, die sie damals über mein Gedächtnis geworfen hatten, um einige Dinge die sie mit mir angestellt hatten vergessen zu lassen, verblassten. Ich war selbst erstaunt, welche Erinnerungen in mein Gedächtnis drangen. Dinge, die für mich zuvor nie statt gefunden hatten, aber nur das ganze Ausmaß dessen zeigten, was mein Leben bestimmt hatte. Sie waren freundlich gewesen, die Magier... wenn sie mich in ihre Zimmer gebeten hatten. Sie wollten mir Extra Stunden geben, um das Wissen über Elfen zu vertiefen, ich glaubte damals noch an die Lüge der Halb-Avariel. Ich hatte mich immer gewundert, warum ich kaum etwas von jenen Stunden behalten hatte, die mir die Magier gaben, denn das, was der Hauslehrer mir beibrachte, haftete gut im Gedächtnis. Nun wusste ich es wieder... Sie hatten sich an mir vergriffen, wollten das verdorbene Fleisch kosten, was sie sich selbst "gezüchtet" hatten. - Ich knurrte wieder. Es waren keine schöne Erinnerungen und auch sie trieben mich immer wieder an die Kante zwischen Vernunft und Wahn.
    Ich blickte zu Namariel.
    "Niemand wird je Hand an dich legen", dachte ich. "Niemand wird dich belästigen. Und wenn doch, werden sie sterben... du sollst nicht das durchleiden müssen, was ich durchlitten habe." Ich blickte zu ihrer Narbe. "Du bist nur ein Opfer, so wie ich... doch auch wenn du zu ihnen gehörst, ich werde nicht zulassen, dass sie dich verderben. Ich werde dich schützen..."

    Diese Gedanken waren wie ein Schwur. Die Logik dahinter schien verdreht, irgendwie. Sie war ein Mensch und ich hasste die Menschen. Und doch würde ich sie vor ihresgleichen schützen. Vielleicht hatte der Wahnsinn doch etwas Fuß in mir gefasst. Doch ich schätze, in diesem Fall war es vertretbar. Ich mochte Namariel einfach irgendwie.

    Ich war mittlerweile beim haus angekommen und trat durch die Tür. Ich würde das Schloss austauschen müssen und blickte mich in den dunklen Räumen um. Überall lag noch Unrat und Mäuse huschten über den Boden. Ich stellte die Kiste in eine Ecke ab und blickte zur Decke. Immerhin regnete es nicht mehr hinein, nachdem ich das Dach mühsam geflickt hatte. Und auch die morschen Wandbretter hatte ich im langen Tagewerk ausgetauscht.
    Von außen sah es zwar noch nicht perfekt aus, aber das Haus würde nun nicht mehr einfach zusammen stürzen. Und innen aufräumen konnten wir noch immer.
    Ich begann, all den Müll, der sich im Inneren angesammelt hatte, nach draußen zu tragen. Es war eine recht stupide Arbeit und regte meine Gedanken abermals an.

    Ischade... Sie hatte den Ring getragen, den Selenia ihr bei mir gekauft und gravieren lassen hatte. Ich war eifersüchtig auf Selenia. Mir war es zwar egal, was Ischade anstellte und mit wem sie was tat, aber ich nahm es ihr übel, dass sich unsere Kontakte fast nur noch auf den Austausch von Neuigkeiten beschränkten und selbst diese kamen mir eher gezwungen vor. Anfangs war das Verhältnis zu meiner Partnerin wesentlich besser gewesen. Eine Hand wusch die andere und unser Abkommen erwies sich als nützlich. Doch nun... ich kam mir abgestellt vor, abgehakt und stehen gelassen. Zwar lächelte mich Ischade noch an, wenn sie mich sah, doch kaum kam ein Kunde zu ihr, verschwand ich für sie im Nichts. Dabei gab es noch viele Sachen, die ich mit ihr hatte besprechen wollen. Doch wenn ihr andere Dinge wichtiger waren und ihr Spielzeug Selenia wichtiger, als die Informationen, die ich besaß... dann lief etwas schief.
    Ischade war in allen Dingen besser als ich, und als ich den Zettel von Selenia fand, mit der Bitte, einige Dinge zu klären, beschloss ich, ihr zu zeigen, dass man mich nicht unbeachtet ließ. Ich hasste nichts mehr, als fast permanent in ihrer Gegenwart als stille Dekoration zu dienen. Und vor allem tat es mir auch irgendwie für Selenia leid. Ihre Gefühle schienen ehrlich zu sein - auch wenn ich das Konzept von Liebe noch immer nicht verstand - und Ischade hatte soetwas schlichtweg nicht verdient.

    Und so erzählte ich Selenia dann, dass Ischade auch mit mir das "Bett" geteilt hatte, und weitere Dinge, die sie zum nachdenken brachten. Ich sah zwar, wie ich ihr das Herz brach und irgendetwas ließ mich bei dem Anblick lächeln und innerlich sogar fast jubilieren, doch zugleich tat sie mir fast ein wenig leid. Nun ging es ihr fast genauso schlimm, wie es mir ergangen war. Immerhin war ich nicht die einzige, die litt. Es war nur wenige Tage her und die Schnittwunden an meinen Armen, die ich sorgsam verdeckte, erinnerten mich daran. Ich hatte meine Krise noch lange nicht überwunden - auch wenn ich mich in Namariels Gegenwart unbeschwerter und fröhlicher fühlte - ich brauchte noch immer jemanden zum Reden. Und Namariel war dafür beim besten Willen nicht geeignet.
    Ich sah, wie Selenia zitterte, die Fäuste geballt, ungläubig...
    Doch ich hatte ihr die Wahrheit erzählt. Ischade würde nicht sonderlich begeistert sein, wenn sie davon erfuhr.
    Aber es gab Dinge, die waren wichtiger als solch "Zeitvertreib", und Ischade sollte ruhig merken, wo ihre Grenzen lagen. Sie war nicht die Prinzessin der Nacht, für die sie sich hielt.
    Und ich hatte Vorkehrungen getroffen... Sollte ich plötzlich verschwinden und mich bei meiner Kontaktperson nicht mehr melden, so würde Ischades kleines Geheimnis im wahrsten Sinne des Wortes ans Tageslicht gefördert werden. Sie würde mich nicht töten können... Nicht ohne sich selbst zu schaden. Und Namariel... es war ein Risiko. Aber ich hatte meiner Kontaktperson aufgetragen, sollte ich verschwinden, dass auch für sie gesorgt würde. Aber solange ich da war, konnte ich sie schützen.
    Und die Schatten würden über sie wachen...
    Man musste abwarten, was sich ergab und wie Ischade meine Einmischung bezüglich ihres Spielzeuges auffassen würde. Vielleicht war sie wirklich so kaltherzig, dass es sie lediglich amüsierte. Es hätte mich auch nicht gewundert, immerhin war ihr Herz seit langem tot.

    - Ich verschnaufte und blickte mich um. Jetzt musste ich die leeren Räume nur noch ebenfalls reparieren, wo es Not tat und dann konnte man mit Sachen wie Saubermachen und langsamen Einrichten beginnen.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:30


    Ich träumte und wand mich unruhig im Schlaf. Die Intensität des Traumes ließ mich erzittern. Die Thay-Enklave... zerstört. Ich schritt in meinem Traum durch die Ruinen. Hier und dort ragten Skelettknochen aus dem Wüstensand. Die Sonne und der Sand hatten sich zurück geholt, was ihnen einst entrissen worden war. Ich kehrte in den Bereich zurück, in dem ich gelebt hatte. Zuhause... Auch hier war alles zerstört. Die unerbittliche Sonne verdunkelte sich und Schatten entstanden zwischen den Mauerresten. Wieder begannen sie ihren Reigen, hießen mich willkommen und ich gab mich ihnen hin. Ich verschmolz mit den Schatten und tanzte. Mein Blick fuhr hoch gen Himmel. Das Feuer in mir loderte heiß, doch diesmal schmerzte es nicht. Es war, als würde es mich reinigen von all meinen Zweifeln. Die Sonne am Himmel strahlte Dunkelheit aus. Gab es ein perfekteres Symbol? Ich identifizierte mich damit, nun, da ich die Wahrheit kannte.

    Ich schlug die Augen auf. Ich hatte lange geschlafen, länger als ich vorgehabt hatte. Doch ich fühlte mich ausgeruhter als jemals zuvor. Zufriedenheit erfüllte mich. Die Götter hatten es nicht tatenlos akzeptiert. ER hatte es nicht tatenlos mit angesehen... meine Peiniger waren tot.
    Als ich in meine Stiefel schlüpfen wollte, die neben dem Bett standen, erschrak ich. Sand befand sich darin. Wüstensand. War es kein Traum gewesen? Ich schüttete den Sand aus und kicherte. Vom Wahnsinn geküsst... Ich kannte die Wahrheit nun und alles andere war nebensächlich.

    Für einene Moment stand ich noch wacklig auf den Beinen, gewann jedoch mjeine Stärke rasch zurück. Ich rieb mir über die Augen, begann meine Haare, die mir bis zum Hintern reichten, sorgsam zu kämmen.
    Tiefling... Erinyes-Blut... Warum nur war mein Vater vermummt gewesen?
    Diona hatte mich zurück geführt in meine Vergangenheit und darüber hinaus. Ich hatte alles gesehen, das Experiment Ashura... Ich hasste den Namen damals. Hatte mir einen neuen ausgedacht - doch jetzt... Ashura war den Magiern zum Verhängnis geworden. Ashura war die Wahrheit... und Soraya die Lüge.
    Diona hatte alles mit angesehen, hatte meine Entstehung gesehen, meine Vergangenheit und meine Taten. Sie hatte in mein Innerstes geblickt, hatte den Wahnsinn gesehen und sie verstand mich. Ich konnte mich ihr offenbaren, erzählte von meinen Visionen, meinen kreativen Ideen. Kunst aus Blut und Fleisch. Erzählte von dem lodernden Feuer in mir, dem Verlangen...
    Sie ekelte sich weder davor, noch verdammte es. Ich war nicht mehr alleine. War es nie gewesen. Sie hatte mich sogar Schwester genannt.
    Für einen Moment glommen Zweifel auf. Manipulierte sie mich wieder? War es doch nicht die Wahrheit gewesen, sondern nur wieder eine Illusion, eine Lüge? Ich horchte in mich. Nein. Ich spürte die Wahrheit in meinem Blut. Tieflingsblut, Mischblut...
    Mein Leben war eine Lüge, Soraya war eine Lüge, aber ich war wahr!

    Ich zog mich an und verließ den Tempel. Mir brannten so viele Fragen auf der Zunge, ich wollte mehr wissen, wollte alles wissen. Als ich durch die Gänge schritt, sog ich die Luft in mir ein. Ich fühlte mich nicht mehr unwohl hier. Ich fühlte mich eher ein wenig heimisch. Doch die Pflicht rief.

    Ich kehrte zum Haus zurück und begann, die morschen Bodendielen herauszureißen. Schnitt die gelieferten Bretter zurecht, passte sie ein und befestigte sie. Ich arbeitete hart, aber der Tag, an dem ich das Boot abgeben musste, rückte immer näher. Ich wollte die Bleibe fertig haben, wenn es soweit war. Damit zumindest Namariel eine feste Unterkunft hatte. Meine kleine Retterin...
    Auch an den Wänden besserte ich einige Bretter aus. Ich brach mir einige Fingernägel bei der harten Arbeit ab, aber es machte mir nichts. Ich grübelte noch über Dionas Worte.
    Mitleid... ich hätte Mitleid, mehr, als manch ein Mensch. Stimmte das? Ich erinnere mich an die Menschen, die durch meine Hand starben. Es hatte mir nichts ausgemacht, sie hatten es verdient. Doch Namariel gegenüber empfand ich Mitleid. Und niemand würde sich an ihr vergreifen, dafür würde ich sorgen. Ich versuchte das Gefühl zu ergründen... doch es gelang mir nicht. Es würde schon seine Richtigkeit haben. Vielleicht trat es nur bei besonderen Gelegenheiten auf, bei besonderen Personen... ich zuckte mit den Schultern und schlug den letzten Nagel in die Wand.

    Ich blickte mich um. Die unteren Räume waren langsam wieder gefahrlos begehbar. Dennoch gab es noch sehr viel zu tun. Ich blickte zur Treppe. Ich würde tatkräftige Hilfe brauchen, um sie wieder nutzbar zu machen.
    Doch erstmal brauchte ich neue Nägel.
    Und Namariel brauchte neue Klamotten. Ich musste die Kleidung noch abholen bei Ischade... Selenia hatte gewiss mit ihr geredet. Ischade würde sauer sein. Doch ich war gewappnet.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:30


    Ich knallte die Tür wütend hinter mir zu, ballte die Fäuste und schrie mir meinen Frust von der Seele.
    Ich war in die Schatten getaucht, unsichtbar und hatte versucht, den Gesprächen von Larios und Kalia zu lauschen. Bis der Mönch kam, der verdammte Schmelzer. Zielstrebig schien er mich schon aus der Ferne erkannt zu haben, ging auf mich zu und grüßte mich. Ich war so perplex, dass ich mich nicht bewegte und als das Licht auf mich fiel, wurde ich natürlich auch für die anderen sichtbar. Wo kein Schatten war, konnte ich mich auch nicht darin verstecken.

    Sie luden mich zwar ans Feuer ein, doch ich hielt mich zurück, wandte mich dann irgendwann ab und ging. Sollten sie mich doch für merkwürdig halten... ich wollte ihnen keine Rede und Antwort stehen, warum ich sie belauscht hatte.

    Der Skelettkrieger tat im oberen Geschoss, was ich ihm aufgetragen hatte. Stupide erledigte er seine Arbeit, nachdem ich ihm mehrmals erklärt hatte, was zu tun sei. Die morschen und kaputten Bodendielen waren ersetzt, ebenso die in der Wand und es mussten nur noch die neuen Fensterscheiben eingesetzt und saubergemacht werden.
    Unten war der Boden von der zentimeterdicken, schwarzen Dreckkruste befreit, die Decken von Spinnweben frei und dank Larios auch der Ofen wieder nutzbar. Es hatte Stunden gedauert...

    Ich ballte meine Fäuste und trat den Wedel, der an der Wand lehnte, durch den Raum. Soviel zu meinen Spionage-Künsten... Jeder andere hätte sich besser verstecken können, wäre garantiert unerkannt geblieben, nur ich nicht.
    Meine einzige Stärke war nichts wert... Ich knurrte und spürte den Hass und den Wahnsinn, der wieder nach mir griff.

    Larios fand mich, meine Arme waren zerschnitten. Er brachte mich wieder zur Besinnung... ich glaube, wäre er nicht gekommen, hätte ich angefangen, den Boden mit meinem Blut zu bemalen. Ein entsprechendes Bild hatte ich bereits vor Augen, als er geklopft hatte.
    Namariel hatte sich immer mehr und mehr vor mir verschlossen und die Ereignisse... es tänzelte noch immer auf Messers Schneide.
    Larios redete auf mich ein, verband meine Wunden und apellierte an meine Vernunft, Vernunft, die ich nicht mehr besaß.
    Der Schmerz in meinem Inneren schien übermächtig. Er wollte hinaus... wie ging man mit Gefühlen um, die man zuvor nie hatte?
    All die Menschen wurden mit ihnen groß, lernten, was sie tun mussten, um sie zu kontrollieren. Und ich... ich wurde von ihnen hinweggespült. Namariel hatte sie erweckt, hatte mich damals von der Klippe gezogen und mich nun durch ihre Missachtung wieder dort hin gestoßen.
    Ich kam damit nicht klar.
    Larios redete weiter auf mich ein, versuchte mich zu überzeugen, dass er ein Freund sei, dass ich ihm vertrauen könne. Er fragte mich viele Sachen und ich antwortete halbherzig. Einerseits wünschte ich mir jemandem, dem ich trauen konnte, doch andererseits bedeutete es meinen Tod. Also speiste ich ihn mit Halbwahrheiten ab. Die Wahrheit durfte niemand erfahren, nur Diona kannte sie - und Atreju.
    Und ich würde eher sterben, als mich vollends zu offenbaren. Ich erzählte ihm, dass ich ein Kunstgeschöpf sei, geschaffen als Experiment... Er schien Mitleid mit mir zu haben, legte mir eine Hand auf die Schulter, versuchte mich zu beruhigen.
    Ich war verwirrt.
    Er redete weiter auf mich ein, schaffte es, mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Oh verdammenswerte Gefühle.
    Sollte ich sie nun alle kennenlernen, um die Menschen besser zu verstehen, sie besser beeinflussen zu können in SEINEM Namen?
    Es würde einer verdrehten Logik entsprechen... Man konnte nur das ausnutzen und missbrauchen, was man erkannte und verstand.

    Aber das würde bedeuten, dass ich auch das unbekannte Konzept der Liebe erkunden musste... und die Enttäuschung. Musste ich lernen, um meinen Auftrag zu erfüllen, meine Daseinsberechtigung, die Diona mir offenbart hatte?

    Später klopfte es. Kalia und Dhan Thu Mana traten ein. Ich weiß nicht, was sie wollten, doch sie erschraken, als sie mich so sahen... Kalia wollte das Gespräch unbedingt fortsetzen, was wir einst begonnen hatten. Doch ich schickte Dhan hinaus. Ihm traute ich keinen Meter weit. Und so erzählte ich Kalia auch das, was ich Larios erzählt hatte, ein Gespinst aus Halbwahrheiten, Halb-Lügen... Es war wahrlich ein Tanz auf dem Rand des Vulkans. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich mir wünschte, beide einfach nur umzubringen und wie oft ich mir wünschte, ihnen alles zu sagen, mich in Larios Arme zu flüchten und einfach nur gehalten zu werden, ohne dass körperliche Lust im Vordergrund stand. Die zwei Seelen in meiner Brust rangen miteinander, kämpften. Wie hatte Kalia gesagt?

    Du bist eine gequälte Seele...

    Wie recht hatte sie... aber besaß ich eine Seele?
    Und sie offenbarte mir ihre Schwäche...
    Meine Gedanken wirbelten. War Mitleid ein Weg, an Informationen zu gelangen, die sich nutzen ließen?

    Es war einfach nur alles verwirrend. Und ich fühlte mich wie ein Stück Treibgut im Meer der verwirrenden Gefühle.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:30


    Ich irrte durch die Straßen. Sie waren alle tot... Tod und Verderben, Chaos und Wahn. Ich kicherte leise. Überall Blut und Leid. Das Feuer loderte heiß in mir und ich spürte, dass etwas zerbrochen war, zerrissen, unweigerlich.
    Es spielte keine Rolle mehr, was wahr war und was nur ein Traum.

    Alles hatte damit begonnen, dass ich in der Stadt auf Larios, Namariel und Ischade getroffen war. Ich war froh gewesen, dass Namariel wieder aus ihrem Zimmer kam und sie schien sich auch gut mit Larios zu verstehen. Ich wollte allen die Fortschritte zeigen und Ischade auch generell das Haus. Und so führte ich sie zu meinem Haus, zeigte ihnen die zum größten Teil leeren, aber renauvierten Räume. Bislang standen unten nur der Tisch und einfache Holzstühle. Und viele Umzugskartons, sowie Farbeimer. Ich musste das Haus von außen noch streichen und hoffte, dass in den nächsten Tagen die nächsten Möbel noch geliefert wurden. Betten...

    Wir saßen einträchtig in der Runde und ich machte eine Bemerkung, dass wir wie eine Familie dort säßen. Komischerweise wurde die Idee von allen begeistert aufgenommen und als Larios dann fragte, wo er die nächsten Nächte schlafen sollte, stellte sich die Frage kaum noch. Namariel kletterte gleich auf seinen Schoß, nannte ihn Papa und meinte, er müsse bei mir schlafen... und Tantchen Ischade meinte auch nur, dass sie wisse, wo er schlafen würde. Ich war förmlich überrumpelt und in den Moment erkalteten alle zögerlich aufkommenden Gefühle. Ich ließ mir nichts anmerken und spielte meine Rolle weiter, es war nur noch ein Theaterstück - wer wusste schon, wofür es gut war.
    Vermutlich hätte es Monate gebraucht, bis ich Larios von mir aus gebeten hätte... wenn sich mein Herz weiter erwärmt hätte. Aber so... mir blieb keine Wahl.
    Ich begann Suppe für uns alle zu kochen, gab Ischade eine Möglichkeit, nichts mitessen zu müssen und versorgte sie draußen mit "ihrer" Nahrung.
    Namariel war glücklich... sie hatte nun wieder eine Familie, schrieb glücklich eine Ballade auf ihre neuen "Eltern" und Larios sah mich ebenfalls glücklich an. Nur mein Lächeln war falsch und mir stockte der Atem, als er später vorschlug, einen Schrein zu Ehren seines Gottes im Garten zu errichten.
    Auch dass Namariel ein Medallion von Tyr bei sich trug, stieß mir übel auf. Es waren die falschen Götter... es konnte nur IHN geben.
    Später legte sich Namariel hin und Larios trug sie hoch und bettete sie auf eine Schlafmatte. Wir redeten danach noch etwas, bis auch er sich zur Ruhe begab. Ich schlich mich aus dem Haus und suchte den Tempel auf. Ich musste mit Diona reden, Rat suchen... sollte ich die Rolle weiterspielen? Es bestand die Gefahr, dass Larios mich ans Messer lieferte, sollte er wissen, welchen Gott ich für mich entdeckt hatte.
    Und war seine Liebe für mich, wenn sie denn über bloße Verliebheit hinweg ging, so bedingungslos, dass er es akzeptieren würde?

    Diona sah nicht nur diese Gefahr, sondern auch was passieren würde, wenn ich wirklich die Liebe entdeckte. Dann würde mir Larios im Wege stehen.
    Wir waren noch mitten im Gespräch, als erneut ein Abgesandter kam... Wir sollten uns in den Tempel begeben im Hochwald... Die Zeit sei gekommen.
    Ischade war zum Glück in der Nähe, weil wir zuvor gesprochen hatten und es gab nur eine Möglichkeit, dass sie mit uns kommen konnte. Ich trug sie quasi an meinem Herzen, vermummt... Diona und Atreju rüsteten sich und wir gingen los. Ich wunderte mich nur, dass sie sich offen zeigten und ihre alten, verrosteten Rüstungen trugen.
    Ich hielt mich etwas zurück, suchte die Schatten auf und schlich unter den Bäumen entlang. Niemand sollte mich sehen... doch ich fürchtete, dass trotzdem irgendwer uns gesehen hatte. In der Gruft entließ ich Ischade und wir kämpften uns durch die Gänge. Lichter griffen uns an, Archons und ich spürte die Übelkeit in mir aufsteigen. Meine Todfeinde...
    Als wir in den letzten Raum stießen, trafen wir auf einen Celestischen.

    Meine Sicht überlagerte sich. Ich sah alles doppelt. Sah, wie zwei weitere, Halb-Celestische dort standen, wie ich eine Kugel der Dunkelheit beschwor und sie, wie man es mir beigebracht hatte, auf sie warf. Wie Diona und Atreju hilfslos waren, getötet von den Celestischen. Wie Ischade starb... nur ich entkam.
    Ich blinzelte. Es war nie geschehen und Atreju und Diona standen vor dem Celestischen. Es war niemand da außer uns vieren und unser Gegner.
    Ich knurrte und der Celestische griff an. Wir töteten ihn und Diona fand, was sie suchte.
    Sie bereitete den Ritualkreis vor, es ging rasend schnell. Ich wunderte mich... Es wirkte stümperhaft, unvorbereitet... Ich bewachte die Tür derweil. Alles überlagerten sich wieder, ich sah Dinge, die nicht da waren, nicht da sein konnten...
    Dann war es soweit, sie rief Ischade und mich herbei und befahl uns, ihr nachzusprechen. Alles, was ich über Rituale wusste, wurde missachtet.

    Wir sprachen Diona nach und Ischade änderte bei dem Abschnitt mit den Göttern die Phrase nach ihrem Gutdünken. Ich blinzelte und sah sie ungläubig an. Niemand schien es bemerkt zu haben. Tatsächlich erschien etwas... und als es erschien, gaben mir die Knie nach, ich sackte zu Boden, schlug mit dem Kopf auf und verletzte mich schwer. Irgendwie gelang es mir, mich wieder aufzurappeln.
    Diona sprach weiter mit dem Ding und ich musste langsam kichern. Der Leichnam, Lich, oder was immer das war, schritt an uns vorbei, beschwor etwas und als das Wesen erschien, beschwor es Flammen... Ich brannte, ich spürte mein Fleisch Blasen werfen. Ich sackte erneut zu Boden. Etwas in mir zerriss nun vollends. Ich weiß nicht, ob ich starb, oder ob ich nur wahnsinnig wurde. Etwas in mir war unweigerlich getötet worden.
    Als ich wieder erwachte, beugte sich Ischade zu mir herunter und ich begann zu kichern. Blut rann mir über die Lippen. Ich brabbelte irgendetwas vor mich hin, von Chaos, Tod und Verderben...

    Ich fand es einfach nur noch lustig... wir würden alle sterben. Nein, wir waren schon tot, wir wussten es nur noch nicht. Sie überredeten mich dann, die Gruft zu verlassen, den Tempel, wie ER es genannt hatte... Draußen hüllte ich mich in Unsichtbarkeit, eilte mit Ischade unter dem toten Herzen zur Stadt und kehrte zurück, warnte die anderen und schlich dann weiter zum Tempel.
    Dort versuchte Ischade mich aus den Fängen des Wahns zu befreien... Sie drang zu mir durch, als sie mir ihre Liebe gestand. War es nur eine Ausrede? Ein Trick? Sie schien es ehrlich zu meinen... aber Lüge und Wahrheit mischten sich für mich. Ich nahm es erstmal hin, wie alles...
    Ich meinte, mich könne niemand lieben... und der einzige, der für mich da sei, sein mein Gott. Ich nannte seinen Namen nicht. Diona hätte es mir gezeigt, die Wahrheit über meine Vergangenheit. Meine Bestimmung. Doch Ischade wies mich auf einen Denkfehler hin... etwas, was ich zuvor nicht bedacht hatte. Was, wenn auch dasnur eine Illusion war und Diona mich hatte sehen lassen, was ich hatte sehen "sollen"?
    Ich war völlig überfordert von der Situation, ich fühlte, als würde ich ertrinken und zugleich war ich vollkommen leer jeglicher Emotion.
    Wir verließen den Tempel wieder... Diona hätte sie getötet, wenn sie ihr begegnet wäre und wir kehrten in mein Haus.
    Nein... wir gingen in die Stadt, sahen all die Leichen und trafen auf einige Überlebende. Darunter befand sich Selenia. Diese zuckte zusammen, als sie Ischade und mich zusammen herbei kommen sah und rannte weg. Ischade lief ihr nach und ich sah mich Auge in Auge mit Alrik und einer Halb-Elfe... Ich glaube, sie nannte sich Clarissa.
    Sie wollten in die Stadt und mir fiel ein, was aus Larios und Namariel geworden sein mochte... Ich dachte laut darüber nach und die beiden beschlossen dann, mir zu helfen. Wir fanden sie dann in meinem Haus friedlich schlafend vor und sowohl Alrik als auch die andere Frau verabschiedeten sich.
    Ich zog mich aus und begann mich zu waschen. Dann klopfte es an die Tür und Ischade stand davor... Wir redeten dann noch etwas und sie verließ mich irgendwann wieder, damit ich Ruhe fand. Doch ich konnte nicht schlafen. Ich zog mich später wieder an und kehrte in die Stadt zurück.

    Meine Gedanken rasten... Ich sah die Toten und kicherte. Eigentlich war es meine Schuld gewesen... Tod und Verderben, Chaos und Wahn. Ich tanzte auf einem Vulkan, fühlte mich wie im Traum, in einem nie endenden Alptraum. Es gab keine Vergebung für mich, keine Buße... Oder war ich doch nur stumme Beobachterin gewesen, Spielball der himmlischen und höllischen Heerscharen, die meinten, ein Experiment wie mich herumstoßen zu können...?
    Ich wischte mir einen Sabberfaden vom Kinn. Ich musste mich zusammen reißen. Nein, wir mussten uns zusammen reißen. Zwei Seelen in meiner Brust, getrennt und doch eins. War ich erleuchtet? Oder schlichtweg wahnsinnig? Spielte das noch eine Rolle?
    Ich kicherte nur leise.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:31


    Ich saß zuhause in einer Ecke, tauchte die Feder in mein eigenes Blut und kritzelte wirr einige Zeilen aufs Papier...

    Mein Spiegelbild, es schaut mich an
    Lässt Ähnlichkeit vermissen
    Was ist geschen? Was ist passiert?
    Will ich es wirklich wissen?

    Ist das nicht Blut
    An meinen Händen?
    Es geht mir gut, vielen Dank
    Lass es dabei bewenden
    Ich war im Bett bei Dir
    Sag es ihnen ich war doch die ganze Nacht hier

    Es tobt ein Krieg in mir - ich kämpf mit aller Macht
    Es tobt ein Krieg in mir - ich schlag die letzte Schlacht
    Es tobt ein Krieg in mir - ich wehr mich wie von Sinnen
    Ein Krieg in mir - ich weiß ich kann nicht gewinnen
    Es tobt ein Krieg... in mir

    Es ist zu hell, mein Kopf tut weh
    Frag nicht, ich kann mich leider
    An nichts erinnern, Moos im Haar
    Und wo sind meine Kleider

    Nichts ist geschehn
    In meinen Träumen
    Du warst so schön und so jung
    Nun schläfst du unter Bäumen
    Sanft mit Blättern zugedeckt
    Keine Angst, dass dich jemand dort draussen entdeckt

    Es tobt ein Krieg in mir - ich kämpf mit aller Macht
    Es tobt ein Krieg in mir - ich schlag die letzte Schlacht
    Es tobt ein Krieg in mir - ich wehr mich wie von Sinnen
    Ein Krieg in mir - ich weiß ich kann nicht gewinnen
    Es tobt ein Krieg... in mir

    Ich riech den Angstschweiss immer noch
    Klebt an den Fingerspitzen
    Ich fühl das Tier hinter meinem Gesicht
    Mit einem Grinsen sitzen

    Jetzt macht es sich
    Zum Sprung bereit
    Jetzt will es dich lauf schnell weg
    Denn noch bleibt etwas Zeit
    Nein dir wird doch nichts passieren
    Bleib nur hier lass mich kurz deine Haare berühren

    Es tobt ein Krieg in mir - ich kämpf mit aller Macht
    Es tobt ein Krieg in mir - ich schlag die letzte Schlacht
    Es tobt ein Krieg in mir - ich wehr mich wie von Sinnen
    Ein Krieg in mir - ich weiß ich kann nicht gewinnen
    Es tobt ein Krieg... in mir
    ((ASP - Lykantrophie))

    Ich las die Zeilen erneut, kicherte. Ja... ich konnte nicht gewinnen. Nur das Chaos gewann.
    Ich betrachtete die Zeilen, leckte mir über die kleine Wunde, versorgte sie, wie ich alle Wunden zuvor versorgt hatte und warf das Pergament in den Ofen. Es brannte lichterloh. Ich klatschte in die Hände und wollte zu einem Freudentanz ansetzen. Warum... ich wusste es nicht, es erschien einfach richtig. Dann hörte ich oben Schritte. Meine Familie erwachte wohl langsam.
    Ich kicherte erneut und wischte mir über die Lippen. Ich hatte meine Rolle zu spielen. Es spürte ein leichtes Ziehen in mir, tief drinnen. Es fühlte sich an, als würde etwas ausgewechselt. Vielleicht war das auch der Fall.

    Ich lächelte sanft. Meine Familie... die, die ich über alles liebte. Kein Unheil würde ihr geschehen. Ich sah mich um. Welch Unordnung! Ich sollte wirklich sauber machen und dann Frühstück zubereiten. Leckeres Brot... ich musste bald neues kaufen. Butter, Schinken... Es würde alles perfekt sein.
    Ich nahm den Besen und begann zu fegen. Ich kicherte irgendwann zwischendurch einmal leise und fragte mich, warum. Doch der Gedanke entfiel mir. Ich dachte nicht weiter drüber nach. Es würde perfekt sein für meine Familie...

    Wirbel - Sturm - Ertrinken

    Was ist Wahrheit und was Lüge? Was ist richtig und was falsch?
    Ich sah, wie Larios sich umbringen wollte, und doch versuchte er nur, sein Leben zu retten. Ich beendete die Beziehung und fing sie neu an. Ich hätte ihn umgebracht und schenkte ihm das Leben.

    Ischade besuchte mich mit Selenia. Selenia, deren Herz zerbrach und die jetzt in einer anderen Welt lebt. Wie ich, Schwester im Geiste, Schwester im Wahn. Heile Welt und alles perfekt.

    Ischade legte sich später schlafen, Selenia ging, verabschiedet durch die, die sie mit in den Wahn trieb. Ich kicherte und umarmte sie. Ein Dolch im Herzen war genauso liebenswert.

    Ich redete mit Larios. Süßer Tanz auf Messers Schneide. Er wollte die Wahrheit wissen - doch was ist wahr? Wie tief geht seine Liebe... Ist es Liebe? Kann man mich überhaupt lieben, die Dämonenblütige? Er meinte, ich hätte ein Herz, ich hätte Mitleid... Habe ich das? Oder spiele ich das nur? Ist es nur eine Rolle, ein perfider Teil von "uns" oder bin doch ich es?
    Ich fühlte mich wohl in seinen Armen und doch wusste ich, dass meine Klinge zustoßen würde, sollte ich getäuscht worden sein.
    Spielt es noch eine Rolle? Ich bin tot und lebe doch. Eine leere Hülle... Es brennt in mir, und wird zugleich erstickt. Süßer Kuss... was tue ich bloß?
    Ich merke, wie er sich in mir verliert... Getäuscht? Oder verliere ich mich in ihm? In mir? - Chaos.

    Später legte er sich hin, und ich ging in die Stadt. Kaufte Brot für meine Familie. Sollte es nicht perfekt sein? Heile Welt... Ein Rettungsanker? Vielleicht... ich ertrank immer mehr und stieg aus dem Wasserflammen als Phönix empor. Alles widersprach sich, und doch war es logisch. Süßer Wahn...

    Ich traf auf Selenia und schleppte sie einer Busenfreundin gleich mit mir. Wollte sie mich zuvor noch töten, war sie nun meine beste Freundin. Zwei Wahnsinnige... welch Ironie.
    Ich kaufte bei Kalia Brot und wir gingen zum Schreinermeister. Leider war wieder keiner da. Es fehlten doch noch Möbel... Wir tanzten zu meinem Haus und weckten Ischade. Süßes Vorbild...

    Ich kicherte und fühlte mich lebendig, als Blut meine Kehle hinunter rann. Selenia machte mich lebendig, oder bildete ich es mir nur ein? Es erstickte das Feuer, es schien, als würde sich der Widerspruch lösen und der Wahn hinweggespült. Für einige Minuten... wie Blumenwasser für den Boden, auf dass neues Leben sprieße, wo alles tot war.
    Ich unterdrückte ein Kichern. Fröhlicher Reigen - alles war wunderbar und ich ließ mich zufrieden niedersinken.

    Im Traum sah ich lebende Leichen, geschmückt mit Blumen, die um den Hain tanzten. Knochenschmetterlinge flogen um sie herum. Die Sonne schien schwarz vom Himmel herab und die Schattenvögel sangen ihr trauriges Lied, zu dem wir alle tanzten.
    Irgendwo standen auch Larios und Namariel... etwas griff sie an, doch ich zog mein Katana und brachte es um. Ich erschrak, als ich dem Angreifer ins Gesicht sah. Es war mein Eigenes, zu einem diabolischen Lachen verzerrte Lippen, die nach Blut dürsteten.

    Ich erwachte. Allein... Ich zog mich an und ging nach draußen, atmete die frische Luft ein und genoss die Sonne auf meiner Haut. Tief in mir fühlte ich Schmerzen. Innerlich zerrissen. In wieviele Teile, ich wusste es nicht. Zwei? Drei?
    Ich ging hinter das Haus und übergab mich würgend. Mir war übel... Ich kicherte danach und verstummte sofort wieder. Das Kichern verriet uns... Es durfte keiner merken... ich dachte an Larios... an Ischade, sogar an Selenia... Diona...
    Ich brauchte Hilfe... ab und an sah ich klar, sah, was wirklich geschah, sah den Wirbel... Ich musste da raus. Würde Blut mir helfen? Es alles ersticken und mir Frieden schenken?
    Ich kicherte und zugleich stieg mir eine Träne ins Auge. Süßer und verfluchenswerter Wahn...



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:32


    Der Wirbel ging schneller, alles tanzte und ich verlor mich fast komplett darin. Der Krieg in meinem Körper wurde schlimmer und das, was ich bewusst erlebte, ein Teil von mir, wurde immer weniger. Zum Schluss beschränkte sich fast alles nur noch aufs Teekochen. Ich war besessen davon. Kochte, schleppte den Kessel zum Tisch und nach fünf Minuten dachte ich, der Kessel sei von gestern, schleppte ihn zurück und kochte neues Wasser.
    Es war wie ein ewig, immer wieder kehrender Traum, aus dem man nicht ausbrechen konnte. Irgendwie schaffte ich es, mich aufs Malen zu fixieren. Ich brauchte neue Pinsel, um das Haus anzustreichen. Naja, eigentlich nur größere. Ich ging Richtung Stadt, kehrte mitten auf dem Weg zurück, wieder zum Haus. Ich hatte vergessen, was ich tun wollte, bis es mir irgendwann wieder einfiel. Auch das ging mehrere Male, bis ich Ischade traf. Ich weiß nicht mehr, was wir redeten, aber ich ging dann weiter. Traf Kalia und einen Fremden. Wirbel...
    Ich weiß nicht, was ich tat oder sagte, ich erwachte wieder in der Stadt. Kalia wollte ihre Kette haben und ich gab sie ihr.
    Wieder Nebel... irgendwas mit Tee. Ich musste zurück. Tee kochen... Kalia begleitete mich und irgendein großer Mann war da. Irgendwann waren wir wieder im Haus.
    Und meine Gefängnisblase hielt mich wieder fest, schnürte mir die Luft ab.
    Nicht mehr lange, und ich war eine brabbelnde, sabbernde Irre. Aber war ich das nicht jetzt schon?
    Ich versuchte, den heißen Kessel mit bloßen Händen zu tragen, verbrannte mich. Absichtlich. Der Schmerz half mir mich wenigstens ein bißchen zu konzentrieren.

    Irgendwann kam Ischade dazu, Diona... ich lächelte glücklich. Wie eine Familie saßen wir da. Und sie mochten meinen Tee!
    Diona brachte mich dann nach oben, tat etwas und die Blase, in der ich gefangen war, begann sich zu dehnen. Selenia war noch irgendwie im Raum. Selig war sie, denn sie verdrehte sich die Wahrheit, wie sie es haben wollte. Schwester im Wahn...
    Diona wollte gehen, doch das, was mich gefangen hielt, schlug mit aller Macht zu. Ischade stand plötzlich auch bei uns. Wo war Kalia?
    Meine Gedanken kreisten um Tee. Ich glaubte, zu ersticken, bekam keine Luft mehr. Was tat ich? Was geschah...?

    Diona änderte ihre Meinung, versetzte mich in Trance und brachte mich zurück... Ich sah wieder, was geschah. Hörte den grausigen Schrei, sah mein Fleisch brennen und sah, wie der Kampf in meinem Inneren begann, als alles zerriss.
    Diona griff ein. Ich zersplitterte nicht ganz, nicht so extrem. Es waren keine losen Fasern, die alles, was mich ausmachten, erstickten, sondern nur noch zwei Teile. Zwei Teile, die seit jeher getrennt schienen und den inneren Konflikt in mir ausmachten.
    Ich keuchte... nein, wir keuchten. Diona führte mich zurück und ich erwachte. Sie wollte gehen, kraftlos, fürchtete um ihr Leben doch wir sprachen Worte, die sie beruhigen sollten.
    Selenia sprach uns an und ihre Worte hatten soviel Kraft, dass sie wahr werden würden.

    "Alles wird gut."

    Wir waren erschöpft, aber der verfluchte Wirbel hatte gestoppt. Die Blase war zerplatzt. Jetzt gab es nur noch Soraya und Ashura. Wir beide wussten voneinander und teilten uns den Körper im Moment gemeinschaftlich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Kampf wieder begann. Aber es war kein Wirbel mehr und würde keiner mehr sein.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:33


    Ich schleppte die Farbeimer heraus und begann mit mehreren Pinseln, die ich zusammengebunden hatte, um schneller und effektiver das Haus streichen zu können, in die Farbe zu tunken und die Bretter damit zu bemalen. Vorher hatte ich diese gesäubert und so gut es ging abgeschmirgelt. Mein Körper verrichtete die Arbeiten wie mechanisch, aber es musste erledigt werden und gab uns Zeit, miteinander zu diskutieren.

    Durch deine Unachtsamkeit ist Namariel krank geworden!
    Was rennt sie auch alleine durch die Wälder. Sie ist alt genug, auf sich selber aufzupassen. Und wir waren selber machtlos. Hast du das vergessen?
    Sie ist doch noch so jung! Und ja, wir waren machtlos... Machtlos, weil du bei diesem Ritual mitmachen musstest. Es war schändlich und wir haben beide dafür bezahlt.
    Hör auf zu jammern. Deine Gefühle machen mich krank. Das Ritual hatte auch einen Nutzen für uns.
    Gefühle... das was du nicht kennst. Du bist nur neidisch...
    Neidisch? Auf wen denn... Ich will dir was zur Liebe erzählen, dieser Liebe, der du so nachjagst. Ja, es gibt sie. Doch Liebe ist bedingungslos. Man hat keinerlei Vor- oder Nachteile, denn es ist ein Geben und Empfangen. Ein Akzeptieren. Liebe ist einfach nur. Denn die Seelen, die lieben, sind wie wir... zwei und doch eins. Verstehen ohne Worte. Und so eine Liebe ist schlichtweg rar. Es gibt niemanden, der uns versteht, niemanden, der uns akzeptiert... Wer würde eine Mörderin schon lieben? Unsere Kunstwerke aus Fleisch und Blut ekeln die Menschen. Sie sehen nicht, denn sie sind blind. Selbst unter Menschen ist wahre Liebe selten. Sieh dich um. Sobald es auf das Gold zu sprechen kommt oder materielle Dinge, dann beginnen sie sich zu streiten. Oder andere Dinge, die unwichtig sind. Wenn nicht einmal die Menschen unter sich zueinander finden, was erwartest du dann, dass es jemanden gibt, der das für dich könnte? Denkst du wirklich, Larios liebt dich?
    Ashuras Worte klangen voller Hass und Kälte.
    Er liebt mich... er hat es bewiesen. Er will doch sogar...
    Hör auf mit diesem Irrglauben und verrenne dich nicht in vermeindliche Gefühle, die du gar nicht hast. Du sehnst dich nur nach körperlicher Nähe und dir ist es egal, wer sie dir letztlich gibt. Das ist keine Liebe... denn du fühlst nichts für ihn als Individuum. Er ist einfach nur irgendwer... Austauschbar, ersetzbar... ES GIBT KEINE LIEBE!
    Aber...
    Es gibt keine Liebe für unseresgleichen. Wir nehmen uns das, was wir wollen. So wie wir es immer taten. Und wenn wir dafür über Leichen gehen müssen...
    Und was ist mit Larios und Namariel... du wirst ihnen doch nichts tun, oder?
    Sorayas Stimme klang besorgt.
    Im Moment sind uns beide noch weitaus nützlicher, als dass sie uns schaden. Wenn dies so bleibt, kannst du sie behalten. Vielleicht können wir Larios zu unserer "Selenia" machen...
    Aber...
    Spiel deine Rolle... spiel unsere Rolle. Davon hängt unser Leben ab. Deines und auch meines. Und nun hör auf zu jammern. Du weißt auch, dass es das einzig Richtige ist.
    Was ist mit den anderen...? Ischade, Selenia, Diona, Kalia?
    Ischade gehört mir... und wenn ich sie in meinen Fängen habe, gehört uns auch Selenia. Süßer Wahn... Es war genau das Richtige damals, ihr das Herz zu brechen, sie in den Wahnsinn zu treiben und das gleiche werden wir bei Kalia tun. Wir werden sie alle brechen... Wenn Diona stark wäre, müsste sie nur noch zugreifen. Aber du hast sie gesehen. Sie alle verzweifeln im Angesicht des wahren Wahnsinns. DAS ist SEINE Stärke...
    Du bist verrückt...
    Vielleicht bin ich das... vielleicht bist auch nur du das...
    Wie kann man nur so...
    Vergiss niemals, was wir wirklich sind. Du hast mehr von mir als du selber wahrhaben willst.
    Das ist nicht wahr! Ich bin anders als du... du... Monstrum!
    Ein höhnisches Lachen...
    Wir waren einst ein Wesen... Du bist die Schwäche und ich die Stärke. Gewöhne dich dran und nun spiel deine Rolle... Tu es für dich und für uns...
    Wieder ein Lachen.

    Ich strich die Wand weiter... mechanisch.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:33


    Sorayas Alpträume

    Er blickt mich wieder an! Will es wieder mit mir probieren und mir eine Chance geben. Wie sehr habe ich mich danach gesehnt. Es ist nicht vorbei. Ashura hatte Unrecht. Es gibt Liebe...
    Ich will zu ihm, will mich in seine Arme flüchten, gehalten werden und Nähe spüren. Doch ich finde mich nur in meinem eigenen Zimmer wieder. Alleine. Ich bin verwirrt. Wo ist er?
    Ich bekomme Besuch. Zwei Personen. Ich kenne sie, und doch sind sie Fremde. Sie dürfen mein Geheimnis nicht erfahren. Sie tun freundlich, unterhalten sich mit mir. Doch eine innere Stimme warnt mich. Es sind Spione. Nein, schlimmeres. Mir schnürt sich die Kehle zu. Sie lächeln mir entgegen. Ein Mann und eine Frau.
    Ich schaue zur Tür heraus, meine Familie ist da irgendwo. Ich sehe jedoch nur eine Gruppe Männer Kartenspielen. Alte Männer in langen Roben mit Bärten... Magier? Sie rauchen und alles ist verqualmt. Sie trinken und unterhalten sich.
    Wie kommen die Thay hier her?
    Einer davon ist mein Vater... zumindest denke ich das. Ich habe ihn ja nie gesehen. Ich werde panisch. Die beiden "Besucher" fangen an, mein Zimmer zu durchwühlen. Ich darf sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Ich versuche die Aufmerksamkeit der Männer zu gewinnen. Winke aus dem Türspalt zu ihnen, flüstere...
    Dann eine schneidende Stimme... "Was machst du da?"
    Ich fahre herum. Die Frau spricht mich an. "Kein Wort!" Sie hält etwas in Händen. Ein Zettel, der mir unangenehm ist. Ich weiß aber nicht, was drauf steht. Die beiden bedrängen mich mit Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Ich will hier weg. Nein, ich MUSS weg.
    Wo ist der, der mich hergeführt hat? Wo sind die starken Arme, die ich brauche...? Ich bin am Verzweifeln.
    Irgendwie schaffe ich es, mich durch den Türspalt zu quetschen und ihren Armen zu entkommen, renne auf die Magier zu und werde wie Luft behandelt. Ich schreie sie an, dass ich Hilfe brauche. Es kommt keine Reaktion. Die beiden anderen folgen mir. Ich weiß es. Es sind nur wenige Schritte und doch hält die Tür sie ab. Ich weiß nicht warum. Doch wird es nicht mehr lange dauern.
    Ich rüttle den Männern an der Schulter. Warum spielen sie Karten? Sehen sie nicht, dass ich Hilfe brauche?
    Ich werfe mich sogar auf den Tisch. Tränen steigen mir auf. Mein Leben ist in Gefahr und es interessiert niemanden?
    Ich zupfe meinem "Vater" am Bart. Endlich regt er sich. Meint, was ich wolle... Ich dränge ihn, mir zu folgen, schubse und zerre ihn und nur widerwillig löst er sich von dem Spiel. Ich versuche in in mein Zimmer zu dirigieren, doch er geht woanders hin. Hoffnungslos!
    Ich sehe mich um. Verdammt, was soll ich tun? Die Bedrohung wird stärker. Und ich bin mutterseelen allein. Nein, eine Frau, die Gardinen an die Fenster hängt...
    Meine Mutter? - Ischade? Ich erkenne sie nicht. Sie pfeift fröhlich vor sich hin. Ich würde mich am liebsten in ihre Arme flüchten. Irgendwo hin... nur weg... Sie nimmt mich nicht wahr. Ich schreie sie an. Ich muss das Haus verlassen, doch da steht nun mein "Vater" vor mir. Versperrt mir die Tür und die zwei Besucher kommen heraus. Sie zerren mich mit sich. Ich muss hier weg! Ich bin mehr als verzweifelt, aufgelöst...
    Ich will nicht!
    Die Zimmertür knallt wieder zu und ich werde aufs Bett geschleift. "Sitz!"
    Wie ein Hund... Sie haben mein Geheimnis offenbart. Die Frau lächelt. Ich habe Angst, panische Angst... Ich sehe den Dolch in ihrer Hand. Ich schreie und doch weiß ich, niemand hört mich. Ich bin alleine... Sie haben mich im Stich gelassen... Der, den ich liebte... meine Familie... Alle!
    Sie haben mich verstoßen, hinterhältig... grausam.
    Sie kommt auf mich zu und ich merke, dass ich festgehalten werde.
    Tränen laufen mir über das Gesicht. Als der Dolch mein Herz berührt wache ich auf.

    Schweißgebadet und mein Gesicht tränenüberströmt. Ein schaler Geschmack liegt auf meiner Zunge. Ich blicke mich um, will mich in Arme flüchten, die mich halten, beruhigen... es ist mir egal wer. Doch ich bin allein.



    Re: [Story] NWN - Soraya "Ashura" Usambara

    Seraphia - 25.06.2005, 00:33


    Namariel war wieder abgehauen und Larios tingelte in der Weltgeschichte herum. Sorayas Familie löste sich auf und sie kam sich vor, als bestünde ihr Leben aus Scherbenstücken. Sie war alleine zurück geblieben.
    Doch zugleich begann sie sich freier zu fühlen. Die Fesseln brachen und Soraya fasste einen Plan. Im gleichen Körper mit Ashura zu bleiben hatte auf Dauer keine Zukunft. Sie mussten sich trennen, irgendwie. Und die lange Vorbereitungszeit begann...



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