[Kapitel I] Vor der Schlacht

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    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Grimbor - 11.10.2011, 16:34

    [Kapitel I] Vor der Schlacht
    1200+ Wörter


    Eine Windböe verfing sich in den löchrigen Flügeln der alten Windmühle, die als aufgegeben zu bezeichnen wohl untertrieben gewesen wäre, aber die auch noch nicht als Ruine durchgehen würde. Unter ohrenbetäubendem Knarren setzten sie sich ganz langsam in Bewegung. Tharkas Blick glitt hinauf zur Nabe und sie fragte sich, ob das alte Holz denn noch lange halten würde oder ob die Flügel nicht einfach abbrechen und sie erschlagen würden. Es wäre irgendwie passend. Passend, wenn man bedachte was für einen an sich schon undankbaren Auftrag sie hier hatten. Den Hügel mit der Windmühle einnehmen und halten. Wenn es etwas gab, das Tharka verabscheute, dann war es Stellungen zu halten. Stellung halten bedeutete, dass der Kampf unausweichlich war. Wenn man angriff und sah, dass der Feind zu stark war, dann konnte man den Angriff abbrechen. Wenn man patroullierte, dann konnte man selbst entscheiden ob man angreifen oder nicht lieber zurück reiten und Meldung erstatten sollte. Stellung halten hingegen war so ein Befehl, der wenig Interpretationsspielraum ließ. Das hieß, dass man da zu bleiben hatte und so lange aushalten musste bis man Verstärkung bekam. Alles andere wäre feige Flucht gewesen und was Feigheit anging, da zeigte Splintertooth wenig Verständnis. Da war es vermutlich weniger schmerzhaft und vor allem weniger demütigend, sich gleich in der zu haltenden Stellung vom Feind umbringen zu lassen.
    „Ist das nicht herrlich?", durchbrach Lorgashs raue Stimme ihre Gedanken. Der feistbäuchige Rottenführer war aus dem Sattel gestiegen, hatte sich breitbeinig an die Abbruchkante des felsigen Hangs umgeben, der hier steil anstieg und diese Seite des Hügels unmöglich zu stürmen machte, „Wenn diese Hunde meinen Hügel wollen müssen sie sich durch den ganzen Dreck und das Gebüsch zu uns hinauf quälen..." Er deutete mit dem speckigen Finger über das Gelände. „Wir können sie in aller Ruhe von hier oben mit den Bögen beschießen und wenn sie hochkommen, dann sind sie erschöpft vom Aufstieg und ihre Reihen haben sich aufgelöst. Das wird ein Schlachtfest!" Er verfiel in dunkles, dröhnendes Lachen, doch Tharka konnte seine Meinung nicht wirklich teilen. Sie sah dort unten vor allem hässlichen, stinkenden Sumpf so weit das Auge reichte. Wie sie diesen Sumpf hasste! Widerlicher, zäher, modriger Schlamm! Sie sehnte sich nach ihrer Heimat, nach Draenor und wieder einmal fragte sie sich, warum sie überhaupt durch das Portal gekommen waren. Aber jetzt war es eben so wie es gekommen war. Jetzt waren sie mitten in diesem stinkenden Sumpf. Im Nordenwesten erstreckte er sich so weit sie sehen konnte und was das schlimmste war: in ihrem Rücken, im Osten, sah es nicht besser aus. Falls sie sich zurück ziehen mussten - und dass es soweit kommen würde, daran zweifelte Tharka nicht eine Sekunde, dreißig Orcs konnten eine ganze Streitmacht eben nicht aufhalten - konnten sie von Glück reden, wenn sie es mit trockenen Stiefeln bis zum Fluss schafften. Und hinter diesem erstreckte sich noch mehr Sumpf. Hässlicher, modriger Sumpf, so weit das Auge reichte! Bis zur Brücke, hinter der Skullcrushers Hauptstreitmacht lag, würden sie es kaum schaffen. Wenn sie sich zurück ziehen mussten, dann würde das ganze wunderbar trockene Feld bis dorthin mit Soldaten der Allianz überschwemmt sein.
    Tharkas Wolf gab ein langgezogenes Jaulen von sich und wand sich unter ihr. Vermutlich gefiel es dem Tier hier auf dem Hügel genauso wenig wie ihr. Ein wenig steifbeinig glitt sie aus dem Sattel und trat zu Lorgash hinüber. Mit der Hand beschattete sie die Augen und ließ den Blick nach Südwesten wandern, vorbei am Sumpf, bis hinüber zu dem Gehöft am Wegkreuz. Am späten Nachmittag hatten sie dort die ersten Banner der Allianz aufziehen sehen und noch immer schien der Schwall von im Licht der sinkenden Abendsonne schimmernden Speerspitzen nicht aufhören zu wollen, sich über die umliegenden Felder zu ergießen.
    „Sie beziehen Position", stellte sie fest.
    „Sie buddeln sich ein, die feigen, weichen Menschen!", erwiderte Lorgash ungerührt, „Hoffen wir, dass sie sich nicht schon in die Hosen machen ehe sie hier oben ankommen. Ich würde es hassen, keinen von ihnen abzubekommen..."
    Tharka nickte langsam doch im Stillen musste sie ihrem Rottenführer widersprechen. Ihr wäre es ganz recht gewesen, wenn die Allianz dort hinten bleiben würde, eine sichere Meile entfernt. Sollten sie dort doch verrotten. Oder sollte der Rest von Skullcrushers Jungs sich darum kümmern. Sie selbst war jedenfalls nicht scharf darauf, sich abschlachten zu lassen.
    „Schätze, hier werden wir heute nicht mehr allzu viel zu sehen bekommen", stellte Lorgash nach einer Weile fest, „Geh mal ein Feuer anmachen, Tharka. Die Feuchtigkeit von diesem Scheiß-Sumpf kriecht mir die Knochen hoch und ich hab' keine Lust, mir heute Nacht hier oben den Arsch abzufrieren."

    Dvorim war ein nicht wirklich musikalischer Zwerg, aber es sind ja stets die eher wenig Begabten, die gerade deshalb mit umso größerer Hingabe sangen und pfiffen. Und Dvorim brauchte es beim Schmieden einfach. Also pfiff er eine ziemlich schiefe Melodie vor sich her während er den Hammer auf dem schmalen Stück Eisen tanzen ließ, dass einmal ein Hufeisen werden würde. Der Zwerg war guter Dinge. Das Lagerleben gefiel ihm. Er genoss es, ständig unter seinesgleichen zu sein und er genoss den aufrichtigen Dank, den die Menschen ihm für seine Arbeit entgegen brachten. Es war irgendwie persönlicher, jemandem ein Schwert zu schleifen wenn die Schärfe dieses Schwerts am nächsten Tag über Leben und Tod entscheiden konnte und deshalb waren all diese jungen Burschen heilfroh, dass der Zwerg seine Arbeit zu verstehen schien. Und so störte Dvorim sich auch nicht daran, dass es lediglich eine kleine Feldschmiede war, die ihm zur Verfügung stand und die ungleich spärlicher ausgestattet war als seine gewohnte Werkstatt in Ironforge. Auf der bloßen Erde hatten sie aus mitgebrachten Schamottsteinen eine kleine Esse aufgeschichtet, in der die Kohlen rötlich glühten und intensive Wärme ausströmten. Den Amboss hatten sie direkt neben dem Karren aufgestellt weil niemand in weiter schleppen wollte und so war er ein Stück von der Esse entfernt. Die Hälfte von Dvorims Werkzeugen lag noch immer oben auf der Ladefläche, die andere Hälfte hatte er über den Amboss, die Taschen seines Schmiedeschurzes und den fest getrampelten Boden verteilt.
    Dvorim wusste, dass er noch bis weit in die Nacht hinein schmieden würde. Es gab viel zu tun, denn die Männer sagten, es wäre der Vorabend der Schlacht. Dvorim machte sich nicht allzu viel daraus, denn er hatte nicht vor, mitzukämpfen. Er war Handwerker, kein Kämpfer. Er würde sich hinter den Linien halten und Hand anlegen wo Rüstungen geflickt, Klingen geschliffen und Beschläge ausgebessert werden müssten. Was vorn an der Front geschah, das wollte er gar nicht so genau wissen. Aber für alle anderen gab es natürlich kein anderes Thema als den bevorstehenden Kampf. Die Späher hatten gemeldet, dass eine Streitmacht der Horde auf der anderen Seite des Flusses stand und auf sie zuhielt und deshalb hatte das Oberkommando befohlen, die Truppen bei Caldwells Gehöft anzuhalten und zusammen zu ziehen. Noch immer rückten Soldaten ein und große Teile des Heeres fehlten noch immer. Von Irontoes Regiment war bisher nur Stormbeards Artilleriekompanie angekommen. Es gab Gerüchte, dass der Rest des Regiments zurück hing weil die Dampfpanzer im Schlamm feststeckten und Irontoe sich weigerte, sie ohne Deckung zurück zu lassen.
    Dvorim war das eher gleichgültig. Das große Ganze konnte er ohnehin nicht überblicken, schließlich war er Schmied und nicht Feldmarschall. Er war jedenfalls hier vorn, westlich des Obsthains bei Caldwells Gehöft und er würde sich darum kümmern, dass Stormbeards Jungs für morgen gerüstet werden. Wobei es im Moment eher Dannavans Männer waren, die mit stumpfen Schwertern und unbeschlagenen Pferden zu ihm kamen. Doch im Prinzip war es dem Zwerg auch gleich, für wen er hier schmiedete. Es genügte ihm, dass er schmieden durfte. Daran hatte er seine Freude.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Lias - 12.10.2011, 21:21


    "Unterschätzt die Allianz nicht", knurrte Garoth seinen Befehlshaber beinahe feindlich an. Dieser morastige Sumpf fiel dem Bestienmeister auf die Nerven. Zwei Wölfe hatten sich bereits den Knöchel angeknackst, weil ihre Reiter unvorsichtig gewesen waren. Garoth hatten die beiden zur Schnecke gemacht und ihnen eingeschärft den Wölfen nicht mehr abzuverlangen als sie an Leistung bringen konnten. Er hatte wenig Hoffnung. Diese jungen Idioten waren vielleicht Reiter, aber keine Räuber. Ignorantes Pack!
    Ashar schnüffelte in der Luft und gab ein leises Jaulen zu hören. Garoth tätschelte dem Wolf den Kopf und schüttelte selbst den Kopf. Gleich darauf trieb er den Wolf neben Tharkas und stieg ab. Er mochte die junge Räuberin. Sie verstand wenigstens etwas von den Tieren, die eines Räubers Leben darstellten.
    "Die Befehle sind Rotz. Hier, lass mich helfen." Der alte Ork holte ein wenig Zunder hervor, mitsamt Feuerstein.


    "Und? Wie zahlreich sind die Orks?", fragte der Major, der Sha'Ira gegenüberstand. Die Hochelfe verzog den Mund. Sie war immer noch damit beschäftigt sich grüne Farbe aus dem Gesicht zu wischen.
    "Nicht viele."
    "Wie viele? Ich brauche genaue Zahlen!" Der Mensch verlor allmählich die Geduld.
    "Wenn Sie die genau Zahl haben wollen, dann sollten sie mal da draußen durch den Matsch kriechen. Hm, wie wär's? Mit etwas Glück bemerkt sich auch keiner der Trolle. Das ist nur die Vorhut an Wolfsreitern. Kein Grund zur Besorgnis. Sie werden nicht angreifen."
    "Gut."
    "Gut."
    Der Major verließ das Zelt. Sha'Ira entfernte die letzte Spur grüner Farbe aus ihrem Gesicht, dann verließ sie das Zelt.
    Wenig später stand sie in der Nähe der Schmiede, mit einem reichlich schartigen Dolch in der Hand. Die Spitze der Waffe war abgebrochen. Sie steckte in einem Troll, der Sha'Ira trotz aller Vorsicht entdeckt hatte. Die Elfe glaubte nicht, dass er tot war.
    "He, Dvorim. Kannst du den reparieren? Mir ist da ein Stück abhanden gekommen."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Basol - 14.10.2011, 19:11


    Auch Hakrus folgte dem Zug der Orc. Oh ja, das würde ein großes Schlachtfest geben! Er freute sich schon darauf, das Blut dieser Bastarde fließen zu lassen! Niemanden würde er verschonen und vor niemandem würde er weglaufen. Lok'tar ogar! Sieg oder Tod! Das war seine Devise. War sie immer gewesen. Zwar hatte er bei den Draenei Skrupel gezeigt, doch das hatte sich als größte Schwäche erwiesen, denn sein Gegner hatte dadurch die Gelegenheit gehabt, einen schweren Gegenangriff zu starten. Nun war er aber dank dem Kelch der Einheit frei von solchen schwächlichen Eigenschaften. Er tötete und er tat es gern und nichts und niemand von außerhalb der Horde war vor seiner Wut gefeit!

    Rudolph näherte sich der Schmiede, wo bereits eine Elfe wartete. Der Mensch hatte Augenringe und ein sehr eingefallenes Gesicht, da er mal wieder sehr schlecht geschlagen hatte. Keine gute Vorraussetzung für ein Überleben der Schlacht, wie er fand. Die Orcs hatten in seinem Kopf erneut die Allianz aufgerieben und den endgültigen Sieg errungen. Jede Nacht verfolgte ihn dies. Vor diesem Ereignis graute es ihm fürchterlich, nur der Alkohol verhinderte, dass er wahnsinnig wurde. Und von eben Diesem hielt er eine große Flashche in der linken Hand, von der er wieder einen kräftigen Schluck nahm.
    "Bald müssen wir wieder kämpfen nicht wahr, Mylady?", brummte Rudolph verwegen, der Alkohol zerstreute seine Panik. "Ein Kampf, den wir entweder gewinenn oder dabei draufgehen. Und selbst, wenn wir gewinnen, dann wartet zu Hause ein Trümmerhaufen auf uns. Keine tollen Aussichten, wenn Ihr mich fragt..."
    Seine andere Hand glitt zu dem Schwert am Gürtel. Dieses war sein Hauptanliegen beim Schmied. Es war eine gute Waffe, keine Frage, doch bei den zahlreichen Kämpfen, die er schon ausgefochten hatte, langsam doch sehr abgestumpft. Der Schmied würde es hoffentlich wieder ordentlich schärfen. Schließlich wollte er damit noch Orcs töten.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 14.10.2011, 20:40


    +800


    Caleian prüfte ein weiteres Mal mit besorgtem Gesichtsausdruck die Stirn seines Patienten. Sie waren noch nicht lange hier und hatten noch keine Schlacht geschlagen und dem entsprechend war das Lazarett noch fast leer. Doch bald würde es wieder voll sein, dass wusste er und dann wäre es auch wieder voll mit seinen Helfern. Momentan hatte er ihnen allen frei gegeben, weil sowieso nur zwei Patienten auf den Pritschen lagen. Die meisten von ihnen waren Ehefrauen der Soldaten, die ihre Männer begleiteten oder verkrüppelte, die nicht mehr kämpfen konnten aber immer noch helfen wollten. Allesamt nur mit medizinischem Halbwissen und ein paar Haushaltstricks ausgestattet, aber das war alles, was er an Hilfe hatte. Jonathan Tolvars Division hatte sich sonst kein Priester angeschlossen, also mussten sie mit einem Adepten als Lazarettleiter vorlieb nehmen.
    Einer der beiden Patienten, die er gerade behandelte, war kein schwerer Fall, ein menschlicher Späher, der sich in den Sümpfen, in denen die Orcs lagerten, ein Sumpffieber geholt hatte. Caleian hatte ihm einen Kräutertee gemacht, der helfen würde, das Fieber zu bekämpfen und der Mann schlief friedlich vor sich hin. Seine Körper kochte nicht mehr und er strahlte auch nicht mehr gross Hitze aus. Der Adept rechnete damit, ihn morgen oder übermorgen entlassen zu können, wenn keine weiteren Komplikationen auftraten.
    Sein zweiter Patient, auf dessen Stirn gerade seine Hand lag, machte ihm da doch etwas mehr Sorgen. Ein Soldat, der in einem vorangegangenen Scharmützel am Arm verletzt wurde. Eigentlich hatte die Wunde gut geheilt und er hatte den Mann schnell wieder aus dem damals gerade sehr überfüllten Lazarettzelt geschickt, nachdem eine der Frauen ihm die Wunde verbunden hatte. Doch nun war er heute Morgen wieder hierher gebracht worden, weil er nicht mehr aufwachte. Caleian hatte den Verband gelöst und die Wunde hatte einen unschönen Anblick geboten. Eiter trat aus und die Wunde hatte sich verfärbt. Eine Entzündung, leider kein seltener Anblick auf dem Schlachtfeld. Bei diesem Mann hatte er es allerdings nicht erwartet, er hatte der Frau einmal kurz über die Schulter geschaut, sie hatte alles richtig gemacht. Jedenfalls hatte er eine Salbe aufgetragen, die dem Mann helfen sollte, doch bisher hatte sich sein Zustand noch nicht verändert.
    Caleian begann vorsichtig, den neuen Verband abzulösen, um die Wunde noch einmal in Augenschein nehmen zu können. Wie erwartet hatte sich nichts verändert, die Salbe hatte nicht gewirkt. Jetzt blieben ihm wohl nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder amputierte er den Arm, um schlimmeres zu verhindern oder er rief das Heilige Licht an. Doch eine derartige Heilung würde ihm stark erschöpfen, sollte er dieses Risiko wirklich eingehen? Er musste, andererseits würde der Mann sterben. Ausserdem schien momentan nicht viel los zu sein, die Orcs waren ruhig, die Soldaten waren ruhig, es sah nicht nach einem Gefecht in nächster Zeit aus. Also los, je eher er den Zauber wirkte, desto mehr Zeit hatte er, um sich bis zur nächsten Schlacht zu erholen.
    Während Caleian bereits begann, seinen Kopf zu leeren, zog er einen Stuhl heran und setzte sich nahe an die Pritsche seines Patienten, die Hände knapp über der Wunde. Nach etwa zwei Minuten fühlte er sich bereit und er begann sein Gebet.
    Nach weiteren Minuten halblautem Gemurmel begannen seine Hände schliesslich, ein sanftes Licht auszustrahlen. Er spürte die reine Stärke des Lichtes in seinem Inneren und führte sie sanft zu der Wunde. Seine Umgebung hatte er ausgeblendet, für ihn existierte in diesem Moment nur er, der Soldat und das Heilige Licht, dass sie beide Verband. Langsam setzte eine Veränderung in der Wunde ein. Die Verfärbung ging zurück und der Eiter verschwand. Schliesslich beendete Caleian den Zauber und wachte aus seiner Trance aus. Kurz verschwamm das Bild vor seinen Augen, dann sah er wieder klar. Er musste keuchen, die Heilung hatte ihn angestrengt. Doch jetzt war die Infektion weg und die Wunde war nur eine normale, einfach Wunde. Schnell suchte er den Tiegel mit der Salbe und trug noch einmal eine Schicht auf, dann verband er den Mann mit einem frischen Stück Leinen. Diesmal würde sich die Wunde nicht mehr entzünden, da war er sicher. Das Heilige Licht war stark in diesem Mann, es würde ihn beschützen.
    Nachdem er mit der Versorgung des Mannes fertig war, zog Caleian seinen Stuhl zu dem Tisch in einer Ecke des Lazaretts, wo sich die Medizin befand und der etwas vom Bereich der Verwundeten abgetrennt war. Vom Eingang konnte man ihn aber gut einsehen, damit die Helfer, die gerade Pause machten, die neuen Patienten in Empfang nehmen konnten. Dort lag auch noch ein angebrochener Laib Brot, von dem Caleian nun gierig ass, um sein plötzlich auftretendes Hungergefühl zu stillen. Seinen beiden Patienten ging es gut, er hatte nichts zu tun, also konnte er sich ebenso gut eine Pause gönnen. Vielleicht würde sogar jemand von seinen Helfern kommen, um ihn abzulösen, das würde jetzt gerade gut passen. Und dann konnte er vielleicht sogar noch etwas schlafen. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete den Zelteingang, während er das Brot aufass.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Nemthos - 15.10.2011, 00:53


    Gerard atmete schwer und stoßweise, während er versuchte seinen Schild hochzuheben, um den nächsten Angriff abzuwehren. Sein Arm war bereits müde und schmerzte von den Treffern, die er bereits abbekommen hatte. So war er nicht schnell genug und sein Gegenüber traf ihn mit seinem Schwert an der Brust, wodurch er nach hinten taumelte und zu Boden fiel.
    "Also gut, du hast gewonnen." meinte der Junge keuchend, nachdem er sich aufgerichtet hatte. Sein Gegner, ein 18-jähriger Mann hielt ihm seine Hand hin und half ihm auf.
    "Achte mehr auf deine Beinarbeit, Kleiner. Steh nicht da wie ein Stein, sondern bleib immer in Bewegung."
    Der Angesprochene murmelte etwas unverständlicher, bevor er sein Stirnband abnahm und sich den Schweiß von der Stirn wischte.
    "Vergiss nicht, nachher noch die Waffen abzuholen. Inzwischen werden sie wohl fertig sein."
    "Werd ich machen." meinte Gerard knapp, während sein Magen sich zu Wort meldete und ihn zu der Essensausgabe trieb, an der er Levy sehen konnte. Schnell ging er auf die etwa gleichaltrige zu und lächelte leicht.
    "Hi...ihr habt nicht zufällig was warmes zum Essen da? Ich bin am verhungern."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 15.10.2011, 01:19


    +400

    Levy half ihrer Mutter beim Kochen... Sie hatten unzählige hungrige Soldatenmünder zu stopfen und leider viel zu wenig zu essen. Ihre Mutter rührte in einem riesigen eisernen Kessel, während Levy Kartoffeln, Rüben und Kräuter schnipselte. Sogar ein wenig Fleisch hatten sie auftreiben können. Vermischt mit jeder Menge Wasser, ein paar Kräuter und viel Liebe würde das schon genug für die Bande sein. Levy machte sich einen Spass daraus, immer wieder zielsicher einige Würfel in den Topf zu schnipsen, was ihr immer wieder einen bösen Blick ihrer Mutter einbrachte. Ihre Mutter nahm das viel zu ernst, sie lachte immer so wenig. Es war so lange her, dass sie mal fröhlich gewesen war, das letzte Mal damals bei den Grosseltern in Lakeshire. Schade eigentlich, aber dann musste Levy eben fröhlich für zwei sein.
    "Hi...ihr habt nicht zufällig was warmes zum Essen da? Ich bin am Verhungern."
    Oh, sie kannte diese Stimme. Der Knappe, Gerard. Sie hatte schon ein paar Mal mit ihm geredet und sie mochte ihn. Sein Lächeln beantwortete sie mit einem strahlenden Zurücklächeln. Sie hob tadelnd den Finger und blickte den Jungen gespielt böse an.
    "Du wirst warten müssen, genau wie alle anderen!", dann verflog ihr 'böser' Blick und sie grinste ihn an. "Warte."
    Mit dem Brett mit den geschnipselten Kartoffeln, Rüben und Kräuter ging sie zu ihrer Mutter hinüber und lehrte das Zeug in den Topf. Dann übernahm sie die Kelle, während ihre Mutter ins Vorratszelt ging, um noch ein paar Fleischbrocken zu holen. Verstohlen blickte Levy umher, dann schnappte sie sich einen Holzteller, schöpfte eine Portion Suppe hinein und raste zu Gerard zurück, wobei sie einen kleinen Teil der Suppe über ihr Kleid verschüttete.
    "Hier. Ich bringe dir dann noch etwas Brot, wenn meine Mutter mich wieder vom Topf ablöst. Aber sorg dafür, dass sie dich nicht sieht, sonst gibt es ein Donnerwetter. Eigentlich sollten wir allen Soldaten zusammen ausschöpfen", sagte sie zu ihm. Der Knappe ging zu einem Tisch, der von der Kochstelle nicht einsehbar war und begann dort zu essen.
    Etwa drei Minuten später gesellte sich Levy grinsend zu ihm, zwei Scheiben Brit in der Hand, wovon sie ihm eine reichte und die andere selbst zu essen begann. Sie hatte genau wie Gerard ziemlichen Hunger, doch für sich hatte sie keinen Teller nehmen wollen, das hätte ihre Mutter bemerkt, weil Levy auf ihre Ablösung am Kessel hatte warten müssen. Aber die Suppe brauchte sowieso nur noch etwa eine halbe Stunde, dann wäre sie fertig. Gerard hatte in seiner Gier eben nur eine wässrige Version abbekommen.
    "Na, wie macht sich der Ritter im Kampf? Siegreich hervorgegangen?"



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Grimbor - 15.10.2011, 10:44


    " 'n Messerchen?" Ein wenig verwundert nahm Dvorim die Klinge der Elfe prüfend in Augenschein. Sein schwieliger Daumen fuhr prüfend über die Bruchkante. "Krieg ich wieder hin", verkündete er dann und ein breites Schmunzeln zeichnete sich unter seinem struppigen Bart ab. Er griff sich einen Eisenrohling und schob ihn in die Glut. Funken stieben aus den Kohlen auf, in deren Inneren helle, rote Glut zu erkennen war. "Wird ein bisschen dauern, bis ich das wieder habe. Muss die Spitze neu schmieden. Such dir solang lieber erstmal was zu essen..." Sein Kopf glitt von Sha'Ira hinüber zu Rudolph. "Und was kann ich für dich tun, Soldat?"


    "Von Thorn!" Hauptmann Hammonds kräftige Stimme hallte über den Platz und Damion parierte augenblicklich. Seine Haltung wurde noch steifer als sie das schon war - so sie das überhaupt werden konnte - und er drehte sich mit einem zackigen Salut auf der Stelle zu seinem Vorgesetzten um. "Herr Hauptmann, Sir!", erwiderte er so schnarrend, wie ihm das eben möglich war. Es wirkte irgendwie immer noch ein wenig erbärmlich. Wieder einmal wünschte Damion sich, dass er älter wäre. Andererseits: wenn er älter war, dann wollte er auch kein kleiner Ordonnanzleutnant mehr sein, der hier für seinen Hauptmann beaufsichtigte, wie die Männer ihre Zelte errichteten. Hammonds Kompanie stand südlich von Caldwells Gehöft. Sie hatten nördlich der Straße ihr Lager aufgeschlagen und waren damit vermutlich die dem Feind am nächsten stehende Einheit. Und das machte Hammond gereizt. Und natürlich die aufziehende Dunkelheit.
    "Lass verdammt nochmal die Wachen verdoppeln, von Thorn!", bellte der Hauptmann und sein gewaltiger Schnurrbart bebte, "Wir haben Berichte von Räubereinheiten, die es bereits über den Fluss geschafft haben. Gut möglich, dass die Schlacht nicht erst im Morgengrauen losgeht. Und wenn die mich im Schlaf umbringen weil sie das hier verbocken, von Thorn, dann schwöre ich ihnen: ich reisse ihnen den Arsch auf!" Hammond machte auf der Stelle Kehrt und ließ Damion leicht bedröppelt zurück. Der junge Leutnant hasste es, so behandelt zu werden. Aber jetzt hieß es, die Befehle auszuführen. Also im Klartext: jetzt war es an ihm, die Männer anzuschreien.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Basol - 15.10.2011, 11:36


    415 Worte

    "Ich möchte, dass Ihr einfach meine Klinge schärft, werter Schmied.", erwiederte Rudolph und zog die Waffe hervor, die er dem Zwerg reichte. "Das hat sie nämlich bitter nötig zur Zeit." Während er agierte, versuchte er, nicht an die Orcs zu denken. Das machte ihn nämlich leicht zittrig.

    Mit knurrendem Magen schritt Fallandrian den Weg entlang. Sein Weg führte den einohrigen Elfen geradewegs zur Essensausgabe. Er hatte seit über 24 Stunden nichts mehr und hatte dementsprechend großen Hunger. Und seine Laune war auf dem Tiefpunkt angekommen. In diesem bedauernswerten Zustand konnte er unmöglich gegen diese großen, grünen Unholde bestehen. Die würden ihn abknicken wie ein Streichholz. Er war ja auch voll so muskulös wie ein Orc und würde ihnen daher guuut Parolie bieten, genau, wie die großartigen und hochintelligenten Menschen es auch erwarteten! Was für ein einziger Witz!
    Doch seine Laune hob sich schlagartig, als er sich in die Warteschlange einreihte und einen schönen Hintern vor sich sah. Der gehörte einem Menschenmädchen, offensichtlich kaum älter als achtzehn Jahren, das ihm wirklich gefiel. Ja, das machte sogar die Wartezeit erträglich. "Hallo, Süße.", säuselte er. "Wie wärs denn mit uns beiden?"
    Sie drehte sich um und sah ihn völlig perplex an, denn sie kannte den Elfen noch nicht und wusste nicht, dass man sich ihn nur mit Ohrfeigen vom Leib halten konnte. "Ähm... W-wie m-meint i-ihr das d-denn?", stammelte sie.
    "FALLANDRIAN LICHTGESANG!", hallte plötzlich eine laute Frauenstimme über den Platz und eine sehr grazile Elfe verlies die Schlange von recht weit vorne und schritt wütend auf ihn zu. "MACHST DU SCHON WIEDER IRGENDWELCHE MÄDCHEN AN?"
    Das war Siniria, seine 'liebreizende' Waldläuferkollegin. Ausgerechnet sie war auch in der Schlange, äußerst ärgerlich. Jetzt konnte er seinen kleinen Flirt vergessen. "Das ist doch nicht zu glauben!", erhob der Elf nun die Stimme. "Man wird sich als Mann ja wohl nch amüsieren dürfen! Ich habe Bedürftnisse, weißt du?"
    "JA, NATÜRLICH!", brüllte sie charmant wie eh und je zurück, dass jeder sie hören konnte, schien sie zu ignorieren. "DU HAST BEDÜRFTNISSE, UND WIR MÜSSEN DAFÜR GERADESTEHEN, WAS?"
    Oh, die Worte brannten ihm förmlich auf der Zunge. Liebend gerne wollte er ihr ein 'Das hast du klar erfasst, Weib!' entgegenspeien, aber das würde sie wahrscheinlich erst so richtig Fahrt bringen. Stattdessen lenkte er lieber ab. "Du musst dich jedenfalls neu anstellen. Selbst schuld, wenn du aus der Schlange gehst. Wie lange wartest du schon hier?"
    Sie sah ihn mit einem derart finsteren Blick an, der Bände über ihre Verachtung für den Elfen sprach.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Nemthos - 15.10.2011, 20:05


    Gerard verdrehte die Augen, als Levy ihm erklärte, dass er warten musste. Dann jedoch hellte sich seine Miene wieder auf, als sie ihm dennoch eine Schüssel brachte und ihn anwies nicht in Sichtweite der Kochstelle zu Essen. Also begab er sich an einen günstigen Ort und nahm sich vor, auf das Mädchen zu warten bevor er sich seiner Suppe widmen wollte, hielt jedoch nicht mal eine Minute durch. So war die Suppe bereits zur Hälfte verschwunden, als Levy sich zu ihm gesellte. Dankend nahm er eine der Brotscheiben entgegen und schob den Teller in Richtung des Mädchens, damit sie auch etwas davon essen konnte.
    "Die Suppe ist echt lecker, danke." meinte er mit einem kurzen Lächeln. Bei ihrer Frage nach seinem Training zwang er sich zu einem etwas gezwungenes Grinsen.
    "Fast...nächstes Mal werd ich meinen Gegnern besiegen."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 16.10.2011, 00:57


    Levy schenkte Gerard noch ein bezauberndes Lächeln, während sie den Löffel von ihm entgegennahm und begann, den Rest der Suppe zu essen.
    "Ich glaube fest daran, dass du das nächste Mal gewinnen wirst", ermutigte sie Gerard, wobei sie sich selbst immer wieder unterbrach, um einen Löffel Suppe zu essen. "Ich hab dich einmal kämpfen sehen, im Vergleich zu den anderen Soldaten bist du ziemlich gut mit dem Schwert", kurz warf sie dem Knappen ein verschmitztes Lächeln zu, dann fuhr sie fort, die Suppe zu löffeln und zwischendurch zu reden. "Zumindest für dein Alter."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Lias - 16.10.2011, 13:02


    "Möge das Licht Euch behüten", bedankte sich Sha'Ira bei dem zwergischen Schmied. Allerdings veränderte sich ihre Mimik kein bisschen. Überhaupt lächelte Sha'Ira selten in der letzten Zeit. Aber immerhin würde sie ihren Dolch repapiert bekommen, umsonst, vermutlich. Und von einem Zwerg, die immerhin die besten Schmiede sein sollten. Der Dolch war alt und hatte seine Gebrauchsspuren, aber grade deswegen mochte Sha'Ira die Waffe. Sie war eine Erinnerung an bessere Zeiten.
    Unmerklich hatten ihre Füße sie zur Essensausgabe hinübergetragen. Einen normalen Soldaten hätte es vermutlich gestört, dass er an jedem Vorgesetzten ohne Gruß vorbeigekommen war, nicht so Sha'Ira. Anscheinend war sie zu spät. Zumindest drängte sich vor der Essensausgabe bereits eine Schlange aus Menschen, Zwergen und dem einen oder anderen Elfen. Sha'Ira reihte sich hinter einem einohrigen Elfen ein, der grade mit einer Waldläuferin stritt.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Nemthos - 16.10.2011, 14:43


    "Danke." meinte Gerard zwischen zwei Bissen. "Ich kann das nicht so gut vergleichen...hab keine Gleichaltrigen als Vergleich."
    Er zuckte leicht zusammen, als zwei Elfen begannen in der Schlange zu streiten und warf ihnen kurz einen musternden Blick zu.
    "Was für ein nettes Paar, oder?" meinte er mit leichtem Lächeln an Levy gewandt.
    "Ich hoff nur, dass das auf dem Schlachtfeld anders aussehen wird..." für einen Moment wurden seine Züge ernst, dann schenkte er dem Mädchen wieder ein freundliches Lächeln.
    "Soll ich dir nachher bei irgendwas helfen? Ich muss nur noch einige Waffen beim Schmied abholen, dann hab ich den Rest des Tags normalerweise frei."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Grimbor - 16.10.2011, 20:21


    Feldzüge waren eine komische Sache. Im wesentlichen bestanden sie daraus, durch den Matsch zu robben, viel zu wenig muffiges, zähes Essen in sich hinein zu stopfen und zu warten, ob man nicht zufällig mal zur Abwechslung auf den Feind traf. Also genauso wie daheim in den Wäldern von Zul'aman, die Zimbro durchstreifte seit er alt genug war um eine Axt zu halten. Nur größer. Viel größer. Statt einem halben Dutzend anderer Trolle hatte man genug Orks um sich herum um damit eine größere Stadt zu bevölkern und wenn man auf Feinde traf, dann waren das mehr als irgendein Troll zählen konnte. Aber fairerhalber musste man sagen, dass es im Stamm der Amani nur einen begrenzten Stellenwert einnahm, mit großen Zahlen umgehen zu können.
    Und irgendwie war auch der Matsch hier unten im Süden matschiger und das Essen zäher und muffiger. Was Zimbro selbstverständlich nicht daran hinderte, es trotzdem in sich hinein zu schlingen. Von dem erbeuteten Hühnchen waren nicht mehr als ein paar zersplitterte Knochen übrig geblieben, mit denen der Troll sich gerade die letzten Reste faserigen Fleischs zwischen den verbliebenen Zähnen hervor pulte und dabei den Blick über die anderen gleiten ließ. Sie hatten auf der südlichen Seite des Flusses Halt gemacht als die Nacht begann herein zu brechen und die Grunzer begonnen hatten, über ihre schmerzenden Füße zu maulen. Die von diesem aufgeblasenen Fettsack Splintertooth hatten auch gleich angefangen, Unterstände und Lager zu errichten und hier und da sogar sowas wie Gräben gebuddelt, aber hier, am nördlichen Flügel, der fast schon im Sumpf lagerte, sahen sie das lockerer. Hier waren die Amani, die Oger und ein guter Teil der Dragonmaw-Orcs stationiert. Jedenfalls glaubte Zimbro, dass sie sich so nannten, so ganz sicher war er sich da nicht. Und die Trolle nahmen die Sache eben nicht ganz so ernst wie ihre grünen Kumpel. Die meisten lagen irgendwo auf der faulen Haut, hatten kleine Feuer entzündet und stopften irgendwas in sich hinein. Aber Zimbro wusste, dass sie bald zu ihm kommen würden. Wenn ein Kampf bevor stand, dann kamen sie immer irgendwann zu ihm. Weil wenn es hart auf hart kam, dann wollte man den bekloppten Zimbro doch ganz gern auf der eigenen Seite wissen...



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 16.10.2011, 21:32


    Levy erwiderte das Lächeln und ass schweigend ihre Suppe fertig, während Gerard redete. Gerade war sie mit der Suppe fertig, als er sie fragte, ob er ihr etwas helfen sollte. Levys Gesicht wurde daraufhin knallrot.
    "Ich... also, ich habe gerade nichts zu tun, aber später muss ich noch ein paar Lebensmittel in einem anderen Teil des Lagers abholen und einen Kessel zu einem Schmied bringen. Meine Mama hat gesagt, ich soll zu einem Zwerg, die könnten am besten mit den Hämmern umgehen. Das Loch im Kessel hat schonmal einer geflickt, aber es ist eben wieder kaputtgegangen", redete sie dann ziemlich schnell drauflos. "Wenn du willst, kann ich mit zu deinem Schmied, um ihm den Kessel zu bringen und dann könntest du mir mit dem Essen helfen."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Basol - 16.10.2011, 21:41


    "Tse... Das ist doch unerhört!", fauchte die Elfe schließlich und ging weiter zurück, um sich ans Ende der Schlange anzustellen.
    Fallandrian lächelte schadenfroh. Sie war selbst schuld, wenn sie aus der Reihe trat, um ihm die Tour zu vermasseln. Lange musste ER jedenfalls bestimmt nicht mehr warten, immerhin waren nicht mehr viele vor ihm.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 16.10.2011, 22:04


    +400


    Etwas abseits vom Lager der Horde, auf einem Stück Sumpf, das seltsam verbrannt aussah, stand ein Zelt aus schwarzem Stoff. Dieses Zelt sah nicht so aus, als hätten es Orcs gemacht. Tatsächlich hatte es ursprünglich einem Wanderzirkus gehört, ein Wahrsager hatte es benutzt. Doch sie hatten es zurückgelassen, als sie vor den angreifenden Horden geflohen waren und so war es in den Besitz von Zurgruk gekommen. Ein wunderbares Ding, dieses Zelt, man konnte es überallhin mitnehmen und trotzdem war man vor den Blicken anderer geschützt. Genau das, was ein Hexenmeister mit Hang zu Experimenten der etwas besonderen Art gebrauchen konnte.
    Zurgruk war im Inneren des Zeltes mit seinem neusten 'Helfer' beschäftigt. Ein Orc, den man bei einem Scharmützel mit ein paar Allianzsoldaten für Tod gehalten hatte. Doch Zurgruk hatte ihn entdeckt und mitgenommen und als 'Dank' verlangte er nun natürlich eine kleine Gegenleistung.
    "Hier, trink."
    Der Hexer presste dem wütend starrenden Orc ein Glasflakon in den Mund, drückte seinen Kopf in den Nacken und hielt ihm die Nase zu, bis er den Inhalt geschluckt hatte. Wenn Blicke töten könnten, müsste man Zurgruk jetzt verscharren. Zum Glück taten sie das nicht und der Gefangene war gründlich gefesselt, so dass er nicht nachhelfen konnte.
    Zurgruk beobachtete ihn. Was diese Mischung wohl auslösen würde? Plötzlich begann der andere Orc, sich in seinen Fesseln zu winden. Ah, Krämpfe. Es wirkte also. Sehr interessant.
    Von dem hilflosen Schmerz in den Augen seines Opfers gefesselt, beobachtete der Hexenmeister, den immer grösser werden Schmerz und die bald dazukommende Todesangst. Ah, Todesangst. Sie war so interessant. Jedes Gesicht zeigte sie auf eine ganz eigene Weise, doch dem Betrachter war immer sofort klar, worum es sich handelte. Dieses Exemplar hier versuchte zum Beispiel, den Schmerz und die Angst zu unterdrücken, doch dafür hatte er nicht genug Selbstkontrolle. Aber er schaffte es, Zurgruk weiter tödliche Blicke zuzuwerfen, die jedoch zunehmend zu verzweifelnden wurden. Bis der Blick des Orcs schliesslich brach und seine Augen glasig wurden. Moment. Der Bastard war nicht schon tot, oder? Nicht schon nach dem zweiten Flakon! Das wäre jetzt sehr unpassend. Von einem kräftigen Orc, der nur ein paar Schwertwunden hatte, konnte man doch etwas mehr erwarten. Der Ausdruck in seinem Gesicht hatte sich auch schon wieder entspannt! Er hatte doch noch zwei neue Zauber, die er testen musste. Und die anderen Flakons, was sollte er mit denen machen? Er konnte sie doch nicht schlecht werden lasse! Was für ein Dilemma!



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Nemthos - 16.10.2011, 22:51


    Einen Moment lang dachte Gerard nach, dann nickte er.
    "Können wir gerne machen. Der Schmied zu dem ich muss ist zufällig ein Zwerg. Sobald wir bei dem waren, können wir gerne die Lebensmittel besorgen."
    Er stand auf und hob den inzwischen Leeren Telle hoch.
    "Willst du noch etwas warten oder gleich deiner Mutter Bescheid geben?"



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Lias - 18.10.2011, 10:21


    Der Goblin hob abwehrend die Hände. Trotzdem traf ihn der Schlag des orkischen Befehlshabers und hob die kleine grüne Gestalt von den Füßen. Der Goblin wurde mit voller Wucht gegen den Verheerer geschleudert. Gazkrak musste grinsen. Der Verheerer war auseinander gebrochen. Mehrere der Balken, die die mächtige Belagerungsmaschine zusammenhielten waren mit Termiten befallen. Termiten! In einem Sumpf! Vermutlich hatte der goblinsche Arbeiter den einzigen verseuchten Baum in einem Umkreis von hunderten von Meilen gefunden und verarbeitet. Und hatte dabei die Dummheit oder Dreistigkeit besessen das verseuchte Holz trotzdem zu verarbeiten. Gazkrak sah auf den ersten Blick, dass dieser Verheerer bestenfalls noch für Zunder taugte.
    "Was grinst du so?", fragte plötzlich eine knurrige Stimme, während sich etwas vor die Sonne schob. Schneller als der Blitz waren Gazkraks Kaustumpen nicht mehr sichtbar.
    "Ich grinse doch garnicht, Herr, heh."
    "Was ist deine Aufgabe hier?"
    "Ich bin Pionier, heh."
    "Und warum bist du dann nicht an der Front, hm?"
    "Bin schon weg, heh."
    Gazkrak duckte sich unter dem kommenden Schlag weg und sauste die Marschkolonne heran. Es würde einige Zeit dauern, bis die Verheerer in Position sein würden. Zum Glück schien die Allianz ähnliche Probleme mit ihren Dampfpanzern zu haben. Andernfalls wäre das hier eine sehr kurze Schlacht. So schnell ihn seine kurzen Beine trugen raste Gazkrak zu den Befestigungen und stemmte sich mit einiger Mühe auf einen liegenden Baum, der anscheinend als Barrikade verwendet werden sollte. Die Allianz grub sich ein. Zumindest in dem für Gazkrak sichtbaren Teil. Das würde ein Spaß werden!


    Direkt nach dem überheblichen Elfen, der bei Sha'Ira spontane Antipathie erregt hatte, kam auch die Waldläuferin an die Essensausgabe. Ein Teller dünne Suppe und ein Stück Brot. Verflucht. Nicht, dass das nicht reichen würde, aber etwas Wild wäre schon recht gewesen. Nur weil die menschlichen Jagdtrupps einen Lärm machten, dass selbst Maulwürfe die Flucht hätten antreten können. Da war es kein Wunder, dass sie kein Fleisch mit nach Hause brachten. Obwohl die Menschen natürlich ihr Bestes taten. Aber sie waren Jäger, keine Waldläufer. Trotzdem waren sie besser als Elfen wie der vor Sha'Ira. Kurz zeichnete sich Abscheu in ihrem Gesicht ab, dann war es wieder die Maske völliger Ausdruckslosigkeit.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Grimbor - 18.10.2011, 15:29


    "Nur schleifen, das ist alles?", brummte der Zwerg und nahm die Klinge des Soldaten entgegen, "Nun gut, das ist kein größeres Ding. Kann ich direkt machen. Komm mal eben mit..." Es war wirklich kein größeres Ding, eine Klinge zu schleifen. Eigentlich etwas, was die Soldaten auch selbst erledigen konnten. Gab es denn keine Schleifsteine bei den Proviantmeistern? Man könnte glatt meinen, ein Schmied hätte am Vorabend der Schlacht nicht auch zu genug zu tun. Wobei er die Sache selbstverständlich schneller und gründlicher erledigen konnte als einer der Fußknechte. Er hatte einen großen, drehbaren Schleifstein, mit dem er auch neu geschmiedeten Waffen Schärfe verleihen konnte. Ohne allzu große Hast ließ er sich auf dem niedrigen Schemel nieder und trat in die Pedale um den Stein in Schwung zu bringen. Erst, als dieser ruhig und gleichmäßig lief drückte er die Klinge dagegen. Ein hohes Kreischen ertönte und helle Funken sprühten auf, doch Dvorim schien das gar nicht zu bemerken.
    "Wo kommst du eigentlich her?", begann er ein Gespräch mit Rudolph ohne dabei jedoch von der Arbeit aufzublicken.


    Tharka hasste es, Feuer machen zu müssen und so ließ sie Garoth bereitwillig den Vortritt, als dieser ihr Hilfe anbot. Sie trat einen Schritt vom Holzstoß zurück und machte ihm Platz, ihm damit gleichsam bedeutend, dass sie die Aufgabe damit komplett an ihn übertrug. Wenn er es schon anbot...
    "Die Befehle werden schon ihre Gründe haben...", gab sie nach einem Moment nachdenklich zur Antwort. Eigentlich dachte sie nicht gern über Befehle nach. Eigentlich war es ihr lieber, das zu tun, was andere von ihr verlangten und das dabei eben möglichst kreativ auszulegen. So, dass möglichst wenig Gefahr und Arbeit an ihr hängen blieb. Aber hier auf dem Hügel konnte sie sich das Nachdenken nun doch nicht gant verkneifen. "Ich denke, die werden sich schon was gedacht haben. Ist schon richtig, den Hügel zu halten. Jedenfalls besser, als wenn wir ihn den Menschen überlassen und dann stürmen müssen. Da hab ich den Vorteil lieber auf meiner Seite. Und die werden schon nicht mit aller Macht gegen uns vorrücken. Die greifen doch sicher den größten Haufen an, den sie sehen. Und der ist an der Brücke. Hoffe ich mal..."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 19.10.2011, 21:07


    "Ich muss meiner Mutter nicht Bescheid sagen, aber ich muss den Topf bei der Essensausgabe holen", Levy linste zur Schlange hinüber, die inzwischen ziemlich verkümmert war. Nur noch ein paar Leute, die meisten Soldaten hatten sich inzwischen an den wenigen Tische rund herum oder irgendwo am Boden niedergelassen, assen ihr leider ziemlich spärliches Essen und unterhielten sich. Manche mit besorgter, manche mit siegesgewisser Stimme. Bestimmt redeten sie über die baldige Schlacht.
    "Ich glaube, wir können rübergehen. Ist ja nicht mehr viel los."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Basol - 19.10.2011, 21:25


    "Ich komme aus Lordaeron.", murmlte Rudolph, dankbar, dass man ihn von seinem Elend ablenkte. Dennoch nahm er einen weiteren Schluck aus seiner Flasche und erneut wurde das endlose Gefühl der Trauer betäubt. "Ist ne schöne Gegend.", murmelte er zwar noch für den Zwerg hörbar, aber eher zu sich selbst als zu dem Schmied. "Wär schade, wenn es diesen Monstern in die Hände fallen würde."



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Lias - 20.10.2011, 14:48


    Nach nur wenigen geübten Handgriffen loderte ein kleines Flämmchen auf dem Haufen Zunder. Kurz darauf brannte das Feuer schon ganz stattlich. Garoth legte trotzdem ein wenig des gesammelten Holzes nach.
    "Hast du die Späher der Allianz nicht bemerkt? Verschlagene Elfen, die durchs Holz kriechen. Sie wissen, dass wir hier sind. Und sie sind keineswegs dumm. Respektiere die Stärken deines Gegners. Andernfalls wirst du nicht alt werden."
    Der alte Ork hatte sorgsam darauf geachtet sein gesundes Auge nicht aufs Feuer zu richten. Das ruinierte nur die Nachtsicht. Mochte sein, dass Garoth altklug klang. Andererseits starben öfter die Wölfe als die dummen Orks, die die Tiere in den Tod ritten. Und Garoth wollte den Tod der Wölfe verhindern. Die Orks hatte er abgeschrieben. Die meisten von ihnen lernten nicht. Hielten an dummen Begriffen wie Ehre fest und starben dann einen ehrenvollen Tod durch einen weniger ehrenvoll abgeschossenen Pfeil.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Nemthos - 20.10.2011, 20:51


    Gerard ging zusammen mit Levy zur Essensausgabe hinüber,stellte sein Teller zu den restlichen gebrauchten Tellern und sah sich anschließend um. Er hatte die Kantine noch nie von dieser Seite gesehen.
    "Wo genau steht jetzt dein Topf?"



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Vicati - 21.10.2011, 23:15


    "Gleich bei der Feuerstelle, der umgekippt", antwortete Levy, ergriff Gerards nun mehr freie Hand und zog ihn hinter sich her. Der ausrangierte Kessel hatte ein Loch an der Unterseite und war momentan nicht für viel zu gebrauchen." So, mein starker Mann, wir könnten dich gleich auf deinen nächsten Kampf vorbereiten, indem du diesen Kessel für mich trägst. Zumindest bis wir deine Waffen abgeholt haben. Das ist doch sicher kein Problem."
    Levy begleitete diese Worte mit einem strahlenden, etwas spöttischen Lächeln.



    Re: [Kapitel I] Vor der Schlacht

    Nemthos - 22.10.2011, 15:08


    Gerard betrachtete den Kessel, der größer war,als er erwartet hatte. Kurz warf er Levy einen fragenden Blick zu, als sie ihm ein spöttisches Lächeln schenkte, dann trat er an den Kessel, packte diesen mit beiden Händen und wuchtete ihn hoch. Kurz lies er den Kessel wieder sinken und holte tief Luft, dann lächelte er das Mädchen an.
    "Schwerer als gedacht...aber ich schaff das schon."
    Er griff erneut nach dem Kessel und hob ihn an. Kurz zögerte er, dann ging er in Richtung des Schmieds.



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