REZENSIONEN

Deutschsprachiges ISLAM Forum
Verfügbare Informationen zu "REZENSIONEN"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: M.M.Hanel - Anonymous
  • Forum: Deutschsprachiges ISLAM Forum
  • Forenbeschreibung: Der Schreiber Form gibt dem Forum Form
  • aus dem Unterforum: ISLAM im BUCH
  • Antworten: 17
  • Forum gestartet am: Montag 19.09.2005
  • Sprache: englisch
  • Link zum Originaltopic: REZENSIONEN
  • Letzte Antwort: vor 14 Jahren, 11 Tagen, 20 Stunden, 49 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "REZENSIONEN"

    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 19.05.2008, 09:29

    REZENSIONEN
    http://www.steinbergrecherche.com/08ulfkotte.htm#heiliger%20Krieg


    Ulfkottes heiliger Krieg* *

    Ralf Hanselle verriß vor über einem Jahr ein Buch von Udo Ulfkotte über
    die Muslimbruderschaft. Doch weder Ulfkotte noch der Verlag ließen sich
    erschüttern: Ulfkottes heiliger Krieg tobt weiter im europäischen
    Handel. Daher hier ein Appetitmacher – auf den Verriß (1).

    Es gibt eine Politsatire, über die lacht heute noch halb
    Österreich. Sie reicht zurück in die Sommerfrische des Jahrs
    2006; das Land stand kurz vor wichtigen Wahlen. Unter der
    Überschrift "Halbmond statt Gipfelkreuz" schickte da eine Wiener
    Künstlergruppe ein Schreiben an den österreichischen
    Alpenverein. Dessen Inhalt: Omar Al-Rawi,
    Integrationsbeauftragter der islamischen Glaubensgemeinschaft,
    bitte den Verein, die österreichischen Gipfelkreuze durch
    Halbmonde ersetzen zu lassen. Die traditionellen Kreuze seien
    als "Herrschaftszeichen des Christentums" zu verstehen und somit
    eine Beleidigung des Islams. Obwohl der Brief samt Absender
    offensichtlich gefälscht war, kam niemand in Wien auf die Idee,
    seine Echtheit zu überprüfen...

    Wie ein begossener Pudel müsste sich .. der deutsche Journalist
    und selbst erkorene Experte für islamischen Terrorismus, Udo
    Ulfkotte, fühlen. Der nämlich wertet den Brief heute noch als
    Beleg für die schleichende Islamisierung des Abendlands. In
    seinem Buch /Heiliger Krieg in Europa/ (2) führt er das Kreuz
    mit dem Gipfelkreuz neben weiteren Exempeln als eindeutigen
    Beweis dafür an, dass sich unter der Ägide der ägyptischen
    Muslimbruderschaft das christliche Antlitz Europas nach und nach
    in ein muslimisches verwandle. (3)

    Vollkommen aberwitzig indes wird Ulfkottes Einschätzung, wenn
    man sich daran erinnert, dass derselbe Autor vor nicht allzu
    langer Zeit ein Buch über die /Lügen der Journalisten/
    publiziert hat - mithin gewissenhafte Recherche für den
    einstigen Redakteur der /FAZ/ kein Fremdwort sein sollte. Da
    drängt sich der Verdacht auf, hier gehe einer mit überzogenen
    und falschen Behauptungen zielsicher auf Dummenfang. Die
    Halbmonde über Europas Gipfeln sind in diesem Buch wahrlich
    nicht der einzige Fall von journalistischem Schlendrian...

    T:I:S, 18. Mai 2008

    P.S. eMail an den Eichborn-Verlag:

    Sehr geehrter Eichborn-Verlag,
    gerade habe ich mein Publikum an die FR-Rezension des heiligen Kriegs
    Ihres Autors Udo Ulfkotte erinnert, siehe
    http://www.steinbergrecherche.com/08ulfkotte.htm#heiliger%20Krieg. Die
    Rezension erschien vor über einem Jahr.

    In Ihrer Leseprobe unter

    http://www.eichborn-verlag.de/s2/default.asp?SeID=&id=16&tid=1872&x=1&y=1

    http://www.eichborn-verlag.de/s2/default.asp?SeID=&id=16&tid=1872&x=1&y=1

    reproduzieren Sie unbekümmert, worüber der Rezension zufolge halb
    Österreich gelacht hat. Sie sind mir gar rechte Spaßvögel!
    Mit freundlichen Grüßen
    Steinberg

    *Anmerkungen*

    (1) Ralf Hanselle
    URL: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/literatur/?em_cnt=1131312 : Ein Pudel heult den Halbmond an. Frankfurter Rundschau, 9. Mai 2007

    (2) Udo Ulfkotte: Heiliger Krieg in Europa. Wie die radikale
    Muslimbruderschaft unsere Gesellschaft bedroht. Eichborn Verlag,
    Frankfurt 2007, 304 Seiten, 19,90 Euro

    (3) "In den Alpenregionen fordern Muslime, auf den Gipfeln neben das
    'Gipfelkreuz' künftig jeweils auch einen 'Gipfelhalbmond' zu stellen."
    Aus der Leseprobe des Eichborn-Verlags
    http://www.eichborn-verlag.de/s2/default.asp?SeID=&id=16&tid=1872&x=1&y=1 , ohne Datum; Stand 18. Mai 2008



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 19.05.2008, 09:31


    "Warum tötest Du Zaid?"

    Jürgen TODENHÖFER

    http://www.iphpbb.com/board/ftopic-43715060nx17898-173.html



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 19.05.2009, 15:58


    RADIKALE REFORM

    Tariq Ramadan - 2009

    Rezension von M.M. HANEL
    Siehe unter: http://www.iphpbb.com/board/ftopic-93510334nx17659-47.html#888

    -----------------------------------------------------------------------------------


    Tariq Ramadan plädiert für modernen Islam

    Der Titel könnte zu Produktenttäuschung führen: "Radikale Reform. Die Botschaft des Islam für die moderne Gesellschaft" heißt das jüngste Buch des Schweizer Philosophen und Islamwissenschaftlers Tariq Ramadan, des inzwischen einflussreichsten Vordenkers eines europäischen Islams.
    VON ANDREA DERNBACH
    31.8.2009 0:00 Uhr

    Ramadan, der derzeit in Oxford lehrt, meint damit nicht eine Radikalität, die den Islam nur an die stets komplizierter werdenden Gegebenheiten des Hier und Heute anpasst, sondern der sich ihnen offen stellt, um sie mitzugestalten: „Eine Reform, die bestrebt ist, gleichzeitig den Werten treu zu bleiben, sich der Welt anzupassen und sie auch noch zu verändern.“

    Wie fast alles, was der Genfer mit ägyptischen Vorfahren seit Jahren sagt, schreibt und tut, ist auch dieses Buch eine Zumutung für alle Seiten: für die „Literalisten“, jene Glaubensbrüder und -schwestern, die sich unkritisch an die Tradition und den Wortlaut der heiligen Texte klammern, ebenso wie für Islamkritiker, aber auch säkulare Muslime, die ihren Glauben zwar praktizieren, ihn aber nicht in Bezug setzen zu ihrem Leben als Bürger, Politiker, Wissenschaftler, Ärzte, Techniker. Dabei sei, meint Ramadan, gerade ihr Wissen unverzichtbar, um dem Islam Anschluss an die moderne Welt zu schaffen.

    Entsprechend hart geht Ramadan mit den muslimischen Gelehrten ins Gericht, die diese Fatwas formulieren: Ihre Gutachten seien „zaghaft“, „formal konservativ und oft nebensächlich“. Sie zielten nur darauf, den Alltag moderner Gläubiger durch Ausnahmen zu erleichtern, obwohl man doch theoretisch auf der Allgemeingültigkeit der moralischen Gebote des Islams beharrt. Die Gründe dafür sieht Ramadan in einer falschen Rangordnung: Noch immer gälten der muslimischen Welt die Schrift und ihre Interpreten als höherrangig als die Experten der Welt. Dabei habe sich Gott nach muslimischem Glauben nicht nur im Koran, sondern auch im Universum offenbart; die Welt zu entziffern, mit den Mitteln der Naturwissenschaften, aber auch mit Hilfe von Psychoanalyse und Sozialforschung, das sei nicht weniger Gottesdienst als die Auslegung des Korans. Dafür sei es aber notwendig, dass die Experten der Welt, die Gelehrten des „offenen Buchs“ des Universums, von den Gläubigen künftig genauso viel Autorität zuerkannt bekämen wie die Gelehrten des Korans, des „geschriebenen Buchs“.

    Von dieser radikalen Reform handelt das Buch. Man mag sich ans Beharren des amtierenden Papstes auf dem „Naturrecht“ erinnern und vor einem weiteren, nun muslimischen Versuch schaudern, der Welt das angeblich Natürliche – Verdammung von Homosexualität und Abtreibung eingeschlossen – vorzuschreiben. Das aber meint Ramadan nicht; ihm geht es um einen offenen Prozess der auch wissenschaftlichen Aufklärung, an dem alle teilhaben, der nicht endet und von dessen Ergebnissen der Glaube nichts zu fürchten hat. Natürlich stehe der Wortlaut des Korans nicht infrage, schreibt Ramadan, aber er müsse wie stets seit Mohammeds Zeiten ausgelegt werden – „der Gesandte war ihr erster Interpret und Anwender“.

    Auch wenn man auf die ein oder andere Redundanz gern verzichtet hätte: Ramadans Buch ist klug, auf jeder Seite findet der Leser einen originellen Gedanken. Wenn Ramadan etwa dem Vorwurf, der Islam habe keine Aufklärung erlebt, entgegenhält, dass Aufklärung, die Benutzung des eigenen Verstandes im Sinne Kants, von Anfang an dessen Kernprojekt gewesen sei. Aber ist das der echte Islam, oder platter: Wer hat recht, Ramadan oder Bin Laden? Der Autor würde vermutlich mit der Gegenfrage antworten. Wer hat im Christentum recht, Europas Christdemokraten oder die südamerikanischen Befreiungstheologen? Sein Buch zeigt mindestens Wege zur Versöhnung des Islams mit der Welt von heute auf, die plausibel sind und die auch konservative Muslime überzeugen müssten. Nichtmuslimen liefert das Buch auch einen Schlüssel dafür,warum dieser gläubige europäische Intellektuelle – gerade hat man ihn als Integrationsberater hinausgeworfen – eine solche Provokation für das heutige Europa ist.

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/literatur/Tariq-Ramadan-Islam;art138,2887161
    -----



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 24.05.2009, 10:26


    "Von MTV nach Mekka - Wie der Islam mein Leben änderte"

    KRISTIANE BACKER moderiert ein Reiseformat beim Spartensender "Travel Channel" und veröffentlicht das Buch "Von MTV nach Mekka - Wie der Islam mein Leben änderte"
    http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/diid,2_tsArID,217843_puid,1_pageid,52.html

    Sie war die erste deutsche MTV-Moderatorin, eine Ikone des Musikfernsehens in seinen besten Jahren und fraglos selbst so etwas wie ein Popstar. Doch Mitte der 90er-Jahre wurde es still um Kristiane Backer. Nun erscheint ein Buch der zwischenzeitlich zum Islam konvertierten Wahl-Londonerin. "Von MTV nach Mekka - Wie der Islam mein Leben änderte" (List-Verlag) soll als persönlicher Beitrag zum Dialog der Religionen verstanden werden. Im Interview erzählt die 43-jährige TV-Journalistin und Heilpraktikerin ihre spannende Geschichte, verrät, warum sie sich so sehr über den neuen Moderationsjob beim Spartensender Travel Channel Deutschland (seit 25. Mai via Eutelsat Kabelkiosk on air) freut und sagt, was sie vom deutschen Fernsehen hält.



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 24.05.2009, 10:56


    "Das Buch der Weisungen für Frauen" ("Kitab ahkam al-nisa")
    Die Muslima als Sklavin
    Der "Verlag der Weltreligionen" billigt Frauenunterdrückung
    http://www.sueddeutsche.de/95N388/2901619/Die-Muslima-als-Sklavin.html

    Viel ist in diesen Tagen von Toleranz und Dialog die Rede. Ob auf dem Kirchentag, beim Verfassungsjubiläum oder in der Debatte über den Hessischen Kulturpreis, den die christlichen Preisträger nicht zusammen mit Navid Kermani entgegennehmen wollten. Manchen ist dabei klar geworden, dass Dialog und Toleranz ohne Differenz unnötig, ja gegenstandslos sind. Vielfach hält sich aber auch eine Stimmung, wonach mit der Proklamation grundsätzlich guter Absichten, bei sonstigem Machenlassen und Nichthinschauen, dem Toleranzgebot am schönsten Genüge getan sei.

    Quote: Sind das die für alle Ewigkeit verbindlichen Schariaregelungen?
    Oder ist es doch erforderlich, das VERSTÄNDNIS der ewig gültigen Prinzipien neu zu überdenken.

    Allah ist Absolut - Qur'an ist Qur'an - Sunnah ist Sunnah - der Mensch ist der Mensch - der ist relativ - schwach erschaffen ...

    Einander Gewand zu sein - führt in die Sklaverei hinein?

    Die Alten in Ehren - sollten sie den jungen Alten die Zukunft verwehren?

    Hier wird es radikal - es geht zur Reform - es bedarf der Anstrengung enorm - denn viele finden es toll, ja genial - andere zu verknechten, sie ganz zu entrechten -
    doch Gottes wirklicher Sklave macht sich und andere FREI - so ist der Wille der Allmacht - ER SEI ! http://www.iphpbb.com/board/ftopic-93510334nx17659-47.html#888



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 25.05.2009, 14:32


    http://www.igmg.de/verband/presseerklaerungen/artikel/stellungnahme-der-igmg-zum-religionsbuch-saphir-5-6.html

    Stellungnahme der IGMG zum Religionsbuch „Saphir 5/6“

    I) Diskussionen zum Islamischen Religionsunterricht (IRU)

    Seit mehr als drei Jahrzehnten wird darüber diskutiert, ob und wie den muslimischen Schülern ein Islamischer Religionsunterricht (IRU) in den öffentlichen Schulen erteilt werden soll. Die grundgesetzlichen Vorgaben bezüglich des ordentlichen Religionsunterrichts und der mögliche Beitrag dessen zur Integration der muslimischen Schüler stellen die Ausgangslage dieser Diskussion dar. Bereits 1984 war sich die Kultusministerkonferenz über die Notwendigkeit des IRU einig. Trotz dieses Einvernehmens ist es bisher nicht dazu gekommen, dass muslimische Schüler in den Genuss eines eigenen Religionsunterrichts im Sinne von Artikel 7 Absatz 3 des Grundgesetzes gekommen sind.


    Dass bislang noch kein Ergebnis erzielt wurde, ist auf die Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Landes- und Bundespolitik und den grundgesetzlichen Vorgaben zurück zu führen. Zu diesen nicht umgesetzten Vorgaben gehört einerseits, dass islamische Religionsgemeinschaften in alle Phasen der Planung und Umsetzung des IRUs mit einbezogen werden müssen und dem Staat hierbei lediglich eine Kontrollfunktion zukommt. Doch die laufenden Bemühungen und die Konzipierung von Modellversuchen finden bislang stets ohne die islamischen Religionsgemeinschaften statt. Diese seien keine anerkannten Religionsgemeinschaften und somit nicht befähigt, Religionsunterricht zu erteilen, so das wiederholt bemühte Argument.

    Ein weiterer Diskussionspunkt ist die inhaltliche Ausrichtung des Unterrichts. Im Hinblick darauf, ob der IRU bekenntnisorientiert abgehalten werden soll, so wie es das Grundgesetz vorsieht oder vielmehr einen islamkundlichen Charakter haben soll, scheiden sich zwischen den Vorhaben der Länder und den Erwartungen der islamischen Religionsgemeinschaften die Geister.

    II) Saphir 5/6 – Analyse und Stellungnahme

    Im Kontext dieser Diskussionen wurde von Seiten einiger größtenteils muslimischer Pädagogen/innen nun ein Schulbuch – Saphir 5/6 – herausgegeben. Diese kommt bereits in den Pilotprojekten einiger Länder zur Anwendung. Das Buch soll im Unterricht der 5. und 6. Klassen eingesetzt werden. Die Bücher für die weiteren Jahrgänge sowie die dazugehörigen Handkommentare seien noch in Bearbeitung.

    Schon der erste Blick auf Aufbau und methodisch-didaktische Vorgehensweise lässt erkennen, dass es sich bei der Autorenschaft um Leute vom Fach handelt. Unterstützt wird dieser Eindruck von dem qualitativ guten Material und den zahlreichen Bildern und Zeichnungen, die auf den ersten Blick für die gelungene Arbeit des Verlags sprechen. Bei einem Vergleich der überschaubaren Menge an Schulbüchern für den IRU kann man anhand der genannten Aspekte dieses Buch vom Ansatz her zwar als positiv beurteilen. Bei genauerer Betrachtung lassen sich jedoch konzeptionelle Ansätze erkennen, die Fragen bezüglich den vom Grundgesetz beabsichtigten Zielen aufwerfen sowie dem Selbstverständnis und den Erziehungszielen der muslimischen Religionsgemeinschaften zum Teil erheblich widersprechen. Dazu gehört sowohl die Diskrepanz zwischen einem bekenntnisorientierten und einem islamkundlichen Ansatz (1.) als auch die interreligiöse Ausrichtung (2.) des vorliegenden Lehrbuchs. Diese konzeptionellen Grundlagen spiegeln die Schwierigkeit wider, den Vorgaben der Länder und des Bundes auf der einen Seite und den Ansprüchen und Erfordernissen der Muslime auf der anderen Seite gerecht zu werden. Dies lässt sich insbesondere an dem verwendeten Bildmaterial und den Zeichnungen (3.), aber auch an der Sprache und Begriffsverwendung (4.) festmachen.

    1. Bekenntnisorientiert und kundlich distanziert?

    Um Art. 7 III GG Genüge zu tun, reicht es keinesfalls aus, dass der Islam Gegenstand des IRU ist.[1] Er muss „in konfessioneller Positivität und Gebundenheit“ erteilt werden.[2] Von zentraler Bedeutung ist es, dass die grundlegenden Überzeugungen des Islams als Glaubenswahrheit, also die Inhalte des Bekenntnisses, als bestehende Wahrheiten vermittelt werden. Religionsunterricht wird vom Lehrer aus dem Glauben heraus, nicht aus der Distanz heraus gestaltet,[3] der Lehrer vermittelt, was geglaubt werden soll.[4] Ein islamkundlicher Unterricht, in dem beispielsweise die islamische Geschichte aufgearbeitet werden soll, oder die Kultur eines islamischen Landes vorgestellt wird oder Arabisch gelernt wird, ist kein Religionsunterricht.[5]

    Vor dem Hintergrund dieser Ausführungen erscheint Saphir 5/6 im Hinblick auf das Ziel, den muslimischen Schülern/innen ihre Religion im Sinne eines Bekenntnisses zu vermitteln, an vielen Stellen Mängel aufzuweisen. Ein Kennzeichen der islamkundlichen Ausrichtung des Buches ist zum Beispiel die fehlende Vermittlung der Praxis des Islams. Die Schüler, die bereits in das Alter hineinwachsen, in dem das tägliche Gebet geboten ist, lernen kaum Einzelheiten über die Gebetswaschung oder die Art und Weise der Verrichtung des Gebets. Diese so wichtigen Aspekte des islamischen Alltags werden mit kurzen und groben Darstellungen abgearbeitet. Beispielsweise wird nur die Anzahl der Pflichtabschnitte (Farz) des täglichen Gebets erwähnt (S. 49, „Telefonnummer Gottes“) und die Gebetswaschung auf die Pflichten reduziert.

    Diese Konzipierung führt unter anderem dazu, dass dem Kind, ohne das es vorher ausreichend über das Gebet informiert worden ist, in dem jeweiligen Kapitel bereits Problemsituationen bezüglich der Verrichtung des Gebets herangetragen werden. Mit anderen Worten: Das Buch stellt, bevor es dem muslimischen Schüler das Gebet näher gebracht hat, bereits die „Probleme” mit dem Gebet und die Ausnahmesituationen vor. (Vgl. S. 50)

    Ferner findet in diesem Zusammenhang ein fließender Übergang von Duâ (Bittgebet) zu Salâh (Gebet) statt, ohne dass klare Definitionen und Unterscheidungen gemacht werden. Zieht man in Betracht, dass die äußere Form und die Voraussetzungen (Farz bzw. Sunna) des Gebets (Salâh) nur oberflächlich behandelt werden und insgesamt der Aspekt der geistigen Zuwendung zu Gott im Vordergrund steht, wird der Eindruck erweckt, dass das Gebet letztendlich nur zur seelischen Bindung und Erinnerung an Allah dient und die rituelle Form sowie die einzelnen Pflichten dabei nicht von Bedeutung sind. (Vgl. Kapitel 4, S. 42ff.)

    Seiner Bedeutung entrissen und kaum mit Informationen versehen ist der Abschnitt auf Seite 52, in dem das Freitagsgebet in direktem Vergleich mit dem bedeutsamen Wochentag anderer Religionen behandelt wird. Während gemäß dem interreligiösen Charakter des Buches (siehe Punkt 2.) der Samstag der Juden und der Sonntag der Christen ein wenig erläutert wird, stellt man bei den Informationen über den Freitag der Muslime fest, dass nur erwähnt wird, dass er für die Muslime ein Tag der Versammlung ist. Welche Bedeutung der Freitag und das Freitagsgebet haben, warum Muslime sich an diesem Tag versammeln und wie das Gebet verrichtet wird, sind wichtige Informationen, die gänzlich ausgelassen werden.

    Nicht zuletzt schlägt sich die konzeptionelle Ausrichtung des Buches auf die Sprache nieder. An keiner Stelle wird von „unserem Dîn (Glaube)“, „unserem Propheten“ oder „unseren Schwestern und Brüdern“ gesprochen.


    2. Interreligiosität

    Hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung des Buches ist die Interreligiosität ebenfalls ein wesentliches Merkmal. An vielen Stellen wird der Islam quasi als einer von vielen Wegen dargestellt, und die Grenzen zwischen den Religionen werden allzu sehr verwischt. Dabei sollte ein Religionsbuch zum Islam, zumal für Schüler der fünften und sechsten Klassen, in erster Linie vom eigenen Selbstverständnis ausgehen, um sich auf dieser Grundlage den anderen Religionen zu nähern und etwaige Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erläutern. Erst auf dieser Grundlage könnte eine „kritische Distanz zum Islam“ entwickelt werden, die laut Harry Harun Behr, Mitherausgeber des Buches, schon zum Konzept des Buches gehöre. Es ist also zu überlegen, inwieweit eine solche Herangehensweise der pädagogisch sinnvollen Bekenntnisvermittlung des Islams entgegenkommt.

    Im ersten Kapitel werden die Glaubensbekenntnisse anderer Religionen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis zusammen erwähnt (S. 17). Während jedoch die Glaubensbekenntnisse anderer Religionen vollständig angegeben werden, wird beim islamischen Bekenntnissatz das Bekenntnis zum Gesandten Gottes Muhammad (saw) weggelassen, wodurch es unvollständig bleibt. Bemerkenswert ist, dass, so sehr dieses Thema an anderer Stelle behandelt wird, in einem islamischen Religionsbuch für Kinder gerade dieser Aspekt an dieser Stelle vernachlässigt wird. Diese Vorgehensweise, die möglicherweise dem interreligiösen Anspruch des Buches gerecht werden soll, relativiert einen elementaren islamischen Glaubensgrundsatz.

    Genau diesen Aspekt findet man auch in dem Bild auf Seite 167. Der Zeichner vereint auf diesem Bild nicht nur die Gebetshäuser der Religionen in einem Gebetshaus, sondern auch die Symbole der Religionen in einem einzigen zentralen Symbol. Dass dem gemeinsamen Gebetshaus der Name „Pax“ zugeschrieben wird, verbildlicht geradezu die Grenzen verwischende, fast schon synkretistische Züge annehmende interreligiöse Ausrichtung des Buches.

    Betrachtet man das Alter und die Leseerfahrungen der Kinder als auch ihr Wissen bezüglich des Korans und des Islams, so wird man feststellen können, dass auch die Vorgehensweise auf Seite 119 – nämlich die Abbildung von Koran- und Bibelzitaten in arabischer Schrift, ausgeschmückt mit traditionell-islamischen Motiven – beim Kind dazu führen wird, eine solche Nähe zwischen den Religionen wahrzunehmen, die gerade in dem dargestellten Kontext äußerst überdehnt und folglich irreführend ist. Der treffend ausgesuchte Koranvers (Sure Nisâ, Vers 171: „Der Messias, Jesus, Sohn der Maria, ist nur der Gesandte Gottes und sein Wort.“), der an sich einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Christentum und dem Islam darstellt, wird in dieser Darstellung geradezu ausgehöhlt.

    Sicherlich sollte der Religionsunterricht auch interreligiöse Aspekte beinhalten, insbesondere zur Darstellung der anderen Religionen und vor allem im Hinblick auf unser pluralistisches Gemeinwesen. Diesem Anspruch wäre aber auch dadurch gedient, dass die anderen Religionen inhaltlich und gestalterisch so dargestellt werden, dass insbesondere das Selbstverständnis sowohl der eigenen als auch der anderen Religionen (auch aus deren Binnenverhältnis) zutreffend dargestellt wird und gemeinsame Verantwortungen im gesellschaftlichen Miteinander auf Grundlage dieser vermittelt wird.


    3. Bilder und Zeichnungen

    In Saphir 5/6 lassen sich bei einer genauen Betrachtung bedenkliche, unangemessene Inhalte erkennen. Insbesondere einige Bilder und Zeichnungen sind unpassend. Die Auswahl der Bilder lässt erkennen, dass solche, die in Bezug zum Islam bzw. zu Muslimen stehen, aufgrund ihrer Aussage allgemein negativ einzustufen sind und eher eine Abneigung und Antipathie zum Islam und zu Muslimen hervorrufen. Darüber hinaus sind Bilder und Zeichnungen vorhanden, die einen irreführenden Charakter haben und zu falschen Assoziationen bezüglich der islamischen Vorstellung eines bestimmten Sachverhalts vermitteln. Anhand der Positionierung der Bilder lässt sich generell feststellen, dass Bilder über den Islam im Vergleich zu anderen Religionen minder vordergründig und von untergeordneter Bedeutung dargestellt sind. (Beispiele: S. 56, 113, 114, 169)


    Beispielsweise ist im Abschnitt über die Hidschra (S. 78ff.) die Auswahl an Bildern nicht recht gelungen. Denn während die Hidschra als Beweggrund eine religiös-politische Unterdrückung hat, werden anhand von Bildern recht harmlose Trennungsmotive präsentiert, was aber irreführend ist und den Sinn der Hidschra verdeckt.


    Bedenken bezüglich der Eignung des vorliegenden Buches für den bekenntnisorientierten IRU wecken auch die dargestellten Engel auf den Seiten 56, 58 und 59, die nicht der Vorstellung im Islam entsprechen. Denn hierbei handelt es sich größtenteils um Bilder christlicher Prägung. Diese Merkmale werden nicht in den islamischen Quellen erwähnt, sodass dem Kind ein Bild von Engeln vermittelt wird, die nicht der eigenen Tradition entstammen. An dieser Stelle werden also die Grenzen der einzelnen Religionen bezüglich der Vorstellung von Engeln verwischt.


    Des Weiteren gibt es Beispiele, in denen Muslime und der Islam mit negativen Aspekten in Verbindung kommen: der Junge, der die Schule schwänzt und vom Kaufhausdetektiv dabei erwischt wird, heißt Tarik (S. 132); Allah erlaube, dass Kinder geschlagen werden dürfen (S. 116); der Junge, der aktiv in einen Gewaltakt verwickelt ist, heißt Jamal (S. 129); ein Kopftuch tragendes Mädchen beschwert sich darüber, dass der Bruder es in der Familie besser hat (S. 162). Hier stellt sich die Frage: Ist dies tatsächlich die Lebenswirklichkeit der Muslime in Deutschland? Werden hier nicht typische Stereotype fortwährend geprägt?


    Dass in einer derartigen Häufigkeit versucht wird, anhand von negativen Beispielen und Klischees Kinder zur Diskussion anzuregen, ist mehr als unangebracht. Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um Schüler im Alter von 11-13 Jahren handelt, so wird man ohne weiteres folgern können, dass eine Differenzierung bei derart häufigen negativen Erscheinungsbildern nicht stattfinden kann. Diese Klischees über den Islam und Muslime werden dann eher als Tatsachen aufgenommen.


    Anhand der Verwendung von Bildern scheint auch – ob beabsichtigt oder nicht - eine unterschwellige Beeinflussung stattzufinden. Während in diesem Buch das klassisch islamische als eher unästhetisch dargestellt und scheinbar aus dem öffentlichen Leben verbannt wird, wird auf der anderen Seite den Schülern unter dem Kapitel „Muslime in Deutschland“ (S. 159ff.) ein alternatives Islamverständnis vorgestellt. Mit Lale Akgün („Islamexpertin“ der SPD) ist beispielsweise eine Modellfigur vorangestellt, bei der die breite Masse der Muslime, für deren Kinder dieses Buch konzipiert wurde, sich fragen wird, ob sie die am besten geeignete Person ist, stellvertretend für die Muslime in Deutschland abgebildet zu werden. Mit Dunja Hayali, einer arabischen Christin, die wahrscheinlich abgebildet wurde, weil sie Araberin ist und damit vermeintlich Muslima sein müsste, hat sich der Verlag schließlich einen groben Fehler erlaubt.


    4. Sprache und Begriffsverwendung

    Mit Saphir 5/6 wird den muslimischen Kindern eine neue Schreibweise für religiöse Begriffe vorgelegt, die eher in akademischen Kreisen bekannt ist und angewendet wird. Diese Schreibweise, als einfachstes Beispiel sei die Transkription des Wortes Koran mit dem Anfangsbuchstaben Q und Apostroph, also Qur’an, erwähnt, erschweren dem Schüler der fünften und sechsten Klasse die Rezeption der Texte erheblich und unnötig, zumal das Wort Koran sich im Deutschen mittlerweile durchgesetzt hat.


    Dass teilweise ungewöhnliche Schreibweisen wie „Sakariya“ statt „Zakariyya (as)“ oder „Zakarijja (as)“ und „Saka“ anstelle des allgemein üblichen „Zakât“ oder „Zakâh“ verwendet werden, ist verwirrend. Die Kinder, die auch mit der Schreibweise islamischer Begrifflichkeiten in ihrer Muttersprache konfrontiert werden, werden mit dieser Schreibweise eine weitere Variante erfahren und lernen müssen. Da diese Begriffe im Türkischen mit Z geschrieben werden und auch ins Deutsche so transferiert worden sind, wird nicht deutlich, welche Überlegungen dahinter stecken bzw. welchen Vorteil diese Schreibweise bringen soll.


    Problematisch sind ferner die Erläuterungen zu den Begriffen Sunna und Hadîth, beispielsweise im Wörterbuch (S. 188). Dass hier die Sunna als „Gewohnheiten Muhammads“ bezeichnet wird, die für viele Muslime als Vorbild gelte und worin sie ihm „gerne“ folgen möchten, scheint die Bedeutung der Sunna als Ganzes zu verkennen. Eine andere Stelle lässt sich auf Seite 50 finden. Dort heißt es in einem Dialog: „… Gott will es euch leicht machen, nicht schwer (2:185). Das gibt die Richtung an. Aber wie ihr euch selbst entscheidet, wenn ein Problem auftaucht, das hat Gott euch selbst überlassen, niemand braucht ein schlechtes Gewissen zu haben…“. Hier scheint die Sunna all zu leicht übergangen worden zu sein. Es lässt sich der Ansatz erkennen, wonach es fast schon gleichgültig erscheint, der Sunna des Propheten zu folgen. Dabei hat die Praxis der Sunna einen unersetzbaren Stellenwert in der islamischen Theologie und damit im Leben des Großteils der Muslime sowohl in Deutschland als auch auf der Welt. Eine Praxis des Islams ohne die Sunna ist nicht vorstellbar.


    III) Resümee

    Ohne Zweifel gebührt den Autoren Respekt und Wertschätzung für ihren Einsatz bei der Konzeption des vorliegenden Buches, zumal es sich bei dieser Arbeit, um eine auch aufgrund der politischen Umstände, aber trotz allem seit vielen Jahren versäumte Arbeit handelt.


    Saphir 5/6 ist anspruchsvoll ausgearbeitet. Jedoch ist es aufgrund der Diskrepanz zwischen einem bekenntnisorientierten und einem islamkundlichen Ansatz, der sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar macht, nicht für den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht geeignet. Genauso ist fraglich, inwieweit die verzerrende Darstellung der eigenen Religion eine pädagogisch sinnvolle Vermittlung des Islams gewährleistet. Nicht zuletzt manche Darstellungen und die verwendeten Bilder, durch die teilweise negative Assoziationen in Bezug auf die Muslime und den Islam hergestellt und bestärkt werden, lassen das Buch auch für den islamkundlichen Unterricht als überarbeitungsbedürftig beurteilen.

    --------------------------------------------------------------------------------

    [1] Vgl. Muckel, Islamischer Religionsunterricht und Islamkunde an öffentlichen Schulen in Deutschland, JZ 2001, 58, 59

    [2] BVerfGE 74, 244, 252

    [3] Muckel, Islamischer Religionsunterricht und Islamkunde an öffentlichen Schulen in Deutschland, JZ 2001, 58, 59

    [4] Schmitt-Kammler in Sachs Grundgesetz-Kommentar, Art. 7 Rn. 40

    [5] Schmitt-Kammler in Sachs Grundgesetz-Kommentar, Art. 7 Rn. 39



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 25.05.2009, 14:42


    Stellungnahme zum Artikel von Johan Schloemann

    „Die Muslima als Sklavin.
    Der ‚Verlag der Weltreligionen’ billigt Frauenunterdrückung“
    Süddeutsche Zeitung Nr. 117, Seite 13, 23./24. Mai 2009


    Johan Schloemann geht in seiner Rezension über das soeben im Verlag der Weltreligionen erschienene Buch „Ibn al-Djauzī, Das Buch der Weisungen für Frauen – Kitāb ahkām al-nisā’“ von unzutreffenden Voraussetzungen aus und argumentiert unzulässig ahistorisch, indem er den Charakter einer Textedition mit dem einer – aus heutiger Perspektive wertenden – „Kritischen Schrift“ im Sinne eines Essays, eines Traktats verwechselt. Eine Edition ist keine Affirmation; sie hat die Aufgabe, einen bestimmten Text, in diesem Fall ein rechtshistorisches Werk aus dem 12. Jahrhundert, zugänglich zu machen. Ein solcher Text gibt weder die Ansichten des Übersetzers und Herausgebers noch die des Verlags wieder. Der Kommentar der Edition hat die zum Textverständnis nötigen Informationen, Erläuterungen zu liefern, von der Entstehungsgeschichte über Einzelerklärungen bis zur Rezeptionsgeschichte. Nichts anderes bietet die vom Rezensenten inkriminierte Edition des „Buchs der Weisungen“.


    Kaum ein an historischen religiösen Texten interessierter Leser wird sich von einem Werk des Mittelalters unmittelbar auf unsere Zeit übertragbare Weisungen erwarten – auch dann nicht, we nn ein Text mit „Weisungen für Frauen“ – wörtlich: =E 2Rechtsvorschriften für Frauen“ – betitelt ist. Der Rezensent ist Opfer jenes Syndroms geworden, das den Islam als eine im „Mittelalter“ stehengebliebene Religion wahrnimmt, aus deren vormodernen Texten unmittelbar auf das muslimische Selbstverständnis der Gegenwart geschlossen werden kann. Mißt man das Werk statt an den in der Moderne erreichten Frauenrechten an den Vorgaben seiner eigenen Zeit, so stellt man fest, daß der Autor zu recht den Anspruch erhebt, eine Art Aufklär ung der Frauen über die im islamischen Recht über sie getroffenen Vorschriften bzw. die ihnen offenstehenden Optionen zu betreiben, das was man heute als Abschaffung des Rechts-Analphabetismus der Frauen bezeichnen würde. Ibn al-Djauzīs Buch präsentiert keineswegs ausschließlich rigorose Freiheitsbeschneidungen, sondern führt Leser und Leserin zugleich durch ein weites Panorama von Viten früherer – biblischer, vorislamisch-heidnischer und islamischer – Frauen, die als positive oder negative Vorbilder wahrgenommen werden sollen. Eine Bemühung des Autors, die durchaus nicht nur das Rechtsobjekt Frau im Blick hat, sondern sich auch anteilnehmend an Leserinnen wendet, die sich mit Stolz auf herausragende Geschlechtsgenossinnen berufen können.

    Wie der Titel des Buches besagt, handelt es sich um Rechtsvorschriften aus dem Kontext einer Religionskultur mit einem kanonischen Religionsgese tz. Der Rezensent würde nicht im Ernst erwarten, daß der Kommentar zu der im Verlag der Weltreligionen erscheinenden Edition der Mischna sich von den dortigen Freiheitsbeschränkungen der Frauen explizit distanziert. Oder daß auch Schriften der Kirchenväter, die entscheidende Vorbilder gerade für die islamischen misogynen Anschauungen geliefert haben, im Kommentar auf ihre ethische Gültigkeit hin kontrolliert werden. Das ist nicht Aufgabe des Kommentars, vielmehr sind solche Reflexionen Thema einer se paraten Essay-Reihe. Die Editionsreihe traut vielmehr dem interessierten Leser selbst zu, sich ein Urteil zu bilden.


    Der Verlag der Weltreligionen sieht seine Aufgabe auch in Publikationen, die neben allen Gemeinsamkeiten die Differenzen zwischen den Religionen aufweisen. Um einen wirklichen Dialog zu erreichen, muß auch kontroverses Material bereitgestellt werden. Der Text von al-Djauzī ist ein – nun glücklicherweise in deutscher Sprache vorliegendes – Zeugnis für das Denkens des 12. Jahrhunderts, ein Zeugnis, das im arabischen Raum diskutiert wird und auch deutschen Lesern wichtige Einsichten vermitteln kann.

    Verlag der Weltreligionen / Angelika Neuwirth

    Am 24.05.2009 um 16:49 schrieb Irmgard Pinn:

    http://www.sueddeutsche.de/95N388/2901619/Die-Muslima-als-Sklavin.html

    23.05.2009 04:25 Uhr

    Die Muslima als Sklavin
    Der "Verlag der Weltreligionen" billigt Frauenunterdrückung


    Viel ist in diesen Tagen von Toleranz und Dialog die Rede. Ob auf dem Kirchentag, beim Verfassungsjubiläum oder in der Debatte über den Hessischen Kulturpreis, den die christlichen Preisträger nicht zusammen mit Navid Kermani entgegennehmen wollten. Manchen ist dabei klar geworden, dass Dialog und Toleranz ohne Differenz unnötig, ja gegenstandslos sind. Vielfach hält sich aber auch eine Stimmung, wonach mit der Proklamation grundsätzlich guter Absichten, bei sonstigem Machenlassen und Nichthinschauen, dem Toleranzgebot am schönsten Genüge getan sei.

    Ein besonders frappantes Beispiel solch pseudo-verständnisvoller Blindheit liefert jetzt der "Verlag der Weltreligionen". Dieser vor zwei Jahren begründete Ableger des Suhrkamp Verlages hat nämlich soeben ein bemerkenswertes Dokument muslimischer Frauenverachtung erstmals auf Deutsch publiziert.

    Es handelt sich um "Das Buch der Weisungen für Frauen" ("Kitab ahkam al-nisa") des islamischen Rechtsgelehrten Ibn al-Djauzi (auch al-Gauzi oder al-Jawzi geschrieben) aus dem 12. Jahrhundert. Ibn al-Djauzi, der in Bagdad zeitweise unter dem Schutz des Kalifats lehrte, gehörte den Hanbaliten an, einer besonders konservativen und strengen Rechtsschule des sunnitischen Islams. In seinen Vorschriften für das Leben der frommen muslimischen Frau und des Umgangs mit ihr beruft er sich auf frühere islamische Autoritäten, "so dass der Text", wie die neue Ausgabe erklärt, "durch die Aufnahme von Traditionen und ihrer Tradentenketten mit der Vergangenheit und somit mit der Heilszeit verbunden ist und dadurch bindend wird".

    Nachdem also die kanonische Bedeutung des Werkes geklärt ist (der Klappentext des Verlages spricht von den "gültigen islamischen Vorschriften und Bestimmungen für Frauen"), kann es losgehen: Die Frau soll zu Hause bleiben. Die Frau soll noch nicht einmal aus dem Fenster schauen, "denn sie sieht die Männer, und man kann nicht sicher sein, ob deren Anblick ihr Schaden zufügt, so wie der ihrige die Männer verstört". Wenn eine Frau zum Festtag ausgeht, "soll sie einen Mann niemals grüßen". Ein Mädchen soll möglichst früh verheiratet werden, am besten an einen Cousin. Wenn die Frau sich dem Willen des Mannes hartnäckig widersetzt, "soll er sie schlagen, aber nicht heftig".

    Ferner sollen laut Ibn al-Djauzi Mädchen der Genitalverstümmelung unterzogen werden. "Die Beschneidung", heißt es da, "ist Pflicht bei Mann und Frau". Allerdings soll dabei nur so viel abgeschnitten werden, dass der "Genuss" beim Geschlechtsverkehr nicht ganz "versiegt". Insgesamt gilt: "Die Frau muss wissen, dass sie für ihren Ehemann wie ein Sklave ist. Sie verfügt nicht über sich selbst, noch über seinen Besitz außer mit seiner Erlaubnis. Sein Recht kommt vor ihrem und dem ihrer Verwandten. Sie muss immerzu bereit sein, ihn zu erfreuen mit allen Mitteln der Reinlichkeit. Sie soll sich aber nicht vor ihm wegen ihrer Schönheit rühmen, noch ihn für etwas Hässliches an ihm tadeln. (. . .) Eine Frau muss (. . .) die Kränkungen des Mannes erdulden, wie ein Sklave sie erträgt."

    So unappetitlich all dies ist - skandalös ist an dieser Publikation nicht, dass der Text der "Weisungen für Frauen" überhaupt in deutscher Sprache zugänglich gemacht wird. Als historische Quelle ist er ja aufschlussreich. Auch andere heilige Schriften, darunter das Alte wie das Neue Testament, spiegeln die traditionelle Herabsetzung der Frau wider; im Islam "sind die Vorschriften des Familien- und Personenstandsrechts in ihrer klassischen Interpretation und Handhabung von einem eindeutig patriarchalischen Verständnis der Geschlechterrollen geprägt, wie es auch in abendländischen Rechtsordnungen über lange Zeit vorherrschte", schreibt Mathias Rohe in seiner neuen Studie "Das islamische Recht. Geschichte und Gegenwart" (Verlag C. H. Beck, 2009). Und trotz Gleichberechtigungsgebot unseres Grundgesetzes, das an diesem Samstag vor sechzig Jahren in Kraft trat, blieb noch bis 1957 das sogenannte Letztentscheidungsrecht des Mannes im Bürgerlichen Gesetzbuch bestehen: "Dem Manne steht die Entscheidung in allen das gemeinschaftliche eheliche Leben betreffenden Angelegenheiten zu. Er bestimmt insbesondere Wohnort und Wohnung."

    Nein, skandalös an dem Vorgehen des Verlags der Weltreligionen ist vielmehr, dass diese "Weisungen für Frauen" heute, im Jahr 2009, ohne irgendeine ernstzunehmende historisch-kritische Distanzierung herausgebracht wurden. In Nachwort und Kommentar der Edition wird die immense sozialpraktische Wirkung solcher diskriminierenden Vorschriften - also die Unterdrückung und Misshandlung von Millionen muslimischer Frauen - mit keinem einzigen Wort beim Namen genannt. Stattdessen heißt es, das Buch von Ibn al-Djauzi sei "als Ratgeber oder guideline für die muslimischen Frauen konzipiert - ein Brevier für alle Lebenslagen".

    Obwohl der Kommentar selbst von einer Frau geschrieben wurde - die Übersetzerin und Kommentatorin, Hannelies Koloska, ist Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Arabistik der Freien Universität Berlin und arbeitet dort in einem Sonderforschungsbereich zu den "ästhetischen Dimensionen der arabischen Sprache" -, wird die unerträgliche Frauenverachtung, die bis heute vielen als Gebot ihrer Gesetzesreligion gilt, in der Edition kleingeredet, verharmlost oder verschwiegen. Der höchst defizitäre Kommentar, der jede kritische Einordnung, jede sozialhistorische Wirkungsgeschichte vermissen lässt, lobt etwa, wo es um die Gewalt des Ehemanns als Bestrafung der Frau geht, dass der Autor "die Erlaubnis zu schlagen durch seine Ausführungen einschränkt und in den meisten Fällen als kein probates Mittel ansieht". Zur Forderung der Beschneidung der Frau vermerkt der Kommentar, sie sei "unter den islamischen Rechtsgelehrten stets heftig umstritten" gewesen: Kein Wort davon, was diese Forderung bis heute anrichtet.

    Und all dies sind keine Versäumnisse, sondern Programm. So verwahrt sich die Editorin dagegen, dass Ibn al-Djauzi "in älteren Werken der westlichen Wissenschaft (. . .) häufig als unversöhnlicher religiöser Polemiker und Fanatiker dargestellt" wurde, sowie gegen eine "von außen an den Text herangetragene Geschlechterkonzeption". Und der Klappentext schwärmt vom "ersten Autor der islamischen Welt, der versuchte, den von der offiziellen Bildung ausgeschlossenen Frauen grundlegendes religiöses Wissen zu vermitteln und sie an der islamischen Gelehrsamkeit teilhaben zu lassen".

    Der Verlag der Weltreligionen, der von der "Udo Keller Stiftung Forum Humanum" unterstützt wird, hat eigentlich seriöse Herausgeber für seine Quelleneditionen religiöser Texte. Er hat einen klugen Programmleiter und einen respektablen wissenschaftlichen Beirat (für den Islam ist dort Angelika Neuwirth zuständig, Professorin für Arabistik an der Freien Universität, bei der die Editorin als Mitarbeiterin tätig ist). Um so unverständlicher, dass ein solches Machwerk wie die Edition des "Buchs der Weisungen für Frauen", das gegen die wissenschaftlichen Standards und gegen den Geist unserer Verfassungsordnung gleichermaßen verstößt, in dieser Form erscheinen konnte: als Musterbeispiel falsch verstandener interkultureller Toleranz.
    JOHAN SCHLOEMANN



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 14.08.2009, 16:51


    Das Medina des Propheten Gegenwart werden lassen
    Eine unkritische Auswahlausgabe des Hadith
    Tilman Nagel
    http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/buchrezensionen/das_medina_des_propheten_gegenwart_werden_lassen_1.3322250.html

    «Eine Mischna wie die Mischna der Schriftbesitzer!» Mit diesen tadelnden Worten soll der zweite Kalif, Omar, der von 634 bis 644 herrschte, reagiert haben, als ihm bekannt wurde, dass einige seiner Glaubensgenossen das niederzuschreiben begannen, was man sich über Mohammed erzählte. (Ähnlich wie die Mischna die mündlichen religionsgesetzlichen Überlieferungen des Judentums schriftlich fixierte.) Neben dem Koran, den Omar in einer autoritativen Fassung zusammenzustellen befohlen hatte, sollte es seiner Überzeugung nach keine weiteren normativen Texte geben. Wie Mohammed zu seinen Lebzeiten entschied auch der Kalif nicht ausdrücklich durch den Koran geregelte Fragen gemäss eigener Einsicht. Omars Ablehnung wurde jedoch von vielen jungen Prophetengenossen unterlaufen, die den Propheten und seine Sache nur als triumphierend erlebt hatten und nun, dank den ersten grossen Eroberungen, unter schwärmerischer Berufung auf Mohammed die Zeit der Erfüllung ihrer religiös-politischen Träume gekommen glaubten.


    Unstimmigkeiten
    Nicht unter den alten Kämpfern, zu denen sich Omar rechnete, keimte also die typisch islamische Literaturgattung des Hadith auf. Sie fand zunächst den meisten Widerhall unter den Kriegern, die in die eben gegründeten Heerlagerstädte strömten und die noch kaum mit dem Islam in Berührung gekommen waren. Gegen Ende des 7. Jahrhunderts entdeckten schliesslich die Nachfahren der alten Prophetengenossen im Hadith das Ausdrucksmittel, mit dem sie ihre, wie sie meinten, unbefriedigende Stellung im Omaijadenreich beklagten und sich in die «gute alte Zeit» unter dem Propheten zurückversetzten. Hatte der Prophet nicht in der unmittelbaren Rechtleitung durch Allah gestanden? War das, was Mohammed angeordnet hatte, daher nicht unanfechtbar richtig gewesen, weil von Allah selber so gewollt? Grosse Mengen an Erzählstoff über Mohammed wurden nun in einzelne Episoden zerlegt, somit aus ihrem geschichtlichen Zusammenhang herausgelöst und in die Form normativer Aussagen gebracht, in denen Mohammed als Sprecher oder als Hauptakteur auftritt. Auch die Entscheidungen, die Omar nach eigenem Ermessen getroffen hatte, erschienen jetzt als durch Omar verbürgte Anweisungen Mohammeds.

    Obwohl dieses Material, eben das Hadith, zahlreiche Unstimmigkeiten und Anachronismen aufwies, wie der Orientalist Ignaz Goldziher 1899 belegte, galt es im Sunnitentum, das im ausgehenden 7. Jahrhundert entstand, als authentisches Zeugnis des Lebens und Denkens der Mohammedschen Urgemeinde. Man nahm jetzt an, dass von Mohammed unablässig normsetzende Äusserungen und Handlungen ausgegangen seien, die ebenso unablässig von seiner Umgebung aufgenommen und überliefert worden seien. Die Vorreiter des Sunnitentums begannen in dem Glauben zu leben, dass es dank dem Koran, vor allem aber dank dem Hadith möglich sei, nach dem Vorbild des Propheten das ganze Dasein an der «göttlichen Rechtleitung» zu orientieren, und sie forderten von den Machthabern, dass ihre Herrschaft ebendieser Richtschnur folgen müsse. So werde es gelingen, das Medina des Propheten erneut Gegenwart werden zu lassen; jeder Muslim, dem unter Nennung der – oft fiktiven – Kette der Bürgen ein Hadith vorgetragen werde, gewinne eine spirituelle Verbindung mit der vom Heil erfüllten Zeit «am Anfang».

    Die sunnitische Religionsgeschichte ab dem 8. Jahrhundert ist im Wesentlichen die Geschichte der Beglaubigung dieser Annahme. Sie wird zur Grundlage der Rechtsprechung und der Herrscherpraxis, spätestens ab dem 10. Jahrhundert auch des gelebten Alltags der Mehrheit der Muslime. Eine wichtige Etappe auf diesem Weg stellt die Schaffung umfangreicher Sammlungen des Hadith dar, denen ein kanonischer Charakter zugeschrieben wird. Sie werden noch heute von den Sunniten als Auskunftsquellen herangezogen und bestärken sie in der Überzeugung, für alle erdenklichen Gebiete des Daseins über die ewig wahre gottgegebene Richtschnur zu verfügen.

    Von der Entstehungsgeschichte und von der Eigenart der Literatur des Hadith erfährt der Leser, der einen der anzuzeigenden Bände aufschlägt, leider gar nichts. Ihm wird nur die sunnitische Glaubensansicht mitgeteilt, der gemäss das Hadith ein getreuer Spiegel der Verhältnisse der Urgemeinde sei, die authentische Überlieferung vom rechtgeleiteten Reden und Handeln Mohammeds. Das Literaturverzeichnis, das der diesbezüglichen Einführung zugeordnet ist, nennt trotzdem die orientalistischen Grundwerke der Hadith-Forschung, deren Resultate ich skizziert habe, und könnte dem Leser somit vortäuschen, diese orientalistische Forschung habe die sunnitischen Glaubenslehren bekräftigt und nicht etwa in ein Zwielicht gerückt.

    Seine Auswahlübersetzung des Hadith solle zur Grundlage weiterer Forschung dienen, schreibt Adel Theodor Khoury. Damit komme ich zum zweiten gravierenden Mangel dieses Werkes: Khoury stellt seine ausgewählten Hadithe, was durchaus nützlich ist, nach Sachgebieten zusammen, deren Gliederung sich ungefähr an diejenige der kanonischen Sammlungen anlehnt. – Aber eben nur ungefähr! Wenn man ein bestimmtes Hadith herausgreift, wird einem nach dem deutschen Text lediglich mitgeteilt, dass sich die arabische Fassung zum Beispiel bei al-Buchari und Ibn Madscha finde. Der Leser erfährt nicht, wo genau innerhalb der jeweils Tausende von Einzelhadithen umfassenden Sammlungen. Nur unter grossen Schwierigkeiten, wenn überhaupt, kann man den jeweiligen Originaltext finden. Dabei gibt es das seit Jahrzehnten eingeführte Zitiersystem der Konkordanz von Arent Jan Wensinck. Warum benutzt Khoury es nicht?

    Weichgespült um des Dialogs willen?
    Viele Hadithe weichen von Sammlung zu Sammlung in Nuancen voreinander ab, was durchaus von Interesse ist; Khoury bietet in seinen Übersetzungen dagegen einen vereinheitlichten Text, ohne dass seine glättenden Eingriffe dokumentiert wären. Wieder fragt man sich nach dem Motiv einer solchen des gängigen wissenschaftlichen Standards spottenden Verfahrensweise. Soll sie im ahnungslosen Leser den Eindruck wecken, er habe ein nicht hinterfragbares Korpus an Informationen über Mohammed und seine Urgemeinde vor sich? «Urkunde der islamischen Tradition» heisst es ja denn auch im Untertitel.

    Das Hadith enthält, wenn man es im Urtext und ohne Rücksicht auf die durch Khoury nirgends begründete Auswahl liest, eine unüberblickbare Fülle von den Europäer des 21. Jahrhunderts befremdenden Aussagen. Dieser Umstand scheint Khoury ein Ärgernis zu sein, und damit stossen wir auf das ausserwissenschaftliche Interesse, das ihn beseelt: Der Dialog zwischen Muslimen und Christen soll (laut Vorwort) gefördert werden – was eine «Weichspülung» dieses kantigen Stoffes nützlich erscheinen lassen mag. Der Rezensent ist allerdings entschieden der Ansicht, dass Wahrhaftigkeit, auch wenn sie zunächst schmerzt, diesem Ziel weitaus dienlicher wäre; und er ist ratlos, wem er die Arbeit mit diesem Werk ohne erhebliche Vorbehalte empfehlen soll.


    Der Hadith. Urkunde der islamischen Tradition, ausgewählt und übersetzt von Adel Theodor Khoury. Band I: Der Glaube. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, 456 S., Fr. 84.90. – Band II: Religiöse Grundpflichten und Rechtschaffenheit. Ebd. 2008, 395 S., Fr. 84.90.



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 16.08.2009, 13:59


    Buchrezensionen auf islam.ch von Hamit DURAN

    http://www.islam.ch/typo3/index.php?id=185
    Auf der Originalseite die Links für die vollständigen Rezensionen anklicken.


    Elisabeth Gusdek Petersen: Grosny–Zürich und zurück
    Datum: 16.08.2009 12:04

    Porträts von fünf Jugendlichen aus Tschetschenien.

    Randa Abdel-Fattah: Und meine Welt steht Kopf
    Datum: 15.05.2008 22:26

    «Manchmal kommt es mir fast so vor, als hätte das Stück Stoff auf meinem Kopf X-Men-mäßige Qualitäten. Die Leute reagieren so, als wären irgendwelche bizarren Superkräfte in die Mikrofasern mit eingewoben. Kräfte, die muslimische Mädchen in UVOs verwandeln, in Unidentifizierbare Verschleierte Objekte. Die aus einer von uns eine von denen machen. Und so gern ich Superheldenkräfte hätte, ich will kein UVO sein.»

    Muhammad Asad: Islam am Scheideweg
    Datum: 09.03.2008 20:28

    «[...] und es ist nicht für diejenigen geschrieben, für die der Islam nur eines von mehreren, mehr oder weniger nützlichen, Schmuckstücken des sozialen Lebens ist; vielmehr für jene, in deren Herzen immer noch ein Funke der Flamme lebt, die bei den Gefährten des Propheten brannte – die Flamme, die erst den Islam als soziale Ordnung und kulturelle Errungenschaft gross machte.» (Muhammad Asad)

    Peter Ziehlmann: Basel – Pristina, oder die Blutrache in der Schweiz
    Datum: 03.05.2007 07:43

    Eine verzweifelte Mutter erschiesst den Partner ihrer Tochter auf offener Strasse. Ein Ehrenmord in der Schweiz? Peter Zihlmanns leicht lesbarer Tatsachenbericht basiert auf einem Mordprozess vor dem Basler Strafgericht, der Im Jahre 2002 stattfand.

    al-waha – erster islamischer Kinderbuchverlag in der Schweiz
    Datum: 04.04.2007 21:23

    Im Juni dieses Jahres konnte der erste schweizerische islamische Kinderbuchverlag seine Buchpremiere feiern. Mit viel Liebe und Sorgfalt wurden von und für Muslime vier Erstlingswerke erstellt. Wir stellen diese Bücher kurz vor und versuchen, in einem Interview mit der Verlagsleiterin Afaf Hassan, etwas mehr über die Entstehungsgeschichte und die Zukunftspläne herauszufinden.

    Nina Hössli (Hrsg.): Muslimische Kinder in der Schule
    Datum: 04.04.2007 21:21

    Das «National Coalition Building Institute» (NCBI) hat u.a. in Zusammenarbeit mit engagierten Musliminnen und Muslimen das Buch «Muslimische Kinder in der Schweiz» herausgebracht. Es richtet sich in erster Linie an Personen, die in der und für die Schule tätig sind: Lehrpersonen, Schulleitungen, Behörden etc. Anlässlich einer Vernissage mit Podiumsdiskussion wurde das Werk am 16. November 2005 an der Pädagogischen Hochschule Zürich einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

    ZIF (Hrsg.): Ein einziges Wort und seine grosse Bedeutung
    Datum: 02.04.2007 09:03

    «Qawwâmun 'alâ» und «wa adribûhunne», diese zwei Ausdrücke welche im 34. Vers der Sura An-Nisa vorkommen sorgen für viel Wirbel unter Muslimen und Nichtmuslimen. Angeblich sollen sie den Vorrang der Männer vor den Frauen belegen und ihnen die Erlaubnis zur körperlichen Züchtigung ihrer Ehefrauen geben.

    Claude-Alain Humbert: Religionsführer Zürich – 370 Kirchen, religiös-spirituelle Gruppierungen, Zentren und weltanschauliche Bewegungen der Stadt Zürich
    Datum: 02.04.2007 09:01

    Auf rund 600 Seiten befasst sich der Autor mit Entstehungsgeschichte, Lehre, Organisation und Verbreitung von Kirchen, Orden, muslimischen, buddhistischen, hinduistischen und anderen religiösen Gemeinschaften, Freikirchen, spirituellen Vereinigungen, Ufo-Bewegungen und viele anderen.

    Lise J. Abid: Journalistinnen im Tschador – Frauen und gesellschaftlicher Aufbruch im Iran
    Datum: 02.04.2007 08:59

    Ein hochinteressantes Buch von Jamila Abid, das die Hintergründe der iranischen Gesellschaft auf eindrückliche Art und Weise schildert.

    Philpp Dreyer: Allahs Kinder sprechen Schweizerdeutsch
    Datum: 01.04.2007 23:01

    Die Muslime bilden mit über 200’000 Angehörigen unterschiedlichster nationaler Herkunft die zweitgrösste Religionsgemeinschaft in der Schweiz. Trotzdem wird die Präsenz von Muslimen – auch von Muslimen Schweizer Herkunft – immer noch als etwas Fremdes, nicht zu dieser Gesellschaft Gehörendes empfunden.



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 25.08.2009, 13:08


    Vierzeiler eines Derwischs, neu übersetzt: Gipfel der Liebe

    http://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/2009/08/Vierzeiler-eines-Derwischs-neu-%C3%BCbersetzt-Gipfel.html

    Ralf Julke
    24.08.2009

    Gipfel der Liebe.

    Wer heute vom Islam spricht, hat meistens Bilder von Zerstörung, Hass und Leid vor Augen. Das, was herauskommt, wenn eine Religion politisiert wird und Fundamentalisten "im Namen Gottes" ihre Vorstellungen einer "richtigen Welt" verwirklichen. Dass da noch mehr ist, ist nachzulesen. Selbst in 800 Jahre alten Gedichten.

    Solchen, wie sie etwa der iranische Dichter, Schriftsteller, Dozent und Herausgeber Ali Ghazanfari schreibt – und auch schon auf deutsch veröffentlicht hat im Engelsdorfer Verlag. Er lebt und arbeitet in Teheran und bemüht sich mit seinen Möglichkeiten um den deutsch-iranischen Kulturaustausch. Das, was dann immer noch eine Gesprächsbasis bietet, wenn die Politik versagt.

    Nun hat Ali Ghazanfari sich an eine Übersetztung Rumis gewagt, einem der drei weltberühmten Dichter des klassischen Persien – Hafis und Omar Chajjam heißen die anderen beiden. Gerade kleinere Verlage widmen sich diesen Dichtern immer wieder, die auch für ein Bild vom Islam stehen, das Jahrhundertelang auch in Deutschland dominierte – einem sinnenfrohen, weltoffenen, fast märchenhaften Islam. Das hat seinerzeit nicht nur Herder und Goethe fasziniert, das lebt selbst in den Märchen Wilhelm Hauffs.

    Maulana Dschalal ad-Din, genannt Rumi (der "Römer") lebte von 1207 bis 1273, wurde in Balch im mittelalterlichen Chorasan (heute Afghanistan) geboren und starb in Konya, heute in der Türkei gelegen. In Konya, an der dortigen Universität ("Madrasa") hatte er auch lange Zeit seinen Lebensmittelpunkt als Gelehrter, dort wurde er auch in den Sufismus eingeführt, einer methaphysischen Richtung im Islam, die eng mit der Übernahme des Islam durch die Perser im ersten Jahrtausend zusammenhängt. Man geht davon aus, dass die Wurzeln noch viel tiefer liegen, nämlich im alten persischen Gnostizismus.

    Mit dem Islam erhielt er seine ganz spezielle Ausformung, auch wenn verschiedene Autoren davon ausgehen, dass der Sufismus als "esoterische Wahrheit" in allen Religionen zu Hause ist. Im Zentrum steht dabei immer die Liebe - und da wird's dann kompliziert. Denn diese Liebe, die zuallererst Liebe zu Gott ist, ist auch Liebe zur Welt, nämlich zur Welt, in der sich Gott manifestiert. Und er ist Liebe zu den Brüdern. Und er spielt – so wie das Hohe Lied in der Bibel – mit der Liebe zur Geliebten oder zum Geliebten. Die in Rumis Texten auch immer wieder verschmilzt mit der Liebe zur Welt, in der der/die Geliebte zu Hause ist – oder fehlt.

    Man ahnt schon, welche komplexen Bilder da auf den Übersetzer lauern, wenn er es mit einem wie Rumi zu tun bekommt, dessen Leben 1244 durch den Derwisch und Geliebten Schams-e Tabrizi völlig aus den Angeln gehoben wurde. Und so findet sich in den Vierzeilern, die Ali Ghazanfari ausgewählt hat, auch so ziemlich jeder Ton von Ekstase bis Trauer, Wehklage um die Nicht-Anwesende, Freude an den Spuren Gottes, Zwist mit der Welt. Manches sogar ganz putzig übersetzt: "Ist das Zwiegespräch mit Doofen nicht wie ein leerer Topf?"

    Viele der übersetzten Verse haben noch eigene Anmerkungen, in denen Ghazanfari andeutet, welche Bilder und Bedeutungen hinter den übersetzten Versen stecken, wie die Weltsicht der Sufis anklingt, wie aber auch der Bilder- und Bedeutungsreichtum des Farsischen eine eindeutige Übersetzung oft fast unmöglich macht. Da klingt eine Verszeile zwar ganz wie eine herrliche Liebeserklärung: "Dein Schatten ist lieblicher als der des Paradiesbaumes." Aber wer da unter der Tuba sitzt, dem Paradiesbaum, ist auch derjenige, der ins Paradies kommt.

    Was nicht heißt, dass Liebe so einfach ist. Auch nicht für den Derwisch: "Fang keine Liebe an! sagte ich dem Herz. – Mach nicht erneut die Türe von hundert Leid und Kummer auf!" Aber wer will das verhindern? Wer offenen Herzens ist, den erwischt die Liebe sowieso irgendwo. Und der findet, wenn er sucht, auch Verszeilen, die auch nach bald 800 Jahren noch überraschend neu klingen. Wie gerade erst gefunden.

    "Ich bin trunken, Mond ist verliebt, die Nacht verrückt." Das Mond in diesem Fall die Geliebte ist, steht dann wieder in der Anmerkung. Manche Anmerkung ist selber so kompliziert, das man den Verdacht hegen darf, dass sich noch viele Übersetzer vergeblich mühen werden, Rumis Verse endgültig ins Deutsche zu transferieren. Irgendeine Bedeutung, eine Assoziation, die im Persischen mitklingen, gehen wohl jedes Mal verloren.

    Was andersherum wahrscheinlich genauso ist – mit den richtig guten deutschen Dichtern.

    "Gipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi", übersetzt von Ali Ghazanfari, pernobilis edition im Engelsdorfer Velag, Leipzig 2009, 16 Euro.



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 25.08.2009, 14:55


    Islamophobie in Österreich -
    "ein längst überflüssiges Werk"
    http://www.antropologi.info/blog/ethnologie/2009/islamophobie-in-oesterreich

    Trotz zunehmender Islamophobie scheint das Thema immer noch nicht richtig aufgearbeitet zu sein. Nun haben sich Kultur- und Sozialanthropologen, Theologen, Kommunikations-, Politik-, Rechtswissenschaft und Islamwissenschaftler zusammengetan und einen Sammelband zur Islamophobie in Österreich herausgegeben. “Ein längst überflüssiges Werk", schreibt das Onlinemagazin Kismet.

    Laut Kismet-Autor Ferdinand Lughofer zeigt das Buch vor allem, dass das Phänomen der Islamophobie nicht nur aus der rechten Feder kommt:

    Wenn also darüber diskutiert werden soll, wie verhindert werden soll, dass die neuen JungwählerInnen zur FPÖ überlaufen, dann ist sich nicht nur die Frage zu stellen, was die islamophoben Werbesprüche wie “Daham statt Islam” und “Abendland in Christenhand” dazu beitragen, sondern auch, inwieweit nicht Medien und Schulbücher zur Islamophobie einen Beitrag leisten.

    Die Zeitschrift Die Furche interviewt Politikwissenschaftler Farid Hafez, der das Buch zusammen mit John Bunzl herausgegeben hat. Hafez lokalisiert ein Hauptproblem im Nationsverständnis in Österreich, Deutschland und der Schweiz, das sich stark von Großbritannien oder den USA unterscheidet. Es sei ausgrenzend:

    Die Österreicher sind in der Mehrheit der Fälle weiß, hellhäutig, katholisch oder zumindest christlich. Die Selbstverständlichkeit, einen Muslim als Österreicher zu sehen, ist in der Gesellschaft nicht wirklich vorhanden. Der Muslim ist der Ausländer. Auch wenn es um Konvertierte geht oder um Muslime der zweiten und dritten Generation. Man sieht das im Bild der Öffentlichkeit. Es ist immer noch undenkbar in Österreich eine Nachrichtensprecherin zu haben, die Kopftuch trägt, oder einen Nachrichtensprecher, der Mustafa heißt.

    In Großbritannien zum Beispiel wird man schon bei der Ankunft in Heathrow von einem Sikh, einer jungen Frau mit Kopftuch oder einem pakistanischen jungen Mann mit drei Meter langem Bart begrüßt und kontrolliert. Um diese Sichtbarkeit, die diese jungen Menschen dort in der Öffentlichkeit und im öffentlichen Dienst haben, ist bei uns einfach nicht vorhanden.


    >> weiter in der Furche

    Das Buch hat - und das unterstreicht ja genau einer der Hauptaussagen der Herausgeber - bisher zu keiner grossen Medienresonanz geführt. Eine Runde Googlen gab jedenfalls keinen einzigen Treffer bei Tageszeitungen.

    Das erinnert an den Fall Marwa el-Sherbini. Die Hijab-tragende Apothekerin ist am 1. Juli 2009 Opfer von Islamophobie geworden. In einem Gerichtssal in Dresden war sie mit mindestens 18 Messerstichen ermordert worden. Mehr noch als die Tat war das Schweigen der Medien ein Ausdruck von Haltungen, die mehr studiert werden müssen. Dazu hat Silvia Horsch auf nafisa.de eine interessante Medienanalyse geschrieben, siehe Der Mord an Marwa el-Sherbini – Verschleierungen und Versäumnisse. Einen ausgezichneten Nachrichenüberlick gibt es auch auf musafira.de, u.a. Nachrichtenupdate zum Mord an Marwa el-Sherbiny Nr.4 sowie auf Omar Abo-Namous’ Too Much Cookies Network, u.a. Mord an Marwa El-Sherbini: Migranten sind schuld?. Die Zeit schreibt mittlerweile, dass der Mord die Stadt Dresden zu verändern beginnt, siehe Die Stille nach dem Schuss. Und der Tagesspiegel berichtet Dresden plant Ehrung für tote Marwa.

    SIEHE AUCH:

    Wenn christliche Terroristen töten

    Schiffauer: “Die Deutschen haben nur auf jemanden wie Kelek gewartet”

    Buchbesprechung: Unser merkwürdiger Umgang mit “Fremdem”

    Ein Ethnologe aus Pakistan bei den Deutschen in Sauberteich

    Militarisation of Research: Meet the Centre for Studies in Islamism and Radicalisation



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 05.09.2009, 00:27


    Buchvorstellung: "Feindbild Moslem"
    von Kay Sokolowsky

    Von dem Medienkritiker Kay Sokolowsky, der beispielsweise durch seine ebenso pointierte wie bissige Abrechnung mit Alice Schwarzer bekannt wurde, ist in den letzten Tagen das Buch Feindbild Moslem erschienen. Wie man es von diesem Autor erwarten durfte, handelt es sich dabei um eine ebenso scharfe wie wortgewaltige Analyse der Islamophobie in unserer Gesellschaft.

    Sokolowsky beginnt seine Analyse mit dem Kapitel "Die Angsthaber". Darin veranschaulicht er an dem derzeit wohl drastischsten Beispiel antimuslimischen Fremdenhasses, zu welchen Extremen die Islamophobie in unserer Gesellschaft bereits geführt hat: mit den verschiedensten Zitaten aus dem rechtsradikalen Hetzblog "Politically Incorrect". Solche oft schon in absurder Übersteigerung rassistischen Zitate – inzwischen fester Bestandteil längst nicht mehr allein in den Kommentaren, sondern auch in den redaktionellen Beiträgen dieses Blogs – verwendet Sokolowsky im Verlauf seines Buches immer wieder zur Illustration der dahinterstehenden Geisteshaltung. In einer Passage stellt er sogar Ausschnitte aus redaktionellen PI-Beiträgen und Ausschnitte aus Hitlers "Mein Kampf" einander gegenüber, was erschreckend deutlich macht, wie schwer unterscheidbar beide voneinander sind.

    Weiterlesen: http://arnehoffmann.blogspot.com/2009/08/buchvorstellung-feindbild-moslem-von.html



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 07.09.2009, 12:49


    Eine Kritik des Buches "Islamophobie in Österreich" von John Bunzl und Farid Hafez und - weiter unten - eine kleine Anmerkung des Autors Rüdiger Lohlker.

    http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=24&Param_Red=11987


    "Islamophobie" in Österreich?
    Karl Pfeifer

    Das von John Bunzl und Farid Hafez herausgegebene Sammelwerk vereint sehr unterschiedliche Arbeiten, deren Stoßrichtung aber klar ist: Es gibt eine Islamophobie, auch wenn es keine genaue wissenschaftliche Definition dieses Begriffs gibt.

    Bereits im Vorwort wird die Klage laut, "weder Parteien noch Regierungsmitglieder"äußerten sich zu einem neonazistischen Spruch über "Jud" und "Moslembrut" geschmiert auf die Außenmauer des ehemaligen KZ-Mauthausen. Die Herausgeber nehmen dies als Beweis für eine "exemplarische Negierung des Vorhandenseins eines Hasses gegenüber MuslimInnen in der österreichischen Öffentlichkeit".

    Immerhin hat der höchste Repräsentant des Staates, Bundespräsident Heinz Fischer in einem publik gemachten Schreiben an das Internationale Mauthausen Komitee seiner Empörung über diese Schmierereien Ausdruck verliehen und geschrieben: "Mein Büro hat mit dem Innenministerium in der Angelegenheit Kontakt aufgenommen und ich kann Ihnen versichern, dass die Ermittlungen der Sicherheitsbehörden auf Hochtouren laufen. Selbstverständlich werden die Täter im Falle der Ergreifung entsprechend zur Verantwortung gezogen werden..."

    Als die Grazer FPÖ-Politikerin Dr. Winter 2008 Muslime als Zielscheibe ihrer Polemik wählte, was ja doch eine ganz andere Bedeutung hat als eine noch so symbolträchtige Schmiererei, haben Politiker, Religionsgemeinschaften und Medien eindeutige Erklärungen abgeben und die weisungsgebundene österreichische Staatsanwaltschaft.- die in Fällen der antisemitischen Verhetzung sich in der Regel zurückhält - wurde im Fall von Dr. Winter sofort tätig.

    Die Herausgeber haben versäumt den Lesern mitzuteilen, dass der Beitrag von Matti Bunzl bereits 2008 in einem anderen von John Bunzl herausgegebenen Sammelband erschienen ist.[1], was nicht die einzige Sekundarverwertung in diesem Band bleibt.

    "Der US-amerikanische Anthropologe Matti Bunzl" hat den Verantwortlichen für den leider weit verbreiteten Antisemitismus unter - vor allem jugendlichen - Muslimen in Europa gefunden: "Nun jedoch gibt Israels Politik in der Auseinandersetzung mit den Palästinensern Europa erneut den Freibrief, Juden offen zu verachten".

    Stellen Sie sich vor, was geschehen würde, wenn jemand den folgenden Satz publizieren würde: "Die Tatsache, dass Christen in muslimischen Gesellschaften diskriminiert und in der Gegenwart gelegentlich bei Pogromen und Selbstmordattentaten massakriert werden, gibt Europa den Freibrief, Muslime offen zu verachten".

    Den Muslimen unterstellt er nicht differenzieren zu können zwischen dem Staat Israel und den Juden in Europa, die in der Regel nicht an Wahlen in Israel teilnehmen und genauso wenig für die dortigen Zustände verantwortlich sind wie z.B. die aus der Türkei stammenden Österreicher für die Unterdrückung und Diskriminierung der Kurden.

    Wer allerdings nur andeutet, dass gewisse Vorbehalte gegen Muslime mit dem im Namen dieser Religion verübten Terror und mit den krassen Menschenrechtsverletzungen in arabischen und muslimischen Ländern zu tun haben könnten, wird in diesem Buch angeprangert. Für Juden und Israel gilt ein anderer Maßstab.

    Matti Bunzl konstruiert zwei Lager, die Alarmisten, die nicht gewillt sind, die Augen vor Antisemitismus unter Linken und Muslimen zu verschließen, die er zu den Rechten und den Unterstützern von Präsident Bush rechnet. Denen stellt er die "Denier", also die Leugner des Antisemitismus entgegen, "obwohl dieser Begriff nicht besonders zutreffend ist, da niemand unter diesen tatsächlich die Realität des Antisemitismus bestreitet".

    Bestreiten tut das zwar niemand, herunterspielen und verharmlosen allerdings schon. Das tut auch Matti Bunzl. Er lässt die Leugner verweisen "auf die relativ geringe Zahl tatsächlicher Fälle physischer Gewalt" gegen Juden.

    Natürlich wenn man Antisemitismus - wie das nicht nur einige Linke und Islamisten tun, auf den Nationalsozialismus beziehungsweise auf physische Gewalt gegen Juden beschränkt, dann kann man die Augen zumachen.
    Das hat auch Matti Bunzl bemerkt.

    Tatsache ist aber, dass unter denen, die physische Gewalt gegen Juden in Europa anwenden in einigen Ländern junge Menschen mit muslimischen Hintergrund überproportional vertreten sind.

    Nehmen wir zum Beispiel, die Gewalt die in französischen Vorstädten gegen Juden angewandt wird. Matti Bunzl tröstet: "Wenn junge, ausgegrenzte Muslime französische Juden angreifen, dann nicht aus dem Interesse heraus ein ethnisch reines Frankreich zu schaffen". Und diese Gewalt sei "Ausdruck antikolonialen Kampfes".

    Ob die Anwälte der zumeist aus jungen Muslimen bestehenden Gang der Barbaren, die den Pariser Juden Ilan Halimi zu Tode folterten, solche abstruse "Erklärungen" zur
    Verteidigung ihrer Mandanten benutzten, wage ich zu bezweifeln. Laut Matti Bunzl leben wir in Europa auf einer großen Insel der Seligen, auf der man die judenfreundlichen Reden einiger Politiker als bare Münze nehmen soll.

    Dass in diesem Europa Synagogen und jüdische Zentren, Kindergärten und Schulen nicht wegen Rechtsextremisten, sondern wegen Terroristen mit muslimischen Wurzeln bewacht werden, nimmt er freilich nicht zur Kenntnis, denn das würde ja die behauptete Parallele zwischen mörderischen Antisemitismus und "Islamophobie" ad absurdum führen.

    Er sieht in Europa schon die Nationalstaaten verschwinden und die Juden als die idealen Vertreter dieses multikulturellen Europas. Matti Bunzl verharmlost auch, wenn er (wider besseren Wissens?) behauptet "die breite Masse in Europa" wäre entsetzt "über das Gespenst Antisemitismus".

    Schade, dass wir von dieser breiten Masse in Österreich wenig bemerken und dass alle repräsentativen Umfragen in Europa einen hohen Anteil von Antisemiten in verschiedenen europäischen Ländern dokumentieren. Auch davor schließt der Anthropologe Matti Bunzl seine Augen.

    Er stellt sogar der FPÖ einen Persilschein aus, weil doch Jörg Haider die "Präambel" Anfang Februar 2000 unterzeichnete und weil "Peter Sichrovsky, Sohn von Holocaustüberlebender und prominentes Mitglied der Wiener jüdischen Gemeinde" Karriere in der FPÖ machen konnte. Matti Bunzl möchte uns glauben machen, für "eine solche Partei" ist einen jüdischen Funktionär zu haben "keine unbedeutende Sache".

    Die antisemitische Hetze des Jörg Haider gegen Ariel Muzicant wird von Matti Bunzl als "andauernde Streitigkeiten zwischen Haider und Ariel Muzicant" gesehen.

    Wer zum Beispiel auf die antisemitische Hetze Haiders während der Wahlkampagne in Wien 2001 hinweist, der
    "verkennt jedoch die enorme Wandlung" der FPÖ.

    Matti Bunzl bringt das Zitat eines FPÖ Politikers, der aus dem "Bereich" seiner
    "jüdische[n] Freunde" erlebt,
    "das[s] die entsetzt sind, entsetzt über das hohe Maß an muslimischer Präsenz".

    Er erwähnt jedoch nicht die Tatsache, dass die jüdische Gemeinde Österreichs die muslimfeindliche Hetze der FPÖ mehrfach öffentlich verurteilt hat, denn auf eine minimale Fairness und Ausgewogenheit legt Matti Bunzl keinen Wert.

    Als Beweis für das von ihm gesehene "Gespenst Antisemitismus" meint er: "Tatsächlich gibt es keine politische Partei von Bedeutung, die derzeit für ein spezifisch antisemitisches Programm eintritt, selbst unter den zahlreichen rechtsextremen Bewegungen des Kontinents".

    Nun auch wenn der "US.-amerikanische
    Anthropologe" Europa aus der Vogelperspektive sieht und politische Programme überbewertet, hätte doch ein Blick in die Reisewarnungen des State Department genügt, um festzustellen, dass es in unserem Nachbarland Ungarn nicht empfohlen wird Kontakt zur Ungarischen Garde zu haben, die "dank ihrer radikalen nationalistischen Botschaft der Intoleranz gegenüber Juden, Roma und Homosexuellen Zuspruch" erhält.

    Und die Garde wurde von der rechtsextremistischen Partei Jobbik gegründet, die ständig postuliert "Ungarn darf nicht Palästina werden" und fast 15% der Stimmen bei den Wahlen zum europäischen Parlament erhalten hat. Leider ist der aggressive Antisemitismus in Ungarn nicht auf diese Gruppe beschränkt, aber ein Blick darauf und auf die Passivität der EU in diesem Fall genügt, um die Verlogenheit des folgenden Satzes festzustellen: "Dringlicher [als der Antisemitismus K.P.] jedoch ist die Frage der Islamophobie, sowohl hinsichtlich der Zukunft Europas wie hinsichtlich der geopolitischen Gesamtlage".

    Bemerkenswert ist die "diskursanalytische Analyse" [Tautologie!] eines Interviews "des Grünen Bundesrat [sic!] Efgani Dönmez" von Farid Hafez, dem er "islamophobe Diskursstrategie" vorwirft. Dönmez hat u.a. "Kameltreiber aus Anatolien" erwähnt. Das wurde zu Recht von Grünen kritisiert. Wenn aber Dönmez einiges am islamischen Religionsunterricht kritisiert, dann befindet er sich auf solidem Grund. Es gab in letzter Zeit einige Skandale, so musste ein Wiener Islamlehrer wegen Antisemitismus entlassen werden und das - was positiv zu bewerten ist - aufgrund von Beschwerden von Eltern. Es gibt keinen plausiblen Grund Dönmez deswegen zu kritisieren. Auch ist nicht zu leugnen, dass Islamisten hier "eine Parallelgesellschaft forcieren".

    Dönmez hat mit seinem Beitrag auf reale Probleme aufmerksam gemacht, die weniger mit der Religion Islam und viel mit der Stellung bildungsferner Einwanderer aus der Türkei zu tun hat. Von aus dem Iran stammenden muslimischen Einwanderern und ihren Nachkommen hört man in der Regel nichts von Ausgrenzung. Jeder Hinweis auf reale
    Probleme von bildungsfernen Einwanderern soll tabuisiert werden und Dönmez hat mit einer unpassenden und unbedachten Äußerung dem noch Vorschub geleistet.

    Rüdiger Lohlker untersucht einen islamfeindlichen Blog in Österreich, in dem "hauptsächlich islamfeindliche Bücher" beworben werden. Und er beanstandet: "Dann findet sich in einem langen Posting ein Interview mit der israelischen Autorin Bat Yeor wieder, die eine Konstruktion der 'dhimmitude' erdacht hat, die dazu dienen soll, die Superioritätsansprüche 'des Islams' gegen Nichtmuslime bezeichnen und inzwischen pejorativ in islamfeindlichen Kreisen verwendet wird".

    Eine seltsame Bemerkung des Islamwissenschaftlers Lohlker, der damit einfach versucht die Praxis in muslimischen Ländern Nichtmuslime zu diskriminieren in Vergangenheit und Gegenwart als "Konstruktion" hinzustellen...

    Die Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer sieht in ihrer Einführung in die Islamwissenschaft keine Konstruktion der dhimmitude, sondern schildert präzise was der Begriff bedeutet: "Nach Koran 9,29 sollen die Ungläubigen (unter den Schriftbesitzern) solange bekämpft werden, bis sie 'klein' sind und eine nicht näher spezifizierte Abgabe entrichten". Im Verlauf der islamischen Eroberungen wurde den Nichtmuslimen zumeist ein Angebot gemacht, das dann vertraglich festgehalten wurde: Schutz (dhimma; daher der Begriff "Schutzbefohlener", Sgl. *immñ, im Dt. häufig Dhimmi, für den dauerhaft im islamischen Herrschaftsbereich lebenden Nichtmuslim) von Leib, Leben, Besitz und (eingeschränkter) Kultausübung gegen variable Abgaben.[...] Deutlich blieb das Bestreben nach Abgrenzung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, ausgedrückt vor allem in Kleider- und Haartracht". [2]

    Und wie steht es mit dhimmitude 2009? Nun die Islamisten -und die gibt es, auch wenn irgendwelche
    Islamwissenschaftler sie wegretuschieren wollen - halten daran fest.

    Die FAZ berichtet über Kirgistan am 23. Juli 2009 "Die guten Argumente der Islamisten" über Sandschjar, einen lokalen Anführer der in allen zentralasiatischen Staaten verbotenen "Islamischen Partei der Befreiung" - Hizb ut-Tahrir al Islamijja, der erklärt, wenn der Diktator Karimow stürze, dann werde nicht nur im Fergana- Tal, sondern bald auch in ganz Zentralasien der Gottesstaat verwirklicht und schließlich die islamische Weltrevolution kommen: "Aber wir sind keine Unmenschen, den Christen werden wir vorschlagen, zum Islam überzutreten, und wenn sie ablehnen, dürfen sie weiter in streng umrissenen Grenzen ihren Glauben ausüben, müssen aber für dieses Recht eine Sondersteuer an uns leisten".
    Zu viel Toleranz sei nicht angebracht, sagt Sandschjar: "Die Juden werden wir vernichten"
    Irgendwo hat die zuvor beteuerte Gewaltlosigkeit offenbar Grenzen.[3]

    Lohlkers Beitrag ist Teil einer in diesem Buch konsequent verharmlosten beziehungsweise geleugneten Realität.

    Eigenartig und nicht akademischen Gepflogenheiten entsprechend wenn ein Wiener Universitätsprofessor wie Rüdiger Lohlker einen bereits in der "Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes" publizierten Verriss des 2008 von Thomas Schmidinger und Dunja Larise herausgegebenes Buches über den politischen Islam in Österreich noch einmal in diesem Buch publiziert ohne auf die in der selben Nummer der "Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes" erschienene Replik von Schmidinger und Larise einzugehen. [4]

    Man erwartet von einem Sammelband auch unterschiedliches Herangehen an Probleme. In diesem Sammelband wurde das sicher nicht zufällig versäumt. Man erkennt die Absicht und ist enttäuscht.

    1 John Bunzl / Alexandra Senfft (Hg.): Zwischen Antisemitismus und Islamophobie. Vorurteile und Projektionen in Europa und Nahost VSA, Hamburg, 2008

    2 Krämer: Einführung in die Islamwissenschaft / WS 2003/4 Kurzprotokoll: Nichtmuslime unter islamischer Herrschaft
    http://userpage.fu-berlin.de/~islamwi/Nichtmuslime.pdf

    3 Die guten Argumente der kirgisischen Islamisten FAZ 23.7.09 http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E871EEA07D88A4B42B6FE884FA7F78C48~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    4 Zwischen "Aufklärungsfundamentalismus" und affirmativ verstandene Moderne
    Eine Replik auf Prof. Lohlkers Buchbesprechung
    http://homepage.univie.ac.at/thomas.schmidinger/php/texte/antwort_lohlker.pdf
    Rüdiger Lohlkers Rezension auf Islaminitiative
    http://www.islaminitiative.at/index.php?option=com_content&task=view&id=242&Itemid=29

    John Bunzl/Farid Hafez (Hrsg.) Islamophobie in Österreich, StudienVerlag, 2009, 224 Seiten


    "die jüdische" 29.08.2009 21:30

    http://lohlker.wordpress.com/2009/09/06/marchenstunde/

    Märchenstunde
    By lohlker

    Der im Juli angekündigte Band über Islamophobie hat einige Kritiken hervorgerufen, deren eine von Karl Pfeifer stammt (in juedische.at, wer mag, kann es suchen). Da Pfeifer unter den wenigen namentlich kritisierten auch mich erwählt hat, sei eine Antwort erlaubt.
    Pfeifer verbeißt sich in den Begriff der ‘dhimmitude’. Er stößt sich an einer kritischen Notiz zu einem historisch ungedeckten Konstrukt der Autorin Bat Ye’or und dem polemischen Gebrauch dieses Wortes in islamfeindlichen Kreisen. In bewusster Verdrehung versucht er diese Bemerkung mit der historischen Praxis der dhimma in Zusammenhang zu bringen, was herzlichen wenig mit dem aktuellen Gebrauch der ‘dhimmitude’ zu tun hat. Um das Verdrehen noch weiterzutreiben, bringt Pfeifer zusätzlich in Zitat eines Vertreters der Hizb at-tahrir und die Behauptung, ich würde solche Haltungen rechtfertigen. Diese blanke Lüge, mag die Praxis des Herrn Pfeifer und der „Jüdischen“ sein. Das niedrige Niveau solcher Art Journalismus lässt sich allerdings nicht wegretuschieren.
    Pfeifer kritisiert außerdem den Abdruck einer bereits erschienenen Rezension eines von Schmidinger/Larise als nicht akademischen Gepflogenheiten entsprechend. Nun ist diese Rezension durchaus modifiziert, was dem abgeneigten Rezensenten natürlich entgeht. Außerdem kritisiert er, auf die Antwort der HerausgeberInnen werde nicht eingegangen. Der aufmerksame Rezensent hat natürlich auch nicht bemerkt, dass gerade auf diese Replik im letzten Satz verwiesen wird. Und auf eine Replik nicht einzugehen, die die Rezension eigentlich nur bestätigt – wenn auch ungewollt – ist eigentlich eher ein Akt der Höflichkeit.
    Wenn diese Art von Argumentation den journalistischen Gepflogenheiten des Herrn Pfeifer entspricht, dann dürfte der Wert dieses Schaffens nicht sehr hoch anzusetzen sein.



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 23.09.2009, 09:09


    EURO ISLAM

    (hpd) Der Göttinger Politikwissenschaftler [b]Bassam TIBI präsentiert in seinem Buch „Euro-Islam. Die Lösung eines Zivilisationskonfliktes“ ein Modell, das die Integration liberaler Muslime bei gleichzeitiger Abgrenzung vom totalitären Islamismus möglich macht.[/b]

    So verworren leider die inhaltliche Struktur der Argumentation ist, so beachtenswert sind die inhaltlichen Begründungen eines solchen Integrationskonzepts auf Basis einer säkularen Demokratie mit individuellen Grundrechten.


    Weiterlesen: http://hpd.de/node/7777



    Re: REZENSIONEN

    M.M.Hanel - 17.10.2009, 21:22


    Rezension zu Muhammad ASAD "Der Weg nach Mekka"

    Murad Wilfried Hoffmann schreibt dazu: "Kein anderes Buch außer dem Koran selbst hat jemals mehr Menschen den Weg zum Islam gewiesen."

    Wenn auch aus diesen Worten ein wenig jener exzellente Dünkel spricht, welchen wir, die deutsche Sprache zelebrierenden Verehrer des geschriebenen Wortes des manchen pflegen, so mag dieses Zitat sich möglicherweise als ungewollte Prophezeiung erweisen.

    ASADS Buch ist nicht einfach eine Biografie eines eigenwilligen Juden, welcher seine religiösen Wurzeln verleugnet und vorgeblich seinen angestammten Traditionen den Rücken kehrt – vielmehr ist es tatsächlich eine sprachlich kaum zu überbietende Wegbeschreibung geradewegs ins Zentrum, in die Mitte, ins HERZ eines jeden nach wirklicher Wahrheit dürstenden Wanderers. Eine berührende, ergreifende Wegbeschreibung zur einzig möglichen Heimstatt, welche sich die absolute, transzendente eine, göttliche Individualität als Thron für die Herrlichkeit ihrer Allmacht erwählen mochte.

    Dieses Buch ist ein mit liebender Präzision und Einfühlsamkeit gefertigtes Schatzkästchen, welches Perlen von Weisheit, tiefem Wissen, aufrichtiger Einsicht, und noch vieler anderer kostbarer menschlicher Tugenden in sich birgt, deren Anblick alleine lehrt, dass Schönheit wirklich göttlichen Ursprungs ist.

    Ich kann mir nicht verwehren, einige dieser Kleinodien hier vor dem geistigen Auge des Lesers auszulegen.

    Wie eindringlich wird die Einsamkeit, die Unverbindlichkeit allen Mühens des im Westen lebenden Menschen beschrieben, wenn Muhammad Asad, brusttief, in sternerhellter arabischer Nacht in einem dunklen Brunnen mitten in der Wüste stehend, reflektiert: "Die Belange des Abendlandes … sie liegen mir so fern, dass es mir schon schwerfällt für die europäischen Zeitungen zu schreiben … denn sooft ich für sie schreibe, ist mir, als würfe ich einen Stein in einen bodenlosen Brunnen: der Stein versinkt in der dunklen, unsichtbaren Tiefe und nicht einmal ein Echo schlägt empor, mir zu verkünden, ob er sein Ziel erreicht hat …"

    Wie menschlich spannt der Autor den Bogen vom schicksalhaften Weg seines Urahns Abraham zur Wanderschaft durch das eigene Erleben, lässt uns einige Zeilen weiter teilhaben am kindlich unschuldigen Erfahren sinnlicher Eindrücke, schenkt uns ein Erinnern an unser eigenes Staunen, als wir als Kinder in die für uns gänzlich unbekannte, gar verführerische Welt des Erwachsenwerdens uns hineintreiben ließen.

    Auf den Punkt gebracht, erschließt er uns Erkenntnis, wenn er in Erinnerung an seine Suche nach wahrhafter Identität als junger Student schreibt: "Die Wissenschaft sagte: "Erkenntnis ist alles" – und vergaß dabei, dass Erkenntnis ohne sittliches Ziel nur zum Chaos zu führen vermag."

    Eine Seite weiter wird kurz, prägnant – Geist erhellend die Ära nach dem ersten Weltkrieg, der Geburtsstunde metaphysischer Spekulation in den Cafehäusern europäischer Metropolen beschrieben, der Geburtsstunde nihilistischer Psychoanalyse, verkrampfter Visionen jenseits von Gut und Böse, der Ausbruch aus der moralischen Enge des neunzehnten Jahrhunderts in die Freiheit des Körpers und in anschließende, schal schmeckende Ernüchterung.

    Wie schmeckt man den irdischen Wüstenwind und fühlt die geistige Verbundenheit der zwei Männer auf ihren Kamelen durch das weite Sandmeer reitend und beginnt die Verschmelzung menschlicher Widersprüchlichkeit zu wahrem Menschsein zu begreifen. Doch lassen wir Muhammad Asad und seinen treuen Begleiter Zayd selbst sprechen.

    "Du bist launisch wie ein badaui … wie ich selbst. Ändern wir denn unsere Entschlüsse unter dem Einfluß von Dschinnen? War es vielleicht ein Dschinn, der mir vor vier oder fünf Jahren jenen plötzlichen Entschluß einflüsterte, zu dir nach Mekka zu ziehen – und dir jetzt den Entschluß eingab, wieder nach Mekka zu wandern? Oder lassen wir beide uns solcherart von den Winden umhertreiben, weil wir nicht so recht wissen, was wir wollen?"
    "Nein, Zayd – wir beide, du und ich, erlauben es den Winden, uns umherzutreiben, gerade weil wir wissen, was wir wollen: unsere Herzen wissen es immer, auch wenn unsere Gedanken manchmal zu träge sind, um ihnen gleich zu folgen – aber am Ende holen die Gedanken die Herzen doch ein, und dann kommt es uns vor, als hätten wir einen neuen Entschluß gefasst …"

    Doch der fast schwärmerisch zu nennenden Worte sei es nun genug und des Lesers Zeit sei besser investiert dies Buch sich zu besorgen.
    Diese Wegweisung eines wahrhaften Menschen, eines Muslims in die Mitte jedes Lesers eigene Selbst. Diese Reise auf sich zu nehmen lohnt gewiss und der Allmächtige begleite Euren Weg!

    Hanel, 9.10.09

    Ein zum Islam konvertierter Jude wollte die muslimische Welt verändern.
    „Der Weg nach Mekka“ (Arte, Samstag, 23.15 Uhr) rekonstruiert den Lebenslauf eines gescheiterten Idealisten.
    VON THOMAS TRAPPE

    http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/sie-verdienen-diese-religion-nicht/

    Ein Leserbrief:

    Quote: 16.10.2009 14:25 Uhr:
    Von Marti:
    An der Uni Tübingen verkauft man ahnungslosen Studenten die Reformansätze Asads immer noch als "den Islam", weil die Profs nicht zugeben können, dass ihr Multikulti-Traum gescheitert ist.

    Also macht man weiter mit der alten Lebenslüge von der kurz bevorstehenden großen Islamreform, die alle Probleme lösen wird.

    Hat nicht damals, kurz vor dem Zusammenbruch Zara Leander gesungen: "Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen!"

    M.M.Hanel wrote: Muhammad ASADs Ansatz sind keine Reformansätze, sondern die Ergebnisse eines wahrhaften Menschen, die von Gott dem Menschen gegebene Verfassung in sich selbst, in der Schöpfung und in der Offenbarung frei zu legen, zu begreifen und anderen Menschen (in seinen Hauptwerken "der Weg nach Mekka" und "Die Botschaft des Korans") begreiflich zu machen. Dass viele dies nicht begreifen (wollen), ist durchaus begreiflich.



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 17.02.2010, 11:53


    „Islamfeindlichkeit – Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen“

    Den Ursachen einer Kollektivaversion gegenüber dem Islam auf der Spur
    VON: DR. MOHAMMED KHALLOUK

    Unser Gast-Autor ist Wissenschaftler an der Uni Marburg und hat für Gazelle Online das von Thorsten G. Schneiders herausgegebene Buch „Islamfeindlichkeit – Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen“ rezensiert.

    Zeitgenössische Islamophobie knüpft an historischen Vorurteilen an.

    Aktuelle Umfragen der verschiedensten Meinungsforschungsinstitute haben ergeben, dass keine Religion im Bewusstsein der Deutschen und Europäer so sehr mit Negativassoziationen belegt ist, wie der Islam. Dieses in unserer Gesellschaft verbreitete, lange Zeit ignorierte Phänomen der Islamfeindlichkeit wurde kürzlich als Anlass erkannt, seiner historischen Herausbildung, seiner Vielfältigkeit und seinen Auswirkungen auf den Grund zu gehen und in einem Sammelband mit Beiträgen von prominenten Vertretern der unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen an die Öffentlichkeit zu tragen. Resultat ist das von Thorsten G. Schneiders herausgegebene Buch „Islamfeindlichkeit – Wenn die Grenzen der Kritik verschwimmen“, in dem ein Bogen von der frühmittelalterlichen Verfemung des Propheten Mohammed bis hin zur aktuellen Islamhetze im Internet geschlagen wird.

    Weiterlesen:
    http://www.gazelle-magazin.de/newsdetails/article/1/1266309445.html



    Re: REZENSIONEN

    Anonymous - 13.04.2010, 20:01


    Quellen der Menschlichkeit
    Rezension von Muhammad Hanel
    http://www.amazon.de/Quellen-Menschlichkeit-Christen-Muslimen-gedeutet/dp/346636874X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1268218923&sr=8-1

    Dieses, über 300 Seiten lange Buch ist ein engagierter Aufruf, die natürliche, jedem Menschen innewohnende Menschlichkeit wieder zu entdecken. Die christlichen und muslimischen Verfasser haben sich alle Mühe gegeben, diesen Aufruf in leicht verständlicher und somit auch für Jugendliche geeigneter Sprache zu formulieren. Anhand ausgewählter Geschichten aus dem Alten, dem Neuen Testament und dem Qur'an wurde der gemeinsame Bezug über entsprechende Auslegungen hergestellt und erklärt.

    Wenn das Buch in erster Linie vielleicht für Leser gedacht ist, welche sich bislang nur wenig mit den theologischen islamischen oder auch biblischen Aussagen beschäftigt haben, ist bemerkenswert, mit welcher Kompetenz Jahrhunderte alte Tradition mit zeitgemäßem Textverständnis unkompliziert in Einklang gebracht wird. Dieses ist Buch ist definitiv eine Bereicherung für all jene, welche sich tiefschürfendes Studium schwerer Bücher ersparen möchten und dennoch die wesentlichen Inhalte der biblischen und qur'anischen Texte in universellem Kontext verstehen wollen, um derart gerüstet, bereit für eine gemeinschaftlich zu gestaltende, friedliche Zukunft zu sein.

    Sehr geeignet scheint mir dieses Buch für den interreligiösen schulischen Diskurs zu sein.

    Abhandlung über die Liebe
    von Ibn Arabi
    Rezension von Muhammad Hanel
    http://www.amazon.de/gp/product/3905272741/ref=cm_cr_rev_prod_img

    Muhiyuddin Muhammad ibn Arabis Buch, "Mekkanische Offenbarungen" mag wohl als sein Hauptwerk betrachtet werden. Das hier vorliegende, fast 280 Seiten zählende Buch, "Abhandlung über die Liebe", von Maurice Gloton mit großer Sorgfalt und Einfühlungsvermögen ins Deutsche übersetzt und vom Chalice Verlag herausgegeben, ist das Kapitel 178 aus Ibn Arabis Opus Magnum und vielleicht sogar das Herzstück daraus.

    Ist doch des Meisters Religion, der Islam, zur Gänze der Liebe zum Urquell allen Seins, dem Schöpfer aller Welten verpflichtet und verbunden.

    Natürlich ist es eine schier unmöglich anmutende Aufgabe, die mystische, die Allegorie in all ihrem Reichtum verwendende arabische Sprache al-Arabis in irgendeine andere Sprache und sei diese auch noch so differenziert, wie es das Deutsche ist, zu übertragen.

    Doch ist es dem Übersetzer, dem man seine Liebe, ja Hingabe an die Thematik anspürt, auf seltene Weise gelungen, durch die Wahl und Anordnung seiner Worte auch im Gemüt des Lesers Saiten zum Erklingen zu bringen, welche ihn die wahrhaftige Bedeutung wirklicher, selbstloser Liebe in zart erfühltem Schmerz erahnen lässt.

    Solcherart berührt, drängt es den Leser gleichsam, das bislang unberührte Gebiet sehnender Liebe zum Ewigen und dessen Liebe zum Vergänglichen weiter und weiter zu erforschen und sich der staunenden Betrachtung der Wortgemälde Ibn Arabis auszuliefern. Nicht selten wird es geschehen, dass der Leser - natürlich auch die Leserin - das Buch niedersinken lässt, um den aus der Lektüre gewonnen Anstoß aufzunehmen und in eigenen Gedanken fortzuspinnen , weiter und weiter ... bis ... um sich abrupt aus den Tiefen des eigenen, im Staunen verlorenen Selbst wieder zu erretten, die Lektüre wieder aufzunehmen, um von den, zu Buchstaben gewordenen Lippen des Meisters, so gut dies eben auf diese Weise möglich ist, in die Geheimnisse wahrer Liebe eingeweiht zu werden.

    Dieses Buch ist ein Buch für Liebende und solche die dies wirklich werden wollen.

    In der Liebe NUR ist die Einheit zu finden


    Tiere des Himmels
    Weisheitsgeschichten aus dem Islam

    REZENSION von Muhammad Hanel

    Mit, man möchte fast meinen, orientalischer Feinfühligkeit, islamischem Herz und europäischer Akribie hat Kathleen GÖPEL (Göbel) die wohl umfassendste Zusammenstellung über Tier relevante Texte aus dem islamisch, orientalischen Kulturraum in deutscher Sprache verfasst.
    Dabei schöpft sie aus den reinsten und relevantesten Quellen:
    dem Qur'an, den Ahadith, Texten von Ibn al Arabi, Rumi, Saadi, anderen Persönlichkeiten und aus den immer noch lebendigen Volkserzählungen und Märchen.

    Über 150 kleine Geschichten, geschmückt mit schwarz-weiß Abbildungen und klassischen Kalligraphien verführen uns zum Träumen und führen den Leser zum Denken.
    Eine Kostbarkeit welche nicht nur Einsicht schenkt in islamisch-orientalische Mystik, sondern auch eine beachtliche Bereicherung des Wissenstands zum Thema Islam darstellt.

    Muhammad Michael Hanel
    (stellvertretender Vorsitzender des Obersten Rates der
    Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich und offizieller Medienbeauftragter)

    http://www.peacock-buchverlag.de/seiten/deshimmels.htm


    "Pubertät - Wenn Erziehen nicht mehr geht"
    Partnerschaft anstatt Diktat - bestimmt ein guter Rat!,
    29. März 2010 - Rezension von M.M. Hanel

    Rezension übernommen von: Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht: Gelassen durch stürmische Zeiten (Gebundene Ausgabe)
    http://www.amazon.de/gp/product/3466308712/ref=cm_cr_mts_prod_img

    "Pubertät - Wenn Erziehen nicht mehr geht" ... so der Titel Jesper Juuls Buch ... so ist die Zeit der aufrichtigen Partnerschaft zwischen Eltern und Kindern angebrochen. So in etwa der gute Rat Jespers, dessen praktische Umsetzung er auch in seinem Buch kompetent zu erläutern versteht. Im ersten Teil, "Von Erziehung zu Beziehung" werden besonders kritische Bereiche im Umgang der Eltern mit ihren Kindern analysiert und nachvollziehbar dargestellt:

    * gegenseitige Unterdrückung von Individualität und Handlungsfreiheit
    * Grenzen zwischen Vernachlässigung und Unterdrückung
    * Konflikte als Geschenk und Herausforderung
    * Rolle der Eltern als verlängerter Arm des Staates oder als Sprachrohr und Anwälte ihrer Kinder

    um nur einige zu nennen.

    Im zweiten Teil beantwortet Jasper an ihn gerichtete Briefe, welche von teilweise verzweifelten Eltern an ihn gerichtet wurden. Es wird wohl kaum ein Elternpaar geben, welches sich nicht in einem dieser Briefe wiederzufinden und von Jaspers augenöffnenden Ratschlägen zu profitieren vermag.

    Der dritte Teil ist ganz der dokumentierten Begleitung von 10 Familien gewidmet, welche in von Jesper behutsam betreuten Familiengesprächen zur jeweils individuellen und vor allem für ALLE Beteiligten zufriedenstellenden Lösungen ihrer zwischenmenschlichen Konflikte geführt werden.

    Jesper Juuls Buch eine Fundgrube für Anleitungen, wie der "Blinde Fleck" in der jeweils eigenen Wahrnehmung anderer Familienmitglieder entdeckt werden kann und wie einfach es im Grunde sein kann, durch nur kleine bewusste Änderungen im Umgang miteinander, aktuelle Erziehungs- Beziehungsprobleme nicht nur kurzfristig zu lösen, sondern nachhaltig in einander bereichernde und kostbare Beziehungskomponenten zu verwandeln.

    Liebe Eltern, lest dieses Buch - wenn möglich - BEVOR Eure Kinder die aufregende Phase der Pubertät erreicht haben. Profitieren werdet Ihr alle Eurer ganzes Leben davon!


    Ewige Weisheit - es gibt sie wirklich
    http://www.amazon.de/Ewige-Weisheit-spirituellen-Schriftenreihe-West-%C3%B6stliche/dp/3466368871/ref=pd_rhf_p_t_1
    Rezension von Muhammad Hanel

    Ewige Weisheit - in diesem literarischen Kleinod hat Willis Jäger, seines Zeichens Zen-Meister und Benediktinermönch ein Werk gewirkt, welches jeder, der auf sehnsuchtsvoller Suche nach dem Geliebten, nach dem wahrhaften Urgrund alles Seins aufgebrochen ist, gleichsam als "richtungsweisende Kompassnadel sich ans Herz zu heften" geneigt ist.

    Kaum ein anderes, von Menschen geschaffenes Werk hat in dieser dichten Weise die Essenzen göttlicher Weisheit - aus verschiedensten religiösen Traditionen - in eine - dem Selbst - verständliche - Komposition gefasst, dessen Duft so süß an die Herrlichkeit über aller Herrlichkeit gemahnt. Dieses Büchlein ist ein wahrhaft kostbares Geschenk an den Menschen, bringt es doch sein Wesen zu freudig schwingendem Tanz mit universaler Harmonie.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Deutschsprachiges ISLAM Forum

    DEMONSTRATIONSVERBOT in BRÜSSEL - gepostet von M.M.Hanel am Dienstag 28.08.2007
    TERROR in DEUTSCHLAND? - gepostet von M.M.Hanel am Mittwoch 14.03.2007
    VERANSTALTUNGEN in DEUTSCHLAND ab 1.1.07 - gepostet von M.M.Hanel am Dienstag 09.01.2007
    KOPFTUCH - KRIEG - UM DEN KOPF - gepostet von M.M.Hanel am Dienstag 24.01.2006
    Eine Frage.. - gepostet von Shujin88 am Montag 25.09.2006
    UNSER FORUM in der SCHWEIZ - gepostet von M.M.Hanel am Sonntag 26.08.2007
    DITIB - gepostet von Anonymous am Montag 25.06.2007
    Grausliche Politik gegen Ahl ul Bayt - gepostet von M.M.Hanel am Sonntag 13.01.2008



    Ähnliche Beiträge wie "REZENSIONEN"

    Just schrott aber geil xD - CvX-21k-Drago (Donnerstag 16.08.2007)
    Über Träume im Allgemeinen - martina (Montag 10.04.2006)
    Radio X: Islam - was ist Religion, was ist Tradition - Kiki (Donnerstag 15.09.2011)
    I'm just curious... - Martyrium (Samstag 23.10.2004)
    ~~Lady Dream~~ - mincat (Donnerstag 06.09.2007)
    the dream (vid) - Phreak (Mittwoch 24.05.2006)
    Pferdestall Magic Dream - Katharina Weber (Samstag 21.10.2006)
    Heute nacht hatte ich einen "Flying Dream" - blauflausch (Samstag 16.12.2006)
    Just cool things .... - [D.M.C.] Sir FleXi (Dienstag 17.04.2007)
    Träume,Probleme,Ziele.... - BIOVIRUSxXx (Dienstag 19.06.2007)