Trinity und Richard Rohr

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    Re: Trinity und Richard Rohr

    trinity - 28.08.2007, 18:59

    Trinity und Richard Rohr
    Der Name war mir wegen der Enneagramm-Bücher schon länger ein Begriff, aber auf dem Kirchentag habe ich mir noch ein Buch gekauft ("Wer loslässt, wird gehalten").
    Richard Rohr ist ein deutschstämmiger Franziskanerpater (und ist mit seinem deutschen Namen unter den Aussprachebedingungen in den USA mE wirklich gestraft) und lebt in einer Kommunität in Albuquerque, New Mexico. Wo ich übrigens auch mal hinwill.
    Der schreibt nun lauter schlaue Sachen und ich lese sie und denke: Das ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit in Ewigkeit Amen.
    Es ist mir zusagen zur Offenbarung geworden (wie Tillich sagen würde vermute ich) und beim ersten Lesen habe ich mich, um im Bild zu sprechen, hinsichtlich meines Adrenalinspiegels etc gefühlt wie auf dem 5 m Brett (ich glaube, da war ich noch nicht in echt, aber egal) wenn man weiss, dass der einzige Weg ins Wasser das Springen ist (wenn wir mal kurz davon ausgehen, dass die Treppe brennt oder abgefallen ist).
    Mittlerweile habe ich mich auf dem Brett eingerichtet, bin voll überzeugt, dass der Sprung der richtige Weg ist (theoretisch natürlich) und denke noch ein bißchen drüber nach, schaue mir das Brett und das Becken genau an und finde alles total toll.

    Das motiviert doch zum Lesen, oder?
    :wink:



    Re: Trinity und Richard Rohr

    mr.d - 28.08.2007, 20:42

    Re: Trinity und Richard Rohr
    Also er sieht auf dem Foto der Wiki-Seite ja ein bisschen
    wie ein ehem. Psycho-Prof von mir aus. Was hat es denn mit dem
    "Enneagramm" auf sich, ist das so eine art Charakter-Einteilung?
    Zitat: Das motiviert doch zum Lesen, oder?
    Winken
    Das mit dem Sprungbrett schon. Leihst du es mir mal aus wenn du durch bist? (das Buch...)



    Re: Trinity und Richard Rohr

    trinity - 28.08.2007, 21:19


    Zitat: Was hat es denn mit dem
    "Enneagramm" auf sich, ist das so eine art Charakter-Einteilung?

    Ja...so eine Art.
    Habe gerade noch mal den Wikipedia-Artikel dazu gelesen, aber der ist nicht wirklich hilfreich dabei.
    Es geht um die Strickmuster der Menschen (keine festen Persönlichkeitsschubladen), und darum, wie sie feststecken und was ihnen helfen kann, aus dem Teufelskreis der eigenen Denk- und Verhaltensmuster rauszukommen. Theologisch gesprochen Todsünde und Einladung Gottes.
    Viele mögen prinzipiell solche Einteilungen nicht, für mich persönlich finde ich es aber schlüssig und hilfreich.


    Zitat: Das mit dem Sprungbrett schon. Leihst du es mir mal aus wenn du durch bist? (das Buch...)

    Gerne (Habe mittlerweile auch mehrere 8) - also verschiedene, natürlich).



    Re: Trinity und Richard Rohr

    Gabriel - 28.08.2007, 23:23


    ich leihe auch gerne... klingt interessant.



    Re: Trinity und Richard Rohr

    trinity - 24.01.2008, 11:45


    Ich krieg jeden Tag Mails mit Daily Meditations, Ausschnitten
    von Texten von R. Rohr.
    Den fand ich gut.


    Zitat: What happens when we fall in love with God?

    We prostituted Christianity when we told our people they had to “save their souls.” That attitude often affirmed the ego “spiritually”, which is very dangerous and deceptive. We called it the journey into holiness, but it was often disguised and denied self-interest.

    Saving one's soul and falling in love with God are two very different journeys. Because we told our people to save their souls, they got into spiritual consumerism, gathering sacraments, holy works, ascetical practices—all affirming the false self. Now we’ve got these big Christian egos walking around, who are very self-protective, satisfied and conservative in the wrong way. Conversion is not on their agenda. Every preacher or teacher knows what I’m talking about.

    An unhealthy conservatism is incapable of exodus, of risk, of passion, and, therefore, perhaps incapable of the living God.

    from Letting Go: A Spirituality of Subtraction



    Re: Trinity und Richard Rohr

    mr.d - 24.01.2008, 15:27


    Na da hört er sich aber sehr protestantisch an. Zumindest stimme ich zu,
    und denke dann immer, es wäre protestantisch :lol: Aber da lag
    ich auch schon oft falsch---
    wo kann man denn das daily-word von ihm bekommen?



    Re: Trinity und Richard Rohr

    tommy c - 26.01.2008, 20:48


    Hm, spricht Paulus nicht irgendwo abfällig von den "Super-Aposteln"? Vielleicht hat Rohr diese Leute gemeint. Gute Gedanken... aber welche Lösung gibt es?



    Re: Trinity und Richard Rohr

    Shlomo - 27.01.2008, 11:07


    In dem wir uns weniger dafür interessieren, "seelen zu retten"; als dass wir uns für die menschen selbst interessieren. Sonst haben wir nur kleine Borats in der gemeinde rumlaufen: die sich von einem emotional beflügelten moment sich für etwas entscheiden, was sie beim besten willen nicht verstehen. Und sich davon abwenden, weil es nicht ernst gemeint war.


    Die leute sollen sich "bekehren", weil sie sich in Jesus verlieben, und nicht sich bekehren und dann vielleicht verlieben. So geschieht es leider oft: jemand bekehrt sich, geht zur gemeinde und stellt fest, das es genau so doof sein kann wie sonstwo auch, vielleicht noch schlimmer. Wenn der bekehrte zudem noch von ego-christen umgeben sind, die sich keinen deut dafür interessieren wie es dem anderen geht, wird es noch schlimmer.

    Zitat: Gute Gedanken... aber welche Lösung gibt es? Hier ein besipiel erzählt von einem jugenspastor aus dem USA:

    Bei einem treffen des leitungsteams der jugendgruppe erzählte eine mitarbeiterin von ihrem schuljahr-abschluss tanz. Beim tanz bildete sich am späten aben eine grupe gröhlender, lachender und pöbelnder jugendliche. Die mitarbeiterin schaute mal nach, um zu sehen, was los war. Sie sah das die göhlende gruppe sich um zwei mädels gebildet hatten, die zusammen eng tanzten. Beide waren als "schul-lesben" verschrien, und dies wurde in dem moment von der menge zum ausdruck gebracht. Die lehrer gingen kurz dazwischen und löste die gruppe auf.

    Die mitarbeiterin wurde nachdenklich und schaute auf ihren armband: "WWJD".

    Als sie drüber betete, kam ihr nicht in sinn "Das geschieht denen recht. Denn lesben sind sünder und verdienen es bestraft zu werden. Sowas gehört sich nicht"

    Nein, vielmehr fing sie an zu weinen, weil ihr Jesus in dem moment klar gemacht hat, was es bedeutet verlassen, verachtet und verstossen zu sein.

    Die mitarbeiterin wollte nun die mädels zum jugendcafe einladen, bat die restlichen mitarbeiter um gebet, damit sie die richtigen worte findet.

    Einige zeit später fand sie den mut beide anzusprechen. Das eine mädel lehnte ab, das andere war skeptisch aber sagte unverbidlich zu.

    Und so tauchte sie ein paar wochen später ohne voranmeldung im jugendcafe auf.....mit ihren kurz rasierten haaren, tätowierung, tank-top, karrierte hose, doc martens und etliche piercings. Die mitarbeiterin freute sich wahnsinnig und stellte sie gleich allen freunden dort vor, auch dem jugendpastor Während sie sich im smalltalk befanden, bemerkte der jugendpastor, wie sie immer hinter ihn schaute richtung espressomaschine.

    Sie fragte: "sag mal, ist das eine echte lavazza espresso maschine?"

    "Ja" antwoertete er "hat jemand gespendet"

    "Cool", sagte sie" "kann ich mal ein espresso machen"

    "Kein problem, ich zeig mal wie die maschine funktioniert"

    Und so unterhielten sie sich den abend über den perfekten espresso, italien, glaube uns was noch alles interessant war.

    Nun erwarten natürlich alle, das die geschichte damit endet, das sie sich beim espressotrinken bekehrt hat...so war es aber nicht. Der Jugenpastor berichtet vielmehr:

    "Seitdem ist Sandra (so heisst sie) ein fester mitarbeiter im cafeteam und macht den besten espresso und cappunicino in der ganzen stadt. Und sie hat sich noch nicht bekehrt...aber das ist erst mal nicht so wichtig. Wichtiger ist, das sie weiss, das sie geliebt wird. Alles andere kommt zu seiner zeit."



    Re: Trinity und Richard Rohr

    Shlomo - 27.01.2008, 15:35


    Ein paar weitere gedanken, warum das thema bekehrung ein problemsache ist für uns evangelikale christen und warum die geschichte mit dem mädchen zu widerspruch führen kann:

    Bekehrung wird gerne als quasi-magischen zustand gesehen, wo der mensch sich verändert und völlig anders wird. Das ist aber nicht richtig.
    F. Schaeffer beobachtete treffend: "Die bekehrung ist keine zauberei. Der mensch lebt immer noch in eine gefallene welt"

    Zudem kann widerspruch entstehen bei der gechichte, da der jugendpastor nicht seine "aufgabe" wahrnimmt, und auf die sündhaftigkeit ihres lebensstils aufmekrsam macht, auf das sie sie busse tut und
    sich bekehrt. Aber woher wissen wir, ob sie überhaupt verstehen kann, dass sie ein sünder ist und Gott braucht? Oder das sie überhaupt diesen Gott haben will, denn sie nicht einmal kennt? Ist es nicht in erster instanz wichtiger, das sie den liebenden, aufnehmenden, lebensbejahenden Gott kennenlernt? Der bereit ist schuld, versagen, trennung zu überbrücken? Es kann gut sein, das diese durch lebendige beispiele gezeigt werden muss anstelle von theologische ausführungen. Erst dann wird sie in der lage sein, eine entscheidung zu treffen.

    Vielleicht stellt das mädchen eines tages die frage "Warum akzeptiert ihr mich, wo andere mich ablehnen? Warum liebt ihr mich, verteidigt ihr mich, seid für mich da, wo andere mich verurteilen und keine zeit haben?"

    Wird dann die antwort sein: "Weil wir dich bekehren wolllen" Oder vielmehr "weil auch du in Gottes bild geschaffen bist und wertvoll bist in Gottes und auch in unseren augen"

    Natrürlich wäre das thema lesbisch sein ein mega anstoss in vielen gemeinden und alleine das aussehen des mädels könnte zu konflikte führen. Vor allem würde man sich schwer tun, wenn es bei der diskussion um das thema die ausage getroffen wird "So war ich immer, das war keine bewusste entscheidung von mir." Ich denke wir sind verpflichtet, auch eine solche aussage stehen zu lassen und zu verteidigen. Denn ein solches "problem" oder sünde trägt genauso viel gewicht wie fresssucht oder geistlicher stolz. Und da wir alle als sünder geboren sind, wer mag behaupten nicht behaupten, das wir gewisse sachen seit geburt bei uns haben? Denn es geht letztendlich nicht darum wie wir sind, sondern wie wir sein könnten.

    Und wie wir sein könnten geschieht nicht durch die geistliche
    "harry-potter-mässige" bekehrung, sondern durch das erleben und leben in der liebe Christi.



    Re: Trinity und Richard Rohr

    Jessica - 26.04.2008, 18:33


    Die geschichte mit der espressomaschine ist sooo gut,
    dass ich ein bisschen Pippi in den Augen habe.
    Fazit: Jede Gemeinde sollte eine Espressomaschine haben :? :wink:



    Re: Trinity und Richard Rohr

    trinity - 10.01.2009, 13:31


    Immer noch mein Plan: Nach dem Studium bewerben für ein Volontariat
    im Center for Action and Contemplation, New Mexico.

    THE SHINING WORD
    “AND”

    teaches us to say yes

    And allows us to be both-and
    And keeps us from either-or
    And teaches us to be patient and long suffering
    And is willing to wait for insight and integration
    And keeps us from dualistic thinking
    And does not divide the field of the moment
    And helps us to live in the always imperfect now
    And keeps us inclusive and compassionate toward everything
    And demands that our contemplation become action
    And insists that our action is also contemplative
    And heals our racism, our sexism, heterosexism, and our classism
    And keeps us from the false choice of liberal or conservative
    And allows us to critique both sides of things
    And allows us to enjoy both sides of things
    And is far beyond any one political party
    And helps us face and accept our own dark side
    And allows us to ask for forgiveness and to apologize
    And is the mystery of paradox in all things
    And is the way of mercy
    And makes daily, practical love possible
    And does not trust love if it is not also justice
    And does not trust justice if it is not also love
    And is far beyond my religion versus your religion
    And allows us to be both distinct and yet united
    And is the very Mystery of Trinity
    And is why we are called the
    Center for Action AND Contemplation



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