Bährenthal I | 04/94 | Frankreich | BSP

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    Re: Bährenthal I | 04/94 | Frankreich | BSP

    Dekan - 30.06.2005, 07:29

    Bährenthal I | 04/94 | Frankreich | BSP
    Bährenthal I

    Code: Datum:       April.1994
    Ort:         Bährenthal, Frankreich
    Orga:        Die Badischen  Schwertspieler e.V. (BSP)
    Autor:       Tino Deyhle, tino@familie-deyhle.de
    Unterkunft:  Hütten
    Verpflegung: Vollverpflegung (Jugendherberge)
    Typ:         Character-Bericht
    Bewertung:   keine


    Der oberste Berater der Krone

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    1. Die Anreise von Falkenfurt
    Von der Heimat wurden wir vom König nach Schwarzenseel befohlen. Am Königshof zu Falkenfurt erreichte uns die Order und die liebreizende Königin Dulcinea Orphelia de las Flores zu Schwarzenbach zusammen mit ihrer Hofdame Serafina Magdalena di Linocente und ihrem Hofstaat machten sich mit mir, Baron Theobald von Teufelstal, auf den Weg. An der Aller entlang nach Heidensteinbach war es ein bequemes Stück, von Heidensteinbach nach Schwarzenseel dagegen ein nasses und sumpfiges. Die Königin hatte die zusätzliche Aufgabe das Reichsbanner zu bewachen, in ihrer unendlichen Weisheit gab sie es ihrem Hofnarr Laripu. Der sehr unzuverlässige Führer Karl geleitete uns durch die schlechtesten Wege nach Schwarzenseel, auf dem halben Weg fanden wir einen Ort, den man kaum als einen Ort christlicher Anbetung bezeichnen konnte, obwohl hier sicher gebetet wurde. Ein Dreieck aus Stroh um einen kleinen Baum versehen mit den Worten "Rette uns" in drei Sprachen, sowie ein kleiner "Altar" aus Ästen, in der Mitte ein wurmstichiges Stück eines Kirchenbalkens, daneben ein Bündel Holz mit sieben weissen Ästen. Wohl hatte es mich gewundert, dass man keine Hahnenfedern oder Katzenblut dabei fand. Weiter ging der Weg und er führte uns in eine stockdunkle Waldschneise mit sehr feuchtem Boden und einem Fluss, der sich quer über den Weg wand. Kaum hatten drei der Reisenden den Fluss übersprungen, erscholl ein Geschrei aus dem Wald und von vorne und von hinten stürmten gar 15 Mongolen auf uns zu. Ich lieferte eine harten Kampf und streckte drei dieser Ungläubigen nieder, bis einer mich von hinten schwer in die linke Seite traf und ich wie tot darnieder fiel. Nachdem der Kampf geendet hatte stürmten das Kräuterweib Wîlrûn und die Schönste der Schönen, Serafina auf mich zu, beide bemühten sich auf das Äusserste meine Verletzung zu verpflegen. Die Eine mit Kräutern und Essenzen, die Andere mit ihrer wohlklingenden Stimme und ihren Worten, die mir bis ins Herz vordrangen. Stark gestützt und gepflegt von den Damen, wankte ich mit der Königin und ihrer Reisegruppe weiter bis zur Garnison Schwarzenseel, wo wir wohl in Sicherheit wären, da dort 500 Soldaten weilten. Nach langer, banger Wanderung gelangten wir an eine Brücke hinter dieser man bereits das Gasthaus: "Stern von Schwarzenseel" erkennen konnte. Mit viel Überredung und Gezerre brachten wir den Hofnarr über die Brücke und wurden dann vom Knappen Gerberod von Stahleck empfangen. (Gab es da nicht eine Geschichte von einem kleinen Kämpfer, dessen einzige Angst...)


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    2. Schwarzenseel
    Am Orte war ein Toter und ein wichtiger Brief bei ihm gefunden worden. Der Hauptmann der Wache, der Ritter Hagen von Kronberg empfing uns, und kümmerte sich sofort um die Königin und ihr Gefolge. Als das Gasthaus für die Königin gerichtet war und sich die edlen Damen niedergelassen hatten, tauchte ein weiterer Gast auf: Witichis von Bern, Grossmeister des Ordens der Crusader. Von der Königin begrüsst reihte er sich in die Gruppe der Getreuen ein. Daraufhin stand die Königin auf und hielt eine entscheidene Rede. Keine Waffen dürfen in geschlossenen Gebäude in ihrer Nähe getragen werden, die Königin befahl sich die höchste Befehlsgewalt, solange der König nicht in Schwarzenbach weile und sie wollte einen Treueid der Anwesenden auf ihre Person. Während die Anwesenden eher zaghaft und erstaunt den Eid bestätigten, schleppte ich mich trotz Verletzung auf die Knie vor die Königin, um ihren Gewandsaum zu küssen und ihr meine Loyalität zu versichern, wie es das Reich und ihr Gemahl bereits hatten. Noch bevor sich die Königin setzte lobte sie in wohlklingender Weise die grossen Taten der Edeldame Serafina Magdalena di Linocente. Jene hatte in Starkenburg das Leben der Königin mit einem Dolch verteidigt und einen grobschlächtigen Mongolen erstochen. Der einzigartige Heldenmut jener liebreizenden Dame wurde von der Königin erwähnt und es wurde ihr der Titel Leibzofe der Königin, zusammen mit dem Kemenatenschlüssel der Königin verliehen. Nach dieser berauschenden Ansprache wurde bis spät in die Nacht gefeiert, gesungen, geminnt und gespeist, wie es sich im Beisein der Königin geziemt.


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    3. Die Dame meines Herzens
    Eine kurze Nacht gab uns etwas der Kraft zurück die uns die Strapazen des vorherigen Tages geraubt hatten. Meine Wunde war gut verheilt und ausser einem Ziehen spürte ich nichts mehr von ihr. Was kann schöner sein, als tatkräftig in den Morgen zu gehen und zufürderst, fast wie in einen Traum, der Dame des Herzens zu begegnen, vor ihr zu stehen und zu spüren, wie das Herz in der Brust über den Wolken fliegen möchte? So begann ich den Tag mit einer neuen Wunde, geschlagen nicht von einem Ungläubigen, sondern von der anmutigsten Dame am Hofe der Königin, nebst der Königin.

    Die erste Tat der Königin an diesem Morgen, war ihre Recken um sich zu versammeln und mit ihnen und dem Reichsbanner in das Lager einzuziehen, um es dort zu hissen. Der Schmied Rudolf hatte mir drei Schwerter zugesagt, doch als er an diesem Morgen eintraf, kam er ohne Ware, weil die Mongolen seinen Trupp überfallen hatten und seine Ware, sowie seine Gehilfen mitnahmen. Nun, dacht ich mir, werd ich wohl ohne Schwert kämpfen, und mit zwei Dolchen bewaffnet zeigt sich der Heldenmut. Wer an das Leben der Hofdamen wollte musste an diesen zwei Dolchen vorbei und an meinem Leben. Als nun alle im Lager verweilten, befahl die Königin, dass ihre Armee an der Stätten einen Appell durchzuführen hatten. Der Hauptmann trat mit fünf oder sechs Soldaten an und erstaunte den Hofstaat nicht sonderlich, hatte man uns doch das hundertfache versprochen. Mit Mühen versuchte er die Fassung zu bewahren und es gelang ihm seine "Armee" noch um ein Mitglied, Markward den Grünen, zu vermehren, jener hat das grosse Glück, für viele Jahre im Dienst des König zu stehen.


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    4. Die treulosen Schotten
    Nachdem, angesichts der spärlichen Armee, sich ein flaues Gefühl im Magen ausbreitete, aber noch bevor jenes Gefühl in Panik umschlagen konnte, kam die vermeindliche Rettung in Form von 20 Schotten. Die Schotten bezahlt und angeheuert vom Grossmeister und meiner Wenigkeit und geführt vom Knappen Gerberod von Stahleck. Babarisch, kampfeslustig und übermütig erschienen sie uns, wie sie ihr Lager errichteten und mit fremdklingenden Worten tanzend und schreien im Lager herumtollten. Die Königin hatte sich mit ihren Getreuen in das Gasthaus zurückgezogen, als gerade ein Parlamentär der Mongolen auftauchte und Gespräche führen wollte. Graf Gottfried von Greifenstein als Parlamentär der Königin verhandelte mit dem Emir der Ungläubigen. Beschimpfungen und unerhörte Forderungen des Emirs trafen auf vernünftige und überlegte Worte der Grafen, sodass ein Gespräch unmöglich war. Diese Unterredung war wohl nur eine Finte der Ungläubigen, so wie sie noch nie den Schutz der Parlamentäre und der weissen Fahne verstanden. Denn, während die Parlamentäre sprachen, wurde hinterrücks das Reichsbanner von Allerland aus dem Lager gestohlen. Als dann erneut Graf Gottfried von Greifenstein mit einer weissen Fahne und ohne Waffen als Parlamentär mit den Mongolen redete, wurde er hinterrücks und unter Missachtung aller diplomatischen Sicherheit gefangengenommen. Ein Parlamentär der Mongolen, dessen Rechte wir trotz allem immer noch respektierten, forderte die Übergabe des Reiches und der Königin, was wohl jenseits allen Machbaren ist. Die Schotten und der Knappe wollten den Grafen mit Gewalt zurückholen. Als Berater der Königin, zu dem ich gerade durch die Abwesenheit des Grafen geworden war, riet ich ihrer Majestät, es dem Knappen zu verbieten sich mittels einer sinnlosen Heldentat den Kopf einzurennen. Sie verbot ihm das Lager zu verlassen, was er enthusiastisch überging und in Verhandlungen mit den Mongolen trat. Selbst der Grossmeister des Ordens der Crusader, Witichis von Bern, der bis dato als Berater der Königin fungierte, verliess die Stätten und schlich getarnt durch den Wald, die Zofe Mara DeMauro verkleidete sich derweilen mit dessen Kleidern. Nun hatte sich eine Situation ergeben, dass praktisch keine Kämpfer mehr in der Nähe ihrer Majestät verweilten und ich sorgte mich um das Wohlergehen des Reiches. Nun schritt ich zu den Schotten und befahl ihnen sich im grossen Kreis um die Königin zu formieren. Diesen Befehl verweigerten sie, mit der Begründung, sie wurden nur auf Befehle des Knappen hören, jener derweil weilte im Wald bei den Mongolen, also erinnerte ich sie, dass mein Geld es war, dass sie hierher bewegte und sie mir dadurch gehorchen mussten. Dies stritten sie ab und verwiesen auf den Knappen. Nun zum Schluss in dieser Situation bot ich ihnen, als ob es Edelmänner seien, einen Zweikampf um die Befehlsgewalt an, feige und ängstlich lehnten sie ihn ab und warfen mich beinahe aus dem Lager. Beschämt musste ich der Königin mein Unvermögen melden. Während all dieser Schwierigkeiten war es einem von uns gelungen einen wichtigen Gefangenen zu machen: den siebten Sohn des Khans mit Namen Dschingis, jener lag mit dem Bewusstsein, dass sein Tot ihn erlösen würde vor der Königin, in einem unachtsamen Moment gelang es ihm, trotz Bewachung, einen Dolch an sich zu reissen, doch bevor er Schaden anrichten konnte, hatte ich ihn mit drei Schlägen niedergestreckt. Er wurde verletzt, gefesselt und unter Drogen ins Lager gezerrt. Kurz darauf griffen die Schotten, unter Führung des Knappen, gegen die Mongolen an, welche eine Rückzugstaktik anwanden. In dieser Situation spürte ich ein flaues Gefühl im Magen, nur ein Ritter war in der Nähe der Königin, der edle Dietrich von Reinstein, kein Soldat und kein Schotte mehr weit und breit. Also riet ich, als Berater der Königin, dass der Hofstaat sich in das gut zu verteidigende Gasthaus zurückziehen solle.


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    5. Der Überfall der Mongolen
    In jenem Momente, als uns alle Ritter, bis auf den wackeren Dietrich von Reinstein, verlassen hatten, griffen die Mongolen an, ich stand direkt neben Dschingis und da dieser jetzt wohl nicht mehr nötig war stiess ich ihm den Dolch in den Hals, einen Herzschlag später rannte ich schon zur Königin, um ihr Leben mit dem meinen zu schützen. Als erstes sah ich wie ein Berg von einem Ungläubigen auf meine Serafina einstach, mit kalter klarer Bereitschaft zum Töten und getötet werden, sprang ich auf den Mongolen und stach mein Messer bis zum Heft in sein verdorbenes Herz. Ich nahm die Edeldame am Arm und zog sie ganz unhöfisch vom Kampffeld in ein Versteck. Diese Aktion war nur einige Herzschläge lang gegangen und währenddessen waren meine Augen auf dem Kampffelde, um die Königin zu erspähen, kaum hatte ich sie gesehen wusste ich was zu tun war. Ein paar Mongolen mussten daran gehindert werden die Flucht der Königin zu vereiteln, das Nötige wurde getan und weil Gott auf unserer Seite war, geschah keinem der Hofdamen ein Leid. Als die Mongolen alle erschlagen oder geflohen waren eskortierten wir die Königin zum Gasthaus, auf dem Weg dorthin trafen wir den Knappen Gerberod von Stahleck, wie er mit den Worten: "Meine Königin, ich habe den Khan erschlagen", zu uns trat. Bei sich führte er ein goldenes Teil mit vier Ecken und zwei aufgemalte gekreuzte Schwerter. Das gleiche Teil, wie es die Königin am Gürtel trug. Ihre Hoheit befürchtete sofort, dass es das Teil sei, das der König am Gürtel trage, aber später stellte sich dies als Täuschung heraus. Als dann endlich die Königin im Gasthaus einzog und jenes mit Wachen und Schotten gesichert war, konnte ich aufatmen und mich um anderes als die Sicherheit der Edeldamen kümmern.


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    6. Die Teufelsanbeter
    Das Reich durchstand eine Krise, das Reichsbanner, dass Symbol der Kampfkraft der Armee, war in Feindeshand. Kein Kämpfer, sei es Ritter oder Bauer, wurde mit ganzem Herzen im Kampfe sein, solange das Reichsbanner in Feindeshand weilte. Wir hatten unsere nackte Haut gerettet, aber sahen noch nicht, dass das Reich von Innen heraus verfaulte, kein Pfaffe, kein Ritter oder Fürst konnte uns helfen, wenn die Einigkeit und der Schwur auf das Banner nicht existierte. Mit diesen schweren Gedanken beschäftigt, sprach mich Witichis von Bern an und erzählte von dem Briefe, der am ersten Tag in Schwarzenseel bei dem Bote gefunden ward. Der Brief enthielt Worte, die rückwärts, wie vorwärts zu lesen waren, das Kreuz geschlagen dreimal, Worte die von einem Ritual sprachen, dass abgehalten werde, um ein Reliquie des Reiches zu zerstören, um das Reich zu zerstören, geschrieben war er von einem, der sich frater mors nannte. Der Brief war an einen Mann gerichtet, der als letzter in den Bund der Teufelsanbeter treten solle, um den Kreis zu schliessen und das Reich zu teilen. Witichis von Bern sprach zu mir und sagte, er würde die Rolle des Briefempfängers annehmen und als Judas wieder den Kultisten stehen. Wir einigten uns darauf, mit Genehmigung der Königin, einen Beobachter als Rückendeckung einzuteilen, Witichis von Bern solle Kontakt mit den Kultisten aufnehmen und in letzter Minute das Ritual vereiteln, auch unter Einsatz seines Lebens. Die Rückendeckung, ich wählte dazu die, als zuverlässig bekannte, Rittmeisterin Éoghan ap LLangenydd, solle nur beobachten und nicht eingreifen. Die Rittmeisterin verfolgte den Grossmeister des Ordens der Crusader den ganzen Abend und die ganze Nacht, ohne das etwas geschah. Am Abend hörte man die Wölfe heulen und aus allen Munden hörte man die Mär von einem Wehrwolf, der sein Unwesen treibt um Schwarzenseel. Die Dörfler erzählten, dass er schon drei Opfer sich geholt hat, darunter die Tochter und die Frau des Bürgermeisters. Zu unserer Sicherheit schickten wir zwei gewandte Kämpfer in den Wald. Den Jäger und Thorkel Gunnarson, ihr Auftrag war es, das Mongolenlager zu finden und den Standort zu melden. Kaum waren jene in den Wald geschickt, kam ein Bote von den Mongolen und brachte eine Botschaft: Den Siegelring und Finger des Grafen Gottfried von Greifenstein. Der Knappe Gerberod verfolgte den Mongolen, dieser wurde dessen gewahr und flüchtete in unbegründeter Angst und ohne weisse Fahne in das Gasthaus. Dort wurde er von dem Tattergreis von Bürgermeister niedergestreckt.


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    7. Die Apokalypse droht
    Aufgrund der späten Stunde und der Gefahr durch die Mongolen wurde das Heerlager aufgegeben und alle zogen in das Gasthaus zurück. Schon wollten wir aufatmen, weil die Gefahr für das Reich für uns nicht mehr sichtbar war, aber sofort wurden wir eines besseren belehrt. Zeichen und Boten erreichten uns aus dem Reiche und diese waren weit übler als unsere Befürchtungen reichten. Zwei Vorboten des Gehörnten strichen durch unser Reich. Der Hunger und die Pest machten sich breit und erreichten gar unser Gasthaus. Uns wurde klar, dass, wenn wir nicht alles versuchten, um das Reichsbanner zurückzuerlangen, würden diese zwei wüsten Gestalten und ihre zwei Brüder erbarmungslos über das Reich herfallen. Wie wir befürchteten, machten sich die Mongolen daran, unser aufgegebenes Lager zu brandschatzen und alles zu vernichten. Ich meldete mich ab bei der Königin und machte einen kurzen Besuch bei der Dame meines Herzens, um mir ihr Gesicht einzuprägen, aufdass es vor meinen Augen erscheine, sollte der Tot seine langen Finger nach mir ausstrecken. Ich ergriff ihre Hand, hauchte einen Schwur und stürzte mich in den Wald, um das Lager der Mongolen zu finden und das Banner zurückzubringen. Zwei Getreue nahm ich mit, den Thorkel Gunnarson und seinen Gefährten den Jäger. Wir schlichen durch den Wald und suchten leicht bewaffnet nach dem Lager und dem Banner. Den ersten Posten, den wir fanden erschossen wir mit unserer Armbrust. Einen weiteren Trupp Mongolen konnten wir von hinten erstürmen und niedermähen, noch bevor wir gewahr wurden. Nach langem Suchen dann, fanden wir das Lager, verwüstet und niedergebrannt, drei Leichen lagen herum und viel Blut sammelte sich auf dem Boden, kein Banner und keinen Grafen fanden wir, also zogen wir enttäuscht zum Gasthaus zurück. Dort erzählte man uns, dass der Knappe Gerberod und eine Anna wohl das Glück hatten vor uns das Lager zu finden und die Wachen niederzumähen. Darauf wurden sie gefangengenommen und weil sie ehrenhaft gekämpft hatten, von den Mongolen freigelassen, zusammen mit dem Grafen Gottfried von Greifenstein. Am Abend noch erschien eine wichtige Frau, mit Namen Wala und der Berufung eine Seherin zu sein, ich konnte sie ankündigen bei der Königin, wohl aber leider nicht ihre Worte verstehen. Als ich erneut ins Gasthaus zurückkam, war die Königin wohl schon zur Kemenate gegangen und ebenso die edle Serafina. Den Grafen hatten wir wieder, doch in einer Verfassung, dass er zwischen Leben und Tot schwankte, das Reich lag fast in Trümmern, der Hunger und die Pest breiteten sich aus, die Sünde und die Unzucht verweilten im Lande und der Tod würde bald viel zu tun haben. Auch im Gasthaus hatte sich das Bild geändert, leichtes Weibsvolk war an der Stätten und bot seinen Körper feil, unsittlich und keineswegs schamhaft, trieben diese Vorboten der Hölle ihr liederlich Werk. Wohl, war es kaum erstaunlich, als Gott ihnen ihre Strafe zuteilte. Einige Zeit, nachdem eine Zigeunerin mit einem Mannsbild das Gasthaus verlassen hatte, rannte Falk herein und schrie, eine Tote läge zwei Schritt im Wald vor der Gaststätte. Schnell eilten wir hinaus, um vor einem Schreckensbild zu erstarren, das halbe Gesicht war dem armen Kind wohl in bestialischer Wut zerrissen worden, der ganze Körper blutverschmiert und kein Leben war mehr in ihr. Witichis von Bern entdeckte in der Hand des Weibes ein Stück einer Halskette, die sie wohl ihrem Mörder im Todeskampf abgerissen haben musste. Lange noch in der Nacht, redeten der Grossmeister Witichis von Bern, Wîlrûn und ich über die Zustände im Reich, was zu tun sei, aufdass wir mehr als nur die Scherben von Allerland in unseren Händen halten können. Spät in der Nacht und völlig übermüdet sanken wir dann in unsere Betten.


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    8. Der Grossmeister des Ritterordens von Allerland
    Am nächsten Morgen in aller Frühe standen wir wieder bereit, um den Plagen, die unser Land schüttelten zu trutzen. Der erste Dienst war das Lager, das die Mongolen in der Nacht zerstört hatten, wieder aufzubauen, danach wurde im Gasthaus ein Gerichtssaal eingerichtet. Als der Bürgermeister ahnungslos? in das Gasthaus kam, wurde er in Gewahrsam genommen und es wurde ihm der Prozess gemacht. Der Teil der Kette, den die Zigeunerin in ihrer Hand hielt, gehörte an seine Amtskette, seine scheinbare Tattrigkeit und die Beweglichkeit, beim Kampf gegen einen Mongolen waren nicht in Einklang zu bringen und endlich war der Tot an seiner Frau und Tochter der letzte und wichtigste Punkt. Aber die Königin hatte genug Lügen und Ausflüchte von ihm gehört und sah seine Schuld als bewiesen an, sie liess ihn in den Kerker führen. Nachdem er noch einmal nach Waffen durchsucht wurde, führten ihn zwei bewaffnete Wachen ab, welche einige Minuten später betrübt am Gasthaus ankamen und von der Flucht des Bürgermeisters berichteten. Doch bevor wir noch uns in Ärger und Selbstanklage ergeben konnten, kam endlich unsere Rettung. Der Grossmeister des Ritterordens von Allerland, Gewinner der Grossmeisterturney und oberster Heerführer, Graf Hartmut von Ebernfels. Die Pest war im Land, überall herrschte der Hunger und der Unmut und die Kampfesmüdigkeit des Volkes machten sich breit, doch nun würde unser oberster Heerführer mit Disziplin, Stärke und seinem Führungstalent das Heer organisieren und die Mongolen vernichtend schlagen, auch ohne Reichsbanner. Wir bezogen, unter Anleitung des Grossmeisters, das Lager, dort angekommen konnten auch die Zeichen der Pest, die überall auf den Gesichtern unserer Mannen sich zeigten, unsere neu aufgekeimte Hoffnung, nicht bremsen. Als die Seherin Wala zu uns kam und in mystischen Worten zu uns sprach, konnten wir spüren, wie uns eine offene Hand gereicht wurde welche wir nur zu ergreifen hatten, um geeinigt in die Schlacht gegen die Ungläubigen zu ziehen. Jene hatten wohl bemerkt, wie gefestigt und gestärkt unser Lager war und hatten sich darauf verlegt, kleine Zermürbungsangriffe zu starten, die unsere Moral eigentlich hätten stärken müssen. Aber, nun eigentlich steht es mir nicht zu, einen Grafen, und dann noch den Grossmeister des Ritterordens zu beurteilen, aber diese Worte müssen gesagt sein, auch wenn es meinen Kopf kostet. Der Grossmeister, der ein Licht in der Brandung für uns schien, war das Irrlicht, dass ein Boot auf ein Riff lenkt, er brüllte und tobte Befehle, die zusammenhangslos und sinnlos waren, er schrie die Königin an! Er ignorierte Befehle der Königin! Er schafte es nicht eine geordnete Verteidigung im Lager zu organisieren und war in allen Dingen hilflos. Nun er mag wohl der beste Kämpfer im Reiche sein, aber dann solle man ihn im Kampf in die vorderste Front schicken, aufdass er 30 Mongolen mit in den Tot nehme, aber Menschenführung, Heerführung, Organisation und Taktik sind die wichtigen Punkte die geprüft werden müssen, um einen Heerführer zu ernennen! Möge Gott uns leiten, wenn ein neuer Heerführer alsbald gesucht wird.


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    9. Das neue Reichsbanner
    Irgendwann an diesem niederschlagenden Tag, traf ein weiterer Adliger im Lager ein, ein stiller Mann, der allerdings einen klaren Blick und einen sicheren Geist besitzt, sein Name ist Baron Ascalande von Adelsberg. Ausserdem wurde bei einem Mongolen, der das Lager überfallen wollte, ein Schriftstück gefunden, dass unser grosser Feind Hartmut aus Staufenberg an einen Verräterfreund im Lager geschrieben hatte. Dieses Schriftstück wurde nur von den Augen der Königin und den meinigen betrachtet und wir beschlossen, es nicht zu verlautbaren, da wir das Schriftstück als Finte und als Verrat des Erzverräter Staufenberg erkannten. Ich schwor der Königin, dass der Name niemals über meine Lippen kommen würde, oder meine Finger ihn niederschreiben würden, aufdass er nie in den Verdacht gerät. Ein wunderlich Ding geschah noch, es kam ein Bauer in das Heerlager und brachte einen Edelstein von heiliger Grösse und sprach er wäre vom Himmel direkt auf seinen Kopf gefallen und er wolle ihn den hohen Leuten bringen, ich gab ihn der Königin, allein schon weil es Gesetz ist und weil er in ihrer Hand ein einzigartiges Feuer entwickelte. Die Edeldamen machten sich nun, wie von der Seherin angewiesen, daran ein neues Reichsbanner zu nähen. Ein fahrender Händler hatte die rechten Stoffe dabei und so wurden die Stoffe geschnitten und gestickt, wohlgemerkt, das neue Banner wurde genauso gestickt, wie das alte geweihte Banner aussah. Während all der Geschäftigkeit hatte die Königin noch genug Muse nach dem dritten Teil aus vier Ecken suchen zu lassen, denn jene Teile sollen derer fünf im Reiche zu finden sein und würden benötigt, um zusammen einen Stern aus fünf Strahlen zu formen, welcher zur Weihe des neuen Reichsbanners benötigt würde. Viele Versuche wurden unternommen, um die rätselhaften Worte der Seherin zu deuten, Witichis von Bernd, Rittmeisterin Éoghan und ich, Baron Theobald von Teufelstal, wir machten uns auf, um jenen unheiligen Ort den wir auf unserer Anreise von Heidensteinbach fanden, zu untersuchen. Ebenso machten sich Graf Gottfried von Greifenstein, welcher die Distanz zum Lager und damit zum Grossmeister gewählt hatte, erneut die Rittmeisterin, die sich durch fast fanatische Loyalität zum Königshaus auszeichnete, meine Wenigkeit, sowie eine Bettlerin Anna auf den Weg, nach einem Kloster, um jenes zu inspizieren. Leider kamen wir nicht dazu, denn ein Mönch traf uns auf dem Weg und berichtete uns, dass das Kloster wohl drei Tagesritte noch entfernt sei und unsere Zeit hätte einen solchen Ritt nicht zugelassen, also kehrten wir in das Lager zurück.


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    10. Die Druidin auf dem Berg
    Auf einmal tauchte dort ein wunderlicher alter Mann auf, dessen Auftreten eine grosse Stärke ausstrahlte, sein Name war Baltasar, er sprach zu uns und bat uns, ihm zu einem Felsen der Macht zu begleiten. Der ganze Tross, mit der Königin in der Mitte machte sich auf, um zu Druiden in den Wald zu pilgern. Nun gab es sich zu dieser Zeit, dass einige der Gefolgsleute an Schwäche und Schüttelfrost kaum den Weg zum Felsen gehen konnten und unter dem Felsen angekommen, schien es mir unmöglich den Weg nach oben zu nehmen. Oben angekommen empfing uns eine schöne junge Frau, deren Augen die Weisheit des Alters widerstrahlten. Ich sah die Zeichen des siebten Zirkels an ihr und sank vor Ehrfurcht nieder. Nach aufmundernden Worten, aus denen die Anwesenden alle Hoffnung schöpften, gab sie jedem einzelnen von uns einen Trank und einen Talisman. Sie versprach Linderung für die Nöte im Reich zu bieten und uns zu unterstützen bei der Weihe des neuen Banners. Als alle mit einer kleinen Flamme der Hoffnung den Berg hinabgestiegen waren, tauchte wie von Hexenhand unser Erzfeind Staufenberg auf dem Berg der Macht auf. Sofort stürmten einige Recken den Hang hinauf, um dieses Eitergeschwulst auszumerzen. Auch mich hielt nichts zurück den zweiten Gang auf den Berg anzutreten, doch ob meiner Schwäche, kämpfte ich mehr gegen den Berg, als gegen die Mongolen die uns erwarteten und den Rückzug des Erzschlächters deckten. Erschöpft, aber etwas Farbe im Gesicht, trat der Trupp den Rückzug an, um das Heerlager wieder zu besetzen. Dort verweilten wir den restlichen Tag, bis wir am Abend den Rückzug in die Gaststätte antraten.


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    11. Der TOD im Land
    Am frühen Abend konnte man bereits in jedem Gesicht die Zeichen der Krankheit finden, die unser Reich hinwegraffte. Damit nicht genug, ertönte der grausame Schrei durch die Nacht: "Der TOD ist im Land, Gevatter TOD und Gevatter Krieg raffen selbst die Stärksten zugrunde." Ein Gedanke wars, die Königin zu beschützen und bevor drei Herzschläge vorbei waren befand sich die Königin und ein kleiner Hofstaat unter meinem Schutz schon auf der Flucht, eine Flucht die Anfangs sinnvoll schien, aber immer mehr am Sinn verlor. Wir rannten weg vor dem TOD, jenem Meister, der keine Zeit kennt und damit keine Geduld, der Endgültige, welcher immer zur rechten Zeit, am rechten Ort ist und keine Seele kann sich ihm entziehen, kein Gold der Welt kann ihn kaufen und kein Kaiser oder Papst ihm befehlen. Zuerst als wir zurückkehrten dachten wir der TOD hätte ein mildtätiges Werk getan und den Grossmeister, welcher verschwunden war, zu sich geholt, aber man berichtete uns, es wäre der Sergeant der Wache gewesen, den der TOD zu sich gerufen hat. Der Schrecken, der in unsere Gliedern steckte, wurde durch ein weiteres Zeichen der Hoffnung gedämpft. Die Zeichen der Pest, auf den Gesichtern der Freunde und Mitstreiter, verloren an Schrecken, der Grossmeister Witichis von Bern gar schrie vor Freude und Trauer zugleich, dass er den TOD leibhaftig gesehen haben will und der Tod ihm seine Sanduhr zeigte, welche noch lange rieselt, bevor sie zu einem Ende kommt, auch solle der TOD in leibhaftiger Form das vierte Viereck gebracht und uns übergeben haben. Nach einigen Stunden erst schien sich die Gruppe der letzten Kämpfer, im Geiste und mit dem Schwerte, beruhigt zu haben, man spürte den Drang jedes einzelnen, endlich etwas zu leisten um das Reich zu wahren, man spürte die feine Nervosität jedes einzelnen, die Wachsamkeit und auch das Vertrauen. Als Berater der Königin, massen wir dem Ritual der Teufelsanbeter, dass hoffentlich in dieser Nacht durchgeführt werden sollte eine grosse Bedeutung zu, möglicherweise würde das fünfte Teil bei ihnen gefunden und wir könnten in dieser Nacht das Reichsbanner neu errichten.


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    12. Das unheilige Ritual
    Der Trupp, der Witichis von Bern zu jenem Ritual folgen sollte wurde neu zusammengestellt: Knappe Gerberod als Gruppenführer, Graf Gottfried von Greifenstein als militärischer Führer, Baron Theobald von Teufelstal als taktischer und logistischer Berater, Ritter Dietrich von Reinstein, die Rittmeisterin Éoghan, Knappe Markward Pfeil von Elberfeld, Thorkel Gunnarson und der Jäger, und als wichtigste Person, das Kräuterweib Wîlrûn. Wir folgten dem Grossmeister des Ordens der Crusader in drei Gruppen um eine Entdeckung zu vermeiden, als uns der Ort des Rituales gewahr wurde, blieb uns nur ein Weg, unentdeckt zu folgen. Wir mussten eine lange Strecke über die Felder rennen und geschlossen angreifen. Unser Graf und das Kräuterweiblein hatten etwas Schwierigkeiten schnell zu folgen und der Angriff wurde sehr verzögert. Als wir dann endlich ankamen, waren sechs der Verdammten tot am Boden, eine Jungfrau tot auf einem unheiligen Altar, unser Witichis wie tot auf dem Boden und zwei Bauern beweinten das Mädchen. Als ich den Raum betrat, der mit Blut und unheiligen Gerüchen voll war, und die Toten alle sah, wurde mir klar, dass Witichis nicht alle hätte töten können. So dachte ich, dass dieses Ritual gelang und jener Bauer, behaart und finster, der da stand, wohl eher dem Gehörnten ähnlich sähe, als einem Mensch. Als die Bauern das Mädchen nahmen und mit ihr dem Ausgang zu gingen und dann wie von Zauberhand verschwanden, da wurden meine Beine weich und ich betete zu Gott, dass alles nur eine Probe sei und nicht die Wahrheit. Trotz all der düsteren Gedanken fand ich beim Durchsuchen der Unmenschen das fünfte und letzte Viereck, dass Graf Gottfried von Greifenstein sofort zur Königin brachte. Wîlrûn versuchte Witichis zu heilen und hatte sich auch an der Jungfrau versucht, mit dem Erfolg, selbst in Ohnmacht zu fallen. Wir brachten alle zurück ins Gasthaus, nicht ohne den Raum mit einem Kreuz zu versiegeln, bis ein Pfaff sich darum kümmern konnte.


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    13. Das heilige Ritual
    Zurück im Gasthaus erfuhren wir von Witichis, dass die Bauern die Unheiligen niedergestreckt hatten und, dass das Ritual möglicherweise zum Teil gelang. Das fünfte Viereck wäre dadurch entweiht und müsste in einem heiligen Ritual der Kirche geweiht werden. In strömendem Regen stellten sich vier Ritter in vier Himmelsrichtungen auf, sprachen heilige Worte der Bibel und segneten die vier Teile. Das fünfte Teil wurde mit den anderen in Verbindung gebracht und mit heiligen Worten der Bibel gesegnet. Die Königin selbst weihte das fünfte Teil und vertrieb alles Böse aus ihm.


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    14. Das wahre und alte Ritual
    Nun war es vollbracht, wir hatten den Stoff eines Banners, eine Bannerstange und die fünf Teile des Fünfsterns. Wir waren bereit und konnten unter Anweisung Baltasars zu dem mächtigen Steine gehen. Am Fusse des Berges, war es nur ein kleiner Schritt dahin ein neues Reichsbanner zu erlangen, als uns die zwei Pfaffen, die wir zur Weihung des Rituales benötigten die Hilfe versagten. Sie stritten und schrien, unsere Seelen wären in Gefahr und wir würden der Hölle Einzug in Allerland gewähren. Da wir einen Geweihten brauchten, wurde Guy von Cadwallon befohlen den Weg zum Berg zu folgen. Die Pfaffen wurden voll Schande am Berge zurückgelassen. Oben angekommen sprach Baltasar die Worte: "So trete jeder den ich nun nenne mit einem Teil des Fünfsternes hier hervor. Die weltlichen Macht, die Königin. Die Jungfrau, Mara DeMauro. Der Kämpfer, der Grossmeister. Der Geistliche, Guy de Cadwallon. Ich werde das Fünfte an mich nehmen, aufdass das Ritual gelinge." Er sprach magische Worte, warf die fünf Teile in ein Feuer und zog einen geschmiedeten Fünfstern daraus hervor. Er nahm das Banner und die Bannerlanze, verband die drei Teile zu einem und sprach: "Nun gebe ich Euch das neue Reichsbanner, aufdass ihr es Eurem Heere vorausführet und gemeinsam jede Schlacht gewinnen mögt." Glücklich und zufrieden, mit neuer starker Hoffnung im Bauch kehrten wir zum Gasthaus zurück. Wir haben gekämpft, unser Leben riskiert und Freunde in der Schlacht sterben sehen, wir haben grosse Strapazen auf uns genommen und jetzt lag die Belohnung in unseren Händen. Wir alle spürten die Kraft des Reichsbanners, wir waren uns sicher, dass dieses Banner den Tod aller Mongolen in Allerland versprach. An diesem Abend wurde gesungen und getanzt und nur fröhliche Worte gewechselt, in dieser Nacht gab es nur einen, der schlecht schlief, ohne zu wissen warum hatte er Albträume. Albträume davon, dass die Ritter von Allerland kommen um ihn zu holen, um seinen Körper zu zerschlagen und seine Verräterseele in die Hölle zu tragen.


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    15. Die sinnlose Beichte
    Am nächsten Morgen strahlte die Sonne wie ein Zeichen des Guten am Himmel auf uns herab. Mir war, als ob die Sonne am Firmament unserem Banner gleich, vor uns, in der Schlacht als Zeichen die Kämpfer einigte und ihnen Mut und Tapferkeit brachte. Die Freude meines Herzens war mir wohl in mein Gesicht geschrieben. Als ich in diesem Traum von Sonnenlicht, dem Anblick meiner Herzensdame gewahr wurde, wahr mir als ob mein Herz, gleich einem Vöglein der Sonne entgegen fliegen und singend und jubilierend dem Höhenrausch anheim fallen wolle.

    Der Tag war wie geschaffen, um den TOD, den Krieg, die Pest und den Hunger aus unserem friedlichen Land, mitsamt der Mongolen hinauszutreiben. Als alle, nach dem Frühstück am Lager zusammengetreten waren, um der Königin zu huldigen, kamen, drohenden Erzengeln gleich zwei Pfaffen den Berg herab und sprachen: "Dies Zelt sei nun ein Gotteshaus und gebe uns die Macht alle hier nach Stand zur Beichte zu laden". So ging die Königin in das Zelt und legte die Beichte ab und tat Busse. Als sie aus dem Zelt trat, nachdem die Pfaffen ihr ihre Gedanken formten, sprach sie zum gesamten Tross die Worte: "Die Catholica warnet unsere Seelen davor jenes unheilige Banner in die Schlacht zu nehmen, aufdass wir ansonsten dem Teufel Einzug in Allerland böten. Die Vertreter Gottes auf Erden fordern, dass wir das Reichsbanner öffentlich im heiligen Feuer reinigen. Den Weg den Allerland sonst nähme wäre der Weg in die Hölle". Als ich die Worte der Pfaffen aus dem Mund der Königin hörte nahm ich meinen Dolch und warf ihn der Königin zu Füssen in den Dreck, gefolgt von Graf Gottfried von Greifenstein, dessen Schwert neben dem meinen zu liegen kam. "Ich werde nicht kämpfen ohne Banner und wenn ihr das Reichsbanner verbrennt, so verbrennt meinen Leib gleich mit." Nach langem Streit gaben die Pfaffen zu, dass sie sich wohl geirrt hatten und sprachen: "Den ersten Kampf wollen wir als Gottesurteil sehen, kämpft unter dem Banner des Kreuzes in den Farben von Cadwallon, solltet ihr siegen, so ist das Reichsbanner von Gott gesegnet und ihr dürft es in die Schlacht führen." Ich denke die Kirche sah, dass wenn Allerland den Ungläubigen zufällt, werden auch die Pfaffen hängen, aus diesem Grund haben die Pfaffen schon oft ihren Glauben verraten.


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    16. Die erste Schlacht: Das Massaker
    Doch als wir noch redeten über Glaubensdingen, sahen wir die Ungläubigen kommen, und wenn ein Pfaffe Ungläubige bekehren kann, dann lässt er von kleinen Sündern ab. Der erste Kampf fand weit weg von unserem Lager statt und es war ein brutaler Kampf. Mit dem Banner des Kreuzes geführt, liessen unsere Recken keinen Mongolen ganz. Den Lebenden wurde das Leben genommen, den Toten der Körper zerteilt. Unter dem Banner des Kreuzes wurde erbarmungslos gemetzelt. Als dann auf einer Anhöhe gar der Sohn des Teufels in Form des Erzverräter Staufenberg erschien, waren unsere Recken nicht zu halten und stürmten den Weg zu unserem Judas. Vom Pfeilhagel der Mongolen aufgehalten, mussten unsere Ritter weichen und unter Beschimpfungen kehrten sie in unser Lager zurück. Ich hatte während des Kampfes die Aufgabe auf die Edeldamen zu achten, die im Lager blieben und Gott ist mein Zeuge es war nicht leicht, jene im Lager zu halten, aufdass sie nicht mit Dolchen bewaffnet in den Kampf rannten. Als unsere Ritter mit Mittelchen und Kräutern wieder aufgepeppelt wurden, erschien der Knappe Francesco Casenna di Lucar mit schlechter Nachricht. Der König war mit seinem Heer von 1000 Mann zusammen mit Duke Roderick of Warwick und Geoffrey of Wilshore in einen Hinterhalt der Mongolen gefangen. Die Allerländer starben am Krieg, Hunger und Pest wie die Fliegen. Wenn keine Unterstützung komme, dann wäre der König und das Reich verloren. Diese traurige Nachricht, des treuen Italieners liess unsere Herzen bluten und alle schauten wie ein Mann auf unser Banner, dass wie ein Zeichen unserer Einigkeit und unseres Kampfeswillen über unseren Köpfen wehte. Jetzt und hier wurde mit weniger als 20 Mann die Schlacht geschlagen, die unser Heimatland rettete. Nicht 1000 Mann, noch der König, weder der Grossmeister, noch das Reichsbanner oder der rechte Glaube sind es, die uns den Sieg bringen, sondern der vereinte Kampfeswille, all unser Streben nach Freiheit und Frieden und unser Lebenswille, der in diesem Lande verankert ist wird uns den Sieg bringen. Alle waren mit diesem Gefühl beseelt, nur einer dachte an diesem erhabenen Moment nur an seinen Rum und an seine Rache, als Witichis von Bern die Gelegenheit im letzten Kampfe sah den Verräter zu erstechen, wurde er brutal von Grossmeister zurückgehalten. Jetzt, nach der Schlacht, forderte Witichis von Bern sein Recht auf Sühne und ein Duell auf Leben und Tod, aber der Grossmeister versagte ihm dies Recht und erzürnte Witichis von Bern derart, dass er seine Farben, sein Banner und seinen Waffenrock auszog und nur als Kämpfer nicht als Grossmeister des Ordens der Crusader in den Kampf zog. Die Königin und ich beschworen unseren Waffenbruder den Zorn auf Wolfram nicht am Reiche auszuüben, aber jener verhielt sich wie ein wahrer Ritter und gelobte der Königin weiter in der Schlacht sein Werk zu tun. Kein anderer Ritter hätte an seiner Stelle so Treu und Tapfer gehandelt.


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    17. Die zweite Schlacht: Wolfram wird verletzt
    Die zweite Schlacht war geprägt von überragenden Taktiken der Ritter, zuerst formierten sie eine langgezogene Schlachtlinie, dann hatten die Ritter Einzeltaktiken, die allerdings wenig koordiniert schienen. Die Einzeltaktiken förderten den Sieg und liess die Mongolen ohne einen Vorteil wieder abziehen. Nach diesem Kampf war Wolfram am Fuss sehr verletzt und andere Recken hatten auch einige Schrammen. Die Mongolen schickten nach dieser Schlacht einen Parlamentär, der wohl die letzten Drohungen der feigen Schweine wiederkäute. Noch ohne den Mongolen Ruhe zu gönnen formierten wir uns sofort wieder.


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    18. Die dritte und vierte Schlacht: Die Schildkröte
    Die Ritter besannen sich einer neuen Taktik und der Hauptmann von Schwarzenseel hielt eine kurze Rede um das Volk aufzumuntern. Mit der Schildkrötentaktik der Römer walzten sich die Ritter und Kämpfer zu den Mongolen vor, die unserem Lager recht nahe kamen. Da beide Seiten zuerst eine passive Taktik wählten, konnte unsere Armbrust auf Idealentfernung einige kritische Treffer landen, wichtiger war aber noch, dass die Treffer der Armbrust die Mongolen aus der Reserve lockten und sie überstürzt angriffen. Dadurch konnten sie schnell niedergemäht werden. Zwischen jenem und dem nächsten Kampf geschah, was ich die ganze Zeit befürchtete, dass sich einzelne Mongolen hinter das Lager schlichen und Selbstmordangriffe in unser Lager führten. Glücklicherweise war ich im Lager geblieben und konnte blitzschnell reagieren und den Ungläubigen mit einigen Schlägen auf den Boden zwingen. Die vierte Schlacht lief ebenso wie die dritte ab, obwohl die Mongolen vor der Schlacht ein paar heidnische Rituale und Hexerei betrieben. Am Ende waren alle niedergemäht und unsere Recken bluteten aus unzähligen Wunden. Ab diesem Kampf wurde mir von der Königin befohlen mitzukämpfen, mit schwerem Herzen liess ich die Edeldamen allein und unter der Obhut der Schwerverletzten, aber ich sah ein, dass jeder Mann an der Front benötigt wurde, um diese Schlacht zu gewinnen.


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    19. Die fünfte Schlacht: Der Krieg der Banner
    Die fünfte Schlacht näherte sich und alle sahen, dass die Mongolen ihre Reserven in die Schlacht schickten. Als sie näher kamen erkannten wir, dass nun die letzte, die entscheidene Schlacht geführt wurde. Die Mongolen führten ihr Banner in die Schlacht. Schnell wurde unser Reichsbanner geholt und wurde in die Schlacht getragen, dieser Kampf wurde über die Zukunft von Allerland und unser aller Leben entscheiden. Wir schickten die Schildkröte in die Schlacht, liessen aber auch ein paar Einzelkämpfer die Kampffront erhöhen, die Mongolen wählten auch diese Taktik und bemerkten allerdings nicht, wie sie immer mehr eingekesselt wurden. Hätten wir sie erst einmal fixiert, wären wir wie Bären auf sie gestürzt. Auf einmal löste sich ein Kämpfer auf der Seite der Ungläubigen und rannte in einem Bogen auf die Armbrustschützin, er muss mich übersehen haben, den bevor er unsere Armbrust erreichen konnte, hatte ich meine beiden Dolche in seinen unheiligen Körper versenkt. Die Schlacht tobte unterdessen und die Kämpfer auf beiden Seiten wüteten wie Besessene, als mir gewahr wurde, das ein Zwerg von einem Mongolen, welcher das Banner der Ungläubigen trug mit kleinen Stummelbeinen auf unseren Bannerträger zurannte um das Banner zu stürzen. Mit schnellen Beinen rannte ich hinzu um zu helfen, konnte aber nur noch zusehen wie unsere Edeldamen mit Dolchen und "Backsteinen" auf den armen Zwerg einschlugen. Zwei Herzschläge später war dieser wieder allein, obwohl er wie tot dalag, schnappte er sich einen Dolch und schleppte sich auf unser Banner zu. Da nahm in höchstem Heldenmut, die tapfere Serafina Magdalena Linocente die zweihändige Axt eines Gefallenen und trieb sie dem Bannerträger zwei Fuss in die Brust. Da ich sah, dass die Schlacht nahezu zu Ende und der Sieg auf unserer Seite zu sein schien, nahm ich die Edeldamen mit mir und ging in unser Lager und damit in die Sicherheit zurück. Nur wenige Augenblicke später hallte der vielkehlige Ruf unserer Recken über das Schlachtfeld: "SIEG". Allerland ist unser und keiner, weder die Goldene Horde, noch die Söhne des Windes, weder die Ungläubigen, noch der Gehörnte selbst werden unser Land erringen, solange es Frauen und Männer, wie jene gibt, solange die Einheit des Reiches in jedem Einzelnen lebt, werden wir jedem Feinde trotzen. Solange wir zusammenhalten, die Zwietracht, die Intrige und den Hass unterdrücken, solange Einer zum Anderen hält, wird dieser Verein Allerland bestehen.


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    20. Der Heiratsantrag
    Über die Hofhaltung am gleichen Tage noch, möchte ich nur wenig berichten, nur einen Moment, der für mich der wichtigste war. Als der König seine Lehensherren zu einer Audienz rief, trat auch ich vor, als mein Namen gerufen wurde, doch kniete ich kühn vor König Raban hin und sprach: "Mein König an Euch hab ich mit Verlaub keine Bitte, doch an Eure Gemahlin, die Königin möchte ich ein paar Worte richten", als mir das der König genehmigte sprach ich zur König: "Meine Königin ich bitte Euch untertänigst um die Hand Eurer Leibzofe Serafina Magdalena Linocente". Die Königin fragte mich, ob ich den schon mit meiner Herzensdame darüber gesprochen hätte und ich antwortete wahrheitsgemäss mit nein. Dann fragte sie mich, ob sie ihre Leibzofe rufen sollte und ich wünschte es so. Als nun die edle Serafina Magdalena Linocente in ihrer berauschenden Schönheit vor mir und dem Throne stand, sprach ich zum Volk und zu meiner Dame: "Ich Baron Theobald von Teufelstal möchte Euch edle Serafina Magdalena di Linocente um Eure Hand bitten." Vor Verzückung und Glück wohl fehlten der Edeldame die Worte und auf Anraten der Königin bat sie sich, wie es Brauch ist, eine Bedenkzeit aus. Ich gewährte ihr die Bitte und geleitete sie zu ihrem Platze. Bevor meine Dame ihre Entscheidung nicht getroffen, oder nachdem sie sich für mich entschieden hat, gelobe ich, jeden Edelmann oder Ritter auf ein Duell auf Leben und Tod zu fordern, wenn er ein falsches Wort über meine Dame spricht.

    Wer sie lobpreist sei mein Freund, wer sie schmäht sein mein Todfeind.

    Gezeichnet im April des Jahres 1194 im Teufelstal
    Baron Theobald von Teufelstal



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