Hannah und andere Opfer

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    Re: Hannah und andere Opfer

    Luca - 13.09.2007, 17:46

    Hannah und andere Opfer
    Es tut mir leid, aber ich muß gerade mal meiner Wut und Fassungslosigkeit freien Lauf lassen.
    Ein 14jähriges Mädchen aus Königswinter/Bonn wird Opfer eines Zufallstäter, der so geil (entschuldigt) war, ansonsten homosexuell (finde ich absolut in Ordnung, wenn man aufs gleiche Geschlecht steht), aber dann, nur um mal auszuprobieren, wie es ist, wenn man mit einer Frau Geschlechtsverkehr hat, sich einfach ein Mädchen (Kind) nimmt, es erst gefangen hält, dann vergewaltigt und anschließend bestialisch ermordet, das geht mir nicht in den Kopf hinein!
    Das Kind ist für nichts gestorben und seine Familie und Freunde wurden in tiefe Trauer gestürtzt, die lange braucht, um verarbeitet zu werden. Und nur wegen so eines Kerls!
    Hannah steht für viele Kinder, denen so etwas widerfahren ist. In letzter Zeit Mitja, Pascal (Freisprüche!) und Ihr wißt ja genügend dieser Beispiele.
    Nur zum Lustgewinn irgendwelcher gestörten Personen... Teilweise sind sie im Fokus und wurden unterschätzt, dann sind es wieder Täter, die es zum ersten Mal machen...
    Es macht mich so fassungslos, so wütend. Denn es ist so sinnlos!

    Luca



    Re: Hannah und andere Opfer

    Rheinperle - 13.09.2007, 21:09


    Luca, ich kann mich Deiner Wut nur anschliessen. Ich seh´immer noch das Bild von dem fröhlichen Mitja im Bus und habe heute morgen in der Presse darüber gelesen. Und das achtjährige Mädchen aus Hannover ist sicher auch nicht mehr am Leben. Und dann der junge Mann, der einbetoniert wurde.

    Ebenso fassungslos

    Rheinperle



    Re: Hannah und andere Opfer

    tosa34 - 13.09.2007, 22:28


    So etwas ist wirklich nicht zu fassen, Luca. Ich denke auch immer: was ist es in der Vergangenheit solcher Menschen, die sie so verrohen lässt, und das Leben so wertlos macht.
    Vor so etwas muss sogar Dein Signaturspruch scheitern. Mann kann keinen Sinn darin erkennen.
    Mich packt da auch ein grosser Zorn!
    Tosa.



    Re: Hannah und andere Opfer

    la-piccola - 13.09.2007, 23:59


    Ich glaube,da sind wir uns einig-auch ich kann nicht verstehen,dass es Menschen gibt,die keinerlei Respekt und Achtung vor anderen haben.Jede Art von Gewalt ist einfach nur abscheulich und vor allem sexuelle Abartigkeiten an Kindern und Frauen sind das allerletzte.Ich kann einfach nicht verstehen,warum man da noch immer so inkonsequent in der Bestrafung ist,hört man doch so oft von Wiederholungstätern oder sonst auffälligen Menschen,die sich einfach nicht im Griff haben.Ich denke einfach,diese Menschen sind krank und gehören lebenslang in beobachtete und kontrollierte Behandlung.Ich frage mich oft,was in solchen Menschen vorgehen muss und was da in ihrer Entwicklung falsch gelaufen ist. Und eben diese unschuldigen Opfer und ihr Umfeld solten einfach vor ihnen besser geschützt werden.
    Gibt es da wohl Hoffnung,das in den Griff zu bekommen?



    Re: Hannah und andere Opfer

    tobias - 14.09.2007, 05:42


    Für mich ist es auch unbegreiflich, daß Leute so etwas machen können, dazu in der Lage sind... Sie nehmen sich einfach etwas in ihrer Lust, ihrer Gier und wenn sie es dann nicht noch körperlich zerstört haben (sprich getötet), ist das Opfer in jedem Falle seelisch zerstört.
    Ich finde bei diesen kranken Typen ebenso, daß sie nie wieder auf die Menschheit losgelassen werden dürften, denn gerade bei ihnen weiß man, daß sie es nicht lassen können, in der Regel die beste Therapie nichts nutzt.
    Auch, wenn es jetzt etwas hart klingt, bei bestimmten Verbrechen kommt mir schon der Gedanke an die Todesstrafe...

    Tobias



    Re: Hannah und andere Opfer

    la-piccola - 14.09.2007, 09:16


    Tobias, dann wären wir aber auch wieder da,wo jemand über Leben und Tod eines anderen entscheiden würde und ob das dann wirklich Strafe wäre,wage ich zu bezweifeln.Ich glaube,Ein Entzug der Freiheit ,aber wirklich mit schwerer Arbeit verbunden,wie zum Beispiel in einem Bergwerk,einer Stahlfabrik,auf einer Müllhalde oder sonst was ganz unangenehmes, wäre vielleicht sinnvoller. Aber dann wirklich unter sehr harten Bedingungen,nicht mit Fernseh in der Zelle und allen Annehmlichkeiten auf Kosten des Staates,sondern weggesperrt für immer-so stelle ich mir Strafe eher vor...und auch das klingt sehr hart :mein Vater sagt immer:da müsste man einfach einen Backstein nehmen.......du verstehst,was ich meine ?



    Re: Hannah und andere Opfer

    Rheinperle - 14.09.2007, 09:59


    Jetzt ist der Täter von Hannah gefasst. 25 Jahre ist er jung. Ich hab als manchmal auch die Gedanken von Tobias, dann verwerfe ich sie wieder und denke: "Sibirien und wegsperren für immer". Es sind kranke Menschen und Wiederholungstäter, die man aus dem Verkehr ziehen muss, und die bis zu ihrem Lebensende keine Gefahr mehr für uns darstellen dürfen. Ich denke es geht denen unter "Verwahrung" immer noch gut genug. Ich denke auch das ist eine Krankheit und unsere Politiker versagen hier in ihrem Glaspalast total. Wenn da irgendein Psychomensch ein Gutachten erstellt, dann ist dem Genüge getan und er kommt auf freien Fuss. Wir haben hier ein gewaltiges Defizit in diesem Deutschland.

    Rheinperle



    Re: Hannah und andere Opfer

    tobias - 14.09.2007, 10:14


    Es wäre sicher schwierig, wenn man über Leben und Tod eines anderen entscheiden muß.
    Deine Vorschläge der Bestrafung, la-piccola, finde ich allerdings sehr gut. Ein Freiheitsentzug, aber wirklich lebenslang mit schwerer und unangenehmer Arbeit, einsitzen ohne Annehmlichkeiten (Fernseher, Radio), Isolierung, sich das selbständige Erarbeiten von wenigstens Gemüse und Früchten, so daß sie dem Steuerzahler so wenig wie möglich auf der Tasche liegen, das hätte vielleicht etwas Abschreckendes.
    Bei der Todesstrafe denke ich halt, daß solche Leute dann nie wieder Unglück anrichten können, da sie ja in den vorliegenden Fällen meist Therapieresistent sind und uns nur einen Haufen Geld kosten für "Kost und Logis" und eben nicht anschlagende Therapien.
    Bei ähnlichen Fällen wurde schon berichtet, daß die Täter ihre Therapien fast "hinterhergeschmissen" bekamen und die überlebenden Opfer erst lange darum kämpfen mußten eine Therapie zu erhalten und bezahlt zu bekommen, oft mithilfe des Weißen Ringes. Das ist schon sehr schade...

    Tobias



    Re: Hannah und andere Opfer

    karin - 14.09.2007, 11:28

    Hannah
    Ich stimme euch im wesentlichen zu, allerdings bin ich auch gegen die Todesstrafe. Die Täter sollten für immer weggesperrt werden, allerdings ohne Annehmlichkeiten. Therapien sind oft nutzlos und kosten nur Geld, viele Täter sind ja auch therapieresistent.

    Viel mehr Beachtung sollten die Opfer und deren Familien erhalten, es ist häufig schrecklich zu hören, dass man den Tätern mehr Aufmerksamkeit schenkt als den Betroffenen. Täter werden teilweise wie rohe Eier behandelt mit der Erklärung, hat eine schwere Kindheit gehabt und was weiss ich was sich manche als Entschuldigung einfallen lassen. Egal wie, für einen Mord gibt es keinerlei Erklärung oder gar Entschuldigung.

    Familien und die Opfer sollten von Anfang an Hilfe bekommen und sich nicht selbst überlassen sein.

    LG Karin :)



    Re: Hannah und andere Opfer

    Luca - 29.10.2007, 09:57

    getötete Neugeborene
    Ich wollte jetzt keine neue Rubrik erstellen, aber ich denke, das Thema paßt auch recht gut hier hinein.
    Schon wieder ist ein Neugeborenes von seiner Mutter "entsorgt" worden, um es mal so ganz hart zu sagen. In diesem Falle, wenn ich es richtig verstanden habe, sogar lebendig in einen Müllcontainer gelegt worden.
    Ich bin jedes Mal entsetzt, wenn ich diese Nachrichten höre, da ich denke, daß es nicht sein muß!
    Es gibt Alternativen, wie anonyme Geburtskliniken, die Babyklappe, die Freigabe zur Adoption...
    Die Frau, die jetzt ihre Tochter umgebracht hatte, gab als Grund Geldmangel und Berufstätigkeit an.
    Natürlich stecken da viele in der Zwickmühle, aber die o. g. Möglichkeiten bieten genügend Möglichkeiten, den Kindern eine Chance zum Leben zu geben.
    Andererseits muß man natürlich überlegen, was kann unser Staat dazu tun, um Kindererziehung machbar und bezahlbar zu machen.
    Die klassischen Familienstrukturen fallen auseinander, oft gibt es keinen Partner/in.
    Aber die Leute haben selber auch eine Eigenverantwortung, sich entsprechend zu schützen, damit sie erst gar nicht schwanger werden (Mann und Frau sind gleichermaßen angesprochen).
    Und vielfach sind es nicht einmal jugendliche Mütter, die ja "ach so aufgeklärt sind" und dann doch auf einmal schwanger sind und nicht wissen, wie das denn passieren konnte. Es sind Frauen von Mitte 20 bis 40.

    Luca



    Re: Hannah und andere Opfer

    Hospes - 29.10.2007, 18:44

    heute: alle aktiv
    So Ihr Lieben,

    kaum ist man mal einen Tag nicht im Forum, kann man etliche neue Beiträge lesen.

    Lieber Luca, in Bayern, in einem fränkischen Dorf werden die Opfer inzwischen böse von Bewohnern verfolgt, weil sie Untaten nach Jahrzehnten ans Licht gebracht haben.

    http://www.sueddeutsche.de/bayern/artikel/304/137030/

    Lieber tobias, das "Hädi-Dadi-Wari" (hätte ich, täte ich, wäre ich) wird mit zunehmendem Alter an Gegebenheiten und Erinnerungen an verpasste Gelegenheiten und Reue über weniger gute Entscheidungen etc. etc. immer mehr zunehmen.
    Oft denke ich, ich hatte mehrmals einen sehr fürsorglichen und wohlgesinnten Schutzengel (ich bin mir sicher, die gibt es).

    Liebe la-piccola, Dein Wochenspruch trifft wieder inhaltlich und was die Umsetzung betrifft voll meinen Geschmack. Die Profile geben dem gesamten Bild eine auch transzendente Tiefe.

    Liebe karin, das mit den kleinen Kojen hat mich auch immer wieder fasziniert. Ich habe das Schiff auch schon besucht. Und wenn ich dann an so einem historischen Ort stehe, stelle ich immer wieder fest, dass es eigentlich in der Geschichte meist nur wenige Menschen waren, welche dieselbige in andere Bahnen lenkten.

    Die Holzklasse der Great Britain - Unterkunft für viele Wochen Überfahrt

    Nach einigen Besuchen auf Feldflughäfen und Museen in Großbritannien: Es waren nur wenige hundert Piloten, die die Luftschlacht um England (BoB - Battle of Britain) entschieden und damit wesentlichen Einfluss auf den Verlauf des weiteren Krieges nahmen. Die gesamte Infrastruktur dahinter spielte natürlich ebenfalls eine bedeutende Rolle.

    Hospes



    Re: Hannah und andere Opfer

    la-piccola - 06.12.2007, 20:23

    zum Heulen
    Ich frage mich grade mal wieder, warum man zum Autofahren einen Wisch braucht, der einen befähigt, zum Eltern sein aber reichen nur die körperlichen Voraussetzungen.
    Es ist doch schrecklich, was da wieder geschehen ist und ich finde es auch schlimm, wenn man Ursachen in der Kindheit oder Unzurechenbarkeit der Täter, der Gesellschaft oder den Behörden suchen muss.
    Was geht in Menschen vor, die Leben einfach auslöschen können, egal auf welche Weise...???



    Re: Hannah und andere Opfer

    tobias - 07.12.2007, 05:39


    Bei den häufigen Kindstötungen steht man momentan wirklich fassungslos und hilflos davor. Ich frage mich, ob sie jetzt vermehrt passieren oder ob sie früher vertuscht worden sind.
    Genau wie Du, finde ich es unglaublich, welche Entschuldigungen für die Täter (sei es bei Kindsmördern, Vergewaltigern, Mördern) gesucht werden, um ihr Verhalten zu erklären. Immer soll eine schlechte Kindheit oder eine Abhängigkeit Schuld am Verhalten sein. Diese Mutter jetzt soll psychisch krank gewesen sein. Nun, ich kenne mich da nicht aus, aber ich finde, keiner der Gründe entschuldigt ein solches Verhalten und sollte nicht zur Strafminderung führen. Ich glaube nicht, daß einer nicht mehr weiß, was er tut und er dann dafür nichts kann. Es gibt ja sogar Täter, die sich hinterher einen Rausch angetrunken haben, um eine verminderte Schuldfähigkeit zu erzwingen...
    Und falls dem wirklich so sein sollte, jetzt am Beispiel der fünf toten Kinder, dann hat das direkte Umfeld eine hohe Mitschuld, die auch geahndet werden muß! Der jetzige Ehemann sprach von religiösen Fantasien, der Oberstaatsanwalt sprach von einem Zustand absoluter Schuldunfähigkeit.
    So etwas kann doch nicht von jetzt auf gleich kommen... Warum hat der Vater, andere Verwandte, Freunde nicht gehandelt?
    Bei anderen Fällen hat die Schule, haben die Nachbarn Hinweise gegeben, aber die Jugendämter haben nicht gehandelt, schienen überfordert oder inkompetent zu sein. Dafür werden aber immer mal wieder Kinder aus völlig intakten Familien genommen, oft sogar unbesehen, nur aufgrund von Verleumdungen, was für alle große psychische Folgen hat.
    Irgend etwas läuft da gewaltig schief...
    Ursula von de Leyen meint, daß die auseinanderbrechenden Familienstrukturen mitschuldig sind an den vermehrten Tötungen. Ich finde, so leicht kann man es sich nicht machen. Auch Alleinerziehende oder Patchworkfamilien kümmern sich gut um die Kinder.

    Tobias



    Re: Hannah und andere Opfer

    Luca - 07.12.2007, 07:54


    Unsere Bundeskanzlerin sagte: "Wir brauchen eine Kultur des Hinsehens."
    Das würde ich mir wirklich wünschen. Allerdings in allen Bereichen, in scheinbar selbstverständlichen Bereichen. Also, der alten oder gehbehinderten Person helfen beim Ausstieg aus Bus und Bahn, eingreifen, wenn jemand verbal oder sogar körperlich angegriffen wird, auf den Nachbarn achten, eigentlich wirklich "nur" normale Mitmenschlichkeit.
    Gestern stand mein Herz ganz weit offen, als ich in einen von diesen Bankkundencenter ging, wo man sich Kontoauszüge ausdrucken lassen kann oder am Automaten Geld holen kann. Die Tür schloß sich gerade und da sprang ein etwa 12jähriger Junge hin, fing sie auf und öffnete sie mir. Da war ich platt, denn gerade in diesem Alter ist man Aufmerksamkeit dieser Art nicht gewohnt. Gerade, wenn man zum Schulende in öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, haben die Kinder oft keinen Funken Anstand oder Höflichkeit. Ich habe ihn dann angestrahlt und mich bedankt. Sicher nur Kleinigkeiten, aber gerade die machen das Leben so schön!
    Also, nicht erst entsetzt aufschreien, wenn es zu spät ist, sondern schon an den kleinen und selbstverständlichen Dingen üben!

    Allerdings muß man sich sicher auch Gedanken machen, wieso immer mehr Eltern erziehungsunfähig sind. Anscheinend haben sie selber keine wirkliche Familie und Fürsorge erlebt. Wie soll man es dann weiter geben...?! Nur geht es mir nicht in den Kopf, daß man die Kinder dann lieber umbringt, anstatt sie zur Adoption oder Pflege frei zu geben...

    Für Hunde braucht es teilweise einen "Hundeführerschein", sprich der Halter muß seine Kompetenz unter Beweis stellen, wie la-piccola schrieb, braucht es zum Autofahren ebenfalls eine Bescheinigung, aber Kinder darf praktisch jeder haben...
    Nur, wie soll man eine solche Kontrolle verwirklichen? Vorsorgeuntersuchungen könnten zur Pflicht werden, vielleicht eine Möglichkeit, ich weiß es nicht. Evtl. würden da aber auch durch übermotivierte Ärzte Fehlentscheidungen getroffen werden. Ich weiß es nicht, was gut ist.
    Die Kultur des Hinsehens wäre sicher ein ganz wichtiger Schritt. Kindergärten, Schulen, Mitschüler, Eltern der Mitschüler, Nachbarn, sie sind nahe dran.

    Luca



    Re: Hannah und andere Opfer

    Luca - 28.04.2008, 12:14


    Ich bin momentan sehr traurig, entsetzt und fassunglos was wir über die Nachrichten aus Österreich hören. Es ist für mich unvorstellbar und nicht nachvollziehbar, wie ein Vater (ein Vater, eigentlich eine Vertrauensperson!) 24 Jahre seine Tochter in einem Keller gefangen hält, sie unzählbar oft vergewaltigt und sieben Kinder zeugt. Drei der Kinder haben noch nie die Welt gesehen, keine Sonne, kennen nicht das normale Leben. Und die Mutter (die Frau des Verbrechers) hat angeblich nichts mitbekommen! Wenn ich meine Tochter 24 Jahre nicht sehe, dann stelle ich doch Fragen!
    Mir tun diese Kinder und die Tochter unendlich leid! Sie werden nie ein unbeschwertes Leben führen können, vielleicht nur ab und zu ein wenig Glück empfinden können, wenn sie jetzt gut aufgefangen werden.
    Das erinnert an Natascha Kampusch, auch aus Österreich oder an die Mißbrauchsopfer in Belgien. Aber wie können Menschen zu so etwas fähig sein?

    Luca



    Re: Hannah und andere Opfer

    Hospes - 28.04.2008, 18:29

    Opfer
    Mir geht es wie Luca.

    Außerdem, wenn ich mir vorstelle, dass wir vor zwei Jahren in Amstetten im Urlaub waren und vielleicht sogar an dem Haus vorbei gegangen sind ...

    Besonders pervers für mich: Die Gefangenen konnten mittels Fernsehen mitbekommen, wie es draussen, in der Freiheit, aussieht.

    Welche Rolle die Mutter spielte? Für mich hat die auch ein gerüttelt Maß an Schuld. Ich frage mich ebenfalls: Wie können Menschen zu so Grausamkeiten fähig sein?

    Hospes



    Re: Hannah und andere Opfer

    karin - 28.04.2008, 19:55


    Ebenso sprachlos und fassungslos wie alle, wie hat er die Versorgung der vierköpfigen Familie im Verlies unbemerkt nur geschafft :?: :?: :?:

    Fragen über Fragen, und kein Mensch will etwas gewusst oder gesehen haben, das über 24 Jahre ...... das ist doch einfach nicht möglich, oder vielleicht doch in der jetzigen Spassgesellschaft?

    Ratllos Karin :shock:



    Re: Hannah und andere Opfer

    Rheinperle - 28.04.2008, 20:53


    Wir haben eben auch darüber heftig diskutiert, wie dies über so viele Jahre unentdeckt geschehen kann. Es ist manches unverständlich. Kinder teilen sich doch in der Schule oder sonstwo mit oder werden auffällig, wenn im Elternhaus etwas nicht stimmt. Kinder werden umso neugieriger, wenn ihnen Räume verboten werden. Hat man da in der Öffentlichkeit (Schule, Nachbarschaft, andere Eltern, Vereine) wie so oft die Augen verschlossen, wollte nichts damit zu tun haben - Zivilcourage-??? Bei den Frauen bzw. Müttern ist es traurigerweise oft Hörigkeit. Sie wissen was geschieht, sicher auch in diesem aktuellen Fall, werden geschlagen, und schützen Ihre Männer , wenn ihnen Hilfe angeboten wird. Letztendlich wird es so ausgehen: Die Medien und sonstigen Berater werden es schon richten und einen Bestseller daraus machen. Das ist dann aber wieder eine andere Geschichte.

    Rheinperle



    Re: Hannah und andere Opfer

    tobias - 29.04.2008, 12:21


    Auch ich bin nach wie vor sprachlos und entsetzt. Diese Grausamkeit geht mir nicht in den Kopf, ist nicht nachzuvollziehen. Zum einen, daß es Menschen gibt, die zu so etwas fähig sind, zum anderen kann ich es nicht glauben, daß Nachbarn und Verwandte nichts mitbekommen haben wollen. Das kann doch nicht sein! Und wie schafft es so ein Kerl über 24 Jahre dieses Doppelleben zu führen?! Jetzt wird dieser Typ geschützt mit einer Einzelzelle, weil andere sonst auf ihn los gehen würden (was ich ihm gönnen würde!).
    Ich wünsche den Opfern wirklich die beste Betreuung, die sie bekommen können und hoffe, daß sie die innere Stärke haben, trotzdem aus ihrem Leben noch etwas zu machen und auch glücklich zu werden.

    Tobias



    Re: Hannah und andere Opfer

    la-piccola - 29.04.2008, 20:39


    Wißt ihr, genau das ist wieder so eine Situation, wo ich die Existenz einer höheren Macht absolut in Frage stelle. Kann denn ein "lieber, gütiger Gott" so etwas gewollt haben oder überhaupt zulassen ? Es sind ja immer Unschuldige, die von solchen psychisch gestörten Unmenschen gequält werden. Und wenn ich mir dann anhören muss, dass jeder Mensch, wenn er denn nur genug bereut, und sei es erst auf dem Totenbett, Gnade und Vergebung erhält, dann könnte ich vor Wut und Unverständnis platzen...
    Sorry, aber das musste mal raus...



    Re: Hannah und andere Opfer

    Hospes - 30.04.2008, 07:02

    weiter gedacht
    ... und wenn Hitler eine Sekunde vor dem Tod "Reu und Leid erweckt" hat, dann ist er jetzt im Himmel.

    Liebe la-piccola,
    mir geht es ähnlich wie Dir.

    Das wäre einmal ein Thema, über das zu sprechen wohl sehr interessant wäre.

    Allen einen schönen Tag

    Hospes



    Re: Hannah und andere Opfer

    tosa34 - 30.04.2008, 20:02


    Darüber stolpere ich auch immer: wie kann ein Gott, der allwissend, allmächtig und liebend und gütig ist, so viel Unbegreifbares zulassen. Er, der jeden Spatzen zählt, lässt zahllose Menschen und zahllose Tiere sinnlos leiden. Die Antwort lautet dann meistens: Ja, wir können das mit unserem menschlichen Verstand nicht erkennen, aber ich kann das auch nicht akzeptieren.
    Und zu dem jetzigen Fall: es scheint unmöglich, dass der Mann da offenbar dauernd an diesem Kerker baute, dass er vier Personen mit allem Nötigen versorgte und dann den Müll entsorgte, ohne dass selbst seine eigene Frau etwas merkte.
    Man kann nur hoffen, dass es für die Tochter und die Kinder jemand gibt, der ihnen das Leben lebenswert machen kann.
    Lieben Gruß,
    Tosa.



    Re: Hannah und andere Opfer

    Luca - 01.05.2008, 08:12


    Die Frage der (späten) Reue und dann einer möglichen Vergebung stelle ich mir auch immer. Damit würden ja alle Menschen bestraft, die sich Zeit ihres Lebens bemühen, so gut wie möglich mit Mensch, Tier und Natur umzugehen, sich selber hinterfragen. Und wenn dann ein Hitler, Saddam Hussein, der Typ aus Amstetten und noch viele andere solcher Typen (Menschen mag ich fast nicht sagen), kurz vor ihrem Tod bereuen, feiern sie lustig mit den anderen im Himmel mit...
    Oft hört man ja auch, wenn jemand ein besonders schweres Schicksal hat oder unfaßbare Dinge passieren, daß dies eine Prüfung von Gott ist und Gott schon genau wüßte, was er den einzelnen Menschen zumuten könne.
    Solche Argumente bringen mich immer auf die Palme.
    Ich persönlich bin mir auch nicht sicher, ob ich an einen Gott glaube, glauben soll oder ob das nur anerzogen ist und man sich von bestimmten Einflüssen aus dem Elternhaus auch nicht so einfach distanzieren kann.

    Luca



    Re: Hannah und andere Opfer

    la-piccola - 25.05.2008, 01:30

    Der Holzklotzwerfer ist gefasst.
    Die bösartige Ironie des Schicksals. Ein frustiger Kasache wirft einen Holzklotz von der Autobahn und ... trifft eine Frau, die ebenfalls Kasachin ist. Ein Holzklotz, der vieles zerstört hat und wegen dem der Blätterwald laut geraschelt hat.



    Re: Hannah und andere Opfer

    tobias - 25.05.2008, 09:05

    Re: Der Holzklotzwerfer ist gefasst.
    Dieses Verbrechen bestürtzt noch immer! Gerade in diesen Fällen werden die Täter leider seltener gefaßt. Er hat sich durch sein Drängen in die Öffentlichkeit von Anfang an, ja praktisch selber verraten. Wenigstens ist er aus dem Verkehr gezogen!
    Ich plädiere auch dafür, daß Taten, die unter Alkohol, Drogen o. ä. gemacht wurden, nicht strafmildernd wegen mangelnder Schuldfähigkeit beurteilt werden. Viele reden sich ja auch darauf hinaus, um noch einmal besser davon zu kommen!
    Weil ich Frust habe, weil mich alles nervt, weil ich ein Gläschen zu viel getrunken habe und dann jemand anderen wie auch immer angreife oder verletzte, das darf doch keine Entschuldigung sein! Ein solches Verhalten hat ja schon im Berufsleben Konsequenzen, wieviel mehr muß es be- und verurteilt werden, wenn Menschen dabei getötet werden!

    Tobias



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