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Ramsland, Morten - Hundsköpfe




Ramsland, Morten - Hundsköpfe

Beitragvon Wirbelwind » 20.12.2007, 21:29

Seitenzahl: 477

Inhalt und mein Kommentar dazu:

Als die Gro0mutter Bjork im Sterben liegt, ruft sie nochmals die in alle Winde verstreute Familienmitglieder zu sich.
Der Enkel Asger begibt sich auf die Suche nach den Ursachen für die zum Teil recht verkorksten Lebensläufe seiner Familie.
Er erzählt von Askild, dem Schiffsingenieur, Trunkenbold, Schmuggler und verkanntem Malgenie, dessen Frau Bjork mit reicher Anekdotensammlung und Vorliebe für Frischluft aus Konservendosen, seine Großeltern, von Niels genannt Eselsohr, seinem Vater, der Ungeheuer an Wände malte, Onkel, Tanten und Geschwister.

Eine Familiensaga über mehrere Generationen, Nöte und Ängste, Fehlschläge und Untaten jedes Einzelnen mit Zeit- und Erzählsprüngen.
Der Autor nennt die Dinge beim Namen. Seine Sprache ist eine Mischung aus Derbheit und tiefsinniger Eleganz, frech, mutig, aber auch liebevoll, feinsinnig. Manchmal kommt Komik an die Oberfläche, meist begegnet man aber tiefem schwarzem Humor. Haarsträubendes wechselt mit Rührseligem.
Ich mache die Bekanntschaft mit Raffzähnen, Baumgeistern und gefährlichen Hundsköpfen. Mein Harmoniebedürfnis wird enorm durcheinandergeschüttelt - kein Platz für wohlsituiertes Benehmen.
Von den Geschehnissen stets vorangetrieben erlebe ich diese absurde, merkwürdige, ungewöhnliche Familie und ein famoses Ende der Geschichte.
Beim Gesamturteil bemerke ich ein Zögern, Unbehagen wegen der an manchen Stellen deftigen Ausdrucksweise, bin aber insgesamt doch so beeindruckt, dass ich mich den
* * * * *
der dänischen und inzwischen vielen deutschen Lesern gerne anschließe.

Liebe Grüsse
Wirbelwind

lese gerade:
Marcia Rose, Die Mildtätige

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http://www.amazon.de/Hundsk%C3%B6pfe-Mo ... 504&sr=1-1
Ein Buch ist ein Sprengsatz, um die Phantasie freizusetzen. (Alan Bennett in "Die souveräne Leserin")
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von Anzeige » 20.12.2007, 21:29

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Beitragvon Krümel » 20.12.2007, 21:41

Ich habe es notiert :D
BildLiebe Grüße,
Krümel



:lesen3: Klaus Mann - Mephisto
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Beitragvon wolves » 21.12.2007, 08:57

Klingt vielversprechend :D Danke für deine Rezi! Und schwupp auf meinen Wunschzettel.
Liebe Grüße
wolves


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Beitragvon tom » 29.04.2008, 22:42

Vielleicht bin ich doch mit falschen Erwartungen an dieses Buch gegangen, das ich mir neulich in Deutschland besorgt habe. Ich hatte zunächst mal nach 20 Seiten genug und legte es in Erwartung einer anderen Lesestimmung beiseite.

Die Suche nach "Originellem" zeichnet sicherlich viele derzeitige Werke aus, doch inwieweit gelingt es? Wann wird das Erfinden von immer noch neuen und skurilleren Situationen irgendwie leer und oberflächlich? Vielleicht habe ich aber zu schnell aufgegeben, da es mir plötzlich an Lesestoff nicht mangelte...
tom
 

Beitragvon Wirbelwind » 01.05.2008, 13:14

Oh tut mir leid, dass die Hundsköpfe nicht deinen Erwartungen entsprachen, aber nach nur 20 Seiten? Vielleicht solltest du dem Buch irgendwann später noch einmal eine Chance geben. Ich fand es nämlich trotz der Masse ähnlicher Bücher doch recht originell.
Doch vielleicht ging es dir wie mir zur Zeit. Ich nehme Bücher in die Hand und denke alles schon mal gelesen. Je mehr ich lese um so mehr suche ich das Neue. Zum Glück finde ich aber immer wieder etwas. :D

Liebe Grüsse
Wirbelwind
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Beitragvon tom » 01.05.2008, 17:17

Och, Wirbelwind, mache Dir keinen Kopf über diesen schnellen Abbruch... Hört sich blöde an, doch auf diesen ersten zwanzig Seiten hatte einer der Helden (meine Übertreibungen nicht ernstnehmen) mit 12 seine Unschuld verloren und hat dann hundert Erfahrungen; passieren die skurillsten Dinge... Als ob der Autor irgendwelche Rekorde brechen will, durch diese Ausuferungen manchen Voyeur anlockt. Zumindest fühle ICH mich beim Lesen dann wie ein Voyeur und unwohl. Es kann aber gut sein, dass ich später auf das Buch zurückkommen werde. Vergiß nicht, dass ich nach kaufreichen Tagen auf einem Schlag daheim circa 30 Bücher auf dem Tisch hatte und mir sagte: dann greife ich halt mal zum nächsten Buch!
tom
 


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