Ghost Riders - Back To The Rock (2007)




Hier reden wir über Scheiben, die einfach ganz objektiv betrachtet, in jede ernst zu nehmende Sammlung gehören, die jeder kennt oder kennen sollte, die man liebt oder hasst, die polarisieren... Oder anders herum gefragt: Welche Scheiben nimmst du mit auf die einsame Insel ?

Ghost Riders - Back To The Rock (2007)

Beitragvon wingevil » 24.08.2007, 07:59

Ich sags mal gleich: eine der besten Scheiben im Bereich des harten Southern Rock, die ich kenne. Am liebsten würde ich ein neues Genre erfinden, z.B. Hard Country Rock, denn das ist es wohl, was die Band aus Florida um die alten Haudegen Steve Grisham (ex-Outlaws) und Barry Rapp (ex-Henry Paul Band) hier auf allerhöchstem Niveau zelebriert.

"This album takes you back to the glory days of Southern Rock", so amerikanische Medien

Die Ghost Riders,verstehen es problemlos, die Roots der Siebziger und Achtziger ohne "modernen Firlefanz" in die heutige Zeit zu transportieren. Das klingt genauso authentisch wie erfrischend! Dabei verbindet man klassische Elemente des American Rock ab und zu auch mal mit einem leichten Touch aus "Eighties Arena-Rock"-Anleihen, doch das stört überhaupt nicht, sondern ist eine willkommene Ergänzung zu den immer präsenten, deutlich spürbaren Southern Rock-Wurzeln!

Hervorragendes Songmaterial:ob knallige Uptempo-Rocker, großartige Southern-Boogies, kernige Swamp-Rocker, oder die ein oder andere herrliche Southernrock-Ballade - alles klingt kraftvoll, aber dennoch wunderbar flüssig und locker. Die Songs stecken voller klasse Melodien und bleiben prima hängen!

Großartiger, sauberer Gesang, zwei sich ausgezeichnet ergänzende Gitarristen mit fetten Gitarren-Attacken und furiosen, exzellenten, sowohl glühenden als auch locker aus dem Handgelenk gespielten Soli, inklusive toller Slide- und Lap Steel-Passagen, herrliche Piano- und Hammond B3-Einsätze - die Instrumentierung bietet alles, was das Southernrock-Herz begehrt.

Satte E-Gitarren bilden den Rahmen des wunderbar straighten Openers "Back to the rock", dessen Arrangement dem Songtitel wahrlich alle Ehre macht. Klasse Melodie, direkte, simple Riffs ohne irgendwelchen Schnickschnack, prächtige Gitarrenläufe, inklusive schöner Wah Wah-Passagen - purer American Retro-Rock "from the south"! Toller Auftakt, und es wird noch besser: "Don't know where I'm bound" ist eine Hammer-Nummer! Ein harter, powernder, abgehender Southern-Boogie mit fetten Riffs und zwirbelnder Hammond-Untermalung wie er im Buche steht! Enthält ein prächtiges, kochendes Lead Gitarren-Duell zwischen Grisham und Bennett! Jetzt haben sie sich richtig warm gespielt und lassen mit dem riffigen, Slide-getränkten "Fightin' fire", gerade noch so einen klasse Geradeaus Southern-/Classic-Rocker folgen.

Dann die erste gelungene Ballade: "Love and pain", mit seiner epischen Melodik und seiner leichten Arena Rock-Mentalität, stünde sicher auch einer Band wie Whitesnake gut zu Gesicht, allerdings mit dem entsprechenden Southern-Vibe!

Nach dem von großartigen Gitarrenlinien und einer klasse Keyboard-Untermalung geprägten Southern-/Funk-Rocker "Live together", folgt mit "Missin' Dixie" schon die nächste Ballade - und was für eine: Traumhaft schöne, melodische, sehr entspannte, mit wunderbaren, transparenten, klaren Gitarren, einer schönen Mundharmonika und Billy Powell-mäßigem Piano garnierte, lupenrein Musik aus dem Süden, voller Lynyrd Skynyrd-Flair. Die Nummer ist vollkommen ohne Drums eingespielt, klingt aber dennoch wunderbar "voll"!

Sehr stark auch der mit glühenden Slides und klimperndem Piano instrumentierte "Deep Southern-Riff-Rocker" "Fortunate man"...vielleicht sogar der musikalisch beste Song. Allerdings mit einem ultrareaktionären Text ausgestattet, dass mir immer noch unklar ist, ob das ernst gemeint ist oder doch eher eine gallig-bittere Überzeichnung.

Mit der tief aus dem Swamps kommende Midtempo Southern Groove-Rocker "Hoot owl" und einer dann doch leicht süßlichen Ballade "She Just Wants To Be Loved" endet dieses großartige Album.

Die Ghost Riders mit einem tollen, zweiten Album!

"Yeah, that's true sizzlin' Southern Rock - forever"!


Line-Up:

Steve Grisham, (Formerly of The Outlaws, Razzy Bailey, Tom Wopat, Bobby Bare, Artimus Pyle, Classic Southern Rockers and more.)lead vocals/acoustic and electric guitar

Pug Baker, (Formerly of Jimmy Spheeris,RockingHorse and The Knack and more)... drums

Barry Rapp-- Formerly of the Henry Paul Band on Hammond B3, vocals, piano

Phill Stokes-- formerly of the Pure Prarie League on bass and vocals.

Jimmy Bennett--lead and backing vocals, slide guitar, elect gtr.
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Beitragvon thovo56 » 24.08.2007, 09:02

über Gefühle kann man nicht streiten, man kann sie allenfalls äußern: Mich hat dieses Album nicht so gepackt wie Wingevil. Dennoch finde ich es ein gutes Album. Ich arbeite ja erst gerade daran, einen Zugang zu Southern und Country Rock zu bekommen. Da ist die Scheibe durchaus hilfreich. Aber ob sie gleich mit auf die Insel muss ...? Es gibt so viele geniale Alben... Als Lehrer würde ich ne 2+ geben.
so schaut's aus:
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