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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: wüstenblume Forum: Kinder retten die Welt Forenbeschreibung: Welche Werte vermitteln wir aus dem Unterforum: Drogen, Alkohol Antworten: 2 Forum gestartet am: Freitag 03.06.2005 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Eine wahre Geschichte Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 10 Monaten, 24 Tagen, 22 Stunden, 2 Minuten
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Re: Eine wahre Geschichte
wüstenblume - 03.06.2005, 22:30Eine wahre Geschichte
Anna und Lisa waren 11 Jahre alt, als sie sich auf der neuen Schule kennenlernten und sofort Freundschaft schlossen. Nicht nur in der Schule galte sie als unzertrennlich, auch ihre Freizeit verbrachten sie zum größten Teil gemeinsam. Am Wochenende und in den Ferien übernachtete Anna meißt bei Lisa, da Anna´s Vater, der alleinerziehend war, so gut wie nie zu Hause war. Nach der Schule ging Lisa oft mit zu Anna, denn wenn man sturmfreie Bude hatte, musste man das natürlich ausnutzen, obwohl es irgendwann nichts Besonderes mehr war, denn Anna´s Vater war selbst unter der Woche selten zu Hause, kam oft erst sehr spät heim, wenn seine Tochter schon schlief.
Die Mädchen hatten eine menge Spaß miteinander, teilten Geheimnisse, Freuden und Sorgen. Sie schworen sich, bis an ihr Lebensende beste Freundinnen zu bleiben...
2 1/2 Jahre später lernte Anna neue Leute kennen, die zum Teil mehr als 3 Jahre älter waren als sie und auch Lisa knüpfte neue Kontakte. Lisa war die Freundschaft zu Anna nach wie vor sehr wichtig; sie merkte nicht, dass Anna sich nur noch bei ihr meldete, wenn aus ihrer neuen Clique gerade keiner Zeit für sie hatte. Als Lisa dahinter kam, dass Anna sie nur noch als Lückenbüßer benutzte, sprach sie ihre Freundin mehrere Male darauf an, doch Anna lebte nur noch füf ihre neuen Freunde, so dass die Freundschaft zwischen den Mädchen total zerbrach.
Da sie nach den Ferien in getrennte Klassen kamen, sahen sie sich nur noch ab und zu, doch mehr als ein "Hallo, wie gehts?" war nicht mehr drin. Lisa fiel auf, dass Anna sich total veränderte. Sie hatte kiloweiße Make up im Gesicht und wenn sie mal ungeschminkt zur schule kam, sah sie aus, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen.
2 Jahre später, verließ Anna die Schule und somit verloren sich die Mädchen ganz aus den Augen.
Eines Tages, Lisa war ungefähr 19, erfuhr sie von ihrer Mutter, dass Anna schon mit 13 Jahren anfing, Drogen zu nehmen-genau zu der Zeit, als sie in die neue Clique kam. Anna rutschte total ab und kam aus dem Drogensumpf nicht mehr raus; zu der Zeit machte sie gerade ihren 2. Entzug!
Mit 20 bekam Anna ein Kind. Kurz darauf nahm sie Kontakt zu Lisa auf und sie trafen sich nach 5 Jahren zum ersten Mal wieder. Lisa besuchte Anna zu Hause, doch sie war nicht mehr die Anna von früher. Lisa kam es vor, als säße dort eine andere Person. Anna konnte sich an viele Dinge, die die Mädchen damals erlebten, die ihnen so wichtig waren,nicht mehr erinnern-ein Schock für Lisa! Lisa saß bei Anna ihre Zeit ab, denn ein richtiges Gespräch kam nicht zu stande. Anna´s ehemaliges Drogenproblem kam kurz zur Sprache "Ich würde kein Koks mehr nehmen, aber kiffen würde ich immer wieder" sagte sie in vollem ernst. Lisa schüttelte entsetzt den Kopf "Du hast Verantwortung für ein Kind" sagte sie und alles was Anna dazu sagte, war "Und? Sie ist ja erst 6 Monate alt- die kriegt das doch nicht mit" Das machte Lisa wütend- sie hatte NICHTS dazu gelernt!
Ein paar Tage später wurde Anna in eine Klinik eingeliefert, weil ihr die ganze Situation, alleinerziehend sein und einen Haushalt führen über den Kopf wuchs-sie drehte durch. Natürlich waren auch wieder Drogen im Spiel, denn Anna hatte wieder Kontakt zu ihrer alten Clique.
Nachdem sie wieder entlassen wurde, bekam sie eine letzte Chance zu beweißen, dass sie in der Lage ist, für ihre kleine Tochter Verantwortung zu übernehmen. Sie versprach ihrer Betreuerin vom Jugendamt, dass sich alles ändern würde und sie ihre alten Freunde nicht mehr sehen wird.
Obwohl Lisa und Anna nichts mehr miteinander verband, bot Lisa ihrer ehemaligen Freundin immer wieder Hilfe an, auch ihre Tochter zu sich zu nehmen, wenn Anna mal ein paar Stunden für sich wollte. Doch Anna nahm keine Hilfe an.
Anna´s kleine Tochter war gerade 2 Jahre alt, als Anna gemeinsam mit ihren alten Freunden und der Kleinen übers Wochenende ins Ausland fuhr, um dort an Drogen zu kommen. Als Anna´s Vater davon erfuhr, machte er sich auf den Weg dorthin und "entführte" sein eigenes Enkelkind, das Anna bei einer Frau ließ, die sie selbst kaum kannte.
Nach diesem Wochenende wurde Anna erneut in die Klinik eingeliefert.
Ihr Vater sorgte dafür, dass ihr das Sorgerecht für ihr Kind entzogen wurde-Sie hatte ihre letzte Chance vertan!
Die Drogen haben nicht nur die Freundschaft zwischen Anna und Lisa zerstört, sie haben auch Anna total zerstört, denn aus dem damals so frohen, hübschen Mädchen, dass gerne lachte, wurde eine depressive Frau ohne Lebensfreude!
Diese Geschichte habe ich selbst geschrieben und erlebt; denn ich bin Lisa.
von Finchen
Re: Eine wahre Geschichte
wüstenblume - 03.06.2005, 22:30
Hallo Finchen ( Lisa ),
das ist eine sehr traurige und ernste Geschichte die du selber erlebt hast. Ich finde es auch gut, das du den Mut hattest sie hier zu veröffentlichen. Dein Geschichte regt auch dazu an um über seine eigenen Probleme nachzudenken. Das ist mein persönliche Meinung.
Jörn
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Gästebucheintrag - gepostet von wüstenblume am Freitag 03.06.2005
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