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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: dasunfassbare Forum: Kinder retten die Welt Forenbeschreibung: Welche Werte vermitteln wir aus dem Unterforum: Off Topic Antworten: 3 Forum gestartet am: Freitag 03.06.2005 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Hilflosigkeit Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 10 Monaten, 15 Tagen, 13 Stunden, 16 Minuten
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Re: Hilflosigkeit
dasunfassbare - 03.06.2005, 13:32Hilflosigkeit
Hallo ihr Lieben,
Heute geht es mir besser als gestern.
Gestern wurde ich mit einer schrecklichen Nachricht konfrontiert, dass ich eigentlich den ganzen Tag überlegt habe, was ich tun kann.
Den Schulweg laufe ich immer mit der Oma eines Klassenkamerades meiner Tochter. Auch mit der Mutter bin ich gut befreundet. Wir haben uns schon sehr viel augetauscht und so habe ich auch erfahren, dass der Vater meiner Bekannten schwer erkrankt ist, schon vier Op's über sich hat ergehen lassen müssen und jetzt hätte zur Reha gehen müssen. Diese wurde aber verschoben, da die Familie ihn erst einmal zu Hause pflegen wollte.
Als ich am letzten Freitag meine Tochter von der Schule abholte war auch der Opa von diesem Klassenkamerden da um den Jungen abzuholen, was mich eigentlich sehr wunderte, denn dies hat er bis jetzt noch nie getan. Er teilte mir auch gleich mit, dass der Vater meiner Bekannten morgens gestorben sei. Ich war etwas geschockt, denn wir hatten alle zusammen gehofft, dass er es schafft, dachte aber, dass er durch die Krankheit gestorben wäre.
Als ich gesten wieder mit der Oma den nach Hauseweg antrat, sprach ich sie darauf an, dass es mit dem Vater meiner Bekannten, doch jetzt sehr schnell ging.
Sie fragte mich dann, ob ich wüßte, an was er gestorben wäre, was ich verneinte.
Sie fragte mich dann ein zweites mal, was ich wieder verneinte und mich doch etwas stutzig werden ließ und ich gegenfragte, an was er denn letztendlich gestorben sei?!
Als sie mir den Grund nannte, dachte ich, mir schlägt einer mit der Faust in den Magen. Die Antwort: "Er hat sich am Freitag Morgen erschossen!"
Ich war so fassungslos, ich konnte es erst nicht in Worte fassen, bin auch jetzt noch teilweise sprachlos.
Ich würde meine Bekannte gerne anrufen, weiß aber auch, dass sie Angst davor hat, auf den Tod ihres Vater angesprochen zu werden.
Ich bin weiß Gott nicht neugierig und würde auch nicht nach Einzelheiten fragen,
aber ich möchte ihr gerne meine Hilfe anbieten!
Vielen Dank, dass ihr mir zugehört habt, ich mußte es loswerden, denn ich merke, dass es mir jetzt etwas besser geht und ich vielleicht jetzt denn Mut habe, doch zum Hörer zu greifen, um meine Bekannte anzurufen und meine Hilfe anzubieten!
Alles Liebe für euch!
Eine traurige Bille!
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Was du nicht willst, das man dir tut,
das füg auch keinem anderen zu!
Re: Hilflosigkeit
dasunfassbare - 03.06.2005, 13:33Hilflosigkeit
Liebe Bille,
meine Meinung dazu wäre, zu Deiner Bekannten zu fahren und sie einfach nur in die Arme zu nehmen... Du musst nichts sagen, ich denke, sie weiss es auch so, was Du mit dieser Geste zum
Ausdruck bringen möchtest.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es schrecklich ist, immer und immer wieder drauf angesprochen zu werden... und immer wieder das gleiche erzählen zu müssen...
Im Gegenteil, DIE - die mich schweigend in die Arme genommen haben, haben mir einen grossen Gefallen damit getan - eben nichts sagen zu müssen...sondern ICH konnte selber entscheiden, ob ich reden möchte oder nicht... Einfach NUR da zu sein, die Hand zu halten.. und vielleicht schweigen. Mir hatte es sehr geholfen.
Liebe Grüsse, Birgit
Re: Hilflosigkeit
dasunfassbare - 03.06.2005, 13:34Hilflosigkeit
Liebe Bille,
ich kann nur einen Rat aus meinen Erfahrungen geben, wie Birgit auch. Für mich war das schlimmste, wenn andere mich schonen wollten, sich zurück hielten. Damit konnte ich nicht umgehen. Kamen die Menschen, mein Umfeld offen auf mich zu, wenn auch nur ein paar wenige Worte, fühlte ich mich nicht ausgegrenzt. Einige kamen später, sagten, sie meldeten sich nicht, sie wussten nicht wie sie sich mir gegenüber verhalten sollten, dass war immer ein bisschen schwierig, damit kann der Trauernde nicht gut umgehen. Den aboluten Rat kann man nicht geben, der eine möchte mehr Ruhe, dem anderen tut die Offenheit darüber gut. Handle nach deinem Gefühl...
Liebe Grüße Sigrid
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LG Sigrid
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