Wer ist Wicca?

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    Re: Wer ist Wicca?

    Venus - 02.06.2005, 20:48

    Wer ist Wicca?
    Wicca

    Wicca ist eine Religion der neuheidnischen Bewegung. Da sie jedoch auf die religiösen Praktiken unserer Vorfahren beruht, wird sie die alte Religion genannt. Wicca vereint in sich eine Lebensphilosophie, eine Form der Verehrung der Göttin, des Gottes und der Sympathie- und Naturmagie. Im Gegensatz zu anderen Religionen sind Initiaten des Wicca dazu befähigt, Rituale und spirituelle Übungen auszuführen.
    Wicca ist eine Form der religiösen Verehrung, ein spirituelles System und ein System zur Entwicklung und zum Gebrauch psychischer und magischer Kräfte, das im wesentlichen auf drei Quellen zurückgeht, die Tradition der frühzeitlichen Fruchtbarkeitskulte, die allgemeinen okkulten Traditionen und die Traditionen der heidnischen Mysterien, von denen diese okkulten Traditionen zum Teil abgeleitet sind. Wicca öffnet das Bewusstsein für die eigenen spirituellen Bedürfnisse wie auch für die anderer, besitzt seine eigene besondere Schönheit und berührt einen grundlegenden Bereich im menschlichen Bewusstsein. In Wicca gibt es keine Bibel und keine Gebote, an die man sich halten muss, außer dem einen: Tue was du willst und Schade niemandem. Es ist eine Religion die sich in ständiger Weiterentwicklung befindet. Wicca Anhänger verehren die Personifizierung des männlichen und des weiblichen Prinzips, den Gott und die Göttin, welche beide viele Namen und Erscheinungsformen besitzen. Wicca geht davon aus, dass es die Anderswelt gibt, eine nicht-materielle Realität, welche sie aber nicht über die materielle stellt. Es ist aber auch eine Religion der Liebe und der Freude, welche versucht das Gute hervorzuheben


    Was ist eine Hexe?

    Trotz unseres modernen Zeitalters glauben die meisten Menschen entweder nicht an Hexen oder halten sie für etwas Schlechtes und Böses. Hexen skalpieren weder Tiere, noch verfluchen sie reihenweise ihre "Feinde". Hexen sind Heiden und viele folgen der alten Religion - Wicca. Manche bevorzugen "prunkvolle" Rituale, andere halten sich eher an die dezenteren. Einige fühlen sich wohler in einem Konvent, andere neigen dazu ihren Weg allein zu finden. Hexen lernen die Natur kennen und arbeiten mit den Kräften der Natur. Sie können mit bloßer Gedankenkraft kein Feuer entzünden, es gibt keine Hexe, die diese Magie beherrscht. Die Kräfte der Natur zu nutzen, ist mit den Energien zu arbeiten. Eine Art der Freisetzung der Energien findet an den Hexensabbaten statt. Hexen lernen zu nutzen, was Mutter Natur uns gegeben hat und wir in all den Jahrhunderten verlernt haben.

    Wo liegen ihre Ursprünge?

    Die Grundlagen des Hexenwesens gehen auf das germanische Altertum zurück. Wahrscheinlich sind die Hexen aus den weisen Frauen (Priesterinnen, Ärztinnen,...) hervorgegangen. Der Begriff der "Hexe" stammt vom althochdeutschen Wort "hagzissa" bzw. "hagazussa", was soviel wie "die Feld und Flur Schädigende" bedeutet.
    Heute erklärt die Wissenschaft Vorgänge wie Stürme, Erdbeben, Fluten usw. mit Physik und ist immer mehr in der Lage, die ungebändigten Kräfte der Natur zu begreifen, zu messen und Unglücke im Voraus zu berechnen. Im Altertum, im Mittelalter und in der frühen Neuzeit jedoch war das noch anders. Man schrieb Ereignisse und Schicksale unwillkürlich anderen Wesen zu: Geister verstorbener Verwandter, Göttern, Feen, Elfen und auch Dämonen.
    Die Menschen fühlten sich diesen Wesen ausgeliefert, und Personen, die damals schon die Kräfte der Natur für sich zu nutzen wussten (Heilkraft der Kräuter usw.), wurden von anderen sehr geschätzt und hatten den Ruf mit eben diesen "Geistwesen" in Verbindung zu stehen und Einfluss ausüben zu können, ob sie einem gut oder böse gesinnt sind.
    Natürlich wurde dieser Macht auch mit ehrfürchtiger Scheu, Missgunst und Neid entgegen gesehen, denn meist besaßen die zauberfähigen Personen hohes Ansehen und einen hohen Stand in der Gesellschaft. Sie wurden sogar verehrt, da man sich ihr Wissen zunutze machen konnte, wenn menschliche Kräfte versagten.
    Selbst zu der Zeit der Hexenjagden gab es an vielen Fürstenhöfen berühmte "Magier" und "Schwarzkünstler", die im Auftrag der Obrigkeiten handelten, aber das auch nur so lange kein Verdacht bestand, dass sie ihre Macht missbrauchten, um Schaden anzurichten oder sich selbst zu bereichern. Ebenso wie es heute Scharlatane und Schwarze Schafe gibt, gab es auch damals in den Gruppen der "Magiebegabten" Schwindler und solche Personen, die aus egoistischem Grund oder reiner Boshaftigkeit negative Magie betrieben haben. Leider war auch dieser Punkt einer der vielen, die das Bild der Hexen/Hexer in den Verruf der Bösartigkeit brachten. Dinge wie Seuchen und Unwetter wurden plötzlich mit schwarzer Magie in Verbindung gebracht. Ein solcher Verdacht konnte für Hexen/Hexer gefährlich werden, denn befand man sie für schuldig, erwarteten sie harte Strafen.

    Hexenverfolgung

    Der Glaube an Hexerei entstammt dem uralten Zauber- und Gespensterwahn. Er trug aber bei weitem noch nicht die Züge des mittelalterlichen Hexenwahns. Zu germanischer Zeit war Hexerei nur als Vergehen gegen Leib und Seele strafbar. Erst vom 13. Jahrhundert an und ausgehend von der stärkeren Verfolgung der Ketzerei wurde die Hexerei als solche zum Religionsverbrechen, zum Bündnis mit dem Bösen. Damit wurde die Hexerei der Zuständigkeit der Kirche unterstellt, die sie mit den gleichen Strafen und Verfahren wie für die Ketzerei behandelte.
    Im Jahre 1232/33 begründete Papst Gregor IX eine zentrale Kirchenbehörde, die den rechten Glauben verteidigen sollte: DIE PÄPSTLICHE INQUISITION (Inquisition: lateinisch = gezielte Untersuchung).
    Um 1480 waren mit dem Begriff Hexe dann neben Pakt und Buhlschaft mit dem Teufel auch Vorstellungen über Ketzerei, d.h. Kult fremder Gottheiten, Schadenszauber und Flug durch die Luft sowie Tierverwandlung verbunden, wobei die beiden ersten Vorstellungen dem mittelalterlichen, kirchlichen Glauben entstammten, die letzten beiden dem uralten Volksglauben. Der Glaube an Tierverwandlungen geht auf das Maskentragen zu Kultzwecken zurück.
    Die Furcht vor Behexung entsprang meist schon aus dem Erkranken von Mensch und Vieh, aus Misswuchs, Hagelschlag, Missernten und sonstigen Plagen und Krisen. Es war somit das Werk boshafter Unholdinnen, deren Entdeckung man sich leicht machte, denn schon ein unangenehmes Äußeres eines Menschen, nicht sofort erkennbare Erwerbsverhältnisse von Nachbarn, selbst bloße Anklage lenkten den höchsten Verdacht besonders auf ältere Personen. Teilweise scheint auch Eigennutz die Veranlassung zu Hexenprozessen gewesen sein, da Richter, Schreiber, Büttel, Henker und sonstige am Prozess Beteiligten reiche Gebühren bezogen. Aufgrund dieser oder ähnlicher Verdachtsmomente wurden Menschen so lange extremen und grausamen Folterungen unterzogen, bis sie gestanden, eine Hexe zu sein.


    Folter

    Die Folter wurde als "Beweis aller Beweise" (probatio probatissimi)" angesehen und unter dem Begriff "Peinliche Befragung" angewendet. Durch mehrfache Folterung konnte man immer die gewünschten Geständnisse erlangen, vor allem Mitschuldige erfahren, so dass jeder Hexenprozess mehrere neue Prozesse nach sich zog. Bei solchen Folterungen wurden den Angeklagten alle Haare rasiert, damit das Hexenzeichen zu Vorschein käme. Daneben galt bleiche Gesichtsfarbe als Zeichen der Ketzer, wilder Blick als Zeichen der Zauberer.
    Vor der eigentlichen Folter wurden noch Hexenproben durchgeführt. Hierzu gehörten Wasser- und Feuerprobe, Probe mit der Waage (Unschuldige mussten schwerer sein als geschätzt), Nadelprobe durch Einstechen in das Hexenmal sowie Tränenprobe (Mangel an Tränen).
    Herkömmliche Folterarten waren das Zerdehnen und Ausrenken der Gliedmaßen durch den Aufzug an der Chorda, durch Spannen des Leibes mittels der Haspel oder durch Anhängen von Gewichtssteinen bei über dem Rücken zusammengebundenen Händen, oft begleitet von Rutenschlägen auf den nackten Körper. Andere Folterarten waren das Einspannen in den Daumenstock, in die Beinschrauben oder "spanischen Stiefel", wobei so lange zugedreht wurde, bis Blut floss oder bis die Schraube auf zerbrochenen oder zermalmten Knochen aufstand. Beliebt war auch das Anlegen peinlicher Kleidungsstücke. z.B. der pommerschen Mütze, welche den Kopf zusammenpresste, des Halskragens, des Leibgürtels, eines mit Eisenstacheln besetzten Korsetts, in welches die Hüfte der Angeklagten hineingezwängt wurde. Gerne wurden zusätzlich zur Verschärfung der Tortour die Achselhöhlen oder auch der ganze Körper mit Fackeln angebrannt, es wurden stechende Insekten an den bloßen Leib gesetzt oder eine mäuseeinschließende Schüssel auf den nackten Bauch gebunden. Die geständigen Hexen sind stets zum Feuertod verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Das Pulver verbrannter Hexen wurde als Heilmittel verwendet. Wie für Ketzer hatte man auch für Hexen besondere Türme, in denen sie verwahrt und untersucht wurden.


    Hexenproben

    Die Wasserprobe hat sich bei den bekannt gewordenen Hexenprozessen im deutschsprachigen Raum bis ins 19. Jahrhundert gehalten. Man band den Opfern Hände und Füße zusammen, so dass sie sich nicht mehr regen konnten. Im Beisein von vielen Menschen wurden sie in das Wasser geworfen. Gingen die Frauen unter, waren sie vom Vorwurf befreit. Hielten sie sich über Wasser, wurden sie nachfolgend durch Folter zu einem Geständnis gezwungen. Die Wasserprobe wurde 2-3 Mal wiederholt.
    Das Teufelsmal (stigma diabolicum) war eines der weiteren Proben. Man ging davon aus, dass der Teufel ein heimliches Zeichen auf ihre Körper drückte. Wurde eine Frau der Hexerei verdächtigt, entkleidete man sie und suchte nach Warzen oder Flecken, welche sich nicht wegwaschen ließen. Ungeachtet dessen fanden bei den Untersuchungen Missbräuche und sexuelle Eskapaden statt.
    Die Hexenwaage wurde auch verwendet, da man glaubte, dass Hexen leichter wären als gewöhnliche Menschen. Man wog die Verdächtigen gegen 50 Pfund auf. In Bredford ging man sogar soweit, das Opfer gegen eine 12 Pfund schwere Bibel aufzuwiegen. Die Frauen wurden entkleidet und auf schwere Gegenstände untersucht.


    Hexenverbrennung

    Die erste Verbrennung einer Hexe fand wohl 1272 in Toulouse statt, nachdem eine Frau in Südfrankreich die sogenannte Teufelsbuhlschaft gestand. Ab dem 14. Jahrhundert setzten dann verstärkt Verfolgungen von Hexen ein, Hinrichtungen wegen angeblichen hexerischen "Kinderverspeisens und Kinderraubens" erfolgten bereits 1360. Die "Blüte" der Hexenbrände war das 17. Jahrhundert. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts sollen etwa einhunderttausend Menschen zum Feuertod verurteilt worden sein, meist Frauen, nur etwa ein Zehntel Männer. Das Vorgehen gegen das Zauberwesen bestätigte Papst Innocenz VIII. in der Bulle Summis desiderantes vom 03.12.1484.
    Im Jahre 1487 erschien in Straßburg der Hexenhammer (Malleus maleficarum), ein dreiteiliges Werk der Inquisitoren Heinrich Institoris (Krämer) und Jakob Sprenger. Die ersten beiden Teile des Hexenhammers schildern das Treiben der Hexen. So wird unter anderem dargelegt, dass die Hexerei auf dem Pakt mit dem Teufel und auf der Teufelsverehrung (Häresie) beruhe. Kirchliche Mittel wie Gebete und Exorzismen würden nicht gegen Taten der Hexen - wie Tötung von Menschen und Tieren, Vernichtung von ungeborenem Leben im Mutterleib, Erzeugung von Krankheiten, Wettermachten - helfen. Im besonderen verursachte die Behexung beim Manne Impotenz und Unfruchtbarkeit bei der Frau. Auch stehe die Hexe mit dem Teufel in geschlechtlichem Kontakt, woraus gefolgert wurde, dass mehr Frauen als Männer Umgang mit dem Teufel haben müssten. Der dritte Teil der Schrift befasst sich mit den Normen der Hexenprozesse und unterweist die Gerichte in dem henkermäßigen Verfahren zur Überführung der Hexen und Zauberer. Geständnisse waren notfalls durch Folter zu erzwingen und in der Regel hatte die Todesstrafe am Ende des Prozesses zu stehen. Nicht das Ausmaß des Verbrechens der Hexen, sondern das Maleficum wurde in den Mittelpunkt gestellt. Das Hexentreiben war grundsätzlich auf das weibliche Geschlecht zugespitzt und es wurde versucht, den Hexenprozess in den Kreis der weltlichen Jurisdiktion hinüberzuspielen. An Brutalität und Grausamkeit übertraf der Malleus Maleficarum alles Frühere.
    Selbst bei Kindern schreckte die Kirche nicht davor zurück, sie bis in das 18. Jahrhundert zu foltern und zu verbrennen. War man besonders milde geneigt, ließ man sie in einer Wanne verbluten oder schlug ihnen den Kopf ab.

    Die Gegner und das Ende des Hexenwahns

    Der Wahn des Hexenglaubens wurzelte so tief, dass es Jahrhunderte bedurfte, bis eine Opposition geduldet wurde und weitere Jahrhunderte, bis sie siegte. Erste Bekämpfer des Hexenwahns waren u.a. die Ärzte J. Weyer in Cleve (1653) und J. Ewich in Bremen (1584).
    F. Spee von Langenfeld griff 1631 in seiner Cautio criminalis die Praxis der Hexenprozesse an und Balthasar Bekker, reformierter Prediger in Amsterdam, 1691 in seiner Bezauberten Welt das Prinzip der Dämonologie den Glauben an den Teufel selbst. Seit der deutsche Rechtsprofessor und Philosoph C. Thomasius in seinen Lehrsätzen von dem Laster der Zauberei (1703) den offenen Kampf mit dem finsteren Vorurteil aufgenommen hatte, trat langsam auch bei der Gerichtsbarkeit ein Umdenken ein. Gegen Mitte des 18. Jahrhunderts entfernte dann die Gesetzgebung in Preußen, Österreich und in anderen Staaten das Verbrechen der Zauberei. In Deutschland wurde die letzte Hexe 1782 in Würzburg verbrannt. Die Schweizerin Anna Göldi war 1782 das letzte Opfer des Hexenwahns.



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