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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Caradiel Forum: Der schneeweiße Pfad Forenbeschreibung: Willkommen in unseren Schrifthallen aus dem Unterforum: Lagerfeuer Antworten: 1 Forum gestartet am: Mittwoch 01.06.2005 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Splitter der Vergangenheit Letzte Antwort: vor 18 Jahren, 8 Monaten, 27 Tagen, 12 Stunden, 33 Minuten
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Re: Splitter der Vergangenheit
Caradiel - 22.07.2005, 12:42Splitter der Vergangenheit
Es ist der Tag vor seiner Hochzeit. Caradiel sitzt am Steg in der Nähe der Festung Feathermoon und schaut hinaus aufs Meer. Er hat soeben die Prüfung zum Fachmann in Alchemie abgelegt. Alles in seiner Welt scheint in bester Ordnung zu sein: Er hat eine wundervolle Gefährtin gefunden, die seine Wege mit ihm teilt, sein Wissen ist in den vergangenen Wochen stark gewachsen und auch um seine Geldbörse steht es dank seines Berufs nicht schlecht. In seiner Gemeinschaft hat er einige Freunde gefunden, die ihn immer wieder auf seinen Reisen begleiten.
Trotzdem ist sein Blick nachdenklich und der Ausdruck seiner Augen betrübt. Das monotone Rauschen des Meeres lässt ihn tief in seine Gedanken versinken.
"Passt auf, Paladin, hinter Euch .... ein Drache fliegt auf Euch zu!"
Gewarnt durch den Schrei seines Gefährten greift der mächtige Zwerg nach seinem Streitkolben. Schnell schützt er sich mit einer Aura, um gegen die Flammenstöße des roten Drachen gewappnet zu sein. Und da ist das riesige Wesen auch schon über ihm. Er holt aus und landet in schneller Folge einige Treffer. Trotzdem würde er auf verlorenen Posten stehen, wenn sein Freund nicht seine mächtige Eismagie entfesseln würde. Da der riesige Wurm dadurch in seinen Bewegungen gebremst wird, kann sich der Paladin immer wieder selbst heilen. Trotzdem ist der Sieg nicht einfach. Nur ganz knapp entgeht sein Begleiter dem Tod, als der Drache seine Klauen gegen den Magier richtet. Im letzten Moment kann der Paladin das Ungetüm kurz betäuben und den alles entscheidenden Treffer landen. Erschöpft sinken beide in den Wüstensand von Tanaris ....
Der Schrei eines Vogels reisst Caradiel aus seinen Visionen. Immer wieder sieht er solche Bilder. Und sie sind so lebensnah, scheinen so echt. Seine tatsächlichen Erinnerungen reichen nur vier Jahre zurück. Er ist im Wald von Teldrassil aufgewacht, ohne zu wissen, wie er an diesen Ort kam. Keine Familie, keine Freunde ..... niemand war für ihn da.
Bis er auf Timarea traf. Und dieses Zusammentreffen war eine eigenartige Fügung der Götter. Fast unglaublich .......
"Hey, wollt Ihr mit mir kämpfen? Bitte! Bitte! Ich liebe Duelle! Kommt schon, kämpft mit mir!"
Caradiel wirft einen schnellen Blick auf die hübsche Druidin, die ihn im Wald von Elwynn derart auf die Nerven fiel.
"Liebe Schwester, ich kämpfe prinzipiell nie gegen friedliche Lebewesen und schon gar nicht gegen Frauen. "
"Aber das ist doch nur Spaß!" Bitte, bitte!"
"Schwester Silverà, für mich ist Kampf kein Spaß. Ich kämpfe nur, wenn es erforderlich ist. Mein Ziel in dieser Welt ist es, Frieden zu bringen und andere zu heilen."
"Aber mir macht ihr eine Freude, wenn ihr gegen mich kämpft, bitte, bitte!"
"Wenn Ihr schon kämpfen wollt, dann begleitet mich heute, wenn ich in die Höhlen des Wehklagens gehen muss, um dort verderbte Druiden zu töten."
"Oh, wirklich ..... würdet Ihr mich mitnehmen. Ich komme gerne mit".
So hatte Caradiel Silverà kennengelernt, die nun zu einer Freundin für ihn geworden war, obwohl sie manchmal für seinen Geschmack zu forsch war. Aber sie hatte ihm das schönste Geschenk mitgebracht an diesem Tag. Denn sie brachte eine zweite Druidin als Gefährtin mit, Timarea. Und wie anders war Timarea als Silverà. Ruhig im Kampf, aber ungeheuer mächtig in ihrer Bärenform. Selbstlos, wenn es um das Verteilen der Beute ging, verständnisvoll, wenn andere Fehler begingen. Caradiel verliebte sich schon am ersten Tag in sie. Und sie gestattete ihm, sie auf ihren Reisen in Ashenvale zu begleiten.
Und nun würden sie in einem Tag heiraten. Er liebte Timarea mehr als sich selbst und trotzdem lag ein Schatten über ihm. Was war seine Vergangenheit? Er kannte nicht einmal seinen Familiennamen. Welche schrecklichen Bilder würden noch auftauchen? In welchen Körpern hatte seine Seele schon gesteckt? Er erinnerte sich dunkel an unterschiedlichste Rassen, sogar an Orks und Trolle. Er wusste nur, dass er immer sehr viel Wert auf Ehre gelegt hatte, denn darum ging es in allen seinen Visionen. Sein Kampf war stets gegen das Böse gerichtet, egal ob als Paladin der Zwerge, als Hexenmeister der Gnome oder als Schamane der Trolle. Aber er wusste keine Namen ......
Er betete jeden Tag zu Elune, dass sie ihm endlich Frieden gewähren würde in diesem Körper. Und dass er mit Timarea alles teilen konnte bis ins hohe Alter. Und sie würden Kinder haben, denn Timarea wünschte sich sehnlichst eine richtige Familie. Denn auch in ihrem Leben war dies der wunde Punkt ...... sie hatte keine Ahnung, wo ihre Eltern, ihre Geschwister waren. Aber sie wusste wenigstens ihren Namen: Munsharan. Diesen würde auch Caradiel nach ihrer Hochzeit tragen. Und so würde ihm Timarea nicht nur ihre Liebe schenken, sondern auch einen Anker in dieser Welt.
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