Vater, Mutter, Kind

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Vater, Mutter, Kind"

    Re: Vater, Mutter, Kind

    Carcas - 23.07.2005, 01:23

    Vater, Mutter, Kind
    ....................................


    Elternliebe hält länger als nur die ersten fünf Jahre, länger als über den Zauber eines Momentes, einer glücklichen Geburt, sie hält ein Leben lang weil man immer Kind bleiben wird für die Mutter und den Vater.
    Und manchmal, da ist es eben nicht so, es gibt nicht immer nur Liebe zwischen Eltern und Kind.
    So viele Familien auf dieser Welt, so viele Eltern und noch mehr Kinder.
    Was sie wohl alles zu erzählen haben?
    Manchmal ist da Hass, viel Unverständnis. Manchmal geht man nie wieder aufeinander zu, weil der Schmerz zu groß war, weil der Kopf sturer ist als das Herz und zuviel passiert ist.
    Manchmal sieht man sich auch nie, weil der Vater in einer anderen Stadt wohnt oder man will sich nicht sehen, ist froh, dass man das Kind losgeworden ist, weil es so oft über alle Stränge geschlagen hat.
    Auch die schönen Seiten gibt es, den Stolz beider Seiten am ersten Schultag des Kindes, das Stöbern in alten Fotoalben, die ganz alltäglichen Schönheiten und familiäre Geborgenheit.
    Vergessen wird man sie nie, seine Kinder und seine Eltern, denn sie waren da, von Anfang an, ganz gleich auf welche Art und Weise.

    Von Eltern über ihre Kinder.
    Von Kindern über ihre Eltern.
    Weil es so viel zu erzählen gibt, jeden Tag, unzählige Geschichten. Eure, unsere Geschichten.



    Copyright by Andrea Vinson



    Re: Vater, Mutter, Kind

    Elfenspiegel - 23.07.2005, 23:28


    Und genau diese Geschichten die von der tiefsten Liebe handeln, die zum größten schmerz wandelt..manchmal..diese Geschichten gehen näher als jede andere...
    Eltern sollten Kinder lieben, dann können auch Kinder Eltern lieben.
    Denn Kinder lernen von Eltern zu lieben...



    Re: Vater, Mutter, Kind

    Lesther - 24.07.2005, 23:47



    Quelle


    Winzige Kleidchen und Fußabdrücke


    Fotoalben angesehen, alte. Von Geburt bis vier Jahre bis acht Jahre bis zwölf Jahre. bis sechzehn Jahre. Dann ist man da.
    Doch was war alles davor?
    Vieles. So vieles. Vieles, was man fast schon vergessen hat, auch wenn es so unvergesslich scheint.

    Dieses Blättern in meinem alten Ich hat mich heute sehr wehmütig gestimmt. Genau sagen kann ich es nicht, weshalb - nur ungenau. Es waren zumteil diese alten Bilder einer Familie, die es jetzt nicht mehr gibt. Die Tage, als ich meinen Vater noch jeden Tag sah, und sein kleines Mädchen war. Wer kennt das nicht? Der ganze Stolz der Eltern. Ein kleines blondes Mädchen in den schützenden Armen seines Vaters - was für ein unerschütterliches Bild, wie in Ewigkeit gemeißelt.
    Zumteil war es diese kindliche Unschuld, diese Zufriedenheit - diese "Echtheit", wie sie nur ein Kind hat, da ein Kind sich niemals verstellt.
    Wenn ich das Foto betrachte, mich selbst, mit hellblond glänzendem Haar, welches erst rot, dann schwarz wurde im Laufe der Jahre, und in meine eigenen Augen sehe, versuche ich, etwas zu erkennen, doch es fällt mir so schwer, mich selbst darin zu sehen. Ich möchte zurück, und es spüren - wie es war, ich zu sein. Ich möchte mich daran erinnern und diese Erinnerung mitnehmen; doch es geht nicht mehr.
    Und dann diese Menschen - Freunde, die man heute kaum noch kennt, und die auf einem Foto neben einem stehen und man lacht zusammen. Man hat sich so verändert, und plötzlich will ich es nicht mehr. Ich will wieder in dieses Foto. Und in all die anderen auch, Szenen, an die ich mich plötzlich erinnere, aber nicht wirklich erinnere; alles was bleibt von diesen goldigen Mädchenfotos, sind die winzigen Kleidchen in irgendeinem Keller, die man dann plötzlich auf der Stelle ganz unbedingt suchen muss, und ganz erstaunt ist, wie klein sie eigentlich sind.

    Plötzlich sehne ich mich wieder so sehr nach diesem "geschlechtslosen" Dasein - einfach nur ein kleines Ding, niemand sieht in mir das "weibliche", man kann mit Jungs befreundet sein, die man ein paar Jahre später nur mehr verlegen angrinst, man kann mit riesigen T-Shirts und nacktem Oberkörper herumlaufen, und niemand denkt sich etwas dabei, und man spürt diese Freiheit nicht einmal; man erkennt sie nicht als solche, weil es nichts außer Freiheit gibt.


    Ich klappe es zu.
    Stehe auf, räume es zurück in den Schrank.
    Ich muss weinen; ich will es nicht, doch es passiert einfach. Ich weiß, dass etwas vorbei ist, und nie mehr zurückkommt; so, wie ein Kind nur einmal im Leben eine Schultüte bekommt, und ich frage mich: Wieso wollte ich eigentlich immer erwachsen werden?
    Das kann ich jetzt nicht mehr beantworten. Ich kann mich jetzt nicht mehr in den kleinen Kopf denken, welcher damals meiner war. Ich kann nur die alten Bilder ansehen und versuchen, zu verstehen.



    EDIT: bildnachweis



    Re: Vater, Mutter, Kind

    Carcas - 11.08.2005, 02:26


    Dank dir Honey... Fotoalben können etwas wundervolles sein. Und Wehmut ist meist dabei.

    Ich kann es gar nicht oft genug sagen: "Freedom is a state of mind"
    (Pain of Salvation)



    Mama,

    es war schön mit dir.
    Dieses paar Tage, ohne Papa, nur wir drei. Es war ruhig, sehr sogar, eigentlich eine schöne Ruhe. Ferienruhe. Kein Streit, zumindest nicht allzu viel. Kein Gemecker, ausser von meiner Seite, wie üblich und nicht allzu erst gemeint, ein wenig herrisch à la "große Schwester".
    Gemeinsam gespielt haben wir, uns Geschäfte angesehen, viele viele, gegessen, noch viel mehr.
    Doch das ein oder andere Mal hätte ich dich verfluchen können für die Stille. Für die Worte die fest in deinem Hals stecken. Für das äußerliche Lächeln, sobald ein Sonnenstrahl auf der Veranda zu sehen war. So sehr von einer Sekunde auf die andere war es, dass ich mich wirklich gefragt habe ob es ein echtes Lächeln ist oder ob du zwanghaft Lachen willst.
    Du weisst genau, dass ich dieses Getue nicht ausstehen kann, nicht bloß weil ich noch jung bin und sowieso den ganzen Tag einen genervten Blick draufhabe, das ist es nicht. Ich kann lachen, auch mit dir. Aber Heuchelei ist eines der schlimmsten Dinge, die du mir antun kannst.
    Kaum war Papa am Telefon hast du geredet, viel geredet, viel gelacht, ein echtes Lachen.
    Was sind wir für dich? Bloß Kinder? Seelenlose, Kopflose?
    Kann ich etwa in deinen Augen weniger verstehen als irgendjemand anders?
    Ich würde gern wissen, was du wirklich denkst über uns. Ob du überrascht wärst, wenn du Worte wie diese lesen würdest.

    Manchmal bist du selbst mehr Kind als ich es bin, so scheint es.
    Dann wenn du ein uraltes, häßliches grünes Kleid mit gelben Blumen trägst einfach weil du es nochmal an dir sehen wolltest, bevor du es wegwirfst und auf meine Modetipps hörst, wenn ich dir sage, dass es dir nicht steht. Oder dann wenn du uns mit deinem Tatendrang nach draußen beförderst, auf den Sattel, trotz Wind und Regen, runter in den Ort auf den Markt. Wenn du statt einer Krokette unbedingt anderthalb haben willst aber dann doch zwei isst. Wenn du jeden Abend aufs Neue sagst, dass du ans Meer möchstest wenn morgen schönes Wetter ist obwohl du genau weisst, das genauso sein wird wie heute, wie gestern. Regen. Nicht mal warme Kleider hattest du mit.

    Jeder sollte ein bißchen Kind in sich tragen. Ein wenig Unbeschwertheit. So seltsam es auch aussehen mag nach außen.



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