Lieder für die Seele

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    Re: Lieder für die Seele

    Carcas - 05.07.2005, 17:12

    Lieder für die Seele
    ..................................

    Ebenso wie es Bücher gibt, gibt es auch Lieder, die man nicht vergisst.
    Manchmal geht es mir, dass ich von einem Sänger oder einer Band nur wenige Lieder mag und eines ganz besonders, vielleicht auch weil ich nicht viel anderes von ihm oder ihr kenne.
    Oder ich liebe eine Band, könnte mir jedes ihrer Lieder tausendmal anhören, aber nur wenige davon erinnern mich an bestimmte Menschen, an Orte, an Momente, nur wenige gehen wirklich tief. Tiefer.
    Vielleicht auch Lieder, die ihr jahrelang nicht gehört habt, aus welchen Gründen auch immer und plötzlich, da läuft dieses Lied irgendwo, bei einem Freund, auf einer Feier und die ganzen Gedanken, die ihr damit verbindet, kehren zurück und stürzen auf euch ein.
    Über diese Lieder möchte ich mit euch hier schreiben.
    Welche mögt ihr besonders gern? Welche sind ein Teil eurer Vergangenheit oder der Gegenwart? Welche Lieder gehören einfach fest zu besonderen Menschen, ganz gleich ob negativ oder positiv...
    Und vor allem: Warum?


    Bild: healingmusic.com



    Re: Lieder für die Seele

    Carcas - 05.07.2005, 18:02


    ............................

    ............................................ Nirvana - Smells like teen spirit

    Ich mag Nirvana und ich liebe Kurt und der Titel sagt eigentlich schon alles. Teen Spirit. Ein Hauch von Freiheit im Blut, das ewige Streben nach mehr, nach mehr Freiheit, mehr Veränderung, mehr Leben. Das Leben auskosten, trinken, rauchen, singen, schreiben, dummes Zeug reden. Etwas bewegen. Wenn man noch jung ist und um diese Jugend weiss, ohne nachzudenken, und sie genießt.
    Eigentlich war ich nie so, nie frei und unbedacht, manchmal wäre ich es gern. Aber vielleicht denke ich, wenn ich in zwanzig Jahren zurückblicke, dass ich doch so war. Ein klein wenig.
    Ein Lied, dass ich immer wieder hören kann und dabei an den Geburtstag eines gewissen Flo denken muss. Wie wir uns zuvor getroffen und nach einigem Gestöber in alten Karnevalskisten unter viel Gelächter verkleidet hatten, weil wir eigentlich ein Video drehen wollten. Aber die Kamera gab den Geist auf und wir haben die Texte seiner Lieblingslieder zusammengesucht, die wir "stattdessen" singen wollten. "Smells like teen spirit" war eines davon. Wir saßen oben auf dem Dachboden auf der Fensterbank und haben gemeinsam gesungen, im Hintergrund die Stimme von Kurt. Gemeinsames singen ist so schön, deshalb ist dieses Lied ein Teil einer ganz großen, wundervollen Freundschaft und tollen Menschen.
    Ein Lied mit einer positiven Ausstrahlung, wenn man das so nennen kann, mit viel Kraft. Viel jugendlicher Kraft. Ein wenig Wehmut, aber auch nur ein wenig.


    I'm worse at what I do best
    And for this gift I feel blessed
    Our little group has always been
    And always will until the end
    ....
    And I forget just why I taste
    Oh yeah, I guess it makes me smile
    I found it hard, it was hard to find
    Oh well, whatever, nevermind


    Bild: aftonbladet.se



    Re: Lieder für die Seele

    Schattenwind - 05.07.2005, 21:01


    L'arc~en~Ciel - Blurry eyes




    Quelle

    Ich kenne diese Band kaum. Nicht einmal den Namen des Sängers. Ich weiß nichts über die Geschichte dieser Menschen auf dem roten Foto, und sie wissen nicht, was sie mir dennoch bedeuten. Weil sie dieses eine Lied geschrieben und gesungen haben. Dieses eine, wunderbare Lied.
    Es gibt eine Menge Mädchen, bei denen hängen (wieder) die Backstreet Boys oder Britney Spears an den Wänden. Nicht bei ihr. Bei ihr hängen keine Poster. Schwarze Buchstaben, senkrecht an die Wand gepinselt und eben dieser Name. Regenbogen. Davor, schützend und versteckend, silberne Kettchen.

    "Symbolisch, für: Das ist meins!"

    So oder so ähnlich sagte sie es einmal.
    Auf ihrem Desktop war ein Wallpaper, weiß, mit einem schwarzhaarigen Mädchen auf der rechten Seite, das melanscholisch in die Tiefer des Monitors starrte. Links, große, geschwungende Buchstaben.

    Why do you stare at the sky with you blurry eyes?

    Ein klingelndes, raschelndes, zerwehendes Lied. Aufbruchstimmung löst es aus bei mir, eine morbide Hoffnung, bittere Nostalgie und die Erinnerungen an ihr Lächeln, an immer dieses eine Lächeln, das ich auf keinem Gesicht dieser Welt so wiederfinden werde. Ich sehne mich danach, einmal in ihre Augen schauen zu dürfen, dann, wenn sie trübe sind. Und ich kann sie mir gut vorstellen, wie sie an ihrem Fenster steht, den Kopf ganz weit in den Himmel gereckt, damit sie den Himmel zwischen den Häusern erkennen kann und mit tränenverschmierten Augen in die Leere starrt.

    Depeche Mode - Enjoy the silence



    Quelle

    Seltsamerweise kenne ich auch diese Band nicht. Nicht einmal viele Lieder, leider, schon seit Monaten nehme ich mir vor, endlich mal eine ganze CD von ihnen zu kaufen.
    Es war dieses eine Lied, das an diesem einen Februartag im Fernseher lief, dieses eine, wunderbar einfache Video und sie saß neben mir, wir berührten uns an den Füßen. Ich könnte hören, wie sie atmete. Ihre Finger kratzten an der Fernbedienung. Wir philosophierten über die Bedeutung der Rose.
    Es war dieser einer Text, den sie summte, leise vor sich hin, als wir allein miteinander in einem Zimmer waren. Ich verzeihe dir, dachte ich in diesem Moment. Wir sagten nichts. Genossen die Stille. Wir hatten viel zu viel gesagt. An dem Rest des Tages hielt sie mir die Tür auf.

    Es war dieses eine Lied, das angenehm laut durch die Boxen drang, an einem wunderbaren Abend.
    Es war dieses eine Lied, das mich auffüllte, erfüllte und beinahe weinen ließ, voller Erinnerungen.
    Es war dieses eine Lied, raschelnder Atem und zeitlose Stille.
    Diesmal gab es keine Diskussionen über Rosen, nur einen roten, von Herzen kommenden Klatschmohn.



    Re: Lieder für die Seele

    SklaveDerAngst - 08.07.2005, 01:16


    Ich glaube ich finde es schwieriger über Lieder zu schreiben als über Filme... die mir bedeuten. Lieder sind für michvergänglicher... sie treten noch viel häufiger auf als Filme in meinem Leben und werden viel schneller durch andere Lieder ersetzt als es mir manchmal lieb ist. Es kommt einfach immer wieder viel mehr dazu was diesem Gefühl entspricht und so weiter. Aber was solls.

    Die Ärzte- Rebell

    Ich denke dieses Lied ist mir so schnell aufgefallen, weil es so stark ist. Es zeigt sofort an, dass man ein Individuum ist. Es zeigt sofort den status des unabhängig seins. Mir wurd besonders durch dieses Lied sehr viel selbstbewustsein eingehaucht. Was intressierts mich was der asi da denkt? wenn die mich nicht so akzeptiert sollse mir halt gestohlen bleiben. Ich denke dieses egal-sein ist nicht in jeder Lebenslage angebracht. Allerdings wirkt es in vieler Hinsicht sehr befreiend und ich denke es ist einiges wahres dran.

    Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür
    Ich bin dagegen, ich bin nicht so wie ihr
    Ich bin dagegen, egal worum es geht
    Ich bin dagegen, weil ihr nichts davon versteht
    Ich bin dagegen, ich sag' es noch einmal
    Ich bin dagegen, warum ist doch egal
    Ich bin dagegen, auch wenn es euch nicht schmeckt
    Ich nenn' es Freiheit, ihr nennt es Mangel an Respekt

    Dieses Lied hat mir sehr stark gezeigt, dass es falsch is zu versuchen jemand anders zu sein um jemandem zu gefallen. Und wenn es die Mehrheit ist von Leuten die nu Tag für Tag um mich herumschwirren.
    I am what I am
    and
    what I am
    needs no excuses!



    Re: Lieder für die Seele

    Odessa - 08.07.2005, 15:29


    Bei mir ist es, wie könnte es anders sein *lächel*, "Psychonaut" von Fields of the nephilim/Carl McCoy.

    Dieses Lied hören, nachdem mich mit Carl so viel verband, noch verbindet..zu wissen, auf welcher "Seelenreise" es entstand und wohin es mich auch beim Hören immer wieder führt... das Innerste nach außen kehrend, das Gefühl von EinsSein mit dem Universum und trotzdem auf das schlichte Menschsein reduziert, zu Boden geworfen von der tiefen rauchigen Stimme und ihrer eindringlichen Leidenschaft, ihrer Präsenz.. und die Worte...pray now, for how long..we are falling from ecstasy, like chandlings.. pray now, for me my love - did you? for how long... leviathan, you deserve us...

    "The return" von re-vision, noch mit meinem "Bruder im Geiste" Frank Wenner als Sänger damals, hat ähnliche Wirkung. Es baut mich auf, dieses Lied, es gibt mir Kraft..wenn mal wieder die Boshaftigkeit gewisser Menschen, die mich nur benutzen und die sich nur dann an meinen Namen erinnern, wenn sie gerade wieder ihre Profilneurosen an mir ausleben wollen, mich runterzuziehen droht. Dann ist "the return" meine Rettung, wie auch der Psychonaut.

    Lieder, die mir den Rücken stärken und die mir Kraft geben. Weil sie von Menschen kommen, die ich liebe, schätze und/oder die durch die gleiche Hölle gingen wie ich. Die die gleichen Visionen hatten und haben. Die gleichen Träume...



    Re: Lieder für die Seele

    Lesther - 10.07.2005, 18:37


    Eisregen - Wundwasser

    Ein Lied von einer Band, die nicht einmal zu meinen Lieblingsbands gehört. Ich weiß von dieser Band auch so gut wie nichts, und es interessiert mich auch nicht wirklich. Ich höre sie um des "Geschreis" Willen, ich höre sie, um ihre brutale Musik zu vernehmen - sonst nichts. Ich höre sie nicht, um Gefühle in mir zu erzeugen; nur, um zu hören. Ich missbrauche diese Musik nicht. Das klingt zwar löblich, unterscheidet sie aber von Bands wie Lacrimosa oder Nick Cave & the bad seeds, die in mir Gefühle wecken und mir jedes Mal, wenn ich sie höre, ein bisschen mehr bedeuten als andere Bands es könnten. Nun ja, darum geht es nicht.

    Mit diesem Lied verbinde ich so viel, weil damit so vieles begann. Es eröffnete eine Art neue Ära, die nun schon längst wieder Vergangenheit ist. Doch wenn ich einfach nur zuhöre, der Stimme, die kehlig, doch mit diesem traurigen Hinterklang Zeilen singt, die mich berühren, dann kann ich es wieder fast so fühlen wie damals, und ich kann das Lied einfach nicht anhören, wenn ich nicht bereit für diese Gefühle bin, da es sie jedes einzelne Mal auslöst. Es erstaunt mich selbst.


    Vor ein paar Tagen noch
    warst du die Königin;
    bis heute bleibt nur wenig,
    dein Leben macht jetzt Sinn.


    Nick Cave and the bad seeds - Knockin' on Joe



    Vielleicht, weil ich einen Textauszug davon einmal in mein Tagebuch geschrieben habe? Doch selten habe ich eine so hoffnungslose verzweifelte Stimme gehört wie jene, die dieses Lied singt. Die Zeilen sind sehr seltsam, sodass ich sie nicht immer verstehe, doch sie faszinieren mich wahnsinnig, und die ganze Stimmung in dem Lied ist so eigenartig und von einer unbekannten Traurigkeit, dass mir ganz schwindelig wird - es handelt sich nicht um diese drückende Schwermut, wie sie zum Beispiel Lacrimosa oder Anathema vermitteln; viel mehr erscheint es mir als eine Drehung in einem leeren Saloon. Eine eigenartige, schwermütige Westernschlager-Stimmung... ich kann es nicht besser beschreiben! ich wünschte, ihr könntet es hören.
    Ich muss leider unbedingt den ganzen Text posten.

    These chains of sorrow, they are heavy, it is true.
    And these locks cannot be broken, no, not with one thousand keys.
    Oh Jailer, you drag a ball-in-chain you cannot see
    You can lay your burden on me, you can lay your burden down upon me,
    but you cannot lay down these memories.

    Wooo wooo wooo
    Here I go knockin' on Joe.
    This square foot of sky will be mine til I die
    All down the row knockin' on Joe.

    Oh Warden I surrender to you: your fist can't hurt me anymore
    You know, these hands will never wash these dirty Death Row floors.
    Oh Preacher, come closer, you don't scare me anymore.
    Just tell Nancy not to come here, just tell her not to come here anymore
    Tell Nancy not to come, and let me die in the memory of her arms.

    Wooo wooo wooo
    All down the row. Knockin' on Joe.
    Oh you kings of halls and ends of halls
    you will die within these walls.
    And I'll go, all down the row, knockin' on Joe.

    O Nancy's body is a coffin, she wears my tombstone at her head
    O Nancy's body is a coffin, she wears my tombstone at her head
    She wears her body like a coffin
    She wears a dress of gold and read, she wears a dress of red and gold
    Grave-looters at my coffin before my body's even cold.

    It's a door for when I go Knockin' on Joe
    These hands will never mop your dirty Death Row floors, no!
    You can hide! you can run! Oh but your trial is yet to come.
    You can run, you can hide - but you have yet to be tried.
    You can lay your burden down here, you can lay your burden down here
    Knockin' on Joe
    You can lay your burden down upon me, knockin' on Joe
    You can't hurt me anymore, knockin' on Joe.

    Ich glaube nicht, dass ich es besser beschreiben kann... :-/
    Doch das ist für mich ein ganz besonderes Lied. Das bedeutet nicht, dass es meine Lieblingslieder sind - ganz und gar nicht. Ich habe viele Lieder sehr gerne, über die ich hier jetzt nicht schreibe. Es geht einfach um die Stimmung in diesem Lied. Ich hoffe, ich habe das Ausgangsthema verstanden.

    lieben gruß



    Re: Lieder für die Seele

    Mindsoldier - 08.08.2005, 17:36


    das ist schwer... viele Lieder wecken irgenwelche Erinnerungen, meist nur verschwommen oder nur Gefühlsregungen aus der Vergangenheit...
    andere bedeuten mir einfach viel aus verschiedenen Gründen.. vielleicht weil sie sagen was ich denke...


    Goethes Erben - Glasgarten

    ... Und die Blumen wirken spröde, ganz unmöglich sie zu pflücken,
    sie zerspringen in Kristalle, die im Falle leise Singen..
    und der Atem sanfter Elfen, die den kleinsten Ton begleiten, durch den Garten ganz aus Lichtern an dein Ohr.. wenn du denn hören kannst

    .. das ist ein Lied, dass mich an eine ganz besondere Person erinnert, die ich in meinem Garten kennenlernen durfte, die ich verlor und wiederfand, der ich kleine Blumen schenkte, für die ich einst der Wächter war.....

    ASP - Ich will brennen

    ..Viel zu lang ließ ich mich von euch verbiegen
    Schon so lang tobt der Wunsch in meinem Blut
    Nur einmal lass ich los, denn ich will fliegen
    Supernova - wie der Phönix aus der Glut

    Komm mir nicht zu nahe
    Sonst kann´ s geschehen
    Dass wir beide
    Lichterloh in flammen stehen

    hmm... ein Wunschtraum vielleicht...



    es gibt einfach so viele Lieder....



    Re: Lieder für die Seele

    Carcas - 10.08.2005, 22:52


    Im Glasgarten verirrt sich die Zeit
    und bleibt als Moment erhalten

    Das wusste ich ja gar nicht, schön...



    Boyzone - No matter what

    Ein paar Jahre ist es her. Bravo Hits 24.
    Ich mochte diese Boygroup nicht, eigentlich kannte ich auch nie viel mehr von ihnen als dieses eine Lied. Doch genau dieses Lied...Ich mag es noch immer.
    Es ist auch eines dieser "egal was kommt, ich lasse mich nicht umwehen" Lieder, bloß ein wenig melancholischer, ein wenig ruhiger. Es erinnert mich an sie, an Freundschaft die tiefer ging, an Teenagertage, an ein ganz bestimmtes Foto und ein unbekümmertes Lachen, an ein Oberteil auf dem angeblich ein Bild aus "Planet der Affen" zu sehen ist, was nicht ganz stimmt aber dann auch wieder doch. Ein vergangener Traum, nicht realitätsfern doch schön. Und schnulzig vor allem.

    No matter what the ending, my life began with you



    Ein zweites Mal:

    Depeche Mode - Enjoy the silence

    Der gleiche Abend. Und keiner davor.

    Vows are spoken
    To be broken
    Feelings are intense
    Words are trivial
    Pleasures remain
    So does the pain
    Words are meaningless
    And forgettable

    Zwei Menschen. Eine Flasche Wein und nicht viele Worte. Vergessen sind sie... all die Worte. Draussen auf dem Balkon Stille und ein wehender Wind, kalter Sommer. Drinnen schummriges Licht. Ein paar Lieder in einer Dauerschleife. Einer sehr langen. Eine tickende Uhr an der Wand, ein zerstochener Korken, ein Sofa unter dem Rücken und viel warme Haut. Weiche Haut. Sanfter, lauter Atem.
    Schwindende Worte.
    Schmerzende Erinnerung, allzu nah, allzu greifbar und doch fern...
    Schmerzendes Aufwachen. Viele Tränen, zu viele.



    Re: Lieder für die Seele

    Nenia - 18.08.2005, 20:02


    Come wet a widow's eye
    Cover the night with your love
    Dry the rain from my beaten face
    Drink the wine the red sweet taste of mine

    Es war November. Regennasse Blätter flatterten im Wind. Es war kalt. Doch nicht mit Dir. Die Nacht war von Deiner Liebe trunken. Ich war im Rausch. Von Dir. Für mich warst Du der Erste. Wahre. Richtige.
    Ich weiss, wie es sich anfühlte. Der Regen in mir hat damals aufgehört. Ich habe mich zum ersten Mal hingeben können, ich habe an nichts Anderes gedacht, als an Dich, an das Feuer, welches in dieser Nacht entfachte. In uns. Ich war Feuer. Wasser. Alles. Zerschmolz unter Deinen Berührungen, löste mich auf in Deinen Augen. Blau. Grau. Weite Pupillen.


    Come cover me with you
    For the thrill
    TILL you will take me in

    Es war eine lange Nacht. Sie schien ewig. Stunden. Wir haben uns ein wenig dabei unterhalten. Manchmal gelacht. Dann ging das Spiel wieder los. Es war ein Traum. Unsere Zeit war ein Traum. Wahrscheinlich ist es nicht real. Es ist so lange her. Wenn ich das Lied höre, fühle ich...Dich.

    Come comfort me in you
    Young love must
    live twice only for us

    Wir waren jung. Streunten durch Herbstwälder. Bis zu dieser Nacht hast Du auf mich gewartet. Dabei war ich nicht die Erste für Dich. Doch Du hast gewartet. Und ich lebew heute noch mit der Gewißheit, dass Du mich geliebt hast. Ich weiß es einfach.

    For me
    For you
    Time devours passion`s beauty
    With me
    With you
    In war for the love of you
    (Tonight any dream will do)

    Ich habe lange um Dich gekämpft. Und ich werde niemals wieder so kämpfen. Aber ist es wichtig? Ich habe meine Erinnerungen. Sie warden bleiben. Die Nacht. Novembernebel, Dein Körper im Kerzenlicht. Es war die Nacht der Träume.

    Not a world but your fine grace
    Seduction in sleepwalker`s land
    November dressed in May on your face
    Holding us now the lovecropper`s hand

    November. Du. Und ich. Nightwish. Auf dem letzten Konzert habe ich bei diesem Lied geweint. Aber ich liebe es, ich liebe die Erinnerung und ich liebe die alte Zeit mit Dir.

    Nightwish - 'Come cover me'



    Re: Lieder für die Seele

    Carcas - 05.09.2005, 22:43


    Backstreet boys - Spanish eyes

    Sommer.
    Sommerwind.
    Wärme. Schatten, wenig kühlend. Glasklares Wasser, die Sonne in tausend kleine Stücke zerbrechend, spiegelnd. Kleine Mauern, rotbraun, terracottafarbene Fliesen, kleine Echsen. Ein steiler Hang, von Gras, mehr braun denn grün, bedeckt. Unten ein großer Baum, silbrige Blätter und noch ein Stück weiter unten liegt das Feld. Sonnenblumen, gelb leuchtend, der Sonne entgegen, gepflanzt in Sandfurchen.
    Ich schließe die Augen.. gehe den Hang langsam wieder hoch, sehe den Wäscheständer an der Hauswand, viele bunte Bikinis und Badeanzüge.
    Vor dem Haus ist der Boden mit kleinen weißen Kieselsteinen bedeckt, es tut weh unter den nackten Füßen und meine Schritte werden schneller bis ich wieder die heißen Fliesen spüre.
    Ein Stück weiter oben, auf der anderen Seite des Wassers sind Olivenbäume, viele. Viele. Sandboden. Hinter der Mauer. Dort wo sonst niemand ist, nur sommerliche Stille durchzogen vom ununterbrochenen Zirpen der Grillen, so laut und durchdringend dass sich die Ohren schon daran gewöhnt haben und eine endlose Hügellandschaft, Felder, Olivenbäume, Pinien, kerzengerade in der Windstille. Vereinzelte Häuser.

    Here we are
    In the arms of one another
    And we still go on searching for each other

    Dort wo sonst niemand ist, keine Spuren im Sand, nichts. Dort sitzen wir an diesem Abend. Wir beide. Es lagen diese unausgesprochenen Worte zwischen uns. Um diese beiden Jungen... Ich glaube ich war verliebt. Sie auch. Und irgendwann kamen auch die Worte, wir wussten es beide. So malten wir mit den Fingern Bilder in den Sand und sahen die Sonne untergehen. Die Welt lag uns zu Füßen, doch wir wussten nichts davon. Wir waren frei, doch spürten es nicht.
    Wir genossen die Abende zusammen, nachdem die Hitze gewichen war, lachten mit den Menschen um uns herum, spielten Karten, waren beste Freunde und die schlimmsten Feinde. Es war Liebe, aber es war keine Härte, keine Stärke, keine Fessel, es war ein verträumtes Spiel.

    Let it be if we're nothing more than dreamers
    Who believe that we see no one between us

    Es war die Zeit von Tauchwettbewerben im Pool, einem überschwemmten Bad und duschen unter freiem Himmel, vom gemeinsamen Kochen über dem Gasherd in der ebenfalls terracottafarbenen Küche. Es gab Situationen die mir bis heute peinlich sind, denke ich daran zurück. Ich hätte im Boden versinken können in diesem Moment. Nie wieder auftauchen. ...Aber alles war gut...
    Wir saßen am Fenster, beobachteten die anderen, vor allem die beiden braungebrannten Jungen. Der Ältere war 17. Furchtbar alt und er trank Rotwein mit den Erwachsenen. Arrogant, dachte ich damals. Der Jüngere war 13. Beide braungebrannt und wundervoll.
    Sie waren so nah und doch weit entfernt. Mädchenträume.
    Es war die Zeit der Nutellapizza, Eisschokoladen und hunderten von kleinen Gassen und großen Kirchen. Mal schattig kühl, mal unerträglich heiß. Auf den Kieselsteinen stand das Auto, weiß, dort hörten wir diese CD, immer wieder, fuhren öfter im Kofferraum denn das wir auf den vorgesehen Sitzen saßen.

    Die Augen werden noch ein wenig fester geschlossen und der Garten taucht auf. Dieser Garten, den wir besuchten auf der Hinfahrt, nur für ein paar wenige Stunden. Natürlich besuchten wir nicht den Garten, sondern dessen Besitzer. Aber das war zweitrangig. Nie wieder habe ich einen solchen Garten gesehen. Er war perfekt.
    Oben auf einem Berg, verschiedene Ebenen verteilt auf einen hochgelegenen Hang. Blumen, so wie Blumen sein sollten. Weintrauben. Grüne Wiesen, kleine Treppen, verschlungen, hinauf und hinab.
    Ein Ausblick bis ans Ende der Welt. Über Weinfelder hinweg, bis ins Tal. Bis an den Himmel. Einer der Orte, die ich nie wieder verlassen wollte. Aber ich musste. Nicht mein Garten. ..Nicht.

    Orte an die ich jederzeit zurückkehren würde. Nur noch Erinnerung.
    Toskana, 1999.

    And the world is so beautiful tonight...



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