Kreativität

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    Re: Kreativität

    Schattenwind - 28.06.2005, 19:22

    Kreativität
    Kreativität

    Vieler derer, die das hier lesen, werden sich unter diesem Titel etwas Substanzloses vorstellen, das zu einem Teil ihres Alltags geworden ist, etwas was sie brauchen, um zu schreiben, um zu malen – womit ich nur zwei von scheinbar zahllosen Beispielen nenne. Doch was ist Kreativität eigentlich und wozu ist sie im Endeffekt?

    „Ich bin heute so schrecklich unkreativ.“
    „Ich habe eine Schreibblockade.“
    „Mir fehlt Inspiration.“

    Oft gehört, gelesen und mit Sicherheit habe auch ich solche Sätze schon einige Male in den Mund genommen. Doch was fehlt uns im Grunde in einem solchen Moment, wo wir solche Worte sprechen? Ideen.
    Wir starren auf eine leere Word-Seite, ein leeres Aquarellpapier, auf jeden Fall nach einer Weile fast verzweifelt im Raum umher, auf der Suche nach Inspiration- in der Hoffnung, unser Gehirn verknotet sich so, dass uns doch endlich etwas einfallen möge. Und irgendwie ist es doch meistens so, dass die Ideen sich immer weiter von uns entfernen, je länger wir nach ihnen suchen.

    Den Wunsch nach Kreativität besteht in solchen Momenten, nur die berühmte zündende Idee ist noch nicht gefunden.
    Eine kleine Selbstbeobachtung: Wenn mir partout nichts einfallen will und ich trotzdem den Drang verspüre, zu schreiben, denke ich oftmals, ich könnte alte Texte nachbessern, sie vielleicht noch einmal neu schreiben, wie auch immer. Aber in den wenigstens Fällen führe ich diese Überlegung dann auch aus, es sei denn, mir kommt zu etwas Geschriebenen eine neue Idee.

    Die Betonung liegt in der Tat auf neu. Ich empfinde nicht den Wunsch, Altes fortzuführen, wenn ich kreativ bin. Manchmal, in besonders lichten Momenten, knüpfen sich dann doch meine Gehirnwindungen richtig aneinander und eine ganze Flut von neuen Gedanken und Ideen strömt über mein armes Gehirn, das oft damit überfordert ist, sie alle gleich zu fesseln und gleich-wertig in mir festzuhalten.

    Kreativität besteht also in erster Linie aus neuen Ideen, die ich umsetzen will. Nur warum, warum will ich das?

    Was passiert, wenn wir schreiben, malen, töpfern, singen, ...? Es entsteht etwas Neues, etwas Eigenes, etwas was aus uns selbst kommt, in die Realität als etwas Individuelles und ganz und gar Neues gezaubert wird.

    Ich habe schon oft bei Berufswünschen von Freunden und Bekannten gehört, sie wollen etwas 'schaffen', im Sinne von 'erschaffen'. Sie wollen mit ihren Händen formen, mit ihren Fingern arbeiten, sie wollen aus ihrem Können heraus etwas erschaffen, dass vorher noch nicht so da gewesen ist und auch nie wieder in der gleichen Weise existieren wird. Sie wollen ihre Ideen festhalten. Manifestieren.

    Ein Synonym, was mir mein liebes kleines Word für 'Kreativitä' vorschlägt, ist 'Schöpfungskraf'. Meine erste Assoziation war Genesis, die Schöpfungsgeschichte, doch auch ohne Bibel – eine Schöpfung gibt es schließlich. Die Natur.
    Mutter Erde, ist sie nicht die kreativste Kraft? Sie erfindet sich neu, tagtäglich, sie hat in der Zeit ihrer Existenz ihr Gesicht unzählige Male verändert. Aus irgendetwas hat sie sich erschaffen, hat Atome und Moleküle gebildet, Zellen, die sich teilten, neue Daseinformen entstehen ließen. Leben.
    Anpassung. Es gab immer gute Gründe, sich anzupassen, sei es das Raubtier von nebenan oder ein Meteoriteneinschlag, um wirklich nur sehr wenige Beispiele zu nennen. Die Kreativität der Natur sorgte dafür, dass Wundertiere wie Chamäleons und Tintenfische entstanden, dass neue Wege zum Überleben gefunden werden konnten und sich das Leben immer wieder durchsetzen konnte, die Artenvielfalt nicht gefährlich eingeschränkt wurde.
    Über-leben.

    Ich frage mich, ob es unsere eigener Wille ist, der uns zum Kreativ-sein-wollen bringt. Von der Theorie aus, dass Kreativität erschaffen von etwas Neuem ist, dass nur auf das schaffende Individuum zurückzuführen ist, dann weitet sich der Bereich von lieben Hobbys bis zur Fortpflanzung aus. Ist Kinder zeugen kreativ? Nach diesem Gedankenmuster schon, nicht wahr?

    Und was wollen wir mit Kreativität erreichen? Oben schrieb ich, wir wollen unsere Ideen festhalten, sie manifestieren. Doch warum?
    Damit etwas da ist, was von uns und nur von uns ist, wenn wir einmal sterben, wenn wir nicht mehr auf dieser Welt sind, jedenfalls nicht als mehr als Asche oder Humus. Unsere Ideen, sie würden ebenfalls verstummten, unsere Schaffenskraft ersterben.

    Ist unsere Kreativität der Urwunsch, uns unsterblich zu machen? Der verzweifelte Versuch, etwas von uns über-leben zu lassen?

    Ich freue mich auf Gedanken, Haue, Blumen und Anmerkungen dazu.



    Re: Kreativität

    SklaveDerAngst - 28.06.2005, 20:07


    Hast ganz schöne Gedankenansätze da drin. Sind wirklich tiefgründig, auch wenn ich da einiges, so zum Beispiel die gesamte Sache mit der Natur, doch schon etwas von der Kreativität distanzieren würde.
    Aber um erstmal auf die Kreativität sprechen zu kommen, würde ich sie hauptsächlich mit der Fantasie gleichsetzen wollen. Für mich entsteht Kreativität erst durchd ie Fantasie welche in unseren Köpfen herum schwirren. Also ich kann natürlich nicht in andere Köpfe hinein shcauen, jedoch kann ich es mir wirklich sehr schwer vorstellen ohne Grundlagen, ohne bisher gesehenes, gelesenes oder gehörtes, wirklich neue Sachen zu schaffen. Zumindest würde es mir sehr schwer fallen etwas nieder zu schreiben. Meine Fantasie hat sich wohl grundlegend dadurch gebildet durch die Dinge die ich bisher erlebt habe. Ich würde es also als misch Masch definieren aus anderen Büchern, Filmen oder einfach Momenten die ichs elber erlebt habe. Ob man dies wiederrum kreativ nennen könnte, ist wieder eine andere Sache. Ich denke jedoch, dass man diese Eigenschaft, diese Zusammensetzung zu wiederum einigermassen "Neuem", als relativ spärlich gesäht ansehen kann.
    Was die Kreativität des Menschen angeht, finde ich deinen Gedankengang relativ schön, dass jeder Mensch danach strebt sich irgendwie möglich für das Leben nachdem Tod unvergesslich zu machen. Dennoch würde ich dieses Willen whl eher als unterbewusst beschreiben. Es dürfte so in der Natur des Menschen liegen und so strebt er stetig danach nicht vergessen zu werden. Was ich dafür als bewustes handeln empfinde ist das Schaffen von "Neuem" welches durch die eigene Kreativität, also Fantasie, geschieht. Ich denke, dass jeder Mensch stolz auf etwas eigenes ist, auf die eigene Fantasie welche man in etwas Wirkliches verformt hat. Und dieses Stolze Gefühl möchte man nur allzu gerne anderen Mitmenschen zeigen um so möglicherweise mehr Glücksgefühle zu bekommen.
    Also wäre es auch gleichzusetzen mit einem unterdrückten Drang nach Glücksgefühlen. Der Dran nach Anerkennung. Oder der Drang nach Anerkennung lässt sich einfach aus der Kreativität folgern.
    Dass solche Momente sich ergeben wo man einfach "nicht kreativ" ist, würde ich eher als Floskel bezeichnen. Dieses nicht kreativ sein würde ich eher als Zusammenfassung aus vielen anderen Gefühlen beschreiben welche zu diesem Zeitpunkt den jeweiligen Menschen durchströmen. Einfach viel zu viele andere Sachen welche jemanden beschäftigen anstatt sich vielleicht frei von alledem auf die eigene Fantasie "konzentrieren" zu können. Wobei hier konzentrieren auch in Anführungsstrichen stehenmuss, da es einfach keine erzwungene Handlung sein kann. Krampfhaft danach zu streben nun "neue" Ideen zu bekommen oder einfach etwas zu schreiben funktioniert nicht. Ich denke es muss einfach so kommen anstatt eben krampfhaft etwas zu machen.
    So dürfte die Kreativität in jedem von uns stecken. In Manchen mehr, in Manchen weniger. Ich bin weiterhind er annahme dass die Kreeativität durch Einflüsse von aussen wachsen kann. Jedoch muss diese Kreativität eher spontan abgerufen werden um sie zur vollen Blüte zu bringen.



    Re: Kreativität

    Schattenwind - 29.06.2005, 18:11


    Vielen Dank für deine Antwort :)

    Zitat: Aber um erstmal auf die Kreativität sprechen zu kommen, würde ich sie hauptsächlich mit der Fantasie gleichsetzen wollen. Für mich entsteht Kreativität erst durchd ie Fantasie welche in unseren Köpfen herum schwirren.

    Widersprichst du dir da nicht? Wie definierst du "Fantasie", als Ursprung der Kreativität oder als ein Synonym?

    Zitat: Meine Fantasie hat sich wohl grundlegend dadurch gebildet durch die Dinge die ich bisher erlebt habe.

    Das ist wohl bei jedem so. Wir sind der Wirkung unserer Umwelt ausgeliefert, wir bestimmen zum Beispiel allerdings - zumindest sollte es so sein - was wir lesen. Dadurch bereichern wir unseren Wortschatz mit dem wir dann wiederum eigene Gedanken treffender formulieren können. Aber für mich setzt erst dann die Kreativität ein, also wenn wir etwas Neues schaffen. Grundlage dafür ist sicherlich die Erfahrung von Altem.

    Zitat: Und dieses Stolze Gefühl möchte man nur allzu gerne anderen Mitmenschen zeigen um so möglicherweise mehr Glücksgefühle zu bekommen.

    Ja, Glückgefühle, sicherlich, manchmal. Aber setzt es nicht vorraus, dass wir etwas Geschaffenes anderen Menschen zeigen, wenn wir uns damit unsterblich machen wollen? Wenn wir es für uns behalten, dann wird es vielleicht später gefunden, aber wissen wir das? Also müssen wir die Initiative ergreifen, um sicher zu sein, dass etwas von uns in der Realität eines anderen überlebt.

    Gruß,
    Tamara



    Re: Kreativität

    SklaveDerAngst - 30.06.2005, 17:02


    Zitat: Widersprichst du dir da nicht? Wie definierst du "Fantasie", als Ursprung der Kreativität oder als ein Synonym?
    Hmmm... Mist... da könntest du recht haben, dass ich mri widerspreche*g* und ich wüsste nun, um ehrlich zu sein, auch keine genauere beschreibung. also ich denke eher vielmehr an ein synonym für kreativität. also dass fantasie ein anderer begriff dafür ist. Wenn du kreativ bist, bist du fantasievoll. Wenn du für einen text deine Fantasie spielen lässt, zählt das als kreatives schreiben. oder nicht?

    Zitat: Aber für mich setzt erst dann die Kreativität ein, also wenn wir etwas Neues schaffen. Grundlage dafür ist sicherlich die Erfahrung von Altem.
    Was ichmich hierbei wirklich, auch schons eit ewigkeiten, frage ist ob es überhaupt noch möglich ist etwas neues zu schaffen. Und immer wieder, wenn ich mir dies überlegen komme ich auf den entschluss, dass es eigentlich unmöglich ist. Alles basiert quasi auf anderen und wird möglicherweise verbessert oder mit anderen sachen vermischt. Dies würde ich dann nicht mehr als etwas neues bezeichnen.

    Gruss, flo



    Re: Kreativität

    Schattenwind - 30.06.2005, 17:36


    Zitat: Alles basiert quasi auf anderen und wird möglicherweise verbessert oder mit anderen sachen vermischt. Dies würde ich dann nicht mehr als etwas neues bezeichnen

    Ja, auf der einen Seite stimmt das sicherlich, es gibt zu viele Menschen und es gab schon so viel Zeit, in der geschaffen worde. Aber - ist nicht jeder Mensch neu, individuell (ja, das Wort ist abgenutzt, ich weiß) und somit auch das, was er entwickelt, schafft einzigartig? Auf jeden Menschen wirken andere Einflüsse, die er ausdrücken möchte. Kein Mensch hat die gleiche Geschichte wie ein anderer. So ist auch der Ausdruck seiner Kreativität einmalig, also neu. Meiner Meinung nach.

    Gruß
    Tamara



    Re: Kreativität

    Lesther - 30.06.2005, 20:17


    Hallo! Ich mische mich hier mal ein.

    Ich stimme Sklave der Angst insoweit zu, dass sogenannte Kreativitätsblockaden von einem großen "Mischmasch" an Gefühlen kommen, sodass man sich nicht auf das (Gefühl),das man vermitteln möchte, konzentrieren kann.

    Ich glaube nicht, dass kreativ sein nur der Wunsch nach uns-unsterblich-machen ist. Es hat sicher auch viel mit sich selbst verstehen zu tun. Eine nebelhafte Emotion handfest zu machen.
    Und Dinge verarbeiten. Ich merke es an mir selbst; Gefühle (meist natürlich negative) durch ein Gedicht, oder ein Bild, oder einfach irgendetwas, auszudrücken, hilft. Sie zu verstehen, sie vor sich zu sehen, sie hinzunehmen. Und wenn etwas Schönes, Zufriedenstellendes dabei herauskommt, macht mich persönlich das zumindest ein bisschen glücklicher.

    Kreativität ist die Frucht von unserem Innersten. Sie ist ehrlich, ungebrochen, und gibt uns selbst wieder. Das ist an ihr so unbegrenzt, und faszinierend... Kreativität kann und wird dadurch immer so vielschichtig und unbegrenzt wie Menschen sein.
    Die Kreativität hilft uns, Teile von uns zu verstehen und greifbar zu machen - ich glaube, deshalb bedeutet sie uns viel. Und, wie du sagst, weil wir uns gewissermaßen unsterblich machen können, das könnte ich mir auch vorstellen. Aber wenn das der treibende Grund wäre, würden glaube ich, weniger gute Dinge dabei herauskommen. Das ist wie Songsschreiben nur für Geld - ergibt meist auch keine guten Lieder.


    Gruß, Honey



    Re: Kreativität

    Schattenwind - 30.06.2005, 20:29


    Zitat: Die Kreativität hilft uns, Teile von uns zu verstehen und greifbar zu machen - ich glaube, deshalb bedeutet sie uns viel.

    Ja, das stimmt. Aber - gibt es Menschen, die nicht kreativ sind? Oder gibt es Menschen, die ihre Kreativität nicht ausdrücken? Oder gibst es beides nicht? Ich kenne Leute, die behaupten, sich gar nicht kreativ zu fühlen oder ihre Kreativität nicht ausdrücken wollen/können. Ihnen bedeutet folglich Kreativität nichts oder nicht genug. Mit dem Unsterblichkeitswunsch wäre das zu widerlegen, es sei denn, man geht davon aus, dass nicht jeder Mensch ewig leben will. Selbstmörder zum Beispiel. Sie sterben freiwillig. Aber nicht jeder, der an sich keine Kreativität erkennt, bringt sich um.

    Zitat: Aber wenn das der treibende Grund wäre, würden glaube ich, weniger gute Dinge dabei herauskommen. Das ist wie Songsschreiben nur für Geld - ergibt meist auch keine guten Lieder.


    Als treibender Grund war das auch nicht angedacht. Also nicht nach dem Muster: "Ich schreibe [...] jetzt mal was, ich mag mich nämlich unsterblich machen".
    Eher unterschwellig, unbewusst, tiefverankert, als einer der tiefsten Wünsche unseres Sein, das wir wiederum durch Kreativität ausdrücken. Und so - zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?

    Danke für die Antwort

    Gruß
    Tamara



    Re: Kreativität

    Lesther - 01.07.2005, 13:55


    Zitat: Aber - gibt es Menschen, die nicht kreativ sind? Oder gibt es Menschen, die ihre Kreativität nicht ausdrücken? Oder gibst es beides nicht?
    Vielleicht sind "unkreative" MEnschen nur zu faul, um sich über die Schwelle zu wagen? Oder haben Angst? Oder sie wissen nicht, wie?
    Ich denke, jeder Mensch kann kreativ sein, weil jeder verschiedene Facetten in sich hat. Wenn jemand meint, sich selbst zu kennen, hat er vlcht nicht das Bedürfnis nach Ausdruck?
    Der eine oder andere ist aber vlcht deshalb MEHR kreativ (oder auch kreativer ^^), weil er / sie mehr Möglichkeiten kennt oder erforschen möchte, sich auszudrücken. Jemand, der nicht gerne schreibt, könnte es ja vielleicht, probiert es aber nicht. Oder malt lieber, ohne etwas neues auszuprobieren. Der eine formuliert seine Gedanken/Gefühle sehr direkt, ein anderer verschlüsselt. Die direkten Formulierung kennt man schon, daher hält man sie für unkreativ. Doch wenn sie ehrlich sind, sind sie doch nicht schlechter als eine neu entdeckte Methode? Manch einer verspürt das Bedürfnis, sich etwas neues einfallen zu lassen, ein anderer nutzt etwas vertrautes. Dieses Bedürfnis nach neuem könnte allerdings tatsächlich mit dem sich-unsterblich-machen-wollen zusammenhängen...

    Ob Selbstmöder unkreativ sind, oder Unkreative Selbstmörder? Puh, echt schwierige Frage... aber diese denken doch vielleicht (teilweise), sich durch den Selbstmord irgendwie unsterblich zu machen, oder? Vielleicht ist das ihre Art von Kreativität - weil es ihren Gefühlen entspricht.
    ein unkreativer Mensch müsste ein Mensch ohne Innenleben sein. Ohne Gefühle, oder Gedanken. Gibt es diesen Mensch?


    liebe grüße
    honey



    Re: Kreativität

    Elfenspiegel - 01.07.2005, 14:47


    es gibt keinen unkreativen Menschen.
    Leider urteilen wir über das maß an kreativität. Wer viel schreibt und malt, wer musik machen kann, wer viel eigenes macht herausbringt, der , so sagen wir ist kreativ. Aber seltener wird es über naturwissenschaftler gesagt, welche alles mögliche neue finden manchmal auch erfinden. Es scheint nicht unter kreativität zu fallen, auch wenn es meiner meinung dazu gehört. Auch diese Menschen erfinden etwas, genau wie Dichter oder Maler.

    Und zu den Slebstmördern...Selbstmörder sind wohl kaum unkreativ. Viele größen des Musik Geschäfts, oder der Kunst haben sichumgebracht, auch Schriftsteller und Dichter begingen Selbstmord. Und diese waren grade die als die Keativsten galten. Vielleicht kamen sie nur mit zuVIEL kreatvität in ihrem Kopf und in ihren Gefühlen nicht klar und vermochten es nicht mehr zu kompensieren. Wer weiß es schon.

    Wirklich unkreative Menschen gibt es wohl nicht, wie Lesther schon sagte. Es wäre ein leerer Mensch.
    Ich denke das die Menschen , die wirklich unkreativ sind (eher dafür gelten)nicht Mutig genug sind. Kreativität würde ihr innerstes nach außen kehren, und grade vor haben sie Angst. Wer davor keine Angst hat findet so oder so ein Ausdrucksmittel. Doch beobachtet die, die sagen nicht kreativ zu sein..oft sind es solche, die nie die Kontrolle über sich verlieren wollen, die beherrschen wollen und nie schwäche zeigen wollen.
    da stellt sich mir nur die Frage ob und wie man diesen Menschen Mut machen kann...



    Re: Kreativität

    SklaveDerAngst - 01.07.2005, 15:06


    Hab grad mal nach einer Definition gegoogelt.
    Kreativität (von lat. creatio - Schöpfung) ist die Fähigkeit, sinnvolle aber unübliche Kombinationen zu finden. Voraussetzung dafür ist Energie und die Fähigkeit, Dinge frei kombinieren zu können.Eine andere, sehr gebräuchliche Definition lautet: Kreativität ist die Fähigkeit, produktiv gegen Regeln zu denken und zu handeln (also: nicht nur zu kombinieren).

    Zitat: Und zu den Slebstmördern...Selbstmörder sind wohl kaum unkreativ. Viele größen des Musik Geschäfts, oder der Kunst haben sichumgebracht, auch Schriftsteller und Dichter begingen Selbstmord. Und diese waren grade die als die Keativsten galten. Vielleicht kamen sie nur mit zuVIEL kreatvität in ihrem Kopf und in ihren Gefühlen nicht klar und vermochten es nicht mehr zu kompensieren. Wer weiß es schon.
    Ich stimme dir da schon zu, dass Selbstmörder sehr wohl nicht unkreativ sind. Allerdings würde ich sie nicht als unkreativ aufgrund ihren suizids nennen, sondern viel mehr wegen den Taten vor dem Suizid. Ich würde mich auch sehr dagegen sträuben, einen Suizid als kreativ zu bezeichnen... oder vielmehr, so wie dus beschrieben hast, dass die erdrückende Kreativität ein grund für den Suizid sein sollte. Klar, so wie du auch meintest, niemand kann es genau wisen was sich in den köpfen abgespielt hat, allerdings fände ich persönlich so etwas als doofe ausrede.
    Falls ich was missverstanden hab, sag bescheid :)
    Was nochmal die Kreativität angeht, finde ich die erste Definition die ich oben angesprochen habe ziemlich treffend. Mit dem kombinieren wird ja schon quasi das schaffen von Neuem ausgeschlossen. Mit der zweiten Definition, also dem produktiven gegen regeln denken, tut sich mein kopf ziemlich schwer. falls das jemand genauer erläutern könnte würde ich mich freuen :)
    Gruss, Flo



    Re: Kreativität

    Schattenwind - 01.07.2005, 21:39


    Zitat: oder vielmehr, so wie dus beschrieben hast, dass die erdrückende Kreativität ein grund für den Suizid sein sollte. Klar, so wie du auch meintest, niemand kann es genau wisen was sich in den köpfen abgespielt hat, allerdings fände ich persönlich so etwas als doofe ausrede.


    Ein Grund wäre eher die Angst vor dem Ausdruck der Kreativität- ich halte es für zweifelhaft, dass sich jemand umbringt, weil er seine Kreativität nicht mitzuteilen vermag. Dafür gibt es Wege, die relativ leicht zu finden sind, ist zumindest meine Meinung, aber ich hatte damit auch noch nicht wirklich ein langanhaltendes Problem.
    Allerdings gibt es für einen Selbstmord meistens manigfaltige Gründe. Niemand bringt sich mal eben einfach so um.
    Ausrede? Wenn jemand tot ist, braucht er keine Ausreden mehr. Und wenn er überlebt, da könnte es eine Ausrede sein, um die wahren Gründen zu vertuschen, allerdings könnte die Angst vor dem eigenen Ich, ausgedrückt durch Kreativität, wie bereits erwähnt auch einer der Gründe sein, die zum Suizidversuch führten.

    Zitat: Mit dem kombinieren wird ja schon quasi das schaffen von Neuem ausgeschlossen

    Finde ich nicht, denn wenn zusammengesetzem Alten etwas entsteht, ist es dann nicht auch neu? Kann überhaupt etwas Neues, anders entstehen?

    Zitat: Mit der zweiten Definition, also dem produktiven gegen regeln denken, tut sich mein kopf ziemlich schwer. falls das jemand genauer erläutern könnte würde ich mich freuen

    Ich verstehe das so: Produktiv denken - also im weitesten Sinne auch erschaffen - gegen bereits bestehende Regeln. Also die bereits bestehenden Regeln durch Uberdenken und Verbessern, Zusammenfügen oder Ergänzen erneuern. Das Alte zersprengen und mit Neuem ersetzen. Nicht nur kombinieren heißt dann, dass keine "zweite Regel" notwendig ist, um die erste zu erneuern.

    Grüßchen
    Tamara



    Re: Kreativität

    Lesther - 02.07.2005, 12:14


    Ich könnte mir das, was Elfenspiegel sagt, sehr gut vorstellen: dass ein Selbstmörder zu jenem wird, da er zu voll von Gefühlen ist, die er nicht auszudrücken vermag, und das zerdrückt ihn.

    Zitat: Finde ich nicht, denn wenn zusammengesetzem Alten etwas entsteht, ist es dann nicht auch neu? Kann überhaupt etwas Neues, anders entstehen?
    Stimme ich zu. Natürlich kann durch Kombination von Altem etwas Neues entstehen. Wenn du einen Kuchen bäckst, verwendest du dazu auch gebräuchliche Zutaten wie Mehl und Zucker (zumindest unter anderem), doch heraus kommt ein neues Gebäck. So als Beispiel! :D

    Ich glaube, jemand der sich umbringt, denkt dabei nicht an seine Kreativität, sondern an viel zu viel andere Dinge. Wie bereits gesagt, viele Musiker haben sich umgebracht, und diese waren sowohl kreativ, als auch hatten sie die Möglichkeit, jene Kreativität auszuleben.
    Vielleicht war es der Druck, kreativ sein zu müssen, der ihnen ein normales, ehrliches Verhältnis zu ihrem Innersten zerstörte. Oder eine Angst vor sich selbst?
    Wie auch schon auf Nachtwelten diskutiert, so haben Menschen oft Probleme damit, Gefühle zu haben, und sehnen sich danach, gefühllos, kalt und hart zu sein. Doch ein kreativer Mensch kann niemals gänzlich kalt sein, denke ich. Vielleicht kann das Menschen dazu bringen, nicht kreativ sein zu wollen?



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