Edgar Allan Poe

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    Re: Edgar Allan Poe

    Carcas - 30.06.2005, 00:55

    Edgar Allan Poe
    Ja, ich weiss, dass ist furchtbar böse und eben typisch gruftig...

    Aber ich liebe Poe trotzdem!




    Allgemeines

    Poe war ein typischer Autor der sogenannten Gothic-novels, welche Ende des 18. Jahrhunderts ein neues Genre begründeten
    Poe hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der phantastischen Literatur und auf die Kriminalliteratur, im besonderen auf Jules Verne und Arthur Conan Doyle. Sein Frühwerk ist beeinflusst von Autoren der deutschen Romantik, unter anderen E.T.A. Hoffmann und Friedrich de la Motte Fouqué. Zu seinen späteren Einflüssen gehören Charles Dickens Henry Wadsworth Longfellow und der Fürst Hermann von Pückler-Muskau.

    Sein zu Lebzeiten erfolgreichstes Buch war ein malakologisches Schulbuch mit dem Titel "The Conchyologist´s first book or, a system of testaceous malacology". Neben naturwissenschaftlichen Themen beschäftigte Poe sich auch stark mit Fragen der Logik, so mit Geheimschriften und so genannten Automaten - frühen Robotern - beispielsweise in der Geschichte Der Goldkäfer bzw. dem Aufsatz Maelzels Schachspieler über einen Schachautomaten.

    Ebenfalls von großer Bedeutung ist sein lyrisches Werk.
    "The Raven", sein sicherlich bekanntestes Gedicht, und "The Bells" gelten als die ersten bedeutenden Gedichte Amerikas in der Weltliteratur. Poe maß bei der Konzeption seiner Gedichte der Musik und dem logisch-formalen Aufbau einen hohen Stellenwert bei und sorgte oft für die klangliche Veranschaulichung der im Gedicht beschriebenen Dinge, was ihn zu einem Vorläufer des Symbolismus machte. Poes großes Sujet, das in vielen Geschichten immer wieder auftaucht, ist der Tod einer schönen Frau. Oft thematisiert wird auch die Vorstellung einer lebendig begrabenen Person.
    Vielfach erscheinen in Poes Geschichten auch Personen, die geradezu vom "Wahn" gepackt ihr eigenes Unglück provozieren oder trotz Kenntnis des sich anbahnenden Ungemachs scheinbar machtlos direkt in ihr Verderben laufen und sich darob verzehren . Poe, der - auch dank zahlreicher Verfilmungen - sein Image als "Horrorautor" wohl nie ganz verlieren wird, ist, sieht man sein Werk als Ganzes - er verfasste Satiren, Essays, Lyrik und Erzählungen, ja sogar höchst komplexe naturwissenschaftliche Abhandlungen -, nicht einfach unter einen Oberbegriff zu bringen. Sein Werk hat zahlreiche bedeutende Autoren der klassischen Moderne wesentlich inspiriert, u. a. Stéphane Mallarmé, Vladimir Nabokov und Arno Schmidt.


    Biografie

    Edgar Allan Poe wurde am 19. Januar 1809 als Sohn der Schauspielerin Elizabeth Poe, geb. Arnold, verwitwete Hopkins und des Schauspielers David Poe in Boston geboren.

    Am 08. Dezember 1811 starb seine Mutter Elizabeth nach längerer Leidenszeit an Tuberkulose. Sein Vater David, dem man einen gewissen Neid auf den größeren Erfolg seiner Frau nachsagte, hatte die Familie bereits 1810 verlassen und war spurlos verschwunden. Es wird allerdings vermutet, dass David Poe am 19. Oktober 1810 oder 1811 gestorben war.

    Poe wurde darauf von der Familie Allan adoptiert. Das Verhältnis zwischen John Allan und Poe stand bis zu Poes Weggang von seinen Adoptiveltern unter keinem guten Stern. Ständige Geldsorgen und Poes künstlerische Neigungen vertrugen sich nicht mit den Vorstellungen des Tabakhändlers Allan. Im Alter von sechs Jahren zog seine Familie vorübergehend nach Schottland.

    Im Winter 1815 ging Poe auf die Old Grammar School in Irvine, Schottland, von wo er im Alter von acht Jahren auf ein Internat in der Nähe von London wechselte. Im Jahr 1820 beendete er den dortigen Schulbesuch und zog mit der Familie nach New York. Im Alter von 17 Jahren besuchte Poe die Universität von Virginia in Charlottesville. Bereits ein halbes Jahr später brach er sein Studium wieder ab.

    Im darauf folgenden Jahr schrieb er sich in die Armee unter dem Namen Edgar A. Perry ein. Er erreichte den Dienstgrad des Sergeant Major und verließ am 15. April die Armee, um im Juni 1830 erneut auf die Militärakademie nach West Point zurückzukehren. Am 21. Februar 1831 verließ er die Akademie und ging nach Baltimore; mittlerweile hatte er auch seinen ersten Gedichtband veröffentlicht.

    Am 16. Mai 1836 heiratete er seine 13-jährige Cousine Virginia Clemm in Richmond. Mehrere Engagements bei Zeitungen wechselten in rascher Folge. Am 30. Januar 1847 starb seine Frau Virginia. Ab 1848 reihten sich mehrere Bekanntschaften aneinander, Nancy Richmond, Sarah Helen Whitman, Sarah Elmira Royster. Vermutlich versuchte Poe mehrfach Selbstmord zu begehen. Ob er außer Alkohol andere Suchtmittel konsumierte, steht nicht fest. Historiker gehen jedoch davon aus, dass er neben Laudanum auch Opium zu sich nahm.

    Am 7. Oktober 1849 starb Poe in einem Hospital nachdem er hilflos auf der Straße aufgefunden worden und zuvor bereits bewusstlos geworden war und später unter heftigen Schmerzen delirierte. Es existiert die Theorie, wonach Poe das Opfer so genannter Wahlschlepper geworden ist. Diese brachten anlässlich politischer Wahlen Menschen auf der Straße in ihre Gewalt, betäubten diese und zwangen sie auch unter Androhung von Gewalt, für einen bestimmten Politiker zu stimmen. Poe geriet kurz vor seiner Ankunft in Baltimore direkt in einen Wahlkampf. Andererseits galt Poe als Quartalssäufer und als krankhaft empfindlich. Gemäss einer neueren Theorie (1996) jedoch starb er an Tollwut. Dass Poe in Amerika so nachhaltig verdammt wurde und als zügellos und alkoholabhängig hingestellt wurde, liegt auch an seiner Feindschaft mit den führenden Literaten und Verlagen seiner Zeit, die er oft in bissigen und harten Satiren immer wieder angriff. Sein Nachlassverwalter, Rufus Wilmot Griswold - ein konservativer Christ - sorgte weiter dafür, dass sich das Bild Poes als trinksüchtigem Sünder in den USA verfestigte. Erst durch die Franzosen Charles Baudelaire und Paul Verlaine, die zahlreiche Werke Poes übersetzten, wurde Poe in Europa bekannt - und auf diesem Umweg auch erst in den USA wieder als bedeutender Autor anerkannt.


    Quelle: Wikipedia.de
    Bild: schillerinstitute.org



    Re: Edgar Allan Poe

    Carcas - 30.06.2005, 01:38


    Beginnen möchte ich mit seinem bekanntesten Werk, ich glaube es war auch eines der ersten, was ich mir durchgelesen hatte, nachdem ich mir in England vor ein paar Jahren einen kleinen Sammelband mit Gedichten und Geschichten geholt hatte.
    Die erste Version unterscheidet sich ein wenig von der entgültigen, aber hier ist es, wie es wohl am bekanntesten ist
    Gustave Doré hat zu diesem Gedicht ein paar wundervolle Federzeichnungen gemacht, vielleicht kennt ihr sie ja.


    The Raven (1845)

    Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
    Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
    While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
    As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
    "'Tis some visiter," I muttered, "tapping at my chamber door —
    Only this, and nothing more."

    Ah, distinctly I remember it was in the bleak December,
    And each separate dying ember wrought its ghost upon the floor.
    Eagerly I wished the morrow; — vainly I had tried to borrow
    From my books surcease of sorrow — sorrow for the lost Lenore —
    For the rare and radiant maiden whom the angels name Lenore —
    Nameless here for evermore.

    And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain
    Thrilled me — filled me with fantastic terrors never felt before;
    So that now, to still the beating of my heart, I stood repeating
    "'Tis some visiter entreating entrance at my chamber door —
    Some late visiter entreating entrance at my chamber door; —
    This it is, and nothing more."

    Presently my soul grew stronger; hesitating then no longer,
    "Sir," said I, "or Madam, truly your forgiveness I implore;
    But the fact is I was napping, and so gently you came rapping,
    And so faintly you came tapping, tapping at my chamber door,
    That I scarce was sure I heard you " — here I opened wide the door; — —
    Darkness there and nothing more.

    Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
    Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before;
    But the silence was unbroken, and the darkness gave no token,
    And the only word there spoken was the whispered word, "Lenore!"
    This I whispered, and an echo murmured back the word, "Lenore!" —
    Merely this, and nothing more.

    Then into the chamber turning, all my soul within me burning,
    Soon I heard again a tapping somewhat louder than before.
    "Surely," said I, "surely that is something at my window lattice;
    Let me see, then, what thereat is, and this mystery explore —
    Let my heart be still a moment and this mystery explore; —
    'Tis the wind and nothing more!"

    Open here I flung the shutter, when, with many a flirt and flutter,
    In there stepped a stately raven of the saintly days of yore;
    Not the least obeisance made he; not an instant stopped or stayed he;
    But, with mien of lord or lady, perched above my chamber door —
    Perched upon a bust of Pallas just above my chamber door —
    Perched, and sat, and nothing more.

    Then this ebony bird beguiling my sad fancy into smiling,
    By the grave and stern decorum of the countenance it wore,
    "Though thy crest be shorn and shaven, thou," I said, "art sure no craven,
    Ghastly grim and ancient raven wandering from the Nightly shore —
    Tell me what thy lordly name is on the Night's Plutonian shore!"
    Quoth the raven "Nevermore."

    Much I marvelled this ungainly fowl to hear discourse so plainly,
    Though its answer little meaning — little relevancy bore;
    For we cannot help agreeing that no sublunary being
    Ever yet was blessed with seeing bird above his chamber door —
    Bird or beast upon the sculptured bust above his chamber door,
    With such name as "Nevermore."

    But the raven, sitting lonely on the placid bust, spoke only
    That one word, as if his soul in that one word he did outpour.
    Nothing further then he uttered — not a feather then he fluttered —
    Till I scarcely more than muttered "Other friends have flown before —
    On the morrow he will leave me, as my hopes have flown before."
    Quoth the raven "Nevermore."

    Wondering at the stillness broken by reply so aptly spoken,
    "Doubtless," said I, "what it utters is its only stock and store
    Caught from some unhappy master whom unmerciful Disaster
    Followed fast and followed faster so when Hope he would adjure —
    Stern Despair returned, instead of the sweet Hope he dared adjure —
    That sad answer, "Never — nevermore."

    But the raven still beguiling all my sad soul into smiling,
    Straight I wheeled a cushioned seat in front of bird, and bust and door;
    Then, upon the velvet sinking, I betook myself to linking
    Fancy unto fancy, thinking what this ominous bird of yore —
    What this grim, ungainly, ghastly, gaunt and ominous bird of yore
    Meant in croaking "Nevermore."

    This I sat engaged in guessing, but no syllable expressing
    To the fowl whose fiery eyes now burned into my bosom's core;
    This and more I sat divining, with my head at ease reclining
    On the cushion's velvet lining that the lamp-light gloated o'er,
    But whose velvet violet lining with the lamp-light gloating o'er,
    She shall press, ah, nevermore!

    Then, methought, the air grew denser, perfumed from an unseen censer
    Swung by Angels whose faint foot-falls tinkled on the tufted floor.
    "Wretch," I cried, "thy God hath lent thee — by these angels he hath sent thee
    Respite — respite and nepenthe, from thy memories of Lenore;
    Let me quaff this kind nepenthe and forget this lost Lenore!"
    Quoth the raven "Nevermore."

    "Prophet!" said I, "thing of evil! — prophet still, if bird or devil! —
    Whether Tempter sent, or whether tempest tossed thee here ashore,
    Desolate yet all undaunted, on this desert land enchanted —
    On this home by Horror haunted — tell me truly, I implore —
    Is there — is there balm in Gilead? — tell me — tell me, I implore!"
    Quoth the raven "Nevermore."

    "Prophet!" said I, "thing of evil — prophet still, if bird or devil!
    By that Heaven that bends above us — by that God we both adore —
    Tell this soul with sorrow laden if, within the distant Aidenn,
    It shall clasp a sainted maiden whom the angels name Lenore —
    Clasp a rare and radiant maiden whom the angels name Lenore."
    Quoth the raven "Nevermore."

    "Be that word our sign in parting, bird or fiend!" I shrieked, upstarting —
    "Get thee back into the tempest and the Night's Plutonian shore!
    Leave no black plume as a token of that lie thy soul hath spoken!
    Leave my loneliness unbroken! — quit the bust above my door!
    Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
    Quoth the raven "Nevermore."

    And the raven, never flitting, still is sitting, still is sitting
    On the pallid bust of Pallas just above my chamber door;
    And his eyes have all the seeming of a demon that is dreaming,
    And the lamp-light o'er him streaming throws his shadow on the floor;
    And my soul from out that shadow that lies floating on the floor
    Shall be lifted — nevermore!



    Quelle: eapoe.org



    Re: Edgar Allan Poe

    John.Coffey - 30.06.2005, 12:03


    Ich mag beides. Aber besonders die Zeichnungen


    © Gustave Doré



    Re: Edgar Allan Poe

    Carcas - 01.07.2005, 00:57


    Ja, die Bilder sind wirklich toll.
    Aber es geht doch nichts über seine Worte. Auch wenn ich das alte Englisch nicht immer sofort verstehe, lässt es sich doch gut lesen. Vor allem bei den Gedichten bemerkt man den fließenden Rythmus, was auch an den klaren Reimschemata liegt.
    Mittlerweile habe ich so viele Bücher von ihm, das erste war, wie erwähnt, Spirits of the Dead: Tales and Poems, ein englischer Band.
    Hier habe ich mir dann seine gesamten Geschichten in vier Bänden geholt, einmal auf deutsch und dann nochmal auf englisch, weil meistens die Originalsprache einfach viel besser klingt.
    Gestern hat mein Kunstlehrer dann noch einen alten Geschichtenband von ihm geschenkt, er hat wohl seine Büchersammlung etwas aussortiert und da ich im Unterricht einmal einen Teil aus "The Raven" inklusive dem Bild von Doré verwendet habe, erinnerte er sich an mich und gab es mir, richtig lieb :)



    The Valley of Unrest (1831)

    Once it smiled a silent dell
    Where the people did not dwell;
    They had gone unto the wars,
    Trusting to the mild-eyed stars,
    Nightly, from their azure towers,
    To keep watch above the flowers,
    In the midst of which all day
    The red sun-light lazily lay.
    Now each visiter shall confess
    The sad valley’s restlessness.
    Nothing there is motionless—
    Nothing save the airs that brood
    Over the magic solitude.
    Ah, by no wind are stirred those trees
    That palpitate like the chill seas
    Around the misty Hebrides!
    Ah, by no wind those clouds are driven
    That rustle through the unquiet Heaven
    Uneasily, from morn till even,
    Over the violets there that lie
    In myriad types of the human eye—
    Over the lilies there that wave
    And weep above a nameless grave!
    They wave:—from out their fragrant tops
    Eternal dews come down in drops.
    They weep:—from off their delicate stems
    Perennial tears descend in gems.



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