Ich hasse Dich.

Paris bei Nacht
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    Re: Ich hasse Dich.

    LeifPersson - 08.07.2005, 05:47

    Ich hasse Dich.
    Montag, 4:40, Busbahnhof. Irgend ein unbestimmter Randbezirk um die metropole Paris.

    Hörbar rauschen die 8 großen Reifen des alten Busses über die nassen Straßen. So mancher Passagier starrt nur noch auf die vielzahl der Straßenlaternen. Hell, Dunkel, Hell und das seit einigen hundert Kilometern. Der Duft haftet ranzig an den stumpfen Häuten, durchgeschwitzte Polster, so mancher geöffneter Schuh und hier und da der Atem eines schlafenden, alten Herren, dessen Kondition schon vor einigen Stunden dem Ende entgegen sah und Den Es noch zur letzten Rast an die alten Fritösen der Bude trieb. Lecker. Aber zum Glück spricht Niemand mehr. Keine Gespräch mehr, über tolle Aussichten, tolle Besuche bei Verwandten, tolle Mitbringsel. Endlich Ruhe.

    Nur dieses ölige Gefühl zwischen den Fingern, dass den Griff an die ebenso ölige Hose schon seit Stunden übersteht. Doch dann ist es endlich geschafft und ein letztesmal stöhnt Irgendjemand, wegen den alten Stoßdämpfern des Busses, den der angenervte Fahrer auf den großen Parkplatz des leeren Busbahnhofes manövriert.

    Die Türen öffnen sich, mit einem trägen quietschen der Hydraulik und die ersten Familien treibt es aus dem Bus. Einige wenige direkt in die Seitengassen. Zu den entfernten Halteplätzen der Taxi's.

    Der Busfahrer löscht das Licht, der nur noch 7 Heck & Front-Scheinwerfer und wirft einen Blick über die Schulter, durch seinen nunmehr fast leeren Bus. Wäre da nicht dieser Jemand, der immer noch seine Finger über die Jeans am Oberschenkel reibt und dessen Augen, immer noch im Takt der Straßenlaternen hin und her zucken. Nach dem Hell, Dunkel, Hell-Kontrast tastend.

    "Hey, Sie da. Wir sind da.."

    "Wir?"

    Der verbliebene Passagier setzt die Finger um die Armlehne seines Platzes und klappt sie hoch, um sich dann geschmeid in den Gang des Buses zu schieben. Er greift über sich in die Fächer und zieht einen Koffer heraus, aus Leder. Feinste Arbeit, die ganz und gar nicht - zu seinem äusseren Erscheinungsbild passt.

    Dann beginnt er sich zwischen den Sitzreihen hindurch zu drängen, auf den Busfahrer und den Ausgang zu.

    "Irgend jemand, scheint da hinten etwas -Fleisch- unter den Sitz geworfen zu haben. Zumindest, riecht es dort verdorben."

    Der Busfahrer rümpft die Nase und nickt dann, mit einem knappen Klopfen auf die Schulter, des Passagier's. Doch ehe die Hand ein zweitesmal aufsetzen kann, hat sich der Passagier beiseite gewand und die Braue angehoben. "Auf Wiedersehen."

    Die alten Lederstiefel setzen auf und daneben der feine Koffer. Der Regen reicht nur knapp an die nackten, tättowierten Unterschenkel und die unterm Stahldach befestigten Neonröhren flackern immer wieder. Keine Sterbensseele hier und das letzte bisschen an Leben schwindet, als sich die Tür des Busses schliesst und dieser wegfährt.


    "mhmmm"
    Und der Koffer fällt um. Ehe der etwa 175cm große Mann daneben auf die Knie' sinkt und das Zahlenschloss abreisst. Es achtlos hinter sich, auf den Busbahnhof wirft.
    Feine Anzüge bieten sich, beim weiteren öffnen des Koffers. Die nach kurzer begutachtung, unschön zerknittert der weiteren Suche weichen müssen.

    Eine Schachtel Gauloises.
    Eine Packung Streichhölzer und zwei Bilder, einer vollkommen fremden Familie drückt der Schänder des Koffers in seine Hosentasche.
    Schänder des Koffers?
    Der Koffer wird notdürfig geschlossen und dann in eine der Blechtonnen gedrückt.

    Danach, richtet sich der Reisende wieder auf und lockert mit einem leisen Knacken die Schultergelenke. Besieht den Busbahnhof, vollkommen desorintiert bis er - bei einem lauten Aufschrei - ruckartig über die Schulter zu den etwa 150 Meter entfernten Bus-Stellplätzen sieht.

    -
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    Mit dem Schrei, wurde wohl bekannt gegeben - dass der einstige Besitzer des Koffers in 4 Teile getrennt und zusammen geklappt unterm Sitz gefunden wurde und ebenso bekannt ist: Dieser Schrei war erst die Begrüßung für einen weiteren Bewohner Paris.



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