Jugendliche und Erste Hilfe

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    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    LostAngel - 11.06.2005, 09:15

    Jugendliche und Erste Hilfe
    Guten Morgen!

    Vor einiger Zeit haben zwei Kollgen und ich auf einer Internetseite ein "EH-Quiz" in Form von 4 Umfragen gestartet. Die Fragen stammen (zumindest die beiden von mir) aus dem Fragenkatalog eines EH-Bewerbes.
    Die User auf dieser Internetseite sind größtenteils im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. D.h. Mindestens die Hälfte von ihnen muss für den Erwerb des Führerscheins einen EH Kurs besucht haben, wenn auch vielleicht nur im Ausmaß von 6 Stunden.

    Hier das Ergebnis:



    Detailansicht
    1: http://members.wavenet.at/LostAngel/foren/detail1.jpg
    2: http://members.wavenet.at/LostAngel/foren/detail2.jpg
    3: http://members.wavenet.at/LostAngel/foren/detail3.jpg
    4: http://members.wavenet.at/LostAngel/foren/detail4.jpg

    Allein die Tatsache, dass insgesamt 393 User die Antwortmöglichkeit "will/kann nicht beantworten" gewählt haben, erschreckt mich ehrlich gesagt.

    Bei der Umfrage kamen Postings àla "Wen intressiertn sowas", sowie Kommentare von Leuten, die es anscheinend lustig fanden, die richtige Anwort nicht zu wissen. - Das kann doch nicht sein, dass Erste Hilfe für Jugendliche so uninteressant ist, oder?
    Nur ca. die Hälfte der Befragten wusste die richtige Lösung.

    Wir haben dann auch in meiner Klasse darüber diskutiert, wies um das Erste Hilfe Wissen der Jugendlichen steht. Einige meinten, sie hätten den EH Kurs den man für den Führerschein benötigt zwar gemacht, aber naja "Man vergissts ja so schnell". Aber wie kann es sein, dass manche nicht einmal wissen, was die stabile Seitenlage ist :?:

    Ich hoffe nur, dass falls ich mal einen Unfall habe bei dem ich oder mein(e) Beifahrer zu Schaden kommen, keiner von diesen Erste-Hilfe Genies auftaucht...

    Die Frage die ich mir allerdings stelle ist: Wie kann man Jugendliche dazu bringen, sich mit dem Thema Erste Hilfe ernsthaft auseinander zu setzen?



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 11.06.2005, 09:31


    Das mysteriöse Wort dahinter heißt "Bewusstseinsbildung". So lange dieser 6 h-Kurs als leidiges Übel gesehen wird, um den Führerschein zu bekommen, wird's auch mit der Motivation nicht besonders gut ausschauen. Das Problem ist: kaum jemand wurde in jungen Jahren schon mit einem Notfall konfrontiert. Das ist immer die "Passiert mir sowieso nie"-Schiene. Einige Zeit lang hatte ich mir mal die Mühe gemacht, die Leute in einem 16-h-Kurs (also nicht die typische Zielgruppe "Führerscheinanwärter") nach den Beweggründen zu fragen, weshalb sie hier sitzen. Und gar nicht selten kamen Angaben wie, "Mein Mann hatte vor ... Jahren einen Unfall/Herzinfarkt/..., und man steht so hilflos daneben ...!"

    Die Erste Hilfe für Führerscheinanwärter sollte IMHO unmittelbar in das Unterrichtsprogramm einer Fahrschule integriert werden. Das bedeutet, nicht die Forderung zu stellen, "Zur Abholung des rosa Papiers müsst ihr dann auch den besuchten Kurs nachweisen können", sondern es als ganz normales Unterrichtsthema zu verkaufen, wie zB auch Fahrzeugtechnik, StVO & Co. Es sollte mehr "Selbstverständlichkeit" in seinem Charakter haben.

    Einen recht guten Weg geht IMHO auch London Ambulance Service. In einer riesigen Kampagne mit dem Titel "Learn to save a life FREE" wird mir besonders kurzen Kursen (2 Stunden, Kleingruppen) geworben, die kostenlos zu besuchen sind. Natürlich lernt man in diesen zwei Stunden nicht lückenlos alles, aber schon mal die relevantesten Sachen, und noch dazu gratis. Das animiert auch viele Leute, weiterführende Kurse zu besuchen, und wenn nicht, dann ist zumindest mal das Grundwissen da (Notruf - Seitenlage - Reanimation - Wundversorgung). Wenn das Thema mehr in der Öffentlichkeit steht, erweckt es wohl auch mehr Interesse.



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    woody - 11.06.2005, 09:36

    EH
    Jaja, das ewige Problemchen mit der Ersten Hilfe und den Jugendlichen. Dieses Problem ist mir, als Lehrbeauftragter, sehr bekannt und ich und meine Kollegen haben schon oft darüber nachgedacht wie man Erste Hilfe schmackhafter machen könnte.

    Leidergottes sind die meisten Führerscheinanwerber zu einem EH- Kurs gezwungen und somit schwindet schon einmal das Interesse.

    Positiver habe ich Einsatzübungen im Gedächtnis. Durch diese werden die Jugendlichen angelockt weils ein bisschen Action gibt. Aber so viele Einsatzübungen können wir gar nicht machen...leider....



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    LostAngel - 11.06.2005, 10:38


    Zum Thema EH in der Schule...
    In Allentsteig ist es so, dass man in der 4. Klasse Hauptschule einen 16-stündigen EH Kurs im Rahmen des Unterrichts absolviert. Ich kann mich erinnern, dass das in unserer Klasse damals sehr gut angekommen ist, und für alle eigentlich recht interessant war.
    In der HAK in Waidhofen/Th. wird jedes Jahr im Rahmen der Workshoptage (2 Tage in der letzten Schulwoche) ein EH Kurs für die unteren Jahrgänge angeboten - gibt immer viele Anmeldungen, weil der nicht nur die Workshoptage, sondern auch den Wandertag in Anspruch nimmt :wink:

    Betreffend Führerschein:
    Es gibt ja mittlerweile die Mehrphasenausbildung, d.h. man muss bei L17 ein Fahrsicherheitstraining (inkl. verkehrspsychologischem Gruppengespräch)+ 1 Überprüfungsfahrt, beim "normalen" B-Schein ebenfalls ein Fahrsicherheitstraining + 2 Überprüfungsfahrten absolvieren.

    Vielleicht wäre es eine gute Idee anstatt die Zeit für eine Überprüfungsfahrt (die zumindest bei L17 komplett für nix is) zu ver(sch)wenden, einen "EH-Tag" zu machen - z.B. Fragen wer schon zu einem Unfall dazu gekommen is, wer vielleicht selbst einen hatte, Verhalten bei Unfällen (Absichern, Notruf, grundlegende EH-Kenntnisse usw.) besprechen, usw. - Oder man ergänzt die Mehrphasenausbildung eben noch um einen EH-Teil.

    Ich wäre ja sowieso dafür, eine Regelung einzuführen, die bestimmt, dass JEDER Besitzer eines Führerscheins in regelmäßigen Abständen seine EH Kenntnisse auffrischen MUSS.



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    woody - 11.06.2005, 12:08

    EH
    LostAngel hat folgendes geschrieben:
    Ich wäre ja sowieso dafür, eine Regelung einzuführen, die bestimmt, dass JEDER Besitzer eines Führerscheins in regelmäßigen Abständen seine EH Kenntnisse auffrischen MUSS.

    Ja, dieser Meinung bin ich auch. Immerhin gibt es auch Auffrischungskurse für Firmen, warum im Gottes Namen nicht auch für Autofahrer?! :evil:

    Aber ich denke so eine verpflichtende EH-Auffrischung für Autofahrer wird noch länger auf sich warten lassen. Diese Gesetze müssen erst gemacht werden....
    und Papier ist geduldig...



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 11.06.2005, 14:06


    Grade im Zuge der Führerscheinausbildung könnte man sicherlich etwas mehr "Praxis" in die Erste Hilfe reinbringen. Das Stichwort "Perfektionsfahrt" innerhalb der 2. Ausbildungsphase ist sicherlich ausbaufähig - vielleicht könnte man dabei eine Unfallszene nachstellen, bei der gleich mehrere Komponenten geübt werden können: Warnschutzweste, Absichern (Pannendreieck), Retten von Verletzten, Notruf, Erste Hilfe, ausfüllen eines Unfallberichts, ... Dann erkennen die Teilnehmer auch den tatsächlichen Praxisbezug, den man trotz bester Reanimationspuppen im Lehrsaal einfach nur beschränkt hinbekommt. Ist klarerweise mehr Aufwand als der klassische Frontalunterricht, aber ich denke, der Nutzen wäre auch höher ...



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    LostAngel - 11.06.2005, 14:15


    Medic hat folgendes geschrieben: Das Stichwort "Perfektionsfahrt" innerhalb der 2. Ausbildungsphase ist sicherlich ausbaufähig
    das glaub ich auch. so wie eben diese jetzt Perfektionsfahrt jetz ist, machts sowieso kan Sinn, aber das is wohl ein anderes Thema.

    Solange es kein Gesetz gibt, dass "Auffrischungen" EH betreffend vorschreibt, hoff ich einfach im Falle eines Unfalles von einem qualifizieren Ersthelfer versorgt zu werden :wink:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 11.06.2005, 15:17


    Es wäre weiters auch nötig, den Leuten klarzumachen, dass man Erste Hilfe nicht vorrangig deshalb erlernt, um "irgend jemandem" mal zu helfen. Das führt ja bekannterweise zur Denkweise, "wenn's einen Fremden trifft, ist ja sicher auch noch ein anderer da, der hilft" bis hin zu "Fremde gehen mich sowieso nix an". In den meisten Fällen passiert es schließlich im eigenen Familien-/Bekannten-/Freundeskreis, dass ein Notfallereignis eintritt. Wie oft kommen wir beispielsweise mit der Rettung nach einem Infarkt zu einem Patienten, der immer noch im Kreise seiner versammtelten Familie bei der Geburtstagsfeier mit der angelegten, engen Krawatte sitzt? Und wie oft hat sich schon mal ein Kind beim Spielen eine tiefe Wunde zugezogen, und es wurde sofort mal irgend ein Puder oder eine Salbe drübergetan?

    Dass man das "Glück" hat, tatsächlich einem Fremden im Supermarkt nach einem Kollaps helfen zu müssen, ist da wesentlich seltener. Und wenn den Leuten bewusst wird, dass es schließlich auch um die Leute geht, die ihnen nahestehen, denkt man vielleicht auch ein klein wenig anders.



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    LostAngel - 11.06.2005, 21:35


    Die Hilfsbereitschaft mancher Menschen lässt sowieso zu wünschen übrig ... - dennoch sollte man natürlich all die fleißigen Helfer nicht vergessen - gibt ja durchaus genug, die im EH Kurs sehr wohl aufgepasst haben und die's auch interessiert!

    Zum Thema Hilfsbereitschaft...: Ich bin am 23. Dezember von Allentsteig Richtung Horn gefahren, so gegen 18:30. Ich fahr gerade auf einer 3-spurigen, meist stark befahrenen Straße, auf einmal kommt von links ein Reh daher, rennt über alle 2 Spuren und - wie nicht anders zu erwarten - erwisch ichs trotz Vollbremsung noch. - Ich hab abgesichert, zhaus angrufen... das übliche. Nachdem ich nicht gwusst hab, ob ich bis zur Tankstelle noch fahren kann (kA ob Kühler no dicht, da doch ziemlich beschädigt, usw.), musste ich warten bis mein Mechaniker-Papa kommt & mir sagt was ich jetz tun soll :wink:.
    also bin ich dort ca. 15 Minuten gestanden. ~ 12 Minuten lang sind x Autos an mir vorbei gefahren, die meisten sind nicht mal langsamer geworden. Irgendwann is ein Mann stehen blieben, der gefragt hat ob er was helfen kann. Er war der Einzige, der stehen blieben is. EIN einziger, ... da hab ich mir echt dacht, wennst da wirklich was hast, ... ja.



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Rettungsteufelchen - 12.06.2005, 14:52


    Zum Thema EH bei Jugendlichen:

    Eigentlich müsste man zum Abschluss des Kurses einen kleinen schriftlichen Test machen lassen um zu prüfen, ob die Jugendlichen auch wirklich im Kurs aufgepasst haben.
    So is es mir zumindest mal in einem Erste-Hilfe-Kurs passiert. Da haben ein paar ned richtig aufgepasst und eben viele Sachen falsch beantwortet - dann gab's den Schein halt einfach ned. Die mussten den Kurs nochmal machen. Tja. des is halt dann einfach persönliches Pech.

    Wenn sie den Test ned bestehn, dann gibts die Bescheinigung einfach nicht ausgehändigt.

    Gruß Alex



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    woody - 12.06.2005, 15:44

    EH-Kurs
    @ Rettungsteufelchen:

    Bei uns gibt es da etwas andere Vrschriften. Sobald irgendwer einnen EH-Kurs macht, bekommt er am Schluss eine Bestätigung dass er den Kurs absolvierte hat. Auf dieser Bestätigung steht auch drauf ob er die Abschlussprüfung erfolgreich abgelegt hat oder nicht.

    Wenn jetzt jemand nicht aufpasst und die Abschlussprüfung (meist eine praktische Wiederholung von wichtigen Dingen) nicht erfolgreich abschließt, so muss ich demjenigen trotzdem diese Bestätigung geben. Ich darf nur den Satz "die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden" wegstreichen.

    Wenn das im Falle eines Führerscheinanwärters ist, dann ist das der BEzirkshauptmannschaft egal ob der erfolgreich bestanden hat oder nicht. Im Gesetz steht nämlich nur, dass man einen EH-Kurs besuchen muss, es steht aber nicht, dass man dessen Prüfung positiv abschließen muss.

    Da sieht man wieder was solch kleine Gesetzteslücken alles anstellen können...



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 12.06.2005, 16:22


    Moment. Ich zitierte aus dem KFG/Führerscheingesetz (FS-Durchführungsverordnung), betreffend "Nachweis über die Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen":

    Zitat: § 6. (1) Die Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen hat
    den Bewerbern um eine Lenkberechtigung für die Klassen A, B, C, F
    und G sowie die Unterklasse C1 durch theoretische Unterweisung und
    praktische Übungen in der Dauer von mindestens sechs Stunden die
    Grundzüge der Erstversorgung von Unfallverletzten im Straßenverkehr
    zu vermitteln.
    (...)
    (2) Der Nachweis über die Unterweisung in lebensrettenden
    Sofortmaßnahmen ist durch eine Bescheinigung einer Dienststelle, bei
    der die Unterweisung vorgenommen wurde, folgender Institutionen zu
    führen:

    (...)

    (3) Die Bescheinigung gemäß Abs. 2 hat zu enthalten:
    1. Vor- und Zuname sowie Geburtsdatum des Unterwiesenen,
    2. Name, Anschrift und Unterschrift der Person, die die
    Unterweisung durchgeführt hat,
    3. die Bestätigung einer der in Abs. 2 genannten Organisationen
    über die ordnungsgemäße Durchführung der Unterweisung und
    4. das Datum der Ausstellung.
    (4) Bei mangelnder Mitarbeit des Bewerbers um eine
    Lenkberechtigung bei der Unterweisung in lebensrettenden
    Sofortmaßnahmen ist keine Bescheinigung auszustellen.

    Es wäre also durchaus zulässig, Leuten, die den Kurs nicht mit dem gebotenen Ernst verfolgen, die Austellung einer Bestätigung zu verweigern.



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    woody - 12.06.2005, 17:29

    EH
    @ Medic: Das ist die gesetzliche Version, aber wir Lehrbeauftragte müssen uns vorerst einmal an die Richtlinien des Roten Kreuzes halten. Laut LV Nö müssen wir jeden eine Bescheinigung geben, aber vielleicht kann uns da Lukas als Ausbildungsleiter mehr erzählen...



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 12.06.2005, 18:10


    Das RK wird euch doch nicht dazu auffordern, gegen geltendes Recht zu agieren?? :?: :!:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    woody - 12.06.2005, 18:16

    EH
    ....da würde ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen wenn ich etwas behaupten würde.
    Am besten ist wir fragen Lukas..... :!:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    phoenix144 - 12.06.2005, 20:02


    Also ich habe das letzte diesbezügliche Schreiben so interpretiert: Dem Teilnehmer muss auf jedenfalls eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt werden, teilgenommen hat er ja. Der positive Abschluss des Kurses kann wie bereits erwähnt gestrichen werden. Ich kann mich aber morgen gerne noch einmal schlau machen und werde die Infos dann hier posten.

    Bei mir gab es diesen Fall (kein positiver Abschluss) schon lange nicht mehr. Vor allem bei den Führerschein-Kurzkursen erkläre ich den Teilnehmern in den ersten 5 Minuten die Spielregeln für "meine" Kurse - und das sehr deutlich. Wenn man gleich mal klarstellt "Wo da Bartl den Most holt" (*gg*) stimmt die Mitarbeit der Teilnehmer/innen und es werden im Normalfall zwei sehr angenehme Abende, an denen das Vortragen richtig Spaß macht! :wink:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    phoenix144 - 13.06.2005, 17:32


    Also: Dem Teilnehmer / der Teilnehmerin kann auf Wunsch formlos bestätigt werden, dass er / sie bei den Unterweisungen in lebensrettenden Sofortmaßnahmen anwesend war, dabei handelt es sich um keine Abschlussbestätigung. Dass der Kurs nicht positiv abgeschlossen wurde, würde ich dementsprechend deutlich hineinformulieren.

    Ich hoffe doch, dass die BH dieses Schreiben dann nicht als EH-Bescheinigung akzeptiert... :?



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Greedence - 13.06.2005, 21:23


    Was bleibt ist die unendliche lange Legislative die keib Mensch kapiert, bzw kapieren will (soviel schreiben für einfache formulierungen *rofl*)

    Zitat: vielleicht könnte man dabei eine Unfallszene nachstellen, bei der gleich mehrere Komponenten geübt werden können: Warnschutzweste, Absichern (Pannendreieck), Retten von Verletzten, Notruf, Erste Hilfe, ausfüllen eines Unfallberichts, ..
    Ist mit erhöhtem Aufwand verbunden und es würden sich die "Kunden" aufregen....etc......
    Das Problem liegt einfach in der einstellung. Wenn ich mir teilweise anschaue welche Arbeitsmoral Leute meiner Altasklasse an den Tag legen, muss ich mich schon fragen....Ja es passiert dass man etwas machen muss dass man nicht "will" (solang es net gegen die Menschenrechte verstöstt *gg*), aber dann Maul ich 5 minuten herum und dann wirds erledigt. Es ist gut für mein Seelenheil und die Arbeit ist erledigt. Punkt.
    Aber teilweise gibts da ein gesudere :roll: . Hier wäre wirklich verstärkt die Erziehung gefragt, VORALLEM im bewusstsein für seine Mitmenschen und (um jetzt wieder den Bogen zum Topic zu spannen) die Hilfe derer....

    Aber wie heisst es so schön: die Hoffnung stirbt zueltzt?



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    phoenix144 - 14.06.2005, 20:47


    Medic hat folgendes geschrieben:
    Dass man das "Glück" hat, tatsächlich einem Fremden im Supermarkt nach einem Kollaps helfen zu müssen, ist da wesentlich seltener. Und wenn den Leuten bewusst wird, dass es schließlich auch um die Leute geht, die ihnen nahestehen, denkt man vielleicht auch ein klein wenig anders.
    Die größte Angst der Ersthelfer ist nach wie vor, etwas "falsch" zu machen. "Bevor ich etwas falsch mache, mache ich lieber gar nichts." Diesen Gedanken muss man aus den Leuten herausbekommen, dann sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Ich bringe in diesem Zusammenhang immer den Notfall "Atem- Kreislaufstillstand" und das teilweise auf eine sehr direkte Art und Weise. "Leute, was wollt ihr bei diesem Patienten falsch machen? Der ist (klinisch) tot, toter wird er nicht, auch nicht durch eure Erste Hilfe. Diesem Patienten könnt ihr durch eure Maßnahmen nur mehr helfen!" Oft stellt sich dann ein großes "Aha-" oder "Stimmt eigentlich" - Erlebnis ein... :wink:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 15.06.2005, 05:53


    Hatte gestern auch wieder die Diskussion mit einer Führerscheinanwärterin um die klassische Aussage, "aber da kann man doch alles noch schlimmer machen...?!" Das Highlight: Wirbelsäulenverletzungen. Ich weise dann immer drauf hin, dass ein Patient, dessen Fahrzeug soeben mit 100 km/h von einer Leitschiene abrupt "gebremst" wurde, wohl eher durch die Folgen dieses Aufpralls gelähmt sein würde (wenn es denn überhaupt soweit kommt!), als durch die vorsichtige, anschließende Befreiung durch einen Ersthelfer. Also den Patienten möchte ich sehen, der nach so einem Klassiker-Crash eine WS-Fraktur mit komplett intaktem Rückenmark hat, und dann lediglich durch die Rettung aus dem Fahrzeug querschnittgelähmt bleibt. Ich glaube, so eine Wahrscheinlichkeitsquote lässt sich zurecht als "Pech" abhaken.

    Was mir aber wirklich Sorgen bereitet, ist der nach wie vor nicht auszurottende Irrglaube bezüglich "Helm darf man nie abnehmen". :evil:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    LostAngel - 15.06.2005, 07:30


    Manche sagen ja auch, sie trauen sich gar ned aussteigen.
    In gewisser Weise versteh ich das sogar, wenn man z.B. als Frau mitten in der Nacht allein unterwegs is.

    Vor einigen Monaten bin ich nachts durch eine Ortschaft gefahren und seh im vorbeifahren noch, dass da jemand am Gehsteig liegt. Bin zurück gefahren und hab mal rausgredet, keine Reaktion. Da bleibt halt nur aussteigen. War aber gsd nur ein Betrunkener, der dabei war nachhause zu kriechen. Aber ich geb zu, da war mir auch ned ganz wohl dabei. :?

    Das Argument "ich mach sicher was falsch" is meiner Meinung nach meist nur eine Ausrede... Denn selbst wenn man absolut keine Ahnung von EH hat, kann man trotzdem helfen. Sei es durch gutes Zureden, Notruf, ...



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    phoenix144 - 15.06.2005, 17:23


    Medic hat folgendes geschrieben: Was mir aber wirklich Sorgen bereitet, ist der nach wie vor nicht auszurottende Irrglaube bezüglich "Helm darf man nie abnehmen". :evil:
    Die Wirbelsäulenverletzungen und die Sturzhelmabnahme zählen bestimmt zu den "Highlights", nach denen in jedem Kurs gefragt wird.

    "Den Helm darf man niemals herunternehmen, das habe ich im Fernsehen gesehen!" :-x



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 15.06.2005, 22:58


    Und natürlich explodiert jedes brennende Fahrzeug postwendend.



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Rettungsteufelchen - 16.06.2005, 07:10


    Zitat: Den Helm darf man niemals herunternehmen, das habe ich im Fernsehen gesehen!"

    Es gibt in Deutschland echt a paar Leute, die mit nem Aufkleber aufm Helm rumgurken: Im Notfall darf der Helm nur durch einen Notarzt abgenommen werden.
    Ähm. Da möcht ich echt mal sehn, die die Leute da beim Patienten die Atmung prüfen. Vielleicht nehmen die ja nen Spiegel um des zu prüfen. Wenn sich der beschlägt, atmet der Betroffene noch. Und was machen die dann wenn die "Spiegelmethode" mal ned funzt?
    So naiv san viel Leute, die an nem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen. Teilweise san auch Leute von nem Erste-Hilfe-Fresh-up der meinung. *kopfschüttel* Aber die gehn ja in nen EH-Kurs um des ganze Zeugs erst mal zu lernen.

    Naja. und des Umdrehen eines Patienten mit Wirbelsäulenschaden, ihn in die Stabile Seitenlage zu bringen is so ne andere Sache.
    Krass gesagt is es doch besser, wenn er ned erstickt, sondern "nur" nen WS-Schaden davonträgt. Hört sich jetz a bissl hart an, aba so wurde uns des beim Lehrgang wirklich reingehämmert ins Hirn.

    Viele Leute schaun sich die Fehler der Ersten-Hilfe bei Notruf ab und meinen gleich, dass sie des auch so machen müssen. Und wenn dann a EH-Ausbilder gefragt wird, dann meinen die Teilnehmer immer :"Naa des hat der bei Notruf aba ganz anders gmacht. " So nach dem Motto dem Fernsehn soll ma eher glauben als dem Ausbilder :?: :!: :roll:

    Ruhigen Arbeitstag euch allen.

    Gruß Alex



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    woody - 16.06.2005, 14:41

    EH
    Diese ganzen Irrglauben der Menschheit haben wir "Medicopter 117", "Emergency Room" und "Dr. Stefan Frank" zu verdanken.

    Habe mich erst letztens wieder geärgert, da in oben genannten Sendungen immer wieder falsche Hilfeleistungen demonstriert werden.... So etwas bleibt in den Gehirnen der Zuschauer leider verankert....

    :lol:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 17.06.2005, 07:15


    Wobei man sagen muss, dass die Fehlerquote bei "Emergency Room" - verglichen mit den anderen genannten - sich ziemlich im Zaum hält. Bei Maydaycopter und anderem Kram kann es einem wirklich den Magen umdrehen. Und das bei Sendungen, die eigentlich einen "medizinischen Berater" haben, der sogar im Abspann namentlich erwähnt wird ...



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Greedence - 23.06.2005, 17:41


    Also bitte, habt ihr keinen Nebel und deatralische Musik wenn ihr zum Auto geht 8)
    Emergency Room (soweit ich das beurteilen kann) hält sich doch halbwegs an gängige Praktiken, alles ander...... :-x

    und diese Berater sind sicher arme Medizinstudenten die Geld brauchen :wink:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    Medic - 24.06.2005, 07:42


    Greedence hat folgendes geschrieben: Also bitte, habt ihr keinen Nebel und deatralische Musik wenn ihr zum Auto geht 8)

    Wenn mein Kollege wieder mal in hektischen Zügen seine Zigarette ausraucht, kann das mit dem Nebel schon hinkommen. An der theatralischen Musik arbeiten wir hingegen noch. :wink:



    Re: Jugendliche und Erste Hilfe

    ahofi - 01.07.2005, 15:41


    ich hab erst heute einen 16 stündigen EH-Kurs (im Rahmen eines Workshop Angebots der Schule) erfolgreich beendet.
    Ich muss sagen, für mich war es sehr interessant, da ich noch nie so viel damit zu tun hatte.

    Wie schon angesprochen, wurde auch bei uns die Frage gestellt: wie ist das mit den Elektroschocks nimmt man das so "Bügeleisen" und springen die Patienten wirklich ca.1,20m hoch? :wink:

    Und bei der Frage des Ausbildungsleiters wie das mit dem Helm ist, heruntergeben oder obenlassen, waren die Antworten auch nicht so eindeutig

    Die Grundkenntnisse wurden mir in diesen Kurs gegeben und die Angst vorm helfen ist damit glaub ich auch überwunden.

    :)



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