Pleasure and Pain

Die Craklis
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    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 20.06.2005, 10:06

    Pleasure and Pain
    Vor langer, langer Zeit, da gab es ein Land, da schien immer die Sonne und auf Immergrünen Wiesen tummelten sich Einhörner und andere Fabelwesen. Inmitten dieser Wiesen stand ein prächtiges, weißes Schloss und jeder der es sah blieb ehrfürchtig stehen und schaute bis zu dem höchsten Turm hinauf. In diesem Schloss lebten Anikki und Osirii, die Königin und der König dieses herrlichen Landes. Osirii war hochgewachsen und mit einem ebenmäßigen Gesicht, das Klugheit und Stärkte zugleich ausstrahlte. Und er liebte Anikki so sehr, wie kein anderer je jemanden geliebt hat, denn sie war unheilbar Krank, und bald würde sie Osirii allein lassen um in den Himmel aufzusteigen. Anikki erwiderte seine Liebe, was man an ihren tiefblauen Augen sah, wann immer sie Osirii anschaute, und das tat sie oft. Und als sie eines Abends gemeinsam am Feuer saßen, da sah Anikki Osirii wieder einmal lange an und sprach dann mit träumerischer Stimme:
    „Ich habe von einem Land gehört, da fällt Wasser vom Himmel, und sie nennen es Regen.“ Und er antwortete besorgt:
    „Du bist zu schwach dafür, du kannst dort nicht hin.“ Dann seufzte sie tief und sah aus dem Fenster zu dem schwarzen Himmel hinauf und flüsterte leise:
    „Wie gern würde ich es vor meinem Tod noch einmal sehen...“ Osirii beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, dann erhob er sich und ließ sie allein. Und als Anikki am nächsten Morgen in ihrem Schlafgemach erwachte, da hörte sie ein trappeln wie von Tausenden Füßen über sich auf dem Dach, und verwundert stand sie auf und sah aus dem Fenster.
    „Regen!“ Rief sie aus und lief jauchzend und lachend die langen Gänge des Schlosses entlang, um in den Regen zu stürmen. Dort tanzte sie und drehte sich im Kreis. Osirii stand an der Tür und sah ihr zu, wie sie glücklich durch die Pfützen tanzte und über die endlosen Wiesen lief. Und als sie später triefend nass zu ihm zurück kam und sich an den Kamin setzte, da sagte sie verträumt:
    „Wie schön der Regen ist... Aber weißt du, ich habe gehört, dass es in diesem Land, von dem ich sprach, auch Schnee gibt. Weisse, große Flocken die einen weißen Teppich bilden. Kannst du den machen?“ Und er küsste sie wieder auf die Stirn und Sprach:
    „Ich kenne auch den Schnee, meine Geliebte, doch kann ich ihn dir nicht bescheren.“ Sie sah ihn traurig an und starrte in das flackernde Feuer.
    Viele Tage gingen ins Land und um Anikki war es immer schlechter bestellt. Und eines Abends, da nahm sie Osirii‘s Hand, der neben ihrem Bett wachte und flüsterte:
    „Mein Held, bringe mich hinaus unter den Himmel, dass ich nicht in diesem Zimmer sterben muss.“ Und er stand auf, hob sie aus dem Bett und trug sie hinaus auf die Wiesen, wo sie in seinem Schoß lag und in den Himmel sah.
    „Ich werde dich nun verlassen, Geliebter. Versprich mir, dass du mich nicht vergißt. Und weine mir keine Träne nach, denn ich war glücklich. Ich habe viel gesehen und bekam alles, was ich mir wünschte.“ Er nickte stumm und wischte unauffällig eine Träne weg, die sich ihren weg über seine Wange gebahnt hatte, als Anikki gesprochen hatte. Doch machten sich Zweifel in ihm breit, und als er in Anikkis Augen schaute da sah er, dass sie angst hatte zu streben. Und sie begegnete seinem Blick und lächelte schwach, und auf einmal spürte sie, wie die Kälte unter ihre Kleider kroch. Verwirrt setzte sie sich auf, auch, wenn es ihr unendlich schwer fiel, und Osirii half ihr, und auf einmal traute sie ihren Augen nicht! Weisse Flocken begannen, vom Himmel zu fallen, setzten sich in Ihren Haaren fest und blieben auf dem Boden liegen.
    „Es ist so schön!“ Flüsterte sie und drehte sich langsam, mit ausgestreckten Armen im Kreis und sah in den weißen Himmel. „Nun kann ich sterben...“ Und sie sank auf einmal zu Boden und Osirii fing sie auf und merkte, dass sie tot war. Und bitterlich weinend hauchte er ihr einen letzten Kuss auf die Stirn, während der Schnee leise auf sie fiel.

    Doch nun war es so, dass Anikki Osirii Kinder geboren hatte. Die Zwillinge Sinus und Cosinus und Lordi, der doch nichts von ihrer Göttlichkeit geerbt hatte und nur ein Sterblicher war. Doch sie verweilten nicht im Schloss sondern in einem anderen Land und als Anikki starb, da schickte Osirii nach seinem Fleisch und Blut und hoffte insgeheim, dass sie seinen Schmerz über den Verlust seiner Geliebten lindern würden, und sie kamen an einem wunderschönen Morgen und waren betroffen, als sie über den tot ihrer Mutter hörten.
    Am Abend dann wurde der leblose Leib auf einem Hügel beigesetzt und die Zwillinge standen trauernd am Grab, und sie sahen in ihrem elend immer noch so schön und rein aus, wie kaum jemand. Doch Lordi brach in Tränen aus und warf sich auf den aufgeschütteten Hügel unter dem seine tote Mutter lag und er wollte sich nicht beruhigen und weinte bittere Tränen.
    „Sie ist mit Freude in den Augen gestorben“, versuchte Osirii seinen Sohn, der ihm am liebsten war, zu beruhigen, doch es war hoffnungslos und so musste er gegen seinen Willen wieder mit in das Schloss und das Grab verlassen.
    Und noch in der selben Nacht verließ er heimlich das Schloss wieder und lief weg, wohin, das wussten sie am Morgen nicht herauszufinden.
    „Unglück sehe ich auf uns zukommen“, sagte Sinus da und weinte eine Träne für ihren verlorenen Bruder. Und Cosinus tröstete sie, denn die beiden Zwillinge liebten sich sehr.
    Osirii sah Lordi nie wieder. So wurde auch für ihn ein Grabstein aufgestellt, an dem die Zwillinge und ihr Vater die Verlorenen lange und bitterlich betrauerten. Und Osirii‘s Herz wurde von der Trauer erstickt und er wurde des Regierens müde.
    Und trug es sich nun zu, dass Cosinus, der ältere und somit Thronerbe, Rovinjah traf, und sein Herz verlange nach ihr und sie erwiderte seine Liebe. So wurde eine große Hochzeit gefeiert und dann, am selben Abend, die Krönung des göttlichen Paares. Doch gab es einen Neider unter den Geladenen, denn auch er war in Liebe zu Rovinjah entbrannt, doch sie erwiderte diese Liebe in keinster Weise.
    Und ein Jahr lebten Cosinus und sein Weib glücklich und regierten das Land anstelle von Osirii weise. Auch Sinus heiratete in diesem Jahr glücklich und lebte mit ihrem Geliebten ebenfalls in dem Schloss.
    Doch Osirii, dessen Herz von Trauer verschlungen worden war, hatte keine Kraft mehr zum Leben.
    „Meine Lieben Kinder“, sagte er zu Sinus und Cosinus, die er zu sich ans Bett hatte holen lassen. „Ihr wisst, dass ich euch liebe, trauert nicht um mich, denn ich gehe nun zu meiner Anikki, doch... doch wenn ihr Lordi jemals wiederseht, dann bitte ich euch, sagt ihm, ich liebe ihn, und wir werden uns früher sehen, als er denkt.“ Sinus und Cosinus leisteten einen Eid, dass sie ihm dies sagen wollten, und Osirii sah sie glücklich an und starb dann lächelnd.
    Und am Abend der Totenfeier kam Morghaß, Cosinus Neider. Er hielt sich nicht unter den Gästen auf und als Cosinus als letzter von den Gästen den Grabstein seines Vaters und den seiner Mutter verließ, da schlich er ihm nach und erschlug ihn feige aus dem Hinterhalt. Cosinus sank zu Boden und wand sich, Blut hustend, und darauf wurde Rovinjah aufmerksam, die schon nach ihm Ausschau gehalten hatte. Sie spürte auch, dass etwas nicht stimmte und rannte so zu ihrem Geliebten. Als sie sah, dass er im sterben lag, da setzte sie sich neben ihn und nahm seine Hand. Er konnte nicht mehr reden, doch über seine Wangen rannen Tränen um Tränen und sie vermischten sich mit seinem Blut und als es dann so weit war, drückte er fest Rovinjah’s Hand, die darauf endlich zu weinen begann und ihm ins Ohr flüsterte:
    „Ich folge dir, warte es ab, ich bin gleich da...“ Mit schweren Gemüt ließ sie seine Hand los und schloss ihm die Augen, aus denen trotz seinem Tod noch immer Tränen liefen.
    „Dieser Ort soll ab heute Ort der blutigen Tränen heißen“, bestimmte sie und ging dann auf Morghaß zu, der aus einem Versteck dies alles beobachtet hatte, unwissend, dass sie ihn bemerkt hatte.
    Und Rovinjah, in ihrer Trauer und Wut, erschlug darauf Morghaß und legte sich dann neben Cosinus zum sterben nieder.
    Und so wurden Sinus und ihr Gatte König und Königin und sie konnten endlich glücklich Leben, auch, wenn die Trauer allgegenwärtig war und keine Nachricht mehr von Lordi kam, doch Sinus schenkte ihrem Gatten einen Sohn, der ihre Herzen mit Freude füllte und sie glücklich weiterleben ließ...

    Es ereignete sich an einem herrlichen Sommerabend, dass ein eingemummter Reiter auf das Schloss zuritt. Er klopfte an das Tor und bat um Einlass. Neugierig, wer sie wohl besuchen würde, kam Sinus, die in diesen Tagen allein gewesen war, da ihr Mann und ihr Sohn auf Jagd waren, aus ihrem Gemach.
    „Wer ist es?“ fragte Sinus neugierig eine Wache.
    „Sie stellte sich als Nauru vor“, antwortete die Wache und verbeugte sich vor seiner Königin. „Ihr könnt zu ihr, meine Herrin, sie ist nicht bewaffnet.“ Sinus nickte voller Vorfreude auf ein wenig Abwechslung und schritt durch die Tür in den Empfangssaal.
    Nauru sah ihr aus weichen, Eisblauen Augen entgegen und verbeugte sich leicht vor ich. Dann Sprach sie:
    „Ich Grüße euch, Königin aus dem Land der Götter.“ Voller Verwunderung musterte Sinus sie. Von großer Schönheit war sie, ihr Haar fiel ihr glatt und lang über die Schultern, in der Abendsonne leuchtete es rot.
    „Ich Grüße euch ebenfalls, Nauru, doch sagt, wer seit ihr? Woher kommt ihr?“ Nauru lächelte sie fast schüchtern an und räusperte sich.
    „Ich bringe Kunde von Lordi, Herrin“, sprach sie, und Sinus verschlug es regelrecht den Atem.
    „Lordi...“, flüsterte sie leise und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. „Was geschah mit ihm? Warum kehrte er nie zurück?“ Nauru lächelte sie mitleidsvoll an und zog ihr dann einen Stuhl heran.
    Gerade als Sinus sich niedersetzen wollte, trat die Wache in den Raum.
    „Die Herren des Schlosses sind zurückgekehrt“, verkündete er laut und ließ die zwei fast gleich aussehenden Männer hinein.
    „Jyrius!“ Rief Sinus aus, und nun konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Ihr Mann sah sie bestürzt über ihre große Trauer an, dann ließ er seinen Blick zu Nauru gleiten, die noch immer regungslos und stumm dastand. Fragend waren seine Blicke, doch Nauru senkte nicht einmal schicklich ihre Blicke. Ihr Blick tastete sich langsam zu dem anderen Mann, der sie verwundert musterte. Ein anziehendes Lächeln schenkte sie ihm und holte dann hörbar Luft.
    „Ich bin Nauru, Tochter von Lordi, und ich bringe euch, wie er es wünschte, die Kunde von seinem Tod. Es tut ihm leid, dass er nie wieder kam, doch nicht, weil er es nicht ertragen oder gewollt hätte, sondern weil er meine Mutter kennengelernt hatte und sie liebten sich wie nur wenige zuvor, er konnte und wollte sie nicht verlassen.“
    „Doch nicht einmal eine Nachricht schickte er uns!“ Rief Sinus, sie hatte sich wieder gefangen. Nauru lächelte fast mitleidig.
    „Nein, das tat er tatsächlich nicht.“ Ihr Blick wanderte wieder zu Jyrius und weiter zu seinem Sohn. Neugierig blieb ihr Blick an ihm hängen. Über Jyrius Gesicht huschte ein kaum merkliches Lächeln.
    „Dies ist Osinus, mein Sohn“, stellte er den schwarzhaarigen Mann vor, der sich vor Nauru verbeugte.
    „Ich freue mich, Lordi‘s Tochter kennen zu lernen“, sprach er. Nauru lächelte ihm zu und vollführte einen formvollendeten Knicks.
    „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Osinus, Sohn des Jyrius. Und es ist mir eine Ehre, in diesem Land verweilen zu dürfen.“ Jyrius schenkte Sinus einen viel sagenden Blick und lächelte von Nauru zu Osinus.
    „Osinus, hättest du die Güte, unserem Gast morgen den Palast zu zeigen? Ihr könntet auch ausreiten, zeig ihr die herrlichen Ländereien. Und morgen Abend feiern wir ein Fest. Doch nun, Nauru, Tochter Lordi’s, schlaft, denn es wird ein langer Tag werden.“
    Wie auf Befehl betrat ein Lakai den Raum und führte Nauru hinaus und in ihr Zimmer und auch Osinus ging ruhen, denn er hatte eine anstrengende und lange Jagd hinter sich.
    „Komm, Geliebte“, flüsterte Jyrius und nahm Sinus Hand. Wir wollen noch ein wenig am Feuer sitzen.“
    Und gemeinsam gingen sie hinauf in ihren Turm und Sinus ließ sich seufzend auf die Kissen fallen.
    „Ach, Jyrius, wahrscheinlich werden wir unseren Sohn bald nicht mehr nur für uns haben. Ich sehe es vor mir, Osinus und Nauru. Sie lieben sich schon jetzt, sie sind für einander bestimmt.“
    „Doch warum ist dein Herz dann so voller Trauer?“ fragte er. Sie sah ihn auf eine eigenartige Art müde an.
    „Ich fühle ein Unglück auf uns und unsere Blutlinie zukommen. Es wird etwas schreckliches durch diese Verbindung entstehen, etwas, das nicht im Sinne unserer Vorväter ist.“ Jyrius küsste sie zärtlich auf die Stirn.
    „Soll ich sie fortschicken? Ich würde sie verbannen, Geliebte, für dich würde ich es tun, auch, wenn es unserem Sohn das Herz brechen würde.“
    „Nein!“ Rief Sinus fast panisch und klammerte sich an seine Hand. „Nein... das ist nicht gut. Unmöglich, nein. Es wird geschehen, selbst, wenn wir sie verbannen würden. Wir haben keine Wahl, nur ihren Tot, und daran möchte ich nicht einmal denken, denn das würde zu weit gehen. Nein. Es wird geschehen, wie es vorgesehen ist, wie alles vorbestimmt ist...“ Sie ließ sich zurücksinken und sie redeten nicht mehr bis zum nächsten Morgen.
    Hell schien die Sonne in den Raum und reflektierte sich auf dem sauber geputztem Gold und Silber, welches prunkvoll überall verteilt war und den Luxus des Raumes vervollständigte, Mit einem flauen Gefühl im Magen erwachte Nauru und setzte sich im Bett auf. Ein paar Augenblicke später klopfte es an der Tür und zuerst wollte Nauru nicht reagieren, doch das Klopfen wurde immer aufdringlicher und so bat Nauru die Person hinein.
    „Einen guten Morgen“, grüßte en Zimmermädchen und machte einen kleinen Knicks, dann stellte sie eine Schüssel und Wasser auf einen Tisch und wuselte Wortlos wieder hinaus.
    Osinus wartete bei den Ställen auf Nauru und als sie kam verschlug es ihm fast den Atem. Ihre Schönheit war auch bei ihrem jetzigen Anblick in Reitkleidung überwältigend. Sie ritten los, und während des Rittes wurden die beiden vom königlichen Geblüt sich immer vertrauter. Osinus zeigte Nauru die Gräber und alle Orte in dem Reich und besonders die großen Bäume faszinierten Nauru. Und als sie schließlich zurückkehrten waren die Fest Vorbereitungen in vollem Gange, Gaukler und Zigeuner waren gekommen und das ganze Volk hatte sich auf der Festwiese versammelt. Und mit dem Schlag der Glocke begann das Fest und es wurde ein großes und schönes Fest. Osinus stand bei Nauru und betrachtete sie im Schein eines Feuers, sie hatte ein Smaragdgrünes Kleid an und ihre blonden Haare hatte sie teilweise eingeflochten.
    „Gefällt euch das Fest, Nauru?“, frage Osinus sie leise und lächelte sie an. Sie lächelte zurück und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Lasst doch bitte diese förmliche Anrede.“ Er lächele weiter und nickte.
    „Doch dann lasse auch du sie.“ Nauru nickte und sah zu den Tanzenden hinüber.
    „Osinus, wollt ihr... Ich meine, willst du tanzen?“ Glücklich nahm Osinus ihre Hand und sie tanzten länger als alle anderen, und Sinus betrachtete sie, halb glücklich, halb mit dieser schrecklichen Vorahnung. Jyrius trat zu ihr und folgte ihren Blicken.
    „Ich glaube, du hast recht, meine Geliebte. Sie lieben sich. Möge nur gutes daraus werden.“ Und Sinus schaute noch ein wenig unglücklicher und schüttelte den Kopf.
    „Nein, es wird nicht nur Gutes daraus entstehen.“ Jyrius sah sie besorgt an, antwortete ihr aber nicht, da auch sein Herz sorge beschlich und insgeheim fing er an, zu überlegen, wie man ihre Liebe verhindern könnte.
    Die Woche nach dem Fest sah man Osinus und Nauru kaum noch getrennt. Sie unternahmen lange Ausritte und waren glücklich zusammen: Doch Sinus wurde immer trübsinniger und ihr Blick immer sorgen umwobener. Jyrius beobachtete dies mit Sorge, doch sprach er Sinus nicht darauf an. Eines Abends kamen Nauru und Osinus Hand in Hand zu Jyrius und Sinus.
    „Meine Lieben Eltern, ich habe euch etwas zu sagen“, sprach Osinus und strahlte doch nur seine Nauru an, die ein wunderschönes, blassblaues Kleid anhatte.
    Sinus versuchte, sein ein Lächeln abzuringen und umklammerte Jyrius Hand noch stärker als vorher.
    „Nauru und Ich haben beschlossen, uns zu vermählen, wenn ihr uns euren Segen gebt.“ In diesem Moment spürte Jyrius förmlich, wie sich Sinus Herzschlag ein stück verlangsamte und sich ihr ganzer Körper mit schmerz füllte.
    „Nein!“. rief er fast aus. „Nein, ich kann dieser Hochzeit nicht zusagen! Es geht nicht, es tut mir Leid, Nauru, bitte, verlasse mein Land, ich bitte dich…“ Völlig aufgelöst rief er die aus und fing Sinus auf, die in diesem Moment zu Boden sank. Mit seiner Frau in den Armen und einen letzten Blick auf seinen Sohn werfend verließ er den Raum fast fluchtartig und ließ ein unglückliches Paar zurück. Nauru starrte noch eine Weile hinterher und drehte sich dann langsam zu Osinus um. Keine Träne war zu sehen, nur stumme Trauer war in seinem Blick.
    „So zwingen sie uns, uns zu trennen“, sprach sie und nahm Osinus Hand. „Ich möchte dich nicht verlassen.“
    „Nein…“, sprach Osinus, „auch ich möchte dich bei mir behalten. Ich verstehe meinen Vater nicht, wieso er dies tut. Wieso nur…“ Und in diesem Moment, als er in Naurus traurige Augen sah, fasste er einen Entschluss: „Wenn du gehst dann komme ich mit dir. Noch heute gehen wir zusammen.“ Nauru schüttelte betrübt den Kopf.
    „Nein… du musst bleiben, du bist der Thronfolger. Die Blutschande… nein… sie können dieser Hochzeit nicht zusagen. Wie konnten wir nur so töricht sein zu glauben, dass sie dieser Verbindung zusagen würden.“ Osinus sah sie erschrocken an. Doch als er etwas erwidern wollte versiegelte sie seine Lippen mit einem Kuss, sah ihn noch einen kurzen Moment lang an und verließ ihn dann, ohne ein weiteres Wort. Sie sollten sich lange Zeit nicht wieder sehen.


    Die Zeit verging, doch das Leben war nicht wie vorher, nicht für Sinus, nicht für Jyrius, und schon gar nicht für Osinus. Er sprach nicht mehr, mit niemandem, er unternahm lange Ausritte, oft blieb er Tagelang weg, ohne zu sagen, wo er war. Gerade auf einem dieser Ausritte traf er, mitten im Wald, auf ein Mädchen, das fütterte gerade eines der Einhörner. Doch als dieses Osinus auf seinem großen Pferd sah floh es und das Mädchen schaute ihm traurig nach. Und da war Osinus so erstaunt, dass er wieder Sprach.
    "Sag, Mädchen, wie kommts, dass du dies Einhorn berühren konntest, ohne dass es voller Angst weggelaufen wäre?" Das Mädchen sah ihn einen kurzen Augenblick misstrauisch an.
    "Tun sies denn sonst auch nicht?" Fragte sie zur Antwort und sah immer noch misstrauisch aus.
    "Noch nie kam ich einem Einhorn näher als 10 Schritt. Lieb sind sie, ja, aber scheu. Und sage mir, Mädchen, wer bist du, dass du hier alleine bist und mit dem Einhorn spielst?" Da sah sie ihn wieder lange an.
    "Ich bin kein Mädchen, so wie du nicht einfach nur ein Mann bist. Mein Name ist Suomi, Königin der Feen. Schön, dass ich dich hier treffe, Osinus." Nun erkannte Osinus auch kleine, fast durchsichtige Flügel am Rücken des Mädchens, und er begann sich zu wundern, warum er nicht früher drauf gekommen war, dass sie nicht nur ein Mensch war.
    "Du hast auf mich gewartet? Doch wieso denn?" Sie erhob sich von ihrem Platz im Gras und kam ein paar Schritte auf ihn zu, wobei es aussah, als würde sie über dem Boden schweben und ihn gar nicht berühren.
    "Ich muss mit dir reden. Wir sind unzufrieden." Er sah sie fragend an.
    "Unzufrieden? Doch womit?"
    "Womit? Das erdreistest du dich, mich zu fragen?" Sie klang erbost. "Seit Anikki verstorben ist und auch Osirii von uns ging ist es nicht mehr wie vorher. Die Königsfamilie ist uneins, Nauru wurde fortgeschickt, und wer soll dann die Herrschaft nach Jyrius und Sinus übernehmen? Auch sie werden nicht ewig Leben! Das solltet ihr bedenken. Doch ihr kümmert euch nur um euch, und Osinus... ihr und euer schweigen! Das Hilft euch doch nun auch nicht weiter, Nauru trägt neues leben unter ihrem Herzen, von euch, und ihr schottet euch ab, anstatt sie zu holen!" Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. "Nein... wie soll das noch Enden... bemühe dich, Osinus, bemühe dich...", flüsterte sie, und dann verschwand sie, ganz langsam, aber doch unendlich schnell, und ließ einen verwirrten Osinus zurück.
    Er ritt nun schon seit einer ganzen Weile ziellos durch den Wald, ließ sein Pferd einfach laufen und dachte nach. Nauru, seine Geliebte Nauru, er musste sie wieder sehen, er wollte sie wieder sehen, von ganzem Herzen, und er wollte wissen, ob es stimmte, was Suomi, Königin des Fennreiches, erzählt hatte. Und so ritt er weiter, bis das Tier unter ihm auf einmal anhielt und nervös auf der Stelle trat. Beruhigend strich er dem Tier über den Hals und nahm zum ersten Mal seit dem Treffen mit Suomi die Umgebung wieder bewusst wahr. Und er erschrak. Hier war er noch nie gewesen, er kannte diesen Teil des Waldes nicht! Zu seiner rechten floss ein kleiner Bach, und es hörte sich an, als würde das Wasser ihn auslachen, sich über ihn lustig machen. Nach einem kleinen zögern schwang Osinus sich aus dem Sattel und führte das Pferd an dem Bach entlang, mit der Strömung ging er, und dabei fielen ihm noch viele weitere Veränderungen auf: Die Bäume sahen jünger, reiner, schöner aus, die Sonne schein hell, obwohl es doch schon Abend sein müsste, und alles war von einer Reinheit, die er nicht begreifen konnte. Das Flussbett wurde breiter, aber auch flacher, und die Sonne reflektierte sich golden glitzernd auf der Oberfläche des Wassers. Und Osinus traute seinen Augen kaum! Dort, auf der anderen Seite, stand eine riesige Trauerweide, ihr Äste hingen ins Wasser, und unter dieser Weide saß Nauru, zwei Kleinkinder tollten um sie herum, und sie sah auf und Osinus an und begann laut zu lachen.
    „Osinus! Du bist gekommen, wie schön!“ Sie wollte durch das Wasser auf ihn zu rennen, doch Osinus war schon bei ihr und schloss sie in die Arme, wollte sie am liebsten nicht mehr loslassen, nie mehr verlassen. Sein Blick fiel auf die Kinder, und er sah Nauru an.
    „Sind die unsere Kinder?“
    „Ja, Osinus, das sind deine Kinder, Valério und Valeri.“
    Sie saßen gemeinsam unter der Weide. Nauru hatte ihren Kopf auf Osinus Schoß gelegt und Valério und Valeri schwammen in dem flachen Wasser des Flusses. Osinus wunderte sich. Sie schienen seit seit seiner Ankunft um Jahre gereift. Doch er wollte Nauru nicht fragen, die mit geschlossenen Augen dalag, wieso dies so war. Schön wie ein Engel war sie und das Haar glitzerte in der Sonne. Er Blickte sie an und bemerkte so Suomi erst, als sie vor ihm stand, gemeinsam mit einem Elfen, der genau so schön und elegant zu sein schien wie sie. Nauru schlug die Augen auf, als er sich bewegte, und ein Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus.
    "Suomi, Éesti! ich grüße euch." Sie deutete eine Verbeugung an und Osinus tat es ihr schnell gleich. Waren dies tatsächlich die Herren über das Reich der Feen?
    "Ja, Osinus, das sind wir tatsächlich", sprach Éesti. "Die Zeit läuft hier anders, um deine andere Frage ebenfalls zu beantworten. Deine Kinder sind schnell gereift, und ich sage dir, du kannst stolz auf sie sein. Lange wird ihre schönheit besungen werden, sie werden geliebt werden." Osinus sah zu den noch immer spielenden Kindern. Oh ja, sie waren schön, wunderschön. Beide waren groß, Valério etwas größer als Valeri, beide hatten sein schwarzes Haar geerbt, und ihre Augen waren rein und klar, genau wie ihre Gesichter. "Und sie werden sich prächtig entwickeln, werden tun, was ihr verlangt, lernen, was ihr sie lehrt. Und Valério wird seine Rolle als Thronfolger sehr ernst nehmen. Er ist jetzt schon Weise und lässt sich nicht nur von seinen gefühlen leiten. ja, du kannst stolz auf sie sein. Doch eine Bitte habe ich an dich, Osinus: Kehre zurück in dein Königreich, gehe mit Nauru den Bund der Ehe ein." Osinus sah zu Nauru, die sich aufgerichtet hatte und ihm lächelnd zunickte. Dann sah er wieder zu Éesti. Wie ruhig er dort stand, wie schön er anzusehen war. und Osinus glaubte, durchsichtige Flügel in der Sonne glitzern zu sehen. Ja, er war ein König, ein Herrscher. Dann nickte er.
    "Ja, ich werde zurückkehren, mit meiner Frau und meinen Kindern, und glorreich werden wir herrschen über das Land, wie einst Anikki und Osirii vor uns." Nauru lächelte ihm wieder zu, überglücklich, nicht wissend, was für ein Unglück daraus sntstehen sollte...

    Als sie zurückkehrten wurde ein Fest organisiert, wie es lange nicht mehr gesehen worden war. An diesem Abend gaben Nauru und Osinus ihre Verlobung bekannt, und die Hochzeit sollte in einer Woche stattfinden. Und die Zeit bis zur Hochzeit verging schnell.
    Gen Nachmittag strömten Menschenmassen zu dem Festplatz, und alle, um Nauru und ihre Kinder zu sehen, und um Osinus, ihren König, reden zu hören. Es wurde lange gefeiert und gelacht, und dann, der Mond stand rund am Himmel, trat Nauru in einem wunderschönen, weiß scheinenden Kleid auf den Festplatz. Osinus schritt auf sie zu, hob ihren Schleier und küsste sie sanft. Ein Jubeln ging durch die Menge, und ein Lächeln breitete sich über Naurus Gesicht aus.
    "Die heutige Nach wirst du nicht vergessen, meine Braut", hauchte Osinus Nauru ins Ohr und küsste sie noch einmal schlicht auf die Stirn. Nauru zauberte ein süßes Lächeln auf ihre Lippen, und Hand in Hand schritten sie durch die Menge, die sie bejubelte und ihnen Blumen zuschmiss. Bei der erhöhung hielten sie an, vor Jyrius und Sinus, dem königlichen paar. Ruhe breitete sich über die Menge aus, als Jyrius Sinus einen Dolch reichte. Sie nahm ihn ehrwürdig entgegen, nahm Osinus Arm und tat einen Schnitt, aus dem schnell Blut sickerte. Dann tat sie es ganu so bei Nauru, und ihre blutenden Wunden wurden aufeinandergelegt, und ihr Blut vereinte sich, ein Sturm tobte durch Naurus Adern, doch sie blieb stehen, bis die Wunden gereinigt waren.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 27.06.2005, 14:49


    An dem Abend der Hochzeit zog ein Sturm auf, der schlimmste, den das Land seit langem gesehen hatte. Viele Leute hatten Angst, und eine große anzahl von Häusern und Bäumen wurden durch das Feuer der Blitze zerstört. Und viele Menschen trauerten um Männer, Frauen und Kinder, die sie verloren hatten.

    Nauru erwischte sich wieder bei dem Gedanken an die Hochzeitsnacht. Ja... sie hatte sie nicht vergessen, nicht einmal nach diesen drei Monaten, in denen sich ihr Bauch wieder merklich gewölbt hatte. Sie legte liebevoll ihre Hand auf die Rundung und lächelte in sich hinein...
    Valeri kam angerannt, dicht gefolgt von Valério.
    "Mutter! Tritt es, darf ich auch einmal fühlen?" fragte sie aufgeregt. Ihr Gesicht war gerötet vom Laufen, und ihr Atem ging schnell. Nauru lächelte und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    "Natürlich, aber ich bezweifle, dass du etwas fühlen wirst... das Kind verhält sich sehr ruhig. Nicht so wie ihr beiden." Valeri lächelte begeistert und legte die Hand auf den Bauch ihrer Mutter. Valério stand daneben und musterte seine Schwester und seine Mutter leicht missbilligend.
    "Mutter", begann er und sah sie aus großen, bittenden Augen an, "darf ich nun zu den Ställen gehen und zu Perifer?" Nauru lächelte und strich ihm mit der Hand über das schwarze Haar. Er war mittlerweile zu alt, um mit seiner Schwester fangen zu spielen, kam es ihr in den Sinn, und auch, wenn sie ihn nicht gehen lassen wollte wusste sie, dass sie es musste. Er würde einmal ein Krieger werden, wie Perifer, der große Krieger, der ihm bereits das kämpfen und reiten lehrte.
    "Geh nur", sagte sie und freute sich, als seine grünen Augen vor Glück aufblitzten. Valeri sah ihm leicht enttäuscht nach.
    "Schade", sagte sie leise. "Ich hätte gerne noch etwas länger mit ihm gespielt." Nauru lächelte wieder und nahm die Hand ihrer Tochter.
    "Er wird höchstwahrscheinlich einmal dieses Land regieren, mein Kind... und er muss sich auf seine Aufgabe vorbereiten. genau wie du dich darauf vorbereiten musst, einmal eine gute Hausfrau zu sein." Das Kind machte schon protestierend den Mund auf, aber Nauru schnitt ihr mit einer Handbewegung die wiederworte ab. "Auch du wirst Herrschen. Doch du wirst es so tun, dass es niemand sieht. Du wirst es aus dem Stillen heraus tun, wie es die Frauen gelernt haben, und du wirst einen Mann bekommen, der dagegen nichts sagen kann. Du wirst einmal das Königreich repräsentieren, als meine Tochter und Valérios Schwester. Auch du wirst entscheidungen treffen. Doch das Volk braucht einen starken König. Und eine schöne Königin. Und eine kluge. Du bist klug, und schön bist du auch." Die kleine lächelte unsicher und strich sich ihr Kleid glatt.
    "Wirklich?" fragte sie zaghaft. Nauru lächelte zurück.
    "Ja... wir werden einen guten Mann für dich finden, einen, den du Liebst, und er wird dich vergöttern... und nun, geh und bereite dich auf den Harfenunterricht vor..." Valeri machte einen kleinen Knicks und verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Nauru legte wieder ihre hand auf ihren Bauch und lächelte... die Hochzeitsnacht kam ihr wieder in den Sinn. Sie sehnte sich nach Osinus, der unterwegs war um seine Pflichten als König zu erfüllen. Aber bald würde er ja wiederkommen...
    Denn es herrschte Frieden in Alimar.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 29.06.2005, 17:32


    Viele Monde bleib es ruhig.
    Osinus kehrte heim, er hatte alles geregelt, was es zu regeln gegeben hatte. Sinus und Jyrius beschlossen, dass das junge Königspaar nun allein herrschen konnte. Sie wollten ein schönes Leben in einer schönen kleinen Hütte führen und verließen den Hof des Königs. Nauru unternahm keine Reisen mehr, es verlange ihr nicht danach. Sie hatte genug mit ihren Kindern zu tun. Sie gebar erneut Zwillinge: die Brüder Pius und Kius, die einander wie ein Haar dem anderen glichen. Sie waren von kleinerem Wuchs, hatten braunes Haar und dunklere Haut, sowie tiefbraune Augen, und sie waren schon als kleine Kinder verschlagen. Gleich darauf wurde sie erneut schwanger, und diesmal gebar sie ein Mädchen, das im Wuchs Pius und Kius ähnelte, nur, dass sie noch kleiner war. Und ihre Augen waren groß und freundlich und von einem hellen braun. Sie war schon als Kind sehr still und nachdenklich, und Nauru nannte sie Fania - Fania die Fee wurde sie manchmal auch neckisch genannt. Doch ihr war ein besonderes Schicksal bestimmt, wovon später noch berichtet wird.
    Nauru gebar noch eine Tochter, zu der Überraschung des Volkes, denn sie hatten alle damit gerechnet, Nauru würde nicht mehr mit Kindern gesegnet werden. Sie taufte es Violencia, und sie war schon als Baby wunderschön, und so fiel es Nauru schwer, sie einer anderen Frau zu übergeben, da sie einfach zu viel für noch ein weiteres Kind zu tun hatte. Doch sie wüsste, die Frau, eine Freundin von ihr, würde gut für Violencia sorgen.
    Die Sonne schien wunderschön vom Himmel, als man lautes kekreische von Kindern im Garten vor dem Schloss hörte... ein Kind begann, laut zu weinen, und ein anderes lachte hämisch. Nauru ließ seufzend ihr Buch sinken und ging, schon wieder mit gewölbtem Bauch, um zu sehen, was los war. Osinus schloss sich ihr an, und als sie im Garten ankamen fanden sie Pius und Valério vor, die sich auf dem Boden wälzten und sich kratzten und bissen. Valeri stand daneben und musste Tränen unterdrücken, Kius stand daneben und feuerte Pius an. Nauru eilte zu Valeri und Osinus zu den sich prügelnden Kindern.
    "Was ist denn in euch gefahren?" fragte er streng und trennte die beiden. Valério hatte eine aufgeplatzte Lippe, und Pius blutete aus der Nase. Pius lächelte hämisch und antwortete nicht. Valério strich sich durch die Haare und versuchte, sich ein wenig zu sammeln.
    "Er hat gesagt, ich hätte keinen anrecht auf den Thron. Und dass das Volk das auch denkt. Weil ihr und Mutter noch nocht verheiratet gewesen wart, als wir gezeugt wurden... er bezeichnete mich als Bastard. Vater... hat er recht?!" Osinus sah ihn verdutzt an, dann sah er dorthin, wo Pius gestanden hatte. Doch der hatte sich aus dem Staub gemacht. Er schüttelte den Kopf.
    "Nein, mein erstgeborener, du hast das anrecht auf den Thron. Egal, was er dir erzählt. Ich werde noch ein paar takte mit den beiden reden... bis dahin: lass deine Lippe versorgen und dann geh zu Perifer, er nimmt dich mit auf einen ausritt." Diese Aussicht schien den jungen Prinzen ein wenig zu erheitern, und er machte sich davon. Besorgt den Kopf schüttelnd sah Osinus zu Nauru und seufzte tief.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 14.07.2005, 18:49


    Der Konflikt wurde nicht gelöst, wie Osinus gehofft hatte, Pius und Kius meinung teilten mittlerweile sogar schon viele Leute aus dem Volk. Nauru hatte ihr Kind geboren, und die Geburt war so schwer gewesen, dass vermutet wurde, dass sie keine Kinder mehr bekommen könnte. Doch trotz der schweren Geburt war Nauru überglücklich als sie einen weiteren Sohn in den Händen hielt. Er hatte schon nach der Geburt goldblonde Haare und war sehr sanft und ruhig. Sie nannte ihn Yaren und hatte in der nacht einen Traum, dass sie ihn nicht weggeben sollte sondern selber aufziehen sollte, da es für ihn ein besonderes Schicksl geben würde. Und so behielt sie ihn, da auch ihre anderen Kinder älter wurden und somit auch selbstständiger. Und auch wenn Pius und Kius immer gemeiner und hinterhältiger wurden, sie liebte die beiden wie alle ihre Kinder.

    -------------
    Mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein. ^^ Aber neue Namen bitte hierher und feedbacks, vorschläge und so auch.
    Anikki: Ich hab nen wenig auf Nauru.de gesurft und folgende "Namen" gefunden... sag wie du sie findest!!!
    Naoero
    Anabar
    Anibare
    Denigomodu (woah! ^^)
    Ijuw
    Nibok
    Uaboe
    Des wars erstmal. Alles ein wenig komisch. ^^ Und nur damit du noch nen Überblick über die andern Namen hast die ich noch hier stehen habe, hier kommen sie:
    Gontak (Is ja als das Monster geplant, oder?!)
    Ovâriean
    Mariel
    Eíjínëâ
    Línëâ
    Tuatha
    Paranoia
    und dann ja noch Nänie... das letzte Kind. ^^
    Aber sach mal was für Menschen das dann sein solln für die ganzen Namen... ^^

    Edit: Link zur Karte die ich mal gemalt habe
    http://i2.photobucket.com/albums/y39/Osirii/lindas%20allerlei/AnikkiKarte.bmp



    Re: Pleasure and Pain

    Insa - 15.07.2005, 16:30


    Toll es geht weiter...
    Bin irgendwie von Anfang an voll der Yaren Fan gewesen... Yaren ist toll!
    Na ja...
    Schreib weiter...
    Ich möcht ja nicht in Denigomodu wohnen... Obwohl ist eigentlich cool.
    Hast du schon die Nasen von Nauru entdeckt?
    Ladt dir das mal runter: http://www.nasen-von-nauru.de/Oxymoron-klein.mp3 :? :P :? :P :P

    Das hier ist das beste:
    Naurus Geschichte klingt wie ein Kapitel au Per Anhalter durch die Galaxis...

    Zitat:
    Das Paradies ist pleite - Nauru heute


    Bisher, in den letzten Jahrzehnten jedenfalls, musste das Leben auf Nauru fast paradiesisch erscheinen: Abgesehen vom äquatorialen Klima und der Lage mitten im Südpazifik sicherte der Verkauf versteinerter Vogelscheiße den Lebensunterhalt der 12.000 Einwohner auf einem den internationalen Durchschnitt weit überragenden Niveau. Air Nauru versorgte die Insel täglich allem, was man zum Leben braucht, vor allem mit Chips und Bier. Selbst für die Zukunft schien ausreichende Vorsorge getroffen, hatte man doch ein Teil der Erlöse aus dem Geschäft mit der Vogelscheiße international investiert, in ein Luxushotel auf Fiji zum Beispiel und in ein Büro-Hochhaus in Melbourne. Außerdem waren die Bestimmungen über den Betrieb von Banken sehr frei interpretierbar, so dass es jedem Einwohner freigestellt war, nach Belieben ein Bank zu gründen und internationale Geschäfte jedweder Art abzuwickeln.

    Doch nun müssen die Nauruaner entdecken, dass die Welt in permanentem Wandel begriffen ist, der tatsächlich nicht immer nur auf hustende Chinesen oder die neu entdeckte Schamlosigkeit einer bekannten Supermacht zurückzuführen sein muss. Manchmal ist man auch einfach selbst dran schuld. Der Wandel geht nun jedenfalls auch an Nauru nicht vorüber, und anstatt Scheiße lukrativ zu verkaufen, sitzt Nauru zu Beginn des 21. Jahrhundert selbst tief in derselben. Warum das so ist, zeigt ein kurzer Blick auf die Geschichte:


    Die bisherige Geschichte von Nauru lässt sich grob in zwei Perioden einteilen, deren zweite 1914 mit der Entdeckung der Phosphatlagerstätten beginnt. Die Zeit davor war gekennzeichnet vom geruhsamem Leben im Südpazifik: Vögel rasteten in Scharen auf der abgelegenen Insel und hinterließen gigantische Mengen Fäkalien, die im Lauf der Jahrhunderte zu reinem Phosphat versteinerten. Die Menschen widmeten sich währeddessen mit gleicher Gemächlichkeit im Wesentlichen dem Fischfang, der Zubereitung von alkoholischen Getränken sowie der Zerstreuung durch Fadenspiele und rituelle Stammesfehden. Zu besonderen Anlässen trugen Frauen ein Kostüm aus Fischen, und alle fanden das normal. Dramatisch veranlagte Gemüter würden dies die "Zeit der Unschuld" nennen, aber dann müsste Michael Douglas mitspielen.


    Dann stolperte ein junger Ingenieur über einen Türstopper, analysierte den Brocken, entdeckte, dass er aus reinem Phosphat bestand - und es begann die Zeit des Reichtums, der indes die meiste Zeit der Reichtum der anderen war: Zunächst der Reichtum der Briten, dann der Japaner und dann der gemeinschaftliche Reichtum von Australien, Neuseeland und -wiederum- Großbritannien. Erst mit der 1968 erlangten Unabhängigkeit profitierte auch Nauru vom Phosphat. Man erinnerte sich an alte Traditionen und verteilte über den Nauru Phosphate Royalties Trust (NPRT) einen Teil der immensen Einkünfte aus dem Phosphathandel auf die ursprünglichen zwölf alten Familien auf, was es den eingeborenen Nauruanern erlaubte, Fremdarbeiter für sich arbeiten zu lassen. Weitere Teile der Phosphaterlöse wurden in das kostenlose Gesundheitswesen, die staatliche Fluglinie Air Nauru und vor allem in die Zukunftssicherung investiert. Dass die Phosphatvorkommen eines Tages erschöpft sein, schien jedermann klar zu sein, und um dann den Nauruanern den gewohnten Lebensstandard zu sichern, investierte der NPRT gewaltige Summen in Immobilien im gesamten Pazifikraum.

    Doch das alles ist nun Jahre her, und mittlerweile sind die Phosphatvorkommen fast restlos abgebaut. Mit dem Phosphat verschwand auch fast die gesamte Vegetation der Insel, auf der sich nun eine öde, überhitzte Mondlandschaft erstreckt. Bei den Nauruanern hat die Zeit des Reichtums dagegen ganz andere Spuren hinterlassen: Dank der reichlichen Importe fett- und alkoholreicher Lebensmittel hat die Insel weltweit die höchste Rate an Fettleibigkeit, Diabetes, Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Die damit einhergehende Trägheit hat indes auch verhindert, dass sich in den letzten Jahren irgend jemand um die Zukunft der Insel gekümmert hat. Die Immobilien wurden vernachlässigt, verfielen und wurden schließlich eine nach der anderen verkauft, zuletzt das einst legendäre, nun heruntergekommene Grand Pacific Hotel auf Fiji. Das letzte verbliebene Flugzeug von Air Nauru wurde monatelang wegen fehlender Wartung in Neuseeland festgehalten, und gegenwärtig funktioniert nur noch eine einzige Telefonleitung zur Außenwelt. Die Auslandsschulden betrugen 2002 bereits 100 Millionen US-Dollar. Als letzte Möglichkeit, mit möglichst wenig Bewegung Geld zu verdienen, blieben die oben erwähnten Bankgeschäfte. Schon 1999 zählte man auf Nauru ca. 400 Banken, die sich interessanterweise einen einzigen Briefkasten teilten. Im Gegensatz zu den Cayman-Islands, wo 587 Banken registriert sind, gab es auf Nauru jedoch keine gesetzlichen Kontrollen der Geldflüsse. Die Kunden kamen dann auch vorwiegend aus Russland, von wo aus 1999 insgesamt 74 Milliarden US-Dollar an nauruanische Banken überwiesen wurden, wie der Vizepräsident der russischen Zentralbank bekannt gab. Zum Vergleich: In der gleichen Zeit exportierte Russland Waren im Wert von 70 Milliarden US-Dollar. Doch auch diese lukrativen Geschäfte mussten mittlerweile eingestellt werden: Auf Druck insbesondere der USA verabschiedete das nauruanische Parlament im März 2003 ein Gesetz, mit dem alle Banklizenzen zum 25. April aufgehoben werden.

    Der Entscheidung war ein interessantes Beispiel politischer Handlungsunfähigkeit vorangegangen. Weil kein Haushalt für das Jahr 2003 verabschiedet werden konnte,  unter anderem auch deshalb, weil der amtierende Präsident Rene Harris sich die meiste Zeit zur Dialyse in Australien aufhielt, beantragte der frühere Präsident Bernard Dowiyogo im Januar ein Misstrauensvotum gegen Harris. Das Votum scheiterte – weil nicht die notwendigen neun der 18 Abgeordneten zur Abstimmung erschienen war – aber Dowiyogo, der selbst an schwerer Diabetes leidet, ernannte trotzdem ein Kabinett. Harris okkupierte daraufhin das Präsidentenbüro, Dowiyogo besetzte das Kabinettszimmer im gleichen Gebäude. Obwohl Harris durch Kinza Clodumar, den mutmaßlichen Drahtzieher der Bankgeschäfte und ebenfalls ein früherer Präsident Naurus, unterstützt wurde, musste er schließlich aufgeben und sich zur Dialyse nach Australien zurück begeben. Dowiyogo reiste unterdessen nach Washington, wo er in dem Versuch zu retten, was wohl kaum mehr zu retten ist, den USA die umfassende Kontrolle der Bankgeschäfte zusicherte. Dann starb er noch in Washington an den Folgen seiner Diabetes.

    Am 3. Mai fanden Neuwahlen zum Parlament statt, bei denen die Centre Party von Kinza Clodumar offenbar eine Niederlage hinnehmen musste. Neuer Präsident ist Ludwig Scotty, der Kandidat der Nauru First Party, die sich die Bekämpfung der Korruption und der Geldwäsche auf die Fahnen geschrieben hat. Inzwischen gab jedoch die Asian Development Bank in Manila bekannt, die Bank von Nauru sei "nach internationalen Standards insolvent" und es sei nicht zu erwarten, dass Schecks, die die Regierung von Nauru auf diese Bank ausstellt, in naher Zukunft honoriert werden.


    Christoph Jenisch


     

    Is von http://www.nasen-von-nauru.de/nauru_heute.html



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 15.07.2005, 20:57


    *loool* Die Seite ist ja zu geil, ich hab mich ziemlich weggeschmissen. ^^
    Versteinerte Vogelscheiße... oh man... das muss ich irgendwie mit einbringen. ^^ Ich finde schon nen weg. Aber ansonsten... Nauru rockt. Und Yaren auch.
    Insi, es wird mehr Yaren-Power geben. Was dagegen, wenn er Vogelfetischist ist?! ^^



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 16.07.2005, 17:59


    Die Zeit verstrich, und Nauru wurde zu jedermanns überraschung noch einmal schwanger. Unruhen verbreiteten sich im Volk, es brachen Kämpfe wegen der Diskussion um den Thronfolger aus. Aber die Situation eskalierte erst, als Kius in der Stadt einen Mann erschlug, der gesagt hatte, dass er für Valério als Thronerbe sei. Kius wurde von den Wachen in eine Zelle gebracht, und Pius wich nicht von seiner Seite. Wie sie sagten zu seinem eigenen Schutz vor dem aufgebrachten Volk. Ausserdem entschied Osinus, den Rat zusammenzurufen.
    Der Rat bestand aus gewählten Abgesanten des Volkes und jedes Standes. Die Bauern wählten einen Abgesandten, die Schmiede des Landes, die Händler, die Kaufleute und so weiter, und bis alle diese Menschen sich endlich in der großen Halle versammelt hatten war noch eine ganze Woche vergangen. Und in dieser Zeit sorgte Perifer mit seinen Männern im Land für Frieden, zumindest versuchte er es. Doch einige ließen sich nicht beruhigen und so wurden die Unruhen nicht weniger. Und Naurus Kindern wurde in dieser Zeit verboren, das Schloss zu verlassen. Als der Rat nun versammelt war, sie alle saßen unruhig in der Halle des Rates, traten Nauru und Osinus nebeneinander als König und Königin in die Halle. Sofort legte sich Ruhe über die Menge, denn jeder achtete die beiden als das, was sie waren. Sie ließen sich nebeneinander nieder und Osinus warf seiner Frau einen kurzen Blick zu, dann begann er zu sprechen.
    "Liebe Repräsentanten des Volkes aus Alimar. Ich freue mich, dass ihr alle hierher gekommen seit, trotz den Momentanen Situation." Die Menge schwieg noch immer, und auch Osinus machte eine Pause. Erst dann redete er weiter. "Wir haben uns heute hier versammelt um zu Beraten und Abzustimmen. Zum einen, was mit Kius passieren soll, der gegen das Gesetz verstoßen hat und getötet hat. Zum anderen wird so auch endlich der neue Thronfolger bestimmt." Er machte wieder eine Pause, aber in dieser begannen nun alle, miteinader zu murmeln. Osinus sah noch einmal kurz zu Nauru, die bleich neben ihm saß, und zog Fragend eine AUgenbraue hoch. Nauru nickte. Osinus sah wieder die Menschen an und hob dann eine Hand, woraufhin die Gespräche wieder verstummten. "Wir werden Kius nicht selber zu Wort kommen lassen. Aber jeder weiss denke ich, was geschehen ist." In dem Moment betrat Perifer den Raum und beugte sich zu Osnius und sagte ihm leise etwas ins Ohr. Osinus nickte und wies ihn an, sich zu setzen. "Nun denn, beratet euch eine Weile... und dann möchte ich zu einem ergebnis kommen. Es steht zur Frage, was mit Kius, und somit auch mit Pius, denn er wird seinen Bruder nicht alleine lassen, geschehen wird." Jetzt redeten alle laut ducheinander und es wurde erstaunlich laut in dem großen Raum. Nauru beugte sich zu Osinus herüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    "Ich hoffe, ihr Urteil wird nicht zu hart ausfallen", flüsterte sie und in ihren Augen konnte Osinus eine Angst lesen, die er bei seiner Frau noch nie festgestellt hatte. Sie war stark, sie war mit der Gabe des Mutes beschenkt. Doch jetzt wirkte sie verletzlich, zerbrechlich.
    "Zu einem Todesurteil wird es nicht kommen...", flüsterte Osinus zurück und strich ihr liebevoll übers Haar. "Dafür gibt es zu viele Anhänger der beiden, meine Geliebte." Nauru sah ihn einen Moment genau an, dann holte sie einmal Luft, als würde sie so auch Mut bekommen, und stellte dann die Frage, die ihr schon lange auf der Seele brannte.
    "Stehst du voll hinter deinen Kindern, Osnius?! Und ich meine auch hinter Pius und Kius, liebst du sie?!" Osinus sah sie überrascht an, dann sah er zu Boden. "Osinus, sag mir die Wahrheit, Liebst du die beiden wie deinen anderen Kinder, wie du mich liebst?" Osnius zuckte bei ihrem Vorwurfsvollen Ton zusammen.
    "Nun ja...", begann er gequält, "man muss zugeben, dass sie sich inkorrekt verhalten..." Nauru sah ihn an... ihre Blick verriet ihre tiefe Enttäuschung, die sie bei diesen Worten verspürte. Doch ehe Osnius antworten konnte kam Perifer und verbeugte sich vor den beiden.
    "Die Herrschaften Éesti und Suomi verlangen Einlass, meine Gebieter," sagte er, und Nauru wurde noch bleicher.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 19.07.2005, 12:26


    Suomis Augen sprühten vor Zorn, als sie einem der Abgeordneten antwortete.
    "Ich bleibe bei meiner Behauptung und bei meiner Meinung", sagte sie, doch auch, wenn sie wütend war, hörte ihre Stimme sich doch beherrscht an. Fast alle sahen die beiden an. Nur Nauru verbarg ihr Gesicht und klammerte sich an Osinus, die sonst so starke Königin wurde schwach.
    "Die beiden sind also von grund auf böse?" schall ein Ruf durch den Raum, keiner wusste genau, von wem er kam. Suomi nickte.
    "Ja, das sind sie. Sie sind verdorben, so war es ihnen vorherbestimmt." Mit einem Satz sprang Nauru auf einmal auf.
    "Du wagst es meine Kinder so zu beleidigen, du Miststück!" schrie sie Suomi an, sie war kaum wiederzuerkennen. "Los, RAUS! Raus aus meinem Land, aus meinem Palast! Ihr habt hier nichts zu suchen, geht hin zu euren nutzlosen Feen!" Kaum hatte sie diese Worte gesprochen wurde Suomi wirklich wütend. Sie stand auf, wobei sie aber den Boden nicht zu berühren schien, und genau mit ihr stand Éesti auf. Das shwache glimmen, das die Königin und den König des Feenreiches immer umgab, wurde zu einem starken, abweisenden Leuchten, und auch wenn die beiden klein waren, so wirkten sie jetzt bedrohlicher als jeder hier im Raum.
    "Nauru, Tochter des Lordi, hiermit verweigere ich dir von jetzt an den Zutritt ins Feenreich, du wirst nie mehr zurückkehren können! Und die weiteren Schritte werden sein, dass ich den Pakt vollends löse, indem auch der letzte Punkt erfüllt wird. Ich nehme mir nun eines deiner Kinder, Nauru, wie du es mir damals versprachst." Nauru fiel auf einmal auf die Knie. Entsetztes schweigen füllte den Raum. Osinus stand auf, bewegte sich aber nicht vom Fleck.
    "Nein!", begann Nauru zu flehen, Tränen liefen ihre Wangen hinunter. "Nein, nehmt mir keines meiner Kinder, nehmt sie mir nicht, ich flehe euch an..." Sie bot ein Bild des Jammers, wie sie dort vor den beiden wimmernd hockte.
    "Nun, Nauru, Königin von Alimar", begann nun Éesti, und kein Spott oder Verachtung lag in seiner Stimme. "Wir haben uns lange über diesen Augenblick beraten, meine Königin und ich, erst dachten wir daran, dass wir Yaren nehmen würden. Doch dann wurde und klar, dass er eine andere, wichtigere Rolle spielen wird." Er deutete auf sie. "Dies ist dein letztes Kind, aber mit diesem wird das Glück zu Ende sein. Euer Glück, das Glück dieses Landes." Er schwieg noch einmal einen Moment lang, und keiner wagte es, etwas zu sagen. "Wir haben und entschieden, Fania mitzunehmen." Nauru schrie laut auf und hätte sicher jemanden verletzt, wenn nicht Perifer sie geistesgegenwärtig festgehalten hätte.
    "So war es abgemacht, Nauru", sagte Suomi und langsam verblassten die beiden... zurück ließen sie ein heiloses durcheinander von schreinenden, wütenden, weinenden und einfach nur verwirrten Leuten.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 29.07.2005, 13:32


    Was nun folgt sind die Erzählungen von Fania, die ab diesem Tag bei dem Feenvolk lebte.

    Ich wusste nicht, was vor sich ging. Bevor der Rat einberufen war wurde uns aufgetragen, auf unsere Zimmer zu gehen und diese nicht zu verlassen, bis es uns gesagt wurde. Neben mir auf dem Bett lag Yaren und schlief friedlich. Ich kümmerte mich oft um meinen kleinen Bruder, da er freundlich zu mir war. Die Zeit an diesem Abend verging schleppend, und ich begann, ein Buch zu lesen, so gut es mir mit meiner Bildung möglich war, doch erfasste mich eine innere Unruhe, der ich nicht entkam, und so ging ich durch den Raum und sah immerzu aus dem Fenster.
    Das was dann kam überraschte mich so sehr, dass ich mich eigentlich nur noch an das Weinen meines Bruders erinnerte, als die Feen auf einmal in meinem Zimmer standen. Sie sagten nichts, aber ohne zu wissen was ich tat fiel ich vor ihnen auf die Knie, und als sie mich beide berührten veränderte sich das Zimmer und schien zu verschwimmen, es war, als wäre ich in einer Art zwischenwelt, durch die sie mich führten, damit ich mich nicht verirrte. Und dann war alles schwarz. Ich erinnere mich nicht mehr genau, nur, dass ich in einem Bett aus Blumen erwachte und das Licht durch die Blätter der Bäume über mir fiel... Es war wie in einem Traum, doch hatte ich auch angst.

    --------------------------
    Ähm... es wird noch weiter gehen, aber ich will gerade nicht noch mehr schreiben.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 24.08.2005, 13:24


    Fania - und sie Lebt immernoch ^^
    (Auf Deutsch: Hier gehts weiter.)

    Erstaunt setzte ich mich auf und schaute mich um. Doch bevor ich eine Frage in meinem Kopf formulieren konnte kam ein Mann auf mich zu, groß und schön, und ich sah Flügel, kaum sichtbare Flügel, auf denen sich das Licht brach. Sein Lächeln war so herzlich, dass ich ihn sogleich in meine Arme schliessen wollte, doch er wehrte mich fast Lachend ab und nahm meine Hand. Wie unter einem Zauber stand ich auf und bemerkte erst jetzt, dass ich mich verändert hatte. War ich tatsächlich größer geworden? Was war das für Kleidung, diese Gewänder, die leicht waren, die sich anfühlten, als wären sie aus dem Wind gemacht, der um mich strich? Hatte ich überhaupt etwas an? War es denn wichtig? All diese Gedanken wurden verworfen, als er Lachte. Ich sah ihn nur mit großen Augen an und folgte ihm, denn er hatte meine Hand nicht losgelassen und ging nun fort. Ich wollte Fragen, wohin er mich brachte, wo ich war, und wer er war, aber ich konnte es nicht. Der Bann wurde erst durchbrochen, als ich mich mit ihm niederkniete. Warum?! Ich wusste es nicht mehr. Denn erst als ich wieder aufschaute erkannte ich, vor wem wir hier knieten. Ich kniete vor meinem König, meiner Königin, den beiden, die mich hierher gebracht hatten, in dieses Land. Mit einer Handbewegung wies Suomi mich an, mich zu erheben, und dann kam sie auf mich zu und umarmte mich und küsste mich auf die Stirn.
    "Hier bist du also, ich freue mich, dich bei uns aufnehmen zu dürfen, mein Herz, meine Fania. Stelle ruhig eine Frage, oder auch mehrere, danach wird dir Ovâriean alles zeigen, was es zu zeigen gibt." Fania sah zu dem jungen Mann, der noch immer an ihrer Seite stand. Dann wieder zu Soumi.
    "Ich habe keine Fragen, meine Königin, nur die eine, ob ich immer hier bleiben kann." Suomi beantwortete meine Frage nur mit einem Lächeln und einem leichten hochziehen der Schultern. Auf einmal kam ich mir wieder dumm vor, doch auch dieser Gedanke verflog, wurde unwirklich, wie so vieles in diesem Land... Das Land, das ab sofort meine Heimat war.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 09.09.2005, 21:55


    Das Land stürzte ins Chaos und nichts gab es, was das hätte verhindern können. Osinus versuchte sein Bestes, doch auch, wenn er alle Hände voll zu tun hatte, so ergab doch nichts, was er tat, wirklich etwas.
    Pius und Kius hatten sich mit anderen Völkern gegen Alimar verbündet- ein schrecklicher Krieg brach aus, der hauptsächlich das Land Alimar verwüstete. Doch das schrecklichste, was es in diesem Krieg gab, war der schrecken, den Gontak verbreitete. Gontak - jeder kannte diesen Namen, und jeder fürchtete das, was mit ihm verbunden wurde. Ein Monster, von gigantischer Größe und Länge, mit Zähnen so schrecklich, dass keiner, der sie je gesehen hatte, darüber Berichten könnte, weil keiner es je überlebt hatte. Doch das schlimmste war sein Atem, der alles Leben zerstörte.
    Perifer kam in die Halle des Rates gestürmt und verbeugte sich nur kurz vor dem König.
    "Mein Herr, Gontak ist wieder gesichtet worden." Osinus fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und seufzte tief.
    "Das sind wahrlich keine guten Nachrichten. Wo?!"
    "Ähm", Perifer zögerte, "nicht weit von hier, und er hat ein ganzes Dorf ausgelöscht. Die wenigen überlebenden sind auf dem Weg hierher." Osinus vergrub das Gesicht in den Händen und seufzte noch einmal auf diese gequälte Art und Weise, wie er es in letzter Zeit öfters tat.
    "Das ist nicht gut... Könnt ihr es denn nicht aufhalten?" Perifer schüttelte zur Antwort den Kopf. Er wollte noch etwas sagen, doch da betrat Nauru die Halle.
    "Perifer, ich Grüße euch", sagte sie und ihre Stimme hörte sich schwach an. Er verbeugte sich leicht vor ihr.
    "Darf ich mir die Frage erlauben, meine Herrin, wie es euren Kindern geht?" Sein Blick wanderte zu ihrem gewölbten Bauch. "Und diesem da, das interessiert mich auch, und natürlich, wie es euch in letzter Zeit ergangen ist." Nauru lächelte ihn schwach an.

    ----------
    Mehr weiss ich nicht. -.-'



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 10.09.2005, 14:16


    "Ihr dürft", antwortete Nauru und lächelte ein eher seltenes Lächeln. "Doch sollten wir Osinus nicht damit ablenken. Mein Gemahl", sie ging zu ihm und küsste ihn auf die Stirn, "ich werde später noch einmal zu euch kommen, wenn ihr nicht so viel zu tun habt." Und so ging sie, und Perifer ging mit ihr. Als sie alleine im Garten waren seufzte Nauru tief.
    "Ach Perifer, so oft dachte ich daran, mich in ein Schwert zu stürzen oder ins Meer zu gehen und so für immer diesem Schmerz zu entkommen. Doch ich kann es nicht. Meine Kinder brauchen mich... auch wenn ich manchmal denke, sie kennen mich nicht mehr. Nur meine Nänie." Sie legte ihre Hand auf ihren gewölbten Bauch. "Ja, ich weiss bereits, dass es ein Mädchen wird, und ich wählte auch schon einen Namen, da ihr schicksal bestimmt ist. Es wird alles so kommen, wie es vor langer Zeit bestimmt worden ist, als Osirii und Anikki, die einzigen wirklichen Götter, die dieses Land je hatte, von uns gingen. Und auch wenn ich ein Nachfahre dieser beiden bin, so komme ich ihnen doch nicht gleich. Zu viele schmutzige Gedanken habe ich, ich..." Ihre Stimme versagte ihr und sie warf sich Perifer in den Arm. "Der erste schlimme Gedanke", sagte sie mit zitternder und leiser Stimme, "war der, dass ich euch Liebe." Perifer zog sie bei diesen Worten noch ein Stück weiter an sich und vergrub seine Hand in ihrem Haar.
    "Meine Herrin, ihr seit ein Mensch, eine wunderbare Frau, und braucht euch nicht für das zu schämen, was ihr seit und wollt und denkt. Auch ich Liebe euch. Dieses letzte Kind wird unser Kind, und niemand soll es je erfahren. Jedes mal wenn ich euch erblicke scheint mein Herz ein paar Sekunden innezuhalten. Bis es dann wieder gleichmäßig schlägt, sobald ihr etwas Sprecht..." Nauru schluchzte leise auf.
    "Und unser Volk stirbt... wie nur, wie können wir dies alles zulassen... ich liebe auch Osinus, doch auf eine andere Weise. Ich kann mich nicht gegen mein Herz zur wehr setzten, da ich daran zerbrechen würde."
    "Ich weiss, Nauru, meine Geliebte, ich weiss... und keiner verlangt es von dir."
    Und so verbrachten sie noch einige Stunden ungestört in diesem Garten, und sie redeten, wie Nauru nie mit Osinus geredet hatte, und keiner störte sie. Das dachten sie zumindest...



    Re: Pleasure and Pain

    Insa - 10.09.2005, 16:17

    Nauruanisch
    Hier vieloe neue Namen wie z.B. edòbweduwen(treu)
    http://www.trussel.com/kir/naudel2.htm



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 13.09.2005, 08:04


    Etwa zur gleichen Tageszeit, nur ein paar Monde später, kam Pius wutentbrannt in seines Bruders Zimmer gestürmt. Er fauchte erst noch den Sklaven an, den er im gehen umgerannt hatte und der ihn daraufhin angesehen hatte. Dieser trollte sich daraufhin lieber und ließ die beiden Brüder allein.
    "Es ist ein unding!", brüllte Pius regelrecht und bekam von seinem Bruder nicht mehr als einen leicht schiefen Blick für diese Worte. "Er hat es gewagt!", ließ Pius wieder aufgebracht verlauten.
    "Wer hat was gewagt?", fragte Kius daraufhin ruhig und sah seinen Bruder fragend an.
    "Da", sagte Pius und riss seine Kapuze vom Kopf - erst jetzt sah man eine schlecht behandelte Wunde, die sich von der Schläfe bis hinunter zum Kinn und noch ein wenig tiefer zog. Kius runzelte die Stirn bei diesem Anblick.
    "Wer ist das gewesen?"
    "Wer wohl", fauchte Pius schlecht gelaunt und ließ sich neben seinen Bruder auf einen Stuhl fallen. "Valério, wer denn sonst. Ich bring ihn um." Ein leises knurren entwich seiner Kehle, über das Kius schmunzeln musste.
    "Bruder, du bekommst deine Rache. Du weisst, wie sehr sie jetzt schon leiden. Das ganze Land leidet, und somit auch sie. Unsere liebe Mutter", er sprach das Wort verächtlich aus, "hält Valeri und Violencia versteckt. Ebenso wie Fania." Er fing den fragenden Blick seines Bruders auf und lächelte. "Nein, ich glaube nicht daran, dass sie von den Feen geholt worden war, und die anderen Versionen dieser Geschichte glaube ich ebenso wenig. Was mich interessieren würde ist, was sie mit Yaren getan hat. Dieser Schwächling taugt nicht zum Krieger, aber auch nicht zum Herrscher. Ich sehe in ihm keine Gefahr, auch, wenn Weissager und Seher mir etwas andere sagen. Nein... Er ist sicher keine Gefahr. Und wir haben Gontak." Er rümpfte die Nase. "Ich mag dieses Vieh nicht... wie hätten uns nie auf den Pakt einlassen sollen. Aber nun gut, ist es eben zu spät... Solange es sich nicht selbstständig macht."

    Weitere Zeiten des Schreckens kamen ins Land, und Leid herrschfte überall, wo man hinkam. Die Stadt um des Königs Schloss war hoffnungslos überfüllt, und es gab nicht genug zu Essen. Yaren seufzte leicht. Er hatte seine Aufgabe darin gefunden, für die Menschen zu sorgen, dass sie nicht verhungerten. Doch es war keine Leichte aufgabe. Mit ein wenig bedauern dachte er an die Tage aus den Geschichten zurück. Sein Vater kam ihm vor wie jemand, der das Leben aufgehört hatte. Immer sah er gequält und unglücklich aus, und so sehr Yaren auch versuchte, ihn aufzuheitern mit guten Nachrichten oder einem schönen Lied, es half nichts. Osinus hörte ihm nur zu und schickte ihn dann wieder weg. An manchen Tagen kam Yaren sich wie eine Last vor. Doch er hatte nie aufgehört, seine Eltern zu Lieben, auch seine Mutter nicht, die sich mit seinen Schwestern Valeri und Violencia nach der Geburt von Nänie im Turm eingenistet hatte. Die vier teilten sich ein Zimmer, und selbst wenn die Mädchen es gewollt hätten, Nauru ließ sie nicht hinaus gehen. Mit ihr ging es bergab. Der einzige der nicht zur Familie gehörte den sie empfing war Perifer. Ja... Perifer. Nachdenklich erhob Yaren sich und sah aus dem Fenster. Der Morgen war zu Ende, die Sonne verkündete, dass es Mittag war. Er ging aus seinem Zimmer, um sich wieder seinen Aufgaben zu widmen. Alle konnten den Verstand verlieren, und denken, es gäbe keine Hoffnung mehr... doch Yaren glaubte an dieses Land, er glaubte an seine Eltern, seine Vorfahren, und er glaubte an seinen Bruder Valério. Und selbst Pius und Kius waren in seinen Augen nicht so schlecht, wie alle sagten. Sie waren vom gleichen Blute. Das würde er nie vergessen.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 13.09.2005, 20:17


    magar und newar
    danke anikki ^^



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 23.09.2005, 22:26


    Schon seit einiger Zeit hatte das Wetter umgeschlagen, und die Sonne zeigte sich nur noch selten. Es gab Zeiten, wo Tag und Nacht nicht zu unterscheiden waren. Und die Kämpfe gingen immer weiter, und keine Sieger wollte sich wirklich hervorheben. Da rief Osinus eines Abends einen Rat zusammen. Sie begannen, zu beraten, und schließich entschieden sie, dass es das Beste wäre mit einem großen Heer vorzurücken und nicht immer alles auf verteidigung einzustellen. Jetzt wollten sie einmal zuschlagen, ein vernichtender Schlag, der letzte Schlag?! Sofort wurden Boten entsand, die alle noch kampfesfähigen Männer zusammenrufen sollten. Es dauerte nicht viele Tage bis sich ein riesiges Heer zusammenschloss, und nur einen weiteres Tag, bis es losmarschierte. An der Spitze der Männer ritt Perifer, stolz und mutig wie am Anfang, wie er es immer sein würde. Auch Osinus ritt bei seinen Männern, genauso wie Valério und Yaren. Die beiden Brüder sahen nicht glücklich aus, wobei Valério eher grimmig dreinschaute und Yaren einfach nur betrübt und voller dunkler vorahnungen. Was sie alle nicht wussten war, dass Nauru ebenso sich unter den Männern befand, freilich als einer von ihnen verkleidet. Und auch allein war sie nicht, Valeri war bei ihr und Violencia und Nänie. Sie alle hatten nicht alleiin zurückbleiben wollen, und sie hatten nicht all ihre Familie wegziehen lassen wollen und selber allein zurückbleiben zu müssen. Es begann ein Regen, und er hörte auch nach dem Tag nicht auf, und nach dem nächsten auch nicht, und auch nicht, als sie viel früher als erwartet im Morgengrauen auf Pius und Kius Heer stießen. Es gab einen fürchterlichen Kampf, und am Ende wurde Osinus doch zurückgeschlagen, und wie sie flohen, wieder zu ihrem Palast. Ja, die glanzzeit dieses Volkes war vorbei, wo war nur der Glanz von Anikki und Osirii, den Göttlichen, unter denen doch alles so herrlich gewesen war!



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 20.10.2005, 12:32


    Sie hatten seit ihrer erneuten Ankunft im Schloss nach der Flucht ruhe gefunden. Pius und Kius verfolgten sie nicht, zumindest nicht mit ihrem ganzen, großen Heer. Doch Perifer hatte trotz allem alle Hände voll zu tun, plündernde Horden zu bekämpfen. Und eines Tages als er wieder einmal zu einer solchen Aufgabe ausgeritten war geschah das schreckliche: Ein Pfeil traf ihn feige im Rücken, und er starb. Doch Nauru, seine Geliebte, sollte lange im unwissenden bleiben, was das Schicksal für ihren Geliebten vorgesehen hatte.
    Yaren saß wieder einmal nachdenklich und mit besorgt gerunzelter Stirn in seinem Zimmer und sah hinaus auf das jetzt Wüste Land in dem es nicht aufhören wollte zu regnen. Die Tür öffnete sich mit einem mal leise und ein Puppenähnliches Wesen betrat den raum. Sie war sehr klein, ihre strahlend klaren blauen Augen dafür umso größer, und ihre Wangen waren leicht gerötet und eingerahmt von gelocktem, blonden Haar, fast wie Gold, das sie stets offen trug.
    "Brüderchen", sagte sie mit leiser Stimme und schlich Barfuß zu ihm.
    "Kleine Schwester", sagte Yaren und drehte sich zu ihr um, ein liebevolles Lächeln auf den Lippen. "Du sollst doch schlafen, hat deine Schwester dich denn nicht zu Bette gebracht?"
    "Doch, das tat sie", sprach Nänie leise und mit einer Stimme wie eine kleine Silberglocke. "Doch fand mich der Schlaf nicht, und so dachte ich, wenn du mir etwas vorspielen würdest auf deiner Harfe, Bruder..." Yaren lächelte und stand auf. Wer konnte ihr schon etwas verwehren?!



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 26.12.2005, 18:30


    Er nahm die kleine Harfe mit dem wunderschönen Klang hervor, die er einst bei einer seiner Ausflüge gefunden hatte. Sie hatte einfach dort gelegen, und er vermutete, dass die Feen sie ihm gegeben hatten. Er setzte sich aufs Bett und bedeutete Nänie, sich neben ihn zu setzten. Sie kam und lehnte sich an ihn, die großen Augen verträumt umherschweifen lassend, während er ein schönes Lied auf dem Instrument anstimmte.
    Als er geendet hatte schwieg sie noch einen Moment verträumt, jedoch nicht lange.
    "Ich habe heute eine kleine Blume gesehen..." sprach Nänie leise. "Sie wuchs dich gedrängt an eine Mauer und von einem so schönen blau war sie..." Yaren legte die Harfe beiseite und sah sie an.
    "Du kannst sie mir zeigen, du hast sie ja sicher in eine Vase gestellt." Nänie schüttelte den Kopf verneinend, so dass ihre Locken flogen.
    "Nein, ich ließ sie dort, damit sie den Menschen hoffnung gibt." Yaren sah sie an und dachte nach... damit sie den Menschen hoffnung gibt. Er bewunderte seine kleine Schwester oft, für ihr alter war sie klüger als manch andere Menschen. Nänie seufte auf einmal, als würde sie eine große Last tragen, und zu Yarens schrecken rann eine Träne ihre Wange hinab. "... oh Bruder, die Blume, ich weiss es, Perifer ist tot, liegt erschlagen auf dem Feld. Ich weiss es! Bitte glaube mir!" Ihre Stimme war so voller schmerz als sie dies sprach, und Yaren sah sie voller mitleid an.
    "Aber natürlich glaube ich dir, Schwester... welch schlimme Nachricht! Morgen werde ich sie unseren Eltern mitteilen, und dann werden wir ihn suchen." Nänie nickte und ging bald darauf ins Bett.
    So wurde am nächsten Tag eine Trauerfeier vorbereitet, und Nauru war völlig aufgelöst. Sie wollte nicht aufhören zu weinen, und Osinus war nicht da, um sie zu trösten, da er mit auszog, den Toten zu finden. Doch Nänie war da, und nur sie durfte zu Nauru ins Zimmer, und wundersamer Weise gab sie Nauru die Kraft, auch die, dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Nur eine letzte Träne rann über Naurus Gesicht, als sie den Toten sah. Nänie aber stand neben ihr und konnte nicht anders, als zu schluchzen, sie weinte mehr als je jemand anders in dem Lande, als hätte sie alle trauer auf sich geladen. Nach der Feier aber trafen nauru und Osinus aufeinander und küssten sich, seit langem wieder. Nänie sah es und nur ein leises Lächeln huschte über ihr Gesicht. Und draussen verwandelte sich der Regen in Schnee.
    Das Wetter wurde besser, es gab weder Schnee noch Regen. Doch Naurus und Osinus Liebe blühte wieder auf, sie klärten alle Geschäfte gemeinsam. Die meisten Menschen waren aus dem Land geflohen, nur die treuesten waren noch da, und da es so wenige waren hatten alle noch genug zu essen.



    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 05.02.2006, 12:52


    Doch es konnte nicht ewig Frieden bleiben. Der Krieg ließ sich nicht aufhalten und immer wieder drangen Nachrichten in das Schloss. Nachrichten von Gontak, dem schrecklichen Monster, das die Flüchtlinge tötete, alle, und auf dem Weg war hierher, zu Nauru und Osinus, die sich doch endlich wieder gefunden hatten. Und auch sonst schien es allen gut zu gehen, nur Nänie wurde zum allgemeinen Sorgenkind. Immer wieder fand Yaren sie weinend irgendwo sitzen, meistens an einem Ort, wo sie raussehen konnte, oder auf einer Wiese. Und wenn er sie fragte, warum sie denn weinte, dann antwortete sie stets, sie weine um all die Menschen, damit niemand anders es tun brauchte. Darauf wusste er nichts zu antworten und sah sie nur traurig an.

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    so jetzt weiss ich erstmal nicht weiter
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    Re: Pleasure and Pain

    Osirii - 21.05.2006, 20:04


    Eines Tages kam Nauru zu Yaren und setzte sich neben ihn auf das Bett.
    "Mein geliebter Sohn", begann sie und strich ih durch das Haar. "Nänie geht es immer schlechter, ich weiss nicht, was ich tuen soll."
    "Ach Mutter", antwortete Yaren und nahm ihre Hand. "Sie wird in diesem Leben nicht mehr glücklich, nicht auf dieser Welt." Nauru nickte... und auf einmal schien ihr etwas einzufallen.
    "Yaren... mein Sohne, tue mir einen Gefallen." Yaren nickte. "Yaren... bringe sie ins reich der Feen, bringe sie zu Eesti und Suomi. Und bringe sie zu Fania... bitte."
    "Aber Mutter!" begehrte Yaren auf. "Ihr braucht hilfe, ihr braucht die Trauer um die Toten, ihr-"
    "Nein, nein, Yaren... das einizg wichtige ist nun, dass Nänie aufhört zu weinen. Wir kämpfen unseren Krieg und du, tue du deinen Teil dazu. Kehre Heim, wenn es dir beliebt, aber bedenke, dass die Zeit bei den Feen anders verläuft. Vielleicht bin ich schon eine alte Frau, wenn du zurückkehrst." Yaren sah sie traurig an und lächelte sie dann an.
    "Ja, Mutter, das werde ich tun."
    Und so machte er sich auf den Weg, mit Nänie, auf ins Reich der Feen. Und Nauru sah ihren Kindern hinterher. Würde sie sie irgednwann wiedersehen? Würde sie alle ihre Kinder irgendwann verlieren? Sie bedeuteten ihr so viel... oh ja. Aber es war richtig so. Denn der Krieg ging weiter, und schrecklicher denn je, alles lief darauf zu, dass es eine Schlacht geben würde, eine schreckliche Schlacht, eine entsetzliche Schlacht, in der sich das schicksal Alimars entscheiden würde.



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