[MSG] Black Tides - Seas of the Parava

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    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.08.2011, 14:08

    [MSG] Black Tides - Seas of the Parava
    „Hey, du!" Captain Jeanny Forvells Stimme hallte seltsam in dem kalten, düsteren unterirdischen Gemäuer des Kerkers, doch das änderte wenig an dem befehlsgewohnten Ton, der trotz alledem in ihr lag. Den Wachsoldaten, der mit dem Gewehr quer über den Knien im Fackelschein vor ihrer Zelle saß, schien das jedoch nicht wirklich zu beeindrucken. Ganz langsam wandte er den Kopf um und warf einen Blick zwischen den Gitterstäben hinüber zu der inzwischen ziemlich herunter gekommen aussehenden Frau.
    „Ich könnte mal wieder einen Schwanz vertragen!" Falls diese Worte den Wachsoldaten verblüfften, dann ließ er es sich nicht anmerken. Andererseits sah er auch ein wenig so aus, als wären die Befehle seiner Vorgesetzten das einzige, was ihn überhaupt interessiert. Er trug eine saubere, ordentlich sitzende Uniform in kräftigem Marineblau, der Dreispitz saß perfekt gerade auf dem vorschriftsmäßig kurz geschorenen Haar. Nicht der kleinste Ansatz von Bartstoppeln zierte sein vorspringendes Kinn. Aber in seinen Augen lag etwas Stumpfes. „Was?", gab er nach einer Weile doch noch von sich. Eine mäßig überrascht wirkende Reaktion.
    „Du hast schon richtig verstanden." Ein ruchloser Zug spielte jetzt um Jeannys Lippen. Ein Hurenlächeln. Etwas, das sie nach all den Jahren noch immer beherrschte. Es war das nützlichste, was ihre Mutter ihr vererbt hatte. „Ich hocke seit anderthalb Wochen in diesem stinkenden Loch hier unten und solange hat mich kein Mann mehr angefasst. Ich hab's mal wieder nötig!" Er warf ihr ein schiefes Lächeln zu, nicht mehr als ein Zeichen, dass er ihre Worte registriert hatte. War der Typ wirklich so blöd, dass er nicht begriff, was sie ihm da sagen wollte? Musste sie deutlicher werden? Vermutlich ja...
    „Hey, Junge, das war ein Angebot!"
    Dieses mal ruhte sein Blick länger auf Jeanny. Sie hatte ihre Bluse mindestens zwei Knöpfe weiter geöffnet als es nötig gewesen wäre, ließ ihre braungebrannte Haut bis hinab zum Bauchnabel sehen. Ein zufriedenes Lächeln stieg ihr ins Gesicht als sie bemerkte, wie seine Augen bei ihren halb enthüllten Brüsten hängen blieben. Doch dann wandte er sich ab, schüttelte den Kopf.
    „Mach's dir doch selbst", brummte er. Verdammt zäher Bursche. Aber das war für eine Jeanny Forvell kein Grund, so einfach aufzugeben.
    „Weißt du was? Das mache ich auch, wenn du nicht manns genug dazu bist!" Die schweren, eisernen Ketten klirrten an ihren Handgelenken als die Finger unter den Bund ihrer Hose rutschten. Und damit schien sie ihn nun wirklich überrascht zu haben. Ganz offenbar hatte er ihr das nicht zugetraut. Er gab sich Mühe, unbeteiligt zu wirken, doch er scheiterte kläglich. Sie konnte erkennen, wie er aus den Augenwinkeln immer wieder zu ihr hinüber schielte als ihr leises Stöhnen aus der Zelle erklang. Ja, du Bastard, jetzt wird es langsam eng in den schmalen Röhrenhosen, was? Wie zufällig ließ sie ihre eigene Hose ein wenig weiter herab rutschten. Ja, schau ruhig her! Das hältst du nicht mehr lange aus! Du bist auch nur ein Mann! Ihr Atem ging immer schneller, immer lauter. Sie gab sich Mühe. Und dann, plötzlich, sprang er von seinem Stuhl auf. Wird unangenehm, so da zu sitzen, was? Seine Finger fummelten den schweren Schlüsselbund von seinem Gürtel, ein klobiger Schlüssel glitt leise kreischend in das Zellenschloss und die Tür schwang auf. Man musste ihm zugute halten, dass er noch immer geistesgegenwärtig genug war, die Tür von innen zu verschließen. Aber das war es dann auch schon mit seiner Zurückhaltung. Mit bebenden Fingern öffnete er seinen Gurt und ließ die Hose herunter. Du kannst es ja kaum noch aushalten, Freundchen, was? Mit kehligem Gurren fiel er über die hagere Frau vor ihm her und Jeanny ließ sich bereitwillig darauf ein. Sie gab sich alle Mühe, doch das hinderte sie nicht daran, innerlich ganz kühl zu bleiben. Aufmerksam. Sie achtete auf jede seiner Bewegungen, auf den Klang seines Atems. Und dann - schneller als erwartet - war es so weit. Sie spürte, wie er krampfte. Hilflos für ein paar Augenblicke!
    Jeannys gefesselte Hände schossen ruckartig vor, ihre flinken Finger bekamen den Griff des Entermessers an seinem Gürtel zu fassen. Mit leisem Singen fuhr die Klinge aus ihrer Scheide, nur um einen Herzschlag später mit widerlichem Schmatzen seitlich in seinen Hals zu fahren. Ein Fuß Stahl, breit und scharf und mit beidhändiger Wucht ins Fleisch getrieben. Blut schoss in mächtigen Schwall aus der Wunde, tränkte seine Uniformjacke, ihre weiße Bluse, besudelte ihr Gesicht, ihren Hals, ihre nackte Brust als sie die Klinge wieder heraus riss, nur um direkt ein zweites mal zuzustechen. Jeannys Gesicht war mit einem mal von Hass verzerrt, mit zusammen gepressten Zähnen stach sie wieder und wieder zu, kalt und methodisch und sein hilfloser Leib zuckte unter jedem brutalen Stich zusammen. Für einen Moment lag Schreck in seinen Augen, doch es dauerte nicht lange bis sie brachen.
    Keuchend und mit heftig auf und nieder gehender Brust kämpfte Jeanny sich wieder auf die Beine, das Messer noch immer mit beiden Händen umklammernd. Ihr verächtliche Blick viel auf den halbnackten Leichnam zu ihren Füßen.
    „Wie kann man nur so blöd sein?!", zischte sie halb entrüstet, halb verächtlich und stieß den Fuß unsanft in die Seite des Wachsoldaten, „Das ist der verdammt noch mal älteste Trick der Welt! Und du hässlicher Trottel fällst glatt darauf rein!" Ein weiterer Tritt. „Ich habe euch gesagt, dass ihr mich nicht hängen werdet. Das ihr mich besser gleich umbringt. Aber nein!" Wieder schnellte der Fuß vor. „Ihr seid einfach zu blöd für diese Welt!" Dieses mal traf die Ferse das Gesicht des Toten und zerschmetterte seine Nase. Ein hervorgewürgter Klumpen aus Schleim und Spucke traf ihn als letztes Zeichen der Verachtung. Dann begann Jeanny, wieder um ihre Fassung zu kämpfen. Ein hartes Ringen. Ihr Puls ging hart und schnell, Blut raste heiß durch ihre Adern und sie merkte, wie ihr der Schweiß auf der Stirn stand. Doch es gelang ihr, langsam, ganz langsam wieder einen kühlen Kopf zurück zu erlangen. Klar Denken, das war jetzt nötig! Noch war sie nicht raus aus diesem verdammten Gefängnis. Es galt, rasch und rücksichtslos zu handeln. Aber zuerst mussten diese Fesseln weg! Mit noch immer halb herab hängenden Hosen trippelte sie zu dem herab gefallenen Schlüsselbund hinüber und nach einigem Ausprobieren sprangen die Fesseln um ihre Handgelenke auf. Ein seltsames Gefühl. Es war beinahe ungewohnt, die Hände wieder frei zu haben und die aufgescheuerten Gelenke fühlte sich ohne die eisernen Schellen seltsam nackt an. Doch darum scherte Jeanny sich wenig. Mit der Jacke des Soldaten wischte sie sich grob Blut, Schweiß und sonstige Körpersäfte vom Leib, wobei sie sich Brust und Gesicht nur noch mehr rot verschmierte. Doch auch darauf achtete sie kaum. Mit methodischer Kaltschnäuzigkeit machte sie sich daran, den Wachsoldaten auszuplündern, nahm ihm Gürtel, Degen, Entermesser und den Dreispitz sowie das Kleingeld in seinen Taschen ab und griff sich, als sie die Zelle verließ, auch dessen zurück gelassenes Gewehr. Es war geladen. Gut!
    Wie nun weiter vorgehen? Alleine entkommen, das war unmöglich. Aber ein guter Teil der Crew hatte die Kaperung der Sturmjäger überlebt. Und die würden wohl kaum bereits alle gehängt worden sein. Also gab es hier drin noch ein paar Leute, die ihr helfen würden! Mit dem Gewehr in Händen huschte Jeanny geduckt aus dem Trakt, in dem sie gefangen gehalten wurde, bog nach links ab und hastete einen Gang entlang. Leise und unsichtbar wie ein Schatten und aufmerksam wie ein Luchs. Nein, sie würde sich nicht noch einmal überraschen lassen! Auf der Treppe, die hinab zu den tiefsten Zellen führte, waren Schritte zu führen. Eilends drückte Jeanny sich in die Schatten, doch sie ahnte bereits, dass das wenig bringen würde. Und natürlich, wie konnte es anders sein! Die beiden blaugewandeten Gestalten, die die Treppe hinab kamen mussten natürlich an deren Fuß nach links einbiegen und genau auf sie zuhalten. Alles andere wäre ja auch witzlos gewesen! Es wäre beinahe amüsant gewesen, die Überraschung auf ihren Gesichtern zu beobachten als sie der abgerissenen, blutverschmierten Gestalt in den Schatten gewahr wurden, hätten die Männer nicht beide Gewehre in den Händen gehalten.
    Der einzige Trost war da, dass Jeanny das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatte. Und das sie schon seit Jahren keine Skrupel mehr kannte. Mit der Seelenruhe, mit der ein Metzger einem Schwein die Kehle durchschneidet bog sie den Finger am Abzug des gestohlenen Gewehrs. Ein heller Knall zerriss die Stille in dem finsteren Kerkerkeller, so laut, dass das leise Pfeifen der Kugel und ihr schmatzende Aufschlag ganz darin untergingen. Nur das dumpfe Geräusch des fallenden Körpers drang wieder bis zu Jeanny durch. Zufrieden beobachtete sie, wie der rechte Mann hintüber zu Boden ging. Der andere jedoch überwand die Verblüffung rasch. Zu rasch. Und handelte verdammt geistesgegenwärtig. Der Lauf seines Gewehr ruckte innerhalb eines Herzschlags hinab, genau auf ihre blutverschmierte Brust gerichtet. Verdammt! Das war eine kurze Flucht! In Erwartung des Schmerzes ließ Jeanny sich zu Boden fallen, doch kein zweiter Knall erklang. Nur ein leises Klicken. Für einen Moment blickten sich die Piratin und der Wachsoldat verwirrt an, beide verwundert über das, was da eben geschehen war. Oder eben nicht geschehen war. Jeanny war es, die die Verblüffung zuerst überwand. Mit der Gelenkigkeit einer Wildkatze sprang sie wieder auf die Füße und überwand die Distanz zwischen ihnen mit zwei weiten Sätzen. Ehe er reagieren konnte bohrte das Bajonett ihres Gewehrs sich durch die marineblaue Uniformjacke in seine Brust. Mit noch immer verblüfftem Gesichtsausdruck ging er zu Boden.
    „Wie kann man nur so blöd sein!", gab Jeanny der eben durchstandenen Todesangst zischend Luft, „Wie kann man nur so unglaublich dämlich sein!" Abermals ließ sie dem bestiefelten Fuß freien Lauf. „Mit einem ungeladenen Gewehr herum laufen! Unfähiger Bastard! Vertrottelter... Scheiße!"
    Im Torbogen, der zu einem weiteren Zellentrakt führen musste, war ein weiterer Soldat erschienen, ein grimmig wirkender Kerl mit graudurchsetztem Bart, den der auf seinem Gesicht tanzende Fackelschein noch grimmiger wirken ließ. Dieser Kerl wirkte wirklich nicht wie ein Vollidiot. Allein das Gewehr in seinen Händen sprach Bände. Der scharfe Knall der Waffe erklang im selben Moment, in dem Jeanny sich zur Seite warf. Brennender Schmerz schoss durch ihren linken Oberarm als die Kugel sich durchs Fleisch fraß. Das Glück, dem tödlichen Treffer um ein Haar entronnen zu sein konnte Jeanny jedoch nicht wirklich genießen. Die Wucht des eigenen, verzweifelten Sprungs schleuderte sie gegen die harte Mauer des Ganges und trieb ihr die Luft aus den Lungen und die Tränen in die Augen. Sie sackte daran hinab und entging so um Haaresbreite dem Bajonettstoß des nun zum Angriff übergehenden Soldaten. Dem folgenden, auf ihre Stirn zielenden Hieb mit dem Kolben entging sie jedoch nicht mehr. Ihr Kopf wurde auf den harten Steinboden geschleudert und für einen Moment sah Jeanny Sterne. Ein schwerer Stiefel wurde auf ihre Brust gestemmt, drückte sie zu Boden und vor ihrem Gesicht blitzte undeutlich durch den Schleier aus Blut und Tränen das Bajonett auf. Doch dann machte der Mann einen Fehler. Einen wirklich blöden Fehler! Er tötete sie nicht. Vielleicht hielt er sie für erledigt, vielleicht wollte er die flüchtige Gefangene einfach nicht dem verdienten Galgen vorenthalten. In jedem Fall stieß er nicht zu. Und das war sein Fehler! Denn wenn er annahm, dass Jeanny sich nun ergeben würde, dann irrte er sich gewaltig. Das Entermesser flog in ihre Linke und ehe er reagieren konnte bohrte die Klinge sich in seinen Schenkel. Er schrie auf, taumelte, traf mit dem Bajonett nur Stein statt ihres Kopfes und dieser Augenblick genügte ihr um sich unter seinem Stiefel hervor zu winden. Noch halb im Liegen riss sie den erbeuteten Degen aus der Scheide, schlug ihm eine hässliche Wunde in die Flanke. Und dann, während er vornüber stürzte, blitzte der graudurchsetzte Bart zu nahe bei Jeanny auf. Sie dachte gar nicht darüber nach, was sie tat. Sie sah nur dieses Silber durch ihre tränenden Augen und stieß zu. Das Entermesser drang bis zum Heft unter seinem Kinn ins Fleisch. Die Klinge brach in der Wunde als er auf den Boden prallte und noch ein letztes mal zuckte. Dann war alles still.
    Jeanny lag schwer atmend zwischen den Leichen der drei Männer, in einer sich stetig ausbreitenden Lache aus Blut. Noch am Leben! Am Leben und frei! Sie hatte kaum selbst damit gerechnet. Sie hatte einen harten Zoll entrichtet. Blut sickerte aus ihrem Arm und aus der Platzwunde auf der Stirn, ihr Kopf dröhnte als würden tausend Männer über ihn hinweg marschieren und nur ganz langsam klärte sich ihr Blick wieder. Doch sie lebte! Das war alles, was zählte. Mit schmerzenden Gliedern kam sie wieder auf die Beine. Den blutigen Degen in der Hand wankte sie zu dem Torbogen hinüber, aus dem der Bärtige erschienen war. Trat in einen weiteren Zellentrakt, demjenigen, in dem sie gesessen hatte nicht unähnlich. Öllampen an den Wänden, eiserne Gitterstäbe, die auf einer Seite des Raumes kleine, leere Zellen abtrennten. Und vor der hintersten Zelle ein umgekippter Stuhl, auf dem der Bärtige gesessen haben musste. Und in der Zelle selbst eine in der Ecke kauernde, bullige Gestalt. Eine Gestalt, die Jeanny das erste ernst gemeinte Lächeln seit anderthalb Wochen aufs Gesicht trieb. Sie löste den Schlüsselbund vom Gürtel während sie auf die Zelle zuwankte.
    „Hallo, Schwarzer Dämon!", grüßte sie mit schiefem Lächeln durch die Gitter hindurch.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 13.08.2011, 14:42


    In einer Einzelzelles der untersten Verliese saß eine kleine, zierliche Gestalt, die Unwissende wohl niemals an einem solchen Ort vermuten würden. Emily Thord hätte so ein hübsches Mädchen sein können, dem Männer reihenweise hinterherliefen, doch ihr Ruf in diesen Gebieten war so im Arsch, dass die Meisten wohl eher schreiend weglaufen würden. Alles Weicheier, keine echte Männer, kastrationswürdig.
    Emily saß einfach nur in ihrer Zelle am Boden, die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen und wartend. Die Haare bedeckten die Augen, was sie eher wie eine Dämonin als einen Menschen wirken ließ. Und sie hatte einen teuflischen Plan ersonnen, um hier rauszukommen. Männliche Wesen waren alle gleich, so manipulierbar. Muskeln statt Hirn.
    Dann wurde die Tür geöfffnet und ein alter Soldat mit einem gewaltigen grauen Vollbart, dick und groß, trat ein. Am markantesten jedoch war der Verband um sein rechtes Auge. "So, hier ist dein Fraß, du Stück Dreck!", grollte er und leerte eine Schale mit Haferbrei vor ihr auf dem Boden aus.
    "So behandelt man keine Dame!", empörte sie sich und zeigte anklagend auf die Sauerei.
    "Tse...", grollte der Alte. "Als ob ich eine Hure wie dich als 'Dame' betrachten würde!"
    "Sie hat aber Recht, Sir!", sagte der junge, brauhaarige Soldat, der hinter dem alten Fettsack stand. "Man könnte sie glatt für eine Prinzessin halten!"
    "Helft mir, oh Retter!", rief Emily theatralisch. "Dieser Rüpel ist zu viel für mich!" Sie konnte förmlich sehen, wie der junge Soldat dahinschmolz.
    "Nimm dich bloß in Acht, Junge!", grollte der Ältere. "Dies ist Emily Thord, das gerissenste Miststück, dass mir jemals begegnet ist. Diese Masche hat sie letzte Woche auch bei mir versucht und als ich ihr fast schon verfallen war, schnappte sie meinen Dolch und stach mir das Auge aus! Zum Glück konnte sie überwältigt werden und ich wurde gerettet!"
    "Was, aber das kann doch nicht sein!", rief der andere Soldat schockiert. Langsam kam er näher und sah sie genau an. "Das ist ein Engel."
    "VORSICHT!", brüllte der Ältere, als Emilys Hand vorschnellte und nach der Waffe des jungen Mannes griff. Blitzschnell war der Alte bei ihr und hatte sie am Hals gepackt und zu sich hochgezogen. "Versuchs gar nicht erst, du Schlampe! Man sollte dir das Genick brechen und den Haien zum Fraß vorwerfen!" Brutal stieß er sie von sich, dass Emily auf den Boden krachte, direkt mit dem Gesicht in ihr Essen. Es war so unwürdig. Verfluchtes Rechtssystem, das die Reichen bevorzugte und Räuber nicht duldete! Aber sie würde hier rauskommen und wieder ganz von vorne anfangen! Jawohl!
    "Komm, Junge!", sagte der Alte und schleifte den geschockten Jüngling nach draußen, dann verschloss der sorgsam die Tür. "Wir finden eine für dich, die besser aussieht und netter ist."
    Emily sah angewidert den Haferbrei am Boden an. Eigentlich würde sie das niemals essen, doch nachdem sie schon vier Tage das Essen ausgeschlagen hatte, dass dieser widerliche Bastard ihr auf eben diese Weise serviert hatte, wurde es immer verlockender. Sie musste sich wirklich beherrschen, um diesen Dreck am Boden nicht zu essen. Doch in einem schwachen Moment packte sie begierig Haferbrei und schob ihn sich in den Mund...

    513 Wörter



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 13.08.2011, 15:25


    Phillip spürte, wie ihn zwei Wachen durch einen kalten Gang schleiften. Sein ganzer Körper schmerzte nach der "Sonderbehandlung" durch die imperialen Wachen auf seine Heimatinsel und der Schiffsreise hierher zur Gefängnisinsel. Er hatte bereits ein flaues Gefühl im seiner Magengegend gehabt, als er erfuhr, dass Tobis engsten Freunde, seine zwei Brüder sowie sein Vater ebenfalls auf dem Schiff mitfahren würden. Jedoch hatte er sich nicht vorstellen können, dass die zwei Tage auf See ihm wie zwei ganze Wochen vorkamen. Während dem letzten "Gespräch" der Familienangehörigen mit Tobis Mörder, also ihm, musste er dann scheinbar das Bewusstsein verloren haben. Nun, da die Wachen merkten, dass er wieder bei Bewusstsein war, stießen sie ihn auf den Steinflur.
    "Hoch mit dir, Abschaum." meinte einer der beiden, während er Phillip einen Tritt in die Seite verpasste. Keuchend kam dieser langsam wieder hoch und wurde von den beiden weitergetrieben. Bei jedem seiner Schritte klirrten seine Handschellen. Ebenso, wenn er strauchelte und hinfiel und ihn eine der Wachen wieder trat, oder, als sie der Tritte müde waren, auch schon mal den Gewehrkolben dafür benutzen. Nach einigen weiteren Gängen kam er endlich bei seiner Zelle an. Die Wachen schlossen die Tür auf und stießen ihn hinein. Phillip blieb einige Zeit am Boden liegen, zum einen, um wieder etwas Luft schnappen zu können und zum anderen, um die Kühle des Bodens zu genießen, die ihn seine blauen Flecke und Blutergüsse, die er am Oberkörper hatte beinahe vergessen ließ. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob er sich und setzte sich mit seinem Rücken in die Ecke, die seinen Mithäftlingen, die er in der Zelle ausmachen konnte gegenüber lag.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 13.08.2011, 15:43


    Überraschenderweise für die Wachmannschaft hatte sich Mao, genannt der "Schwarze Dämon", für einen Piraten erstaunlich ruhig verhalten. Während die anderen Gefangenen zumeist irgendwelche lächerlichen Fluchtversuche unternahmen oder aber ihr Leid lautstark hören ließen, schien das alles an dem Hünen vorbei zu gehen. In den anderthalb Wochen war kein Laut über seine Lippen gekommen. Mao hatte nur in seiner Zelle gesessen und sich nicht bewegt, außer zum Essen oder um sich zu erleichtern. In den ersten paar Tagen hatten sich einige der Wachmänner noch einen Spaß daraus gemacht ihn durch die Gitterschläge zu schlagen oder zu provozieren. Aber nachdem nicht einmal die schlimmsten Beleidigungen Wirkung irgendeiner Art gezeigt hatten, ließen sie es doch bleiben.
    Nur langsam drangen die ersten freundlichen Worte seit fast zwei Wochen zu Mao vor.
    "Hallo, schwarzer Dämon." Begleitet vom schönsten Geräusch, dass es in diesem Moment geben konnte, dem metallischen Knirschen der Schlüssel, die im Schloss gedreht wurden.
    "Hallo, Käpt'n." Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sich Mao und trat durch die offene Zellentür.
    "Ich wusste, dass Sie es schaffen würden sich zu befreien." Maos Lächeln blitzte auf, wie eine Mondsichel in der Nacht. Und der Käpt'n hatte sich sogar schon bewaffnet. Gut, das war sehr gut.
    "Es hat einen Großteil unserer Mannschaft erwischt, Käpt'n. Wie sind deine Befehle?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 13.08.2011, 15:50


    1200+

    Der kleine Nirini Jita saß wie ein Großteil der Leute die in der Zelle in welcher er festgehalten wurde halbwegs reglos an der Wand und lies diese Tortur über sich ergehen, in der es hieß kaum was zu essen, die ersten oder stärksten schnappten sich logischerweise am schnellsten die Mahlzeiten, schlecht zu schlafen, kalter Steinboden war echt verdammt ungemütlich, und wenigen Worten. Kurz vor der eigenen Hinrichtung waren wohl nur die wenigsten Gesprächen gegenüber aufgeschlossen und auch wenn Yonja jetzt schon einige Zeit hier war und noch nicht mit gebrochenem Genick in irgendeinem Massengrab lag, oder direkt in die Fluten geworfen wurde, so ging das Gefühl bald doch aus der Zelle geholt zu werden nicht weg. An der gesamten Situation gab es wohl halbwegs wenig schön zu reden, denn auch wenn er immer noch mit ein paar Mitgliedern seiner aktuellen Crew eingesperrt war, diese würden auch bald hingerichtet sein, und dann war er mal wieder allein... wenn auch allein unter anderen Gaunern und Halsabschneidern. Es waren um die 10 armen Bastarde mit ihm eingesperrt, und täglich wurden ein bis zwei abgeholt. Klar, manchmal kam ein neuer armer Teufel dazu, aber die Tendenz ging eher gegen null als nach oben. Außer sie bekamen noch ein ganzes verdammtes Piratenschiff in die Finger, ohne dass sie die ganze Crew abschlachten. Yonja seufzte stumm, und lehnte seinen Hinterkopf an die ungemütlich raue Steinwand. Wenn er nicht bald hier raus kam würde er verhungern, aber wenigstens war ihm dieser Zustand nicht fremd, weswegen er im Gegensatz zu ein paar anderen Leuten in der Zelle wesentlich besser mit der Situation klar kam. Waren vermutlich besser aufgewachsen als er, mit Haus und Hof, solchen Sachen, unter solchen Umständen setzte man eher ne weiche Schale an. Aber was wollte er schon über die anderen Kerle hier schließen? Er kannte sie ja kaum. Und wenigstens waren die Wärter so freundlich keine Weiber in einen rein männlich besetzten Kerker zu schmeißen, so ein arme Ding würde kaum eine Stunde hier sein, bevor sie schon das erste mal belästigt wurde, bis es dann richtig zur Sache ging würde wohl kaum noch etwas mehr Zeit vergehen.
    Aber Yonja war echt sauer. Die Tatsache eingesperrt zu sein, als auch die bald hingerichtet zu werden wurmten Yonja gar nicht so sehr, sein eigentlicher Unmut ergab sich daraus, dass einfach mal ein Großteil seiner Leute beim Kampf ums Schiff massakriert wurden, und die Überlebenden nun nach und nach ebenfalls erhängt wurden. Verdammtes Pack auf den Gefängnisinseln, sollte sie doch ein Leviathan verspeisen, würde ihnen nur recht geschehen. Oder es kommt gleich eine dieser riesigen Seeschlangen aus den Fluten geschossen und verspeiste einen Wächter nach dem Anderen. Aber jetzt ging wohl etwas die Fantasie mit dem Nirini Jita durch. Er hatte zwar schon öfter von solchen Kreaturen gehört, aber ehrlich, so recht an sie glauben konnte er nicht. Es gab einfach keine Beweise, und solange so etwas fehlte würde er einfach nicht dran glauben können. Und da er sowieso bald starb setzte er nicht wirklich darauf in den nächsten paar Tagen noch einen Beweis für die Existenz von Seemonstern zu erhalten. Ansonsten störte den Jungen Mann noch, dass in dieser verdammten Zelle kaum Arbeit, keine Befehlsgewalt, und überhaupt, keinerlei Aktivität zu finden war. Das war zum verrückt werden! Er brauchte einen Mopp, allein der Gestank nach Scheiße, Urin und Blut machte einem zu schaffen! Mopp, Eimer, Wasser, dann würde einmal durch den kompletten Raum wischen, damit es hier wenigstens ein wenig erträglicher war, und man nicht das Gefühl hatte lebendig zu verfaulen. Ein Lappen. Ein einzelner sauberer Lappen, und vielleicht ein wenig Wasser, das würde ihm auch schon genügen, damit könnte er wenigstens die Wände ein wenig säubern. Verdammte Kacke, wenn es sein muss würde er auch eine dumme Bürste nehmen und die Ritzen im Boden putzen, Hauptsache er bekam was zu tun! Echt, er wurde langsam verrückt in diesem Loch!

    Als seine Crew vor ein paar Tagen hier eingeliefert wurde war es ihm an sich noch ganz gut ergangen. Er hatte sich gewehrt und hatte verloren, aber wenigstens hatte er sich gewehrt. Jetzt konnte er sich nicht ein mal wehren. Sie waren teils abgesondert, teils zusammen eingepfercht worden, der oberste Maat, Kapitän und solche Ränge, die waren allein eingesperrt, einfache Soldaten zusammen in unterschiedlich großen Räumen mit irgendwelchen Mitgefangenen, damit keine großen Pläne geschmiedet werden konnten. Die Vermutung das so Pläne unterbunden wurden war natürlich absurd, wenn man eingesperrt war versuchte man logischerweise immer irgendwie zu entkommen, aber ohne einen kühlen überlegenden Kopf war es eher unwahrscheinlich das die Pläne Erfolg hatten. Außerdem wurden die aktivsten Denker am schnellsten aus den Zellen geholt um hingerichtet zu werden, was Yonja halbwegs früh gemerkt hatte, weswegen er sich nun weitesgehend aus den haarsträubenden Diskussionen heraushielt. Sollten die alle doch verrecken, wenn sie einen so auffälligen Todeswunsch hatten. Tag um Tag war eigentlich nie etwas passiert, er wusste eigentlich gar nicht so genau wie viele Tage überhaupt vergangen waren, und Nacht um Nacht wiegelte sich der Tatendrang in Yonja weiter auf. Bald würde er dem Wachmann an die Kehle springen. Dumm nur, dass der Kerl erstens an der Wand gegenüber stand und zweitens, dass die Wächter, wenn sie Essen brachten die Tür nicht öffneten, oder wenn sie das doch machten nur mit Bewachung und gezogenen Gewehren, und der Kerl Drittens ganz genau aufpasste was passierte. War schließlich sein Job... rumstehen...

    Wieder ein mal verging eine gefühlte Ewigkeit, bis endlich irgendetwas geschah. Man hörte immer mal wieder Schritte, Rufe, Befehle, vereinzelte Stöhner, allem Anschein nach ein neuer Gefangener, und während das auftreten der Panzerstiefel auf dem kalten Steinboden immer lauter wurden richteten sich immer mehr Blicke auf um zu sehen was da passierte. Etwa fünf Minuten später traten zwei weitere Wächter an die Zelle und stießen einen neuen Jungen in den Raum. Er sah noch verdammt jung aus, der Shumalanier, und bei seinen ganzen Blessuren auch nicht all zu gesund, aber an sich verloren die Meisten schnell wieder das Interesse an dem Kerl, während dieser sich endlich aus der ganzen Kacke aufrichtete und in eine Zellenecke schob. Spätestens mit dem Moment verlor auch Yonja sein Interesse, und lenkte seinen Blick an eine freie Wand. Um irgendeinen unsinnigen Zeitvertreib zu haben zählte er Mauersteine. Der Neuankömmling würde es nicht leicht haben, Essen würde er nur ganz selten sehen, so wie er aussah, aber da er gerade die einzige neue Attraktion war ruhte zumindest ein gewisses Interesse auf ihm, auch wenn keiner offen irgendwas sagte, und er selbst schien auch nicht sehr heiß darauf zu sein ein Gespräch zu beginnen, so wie er in seiner Ecke hockte. In dem Abschnitt den Yonja erkennen konnte waren irgendwas um die 30 Mauersteine gewesen. Wahnsinnig interessant. Der Blick des Nirini Jita glitt zu Boden, während er hoffte, dass der ganze Mist bald zuende sei. Tot oder lebendig, wenn er nicht bald hier raus kam, er würde es provozieren. Es gab genug Möglichkeiten von den Wachen aufgeknüpft zu werden, und wenn er sich Mühe gab, dann würde er wenigstens einen Moment die frische Seeluft schmecken, die den Innenhof belebte, in dem er gehängt werden würde. Das würde ein wahrer Segen werden, und wenn er auch bald sein Leben verlieren würde, er hätte ein paar letzte, schöne Momente gehabt.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.08.2011, 16:59


    Das war es, was Jeanny so an ihrem Ersten Maat mochte. Er war kein Mann vieler Worte. Jemand, der wusste, was getan werden musste und sich allein auf das konzentrierte. Ein anderer hätte sie mit Fragen überstürzt, wie es ihr gelungen war, zu entkommen, aber nicht Mao. Ein anderer hätte voller Sorgen auf all das Blut gestarrt, dass sie bedeckte und das nur zum Teil fremd war, doch Mao wusste gut, wie viel eine Frau aushalten konnte ehe man sich ernsthaft um sie Gedanken machen musste. Mao war der Mann, den sie brauchte, um hier raus zu kommen.
    "Ich dachte, es wäre ganz schön, wenn mich jemand einfach mal wieder in den Arm nehmen und ganz fest drücken würde...", erwiderte sie dennoch zynisch, nur um einen Herzschlag später von der Wehmut überkommen zu werden. Sie hatte das nur so daher gesagt, aber wenn sie so drüber nachdachte wäre das wirklich mal ganz schön. Es war lange her, dass jemand sie im Arm gehalten hatte und sie sich voll und ganz fallen lassen konnte. Aber sowas geschah nunmal nicht häufig, wenn man Kapitän einer Piratenmannschaft war. Doch dann schüttelte sie kurz den Kopf und die Wehmut gleich mit ab. Als sie den Mund erneut öffnete war ihre Stimme gewohnt kalt und befehlsgewohnt. Wenn auch ein wenig matt. Sie fühlte sich so müde. Müde und kaputt.
    "Wir gehen da hoch und bringen ein paar thurmische Bastarde um. Dann brechen wir ein paar Zellen auf, befreien eine Crew und kapern ein Schiff, mit dem wir schon hier abhauen. Draußen liegen Waffen, aber die müssen erst noch geladen werden..." Dass die Waffen zwischen drei Toten im Blut lagen erwähnte sie nicht. Einerseits, weil es nicht zählte. Andererseits, weil der Erste Maat das, was dort draußen vor sich gegangen war, wohl kaum hatte überhören können.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 13.08.2011, 17:21


    Der von Ihnen eingegebene Text enthält: 459 Wörter

    Yango sass in seiner Zelle, alleine. Nicht weil er so eine grosse nummer wie ein Kapitän oder so war, sondern schlicht und einfach weil er sich mit den anderen insassen angelegt hatte die im krum gekommen waren. Es war die einfachste lösung ihn in einzehaft zu stecken.
    Er bildete sich nichts darauf ein das er alleine war, doch er hätte sich für nichts auf der Welt sich herumschupsen lassen, weder von den Wachen noch von den anderen Gefangenen. Ruhig sass er im schneidersitz in seiner Zelle und schien eine art Meditation auszuüben. doch das war nur show, es sollte so aussehen, in wirklichkeit war Yango völlig bei sinnen und achtete auf jedes geräusch. er hörte die schritte zweier Wachen die an seiner Zelle vorbeigingen und die Treppe gleich daneben hinuntergingen. Er Wusste das dort unten nur die hochrangigsten verbrecher eingesperrt waren, Offiziere, Bandenführer oder andere besonders gefährliche Verbrecher die alleine schon sehr gefährlich waren. Klar zu dieser kategorie gehörte er nicht, er war alleine weil man durch die gestrigen hinrichtungen genug platz hatte und sich die wachen so ärger ersparten. diese Zelle hatten auch keine Ketten an den Wänden oder im Boden, statdessen hatte man ihm eine Eisenkugel mit einer Kette am Bein befestigt. Yango war es sich gewohnt schwere dinge zu tragen und konnte die kugel problemlos heben, doch das tat er natürlich nicht vor den Wachen. Mitlerweilen waren die schritte wieder gleichmässiger, sie waren bereits unten angekommen, Yango konnte sie fast nicht mehr hören, als plötzlich ein Schuss die stille zerriss und ihn aufschrecken lies. Was war da passiert? er blickte sich um, doch anscheinend hatte nur er den Schuss gehört weil er direkt an der Treppe war, die anderen gefangenen und, was noch wichtiger war, die Wachen hatten anscheinend nichts gehört. er versuchte zu lauschen aber die treppe ging tief runter so das er nur verstümmelte geräusche hörte, vieleicht von einem Kampf... dann doch ein weiterer schuss, leiser als der letzte, also weiter entfernt, doch was dann passierte konnte Yango nicht hören. was war da unten los? ein fluchtversuch? wie auch immer bald würde er klarheit haben, wenn jemand versuchen würde die treppe hochzuschleichen war es ein fluchtversuch... doch hier unten patroulierte eine Wache, zwei waren an der Treppe zur nächsten ebene und eine kam regelmässig alle 15 minuten die treppe hinunter und machte einen kurzen rundgang. die ausbrecher müssten riesiges glück haben um den wachen nicht in die arme zu laufen... es sei den Yango würde sie warnen, doch er haderte noch ein wenig ob er das auch wirklich tun sollte, doch andererseits würde er sonst wohl schon bald am galgen baumeln... kein sehr guter tod für einen Krieger. Also behielt Yango die treppe im Auge falls wirklich gefangene ausbrechen wollten um sie rechtzeitig zu warnen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 13.08.2011, 17:44


    601 Wörter

    Im Schneidersitz hockte Orisha in ihrer Zelle. Leise murmelte sie fremde Worte in die vor den Mund gefalteten Hände. Die Haare waren zerzaust und struppig, Dreck klebte auf ihrer dunklen Haut und gab der Priesterin das Aussehen eines Wilden. Leicht wippte sie vor und zurück, beschwörend die Worte murmelnd.
    Dann, ganz unvermittelt, ließ sie die Hände fallen, öffnete die Finger und ließ eine handvoll kunstvoll geschnitzter Knochen auf den kalten Steinboden fallen. "Leid und Schmerz." murmelte Orisha leise. Die Knochen erzählten ihr immer wieder das Gleiche. Leid und Schmerz haftete diesen Gemäuern an. Es sickerte aus den Ritzen und Fugen, verbreitete sich wie stinkender, erstickender Dunst in all den Zellen aus und erstickte seine Insassen.
    Und doch war etwas anders. Die Knochen, sie langen anders als üblich. Noch immer vermag kaum etwas anderes als schlechte Energien ihre Positionen und Bezüge zueinander merklich zu beeinflussen. Aber es kündigte sich etwas an. Eine Veränderung, ein Ereignisse von dem viele betroffen sein werden und das jetzt schon begonnen hat.
    Ihr Blick viel auf einen einzelnen Knochen, er war etwas abseits gerollt. Aus dunklen Höhlen blickte sie in das Antlitz des Totenschädels den dieser Knochen darstellte. Ein Lächeln zog an Orishas Mundwinkeln. Der Tot hatte wieder Einzug in dieses Gemäuer gehalten. Schnell klaubte sie die Knochen zusammen, murmelte leise ihre beschwörenden Worte ehe die Knochen aus ihren Händen vielen.
    Aufmerksam betrachtete sie die Knochen vor ihren Beinen. „Eine Frau.“ Murmelte sie leise und betrachtete die Knochen. Eine Frau war es die im Auftrag des Todes handelte. „Du bist anders.“ Mit der Hand fuhr sie die Knochen ab, hielt hier und da über einem Inne. Die Knochen lagen selten eng beieinander, nein, von körperlicher Größe war diese Frau nicht. Doch der Tot stand ihr zur Seite, der Schädel bewies es. Wieder lag er in der Mitte, wieder blickten seine leeren Aughöhlen an die Decke.
    Orisha leckte sich über die rissigen Lippen. Ihr war die Bedeutung der Knochen nicht gänzlich bewusst. Diese Frau, sie war hier auf der Insel und sie würde etwas verändern. Doch was? Ja auf welcher Seite stand sie überhaupt?
    Ein Schuss hallte durch den Gang. Sofort sprang Orisha auf die Beine und klaubte die Knochen von den kalten Steinplatten. Sorgsam hütete sie die kleinen Stücke in den Händen während sie zu dem schmalen Sichtschlitz der Tür eilte. Der harte Schlag eines Knüppels ließ sie noch immer humpeln. Mögen die Götter des Leides ihnen schreckliche Qualen bringen!
    Durch den schmalen Schlitz ließ sich nur wenige Meter des Ganges übersehen. Ein weiterer Schuss hallte durch den Gang, gefolgt von den Geräuschen eines Kampfes. Danach, Stille.
    In der Dunkelheit ihrer Zelle schürzte Orisha die Lippen. Die Soldaten konnten nicht gewonnen haben, sie würden lautstark Verstärkung rufen und nicht in Stille verbleiben.
    Mit angehaltener Luft lauschte Orisha. War da eine schwere Zellentür die geöffnet wurde?
    Wieder hob sie die Knochen vor ihren Mund und murmelte ihre Worte. Die Knochen hatten es nicht gerne einfach so in den Beutel gesteckt zu werden. Die fremden Worte die ihr die Mutter so lange gelehrt hatte sollten die Geister beschwichtigen und ihnen Ruhe in der Abgeschiedenheit des Beutels verschaffen.
    Bis auf einen Knochen verstaute sie alle wieder. Nur den Totenkopf hielt sie weiter in den Händen. Zwischen den Fingerspitzen hielt sie die Knochenfratze vor ihr Gesicht, murmelte einige Worte ehe sie sich auf die Lippe biss und den Knochen kurz auf die Wunde drückte.
    Leise setzte sie sich wieder auf den Boden und fing ein leises Lied an.
    Der Totenschädel klemmte im Sehschlitz, ein einzelner Tropfen Blut rann zwischen den Augenhöhlen hinab und Orishas Lied drang leise in den Gang hinaus.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 13.08.2011, 19:44


    Der Käpt'n sah nicht wirklich gut aus, aber sie war Jeanny Forvell. Die härteste Frau auf der Parava. Nichts und niemand konnte Jeanny Forvell brechen. Und die Ansicht draußen bestätigte das. Drei tote Wachen. Ziemlich tot, nach all dem Blut zu schließen. Mao griff sich eine Lanze, die eine der kleineren Wachen zusätzlich zum Gewehr bei sich hatte. Schusswaffen waren nicht sein Ding. Die meisten waren ohnehin zu klein für ihn. Trotzdem nahm Mao noch ein Gewehr mit, bevor er zum Käpt'n zurückkehrte.
    "Du bist'n besserer Schütze, Käpt'n. Ich gehe vor."
    Der Käpt'n sah wirklich nicht gut aus. Mao öffnete eine Tür. Im nächsten Raum waren ein paar Gefangene, aber keine Wachen.
    "Alles frei. Nur ein paar Gefangene."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.08.2011, 21:40


    Jeanny legte keine Eile an den Tag als sie Mao folgte. Warum auch? Was würde es schon bringen, sich jetzt zu beeilen? Wenn die Wachsoldaten irgendwas von dem, was hier unten vorgefallen war, mitbekommen haben sollten, dann waren sie so oder so erledigt. Gegen die Übermacht, die dann gegen sie stehen würde, hätten sie keinerlei Chance, unverschämtes Glück - wie es Jeanny immer wieder widerfuhr - hin oder her. Und wenn man nichts mitbekommen hatte, dann war es absolut gleich, wann sie weiter kommen würden. In aller Seelenruhe trennte Jeanny mit dem Entermesser des saubersten Ärmel, den sie finden konnte, von der Uniformjacke eines der drei Toten, zerschnitt ihn in ordentliche Streifen und legte einen Verband um die Wunde am Arm, wo die Kugel ihr das Fleisch zerrissen hatte. Sie hatte einige Übung darin, Verbände anzulegen, auch bei sich selbst. Erst, als sie mit dessen Sitz zufrieden war folgte sie Mao durch den dritten und letzten Torbogen hier unten in den dritten Zellentrakt. Mit raschem Blick erfasste sie das Bild, das sich ihr bot. Vier Zellen entlang der linken Wand, ein unbesetzter Tisch mit zwei Stühlen an der Rechten, zwei halb herunter gebrannte Fackeln in den Wänden. Zwei der Zellen waren belegt, die, die am nächsten zum Torbogen lag und die am weitesten entfernte, am anderen Ende des Ganges. In ersterer saß eine junge, blonde Frau, der Jeanny wenig mehr Aufmerksamkeit widmete, als dass sie schweigend ihre Zellentür aufschloss. Die Gestalt in der hinteren Zelle war da schon interessanter anzusehen. Sie mochte ein wenig jünger als Jeanny sein, doch das fiel der Piraten bei den Shumalanern immer schwer zu sagen. Dunkles, verfilztes Haar umrahmte ein schmales Gesicht mit vollen Lippen. Doch viel interessanter war der Schmuck, den die junge Frau trug.
    "Du bist eine Voodoopriesterin", stellte Jeanny fest, sich wie üblich weigernd, Fremde zu siezen und direkt zum Du übergehend. Es war auch keine Frage. Eine Feststellung, mehr nicht. Ein leises Klicken ertönte als das Schloss der Tür aufsprang.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 13.08.2011, 22:11


    In einer Zelle zu sitzen war langweilig. Auch für Manuel Escard, Crewmitglied Jeanny Forwells, kürzlich ergriffen und wegen Piraterie ins Gefändnis geworfen. Der Kerker war finster und feucht, das Essen war die Bezeichnung kaum wert und die Gesellschaft bestand aus Abschaum wie er selbst es war. Also fühlte er sich fast wie zuhause. Fast. Der Seewind unterschied sich von der dumpfen, drückenden Luft der Zelle doch erheblich, und der Käfig, den die Gitterstäbe zwischen Decke und Boden bildeten, schränkte auch die Freiheit unangenehm ein. Aufgrund dieser Unannehmlichkeiten hatte Manuel nicht vor, noch lange die Gastfreundschaft der imperialen Einrichtungen zu beanspruchen. Die letzten Tage hatte er an Ausbruchsplänen gefeilt. Das Hauptproblem an der Sache war allerdings dass Manuel kein besonders geduldiger Mensch war. Jedes Mal wenn ein Plan ansatzweise am reifen war überwältigte ihn die Frustration wegen kleiner Fehlschläge und trieb ihn nicht nur dazu, den ganzen Plan als nutzlos aufzugeben, sondern auch mindestens einen Mithäftling zusammenzuschlagen. Bisher keinen, der zur Crew gehört hätte, allerdings. Das letzte Mal allerdings hatte er sich einen herausgepickt, aber der war ascheinend mit zwei seiner Kumpane verhaftet worden. Nicht, dass die es geschafft hätten, ihn fertigzumachen - sie waren ganz offensichtlich keine Matrosen gewesen - aber ein paar Prellungen und eine blutende Lippe hatte Manuel sich eingefangen, als er ihnen gezeigt hatte, wer hier der harte Junge war. Nicht, dass der Kick auch nur halb so befriedigend gewesen wäre wie wenn er sie mit dem Messer ermordet hätte ... Dennoch, es war scho ngut genug zu sehen, wie die Männer sich in eine Ecke verkrochen hatten und sich ihre Wunden leckten. Leise, wie ihnen Manuel wärmstens empfohlen hatte, und so viel wussten sie anscheinend auch schon von Gefängnissen: Sicher würde Manuel verlegt werden, wenn sie ihn verpfiffen, aber ihre Achtung wäre sowohl bei den Gefangenen als auch bei den Wärtern mehr als hinüber. Und er selbst hatte darauf geachtet, nicht allzu laut vorzugehen, um keinen der gelangweilten Wachposten zu alarmieren. Allerdings hatte seine Sucht nach Gewalt dazu geführt, dass jetzt alle anderen Häftlinge gegen ihn Front machten. Noch griffen sie ihn nicht an, aber er war alleine in einer Ecke des Käfigs, während sie sich in der anderen zusammenrotteten. Diejenigen zumindest, die Angst vor ihm hatten. Einige, bullige, starke und zähe Seeleute, Matrosen oder auch andere Piraten, wussten genau, dass Manuel nur Schwache angriff. Sie hatten keine Angst vor ihm weil es sich für ihn nicht rechnen würde einen von ihnen anzugreifen.
    Also blieb nur zu warten, bis etwas Neues geschah, bevor sie alle an den Galgen kamen. Und Manuel war sich ziemlich sicher, dass etwas geschehen würde. Sie waren die Crew von Forwell, der abgebrühtesten Piratin der Parava, und dies war nicht das erste Gefängnis, in dem sie einsaßen. Wo die anderen allerdings geblieben waren war ihm nicht klar. Am Anfang hatte er genau mit angesehen, wohin wer gebracht worden war, aber viele, darunter auch Jeanny und derjenige, der bei einem Ausbruch wohl am nützlichsten wäre, der schwarze Riese Mao, waren eine Treppe weiter hinuntergebracht worden. Also würden sie von dort kommen, wenn sie sich endlich befreit hätten. Jeanny war eine bessere Pläneschmiedin als er ...
    Gedämpft hallte der Knall einer Muskete durch die Gefängnisanlage. Offensichtlich von unten. Wahrscheinlich von Jeanny - und hoffentlich von ihr, und nicht an sie. Auf jeden Fall war irgendjemand aus seiner Zelle raus, und das war besser, als wenn jemand nicht aus seiner Zelle raus war. Die Wärter auf seiner Ebene schienen nichts mitbekommen zu haben. Sie unterhielten sich laut, während sie mehr schlecht als recht die Zellen im Auge behielten. Überhaupt schienen nur wenige den Knall bemerkt zu haben. Aber Manuel war bereit ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 13.08.2011, 22:15


    "Sie sagten ihr würdet kommen." mit einem Lächeln blickte Orisha auf die Knochen vor sich, doch nun wo die Zellentür offen war klaubte sie die Stücke zusammen und verstaute sie wieder. Mit den Händen half sie sich auf und trat vor Jeanny und musterte sie mit schwer zu deutendem Blick. "Ja, die Geister sprechen zu mir." selbst nutzte sie das Wort Voodoo nur selten. Zu Viele dachten gleich an böse Magie. Ihr Blick blieb am Arm ihrer Gegenüber hängen. So wie die Knochen es sagten, ihr haftete der Tot an. Mit einem leichten Lächeln hielt sie Jeanny die gefesselten Hände entgegen. "Ich glaube ihr habt den Schlüssel."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 13.08.2011, 22:20


    +400


    Marhjen sass in diesem Drecksloch fest. Schon seit mehr als einer Woche sass sie in dieser Zelle, in die kein Licht schien und die nicht einmal eine Pritsche hatte. Nur Steinwände, Gitter und irdener Boden. Nichts, was man irgendwie hatte gebrauchen können. Am ersten Tag hatte, als die Wache gerade nicht hingeschaut hatte, die Finger durch die Gitterstäbe gesteckt und dem Mann ihren Wasserbecher an den Kopf geschleudert. Natürlich wusste sie, dass das eine dumme Aktion war und dass es ihr gar nichts nützen würde, aber es hatte ihr ein Gefühl der Genugtuung verschafft, als der Kerl von seinem Stuhl gekippt war und sich am Boden zusammengekrümmt hatte. Was für eine Memme! Das bisschen Blut, das da durch seine Hände floss, war ja kaum der Rede wert. Seit dem durfte sie ihr Essen aber nur noch unter Aufsicht einer Wache mit geladener Waffe einnehmen und dann wurde ihr das Zeug sofort wieder weggenommen. Schade.
    An den ersten Tagen hatte sie noch Löcher in die Luft gestarrt und sich wilde Ausbruchspläne einfallen lassen. Aber alleine würde sie hier sowieso nie herauskommen, also hatte sie das bald wieder gelassen und begonnen, die Wachen zu beobachten. In einer Ecke hatte sie die Zeiten zwischen den Wachwechseln in den Dreck gekritzelt. Sie hatte mitgezählt, hier unten hatte man sowieso nichts mehr zu tun. Nachdem ihr auch das zu blöd geworden war, hatte sie ihre Mitgefangenen beobachtet. Ihr gegenüber war eine Art Hexe gefangen, wohl nicht ganz richtig im Kopf. Andauernd warf sie mit Knochen um sich und starrte gebannt auf die Muster, die sie ergaben. Marhjen konnte gar nichts erkennen, für sie waren es einfach nur zu Boden geworfene Knochen. Aber vielleicht konnte man etwas sehen, wenn man verrückt war.
    In der Zelle daneben war eine weitere Frau gefangen. Scheinbar wurden in diesen Zellen die wenigen weiblichen Insassen festgesetzt, weil man sich den Ärger ersparen wollte, wenn die Männer noch ein letztes Mal Spass haben wollten. Diese sass einfach nur da und versuchte ab und zu ihre Wächter zu bezirzen. Mit mässigem Erfolg. Klar, mit Hure spielen kam man hier nicht wieder raus, da musste man sich schon etwas anderes überlegen.
    An diesem Tag - oder in dieser Nacht, das konnte man hier unten nicht mehr so recht sagen - schien alles wie zuvor zu sein. Die Verrückte spielte ihre Knochenspiele und die Hure ihre Hurenspiele und Marhjen sass einfach nur in ihrer Ecke uns starrte vor sich hin. Doch dann durchbrachen Schüsse die Stille. Da kein hektisches Stiefelklirren zu hören war, war die Schiesserei wohl zu Ungunsten der Wachhabenden ausgegangen. Das liess doch hoffen. Tatsächlich betrat kurz darauf eine Frau ihren Zellentrakt, gefolgt von einem rabenschwarzen Shumalanen. Sie schloss schweigen die Zelle der Hure auf und blieb dann vor der Zelle der Verrückten stehen, zu dieser sprach und sie schliesslich aus ihrer Zelle rausliess.
    "Zumindest wirft die Irre andauernd mit Knochen herum. Irgendwas mit Voodoo oder solchem Müll wird's schon zu tun haben. Kannst mich auch hier rauslassen, bin bestimmt nützlicher als die beiden Hungerhaken zusammen", sagte Marhjen, während sie aus ihrer Ecke ihm Dunklen aufstand. "Na los, wird's bald. Bin hier drin schon lange genug versauert, kannst mir glauben."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 13.08.2011, 22:36


    Unglücklich sah Emily auf den Boden, wo immer noch die Reste des Haferbreis lagen. Sie hatte erneut ihre Würde verloren, als sie Dreck vom Boden gefressen hatte, denn viel mehr als das war der Haferbrei, den die Wärter den Gefangenen vorsetzten nicht. Sicher hatte sie schon des Öfteren ihre Würde verloren, zum Beispiel, als sie mit vierzehn Jahren vor Hunger und Verzweiflung für ein bisschen Geld mit einem viel älteren Mann ins Bett gegangen war. Wie sie das Kind aus der daraus resultierenden Schwangerschaft eigenhändig abgetrieben hatte. Diese Frau hatte mehr durchgemacht als die meisten Männer. Und wo sie endlich kurz davor gewesen war, sich zur Ruhe zu setzen und mit dem vom Aristokraten erbeuteten Geld in der Ferne ein neues Leben anzufangen, wo Armut und Elend Fremdwörter waren, mussten ihr diese Hurensöhne einen Strich durch die Rechnung machen und sie in dieses Loch sperren. Doch sie würde einen Weg finden, hier rauszukommen. Dann würde Emily ihre Ziele erreichen!
    Während die junge Frau in ihren Gedanken versunken war, hörte sie plötzlich, wie die Tür zu ihrer Zelle geöffnet wurde. Waren das diese Missgeburten von eben? Wollten sie Emily weiter ärgern oder hatte sie so sehr das Zeitgefühl verloren, dass sie nicht einmal bemerkt hatte, wie der Tag herumgegangen war?
    Doch als nicht die gewohnten rauen Männerstimmen ertönten, würde Emily stutzig. Was ging hier vor? Als sie aufsah, bemerkte sie mit einem Schock, dass ihre Tür sperrangelweit offen stand und keine Wachen in der Nähe. Konnte es eine günstigere Gelegenheit geben, zu verschwinden? Aber wie war das möglich?
    Verstohlen linste Emily auf den Gang und sah, wie eine Frau, welche etwas kleiner als sie selbst war, den Gang entlangschritt und ganz am Ende eine weitere Tür öffnete. War dies ihre Befreierin?
    Mit schnellen Schritten ging Emily zu der anderen Frau, die gerade eine Art Priesterin befreite und irgendwie unheimlich tough wirkte. Zudem war ihr Körper mit Blut bedeckt, wie Emily mit Belustigung registrierte. Ein provisorischer Verband bezeugte, dass sie auch selbst verletzt war. Neben dieser Fremden stand ein wahrer Riese von Mann. Er war ähnlich groß, wie dieses Ungetüm, was in ihrer Nähe eingesperrt war. Waren aber bestimmt alles Kreaturen, die nur draufhauen konnten, aber dumm wie Brot waren.
    "Hast ja schon einiges durchgemacht...", säuselte Emily mit Blick auf die Dunkelothaarige. "Wie viele von diesen unterbelichteten Hodenträgern hast du denn getötet, um bis hier herzukommen? Drei? Fünf? Oder etwa Sieben?" Sie ließ ein kaltes und hämisches Lachen ertönen. Das grölende Etwas da drüben beachtete Emily gar nicht. Solche zweibeinigen Tiere waren ihre Aufmerksamkeit einfach nicht wert.

    423 Wörter



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.08.2011, 23:07


    Während Jeanny mit den wuchtigen Eisenschlüsseln an den Fesseln der Priesterin herum fummelte ertönte in ihrem Rücken eine ungewöhnlich kräftige, aber zweifellos weibliche Stimme. Mehr verärgert als erschrocken fuhr sie herum. In einer Nische hinter dem Tisch war eine weitere Zelle in der Wand eingelassen, die ihr bisher entgangen war. In den anderen beiden, ansonsten identishc gebauten Trakten hatten es diese Zelle nicht gegeben und so musste Jeanny sie - fasziniert vom Anblick der Priesterin wie sie den Gang entlang gegangen war - sie glatt übersehen haben. Welch Schande, bedachte man, dass auch die Gestalt in dieser Zelle bemerkenswert anzusehen war. Sie war eine Frau - zweifellos - doch ansonsten glich sie von der Statur her eher dem Ersten Maat als Jeanny selbst. Die Kapitänin bezweifelte, dass sie jemals im Leben eine so riesige Frau gesehen hatte.
    Ein weiterer entscheidender Unterschied zu Mao war - das erkannte Jeanny als die Frau erneut den Mund öffnete - dass die Hünin bedeutend weniger Manieren besaß als der schwarze Dämon. Und auch der war nicht dafür bekannt, dass er des öfteren ein Blatt vor den Mund nahm. "Wenn du etwas von mir willst, dann solltest du dir überlegen, ob ein wenig bitten und betteln nicht angemessener wären!", erwiderte sie kalt, nur um jedoch gleich mit süffisantem Unterton nachzuschieben, "Aber mir gefällt deine Art. Und vermutlich kannst du dich wirklich noch als nützlich erweisen..." Auch ihr schloss Jeanny die Zellentür und, als die Riesin auf den Gang hinaus trat, die Handschellen auf.
    Inzwischen war auch die kleine Blonde auf den Gang hinaus getreten und kam langsam auf sie zu. Der Blick, mit dem sie all das Blut, das Jeanny über und über bedeckte, musterte, ließ sogar in der Piratin, die beileibe nicht dafür bekannt war, zimperlich zu sein was solche Sachen betraf, ein ungutes Gefühl aufsteigen. Dem Blick der anderen hielt sie dennoch stand und auch deren Frage beantwortete sie mit Eiseskälte in der Stimme: "Vier. Aber dabei wird es für heute nicht bleiben. Uns steht noch mehr Messerarbeit bevor, wenn wir hier raus wollen."
    Sie ließ diese Worte verhallen, dann wandte sie sich allen dreien nacheinander zu. "Mein Name ist Forvell und ich war Kapitän der Sturmjäger ehe diese thurmischen Bastarde sie mir zerschossen und versenkt haben", erklärte sie mit der selben harten, ein wenig herablassenden Stimme, mit der sie auch in den Tavernen der Zacke oder Schwarzbuchts neue Matrosen angeheuert hätte, "Ein guter Teil meiner Crew sitzt da oben in den Zellen. Ich werde jetzt da hoch gehen, ein paar dieser Wichser von Marinesoldaten zu ihrem Schöpfer schicken und dann mit meinen Leuten ein Schiff kapern, das im Festungshafen liegt. Wenn ihr mitsegeln wollt, dann werdet ihr auf meine Befehle hören. Ansonsten halte ich euch nicht auf, euch auf eigene Faust davon zu machen, aber ihr werdet allein nicht von dieser Insel runter kommen. Soweit klar? Gut! Wer von euch ist also bereit, unter mir zur See zu fahren?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 13.08.2011, 23:22


    Sturmjäger... Sturmjäger... Ja, diesen Namen hatte Emily auch gehört. Einer ihrer Miträuber hatte ihn irgendwann mal beiläufig erwähnt. Das Schiff einer furchtbaren Piratenbande, welche die Weltmeere erzittern ließ. "Was mich angeht: Mein Name ist Emily Thord und bis vor Kurzem war ich die zweite Vizechefin der Black Thieves.", murmelte sie kalt und gelassen. "Ich war die Diejenige, die den Aristokraten umgebracht hat."
    Die Ausbruchspläne der Kapitänin waren zwar waghalsig, aber nicht undurchführbar, zumindest nicht, wenn sie noch mehr von ihrem Schlag auftrieben. "Nun, ich bin bei dem Ausbruch dabei, was danach kommt, können wir später sehen."
    Nun wandte Emily sich dem gewaltigen Spießgesellen von Forvell zu. "Taugt der was?", fragte sie mit einem Blick, welcher völlig unschuldige Neugier vermittelte. "Erfahrungsgemäß sterben die Größten zuerst, weil es ihnen an Grips fehlt..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.08.2011, 23:35


    "Dieser freundliche Herr...", erwiderte Jeanny mit Blick zu Mao hinauf, "... ist Mao, mein Erster Maat. Du tätest gut daran, es dir mit ihm nicht zu verscherzen, denn sonst könnte die Überfahrt auf meinem Schiff äußerst unangenehm werden. Du wirst seine Befehle ausführen als wenn sie von mir persönlich kämen. Und wenn du ihm dumm kommst - so wie jetzt - dann bete schonmal, dass er in gütiger Stimmung ist und dich nur Deckschrubben lässt. Meistens ist er das nicht..."
    Ein diabolisches Lächeln umspielte Jeannys Lippen. Diese junge Frau - Emily - war auf dem besten Weg, sich mit ihrem Mundwerk in richtige Schwierigkeiten zu bringen. Nun, sollte sie erstmal zeigen, wozu sie ansonsten fähig war. Wenn sie sich auf der Flucht als nützlich erwies, dann konnte sie sich immer noch eine Menge Respekt erwerben. Sogar den Maos. Wenn nicht... dann konnte man sie immer noch mit den Haien schwimmen lassen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 13.08.2011, 23:37


    Phillip spürte die Blicke der anderen Insassen auf sich, während er sich so gut es ging von ihren Exkrementen befreite. Als er damit fertig war, betrachtete er seine Mithäftlinge. Keines der Gesichter kam ihm bekannt vor, aber er wusste auch kaum etwas über die Piraten. Er lehnte sich erneut zurück, schloss halb die Augen und sehnte sich nach seinem Lieblingsort, den Klippen. Inständig hoffte er, sie irgendwann wieder sehen und besteigen zu können, aber die Hoffnung, das ihm der Wunsch in diesem Leben noch erfüllt werden würde, war bereits verflogen. Fest glaubte er daran, dass er nach seiner Hinrichtung in seine Heimat zurückkehren würde und dort mit seine Ahnen gemeinsam auf der Insel leben konnte, genauso wie alles in den Geschichten der Dorfältesten gewesen ist, lange bevor die Eroberer kamen. Ganz schwach konnte er in seinem Tagtraum einen Gewehrschuss hören, aber da er ihn nicht als solchen identifizieren konnte, kümmerte ihn das Geräusch nicht weiter.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 13.08.2011, 23:51


    Emily erwiederte den Befehlston der Kapitänin mit trotzigem Blick. Angst spürte sie keine, eher Verärgerung über die bestimmende Art dieser Frau. "Noch ist nicht sicher, ob ich in deine Bande eintrete, ich habe nur ein 'Vielleicht' gegeben." Kurz dachte sie nach, was sie wohl tun sollte. "Aber wahrscheinlich wird es wohl darauf hinauslaufen, wie soll ich sonst in dieser Welt überleben? Allein hätte ich wohl weniger Chancen..."
    Scheinbar war dieser erste Maat doch nicht so ein Versager wie diese Gefängniswärter, denn sonst würde die höherrangige Kapitänin wohl nicht so respektvoll von ihm sprechen. Vielleicht sollte sie doch ihre Zunge zügeln, denn Männer, die stark und schlau zugleich waren, das waren die Gefährlichen, gegen die die körperlich weit unterlegene Emily ihren größten Vorteil eingebüßt hatte. Aber Deckschrubben... das war nun wirklich keine ordentliche Tätigkeit. Emily stellte es sich ein wenig wie das Stallausmisten vor, dass sie in ihrer Kindheit oftmals hatte tun müssen.
    Diese Kapitänin jedenfalls war noch gefährlicher als der Riese, die schien nämlich eine genauso durchtriebene und bösartige Schlange zu sein wie sie selbst, nur erfahrener. Und weiß der Teufel, wie die es geschafft hatte, aus ihrer Zelle zu entkommen und gleichzeitig noch Leute zu befreien.
    Doch angespannt war Emily immer noch nicht. Es brauchte mehr als ein Einschüchterungsversuch, um sie aus der Fassung zu bringen. "Also, was tun wir als Nächstes?", fragte sie schnippisch.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 14.08.2011, 00:05


    "Wir brauchen jede Hand, die wir kriegen können", sagte Mao mit einem Knurren in der Stimme und einem bösen Blick in Richtung Emily. Der Hüne hatte sich mit verschränkten Armen hinter seinem Käpt'n aufgebaut, die Lanze locker in einer Hand. Für ihn war die Sache damit erledigt. Auch wenn er der kleinen Frau keine große Zukunft ausschrieb. Mit zwei Schritten war Mao bei der Türe nach oben. Von oben waren schwere Schritte zu hören, von beschlagenen Stiefeln. Mindestens drei Wachleute.
    "Drei Wachen, mindestens. Wer kann hier mit einem Gewehr umgehen?" Mao hielt das Gewehr, dass er mitgenommen hatte den drei Frauen entgegen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 14.08.2011, 00:47


    Ein Seufzer der Erleichterung entrang Orisha's als die schweren Fessel von ihr vielen und mit einem Krachen auf den Boden schlugen. Vorsichtig tastete sie mit den Fingern ihre wunden Handgelenke ab. Interessiert begutachtete sie ihre Fingerspitzen und leckte sie ab. Während sie die Hände langsam wieder herab nahm musterte sie den schwarzen Dämonen von oben bis unten. Eine beeindruckende Gestalt. Eiskalt lief es ihr den Rücken herunter. Und doch zog ein Grinsen ihre Lippen auseinander und entblößten ihre Zähne. "Es wäre mir eine Ehre," sie trat an ihre Zellentür und nahm den kleinen Todenschädel aus dem Sehschlitz, "mit euch zu segeln."
    Wieder war es Mao den sie begutachtete. Emily hatte sie nur beiläufig gemustert. Die Frau war ihr unheimlich. Ihr haftete etwas böses an, etwas mit dem man sich nicht einlassen wollte. Unweigerlich trat sie einen Schritt von ihr weg.
    "Ich kann schießen." verkündete Orisha und griff selbstsicher zu dem Gewehr. Auch wenn es schon einige Zeit her war, ein Gewehr hatte sie nicht zum ersten Mal in den Händen. Schon früher war es ein ungemein praktischen Werkzeug gewesen, sei es um einen unliebsamen Burschen aus Mutters Sumpf zu jagen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 14.08.2011, 06:42


    Natürlich war sie in der Lage, eine Schusswaffe zu benutzen, das war früher nach dem Dolch ihre zweithäufigste Tötungsmethode gewesen. Doch überraschenderweise meldete sich die Priesterin, der Emily so etwas nun weniger zugetraut hatte.
    Der finstere Blick des großen Typen belustigte die Blonde, auch wenn sie das Lächeln zurückhielt. Schließlich sollten sie jetzt zusammenhalten, statt sich gegenseitig fertig zu machen. Letzteres wäre das mit Abstand Dümmste, was sie jetzt tun konnten.
    "Drei also...", murmelte Emily nachdenklich. "Das wird einfach. Diese Idioten sind an und für sich nicht die Hellsten und bei Schusswaffen..." Erneut lachte sie leise in sich hinein. Ja, das würde lustig werden. Sie würde den schmerzhaften Tod der Drecksäcke genießen, den sie ihnen von ganzem Herzen gönnte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 14.08.2011, 10:33


    "Gebt mir einfach irgend eine Waffe. Am liebsten etwas Sperrigeres", antwortete Marhjen auf Maos Frage. "Kann aber auch mit nem Degen oder so was umgehen."
    Jeannys Ansprache ignorierte sie grösstenteils. Sie waren irgendwelche Piraten und die Frau wollte sie unter ihr Kommando stellen. Konnte sie sich abschminken, solange nicht etwas für Marhjen heraussprang. Aber zumindest bis sie von dieser verdammten Insel runter war, musste sie mit ihnen zusammenarbeiten. Würde schon glatt gehen.
    "Marhjen Sgoldùr. Kopfgeldjägerin. Und jetzt gebt mir endlich eine Waffe, hab schon lange keinen vernünftigen Töter in den Fingern gehabt."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 14.08.2011, 14:54


    "Die ist nicht geladen. Habt ihr nicht mitbekommen, dass ich mir da draußen eine kleine Schießerei geliefert habe?", erwiderte Jeanny brüsk. Idioten! Es war schon schlimm genug, dass diese thurmischen Arschlöcher mit ungeladenen Waffen herum liefen, da mussten das ihre eigene Truppe nicht gleich wiederholen. Die Waffen waren alle abgefeuert worden. Wobei... eine natürlich nicht. Einer der Soldaten hatte keine Chance dazu bekommen. Aber welches der vier Gewehre hatte Mao mitgebracht? Besser nichts riskieren. So wenig, wie der schwarze Dämon für Feuerwaffen übrig hatte würde er kaum überprüft haben, ob die Waffe geladen war. Und wenn die Wachsoldaten bereits auf der Treppe waren, dann blieb weder Zeit, die übrigen Waffen zu holen, noch diese hier zu laden.
    "Wir erledigen das auf die blutige Art", entschied Jeanny leise zischend, "Marhjen, nimm das Gewehr, das Bajonett kannst du immer noch nutzen. Oder du nimmst es als Knüppel. Emily, hier." Sie nahm das Entermesser vom Gürtel und hielt es ihr mit dem Griff voran hin. Sie mochte nicht sonderlich stark wirken, aber sie war grausam genug, um mit dieser Waffe Ärger zu machen. "Priesterin, du hältst dich in Deckung. Der Rest: wir lauern da vorn auf sie!" Sie zog den erbeuteten Decken mit leisem Sirren und wies auf den Torbogen, der in den Trakt führte, in dem sie sich befanden. Mit raschen Schritten durchquerte sie, den anderen voran, den Raum und presste sich fest gegen das kalte Mauerwerk, dicht an dem Bogen. Sie biss die Zähne zusammen als sie spürte, wie ihr Herz wieder heftig zu schlagen begann. Das verlief schon wieder ganz und gar nicht nach Plan. Aber das tat es nie...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 14.08.2011, 15:36


    "Sprechen wir also die selbe Sprache...", lächelte Emily und nahm das Messer dankend entgegen. In Gedanken jagte sie es schon einem Wachmann durch die Eingeweide.
    Das Mannsweib bekam die Knarre, na und? Hoffentlich war das keine Verschwendung, den wenn Mahrjen nicht zielen konnte, würde es ihr wenig nützen. Emily hielt keine großen Stücke auf sie. Solche, die nur nach Muskelkraft bewerteten, merkten erst das Messer im Herz, wenn es zu spät war.
    Emily hatte sich auch an die Wand gedrückt, unmittelbar hinter Jeanny, das Messer in der Hand fest umklammert, bereit anzugreifen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 14.08.2011, 17:12


    Mit einem Lächeln trat Orisha einen Schritt zurück auf Jeannys Befehl hin. Sie war keine Kämpferin und das Getümmel nicht der rechte Ort für sie. Auch wenn sie durchaus in der Lage war sich ihrer Haut zu erwehren.
    Ihr Fuß stieß gegen die eisernen Fessel die ihre Hände vor wenigen Minuten noch in ihrem kalten Griff hatten. Einen Moment blickte sie auf die schweren Stücke, ging dann in die Hocke und hob sie auf. Nachdenklich wog sie die Schellen in den Händen. Würden sich gut machen an den Armen eines hochrangigen Offizieres. Ein Grinsen entblößte ihre Zähne bei dem Gedanken. Mal schauen was für Gelegenheiten sich ergeben würden, die Handschellen nam sie erstmal mit.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 14.08.2011, 21:55


    Ungeduld überfiel Manuel, als nach dem Schuss kein weiteres Geräusch mehr von unten erklang. Hatte er sich geirrt? Nun, wenn er recht ahtte war es allerdings auch nur logisch, dass Jeanny leise war. Immerhin wollte sie wohl kaum von den Wachen die die oberen Stockwerke kontrollierten bemerkt werden. Aber trotz dieser logischen Erkenntnis war Manuel nicht fähig, seine Ungeduld einzudämmen. Er wollte jetzt und gleich hier raus, nicht erst in fünf Minuten oder wann auch immer sich Jeanny hier hoch bequemen würde! Unruhig begann er, vor den Gitterstäben auf und ab zu tigern, wobei er scheel auf die Wachen sah. Wenn er es geschickt anstellte - und das tat er schließlich immer - konnte er sich zwischen die Gitterstäbe werfen, einen der Männer am Mantel packen, herbeizerren und erwürgen. Dabei würde der Körper ihm gleichzeitig ein wenig Deckung vor Kugeln geben, also ein durchweg guter Plan. Wenn denn bald jemand die Treppe heraufkommen würde. Immer wieder hielt Manuel in seinem Rundlauf inne, um zu horchen. Klangen schon Schritte auf der Treppe oder hatte er sich doch geirrt? Kämpften sie unten noch? Die meisten anderen Gefangenen schienen nicht zu verstehen, was auf einmal in den jungen Mann gefahren war, der unvermittelt aufgesprungen war und jetzt im Käfig herumlief, aber das war ihm egal. Einige würden vielleicht mit fliehen können, wenn Jeanny endlich herauskam, aber Manuel war an ihrem Schicksal nicht interessiert. Wenn sie ihm nutzten, gut. Wenn sie ihn aufhielten würde er sie ohne Zögern umbringen oder zurücklassen ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 14.08.2011, 22:30


    Phillip sah, aus seinem Tagtraum geweckt, zur anderen Kerkerseite hinüber, an der sich eine weitere Zelle befand, in der gerade ein etwa gleichartiger Mann auf und ab ging und irgendwie nervös wirkte. Als er ihn sich genauer betrachtete erschauderte er leicht und das schwache Lächeln, dass er durch seine Klettervorstellung bekommen hatte, verschwand wieder. Etwas in ihm sagte ihm, diesen Kerl zu meiden. Er konnte nicht genau sagen, woher es kam, aber etwas an ihm machte Phillip Angst. Er wandte den Blick wieder ab und sah zu Boden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 14.08.2011, 22:36


    Marhjen griff anch dem Gewehr. Wohl nicht geladen, aber in einer solchen Lage durfte man nciht wählerlisch sein. Mit dem Bajonett konnte sie schon was anfangen. Notfalls hatte sie immer noch ihre Hände. Dann folgte sei den anderen Frauen und Mao, dicht an die Wand gepresst. Sie fühlte sich wie frisch belebt. Endlich war dieses lethargische Herumsitzen in der Zelle vorbei! Wenn das noch lange so weitergegangen wäre, dann hätte sie wohl jemanden umgebraacht, irgend eine Möglichkeit hätte sie bestimmt gefunden, um einer Wache den Hals umzudrehen. Dafür wäre sie wahrscheinlich sofort aufgehängt worden, aber das wäre dann immer noch besser gewesen, als diese ewige Warterei auf den Tod. Aber nun war dieser Kapitän und ihr Erster Maat aufgetaucht und wenn Marhjen dafür, dass sie sich - zumindest vorübergehend - dieser Piratenbande anschloss, ein paar dieser Wachen in die Finger bekam und endlich von dieser verdammten Insel herunterkam, dann wars das alle Mal wert. In der nächsten Stadt, wo sie anlegen würden, konnte man dann immer noch weitersehen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 14.08.2011, 22:51


    Wie ein Schatten war Mao seinem Käpt'n gefolgt und presste sich nun auf der anderen Seite des Bogens an die Wand. Die drei Frauen verbargen sich weiter hinten im Gang. Erneut erklangen die schweren Schritte der Stiefel der Wachsoldaten aus dem Raum. Sie mussten den Schuss gehört haben. Vermutlich berieten sie grade, wer nach unten gehen musste um nachzusehen. Nun kamen die Schritte näher. Mindestens zwei. Warum gingen Soldaten immer im Gleichschritt? Das machte es nur schwieriger rauszuhören wieviele sie waren. Deutlich waren nun Stimmen zu hören.
    "Scheiße, ich hab dir doch gesagt, dass hier Schüsse waren."
    "Sind nicht nur Schusswunden, sieh mal."
    Genau jetzt musste sich mindestens einer der beiden über die Leichen beugen. Mao schnellte aus seiner Deckung hervor. Tatsächlich waren zwei Soldaten im Raum. Der eine beugte sich über die Leichen, der andere sah Mao erschreckt in die Augen. Maos Lanze sauste durch die Luft und durchbohrte den stehenden Soldaten. Der Mann brach gurgelnd zusammen. Mao wirbelte zur Seite, um Platz für die anderen zu machen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 14.08.2011, 23:07


    Der Soldat in der nähe des Käfigs hatte offenbar sein gewehr nicht geladen und zog statdessen eine klingenwaffe. Yango wusste nicht wie man sie richtig nannte und es war eigentlich egal. was aber nicht egal war, war die tatsache das er aufsich aufmerksam machen sollte, den um alle Käfige zu öffnen fehlte die Zeit. Der Soldat wollte gerade loslaufen, als er plötzlich über etwas stolperte und der länge nach hinklatschte. Die arme hinter dem rücken verschränkt und unschuldig pfeifend zog Yango seinen Fuss wieder zwischen den Gitterstäben zurück.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 18.08.2011, 10:16


    Normalerweise tat Jeanny so etwas nicht. Sie gehörte nicht zu den Wahnsinnigen, die nur glücklich wurden, wenn sie jemandem den Degen bis zum Heft in die Brust trieb und ihr das Blut heiß und rot über die Finger schoss. Sie war schließlich nicht lebensmüde. Sie hasste es, sich ins Handgemenge begeben zu müssen. Sie bevorzugte es, die Sache sauber auf Distanz mit Gewehr oder Pistole zu erledigen. Noch schlimmer war es selbstverständlich, wenn sie nicht nur in den Nahkampf stürmen musste, sondern das auch noch gegen einen Feind tat, der über eine Schusswaffe verfügte. Das war dann wirklich reiner Selbstmord. Doch andererseits: was sollte sie machen? Sie stand der Tür am nächsten und sie konnte nicht zulassen, dass Mao sich eine Kugel in die Brust fing. Sie würde ihn noch brauchen um hier heraus zu kommen. Zumindest ein vertrautes Gesicht um sich herum. Sie wusste ja nicht, wie viele sonst noch von der Crew überlebt hatten. Scheiße! Also los!
    Wie ein Schatten schoss sie aus dem Torbogen heraus. Letztendlich hatte sie drei Vorteile. Der Soldat war durch Maos Angriff überrascht, er konzentrierte sich in diesem Moment auf den schwarzen Hünen und es waren nicht mehr als ein paar Schritte, die Jeanny überwinden musste. Sie gedachte, alle drei zu nutzen. Wobei auch das letztendlich nichts anderes hieß, als schnell zu sein. Doch schnell sein, das konnte Jeanny Forvell wenn es drauf ankam. Und der Degen gab ihr zusätzliche Reichweite. Im vollen Lauf schlug sie zu. Nicht nach dem Mann selbst, die Spitze zielte auf den Lauf seines Gewehrs. Sie erwischte es in eben dem Moment als der Soldat abdrückte, riss die Waffe aus ihrer Bahn und ließ die Kugel einen knappen Schritt über Mao in die Mauer einschlagen, aus der kleine Steinsplitter herab regneten.
    Dann riss sie den Mann einfach um. Selbst wenn sie es gewollt hätte, sie hätte gar nicht mehr anhalten können. Sie prallte mit voller Wucht gegen ihn und trotz ihrer eher schmalen Statur reichte der Aufprall um sie beide zu Boden gehen zu lassen. Irgendwie gelang es Jeanny, auf ihm zum Liegen zu kommen. Ohen groß darüber nachzudenken drosch sie ihm den Korb des Degens gegen die Schläfe, sodass er benommen zurück sackte und dann blitzte schon kalter Stahl auf, der in seine Seite fuhr und ihm ein rasches Ende machte. Ob es das Entermesser oder das Bajonett war, ob Marhjen oder Emily den tödlichen Streich geführt hatte, Jeanny hätte es nicht zu sagen vermocht. Aber was zählte das jetzt schon?
    "Weiter! Nach oben!", presste sie keuchend hervor während sie sich bebend vom toten Körper des Soldaten erhob und sich dabei mit noch mehr Blut besudelte. Geistesgegenwärtig griff sie das Gewehr des Soldaten, den Mao gepfählt hatte. Endlich wieder eine geladene Waffe! Dann beeilte sie sich, dem Rest der kleinen Gruppe zur Treppe hinüber zu folgen und, mehrere Stufen auf einmal nehmend, nach oben zu hasten. Schon waren von dort oben die schweren Tritte rasch heran nahender Soldatenstiefel zu hören. Wer auch immer im Trakt dort oben Wache hielt schien nun endlich auch etwas mitbekommen zu haben. Scheiße!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 18.08.2011, 12:00


    Mit sadistisch verzückten Augen zog Emily ihr Messer aus dem Körper des Soldaten. Es war ein gutes Gefühl, endlich nicht mehr hilflos zu sein, diesen Schweinehunden ausgeliefert zu sein. Und ein ebenso Gutes, sich endlich an all diesen Typen für die Erniedrigung, die sie erlitten hatte, zu revanchieren. Den Toten ließ sie einfach liegen, folgte der Piratin, vor der sie wachsenden Respekt empfand.
    Auch Emily hörte das Fußgetrappel der Verstärkung und verspannte sich am ganzen Körper. Wieviele mochten es sein. Eines stand nur fest, sie würde kämpfen bis zum bitteren Ende!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 18.08.2011, 13:42


    Auf einmal drangen neue, eindeutige Geräusche an Manuels Ohr. Mindestens ein Degen, und eine Schusswaffe wurde abgefeuert - viel näher diesmal. Nervös bemerkte er, wie sich die Wachen auf einmal ansahen. Auch sie hatten trotz des Lärms, den sie selbst machten, inzwischen gehört, dass unten etwas gar nicht in Ordnung war. Sie packten ihre Waffen und machten sich rasch auf den Weg nach unten - allerdings ohne dabei auf die jeweils anderen zu achten. Die drei von ihnen wollten an dem Käfig vorbeilaufen, in dem Manuel steckte, und er wusste, dass es Selbstmord gewesen wäre, die ersten beiden anzugreifen; bei dem dritten jedoch griff er, wortwörtlich, zu. Rücksichtslos warf er sich gegen die Gitterstäbe, um an den Mann heranzukommen, packte ihn am Mantel und riss ihn zurück, dass sein Kopf gegen das Gitter krachte. Benommen versuchte der Wächter sich wieder aufzurichten, aber da schlossen sich schon geübte, starke Finger um seinen Hals und drückten zu. Er fühlte, wie sein Opfer verzweifelt versuchte, sich zu befreien, nach dem Messer an seinem Gürtel tastete, aber bevor er es noch richtig aus der Scheide bekam erschlafften ihm schon die Glieder. Noch ein paar Sekunden drückte Manuel zu, um sicher zu gehen, dann ließ er die Leiche zu Boden sinken. Rasch kniete er sich neben sie, zog das breite, schwere Messer hervor und rammte es dem Toten seitlich in den Hals. Doppelt hielt sichließlich immer besser. In Erwartung einer baldigen Rettung versuchte er sich rasch im Käfig zu verbergen - für den Fall, dass noch mehr Wachen aus höheren Ebenen kommen würden. Dennoch behielt er die anderen Gefangenen gut im Auge - inzwischen starrten sie ihn eher ungläubig an ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 18.08.2011, 18:55


    Aus dem Dunkel heraus fingen Orisha's dunkle Augen den Kampf gebannt ein. Auch wenn er schnell gefochten war, die Wucht mit der Mao dem Soldaten die Lanze in die Brust rammte und Forvells Geschwindigkeit entrückten der Priesterin ein entzücktes Lächeln. Die Ahnen hatten nicht gelogen.
    Kaum war der der Kampf vorbei eilte Orisha aus der Deckung heraus zu den Leichen. Eilig durchsuchte sie die Taschen der Soldaten, der Captain hatte ihr ja ausdrücklich befohlen im Hintergrund zu bleiben, da konnte es nicht schaden die Soldaten ihrer ohnehin nun überflüssigen Geldbeutel zu entledigen und auch einen Sack Kugeln und einen mit Schießpulver zog sie einem Soldaten aus den Taschen. Ein Gewehr schnappte sie sich auch und machte sich daran es wieder zu laden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 18.08.2011, 19:37


    Marhjen hielt sich bei dem kurzen Kampf zurück. Einerseits, weil es nur zwei Soldaten waren und sie als hinterste und mit ihrer Postur sowieso schlecht schnell bei den Gegnern sein konnte, was sie bei ihrer Waffe ja sein musste. Damit lag sie richtig. Der schwarze Hüne schlitzte den einen um und Forvell machte den anderen nieder. Gut, die blonde Hure machte den Todesstoss aber das hätte auch ein Fünfjähriger geschafft. Marhjen hielt das Flittchen für vollkommen nutzlos, wahrscheinlich bildete sie sich auch noch etwas darauf ein, aus welchem Grund sie auch immer in diesem Gefängnis gelandet war.
    Glücklicherweise waren schon wieder Schritte zu hören, also waren noch mehr Leute auf dem Weg. Gut so, dann kam sie ja auch noch auf ihre Kosten! Schnell drängte sie Marhjen nach vorne, diesmal wollte sie mitten im Gefecht sein.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 19.08.2011, 10:52


    Es waren zwei Männer, die da am oberen Ende der Treppe erschienen. Männer mit Gewehren in den Händen. Und für Marhjen waren es vermutlich noch vier, fünf Schritte, ehe sie in Reichweite für einen Schlag war. Wie überaus unschön! Die Männer konnten einfach nach unten feuern. Jeanny hingegen war auf der schmalen Treppe kaum in der Lage, auch nur mit dem Gewehr anzulegen. Der breite Rücken der befreiten Frau versperrte ihr Sicht- und Schussfeld. Es gab eigentlich nur eine Möglichkeit, wie das ganze ausgehen konnte. Marhjen würde sich zwei Kugeln fangen und hier hinunter fallen. Schade, sie wäre sicher nützlich gewesen, doch Jeanny hielt wenig davon, um Tote zu trauern. Das kam eben vor. Viel eher machte sie sich Gedanken darum, wie sie es anstellen konnte, nicht vom fallenden Körper der Todgeweihten mit nach unten gerissen zu werden. Denn wenn sie hier heraus kommen wollten, dann musste sie die beiden Wachmänner niedermachen ehe diese wieder nachgeladen hätten. Was auch so schon schwierig genug werden würde, allein gegen zwei und dabei treppaufwärts kämpfend.
    Doch wie durch ein Wunder blieben die unausweichlichen Schüsse aus. Irgendetwas da oben musste die beiden Soldaten ablenken, denn aus irgendeinem Grund ruckten ihre Köpfe zurück, blickten den Gang entlang, den sie gekommen sein mussten. Und dabei verschenkten sie wertvolle Sekundenbruchteile. Sekundenbruchteile, in denen Marhjen die letzten Treppenstufen hinauf sprang.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 19.08.2011, 11:15


    Phillip sah auf, als er eindeutige Kampfgeräusche aus dem unteren Stockwerk hören konnte. Da die anderen Gefangenen in seiner Zelle ebenfalls so verdutzt aussahen wie er selbst, war soetwas scheinbar nicht alltäglich. Entsetzt beobachtete er anschließend, wie Manuel einen der Wachmänner erwürgte. Er würde sich eindeutig von ihm fernhalten, falls sie es überhaupt aus ihren Zellen herausschaffen würden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 19.08.2011, 14:33


    Kopfschüttelnd beobachtete Emily die Geschehnisse. Dieses hirnlose Riesenbaby rannte allen Ernstes in sein Verderben, so ein leichtes Ziel für Gewehrschüsse! Brüste waren das Einzige, was dieses Wesen von einem Mann unterschied, ansonsten war sie genauso grobschlächtig und dämlich wie ein Mann. Auch wenn der Hüne aus ihrer Gruppe seinen Wert bereits unter Beweis gestellt hatte.
    Jedenfalls schien heute der Glückstag von Mahrjen zu sein, dann die Wachen feuerten nicht. Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Sekunden spürte die Blonde das Bedürftnis, ihren Kopf gegen die nächste Wand zu hauen, was sie aber unterließ, weil es ebenfalls völlig bescheuert gewesen wäre. Emily hatte ja gewusst, dass die Wachen dämlich waren, aber scheinbar hatte sie die noch deutlich überschätzt. Jetzt warte die Blonde jedenfalls, dass die Riesenfrau diese Verlierer zermalmte. Sollte die ruhig die Drecksarbeit erledigen, war das doch der einzige Nutzen, die sie für die Gruppe brachte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 19.08.2011, 17:22


    Sie hatte erwartet, dass die Wachen schneller sein würden. Es waren eindeutig Kampfgeräusche zu hören gewesen, jeder andere wäre seinen Kameraden so schnell wie möglich zu Hilfe geeilt. Feiges Pack! Zu ihrem eigenen Glück schossen die Wachen nicht, sondern hatten die Köpfe nach hinten gedreht, wieso konnte sie nicht erkennen, aber etwas musste sie erschreckt haben.
    Diesen Moment des Schreckens nutzte Marhjen voll aus. Sie hatte das Gewehr mit beiden Händen am Lauf gepackt und stürmte nun wie eine Furie auf die beiden Männer zu. Im wilden Lauf schlug sie dem linken Mann den Gewehrkolben ins Gesicht, so heftig, dass er hintenüber fiel. Mit einem Ausfallschritt stoppte die Hünin an der Stelle, an der eben noch der andere Wachmann gestanden hatte und ruckte das Gewehr zurück, so dass sich das Bajonett schräg in den Rücken des anderen Soldaten bohrte. So schnell wie möglich riss sie die Waffe wieder aus dem Körper, machte einen Schritt von der Treppe weg und schlug dem anderen Wachmann noch einmal mit dem Gewehr auf die bereits gebrochene Nase, als er sich gerade aufgerappelt hatte. Dann holte sie mit dem Fuss aus und trat zu. Zum Pech des Wachmanns hatte man ihr ihre Schuhe nicht weggenommen und bei Marhjens Schuhgrösse waren diese Stiefel die reinsten Tötungswerkzeuge. Der Tritt vor die Brust liess ihn vollends zusammenklappen und dann drehte Marhjen auch noch das Gewehr um und machte seinem Leiden ein Ende, indem sie ihm das Bajonett in den Hals trieb.
    Die Frau drehte sich um und überprüfte, ob der andere Mann auch tot war. Tatsächlich hatte sie es geschafft, durch seine Rippen hindurch sein Herz zu treffen. Sie richtete ihren Blick auf den dritten Wachsoldat, der mit einer Messerwunde am Hals an einem Zellegitter lehnte. dann drehte sie den Kopf zur Treppe.
    "Könnt raufkommen, schon alles tot. Brauchen die Schlüssel hier ist eine Massenzelle."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 20.08.2011, 17:41


    Jeanny gab sich keine Mühe, ihre Verachtung zu verbergen als sie über die Leichen der beiden Wachmänner hinweg stieg und verzog angewidert das Gesicht. Es wäre verlockend gewesen, dem halb die Treppe hinab gestürzten Soldaten einen letzten Tritt zu verpassen, doch die Vorstellung, dabei in seinem glitschigen Blut auszurutschen und die Stiege hinab zu fallen - und dabei ganz massiv ihr Gesicht vor den neuen Verbündeten zu verlieren - ließ Jeanny dann doch davon absehen. Stattdessen begnügte sie sich damit, auf den Leichnam zu spucken ehe sie die letzten Stufen übersprang und sich neben Marhjen im Gang aufbaute. Sie befanden sich in einem vielleicht zwölf, fünfzehn Meter langen, schlauchartigen Raum, der den Kerkertrakten im Keller unten ähnelte, sah man davon ab, dass es hier keine trennenden Mauern gab, die die sich über die ganze Länge hinziehende Zelle unterteilt hätte und dass in dieser ungefähr ein Dutzend mehr oder weniger abgerissener Gestalten hockte. Ein Dutzend halb verwunderter, halb erwartungsvoller Gesichter, die sich alle ihr zu wandten. Ein paar davon waren alte Bekannte - Mitglieder ihrer Crew, die das Gemetzel an Bord der 'Sturmjäger' ebenfalls überlebt hatten - andere hingegen sagten Jeanny nichts.
    "Sichert mir den Gang hier!", wandte Jeanny sich befehlsgewohnt über die Schulter an Mao und die übrigen Befreiten und wies mit dem Lauf ihres Gewehr zum Ende des Traktes, wo zur Rechten durch einen Torbogen ein weiterer Gang abzweigte. Sie selbst schritt - jetzt, da keine unmittelbare Gefahr mehr drohte ohne jede Hast - auf die Zellentür zu. Ihre Finger lösten den Schlüsselbund ihres ehemaligen Kerkerwärters vom Gürtel. Doch keiner der schweren, gusseisernen Schlüssel wollte so recht in das massive Schloss der Kerkerzelle passen. Jeanny hatte es im Grunde auch nicht erwartet. So dumm waren die Thurmer nicht, dass sie jede verdammte Zelle hier drin mit dem selben Schloss versahen. Aber was machte das schon. Auch für diese Zelle gab es einen Schlüssel. Und keinen mehr, der ihn verteidigen würde. Es dauerte nur wenige Augenblicke, ehe Jeanny ihn entdeckt hatte. Achtlos hingeworfen lag der schwere Bund auf einem hölzernen Tisch an der Wand. Und gleich der erste Schlüssel ließ ein vielversprechendes Klicken vernehmen als sie ihn ins Schloss rammte. Mit leisem, aber durchdringendem Quietschen schwang die Zellentür auf.
    "Willkommen in der Freiheit, meine Herren!", begrüßte Jeanny die Gefangenen mit süffisantem Grinsen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 20.08.2011, 17:59


    Scheinbar hatte ihre Gruppe gerade massiven Zuwachs erhalten, denn Jeanny hatte die Tür zu einer Massenzelle geöffnet, wo die Häftlinge wie Vieh zusammengepfercht waren. Da war es ja geradezu ein Privileg gewesen, eine Einzelzelle bekommen zu haben.
    Das felllose Gorillaweibchen hatte seinen Job jedenfalls gut erledigt und die inkompetenten Wachmänner brutal und effektiv niedergemetztelt. Recht so.
    Geringschätzig ließ Emily den Blick über die Gefangenen schweifen. Es waren wie erwartet allesamt Kerle, und bestimmt hatten die meisten nur Sex, Saufen und Kloppen im Kopf . Unglaublich einfältige Geschöpfe eben. Aber vielleicht überraschte sie ja der ein oder Andere von diesen Typen, wie sie hoffte. Wäre mal ne nette Abwechslung, nachdem die einzigen Männer, die sie in den vergangen Wochen getroffen hatte, von selben Typ gewesen waren wie die kümmerlichen Leichen, die am Boden lagen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 20.08.2011, 20:02


    Der Kampf, den man unvollkommen auch von oben beobachten konnte, lief so gut, dass sich auf Manuels Gesicht ein Grinsen bildete. Kein freundliches, schönes, sondern eine gemeine Grimasse. Als Jeanny endlich das Tor des Käfigs aufschloss schob sich Manuel grinsend aus der Menge der Gefangenen heraus. Rüde stieß er die schwächeren Gefangene, die ihm in den Weg taumelten, beiseite, und machte nur vor den starken Matrosen Halt. Davon abgesehen dass diese viellicht zurückstoßen würden konnte es auch durchaus passieren, dass einer von denen mit ihm auf einem Schiff enden würde. Und um mit jemandem von Anfang an im Clinch zu stehen war Manuel zu opportunistisch.
    "Morgen, Captain! Schon wieder eine Crew zusammen, eh? Machen wir, dass wir aus diesem Loch herauskommen!"
    Schwungvoll trat er zu einem der Toten und nahm auch dessen Entermesser an sich. Die waren ihm zwar eigentlich zu schwer, aber immerhin Messer. Werfen konnte man sie kaum, aber immerhin mit jeder Hand eines führen und kräftig auf Leute einhacken. Das widerum war mit seinen Poignards unmöglich. Geübt wirbelte er eines der Messer um seine Hand und machte sich bereit, gleich die nächste Tür anzugreifen. Jedenfalls wenn jemand zwischen ihm und den Gewehrläufen stand.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 20.08.2011, 20:40


    Marhjen hatte sich bereits, bevor Jeanny den Befehl ausgesprochen hatte, in Bewegung gesetzt, um das andere Ende des Ganges zu sichern. Weniger aus Gehorsamkeit ihrer neen "Kapitänin" gegenüber, sondern eher aus zwei praktischen Gründen. Erstens würde das sowieso jeder einigermassen vernünftige Mensch machen, andererseits wollte sie an vorderster Stelle stehen, falls es zu erneuten Kämpfen kommen sollte. Und zu diesen würde es kommen.
    Am Ende des Ganges blickte sie um die Ecke, ihre Waffe festumklammert haltend. Niemand zu sehen.
    "Bisher niemand zu sehen!", rief sie Jeanny zu. "Sollten aber trotzdem etwas schneller machen, hier ist der Gange genau so schmal und so können wir unsere grosse Anzahl nicht ausnutzen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 20.08.2011, 20:57


    Yango blickte af als der Tumult zuende war und sich schritte näherten. eine Frauenstimme befahl den gang zu sichern und nur wenige sekunden später kam jemand den gang hinunter und spähte um die ecke, wohl um weitere Wachen zu erspähen. Auch die grosse Zelle auf der anderen seite des ganges wurde geräuschvoll geöffnet. das gab yango die hoffnung das auch die Zellen auf seiner seite bald nicht mehr verschlossen sein würden. er blickte zu Marhjen und sprach sie an. "Befreit ihr alle gefangenen oder nur einige bestimmte?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 20.08.2011, 21:03


    Als jemand sie einfach ansprach, runzelte Marhjen kurz die Stirn, trat dann aber in den nächsten Gang und betrachtete den Mann in der Zelle eingehend. Einer von diesen komischen Nirini Pita oder so ähnliches. Sie hatte wenig mit diesen Typen, die meistens unter sich blieben zu tun gehabt. Wieso dieser in einer Einzelzelle sass, konnte sie zwar nicht erkennen, sie hatte aber vor, dies auf ganz praktische Art und Weise herauszufinden.
    "Kommt ganz drauf an", antwortete sie mit immer noch musterndem Blick. "Kannst du denn kämpfen? Weshalb sitzt du überhaupt ein?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 20.08.2011, 21:14


    Yango musste lachen, allerdings nicht überheblich, sondern eher ironisch. "mein ganzes Leben habe ich praktisch nichts anderes gemacht als gekämpft... hat sich bei der letzten Kneipenschlägerei leider als nachteil erwiesen, hab den kerl der mich halb betrunken angepöbelt hat im laufe der schlägerei totgeschlagen... dann noch wiederstand gegen die stadtwache und schon war ich hier, so einfach iost das. Flaas ihr eine spannende und abenteuerliche geschichte erwartet habt muss ich euch leider enttäuschen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 20.08.2011, 21:28


    Aha. Kneipenschlägerei mit unglücklichem Todesfall und dann Probleme mit der Stadtwache. Wieso kam ihr das bekannt vor? Und das mit dem lebenslangen Kämpfen würde schon stimmen, hier unten konnte man nicht wählerisch sein. Marhjen musste Grinsen. Der Typ gefiel ihr, schien nicht so verkappt wie der Rest seiner Art zu sein.
    "Die Kapitänin wird gleich kommen, dann lässt sie dich auch raus. Ich ruf ihr mal eben."
    Marhjen ging wieder zur Ecke.
    "Hey, Forvell, beweg dich mal hierher, hier ist noch einer. Der Rest wird sich schon selbst bewaffnen können", rief sie.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 20.08.2011, 21:38


    Phillip hatte beobachtet, wie die beiden Wachen umgebracht wurden und ein leichter Schauer durchlief ihn. Er hatte gerade mitangesehen, wie Menschen umgebracht wurden und ein Teil von ihm freute sich darüber. Als er anschließend sah, wie eine Frau die Zellentür gegenüber aufsperrte, keimte seine Hoffnung erneut auf. Er würde von hier runter kommen. Jedenfalls, falls sie es bis zu den Schiffen schaffen würden. Aber was dann? Er war noch nie wirklich auf einem Schiff gesegelt und wusste nicht, ob er zu irgendetwas zu gebrauchen war, aber hier bleiben konnte er nicht, dafür sehnte er sich einfach zu sehr nach dem Leben. Er stand auf, als Jeanny zu seiner Zelle kam und auch diese aufsperrte. Von den meisten anderen wurde er zur Seite gedrückt, konnte sich jedoch vor einem etwas älteren Nirini Pita durch die Tür zwängen.
    "Danke, Herrin." meinte er zu der Frau, während er leicht seine Handschellen hob, damit sie diese öffnen konnte. Das 'Herrin' war ihm einfach so heraus gerutscht. Aber er musste zugeben, dass er sie wirklich als seine neue Herrin ansah. Sie hatte ihn befreit und schien die anderen anzuführen. Das, und sein Lebens als Sklave ließen für ihn keinen anderen Schluss zu. Sie war seine neue Herrin und er würde ihr vermutlich auch gehorchen, da sie nette zu sein schien als die Wachen auf der Insel.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 20.08.2011, 23:03


    "Kneipenschlägerei...", murmelte Emily, mit einem Hauch von Verachtung. "Was für ein langweiliges Verbrechen. Die sperren die Leute wirklich für jeden Scheiß ein." Sie ließ ein amüsiertes Kichern ertönen.
    Sie selbst jedenfalls hatte mit ihrer Bande mal 'ne Kneipe überfallen, komplett verwüstet, alle, die nicht in Panik entkommen waren, umgebracht und alles, was nicht niet- und nagelfest gewesen war, mitgehen lassen.
    "Ich frage mich, wann die nächsten Idioten aufkreuzen...", murmelte sie nun mit gelangweilter Stimme. "...und auch mal etwas länger durchhalten."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 20.08.2011, 23:46


    Solte sich Jeanny um die Zellen kümmern, Orisha machte sich derweil über die beiden gefallenen Wachleute her. Ein paar Münzen ließen sich auch hier finden und wanderten zu den anderen in eine versteckte Tasche in den Falten ihres Kleides. Ein bruhigendes Gefühl wenn einem keinen in den Rücken fallen konnte und vor einem mehr als genügend gewaltbereite Menschen standen die sich schon um die restliche Wachmanschaft kümmern würden.
    Aus dem Dunkel des Treppenaufstieges musterte sie mit ihren dunklen Augen die Gefangenen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 21.08.2011, 19:05


    Schon als die ersten Kampfgeräusche ertönt waren hatte Yonja aufgehorcht, aber im Gegensatz zu viele anderen nichts weiter gemacht. Zuhörn, dass musste reichen. Wenn doch noch etwas schief ging bei diesem Gefecht, dann war jede Hoffnung umsonst, also einfach zuhörn. Aber wenigstens könnte er sich ein wenig das Geschehen in der eigenen Zelle ansehen. Hauptsächlich hoffnungsvoll schimmernde Augen, und ähnliches. Ein paar waren aufgestanden, und Manuel war direkt bis ans Gitter getreten. Ziemlich auffällig, wenn irgendwie rauskam das er so aggressiv vor ging, dann würde er direkt als nächstes am Galgen landen. Als er dann auch noch einen der Wärter erwürgte stempelte Yonja den Piraten direkt als tot ab, spätestens durch die Gewehre der beiden anderen Wachen. Sein Glück, dass etwas ganz Anderes geschah. Ein Hüne von Frau stürmte wie ein Rhinozeros durch die geöffnete Tür und rammte sich durch die beiden völlig überraschten Soldaten. Deren Schicksal war besiegelt, und, na ja, was sollte man sagen, zumindest ein Hoffnungsschimmer war am Horizont zu sehen. Langsam erhob sich der kleine Nirini Jita und als er endlich an der Zellentür stand salutierte er zackig vor Jeanny. „Melde mich zum Dienst, Captain!“ erwiederte er gehorsam, und schob sich schließlich vollends aus der Massenzelle. Endlich raus aus dem Drecksloch.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 22.08.2011, 14:26


    Rasch griff Mao nach den Gewehren der toten Soldaten, bevor irgendein Stümper sich die Dinger unter den Nagel riss. Das letzte was sie brauchten war jemand, der ihnen aus Unvermögen eine Kugel in den Rücken jagte. Mit Wohlwollen beobachtete er wie Marjhen den Befehl des Käptn's bereits ausgeführt hatte. So jemanden konnten sie brauchen. Stellte keine Fragen und führte die Befehle ohne Murren aus. Mao trat mit den Gewehren unterm Arm neben Jeanny.
    "Wir müssen uns besser bewaffnen. Der Anleger wird gut bewacht sein und dort haben wir nicht mehr den Vorteil, den uns die Gänge hier verschaffen. Wir sollten die Waffenkammer aufsuchen. Die wird zwar auch bewacht sein, aber dort können sie uns wenigstens nicht ins Kreuzfeuer nehmen." Inzwischen hatte der Hüne auch seine Lanze wieder. Ein paar bekannte Gesichter waren unter den Gefangenen, aber nicht viele. Die meisten der Mannschaft hatten ihr Leben gelassen. Verdammte Schande bei einigen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 22.08.2011, 20:20


    Dieser Mao war einfach ein guter Mann! Einer, der eine Situation rasch erfasste und die richtigen Schlüsse zog. Einer, der so dachte wie sie. Es gab einen guten Grund dafür, dass sie den schwarzen Hünen zu ihrem Ersten Maat gemacht hatte. Auf ihn war einfach Verlass. "Selber Gedanke...", bestätigte sie murmelnd, "Müssen erstmal zum Arsenal und den Haufen hier bewaffnen. Und zwar so schnell wie möglich. So blöd diese thurmischen Arschlöcher sich bisher angestellt haben, wenn sie mitbekommen, was hier los ist, dann ist das Arsenal der erste Punkt, an dem sie dicht machen..."
    Aber erstmal würde sie diesen Haufen hier auf Vordermann bringen müssen. Solange die Jungs nicht wussten, was Sache war, waren sie ihr eher hinderlich als nützlich. Kurzerhand sprang sie deshalb auf den Tisch der Wachmänner, sodass jeder im Raum sie sehen konnte. Das war der verdammte Nachteil, wenn man so klein war. Manche Leute neigten einfach dazu, kleine Leute zu übersehen. Und wenn es eines gab, das Jeanny Forvell nicht abkonnte, dann war es übersehen zu werden. Verdammt, sie brauchte unbedingt einen Hut. Einen Großen!
    "Alle mal herhören!", rief sie mit harter Stimme und es bereitete ihr keinerlei Schwierigkeiten, sich über den Lärm der Meute hinweg Gehör zu verschaffen. Sie konnte förmlich spüren, wie die Blicke der Männer - verwirrt, hoffnungsvoll, verängstigt - auf ihr ruhten. Das Blut, das ihre ehemals weiße Bluse nun zum absolut überwiegenden Teil rot gefärbt hatte tat wohl sein übriges dazu. "Für alle, die mich nicht kennen: ich bin Käpt'n Forvell, ehemals Käpitan der Sturmjäger, bald Kapitän des schnellsten Schiffs, das dort oben gerade vor Anker liegt, welches auch immer das sein mag. Ich habe wenig Lust, am Galgen zu enden und deshalb werde ich zusehen, dass ich so schnell wie möglich von dieser verdammten Insel weg kommen werde. Wenn das irgendwem von euch ähnlich geht und er auf meinem Schiff mitsegeln will, dann wird er tun, was ich ihm sage. Wer das nicht kann, der soll versuchen, sich allein durchzuschlagen, aber wie das hier enden wird könnt ihr euch sicher alle denken. Ist das angekommen? Gut! Unser nächstes Ziel ist die Waffenkammer, denn das wird noch eine blutige Nacht bevor wir hier rauskommen. Also abmarsch, allesamt und versucht, nicht übermäßig viel Lärm zu machen. Wir wollen doch nicht, dass diese thurmischen Bastarde zu früh gewarnt werden..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 23.08.2011, 22:56


    Manuel war einer der ersten, die sich in Richtung Waffenkammer aufmachten - allerdings penibel nie der erste. Immer achtete er darauf, dass mindestens zwei Leute vor ihm gingen. Lebende Schilde, damit er nicht getroffen werden würde, mehr waren sie nicht. Die Entermesser hatte er sich inzwischen hitner den Gürtel gesteckt - ein breites, rohes Ding mit einer obszön großen Schnalle, den er irgendwo geraubt hatte - und eine Muskete gegriffen. Er war nicht der beste Schütze an Bord der Sturmjäger gewesen, aber auf diese Entfernung und mit derart bescheuerten Feinden meinte er dennoch, einen tödlichen Treffer garantieren zu können. Immer mit dem Blick nach hinten, ob ihm die anderen auch noch folgten, und den Ohren nach vorne, ob auch keine Wache sie schon entdeckt hatte, machten sie sich auf den Weg. Es war ein Glück dass der Weg herein an der Waffenkammer vorbeigeführt hatte - vielleicht auch nur eine weitere Idiotie der Wachen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 24.08.2011, 22:17


    Phillip hatte gespannt Jeanny gelauscht und manchmal auch bei ihren Worten genickt. Er kannte zwar ihren Namen nicht, aber das bedeutete für ihn nichts. Sie hatte ihm das Leben gerettet und er würde sich dafür auf alle Fälle erkenntlich zeigen. Die Waffen der getöteten Soldaten hob er nicht auf, da er selbst nicht wusste, wie man mit ihnen umgehen musste und es somit lieber den geübten Piraten überlies, ihre Feinde umzubringen. Als einer der letzten folgte er so dem Zug in Richtung Waffenkammer.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 25.08.2011, 20:05


    Eines musste man diesem Haufen von abgerissenen Mördern und Briganten lassen: sie machten ihre Sache gar nicht schlecht. Sie gehorchten Jeannys Befehlen, widersetzten sich nicht, stellten sie nicht in Frage. Viele sogar ohne Murren. Das war nicht selbstverständlich, bedachte man, dass sie eine Frau und noch dazu keine von sonderlich auffälliger Gestalt war. Sicher, dass man vor Leuten wie Mao oder Marhjen kuschte, das war nachvollziehbar. Jeanny hingegen hatte in ihren früheren Jahren stets hart darum kämpfen müssen, soetwas wie Autorität zu erlangen. Respekt zu ernten. Oder auch nur ernst genommen zu werden. Jemand zu sein, in dem Männer mehr sahen als die Gelegenheit für einen schnellen Fick. Inzwischen war das natürlich anders. Inzwischen beherrschte sie das Auftreten der Großen und Mächtigen, die Gesten jener, die es gewohnt waren, dass ihre Befehle befolgt wurden. Eine bedrohliche und gleichzeitig natürlich dominierende Art, der man sich nicht ohne weiteres widersetzte. Dann hatte sie natürlich eine Crew und allein die Tatsache, dass eine knappe Handvoll Männer ihr bedingungslos folgten genügte, dass auch der Rest sich bereitwillig unterordnete, eventuelle eigene Ambitionen herunter schluckte. Und dann hatte sie - und das wog zweifellos am schwersten - einen Namen. Einen Namen, den man in der Parava kannte. Fürchtete. Sie war Kapitän Forvell, Herrin der Sturmjäger. Niemand, dem man in die Quere kommen wollte. Zumindest nicht, solange man am anderen Ende des Pistolenlaufs stand.
    Aber dennoch: sah man von ein paar Gelegenheiten dort unten im Keller ab bei denen sie beinahe getötet worden war lief diese Flucht wirklich besser als Jeanny das erwartet hätte. Sicher, sie hatte natürlich geglaubt, dass sie es schaffen konnte. Wäre sie davon überzeugt gewesen, spätestens auf der Treppe niedergeknüppelt und für den Mord an ihrem Wächter unmittelbar im Festungshof aufgeknüpft zu werden, sie hätte es gar nicht erst auf den Fluchtversuch ankommen lassen. Aber die Chancen waren doch von Anfang an eher schlecht für sie gestanden. Nun jedoch sah sie sich unvermittelt und ein wenig zu ihrem eigenen Erstaunen an einem Punkt, wo ein Gelingen der Flucht gar nicht mal mehr so unwahrscheinlich erschien. Sie mochten jetzt insgesamt vielleicht anderthalb Dutzend sein. Nicht annähernd so viele, wie es Soldaten in dieser Festung geben musste, aber wenn sie es mit der Hälfte oder auch nur einem Drittel dieser Mannschaft bis auf ein Schiff schaffte, dann konnten sie sich bis in den nächsten Hafen durchschlagen, in dem sie eine richtige Crew anheuern konnte. Wenn sie es nur eben auf ein Schiff schaffen würden...

    Selbstverständlich hatten die thurmischen Baumeister sich etwas dabei gedacht als sie das Arsenal unmittelbar am einzigen Zugang zum Gefangenentrakt platziert hatten. Sie waren ganz offenbar davon ausgegangen, dass eine Bedrohung für die Festung nicht zwangsweise vom Meer her, sondern eben von dort unten kommen mochte. Im Falle eines Ausbruchs wäre dieser Flaschenhals die Stelle, an dem die Wachsoldaten spätestens versuchen mussten, die Gefangenen aufzuhalten. An jedem späteren Punkt konnten flüchtige sich über die ganze Festung verteilen und wären nicht mehr zu stoppen. Hier jedoch mussten sie durch. Hier galt es, sie niederzuschlagen. Und da war es natürlich von Nutzen, ein Arsenal voller Degen, Pistolen, Gewehre, voller Munition und Pulver unmittelbar im Rücken zu haben. Befand man sich auf der anderen Seite - auf der der Ausbrecher - so wie sie es im Moment taten, dann war das hier natürlich der entscheidende, der kritische Punkt der Flucht. Wenn sie das Arsenal nahmen, dann hatten sie gewonnen.
    Aber das Glück hatte es noch selten gut mit Jeanny Forvell gemeint. Da mochten die Männer noch so gehorsam ihrem Wort folgen, mochten sie stumm und rasch aber ohne zu rennen - ja, beinahe geordnet - vorrücken, irgendwann musste man ihren Ausbruch bemerken. Und selbstverständlich bevor sie sich mit mehr als einem Arm voll geplünderter Entermesser und ein paar Stuhlbeinen bewaffnet hatten. Sie kamen bereits die letzte Treppe hinauf, hatten bereits das Tor der Waffenkammer vor Augen als ihnen die aufgeschreckten Schreie entgegen hallten und ein ganzer Trupp thurmischer Wachsoldaten auf den Gang hinaus stürmten. Zwar nur ein knappes Dutzend - etwa halb so viele wie sie - aber ein jeder in sauberer Uniform, mit Dreispitz auf dem Kopf, Säbel am Gürtel und dem Gewehr in de Händen. Und trotz aller Aufgeschrecktheit: das waren keine verwirrten, vollkommen überrumpelten Wächter wie die Männer unten in den Kerkergewölben. Die grimmigen Gesichter dieser Männer sprachen Bände. Sie wussten, womit sie es hier zu tun hatten und sie waren bereit, das Arsenal bis zum letzten zu verteidigen. Mit militärischer Präzission nahmen sie Aufstellung ehe irgendeiner der ausbrechenden Piraten auch nur irgendetwas tun konnte um sie zu hindern. Zwei Reihen, die vordere kniend, die hintere stehend. Ein halbes Dutzend blank polierter Gewehrläufe, ein halbes Dutzend aufgepflanzter, im Fackelschein schimmernder Bajonette.
    Nun war dies selbstverständlich nicht das erste mal, dass Jeanny sich am falschen Ende eines Dutzends Gewehrläufe befand und selbstverständlich brachte sie das weiter aus der Fassung als das in einer solchen Situation eben unvermeidlich ist. Natürlich zog sie instiktiv den Kopf ein, suchte Deckung im Schatten der Mauern. Aber ebenso natürlich behielt sie ein kühlen Kopf um sofort zu reagieren. Ihr Befehl erklang beinahe zeitgleich mit dem des Hauptmanns der Wachsoldaten.
    "Feuer!", hallten die höchst unterschiedlichen Stimmen - der Bariton des Hauptmanns und Jeannys rauer Sopran - durch den Gang und gingen einen Herzschlag später im Donnern der Gewehre unter. Kugeln peitschten durch den hohen Korridor, schlugen in Stein und Mörtel und immer wieder in Fleisch, Fleisch, Fleisch. Männer gingen schreiend zu Boden, auf beiden Seiten, wanden sich verkrümmt im eigenen Blut oder kippten einfach nur um wie vom Blitzschlag getroffen. Es waren mehr auf Seiten der Ausbrecher. "Sturmangriff!", bellte Jeanny, die selbst gar nicht daran dachte voran zu stürmen einen Herzschlag später, in eben dem Moment als die Stimme des Hauptmanns mit einem markigen "Zweite Reihe: Feuer!" den Gang entlang dröhnte. Die zwei vordesten laut brüllend voran stürmenden Piraten gingen getroffen zu Boden - ob tot oder nur verwundet, das hätte Jeanny nicht zu sagen vermocht - doch weitere setzten über sie hinweg, schlossen die Reihen. Und prallten mit Wucht in den Wald aus Bajonetten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 25.08.2011, 20:53


    Sollten die Männer den Kampf schlagen, Orisha hielt sich hinten, ganz so wie es der Captn es gewollt hatte. Es war nicht ihr Wesen im Getümmel des Kampfes ihr Schicksal zum Tanz zu fordern.
    Einer der Ausbrecher, ein junger Kerl, wankte schwer getroffen nach der ersten Salve schützen in den Gang zurück. Aus zwei kleinen Löchern in seiner Brust rann ein steter Fluss dunkelroten Blutes. Sein Atem ging röchelnd und gerade als seine Knie ihn nicht länger tragen konnte fing Orisha seinen Sturz ab und ließ ihn sanft zu Boden. Unverständliche Laute rannen aus seiner Kehle, Augen die mit blanker Angst nach einem Halt suchen und Hände die mit kalten Fingern etwas fassen wollen. Es brauchte keine Knochen um das Schicksal des Jungen zu sehen. Sein Leben rann aus ihm heraus und unweigerlich würde er an seinem eigenen Blut ersticken. Sie würde es ihm leichter machen. Ihre schmale Hand legte sich an seine Wange und sie beugte sich über sein Gesicht. "Deine Vorfahren warten auf dich." murmelte sie ihm leise zu. Mit einem Ruck stieß sie ihren Dolch tief in sein Herz und beendete sein Leiden.
    Es gab ein leises Schmatzen als die Klinge aus dem Fleisch des Jungen glitt.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 25.08.2011, 21:21


    Hinter seinem Käpt'n stehend besah sich Mao die Situation. Die Wachsoldaten waren gedrillt und gut organisiert. Zwischen beiden Parteien war ein Gemenge entstanden, das mal vor und mal zurück ging. Aber wirklich an Boden gewannen sie nicht. Das war schlecht. Die Gruppe hier war nie und nimmer die einzige, die in der Festung war. Und je länger sie hier brauchten, desto höher war die Chance, dass die Verstärkung eintraf. Also musste etwas passieren.
    "Käpt'n, so wird das nichts. Wir brauchen einen guten Schützen, einen wirklich guten, der den gegnerischen Hauptmann erledigt. Besser zwei. Derweil sorge ich für eine Ablenkung. Marhjen! Zu mir!"
    Mao drehte sich um und schritt in den Raum zurück, aus dem sie gekommen waren. Sein Gedächtnis ließ ihn nicht im Stich. Hier stand ein recht massiver Holztisch. Auf längere Distanz würde er Kugeln abfangen und bei den Bajonetten sollte er zumindest einen Teil der Klinge abhalten. Mit einem Grunzen hievte Mao den Tisch auf die Seite. Mit Marhjen zusammen sollte er das Ding eigentlich locker tragen können. Und es sollte den Wachsoldaten einen gehörigen Schrecken einjagen. Mit einiger Anstrengung schliff Mao den Tisch zum Gang, wo er sich an seinen Käpt'n wandte.
    "Ich brauche gleich eine Schneise. Wollen ein bisschen Fahrt aufnehmen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 25.08.2011, 21:51


    Und zack - war die Schlacht ausgebrochen. Nun war überall nur noch Blut, Tod, Schreie...
    Ein Szenario, das Emily mittlerweile gewohnt war. Und ja, hier würde es zahllose Tote geben - auf beiden Seiten.
    "Stirb, du wertloser Abfall!", brüllte ein grobschlächtiger Muskkelprotz und verpasste einem Piraten, der einen anderen Wachmann zu Boden gerungen hatte, einen Kopfschuss von hinten. Du liebe Güte, was nutztem dem Kerl denn seine Muskeln, wenn er seine Gegner trotzdem feige von hinten und bequem mit der Pistole erledigte. Aber was der konnte, konnte sie schon lange!
    Nun wollte sich der Soldat bücken und seinem Kameraden aufhelfen, doch bevor dies geschehen war, bohrte sich Emilys Dolch geradewegs durch seine linke Niere, weswegen er markerschütternde Schreie ausstieß und schmerzerfüllt und unfähig, klar zu denken, über den Boden rannte und dabei mit seinem massigen Fuß versehentlich den Kopf des Anderen zerquetschte, den er eigentlich auf die Beine ziehen hatte wollen. Emily hatte den Dolch jedoch schnell wieder herausgezogen, natürlich auf eine Weise, die die Wunde noch verschlimmerte.
    Nun versteckte sie sich allerdings hinter ihren männlichen Ausbruchskollegen, um den Racheakten der Wachmüänner zu entgehen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 25.08.2011, 22:04


    Als die Wachen in den Gang getreten waren hatte sich Manuel so ziemlich als der Erste in Deckung begeben. Nämlich hinter seinen Vordermann, den er von hinten an der Jacke packte und daran hinderte, sich selbst seitlich in Sicherheit zuz bringen. Stattdessen schlugen zwei Kugeln dumpf in den Kerl ein, sodass auch Manuel den Schock noch deutlich spürte. Und dann hatte er eine Leiche am Arm hängen. Nutzlos geworden ließ er sie fallen, riss die Muskete hervor, ging auf die Knie und entging so der zweiten Salve, die noch mehr der Kerle um ihn herum tötete. Einen gezielten Schuss gab er ab, der eine Wache in den Oberkörper traf und zurückwarf, dann floh er, so schnell er konnte, den Gang hinab, stieß rücksichtslos andere beiseite, um selbst in relative Sicherheit zu kommen. Dort hockte er sich hin und lud nach. Lieber ein zweiter, sicherer Schuss als das Leben so sinnlos im Nahkampf zu vergeuden. Jedenfalls gegen ausgebildete Soldaten. Nein, er würde warten, bis der Feind gebrochen war - seinen Teil dazu tun, ja, aber nicht die NAse rausstrecken ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 25.08.2011, 22:49


    Zitternd versteckte sich Phillip im Schatten der Mauer vor den Kugel des Feindes. Er konnte hören, wie auf der Treppe Leute starben und betete zu seinen Ahnen, dass ihm nicht dasselbe Schicksal bevorstand. Neben ihm taumelte einer der Gefangenen und stürtzte zu Boden. Schnell kniete er sich hin und überprüfte, ob ihm noch zu helfen sei. Aber er war tot, weshalb Phillip nur seine Augen schloss. Gerade als er wieder aufstehen wollte wurde er von jemandem zurück in den Gang zum Zellentrackt geschubst. Er drehte sich um und wollte den Mund aufmachen, als er erkannte, dass es Manuel gewesen war, weshalb er ihn schnell wieder schloss und in die entgegengesetzte Richtung blickte, in der es aber auch nicht besser aussah. Eine Frau hatte sich über einen Verwundeten gebeugt und rammte ihm das Messer ins Herz. Entsetzt starrte Phillip die Mörderin an und wagte es nicht sich zu bewegen. Was, wenn sie ihn als nächstes Opfer nehmen würde, weil er nicht mitkämpfte und nicht einmal eine Waffe in den Händen hielt?



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 26.08.2011, 00:02


    Und dann gab es da noch die Momente, in denen Jeanny es ganz massiv bevorzugt hätte, wenn ihr Erster Maat sich ein wenig weniger Mühe dabei gegeben hätte, so wie sie zu denken. Und zur Abwechslung einfach mal gar nicht gedacht hätte. Denn letztendlich gab es doch einen Grund, warum Jeanny Forvell Kapitän war und der schwarze Dämon Mao eben nicht. Mit der Taktik war das nunmal eben immer so eine Sache: sie funktionierte nicht immer und vor allem nicht immer gleich! Prinzipiell war es ja eine gute Idee, den feindlichen Anführer auszuschalten. Aber eben dann, wenn man ein Schiff mit möglichst wenig Blutvergießen kapern wollte oder wenn man vor hatte, eine Festung zur Aufgabe zu zwingen. Aber man musste der Schlange eben den Kopf abschlagen bevor dieser veranlassen konnte, dass Schlachtreihen gebildet wurden. Ab einem gewissen Punkt hatten Offiziere ein nur noch sehr begrenztes Gestaltungspotential. Und in der Regel war dieser Punkt spätestens dann erreicht, wenn es zum Handgemenge kam und jeder Mann für sich selbst kämpfte. Dass die thurmischen Wachsoldaten Stellung einnahmen hatten sie nicht verhindern können und nun, da die Formation sich bereits wieder in Wohlgefallen auflöste gab es nichts mehr, was man noch groß hätte verhindern können. Der Offizier der Truppe zählte nun nicht mehr mehr als jeder andere Mann.
    Wenn es zum Handgemenge kam, dann brauchte man eben keine Männer mehr, die sich gewiefte Taktiken ausdachten. Dann brauchte man Männer, die ohne darüber nachzudenken nach vorne stürmten und nicht gleich bei der kleinsten Fleischwunde zu heulen anfingen. Jeanny war sich ziemlich sicher, dass sie bei einer ganzen Reihe von Wunden, die sie Mao sich hatte einfangen sehen seit sie sich kannten und die der Hüne stoisch ertragen hatte, zu heulen angefangen hätte. Oder an denen sie gleich krepiert wäre. Insofern wünschte sie sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als dass der schwarze Dämon da vor gehen würde und irgendwen aufspießte. Seinen Plan sollte er sich doch sonst wo hin schmieren, zum planen war schließlich sie da.
    "Mir wär' es lieber, wenn du einfach versuchen würdest irgendwen umzubringen!", versuchte sie durch den Schlachtenlärm zu ihm durchzudringen, doch sie war nicht ganz sicher ob er ihre Stimme über das Klirren von Stahl auf Stahl, das Donnern der Pistolen und die Schreie der Verwudneten hindurch hören würde.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 26.08.2011, 14:17


    Dieser eine Typ war ja ein ziemlich gewiefter Hund, fand Emily. Einfach einen Mitkämpfer als Schutzschild zu missbrauchen und Andere zu opfern, um die eigene Haut zu retten. Ja, der wusste, worauf es im Leben ankam, nur man selbst war wichtig, alle Anderen waren es nicht wert, das eigene Leben zu opfern. Würde er allerdings versuchen, sie zu opfern, dann würde ihm das gar nicht gut bekommen!
    Also, wen sollte sie als Nächstes umbringen? Ihr Blick fiel auf einen muskulösen Wachmann, der seine Pistole auf die Piraten richtete. Emily zielte von der Seite mit dem Dolch auf die Halsschlagader, doch als sie zustieß, bewegte er sich ruckartig und sie traf nur seine Schulter, riss ihm allerdings eine tiefe Wunde. Blitzschnell drehte er sich um, wobei er Emily mit brachialer Gewalt rammte. Die junge Frau wurde mehrere Meter weit geschleudert und prallte schließlich unsanft auf den Boden. Sie spürte heftige Schmerzen, richtete sich aber hastig wieder auf und entging so den Schüssen, die der rachsüchtige Soldat abgab, einer streifte Emily jedoch am Bein, aber nur leicht.
    Dann wurde der Wachmann abgelankt, denn mehere Piraten griffen ihn an.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 26.08.2011, 14:33


    Eine einzelne Träne rann Orisha's Wangen hinab und landete auf der zerschossenen Brust des Piraten. Wieder eine Seele die vor ihrem Ende das Jenseits erreichen würde. Mit sanften Fingern schloss sie seine Augen ehe sie das Blut von ihrem Messer an seiner Kleidung abwischte und sich weiter umsah. Nur wenige Schritte weiter lehnte ein weiterer Gefangener an der Wand. Wimmernd hielt er sich das Bein. Eine Kugel hatte den Oberschenkel durchschlagen und etliches Fleisch aus seinem Körper gerissen.
    Noch ehe ihre eiligen Schritte den Mann erreichten zog sie einen Flachmann aus einer Falte ihres Gewandes. Die Wärter waren Idioten. Auch wenn man ihren Körper gründlich durchsucht hatte, ihre Kleider hatten sie kaum angesehen. Ihr Blick blieb an Phillip hängen. Kurz musterte sie ihn nur wie er da zitternd hockte. Doch da ihm nicht das Blut in Strömen aus dem Körper rann war der Kerl hier vor ihr weitaus interessanter.
    Mit sanfter, aber bestimmender, Kraft schob sie seine Hände von der Wunde fort und hielt das Fläschchen darüber. "Das wird wehtun, wenn du dein Bein behalten willst halt still!" und schon ließ sie ein schmales Rinnsal in das Fleisch fließen. Sein Schrei übertönte selbst den Lärm der Schlacht. Mit schnellen, geübten Bewegungen riss Orisha ihm ein Stück des Hemdes ab, reinigte die Wunde vom Groben Schmutz. Der Kerl hatte sich mitlerweile gefangen, jammerte nur noch leise vor sich hin, doch schien er weitaus weniger Schmerzen zu haben. Ohne etwas zu sagen zückte sie wieder den Dolch und schnitt einen breiten, langen Streifen aus seinem Hemd mit dem sie die Wunde verband.
    "Sieh zu das du wieder kämpfst!" fuhr die Priesterin unvermittelt ihren Patienten an, sie scheuchte ihn schon fast auf die Beine. Die Kugel hatte nur Fleisch getroffen, keine Knochen und bluten tat es auch nicht soviel als das er nicht mehr stehen konnte.
    Er kam von alleine wieder auf die Beine, überrascht sein Bein belasten zu können schnappte er sich die nächstbeste Waffe und warf sich wieder in das Getümmel des Kampfes. Lächelnd sah Orisha ihm einen Moment nach. Die kleinen Mittelchen der Mutter waren doch jedes mal aufs neue überraschend. Erst in ein paar Stunden würde er den Schmerz wieder spüren. Doch bis dahin war er entweder tot oder auf einem Schiff wo man ihn weiter behandeln könnte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 26.08.2011, 16:01


    Den Ruf des Käpt'ns hätte Mao beinahe überhört. Aber man blieb nicht lange Erster Maat, wenn man nicht selbst in einem Sturm Befehle hörte und weitergab. Sogleich ließ der Hüne von dem Tisch ab und bahnte sich seinen Weg zur Front. Mit einigen, knappen Befehlen sammelte er dabei zwei weitere Piraten um sich. Irgendwer musste ihm schließlich den Rücken freihalten. Zum Glück waren die Wachsoldaten allesamt im Nahkampf verstrickt, ansonsten müsste er jetzt mit einem Kugelhagel rechnen. Grimmig griff Mao seine Lanze fester und warf sich mit einem gutturalen Schrei in das Gemenge. Wie eine Schlange zuckte die Lanze vor und durchstieß einen der Soldaten. Wegen der Widerhaken wurde das Opfer noch zurück in die Reihen der Piraten gezogen. Mit einem weiteren Brüllen bekam Mao seine blutige Lanze wieder frei und führte einen kraftvollen Schlag in Richtung der Soldaten. Diese wichen zurück. Unbarmherzig trieben nun die Piraten die Wächter zurück. Schritt für Schritt gewannen sie an Grund. Jeder Soldat, der stolperte oder zurückblieb würde niedergemacht werden. Einer der Piraten neben ihm fiel. Der Soldat nutzte sogleich die Gelegenheit und rammte Mao das Bajonett in die Seite. Der schwarze Dämon bedankte sich mit einem Rückhandschlag, der den Soldaten gegen die Wand schmetterte.
    "Los jetzt! Machen wir sie fertig!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 26.08.2011, 19:13


    Der Kampf verebbte schnell und blutig. Eigentlich genau so, wie er auch angefangen hatte. Letztendlich war es eine bloße Frage von Zahlen, die den Kampf entschied. Die Unterzahl unterlag. Das war zwar eine nicht sonderlich gerechte Sache, aber Jeanny hatte schon früh gelernt, dass es im Leben nunmal so lief: der Stärkere gewann. Da nutzten Tapferkeit und die gerechte Sache im Rücken einfach nichts. Der Stärkere gewann. Was sich an Wachen noch auf den Beinen halten konnte wurde schnell und brutal nieder gemacht, was am Boden lag geriet unter die Stiefel. Eines musste man den Thurmern wohl zugute halten: sie hatten bis zum letzten Mann gefochten, standgehalten. Aber das konnte auch daran liegen, dass jegliche Fluchtversuche rasch mit einem Messer in den Rücken beendet wurden. Aber was zählte es schon, wo man das Messer hin bekam? Das Ergebnis war das selbe. Elf blutverschmierte Leichen in blauen Uniformen, manche noch mit grimmigem Gesichtsausdruck als wollten sie noch immer weiter kämpfen, die meisten mit vor Schmerz und Furcht verzogenen Mienen. Dazu ein paar tote Gefangene, sieben oder acht vielleicht. Unschön, aber der Verlust war wohl verkraftbar.

    Es gelang Jeanny nur langsam, die verkrampften, ganz weiß angelaufenen Finger wieder zu lösen. Erst jetzt, da alles vorbei war, ging ihr auf, dass sie noch immer ein geladenen Gewehr in Händen hielt. Vor lauter Schreien und an die Mauer pressen hatte sie komplett vergessen, es abzufeuern. Konnte mal passieren. Wen kümmerte das jetzt schon noch. Viel interessanter hingegen war doch, dass der Weg in das Arsenal der Festung nun offen vor ihnen lag. Waffen für acht Dutzend Mann, mehr als sie alle zusammen tragen konnten. Wie betäubt schritt Jeanny über eine Leiche und die Schwelle hinweg und fand sich in einem hohen, weiten Gewölbe wieder. Es gelang ihr nicht, bei dem Anblick, der sich ihr bot, ein Grinsen zu unterdrücken. Regal um Regal, Ständer um Ständer, fein säuberlich aufgefüllt mit bajonettbewehrten Gewehren, Pistolen in den dazu gehörigen Riemen, Degen, Säbel soweit das Auge reichte. Ein wenig kam Jeanny sich vor wie im Paradies.
    "Also gut, Jungs, nehmt mit was ihr tragen könnt!", hörte sie sich selbst rufen, "Spart nicht, bedient euch ruhig reichlich, ein Messer zu viel hat noch niemandem geschadet. Und nehmt was von dem Pulver mit!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 26.08.2011, 19:50


    Der Kampf war für Yonja ziemlich glimpflich verlaufen. Er war relativ weit hinten mit seinen Kumpanen gegangen, hatte also von der ersten Salve nicht wirklich etwas mitbekommen. Gut für ihn, schlecht für die anderen. Ein Stuhlbein als Knüppel schwingend stürmte er bald darauf mit dem Befehl von Forvell los, und drosch bald darauf auf den ersten Soldaten ein, die nun ebenfalls hauptsächlich auf den Nahkampf umgestiegen sind. Mit Ausnahme eines Querschlägers hatte er nichts aus der Schlacht, außer ein paar blauen Flecken davongetragen. Auch der Querschläger war eher „langweilig“, ein blutiger Streifen am Arm, komplett oberflächlich, und eigentlich bestand nur die Gefahr auf eine Entzündung, aber gut, der Kampf war geschlagen. Sehr schön! Auf auf ins Verbrecherarsenal...
    Er war weit vorne im Kampf gewesen, und dank diesem Umstand auch weit vorne, als es um den Eingang in die Waffenkammer ging. Ein mal drin brach ein kleines Chaos aus, als die Banditen, Raufbolde, Piraten und andere finstere Gesellen begannen sich an den Regalen zu bedienen, auf der Suche nach der besten Bewaffnung die sich auf die Schnelle finden lies. Auch Yonja suchte etwas bestimmtes. Waren ihm allerlei Dolche und ähnliches vorerst egal machte er sich daran jede Art von Degen und andere Waffe mit langer Klinge zu untersuchen, immer auf der Suche nach einer gebogenen Spitze. Er wollte seine verdammte Waffe wieder, also würde er sich das Teil auch holen! Genug Reihen zum Durchsuchen waren ja da, aber vermutlich zu wenig Zeit. Im Vorbeigehen schnappte er sich eine Pistole, und steckte sie in seinen Hosenbund, nicht besonders gemütlich, aber Zwecktauglich, und machte sich wieder an den Regalen zu schaffen. Nach nicht all zu langer Zeit wurde er fündig. War vermutlich nicht seine alte Waffe, es machte sich nicht das gleiche Gefühl im Arm breit, aber sie tat ihren Zweck, erstrecht weil sie vom Aufbau her beinahe gleich war, nur leider etwas schwerer. Zwei Dolche wanderten ebenso in seinen Besitz, und schon ging es wieder nach draußen. Man sollte nicht unnötig lange an einem Punkt verweilen, am Ende wurde man noch eingekesselt. Aber endlich fühlte sich der Nirini Jita wieder wie ein ordentlicher Pirat. Pistole, Dolche, Klinge, damit lies sich was anfangen! Im Gang baute er sich auf, und wartete auf neue Befehle.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 26.08.2011, 21:54


    Froh darüber, dass der Kampf vorbei war, erhob sich Phillip und stieg vorsichtig über die Körper der Gefallenen. Trotz seiner Zurückhaltung im letzten Gefecht hatte er nun eine Entscheidung getroffen. Er würde die Piraten so gut es ginge unterstützen, auch wenn dies bedeuten würde, dass er womöglich jemanden töten musste. Im neuen Gang angekommen folgte er den anderen Gefangenen ins Arsenal. Bei Jeannys Worten nickte er wieder kurz, bevor er sich im Raum umsah. Erstaunt betrachtete er die große Auswahl an tödlichen Waffen, die er hier gab, bevor er sich zunächst eine Pistol samt Gürtel holte. Danach holte er sich zwei gewöhnliche Dolche, sowie drei weitere, von denen er jedoch nicht so recht wusste, was er mit ihnen machen sollte. Die Klingen waren, bis auf die Messerspitze, stumpf und das Gewicht lag etwas weiter in der Mitte des Messers als gewöhnlich. Schulterzuckend befestigte er sie dennoch am Gürtel, bevor er sich den Säbeln zuwandte. Da er selbst überhaupt keine Ahnung hatte, worauf es bei der Auswahl einer Waffe ankam, nahm er sich einfach einen handlichen Säbel und befestigte ihn, anders als die meisten anderen, auf der rechten Seite seines Gürtels. Beim Verlassen des Raums steckte er noch jeweils ein Säckchen Kugeln und Schießpulver ein.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 26.08.2011, 22:07


    "Hey!", rief Emily begeistert und mit einer Stimme einer ganz normalen Frau, die gerade ein Modegeschäft betreten hatte. Überall waren Waffen, so weit das Auge reichte! Zwar waren die Thurmer dumm, Eines musste man ihnen aber lassen: Sie waren gut ausgerüstet. Im Grunde eine Verschwendung, all die guten Waffen diesen Idioten zu überlassen. Aber nun waren sie ja da und würden sich ordentlich eindecken.
    Dann fing Emily mal an. Sie belud sich reichlich. Zuerst schnappte sie sich zwei Pistolen, für jede Hand einen, so würde sie etliche Feinde bequem im Fernkampf töten. Dann ein gutes Kurzschwert, den sie neben dem Dolch festband. Ja, das wäre fürs Erste geung, mehr Waffen wären zu schwer und außerdem unnötig. Jetzt konnten sich diese Möchtegern-Gesetzeshüter richtig warm anziehen!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 27.08.2011, 11:46


    Der Kampf war vorbei und alles strömte in die Waffenkammer. Orisha ließ es lieber bleiben. Sie hatte ein Gewehr und ihren Dolch, eine Pistole würde sie vielleicht noch nehmen, wenn noch eine übrig blieb. Stattdessen durchsuchte sie lieber zunächst die Taschen der Wachmannschaft. Einige Münzen wanderten in ihre Taschen und das ein oder andere Schmuckstück dazu. Der Beutel war schon gut gefüllt. Lächelnd wog Orisha den klimpernden Beutel in der Hand ehe er wieder unter ihrem Kleid verstaut wurde. Mal sehen ob noch eine Pistole übrig geblieben war.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 27.08.2011, 13:04


    Manuel meinte am Ende noch einen Soldaten erschossen zu haben - genau sagen konnte er es nicht, da er mehr oder weniger in die Menge hineingefeuert hatte. Dann, als alle auf Kommando zum Sturmangriff übergingen, wusste er, dass sich jetzt entscheiden würde, ob die Soldaten ihre Stellung würden halten können oder ob die Piraten durchbrechen konnten. Also machte er sich an die Front auf, kämpfte sich abermals durch die Verbrechertruppen, aber als er mit einem Entermesser in jeder Hand vorne ankam war es schon zu spät. Der letzte der Soldaten röchelte gerade noch in seinem Blut, bevor ihm ein pockennarbiger Soldat direkt über hm stehend in den Kopf schoss. Für Manuel war das nicht nur Verschwendung von Blei und Pulver, er hätte den Soldaten eigentlich auch ganz gerne ersticken gesehen.
    In jedem Fall war jetzt der Weg zu Waffenkammer frei, und das gefiel dem ju8ngen Piraten drchaus. Er hatte keine große Lust, die ganze Zeit mit Entermessern herumzulaufen - sie waren klobig und langsam, verglichen mit den Poignards, an die er gewöhnt war. Aber ganz wie er erwartet hatte ergab sich schon beim raschen Überfliegen der Waffenregale, dass die Soldaten hier mit absoluter Standardausrüstung gekämpft hatten. Immerhin, ein paar Dolchen waren da, zwar mit gerundeten Schneiden und einem wesentlich breiteren Bau als ein Stoßdolch, aber gut genug. Manuel steckte sich drei von ihnen hinter den Gürtel, ebenso zwei langläufige Pistolen. Und die Muskete würde er auch behalten. In einem Nahkampf war nie Zeit zum nachladen, man feuerte die Pistole ab und warf sie fort - oder benutzte sie als Knüppel.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 27.08.2011, 21:45


    Bei einem Händler hätte Jeanny sich viel Zeit gelassen ehe sie sich für eine Waffe entschieden hätte. Hätte sie in der Hand gewogen, Probeschwünge ausgeführt, hätte die Klinge darauf untersucht, ob sie auch perfekt gerade wäre. Hätte Pistolenläufe überprüft, Schlösser endlos gespannt, den Griff durch die Hand gleiten lassen. Jeanny war wählerisch was ihre Bewaffnung anging. Schließlich waren die Waffen ihr Werkzeug, die Grundlage ihres Handwerks. Und niemand sollte sagen können, dass Jeanny Forvell ihr Handwerk nicht gründlich verrichtete. Was dies anbelangte hatte sie noch eine gesunde Portion Stolz im Leib. Und so war sie bereit, für gute Waffen auch gern gute Münze springen zu lassen. Die Zeit, die sie sich normalerweise genommen hätte, hatte sie nun selbstverständlich nicht. Sie würde sich auf ihr Auge allein verlassen müssen. Zum Glück konnte man sich auf thurmische Handwerksarbeit im Allgemeinen verlassen. Kurzerhand griff sich Jeanny zwei Pistolen wie sie an der Wand hingen und schlang sich die Waffengurte, an denen auch Pulver- und Kugelbeutel hingen überkreuzt um die Brust. Die breiten Schreifen aus dunklem Leder reichten beinahe aus um all das Blut zu verdecken, im dem sie sich getränkt hatte. Einen Degen hatte Jeanny bereits und er hatte seinen Wert bewiesen. Es bestand kein Anlass, sich einen anderen zu suchen. Dieser hier war gut. Zwei lange, schlanke Entermesser jedoch wanderten in Jeannys Gürtel. Auch das Gewehr würde sie behalten. Aber auf ihrer Flucht würden ihr die kleineren Pistolen bessere Dienste leisten. Also schwang sie es auf den Rücken und zog den Riemen über der Brust straff.
    Ein Blick in die Runde bestätigte Jeanny, dass auch ihre neue Crew keinerlei Zeit verschwendete. Wie Aasgeier über einen frischen Kadaver fielen sie über das Arsenal her, rissen Gewehre und Säbel von den Wänden und wuchteten Pulverfässchen hoch. Gut so, gut. Bis an die Zähne bewaffnet gefiel dieser Haufen Jeanny gleich viel besser. Damit gab es eigentlich nur noch eins zu tun. "Werft das restliche Pulver hier in der Mitte auf einen Haufen!", kommandierte sie, "Und wenn alle hier raus sind, dann legt mir eine Pulverspur bis hoch zur nächsten Treppe. Was wir nicht mitnehmen können werden wir denen trotzdem nicht übrig lassen!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 28.08.2011, 09:54


    "Guck mal, n' Schild", ein kleiner Pirat holte einen mit Federn verzierten Rundschuld aus einer Truhe. Das Ding hatte eindeutig einige Schlachten gesehen. Kratzer zierten die bronzen leuchtende Oberfläche. Die Federn stammten von keinem Vogel dieser Gefilde. Insgesamt weckte das Ding einen ganz und gar fremdländischen Eindruck. Außerdem war er viel zu groß für einen normalen Mann.
    "Wie nutzlos", spottete der Pirat und machte Anstalten den Schild wegzuwerfen. Eine schwarze Pranke legte sich auf seine Schulter. Mao riss ihm den Schild aus der Hand und starrte ihn einen Moment lang einfach nur an. Dies war sein Schild. Er hatte ihm die Federn hinzugefügt, für jede besuchte Insel eine. Wie es Brauch war. Ein Glück hatten diese thurmischen Bastarde es nicht vernichtet. Sein Speer war weg, das wusste Mao. Über Bord gegangen als sie gefangen genommen worden waren. Aber wenigstens der Schild war noch hier.
    Mao gesellte sich mit einem breiten Grinsen und dem Schild am linken Arm wieder zu seinem Käpt'n.
    "Wenn ich mir die Anlage richtig gemerkt habe, gibt es um den Hafen herum Kanonenstellungen. Wenn wir einfach so ein Schiff kapern, zerschießen sie uns. Aber ihr habt sicher auch dafür schon einen Plan, Käpt'n."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 28.08.2011, 10:17


    Der von Ihnen eingegebene Text enthält: 439 Wörter

    Yango hatte Jeanny aufmerksam zugehört als sie ihre Rede gehalten hatte. Im grossen und ganzen ein gutes angebot und egal ob der fluchtversuch gelänge oder nicht, lieber erschossen oder erstochen werden als am galgen zu baumeln. Als es dann schlieslich zum Kampf am Ausgang kam, hielt sich Yango etwas zurück, da er als letzter aus seiner einzelzelle berfreit worden war hatte er nicht das glück gehabt eine Waffe zu erwischen, nichteinmal ein Stuhl- oder Tischbein hatte er ergattern können. Klar er konnte auch ohne eine Waffe im nahkampf bestehen, doch das waren bisher kämpfe einer gegen einer gewesen und kein Handgemenge, hier wollte es Yango nicht riskieren. So hielt er sich in der zweiten oder dritten reihe der anstürmenden Piraten und wartete nur darauf das er die Waffe eines gefallenen ansich nehmen konnte. Als sie schlieslich die Wachen überwunden und das Arsenal erreicht hatten bestand seine bewaffnung aus einem Gewehr ohne Munition, das er dank dem Bajonet jedoch zumindest noch als Stichwaffe hatte benutzen können, er hatte es einem erschossenen Piraten abgenommen und sich sogleich bei dessem Mörder erkenntlich gezeigt. Im Arsenal warf er das gewehr jedoch auf den Haufen in der mitte, diejenigen die sich bereits bewaffnet hatten begannen bereits den Befehl des Captains auszuführen und stapelten einige Fässer mit Schwarzpulver in der mitte des Raumes. Yango ignorierte die Pistolen und Musketen und ging direkt zu den Klingenwaffen. Wenn er eines nicht konnte dann mit schusswaffen umgehen, dafür hatte er schlicht und einfach kein Händchen. In seinen Händen waren diese Waffen verschwendung, also überlies er sie den anderen Piraten. Vieleicht konnte er sich auf dem Schiff ja die nötigen fähigkeiten aneignen die man für einen guten Schuss brauchte, den er hatte wenig lust es erzwungenermasen im kampf zu erlernen, das gehörte zu den dingen die die lebenserwartung erheblich senkten. Nahkampfwaffen hingegen waren sein Gebiet, am liebsten Schwerter, doch ihm war klar das er das was er suchte hier nicht finden würde, seine alte Waffe war sicherlich noch in der Garnisone in der er vorher inhaftiert gewesen war und Spalter gehörten sicherlich nicht zu der Standartbewaffnung der thurmischen Armee. Allerdings fand er ein Langschwert das vielversprechend aussah. Ausserdem fand er einige stangen Dynamit in einer kiste ganz unten... Merkwürdig soetwas hier zu finden... vermutlich falsch geliefert und nicht bemerkt worden. Kurz untersuchte er auch noch andere Kisten neben der ersten, fand jedoch nciht mehr, was seine vermutung von der falschlieferung eher bestätigte. Da die Kiste recht handlich war schnappte Yango sie gleich als ganzes und trug sie aus dem Arsenal. Er betrachtete Mao der sein Schild gerade wieder in besitz nahm. "wirkt sehr Stabiel, hält es einen Musketenschuss ab?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 28.08.2011, 11:35


    Mao grinste noch breiter und deutete auf ein Loch im Schild. "Auf längere Distanz schon. Hier habe ich eine Kugel abgefangen, die ein thurmischer Schütze abgefeuert hat. Bei den anderen drei Kugeln hatte ich nicht so viel Glück. Dafür haben sie nachher Bekanntschaft mit dem Schild geschlossen. Naja, zumindest ihr Kopf."
    Unwillkürlich berührte Mao eine der Narben an seinen Armen. Das waren noch würdige Gegner gewesen. Der erste Maat machte eine Geste zu den Piraten, die immer noch in der Rüstkammer zugange waren.
    "Hop, hop. Ich hab schon alte Großmütterchen gesehen, die das schneller konnten. Los!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 28.08.2011, 12:24


    Yango grinste, dieser Mao schien es ebenfalls nicht so mit Musketen und Pistolen zu haben und sich im direkten Kampf Mann gegen Mann wohler zu fühlen. "Das hätte ich zugerne gesehen, aber wer weis, vieleicht kriege ich ja nochmals die gelegenheit dazu." Er nickte dem ersten Maat zu und half dan dabei die sprengung des Arsenals vorzubereiten und die trödler etwas anzustacheln, schleislich hatten sie nicht ewigs zeit. Schlieslich fand er eine aufgerollte zündschnur und begann diese in richtung Jeanny abzurollen. "Wird sicher ein Nettes Fuerwerk geben und gehörig für aufruhr sorgen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 28.08.2011, 14:03


    Warum erwarteten die Leute eigentlich immer, dass sie auf alles eine Antwort wusste. Sie war Kapitänin, keine allwissende Göttin! Auch wenn es ihr nichts ausgemacht hätte, wenn das anders gewesen wäre. Sie konnte auch nicht alles einplanen. Hatte sie etwa eingeplant, dass ein verdammtes thurmisches Kriegsschiff ihr die Sturmjäger zu Kleinholz schoss? Das konnten nicht einmal diese Schmalhirne annehmen. Und genauso wenig hatte sie natürlich diese Flucht geplant. Verdammt noch mal, sie wollte einfach nicht an den Galgen und hatte deshalb, als die Situation günstig war, einen Wachmann umgebracht. Und dann noch ein paar mehr, zugegeben. Aber das hieß doch nicht, dass sie einen voll ausgearbeiteten Plan hatte, der sämtliche Eventualitäten abdeckte. Wie sie mit den Geschützstellungen umgehen würden, dass würden sie schon sehen. Dann, wenn es so weit war. Es war müßig, sich schon zuvor Gedanken darum zu machen. Die Sache würde sich ergeben wie sie sich ergab. So hatte Jeanny es stets gehalten. Abwarten was passierte und dann das beste aus der Sache machen. Je dringender es war, desto besser waren ihre Entscheidungen, das war schon immer so gewesen. Sie hatte ja auch ganz spontan entschieden, die Waffenkammer zu sprengen. Weil es ihr in den Kram passte.
    Inzwischen hatten zwei Piraten aus einem angestochenen Pulverfass eine fingerdicke, unregelmäßige Spur aus Schwarzpulver durch die Waffenkammer, hinaus aus der Tür und den Gang entlang aufgeschüttet. Bis zu einer breiten Treppe hinüber, die in die eigentliche Festung führte. Hinaus aus den Kerkertrakten. Die Mannschaft - Jeanny nannte sie im geiste bereits so obwohl sie noch nicht einmal ein Schiff hatten - hatte sich dort oben versammelt, wartete gespannt darauf, dass die beiden Männer mit ihrer Arbeit fertig waren. Jeanny selbst stand auf der untersten Stufe und betrachtete das Werk. Sah solide aus. Würde passen. Sie klopfte einem der Männer auf die Schulter, nickte dem anderen grimmig lächelnd zu als sie sich auf die Treppe hinauf zurück zogen. Dann ging sie neben der Pulverspur in die Hocke, zog eine ihrer Pistolen und ließ das Schloss anschlagen. Funken sprühten, fielen hinab in das Pulver und entzündeten es sofort. Zischend und grellweiße Funken in alle Richtungen davon schleudernd begann es zu brennen. Unaufhaltsam fraß das Feuer sich die Pulverspur entlang, raste auf die Waffenkammer zu.
    "Raus hier!", brüllte Jeanny und hastete die Treppe hinauf, je drei Stufen auf einmal nehmend, "Dort oben links entlang!" Ihr Blick fiel auf ihren Ersten Maat, der bereits ganz oben auf der Treppe stand und zu ihr hinab blickte während sie am Ende des Zuges der hinauf stürmenden Piraten die Treppe hinauf hastete. "Mao! Such' uns einen Weg zu den Kais!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 28.08.2011, 20:20


    "Jawohl. Wir stürmen das Schiff." Die Gruppe war schnell beim Dock angekommen. Es machte Sinn die Gruppe hier aufzuteilen. Wenn sie nicht überall gleichzeitig angriffen, bekämen die Soldaten von den anderen Seiten Verstärkung. Zudem mussten die Kanonen ausgeschaltet werden. Das Tor zu den Docks war verschlossen, aber unter dem Druck der vorstürmenden Piraten gaben die Riegel rasch nach. Es eröffnete sich der Gruppe der Hafen des Gefängnisses. Eingeschlossen von Mauern lagen zwei Schiffe vor Anker. Die Soldaten hatten sich auch auf dem Steg aufgereiht und legten bereits an.
    "FEUER!" Die Piraten schossen gleichzeitig mit den Soldaten. Mao selbst erwischte ein Streifschuss am Bein. Auf dem Deck des Schiffes allerdings konnte er bereits die Matrosen erkennen, die alles zum Ablegen vorbereiteten.
    "Schnappt sie euch. Sichert das Schiff!" Mit vorgerecktem Schild stürmte Mao der Formation aus Soldaten entgegen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 28.08.2011, 22:33


    Von der hintersten Reihe aus legte Orisha auf einen Soldaten an und auf Mao's Befehl hin feuerte sie ihre Muskete ab und hockte sich auf den Boden. Kugeln zwischen über ihr durch die Luft. Die schlimmsten Flüche von sich gebend rieb sie sich die Schulter. Verdammte Schießeisen, zertrümmerten einem fast die Knochen. Jetzt schon meinte sie einen blauen Fleck auf ihrer Haut erkennen zu können.
    Beinahe wär ihr der Sturmangriff entgangen, gerade als sie Kugel in den Lauf rutschte merkte sie wie auf einmal alles los rannte. Tief geduckt hetzte die Priesterin hinterher. Die Muskete in der Rechten, die Linke schützend über den Kopf haltend.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 28.08.2011, 22:54


    Manuel war der erste auf dem Weg zum Schiff. Am Ende ließ man ihn sonst noch hier zurück, wenn er nicht auf das Schiff kam. Nein, er würde sicher gehen und gleich von Anfang an auf dem Schiff sein. Geduckt hetzte er über den Kai, sprang über eine Lückein den Planken des Kais und setzte zum Endspurt auf die Bordwand des vor sich hin dümpelnden Schiffes an. Im Rennen riss er die Pistolen heraus, in jeder Hand eine, und drückte beide auf einen Matrosen ab, der gerade ein Tau vom Poller losmachen wollte, bevor er die nutzlos gewordenen Waffen ins Wasser warf. Eine Kugel traf in die Schulter und riss ihn nach hinten, sein Vorhaben wurde vorerst vereitelt. Normalerweise war Manuel nur ungern erster - immerhin war die Front der gefährlichste Ort - aber diesmal durfte er nicht riskieren, dass sie auf irgendeine Weise das Schiff verloren. In einer Stadt gefangen, das Meer im Rücken, hätte keiner von ihnen iregendeine Chance. Die Gangway wurde gerade eingezogen, also war es ein ziemlich irrer Sprung; dennoch versuchte Manuel es. Den gesamten Körper angespannt kauerte er sich am Ende des Kais zusammen, schnellte vor und landete halb auf der Gangway, die den Matrosen aus den Händen gerissen wurde und wieder ein Stück Richtung Piraten rutschte. Aber auch Manuel rutschte. Verzweifelt riss er die Dolche aus dem Gürtel und rammte sie ins Holz, zog sich mit einem Ruck nach vorne, sprang auf und erstach den ersten, der zitternd eine Muskete auf ihn richtete. Wenn allerdings nicht bald Entsatz kam würde er entweder sterben oder wieder herunterspringen ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 29.08.2011, 09:00


    Emily war die Zweite, die das Schiff betrat. In raschen Schritten rannte sie über die Gangway und machte den Platz für die Anderen frei.
    Dann zückte sie ihre Pistolen und ballerte wild in alle Richtungen auf die übrigen Matrosen, die blutend und schwer, teilweise tödlich verletzt, zu Boden gingen. Natürlich feuerte sie nicht in Richtung von Manuel oder den anderen Piraten, sondern beschränkte ihr Feuer auf die Feinde.
    Doch nun erhoben sich die überlebenden Matrosen und es waren gar nicht mal so Wenige. Gebeutelt vor Hass wandten sie sich den Eindringlingen zu. Nun würde es brenzlig werden...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 29.08.2011, 09:39


    Ein Donnern wie von tausend Kanonen brandete plötzlich durch die Festung und das Beben, das es mit sich brachte reichte aus um dutzende Männer auf beiden Seiten der in tödlichen Nahkampf verstrickten Parteien glatt zu Fall zu bringen. Obwohl Jeanny auf das, was kommen würde, bestens vorbereitet war - sie selbst war es schließlich gewesen, die das Pulver in Brand gesteckt hatte - fand sie sich der Länge nach hingestreckt auf dem gemauerten Kai wieder. Aus tränenden Augen beobachtete sie, wie scharf gezackte Flammen ein gutes Stück zu ihrer Linken aus den zerberstenden Mauern schossen, wie Steinbrocken von der Größe einer kleinen Hütte einfach so durch die Luft geschleudert wurden und mit dutzende Schritt hoher Fontäne ins Hafenbecken einschlugen, Wellen verursachend, die sogar den mächtigen Rumpf des vor Anker liegenden Schiffs heftig schaukeln ließen. Schutt, Kiesel und Mörtel rieselten vom Himmel, trommelten überall auf die Kais hernieder. Ein Brocken traf Jeanny an der Schulter und ließ sie einen spitzen, erschrockenen Schrei ausstoßen. Sie konnte das heiße Blut fühlen, das ihren Rücken beinahe augenblick hinab zu rinnen begann.
    Und dann setzten die Schreie ein. Panisch, verwirrt, kopflos von der rechten und von vorn, wo die Schiffe lagen, schmerzerfülltes Heulen von der Linken. Die Kanonenstellung dort hatte es glatt zerfetzt und die Mannschaft in hohem Bogen durch die Luft geschleudert. Erst als Jeanny sich wieder aufrichtete konnte sie erkennen, dass sie glatt die Hälfte des linken Festungsflügels eingestürzt war. Gute Arbeit! Erneut machte sich ein boshaftes Lächeln auf ihren Zügen breit und für einen Augenblick war der Schmerz in der Schulter vergessen. Ein Augenblick, der ausreichte, um sie mit einem Satz die Gangway hinauf und auf das noch immer schaukelnde Deck des Schiffs zu bringen, wo Piraten und Matrosen gerade verzweifelt versuchten, wieder auf die Beine zu kommen. Einigen bereitete es sichtlich Mühe. Jeanny hingegen hatte keinerlei Probleme mit dem schwankenden Untergrund. Ihr halbes Leben hatte sie auf See zugebracht. Ohne jegliche Hast trat sie auf einen Matrosen zu und jagte ihm aus nächster Nähe eine Pistolenkugel in den Kopf, die ihn wieder zurück auf das Deck schmetterte. Einem weiteren, der sich gerade wieder aufrichtete, schlug sie den Kolben über den Schädel und verpasste ihm als er zurück taumelte einen Tritt in die Magengegend, der ihn glatt über die Reling beförderte. Natürlich war es kein fairer Kampf. Die Matrosen waren keine Kämpfer. Sie waren Seemänner und auch wenn sie mit Sicherheit austeilen konnten, es fehlte ihnen schlichtweg an Waffen. Aber wer scherte sich schon um einen fairen Kampf. Im Grunde war es jedem doch lieber, wenn das Kräftegleichgewicht eindeutig auf der eigenen Seite lag.
    "Werft diesen Abschaum über Bord bevor hier noch richtige Soldaten auftauchen! Und macht die Leinen los, ihr Hunde!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 29.08.2011, 10:58


    Die Explosion des Arsenals rettete Phillip vermutlich das Leben. Der Soldat, gegen den er gerade gekämpft hatte, wurde von einem der umherfliegenden Steine am Kopf getroffen und fiel tot zu Boden. Er selbst taumelte durch die Erschütterung etwas nach hinten und fiel ins Wasser. Kurzzeitig verwirrt sank er etwas nach unten, dann schwamm er jedoch wieder nach oben und durchstieß die Wasseroberfläche. An einem der Holzpflöcke zog er sich wieder auf den Kai hinauf und folgte den anderen Gefangenen zum Schiff. Jeannys Ausruf folgend löste er eine Taue, die das Schiff mit dem Kai verbanden und warf es einem der Piraten an Deck zu. Dann begab er sich selbst auf das Schiff, wobei er beinahe umkippte, als er keine festen Boden mehr unter den Füßen hatte, jedoch konnte er sich an der Reling festhalten. Nach einigen Augenblicken hatte er sich soweit umgestellt, dass er leicht schwankend stehen konnte, ohne sich festzuhalten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 29.08.2011, 11:19


    Die Echten Soldaten, von denen Jeanny gesprochen hatte liesen nicht lange auf sich warten. Es waren keine 5 minuten vergangen und angesichts das die wild zusammengewürfelte truppe gerade beinahe die halbe Festung gesprengt hatte, war das eine sehr kurze reaktionszeit. Yango bezweifelte das sie es rechtzeitig schaffen würden das fremde Schiff abfahrtbereit zu machen. Er schnappte sich eine Pistole, die ein Pirat nach gebrauch wohl einfach weggeworfen hatte, und setzte mit einem kraftvollen sprung wieder auf den Kai über. Hastig rannte er wieder richtung festung um etwas abstand zwischen sich und das Schiff zu bringen. Dann entdeckte er eine Stelle am Kai die bereits beschädigt war, vermutlich durch die Explosion und den Trümmerregen. Hastig nahm er sich fünf stangen Dynamit aus der Kiste und Fifierte sie mit einigen Herumliegenden steinen auf dem Kai, so das sie nicht einfach wegrollen konnten. Danach nahm er die Pistole und setzte mit ihr die Lunten in Brand um sich danach so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen. "Vorsicht, gleich knallt es nochmals!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 29.08.2011, 15:06


    Ja war der Kerl da von allen guten Geistern verlassen?! Da zündete er doch einige Meter VOR ihr Sprengstoff an. Verfluchter Idiot, sein Kopf würde einen schönen Schrumpfkopf abgeben und seine Gedärme einige praktische Wasserbeutel.
    Die Explosion hatte Orisha der Länge nach auf den Boden geschleudert, und nun trieb sie die blanke Angst wieder auf die Beine. Mit langen Sätzen eilte die Priesterin auf den Kai zu. Die Sekunden während sie an den Stangen vorbei eilte kamen ihr vor wie Minuten. Unaufhaltsam fraß sich das Feuer die Lunte entlang, gleich würde sie im Sprengstoff verschwinden und die Explosion dann sie verschwinden lassen.
    Doch als die Zündschnüre aus ihrem Blickfeld wichen war sie noch nicht in einem gleißendem Feuerball vergangen. Nur wenige Meter vor ihr tauchte dieser Idiot Yango auf. An Bremsen dachte sie gar nicht, er würde ihr Prallbock sein und das Knie würde sie ihm so tief es nur ging in seine Weichteile bohren das nur noch blutiger Matsch in seiner Hose übrig blieb!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 29.08.2011, 15:22


    Schreiend krachte ein Matrose gegen die Reling des Schiffes. Ein zweiter Schlag beförderte den Mann ins Hafenwasser. Der Kampf um das Deck ging mehr oder weniger zu Ende. Mao stoppte einen Piraten, der einen sich ergebenden Matrosen töten wollte. Tatsächlich gab die Handvoll verbliebener Seeleute den Kampf auf. Die behelfsmäßigen Waffen klapperten zu Boden. Mao nickte in Richtung Reling.
    "Haut ab." Eiligst sprangen die Männer über Bord und schwammen in Richtung Kaimauer. Vermutlich würde ihnen kein gutes Schicksal blühen. Das Imperium sah so etwas nicht gerne. Aber was zählte war, dass sie das Schiff unter Kontrolle hatten. Das Schiff zog schon merklich an den letzten paar Tauen, die es am Steg festhielten. Wie ein wildes Tier, das von der Kette gelassen werden wollte. Mao trat an die Reling.
    "Macht, dass ihr aufs Schiff kommt!" Mit ein paar Schritten war er neben dem Käpt'n, packte einen toten Matrosen und warf ihn über Bord.
    "Wir haben das Schiff. Ihr solltet nach der Wunde sehen lassen, Käpt'n." Mao deutete auf die Armwunde der Frau. Sogleich wandte er sich um, um die Mannschaft anzubrüllen und das Ablegen vorzubereiten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 29.08.2011, 19:20


    Diesen Ratschlag ihres Ersten Maats ignorierte Jeanny komplett. Natürlich meinte er es gut mir ihr, aber im Moment hatte sie wirklich besseres zu tun als ihre Wunden versorgen zu lassen. Dafür war Zeit genug wenn sie hier aus dem Haufen raus waren. Den Kampf auf dem Schiff mochten sie gewonnen haben, aber solange sie noch hier im Hafen lagen brachte ihnen das nicht viel. Da waren noch Dutzende Soldaten in der Feste und mindestens eine Kanonenstellung. Noch hatten die Kanonen geschwiegen, aber jetzt, da das Schiff in ihre Hand gefallen war, würde das nicht lange so bleiben. Ehe man es Piraten überließ versenkte man lieber das eigene Schiff.
    "Manuel, nimm dir drei Mann und mach' die Kanonen da unten bereit!", wandte Jeanny sich an das nächstbeste vertraute Gesicht und verfiel beinahe augenblicklich wieder in ihren gewohnten Befehlston, "Mao, nimm dir diese Riesin mit und durchsucht mein Schiff, nicht, dass wir noch irgendwo blinde Passagiere haben. Der Rest von euch Hunden: aufentern und Großsegel setzen! Aber zack zack oder ich mach euch mit dem Degen Beine!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 29.08.2011, 19:34


    Nicht ganz so humanitär wie der Maat ging Manuel vor. Der Kampf war vorbei ,aber er mordete weiter. Rücksichtslos stieß er einem Matrosen, der gerade über Bord springen wollte, das Messer in den Rücken, pinnte einen anderen mit einem Entermesser durch die Rippen an den Planken fest und tötete auch sonst, wen er noch konnte. Sogar auf einen schon im Wasser paddelnden schoss er noch mit einer rasch aufgelesenen Muskete. Aber dann wurde es langsam drängend auszulaufen, anstatt sich mit dem Töten harmloser Matrosen abzugeben. Fluchend warf er das Entermesser beieite und lief auf den Großmast zu, wollte die Wanten hinaufjagen, aber als Jeannys Kommando erklang drehte er auf dem Sprung ab und hetzte stattdessen anch unten. Er hätte das Segel setzen können, aber mit den Kanonen kam er ebensogut zurecht. Polternd rannte er die Treppe hinab und zur ersten Kanone; er selbst übernahm das Laden, während ein anderer die Vertäung überprüfte. Eine Kartusche, eine der Stahlkugeln, die in kleinen Pyramiden lagerten, und die Kanone war prinzipiell feuerbereit. Nur die Lunten waren noch nicht entzündet. Eilig knüpfte er eine Schlinge aus dem bereitliegenden Baumwollstrang und schlug Funken am Kanonenlauf, bis er brannte. Das zischende Ende um den Hals rannte er die Kanone aus und zielte auf die Stellung, die auf einer erhöhten Mauerbrüstung stand. Und dann führte er die Lunte ans Zündloch, sprang zurück - die Kanone sprang ebenfalls, flog in die Seile und die Kugel am entgegengesetzten Ende heraus. Mit großem Getöse riss sie ein Stück der Mauerkrone heraus und traf ein Geschütz dahinter; es wurde nicht nur von der Lafette gerissen, sondern erschlug auch einen Kanonier. Fing gut an; fünf Kanonen blieben.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 29.08.2011, 20:27


    "Tse...", murmelte Emily verächtlich, als die feigen Hunde die Flucht ergriffen. Sowas Erbärmliches hatte sie selten gesehen. Nur eines fragte sie sich: Hatte dieser Typ die Feinde verschont, weil er den praktischen Nutzen darin gesehen hatte oder trieb ihn einfach dieser nutzlose Ballast namens 'Gewissen', den Emily schon lange abgeworfen hatte? Eines stand jedenfalls fest: Der Typ, der einfach weiter tötete, war nicht ganz dicht. Der verschwendete ja vollkommen seine Zeit und Energie, was in ihren Augen mehr Schaden als Nutzen für ihte Unternehmung erbrachte. Aber gut, wenn es ihm einen Kick verschaffte, sollte er es tun. Sie würde sich jedenfalls nicht unnötig die Hände schmutzig machen. Nur wenn diese thurmischen Bastarde es drauf anlegten, würde sie sie Blut schmecken lassen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 29.08.2011, 21:40


    Einige Augenblicke stand Phillip nur dar und sah Jeanny verwirrt an.
    Aufentern? Großsegel setzen? Was meint sie?
    Dann jedoch konnte er beobachten, wie einige Piraten bereits die Wanten hinaufkletterten um die Segel auszupacken. Auch zu den obersten Segeln waren bereits Leute unterwegs, diese waren allerdings seiner Meinung nach ziemlich langsam, weshalb er selbst die Takelage hochkletterte. Für ihn war zwar das leichte Schaukeln des Schiffs ungewohnt, dennoch überholte er die Männer bei etwas weniger als der Hälfte der Strecke und kam als erster oben an. Schnell löste er die Knoten, mit denen das Segel eingepackt worden war, während er sich mit den Beinen am Masten festklammerte. Als ein Kanonenschuss ertönte zuckte er zusammen und wäre beinahe umgekippt, konnte sich jedoch noch festhalten. Als er auf seiner Seite fertig war, kamen gerade die anderen herauf und öffnete die Knoten der anderen Seite, weshalb er wieder die Wanten hinabstieg und dabei das Gefühl der Freiheit genoss, dass ihn hier oben überkam, auch wenn sie noch nicht einmal ganz aus dem Gefängnis geflohen waren. Da auch die anderen Segel gesetzt waren, wartete er an Deck auf weitere Anweisungen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 30.08.2011, 11:13


    Die Segel fielen und augenblicklich verfing sich der Wind in ihnen. Wenigstens mit dem Wind hatten sie Glück! Eine steife Brise wehte und würde sie direkt hinaus aufs Meer treiben. Die gewaltige Leinwand knatterte, flatterte, dann blähte sie sich auf und sie gewannen langsam an Fahrt. Die Gangway - nach wie vor am Kai aufliegend - verfing sich an einem Poller, wurde noch ein kurzes Stück mitgeschleift, dann kippte sie und stürzte platschend ins Wasser. Von der Feste her erklang zorniges Geschrei, Männer stürzten nun aus dem Haupttor hinaus auf die Kais, mit Sicherheit nicht weniger als zwei Dutzend und jeder mit dem Gewehr in der Hand, doch es war bereits zu spät um sie noch aufzuhalten. Jeanny, inzwischen oben auf der Brücke am Steuerrad, zog den Kopf ein als eine Gewehrsalve heran pfiff. Mit dumpfem 'Tock' gruben sich die Kugeln ins Holz der Reling oder flogen in weitem Bogen über ihren Kopf hinweg. Von dort unten hatten sie wenig Chancen, irgendwen zu treffen. Eine schlecht gezielte Kanonenkugel schlug in die gemauerte Hafeneinfriedung und ließ Steinsplitter durch die Luft fliegen - weit weg vom Schiff - eine weitere zischte zu hoch zwischen den Masten hindurch und fiel mit hoher Fontäne ins Wasser. Wieder donnerten die Schiffskanonen und Steinstaub stieg vor der Kanonenstellung der Festung auf.
    "Macht's gut, ihr Ratten! Wir sehen uns in der Hölle wieder!", rief Jeanny den Männern am Ufer, die nun hastig nachluden, einen letzten, höhnischen Gruß entgegen und löste die Rechte vom Steuer, winkte ihnen zu. Dann glitt der Bug des Schiffes auch schon aus dem Hafen hinaus. Mit einem ungläubigen Lächeln auf den Lippen schüttelte Jeanny den Kopf. Sie hatten es tatsächlich geschafft!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 30.08.2011, 12:43


    In einer spottenden Weise winkte Emily den Thurmern zu, die voller Wut und Bestürzung waren, dass die Piraten entkommen waren. Frech streckte sie ihnen auch die Zunge heraus. War das ein herrliches Gefühl, endlich wieder Freiheit und diese widerlichen, alten Drecksäcke war auch losgeworden. Sehr schön.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 30.08.2011, 19:34


    Marhjen kam als eine der letzten in die Waffenkammer. Während des Kampfes war sie mit ihrer behelfsmässigen Keule an vorderster Front dabei gewesen. Sie hatte sich zwar ein paar Kratzer geholt, aber das war nicht der Rede wert gewesen. Im Arsenal selbst hatte sie sich mit Wafen vollgepackt. Endlich etwas Vernünftiges und nicht nur ein Gewehr ohne Kugeln. Sie schnappte sich einen Waffengürtel und einen Entersäbel, schnallte beiden an und entdeckte auch noch eine Bordaxt. Wahrscheinlich von einem geenterten Piratenschiff. Jedenfalls war auch das eine willkommene Waffe. Marjhen mochte etwas wuchtigere Waffen lieber als die Pistolen und Messerchen der meisten anderen Piraten. Dann folgte sie Mao und Jeanny nach draussen, während andere noch das Schwarzpulver legten. Sie stürmte mit anderen zu den Schiffen, diesmal in der zweiten Reihe. Eine kluge Entscheidung, so fing die erste Reihe die Kugeln der Soldaten ab. Als das Arsenal explodiert, blieb Marjhen als eine der wenigen stehen, obwohl einige kleinere Steinbrocken sie trafen. Immer noch unter den verbliebenden Soldaten wütend, sprang sie als eine der letzten an Bord, gerade als Jeanny ihren Befehl an Mao aussprach.
    "Also los, mein Grosser. Gehe wir Rattenjagen", sagte sie zum Ersten Maat.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 30.08.2011, 20:07


    "Erster Maat Mao", knurrte Mao. Das war etwas, worauf er bestand. Er mochte mit den anderen Crewmitgliedern einen saufen gehen. Er mochte mit ihnen huren gehen. Er lag vielleicht blutend mitten unter ihnen. Aber er war trotzdem ihr erster Maat. Das war eine Frage des Respekts. Und wer keinen Respekt vor ihm hatte, der würde seinen Befehlen nicht gehorchen, was sie ganz schnell alle in die Scheiße reiten konnte. Der Mann griff seine Lanze fester und stieg dann als erster in die Eingeweide des Schiffes hinab. Die Pulverkammer überprüfte er als erstes. Allerdings war niemand zu sehen. Zum Glück. Ein einzelner, wagemutiger Mann reichte schon, um das halbe Schiff zu sprengen.
    Als er Mao weiter das Schiff untersuchte, hörte er ein Wimmern aus der Kombüse. Mit dem Daumen deutete er in den Raum.
    "Überprüf das. Ich durchsuche die Mannschaftsquartiere."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 30.08.2011, 21:40


    Ihren Lauf hatte die schaukelnde Planke auf das Deck des Schiffes doch deutlich gebremst. Etwas holprig fand sie das Holz der Planken unter ihren nackten Füßen. Ein schönes Gefühl nach all dem kalten und feuchten Böden des Gefängnisses.
    Ohne das sie etwas zu tun musste wurde das Schiff zur Abfahrt bereit gemacht und wenig später wurde die Insel mit seinen kalten Steinverließen immer kleiner. Zeit sich die Crew einmal näher zu beschauen. Viele hatten Verletzungen, doch keiner würde daran sterben.
    Forvell sah da schon ganz anders aus. Die breiten Ledergurte mochten zwar einiges verdecken, doch zweifelsfrei hatte sie einiges abbekommen. Eindrucksvoll das die Frau noch immer aufrecht stehen konnte und dabei noch immer gut aussah. Sah nicht so aus als würde der Captain sich behandeln lassen, also lehnte Orisha sich an die Reling am Heck des Schiffes und blickte auf das Meer hinaus.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 30.08.2011, 23:48


    Maneul arbeitete unter Deck fieberhaft an den Kanonen. Insgesamt gelang es ihm, drei Schuss abzufeuern, ehe die Stellungen außer Schwenkweite der Kanonen waren. Und kurz darauf waren sie auch schon außerhalb der effektiven Reichweite. Ihr Schiff war nicht schlecht für die Piraterie geeignet: Es hatte gute Kanonen mit einem sehr ordentlichen Feuerwinkel, es war schnell - schon klatschten die Kugeln ihrer Feinde nur noch wirkungslos hinter ihr Heck! - und wendig, nach dem zu urteilen, was Manuel von Segeln und Rumpf gesehen hatte. Es war klein genug, um den großen Kriegsschiffen auszuweichen, und groß genug um mit Handelsschiffen fertig zu werden, auch wenn diese selbst ein wenig Bordbewaffnung hatten. Manuel jedenfalls gefiel das Schiff ausnehmend gut. Und wenn sie es nicht verwenden würden konnten sie es immer noch in einem der Piratenhäfen versetzen. Und die Geschichte, die das Schiff dann haben würde! Ein unbeschädigt den Thurmern abgenommenes Schiff, die großen Piratenbanden würden sich darum reißen. Als er mit der Arbeit unten an der Kanone fertig war rollte er sie wieder zurück, sicherte sie mit den dafür vorgesehenen Tauen und lief wieder die Treppe hinauf nach oben. Am Steuerrad stand, wie schon so viele Male zuvor, Captain Forwell. Eine Art Grinsen im Gesicht kam Manuel herangeschlendert. Die Segel waren gesetzt, in den Wanten wurde er also gerade nicht gebraucht.
    "Mit den Kanonen sind wir fertig, Cap'n! Soll ich die Ladung sichten? Oder unsere Flucht feiern?"
    Wahrscheinlich war im Laderaum Rum ... Anders konnte man Seeleute kaum motivieren. Und wenn das Schiff nicht gerade absolut trocken gelaufen war, bevor es im Hafen eingetrudelt war, mussten noch ein paar Fässer da sein, mit denen man sich an Deck betrinken konnte, unter der warmen Sonne der Parava ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 31.08.2011, 10:21


    "Wie wär's, wenn du dir ein paar dieser Landratten schnappst, die wir mitgenommen haben und das ganze verdammte Blut von Deck schrubbst? Keine Lust in den Gedärmen dieses thurmischen Abschaums auszurutschen...", erwiderte sie schnippisch. Nicht, dass sie Manuels Arbeit an den Kanonen nicht gewürdigt hätte. Er hatte da zweifellos wirklich solides Handwerk bewiesen. Aber es war nicht ihre Art, Männer dafür zu loben, dass sie das taten, wozu sie schließlich hier waren. Das verstand sich schließlich von selbst. Und sie würde ihm schon noch erlauben, zu feiern und sich zu besaufen. Wenn das getan war, was getan werden musste...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 31.08.2011, 22:52


    "Keine thurmischen Ratten an Deck, Käpt'n", meldete Mao Jeanny: "Nur eine Bewegung in der Kombüse, nach der ich Marhjen habe sehen lassen. Die Pulverkammer ist gut bestückt, ebenso die Lagerräume. Das Schiff muss kurz vor einer Patrouillenfahrt gewesen sein. Unser Glück." Mao wandte sich direkt wieder um, um die weiteren Belange zu regeln. Immerhin mussten hier einige Dinge festgelegt werden. Mit einer Hand drehte er einen an der Reling lehnenden Piraten um und deutete aufs Krähennest.
    "Rauf mit dir. Bist klein genug. Und nimm das hier mit." Mao hielt dem Mann eine Feldflasche mit Wasser entgegen und ein Stück Brot. Der Mann huschte die Takelage hinauf. In der Menge entdeckte Mao ihren alten Schiffszimmermann, Doren, den er zu sich winkte.
    "Mao, alter Hund. Hast mich da drin garnicht bemerkt."
    "Tut mir Leid, mir war Blut in die Augen gekommen." Beide Männer grinsten sich an.
    "Sieh dir das Schiff mal an. Hab keine Schäden feststellen können, aber schließlich bist du der Experte."
    "Geht klar." Auch dieser Pirat machte sich sofort ans Werk.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 01.09.2011, 16:57


    Kurz nach der Explosion am Kai war etwas oder jemand an Yango vrobeigehuscht, keine ahnung was das war, doch er hatte besseres zu tun. Das Schiff hatte bereits die Segel gesetzt und leicht fahrt aufgenommen, gerade eben kippte die Planke zur seite und ins Wasser. Nicht schön aber kein Weltuntergang. Hinter ihm knallten die Musketen der soldaten, doch auf die entfernung etwas zu treffen war so gut wie ausgeschlossen. Yango nahm den ganzen schwung aus dem kurzen spurt den er zurückgelegt hatte mit und rettete sich mit einem sprung aufs Schiff.. nun ja ganz so elegant war es nicht gewesen doch er kriegte die Reeling zufassen und konnte sich an ihr festhalten. Der aufenthalt im Gefängniss und die vorgegangene zeit des saufens war nicht spurlos an seinen sprungkünsten vorbeigegangen. ächtzend zog sich Yango an der Reeling hoch und lies sich auf das Deck plumpsen, wo er ersteinmal luft holte. unterm strich konnte man sagen das der tag scheisse angefangen aber verdammt gut geendet hatte, er war nicht mehr im knast und dafür auf einem Piratenschiff.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 02.09.2011, 11:47


    Der Kanonendonner in ihrem Rücken verhallte und die Festung wurde mit jeder Minute kleiner und kleiner. Erst jetzt gelang es Jeanny, die Anspannung von sich abzustreifen. Nur langsam drang die Erkenntnis zu ihr durch. Sie hatten es geschafft! Sie lebten noch! Und sie waren entkommen, segelten fort von dieser verdammten Kerkerinsel. Sie hatten es geschafft, wieder einmal. Waren einer auswegslosen Situation entkommen. Es war kaum zu glauben, dass sie vor nicht einmal zwei Stunden noch in dieser Kerkerzelle gesessen hatte, einsam und mit kaum mehr als einem Hemd am Leib. Jetzt hatte sie Waffen, hatte eine Mannschaft und ein Schiff. Jetzt war sie nichtmehr die hilflose kleine Gefangene, mit der die hässlichen thurmischen Wachsoldaten machen konnten, was sie wollten. Sie war wieder jemand. Und wer sie war! Sie war Captain Forvell, Geißel der Parava! Eine Frau, deren Namen man nur flüsternd aussprach. Jemand, um von dem verschont zu bleiben Seefahrer in sämtlichen Häfen dieser Lande ihre Götter anflehten. Sie war wieder auf dem Meer! Frei, frei!
    Und dann fühlte sie auch, wie zerschlagen sie war. Sie war nicht weniger als dreimal mehr als schmerzhaft gestürzt. Sie hatte sich Schläge, Schnitte, Kugeln eingefangen. Ihre Bluse klebte ihr am verschwitzten Leib, das Blut darin gerann langsam und ließ sie ganz steif werden. Und es war nicht nur fremdes Blut. Ihr selbst ließ der rote Saft aus kaum weniger als einem halben Dutzend mehr oder weniger tiefer Wunden. Scheiße, sie brauchte jetzt Ruhe. Brauchte Zeit um sich die Wunden zu lecken. Kurzerhand verkeilte sie das Ruder, tappte ein paar Schritt zurück und ließ sich kurzerhand auf die Bohlen der Brücken fallen. Ihr Kopf schlug mit vernehmlichem 'Tock' gegen die Reeling als sie sich gegen das Holz in ihrem Rücken sinken ließ und ein scharfer Schmerz schoss durch ihren Schädel. Tonlos keuchte sie auf während der Schmerz ihre Kopfhaut entlang wanderte. Sie zog die Beine an, legte die Arme um die Knie. Mit halb geöffneten Lippen und geschlossenen Augen ließ sie den Kopf in den Nacken rutschen. Ruhe! Nur für ein paar Augenblicke...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 02.09.2011, 14:16


    Auch ohne eine Aufforderung von Manuel machte sich Phillip daran, eine Eimer und einen Lappen zu suchen. Wieso sollte er auch auf die Wiederholung des Befehls warten, wenn er ihn bereits gehört hatte? Mit der Suche beschäftigt bekam er auch nicht mit, wie es sich Jeanny an der Reeling 'bequem' machte. Nach kurzer Suche hatte er dann endlich die Putzutensilien gefunden und begann damit, das Deck zu schrubben.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 02.09.2011, 14:43


    Na sowas. Selbst einer Persöhnlichkeit wie Captain Jeanny Forvell verlangte eine Reihe solcher Kämpfe alles ab und unbeschadet war die Frau auch nicht geblieben die da nun wenige Schritte von Orisha entfernt an der Reeling hockte.
    Orisha selbst hatte kaum etwas abbekommen. Ein paar Schrammen und wunde Handgelenke waren kaum der Rede wert ließ man den Blick nur einmal über die Crew schweifen. Es stank schon fast nach einem Haufen Arbeit für Orisha, doch es kam ihr ganz recht, irgendwie musste sie sich sicher nützlich machen und das Deck schrubben vor all den Kerlen lag nicht annähernd in Orishas Erwartungshorizont.
    Den Captain sollte sie wohl am ehesten Versorgen auch wenn sie wohl gerade lieber Ruhe haben wollte. Etwas wollte Orisha ihr auch gerne gönnen und holte ein schmales Lederetui aus ihrem Gewand. Wie praktisch viele Falten auch waren um allerhand kleiner Dinge in kleinen Taschen zu verstauen. Welch ein Glück das die Wachmänner wenig Interesse daran hatten ihr Kleid zu durchsuchen. Sie lächelte versonnen und machte des Etui auf, eine gebogene Nadel und Garn waren darin. Es reichte um die meisten Wunden nähen zu können und was sonst noch von Nöten war ließ sich sicher auf dem Schiff finden.
    Langsam trat Orisha ein paar Minuten später an Jeanny heran und ging in die Hocke. Stumm musterte sie die Frau gegenüber und deren Wunden soweit sie sichtbar waren. "Captain, lasst mich nach euren Verletzungen sehen." sagte sie mit etwas Nachdruck in der Stimme und zog einen Beutel hervor. Er schien gut gefüllt und klimperte leise, das Geld der toten Wärter. Ein verschlagenes Grinsen umspielte Orishas Lippen und die dunklen Augen funkelten leicht. "Die Soldaten haben einen guten Sold bekommen." Neben zahlreichen Münzen waren auch einige goldene Ringe in dem Säckchen gelandet und ein Amulett dazu. Letzteres war zwischen Gefängnis und nun verschwunden. Die Priesterin hatte es für sich behalten, es gefiel ihr und war nach näherer Betrachtung im Ausschnitt verschwunden. "Ihr soltet das Geld nehmen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 02.09.2011, 14:52


    Zum Glück war das mit dem Deck schrubben nur ein Scherz gewesen. Zumindest fasste Manuel als Scherz auf - und Jeanny sah im Moment nicht aus, als könnte sie sich um irgendetwas kümmern, am allerweinigsten darum, ob das Deck geschrubbt wurde. Irgendwann würde es ihr allerdings besser gehen - und auch Mao hatte ein Auge auf diese Dinge, also war es wohl besser, ein paar andere Leut efür die Arbeit zu mobilisieren. Er selbst würde sich jedenfalls nicht dazu herablassen. Ein anderer jedoch hatte sich schon eine Bürste geschnappt und schrubbte, was das Zeug hielt - Manuel meinte sich zu erinnern, ihn bereits im Gefängnis gesehen zu haben, ihm gegenüber. Nun, so nutzlos wie er sich auf der Flucht aufgeführt hatte war es wohl nur gut, wenn er das hier wieder wett machte. Aber alleine würde das zu lange dauern. Also amchte er sich am besten auf die Suche nach ein paar anderen ,die er widerstandslos zum Deckschrubben verurteilen konnte. Bald wurde er fündig; zwei junge Burschen, vielleicht siebzehn Jahre alt, standen orientierungslos herum und hielten sich am Aufgang zum Kanonendeck fest, ganz so, als ob sie noch nie auf einem Schiff gewesen wären. Rasch machte ihnen Manuel klar, dass sie, wenn sie schon keine andere Funktion übernehmen konnten, zumindest dafür sorgen sollten dass das Schiff sauber blieb, und eingeschüchtert machten sie sich an die Arbeit. Manuel dagen verzog sich grinsend ans Vorderdeck, um in Ruhe die Sonne zu genießen - bis ihm jemand eine etwas angenehmere Aufgabe geben würde zumindest. Die Segel waren gesetzt, Kurs und Fahrt stimmten, vorerst gab es für ihn sowieso nichts zu tun.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 02.09.2011, 16:02


    Erleichtert atmete Emily auf. Endlich waren sie von diesem elenden Drecksloch weg und würden nie, nie wieder dorthin zurückkehren. Recht so. Die Blonde hatte die Zustände kaum aushalten können und wäre fast wahnsinnig dadrin geworden. Aber zum Glück war das nicht geschen, zumindest aus ihrer Sicht.
    Amüsiert lachte Emily, als dieser eine Typ, der zu seinem persönlichen Vergnügen mordete, ein paar Halbstarke zum Deckschrubben verdonnerte und diese auch noch so hohl waren, das zu tun anstatt ihm zu sagen er solle seinen faulen Arsch bewegen und selbst das Deck schrubben. Das hätte Emily ihm nämlich gesagt.
    Die Blonde trat nun neben Manuel ans Vorderdeck und genoss ebenfalls die Sonne. "Schön, wieder in Freiheit zu sein, nicht wahr?", meinte sie lässig.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 02.09.2011, 16:54


    Jeanny ließ den Kopf zur Seite kippen um Orisha anzusehen und warf ihr ein recht schiefes, müdes Lächeln zu. "Sehe ich so aus, als hätte ich es nötig, diesen Trotteln ihre kümmerlichen Münzen aus den Taschen zu ziehen?", fragte sie mit tonloser Stimme, "Mit dieser Schönheit hier..." Sie patschte ein paarmal mit der Hand auf die Bohlen unter ihr um zu verdeutlichen, dass es das Schiff war, das sie meinte. "... können wir uns schon bald richtiges Geld besorgen. Imperiale Schatzschiffe aufmischen. Das sind die Größenordnungen, in denen ich denke. Behalte deine Münzen und füll' damit im nächsten Hafen irgendeinen hübschen jungen Burschen ab!"
    Ihre Wunden würde sie sich dennoch verarzten lassen. Sie löste die Schnallen der Pistolengurte, sodass diese an ihrem Rücken herab gleiten konnten und knüpfte dann auch ohne jede Scham die letzten Knöpfe des zerrissenen, blutigen Etwas aus, das einmal ihre Bluse gewesen war. Kurz zuckte sie zusammen als sie den zerrissenen Stoff aus ihren Wunden zog. Sie hielt die Überreste der Bluse für einen Moment prüfend vor sich, entschied dann, dass sie nicht mehr zu retten waren und warf sie kurzerhand über die Reling. Der Wind fasste den Stoff und trug ihn noch eine ganze Weile mit sich ehe er auf die Wellen herab sank.
    Jeanny jedoch blickte ihm nicht nach. Es brachte nichts, sich an Dinge aus einem früheren Leben zu klammern. Ihr Blick war immer nach vorn gerichtet. Ohne sich von der Stelle zu rühren präsentierte sie der Priesterin ihren zerschundenen, von Schnitten und Prellungen überzogenen Körper. "Mao!", bellte sie über das Deck hinweg während Orisha sich über sie beugte, "Sie zu, dass du mir irgendwo ein frisches Hemd auftreibst!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 02.09.2011, 18:56


    "Ab mit dir." Mao schickte noch eben einen Piraten in die Kombüse. Alle hier würden Hunger haben und der Mann hatte zumindest angegeben, dass er mal in einer Küche gearbeitet hatte. Was besseres würden sie unter der Mannschaft kaum finden. Dann verschwand der Hüne unter Deck und betrat die Kapitänskajüte. Der ehemalige Käpt'n war anscheinend nicht an Bord gewesen. Zudem schien es sich um ein dicklicheres Exemplar gehandelt zu haben. Trotzdem fand Mao in einer Truhe ein wenig Kleidung für Frauen. Wahrscheinlich Geschenke. Auch die Seekarten auf dem Tisch nahm er mit, sowie den dort liegenden Kompass. Mit einer Bluse, die zwar irrsinnige Rüschen aufwies, dem Käpt'n aber zumindest passen würde und dem anderen Zeug, kam Mao an Deck.
    "Das war das Beste, was ich finden konnte. Alles andere wäre an ihnen ein Kleid gewesen, Käpt'n. Außerdem Karten und Kompass." Wie selbstverständlich übernahm Mao das Ruder und suchte das Gefängnis auf der Karte. Die Inseln, die in der Nähe waren, sagten ihm allesamt nichts. Am besten erstmal einfach auf Kurs bleiben.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 02.09.2011, 21:17


    Der Kampf um das Schiff war kurz und schmerzlos verlaufen, zumindest für Yonja. Von der ersten Salve der Matrosen hatte er nichts abbekommen, Glück, Zufall, warum auch immer, aber zumindest stand er noch, und als es endlich aufs Schiff ging hatte er nicht viel mehr zu tun, als die letzten paar Seemänner von der Reling zu schubsen. Er hatte ja auch lang genug untätig in diesem Drecksloch gesessen, da konnte man wenigstens dafür sorgen, dass ein paar von den thurmischen Bastarden ungünstig landete, wenn möglich auch tödlich, oder so. Als sie schließlich aus dem Bereich der Kanonen waren atmete Yonja auch das erste mal seit zu langer Zeit wieder tief ein, und genoss die Luft, die um seine Nase flog. Das Drecksloch von Gefängnis war nichts im Vergleich zur salzigen Seeluft. Aber genug der Faulenzerei! Sich kurzerhand einen Lappen schnappend begann er das Deck vom Dreck des Kampfes zu befreien, denn dieser hatte doch ein wenig an Blut gefordert. Er war nicht der erste, 3 andere Jungs machten sich bereits am Deck zu schaffen, aber das war ihm auch egal. Er wollte nur seine Arbeit gewissenhaft erledigen, so wie er es auch schon vorher immer gemacht hatte. Er hatte Erfahrung. Auch wenn das dazu führen konnte, dass er bald mit anderen Aufgaben, als mit Deck schrubben betraut wurde. Na ja, dann würde er halt diese Aufgaben sorgfältig ausführen, so wie er es seit jeher getan hatte. Aber erst mal galt es das Blut los zu werden! Wer wollte schon dieses schöne braun von hässlichen roten Sprenkeln verunreinigt sehen?



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 03.09.2011, 14:18


    "Yea. Sicher. Besser als im Gefängnis zu verrotten jedenfalls."
    Lässig spuckte Manuel über die Reling ins ruhige Wasser, nur von der Bugwelle gestört, die das Schiff vor sich herschob. Die See war fast unbewegt, nur der Wind von achtern sorgte für ein wenig Wellengang. Maneul blieb unbewegt - er sah einfach nur vom Schiff herab und genoss das leichte Schwanken des Decks unter sich und die sanfte Brise, die ihm das Haar nach vorne flattern ließ. Warum auch auf Emely achten, die auf einmal herangelatscht kam? Konnte sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Andererseits, kämpfen konnte sie ja schon ... Grob wie ein Bauerntrottel, aber wenigstens effektiv. Vielleicht war sie also doch nicht so langweilig wie der Rest der Flüchtlinge. Versuchen konnte man es jedenfalls einmal.
    "Wo hast du eigentlich so kämpfen gelernt? Nach Fechten sah's ja nicht gerade aus, aber deine ersten Toten waren das bestimmt nicht."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 03.09.2011, 17:29


    "Sagen wirs mal so, ich hatte kein leichtes Leben...", murmelte Emily entspannt. "Ich musste immer schwer arbeiten und habe früh meine Familie verloren. Seitdem habe ich auf der Straße gelebt. Ich habe viele Menschen ungebracht." Im letzten Satz schwang ein wenig bösartiger Stolz mit. Aber sie war unter ihresgleichen. "Aber du bist sicher auch kein Unschuldslamm, was?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 04.09.2011, 00:12


    +400


    Marhjen nickte nur kurz auf Maos Befehl und betrat den Raum dann, die Bordaxt in der Hand, den Säbel in der Scheide. Da drin würde sie sowieso nicht genug Platz haben, um beidhändig zu kämpfen. Obwohl sie von einem Wimmern aus der Kombüse nicht wirklich etwas erwartete, was es verdiente, als Kampf bezeichnet zu werden.
    Die Schiffskombüse war eng und das Wimmern, das in dem Moment, als Marhjen den Raum betrat, verstummte, kam von einem Kistenstapel in der hinteren Ecke. Dahinter musste sich jemand verstecken.
    Marhjen durchquerte den Raum und trat gegen den Stapel. Er kippte um und noch bevor Marhjen ihr Gegenüber erkennen konnte, schlug sie mit dem hinteren, spitzen Ende der Axt zu. Die Wucht des Schlages riss Marhjens Opfer vollends hinter den Kisten hervor und liess sie neben sich gegen die Wand knallen. Die Hünin blickte ins Gesicht einer Frau, scheinbar einer Küchenhilfe oder der Kombüsenchefin. Eigentlich seltsam, Thurmer nahmen nur selten Frauen mit an Bord. Blut lief über das Gesicht der Frau, eine hässliche Wunde klaffte in ihrem Gesicht, wo Marhjen sie getroffen hatte.
    "Bitte...", wimmerte ihr Opfer. Marhjen legte kurz den Kopf schief, dann liess sie die Axt auf den Schädel der Frau niedersausen.

    Marhjen stieg wieder auf Deck, sah sich suchend um und ging dann zielstrebig auf Jeanny zu, die sich scheinbar von der Verrückten behandeln liess. Ganz schlechte Idee. Zum Glück war sie selbst mit ein paar Schrammen davongekommen.
    "In der Kombüse war nur ne Küchenhilfe oder so. Jemand von denen, die gerade nichts zu tun haben, zum Beispiel die blonde Hure da drüben, kann runtergehen und die Sauerei wegmachen. Dann kann man die Kombüse vielleicht wieder benutzen und sie kann gleich was kochen. Ich kenne mich dem Küchenkram nicht aus", meldete sie. Der letzte Satz war zwar eine Lüge, doch Marhjen hatte ihre Lektionen in der Küche ihres Vaters schon lange nicht mehr benutzen müssen, seit sie in der Parava war. Sah man vom Braten von etwas selbst Erjagtem ab, aber das konnte ja wohl jeder...
    Nach dieser Erklärung wandte sie sich ab und schritt zur Reling, wobei sie einige blutige Fussabdrücke hinterliess. Da unten war wirklich eine Sauerei, da kam schon mal was an die Stiefel, aber das konnten die drei Halbwüchsigen, die gerade eifrig das Deck fegten, auch gleich wegputzen. Ihr Problem war es jedenfalls nicht. Stattdessen lehnte sie sich in der Nähe von Manuel und Emily an die Reling, lehnte die Bordaxt neben ihr an und blickte aufs Meer hinaus. Schön, wieder in Freiheit zu sein.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 04.09.2011, 09:39


    Phillip war gerade mit seinem Viertel des Decks fertig geworden, als Marhjen natürlich genau über die frisch geschrubbten Stellen laufen musste und das sogar zweimal. Sich darüber aufregen würde er auf keine Fall, da er nicht den Drang verspürte verprügelt oder umgebracht zu werden. Also schrubbte er solange weiter, bis die Fußspuren verschwunden waren. Die anderen drei waren auch fast fertig, wobei der älteste von ihnen am weitesten hinten lag, weil er augenscheinlich das Deck zum glänzen bringen wollte, so sehr strengte er sich an. Deshalb ging er zu Yonja, kniete sich neben diesen und begann ihm beim Schrubben zu helfen.
    "Sag mal..." meinte er leise, um mit ihm ein Gespräch beginnen zu können. "...kanntest du die Herrin schon bevor sie uns befreit hat? Ich hab dich nämlich im Gefängnis mit ihr reden gesehen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 04.09.2011, 09:44


    "Blonde Hure?", empörte sich Emily, die ausgesprochen gute Ohren hatte. "Was erlaubst du dir, grobschlächtiges, hirnloses Etwas?" Dass sie sich von einem solchen Geschöpf beleidigen lassen musste, das ging zu weit. "Ich würde sagen, du übernimmst da, weil zu was Anderem taugt ein solch unterbelichtetes Mannsweib sicher nicht..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 04.09.2011, 13:40


    Mit geschickten Fingern säuberte Orisha die Wunden vorsichtig mit einem sauberen Lappen und nähte dort wo es nötig war die Haut wieder aneinander. Sicher, Forvell würde noch einige Zeit Freude daran haben und wohl so manche Narbe mehr ihr Eigen nennen dürfen, doch so würden die Verletzungen sicher schneller verheilen und zumindest nicht mehr weiter bluten.
    Kaum war die Priesterin mit ihrem Werk fertig stand sie auf und wischte sich die Finger ab. "Ihr solltet etwas schlafen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 04.09.2011, 14:01


    Yango ging ein wenig auf dem Deck herum um ein gefühl für die grösse des Schiffs zu bekommen. Er war es sich gewohnt an Land zu sein und zu Kämpfen, doch nun musste er sich der neuen situation wohl oder übel anpassen, wobei das schwanken des Schiffes war dabei noch das geringste problem. Ausserdem würde es sicher nicht schaden wenn er wusste was auf dem Schiff wo war, besonders wenn es schnell gehen musste.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 04.09.2011, 14:35


    Ruhe wollte die Voodoopriesterin ihr verordnen? Ha, die konnte sie mal! Sie war Captain Jeanny Forvell. Sie brauchte keine Ruhe. Sie hatte ein verdammtes Schiff zu steuern. Und eine Crew herum zu scheuchen, die ganz offenbar unfähig war, sich selbst ihre Aufgaben zu suchen. Kaum, dass Orisha die letzten Fäden verknotet hatte sprang sie auf, stürmte davon und baute sich - noch immer mit nacktem und fürchterlich blutverschmiertem Oberkörper - vor den streitenden Frauen auf.
    "Ich würde sagen, ihr werdet euch beide gemeinsam darum kümmern, dass meine Kombüse wieder blitzblank glänzt!", sagte sie mit gefährlicher Ruhe in der Stimme, "Du, Marhjen, weil du die Sauerei überhaupt erst angerichtet hast anstatt unseren blinden Passagier einfach über die reling zu werfen und du, Emily, weil ich nicht zulasse, dass auf meinem Schiff untätig herum gestanden und dann auch noch Stunk gemacht wird. Also Abmarsch, alle beide!" Ihr Blick wanderte von einer Frau zur anderen und ihre Augen waren Stahl. Sie machten nur zu deutlich, dass auch für Mitglieder der Crew der Weg über die Reling jederzeit offen stand.
    Erst als die beiden abzogen nahm sie sich die Zeit, sich Mao zuzuwenden und zu begutachten, was er ihr mitgebracht hatte. "Sag nicht, ich würde dir in einem Kleid nicht gefallen, schwarzer Dämon...", warf sie ihm gespielt schnippisch an den Kopf während sie die Bluse gegen das Licht hielt. Diese Rüschen waren absolut unmöglich. Man würde sie auslachen!. Kurzerhand ließ sie sich auf der Treppe zum Achterdeck nieder, zog das Entermesser aus ihrem Gürtel und begann sie abzutrennen. Dabei fiel ihr Blick auf Manuel, der gelangweilt an der Reling lehnte und drei junge Burschen die Arbeit verrichten ließ, die sie eigentlich ihm aufgetragen hatte. Der faule Drecksack!
    "Manuel!", bellte sie über das Deck, "Runter mit dir in den Schiffsbauch und überprüf' unsere Vorräte! Ich will eine vollständige Auflistung! Nahrung, Wasser, Rum. Und vergiss nicht, Pulver und Munition zu prüfen!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 04.09.2011, 14:50


    "Ja, blonde Hure. Du wolltest dich da unten von den Drecksäcken am liebsten den ganzen Tag durchvögeln lassen...", setzte Marhjen gerade an, doch Forvell unterbrach sie. Mit blitzenden Augen stutzte die Kapitänin die beiden Frauen zurecht. Marhjen funkelte sie währenddessen die ganze Zeit wütend an und hielt ihrem stählernen Blick stand. Sie sollte ja nicht denken, dass sie einfach so über sie verfügen könnte! Aber im Moment hatte sie wohl keine andere Wahl. Forvell war die Befreierin, die Heldin des Tages und zumindest heute würde hier der Grossteil der anderen Piraten treu ergeben sein. Wenn sie sich ihr offen wiedersetzte, würde das nicht gut ausgehen.
    "Los, Blondchen, hol dir 'n Eimer."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 04.09.2011, 15:03


    Nachdenklich spielte Orisha mit einem kleinem Knochen herum und sah hinter dem Captain her. "Wie lange sie wohl noch stehen kann?" murmelte sie leise. Doch was brachte all die Fragerei wenn nur die Zeit eine Antwort bringen konnte?
    Sie würde eine Kabine brauchen, im gleichen Raum mit all den Piraten zu schlafen widerstrebte ihr. Nur kurz runzelte sie die Stirn als sie an Jeanny vorbei kam die auf der Treppe das Hemd mit dem Messer bearbeitete. Ein seltsamer Anblick, doch der Schiffsbauch war verlockender, bot er doch allerlei zu entdecken.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 04.09.2011, 15:19


    Interessiert blickte Yonja auf, als sich einer der Jungs zu ihm gesellte, die bereits das Schiff geschrubbt hatten, bevor er angefangen hatte. Shumalanier, augenscheinlich, aber ein erstaunlich kleiner. Kaum einen halben Kopf größer als er selbst, und dass, wo er den schwarzen Dämon als Vergleichsobjekt hatte. Der war wirklich keine Zierde seines Volkes... von der Größe her. Aber er schien gewillt zu sein seinen Job zu machen, so wie er putzte. War in Ordnung, auch wenn er halbwegs grün hinter den Ohren zu sein schien. „Käptn Forvell ist nun seit... puh... keine Ahnung, sie ist auf jeden Fall schon lang genug mein Kapitän. Bin unter ihrem Kommando sonne Art Mädchen für alles gewesen, hatte dadurch aber auch nie viel mit ihr zu tun. Schiffsjunge und Kapitän reden nicht viel miteinander. Aber kurz: ja, ich kannte sie schon vor unserem Ausbruch. Ne echte Glanzleistung von ihr, da kann sich manch ein raubeiniger Haudegen ne Scheibe von abschneiden. Freu mich schon auf die ersten Gerüchte die aufkommen, wie sie aus der Zelle ausgebrochen ist. Irgendwas in der Art von „Sie hat die Ratten in ihrer Zelle trainiert und mit Steinen gefüttert, bis deren Zähne so hart waren, dass sie die Gitterstäbe durchbeißen konnten!“ oder so.“ Den Putzlappen erneut nass machend machte er sich an einem besonders hartnäckigen Blutflecken zu schaffen. „Und bist du schon mal auf nem richtigen Piratenschiff gesegelt?“ Yonja blickte kurz auf, um den andern fragend anzusehen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 04.09.2011, 15:35


    Verächtlich hörte Manuel den Zickenkrieg zwischen den beiden Weibern mit an. Genau das war der Grund warum es auf Piratenschiffen keine Frauen gab. Die beiden waren schließlich auch keine gewesen, und jetzt benahmen sie sich auch immer noch wie die dreckigen Flittchen an Land. Forvell allerdings war ein ganz anderes Kaliber. Nein, die war einfach keine richtige Frau ... Ein Dämon in Frauenform. Für einen Moment wollte er hinter den beiden herszuspcken, dann wurde ihm klar, dass Forvells Blick immer noch auf ihm ruhte - also spuckte er lieber über die Reling.
    "Aye, Cap'n."
    Das Kommando gefiel ihm zwar nicht besonders, aber damit verglichen, das Deck zu schrubben, war das Inventar zu katalogisieren eine dankbare Aufgabe. Rasch, um nicht faul zu wirken, verschwand er mit einem Sprung durch eine Ladeluke unter Deck. Er würde in den unteren Laderäumen anfangen, mit den Lebensmitteln. Manuel musste einfach wissen, wie viel Rum sie dabeihatten ... Und außerdem galt es, das wenige, was an Lebensmitteln vermutlich geladen war, zu sichern und damit auch gleich sicher zu gehen, dass niemand mit einem Teil davon verschwand. Die Rationen auf einem Schiff - auch auf einem Piratenschiff - waren streng eingeteilt, und wer andere um ihren Anteil betrog fand sich gar nicht selten unter einem Schiffsrumpf wieder ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 04.09.2011, 16:21


    "Hab sie noch nie in einem Kleid gesehen, Käpt'n", merkte Mao gut gelaunt an. Der Wind, der sich in den Segeln fing, der Geruch von Salz. All das hob die Laune des schwarzen Dämons merklich. Das konnten auch diese Süßwassermatrosen nicht ändern, die sie als Mannschaft hatten. Mit einem kritischen Blick auf den Kompass überprüfte Mao den Kurs. Er hatte sich entschlossen auf die größte der nahen Inseln zuzuhalten. Es würde eine Weile dauern, bis das Gefängnis Nachricht geben konnte und bis dahin waren sie hoffentlich weit weg. Außerdem war es wahrscheinlicher, dass sie auf der großen Insel ihre Vorräte würden auffüllen können.
    "Käpt'n, ich steuere die Insel hier an." Mao deutete mit dem Finger auf die Karte, die in Jeannys Sichtfeld lag. "Ich bezweifle, dass unsere Vorräte ausreichend sind, um uns in den nächsten Piratenhafen zu bringen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 04.09.2011, 17:01


    "Hab' Manuel runter geschickt um die Vorräte mal durchzugehen", erwiderte Jeanny und trennte mit flinken Fingern den Besatz eines Ärmels ab, "Mal schaun, wie lang unser Wasser reicht. Dann sehen wir weiter. Zuvor bestimmen wir keinen Kurs. Bringt ja nichts. Aber wenn es möglich ist, dann will ich zur Zacke..."
    Sie schob das Messer zurück in den Gürtel, hielt erneut die Bluse hoch um ihr Werk zu begutachten und zog sie sich dann über den Kopf. Kragen, Ärmel und Saum wirkten jetzt arg zerfetzt, aber das störte Jeanny nicht. Im Gegenteil. Es gab ihr etwas verruchtes. Teurer Stoff, teurer Schnitt, aber eben offenkundig beschädigt. Und dann kam da natürlich noch das Blut dazu. Die Bluse selbst war reinweiß und sauber, aber ihre Hände und ihre Brust klebten noch immer voller rötlich-braun verkrustetem Blut.
    Jeanny machte keine Anstalten, Mao das Ruder wieder abzunehmen. Sollte er doch da stehen, wenn es ihm Spaß machte. Bei diesem Wetter - schwacher Wind, mäßiger Seegang - traute sie ihm das voll zu. Stattdessen beugte sie sich über die rückwärtige Reling hinab und ließ den Blick am Heck ihres Schiffs hinab gleiten. Schwungvolle Lettern zeigten seinen Namen. Die 'Albatros' hatten sie da gekapert. Jeanny hatte noch nie von ihr gehört. Doch sie hatte so ungewisse Ahnung, als ob bald eine ganze Menge Leute von diesem Schiff hören würden...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 04.09.2011, 17:47


    Phillip schüttelte leicht den Kopf, während sein Blick auf einen Blutfleck fixiert war.
    "Nein, das hier ist meine erste wirkliche Reise mit einem Schiff...der Weg ins Gefängnis zählt da nicht."
    Einige Zeit lang schrubbte er schweigend weiter, dann siegte seine Neugierde.
    "Wen von der Crew kennst du sonst noch? Wie bist du eigentlich auf das Schiff von Käpt'n Forvell gekommen?"
    Er überlegte einen Moment, dann streckte er Yonja die Hand hin.
    "Ich heiß übrigens Phillip."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 04.09.2011, 19:19


    Maos Finger zogen eine Linie vom Gefängnis über die Insel, die er vorher gemeint hatte, zur Zacke. Alles lag mehr oder weniger auf einem Kurs. Natürlich war die Zacke nicht verzeichnet, aber Mao wusste, wo sie lag.
    "Es liegt sowieso auf dem Weg. Wenn uns bis dahin ein Handelsschiff unterkommt, umso besser. Das hier ist ein imperiales Schiff und es wird wohl ein bisschen dauern, bis rauskommt, dass es nun Käpt'n Jeanny Forvell gehört. Das können wir nutzen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 04.09.2011, 19:36


    Ein ziemlich hässliches, irgendwie entstellendes Grinsen legte sich auf Jeannys Gesicht. "Selbst wenn wir wollten, wir könnten die armen Händler nicht einmal warnen. Wir haben hier wohl kaum eine ordentliche Flagge an Bord, was?" Das Lachen, das sie ausstieß, hätte wohl ausgereicht um einem Mann endgültig die Lust zu nehmen, sich mit ihr anzulegen. Ein gehässiges Lachen, das nach Blut schrie. Ja, es war eine hübsche Vorstellung. Sie würden parallel ziehen können ohne, dass irgendwer Verdacht schöpfte und eine volle Breitseite auf die ahnungslose Crew abgeben. Der Kapitän würde die hand zum Gruß heben und sich einen Herzschlag später eine Kugel in die Stirn fangen. Nein, besser in die Brust. Nicht, dass er sonst noch seinen Hut verlor. Der würde selbstverständlich zu ihrem Teil der Beute gehören! Verdammt, sie brauchte wieder einen Hut...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 04.09.2011, 19:51


    Emily spürte einen Hauch von Übelkeit, als Mahrjen ihre unfassbare Anschuldigung aussprach. Das würde sie doch niemals im Traum wollen. Es wäre ein legitimes Mittel, um aus dem Knast herauszukommen, aber wenn es sich vermeiden ließ, würde sie es vermeiden! Schließlich war das absolut widerlich.
    Aber als dann auch noch Forvell auftauchte und sie beide zum Küchenputzen verdonnerte, war es mit Emilys guter Laune endgültig vorbei. Einen Moment überlegte sie, ob sie verweigern wollte - wenn ein Kerl ihn ausgesprochen hätte, hätte sie ihn niemals ausgeführt - aber diese Matriarchin hatte bewiesen, dass man sie besser nicht ärgern sollte. Zudem hatte sie sich bisher als Einzige des Schiffes Emilys Respekt verdient. Auch wenn Putzen eine lächerlich herabwürdigende Arbeit war, als Kind hatte sie viel Erfahrung damit sammeln können. Ihre Mutter hatte sie oft gezwungen, stundenlang zusammen mit ihr das Haus zu putzen, um es ja nicht verkommen lassen. Emily hatte Erfahrung mit dieser Arbeit, dennoch hatte sie sie.
    Schweigend ging Emily in Richtung Kombüse, die Tatsache, dass dieser Idiot Manuel der Nächste war, der Jeannys Zorn auf sich zog, trieb ihr jedoch noch ein schadenfrohes Grinsen ins Gesicht.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 04.09.2011, 20:19


    "Leider keine Flagge", bestätigte Mao, während er entspannt am Ruder stand und es mit einer Hand festhielt. Auf einen Wink Maos gab der Ausguck zurück, dass er nichts gesichtet hatte.
    "Vielleicht finden wir dabei sogar einen Hut für Sie, Käpt'n. Sie brauchen einen Hut. Einen großen. Mit Federn. Das ist ein Hut, der eines Käpt'ns würdig ist." Mao tätschelte seinen Schild. Bald schon würden neue Federn die verloren gegangenen ersetzen. Eine Marotte von ihm.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 04.09.2011, 21:52


    Marhjen zuckte mit den Schultern und folgte Emily. Sie hatte eigentlich auch nicht erwartet, dass das Flittchen ihren Befehl befolgen würde. Einen Eimer, Lappen und etwas Wasser würden sie da unten aber schon finden, schliesslich wars die Kombüse.
    Die beiden Frauen erreichten den Raum. Drinnen lag immer noch die Leiche der Frau inmitten einiger Kisten. Eine grosse Blutlache hatte sich inzwischen unter dem Körper mit gespaltenem Schädel ausgebreitet. Na, das würde wohl Flecken im Holz geben.
    "Na los, Flittchen, such nen Eimer!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 04.09.2011, 22:00


    Emily gefiel überhaupt nicht, wie dieses Ding mit ihr redete. Natürlich sah sie die Leiche, störte sich aber nicht an ihr. Nur an der groben Art, wie die Frau getötet worden war.
    "Ist ja gut, ist ja gut!", murrte Emily, ging ein wenig durch die Küche und fand schließlich einen großen Holzeimer. Den warf sie unsanft Marhjen vor die Füße. "Hier hast du.", knurrte sie verstimmt. "Was wünscht Mrs. Gorilla als Nächstes?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 05.09.2011, 21:12


    Manchmal war es geradezu beunruhigend, wie sehr sie auf einer Wellenlänge waren. Fast schien es so, als könne der schwarze Hüne ihre Gedanken lesen. Gelegentlich hatte sie dieses Gefühl. Und sie mochte es nicht. Sie mochte es überhaupt nicht. Ihr Kopf gehörte ihr allein, da hatte niemand etwas darin zu suchen! Schließlich war ihr Kopf es, der sie auf diese Position, die sie nun inne hatte, gebracht hatte. Jeanny war weder jemand, der sich durch Gewalt Respekt verschaffen konnte noch konnte sie behaupten, besonders tapfer zu sein. Letztendlich war sie vor allem eines: gerissen. Und natürlich absolut skrupellos. Wer Skrupel hatte, der brachte es nicht weit als Pirat. Aus dem Augenwinkel warf sie Mao einen musternden Blick zu. Ein Mann, der sich mit Gewalt Respekt verschaffen konnte. Und einer, der sich nach und nach ihre Gerissenheit abkupferte. Skrupellos war er sowieso. Ob er irgendwann gegen sie meutern würde? Auszuschließen war das nicht. Sie würde wachsam bleiben müssen. Und ihn wenn es nötig war im rechten Moment über die Planke schicken. Auch wenn er ihr engster Vertrauter war. Wer Skrupel hatte, der brachte es unter Piraten schließlich nicht weit.
    Die Gefängnisinsel war nun vollkommen hinter dem Horizont verschwunden. Nicht einmal die Spitzen der noch intakten Türme waren zu erkennen. Nur noch das endlose Meer in alle Richtungen. So war es Jeanny am liebsten. Keine Grenzen, keine Regeln. Nur die endlose Weite. Freiheit. Das war es doch, was Männer seit jeher aufs Meer zog. Freiheit. Alle Regeln und Konventionen hinter sich lassen. Den hellen Himmel über sich und unter sich die finsteren Wogen. Die salzige Luft in der Nase. Eine steife Brise kam auf und ließ Jeannys Haar flattern. Sie hielt die Nase in den Wind und sog ihn tief ein. Ja! So schmeckte die Freiheit!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 06.09.2011, 19:33


    Mit einem lauten Rumpeln erschien Manuel wieder durch eine der Ladeluke. Zuerst tauchten nur die Hände an der Kante auf, dann die Unterarme, als er sich an den Planken hochzog, und schließlich Mauels Oberkörper. Geübt zog er sich aufs Deck und sprang auf, um Meldung bei Forvell machen zu können. Mit gebührender Eile näherte er sich ihr; jetzt, wo sie wieder auf den Beinen war, wollte der Opportunist lieber einen guten Eindruck machen.
    "Vier Fässer mit Rum, sieben mit Wasser. Im Laderaum sind auch ein paar Fässer mit Stockfisch und Pökelfleisch ... Aber kein Obst und kein Frischfleisch. In der Kombüse habe ich noch nicht nachgesehen."
    Weil aus dem Raum die keifenden Stimmen der beiden Weiber schallten, fügte er lautlos hinzu.
    "Kanonenkugeln und Pulver sind genug da, um ein paar Schiffe zu versenken. Scheint auch alles in einem guten Zustand zu sein, das Schiff ist wohl kaum frisch vom Stapel ... Waren sind keine geladen, abgesehen von ein paar Kisten mit Wein, billigem Schmuck und so."
    Der Wein gehörte vermutlich dem ehemaligen Kapitän, und der Schmuck, nichts als Glasperlen, war wohl als Zahlungsmittel gedacht gewesen. Die Bordkasse war sicherlich von Bord gebracht worden, aber das wertlose Zeug hatten sie dagelassen. Nicht, dass die Piraten damit etwas hätten anfangen können.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 06.09.2011, 19:50


    „Bin Yonja.“ Antwortete er knapp und schlug bei dem Anderen kurz aber kräftig ein. Wenn er es nicht besser wüsste, dann sollte das ein wenig kribbeln, aber na ja, der Schumalane hatte scheinbar ziemlich viel Hornhaut an der Hand. Wenns wirklich so viel war wie es schien, dann war das für ihn ein Handschlag, der kaum richtig zu bemerken war. Oder zumindest nicht irgendwie weh tat. Nach dem er mit stupider Vehemenz einen Fleck vom Holz geschrubbt hatte, richtete er seinen Blick wieder auf den Jungen. „Neben Forvell kenn ich auf jeden Fall noch den ersten Maat, den schwarzen Dämon, wenn ich es nicht besser wüsste kaum unbekannter als der Käptn selbst. Ein echter Riese, und Muskeln wie Berge... aber vermutlich hast du ihn schon gesehn. Ist auch schwer ihn zu übersehen. Dann ist da noch Manuel. Ich weis nicht was ich von ihm halten soll, aber vor allem scheint er am Töten wahre Freude zu haben. Wie ein kleiner Bengel, der sich über nen Lutscher freut buddelt er in den Eingeweiden seiner Gegner. Nicht sehr sympatisch, aber hey, wir sind nun mal gottverdammte Piraten. Ansonsten fällt mir grad keiner ins Auge, sind eh größtenteils bereits hingerichtet worden. Zum Glück bietet ein Gefängnis voller hoffnungsvoller Seelen genug neues Material für frische Seemänner. Auch wenn’s Süßwassermatrosen sind. Na ja, und ich selbst bin ziemlich unspektakulär in ’nem heruntergekommenen Piratennest angeheuert vor... was weis ich wann. Bin noch n ziemlich frisches Mitglied... wobei ich jetzt wohl ein alter Hase geworden bin. Ab von mir, wie gefällt’s dir hier auf See? Du bewegst dich ja logischerweise noch nicht wie jemand der sein Leben auf dem Meer verbracht hat.“



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 07.09.2011, 10:39


    Bei dem Handschlag lies sich Phillip nicht anmerken, ob es schmerzhaft war oder nicht. Da sich Yonja anschließend wieder einem Fleck zuwandte schrubbte auch er zunächst weiter das Deck, bis der andere weitersprach. Ab und zu nickte er als Zeichen, dass er verstanden hatte und betrachtete auch Mao, der gerade am Ruder stand, sowie Manuel, der aus dem Laderaum zurückkam. Bei Yonjas Frage schrubbte er einige Zeit lang schweigend weiter, während er darüber nachdachte.
    "Schwierig...kann es noch nicht wirklich beurteilen, aber es ist auf alle Fälle anders als früher...Hier fühl ich mich genauso frei wie beim Klettern und das ist herrlich."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 07.09.2011, 18:31


    Kurz hatte Orisha diesen Manuel unter Deck gesehen. Ihm ging die Priesterin lieber aus dem weg. Er empfand zu viel Freude am Töten, Orisha meinte einen Irren Hauch in seiner Umgebung zu wittern. Stattdessen durchstromerte sie auf leisen Sohlen die Zimmer des Schiffes bis sie einen Raum fand der ihr sehr gelegen war. Auch wenn die ein oder andere Tür noch andere Räume vermuten ließen, diesen hier beanspruchte Orisha nun für sich.
    Die schmale Kabine hatte kein Bett, eine Hängematte hing an der gegenüberliegenden Wand und konnte quer durch den Raum gespannt werden. Es gefiel Orisha, da würde sie nicht so schnell rausfallen wenn das Schiff im Sturm wankte als aus einem Bett. Doch viel interessanter war der lange Tisch an der Längsseite. Lang genug um selbst einem Riesen wie Mao darauf liegen zu lassen und mit Tischbeinen dicker als ihre Schenkel würde das Holz sicher nicht nachgeben. Ein schmaler Schreibtisch mit ein paar Schubladen bot einen guten Platz für einen hoffentlich bald wiederkehrenden Vorrat an Arzneien, Salben und Tinkturen. Doch immerhin hatte sie noch einen kleinen Notvorrat, nur drei kleine Fläschchen und eine handvoll getrockneter Kräuter. Sorgfältig wurden die Sachen in einer Schublade verstaut. Vielmehr als das was sie am Leibe trug hatte sie nicht mehr, schade um die verlorenen Dinge, doch alles konnte ersetzt werden.
    Unschlüssig was nun mit der Zeit zu tun war ließ sie auf dem Hocker die Beine baumeln, ein wenig die Augen schließen, konnt schon keiner was gegen sagen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 07.09.2011, 19:21


    Für einen Moment schloss Jeanny die Augen und rieb sich über das Kinn. Wie weit würden sie mit diesen Vorräten kommen? Es war nicht viel, was Manuel da aufgezählt hatte, aber sie waren ja auch gerade mal zehn Leute, die es bis an Bord des Schiffs geschafft hatten. Weit entfernt von dem, was man eine volle Crew nennen würde. Vermutlich war die Frage nicht mal, ob die Vorräte aufgezehrt sein würden bis sie die Zacke erreichten. Trotz Manuels wenig präzisen Angaben bezüglich der Menge - Jeanny kam der Verdacht, dass der Kerl es wohl nicht so mit Zahlen hatte oder vielleicht einfach allgemein nicht sonderlich helle war - schätzte sie ihre Versorgungslage so ein, dass dies auf jeden Fall gegeben sein würde. Die Frage war wohl eher, ob ihnen die Vorräte bis dahin nicht schlecht wurden. Vor allem das Wasser. Wenn ihnen das zu faulen anfangen würden, dann hätten sie ein echtes Problem. Ungefähr anderthalb Wochen bis zur Zacke. Nun, das mussteeigentlich möglich sein. Notfalls sollten die Männer den Rum saufen. Dann konnte sie sie zwar kaum noch aufentern lassen, aber sie würden es schon schaffen.
    "Mao, wir nehmen Kurs auf die Zacke!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 07.09.2011, 19:58


    "Aye", bestätigte Mao und drehte geringfügig am Ruder. Das Schiff änderte kaum merklich seinen Kurs. Tatsächlich würden sie sogar in Sichtweite der nächsten Inseln fahren. In Gedanken zeichnete Mao eine direkte Linie von ihrem Standort bis zur Zacke und überprüfte den Kurs noch einmal mit dem Kompass. An Deck waren grade einmal noch fünf Mann. Allgemein sah die Mannschaftslage eher bedenklich aus.
    "Wir brauchen mehr Leute. Mit der Handvoll können wir nicht mal ein Schiff entern. Es sei denn, es ist dumm genug keinerlei Bewaffnung mit sich zu führen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 07.09.2011, 21:22


    ’Hm, daher also die schwieligen Hände.’ Dachte Yonja bei sich, während die beiden sich Stückchenweise weiter übers Deck arbeiteten. Für ein solches Schiff waren wirklich viel zu wenig Leute an Bord, und Yonja zweifelte ein wenig daran irgendwas mit so einer kümmerlichen Mannschaft zu erreichen, aber Forvell würde die Sache schon schaukeln. „Was hastn du so gemacht, dass du so viel klettern durftest? Irgendwo in nem Palmhain oder so gearbeitet? Hab ja gehört, dass die da ziemlich viel in den Bäumen hängen. Aber was weis ich schon, hab selbst aber auch ein bisschen Erfahrung im rumklettern, aber eher als Hobby, als... na ja, professionell, oder so. Manchmal kommt man eben dazu. Aber frei... das ist man auf dem Meer wie sonst nirgends. Sollte man nicht gerade irgendwo unter Deck in einem Schiff von Piratenjägern sitzen. Bah. Gefängnisse sind das schlimmste was einem passieren kann.“ Bei dem Gedanken an die Untätigkeit in einer Zelle begann der Nirini Jita irgendwie kräftiger, gewalttätig geradezu, zu schrubben, als würden die Planken allen Hass der Welt verdient haben. „Nie möchte ich erneut so verdammt sein und in einem Loch versauernd auf meinen Tod warten! Lieber der Freitod!“ Die Finger verkrampften sich ein wenig um den Putzlappen, als er weiter das Deck malträtierte. „Nie wieder gammeln, ich sags dir, wenn mich irgendwer versucht in ein Gefängnis zu stecken wird ich so viele wie möglich von denen in den Tod reißen, bevor ich schließlich selbst getötet werde!“ Den Kopf heftig schüttelnd atmete Yonja ein paar mal tief ein, und begann wieder in seinem typischen Eifer das Deck zu schrubben. Es wurde langsam sauberer, da wo Blut war, waren höchstens noch rosane Pünktchen, die paar Jungs die geputzt hatten, schienen ihre Arbeit nicht schlecht zu machen. Ein Schiff musste gut aussehen um Eindruck zu schinden, also musste es auch sauber sein. Wobei ein wenig Blut hier und da natürlich auch beeindruckend wirkte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 08.09.2011, 12:14


    Als Yonja ihn auf seine Vergangenheit ansprach, stockte Phillip für einige Sekunden, bevor er monoton weiterschrubbte, während er angestrengt nachdachte und somit auch nicht mitbekam, was der Nirini Jita über die Gefangenschaft sagte. Sollte er dem anderen erzählen, dass er ein Sklave war? Würde das etwas an seinem Verhalten ändern? Phillip hoffte nicht, konnte sich aber auch nicht sicher sein. Jedoch war Yonja nett zu ihm gewesen, anders als die Soldaten auf der Insel, sodass er kurz durchatmete, bevor er zu erzählen begann.
    "Arbeit würd ich das nicht nennen...eher Alltag als Sklave. Meine Heimatinsel wurde erobert und wir wurden zur Arbeit in nem Bergwerk gezwungen...Als ich noch kleiner war musste ich mit den anderen in die kleineren Stollen und dort das Erz rausholen bis wir zu groß dafür wurden. Dann kam ne Zeit, in der ich Wasser für die Soldaten und Arbeiter holen musste...das einzige Problem dabei war, dass der Fluss am Fuß der Bergs war und wir immer runter und wieder rauf klettern mussten...daher mag ich das Klettern so. Dabei hab ich mich immer frei gefühlt, ohne Wachen in der Nähe oder Aufseher mit Peitschen..."
    Er schwieg und bemerkte kaum, wie sich seine Finger in den Lappen krallten.
    "...Als ich nach deren Meinung alt genug war wurde ich auch in die Mine geschickt...und zum Erztransport entweder zum Lastenaufzug oben am Berg, oder, falls der nicht ging, auch wieder den Berg runter...Und das mehrmals täglich."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 08.09.2011, 19:59


    Zur Zacke fuhren sie also. Manuel hielt das für einen Guten Plan. Der Wind stand günstig und würde wohl kaum wechseln, und die Zacke war ein lohnendes Ziel. Entweder konnten sie das Schiff dort verkaufen und dafür ein anderes erstehen, das einem Piratendasin besser angepasst war, oder es zumindest voll ausrüsten. Was definitiv noch fehlte war nämlich eine Pirantenflagge. Und auch unwichtigere Dinge wie Kettenkugeln oder angemessene Nahrung fehlten ihnen. Ganz davon abgesehen, dass sich Piraten wie Manuel erst einmal selbst wieder ausstaffieren mussten! Er brauchte dringend neue Dolche, und die bekam man nirgendwo so billig wie auf der Zacke. Und wenn man aufpasste sogar in guter Qualität.
    In jedem Fall kein schlechter Plan, um wieder als Pirat auf Touren zu kommen, denn Informationen konnte man sich auf der Zacke, in den zahllosen Spelunken und auch bei den Piratenfürsten, direkt abholen. Sah nach einem guten Tag aus, und der Ausguck hatte noch kein einziges Schiff gemeldet, das auf sie Jagd machte ... Pfeifend machte sich Manuel wieder auf den Weg zum Vorderdeck, immer Ausschau nach etwas haltend, das er vielleicht tun konnte, wenn Mao oder Forvell kritisch guckten. Aber derzeit fuhr sich das Schiff praktisch von selbst.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 09.09.2011, 17:52


    "Na, was wohl, du dämliche Putte!", knurrte Marhjen, "mach dich an die Arbeit udn putz das Zeug weg, ich kümmere mich um die Leiche."
    Mit diesen Worten stapfte die Hünin zu der toten Frau hin und packte sie an der Schulter. Eine Blutspur hinterlassend zog sie die Tote zur Tür, wo sie sie hochhob und mit beiden Armen auf Deck trug. Sie achtete darauf, nicht noch mehr Blutspuren zu hinterlassen, schliesslich wollte sie Ärger mit Forvell vorerst vermeiden. Auf Deck warf sie die Leiche über die Reling. Dabei hinterliess sie doch noch einige Blutspritzer, gleich in dewr Nöhe von zwei von den Putzjungs. Die konnten sich ja daraum kümmern.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 09.09.2011, 20:52


    Emily starrte wütend auf die Blutspur, die dieses blöde Etwas wohl aus reiner Bosheit für sie hinterließ. Wenn sie nur ein wenig Gift auftrieb und Mahrjen gaaaaanz unauffällig etwas hineinmischte... Ja, dann würde sie nicht mehr so dämliche Sprüche klopfen. Wegen des Risikos, über die Planke gestoßen zu werden, beschloss Emily allerdings, von diesem Vorhaben abzusehen.
    Also machte sie sich genervt seufzend an die Arbeit und begann, das Blut vom Boden abzuwischen. Hatte sie sich nicht einst geschworen, nie mehr solche Drecksarbeit zu machen? Bei den Banditen hatte Emily das nicht mehr nötig gehabt, aber das Leben war nun mal so. So mühte sich die Blonde mit Putzen ab, innerlich Mahrjen verfluchend.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 10.09.2011, 11:29


    "Zuallerst mal...", erwiderte Jeanny ungerührt, "... brauchen wir Geld. Wenn wir Geld haben, dann ist das mit den Männern und den Waffen kein Problem mehr... Hey, ihr da unten!" Sie wandte sich von Mao ab, trat einen Schritt weiter vor und richtete sich an die drei Deckschrubber, "Ihr sollt mir das Schiff nicht so lang schrubben, bis ihr euch im Holz spiegeln könnt, ihr sollt mir das Blut wegmachen damit hier niemand ausrutscht und über die Reling segelt. Kümmert euch lieber um die Sauerei da hinten..." Sie wies auf die frischen Blutspritzer, die Marhjen hinterlassen hatte. "... als dauert an der selben Stelle rumzubohnern. Die Flecken kriegt ihr sowieso nicht mehr aus dem Holz."
    Dann wandte sie sich wieder um und Mao zu, der nach wie vor am Steuer stand. "Für eine Kaperung sind wir zu wenige", stellte sie fest, darauf bedacht, so leise zu klingen, dass niemand außer dem schwarzen Dämon es hörte, "Wir werden wohl an die Reserven gehen müssen. Ein bisschen was von unseren Notgroschen ausbuddeln..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 10.09.2011, 22:08


    "Ich kenne nicht einmal alle Verstecke", merkte Mao an. Darin waren sie sich einig gewesen. Nur der Käpt'n kannte alle Verstecke. Mao nickte zu der Karte.
    "Sagen Sie mir, wo's hingehen soll und ich bring uns hin. Mal sehen, ob ich überrascht bin." Mao grinste. Natürlich hatte er gerätselt, wo der Käpt'n jene Notgroschen versteckt hatte, von denen er selbst nichts wusste. Wie er die Frau einschätzte hatte sie einige hinterlistige Verstecke ausgewählt.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 10.09.2011, 22:09


    Vom Vorderdeck aus konnte Manuel beobachten, wie Mao und der Captain die Köpfe zusammensteckten. Aber Manuel gehörte zu denjenigen, denen es eigentlich egal war, was die Führung anstellte, solange sie dabei nur auf jeden Fall in sienem Sinne handeln mussten. Und sie waren schließlich Piraten, und alles, was man als Pirat machte - saufen, rauben, morden - war in Manuels Interesse.
    Weniger in seinem Interesse war das dicke Weib, das wieder an Deck gekrochen kam, eine Leiche hinter sich her ziehend. Haben wir das Spielzeug kaputtgemacht, dachte sich Manuel zynisch, als die Frauenleiche über Bord ging und eine Menge Blut zurückließ. Sie hätten die Frau behalten sollen. Niemand, der Pirat wurde, konnte richtig kochen. Und wenn man lange genug in Gesellschaft der Piraten gelebt hatte wurde man irgendwann selber einer ...
    Zumindest hätte das Weib die Frau ihm überlassen können, dachte Manuel bitter und spuckte, an die Reling gelehnt, zwischen den Pfosten hindurch ins Meer. Wurde wirklich Zeit, dass sie zur Zacke kam, da gab es immer eine Kehle für ein durstiges Messer.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 10.09.2011, 22:45


    "Du hast deinen Kurs bereits, Mao", verkündete Jeanny und eines jener Lächeln, dass sie einfach nicht hübscher sondern nur gefährlicher aussehen ließ spielte um ihren Mund, "Wir segeln zur Zacke. Ich habe mir schon etwas dabei gedacht als ich diesen Kurs eingeschlagen habe..."
    Für die meisten mochte es jetzt wie Irrsinn klingen, einen Schatz an eben dem Ort zu verstecken, wo sich der größte Abschaum der Parava, die schlimmsten Schatzräuber, Glücksritter und Goldgräber des ganzen verfluchten Weltenrunds herum trieben, doch wenn es eines gab, was Jeanny beherrschte, dann war es sich in Piraten hinein zu versetzen. Ein Pirat war, wenn er seinen Schatz vergrub, immer darauf bedacht, dass er nicht gefunden wurde. Also suchte er sich den einsamsten, abgelegensten Platz, den er finden konnte und buddelte dort. Und genau dort - an abgelegenen, einsamen, versteckten Plätzen - würden Schatzsucher nach dem Gold eines Piraten suchen. Aber darauf kommen, dass das Gold direkt vor ihren Füßen lag, das würden sie nie. Dazu waren sie einfach zu sehr Piraten!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 10.09.2011, 22:49


    Das dunkle Lachen Maos hallte über das Deck. Es klang seltsam fehl am Platz, obwohl die Stimmung nach der Flucht natürlich gut war. Das war der Käpt'n! Das Gold genau dort verstecken, wo nun wirklich niemand danach suchen würde.
    "Vermutlich direkt unter der größten Taverne der Stadt, hm? Hunderte von Menschen, die jeden Tag über ein Vermögen latschen und es nicht wissen."
    Der Gedanke belustigte Mao.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 10.09.2011, 22:51


    Schließlich hatte Emily ihre Arbeit erledigt. Der Boden war wieder einigermaßen frei von Blut und damit würde sie sich zufrieden geben. Wer ein total pedantischer Sauberkeitsfanatiker war, musste eben selbst nachbessern.
    Aber nun schlenderte Emily wieder nach draußen und verkündete: "Nun dürfte alles wieder in Ordnung sein."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 11.09.2011, 03:02


    „Hmpf, ja, Sklavenarbeit kenn ich.“ Sagte Yonja kurz angebunden, bis er schließlich ne ganze Weile zu schweigen begann. Er dachte ein wenig über seine eigene Kindheit und Jugend nach, während er sich ziemlich auf einen einzelnen Abschnitt des Schiffes konzentrierte, ohne wirklich darüber nachzudenken was er tat. Als Forvell ihn und Philip schließlich ermahnte schreckte er kurz zusammen. Hatte sich kurz in seinen eigenen Gedanken verlaufen. „Aye, M’am!“ Antwortete er knapp, und machte sich schnellstmöglich daran auch die neuen Blutflecken bis hin zur Bärenfrau zu entfernen. Diese waren noch sehr frisch, das machte die gesamte Arbeit wesentlich einfacher, weshalb er um einiges schneller mit der Arbeit voranschritt.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 11.09.2011, 03:42


    Auf seiner Erkundungstour war Yango von Doren, dem Schiffszimmermann, entdeckt und gleich mal auf die schnelle zwangsrekutiert worden. Im prinzip war das Schiff in einem guten zustand, hatte jedoch ein ein paar kleine lecks, die man aber gut mit Pech abdichten konnte. Keine schwera arbeit ansich und Material war auch genügend vorhanden, doch es brauchte halt zeit und zu zweit ging es doch bedeutend schneller. Es dauerte ziemlich lange bis Yango wieder an Deck kam, seine Hände waren dabei teilweise immernoch schwarz. Er erkannte das der Kapitän und Mao gerade etwas besprachen also blieb er vorerst auf abstand, er hatte keine lust fälschlicherweise des lauschens verdächtigt zu werden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 11.09.2011, 09:34


    Phillip atmete lautlos, aber erleichtert auf, als Yonja ihn wegen seiner Vergangenheit nicht schlechter beurteilte. Indirekt gab er ja selbst zu, ein Sklave gewesen zu sein. Woher sonst sollte er Sklavenarbeit kennen? Für einen Aufpasser verhielt er sich viel zu gut und nett. Gerade wollte er nachfragen, als Forvell sie beide zurechtstutzte und auf weitere Blutflecken aufmerksam machte. Instinktiv senkte er den Blick und nickte nur stumm, um sie nicht weiter aufzuregen. Schnell folgte er Yonja und wischte über die Flecken, die rasch verschwunden waren. Durch ein kurzen Rundunblick konnte er erkennen, dass nun das Deck Blutfrei war.
    "Sieht so aus, als wären wir fertig. Was sollen wir jetzt machen?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 11.09.2011, 12:12


    Unterdessen hatte es auch Orisha aus dem Rumpf des Schiffes wieder hinaus an das Sonnenlicht getrieben. Blinzelt trat sie aus dem Dunkel des Schiffrumpfes heraus. Der Captain hockte mit seinem ersten Maat zusammen und beriet wohl irgend etwas, ein paar Männer schrubbten das Deck und an diesen vorbei trat die Priesterin an die Reeling und sah in das Dunkel des Meeres hinab.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 11.09.2011, 13:08


    Yonja lies seinen Blick über das Deck wandern. Na ja, fertig war anders. Aber wollte Forvell nicht noch weiter verärgern, weshalb er es bei dem ganzen Schmutz belies, den er noch auf dem Deck ausmachen konnte. Zumindest ausrutschen konnte hier jetzt keiner mehr. Obwohl... auf jeden Fall nicht auf dem Blut, auf den nassen Stellen vielleicht doch noch. „Entweder wir fragen eben Käptn Forvell was wir noch erledigen sollen, davon würde ich abraten, die unterhält sich grad ausgiebig mit Mao, oder wir schauen einfach mal unter Deck die einzelnen Zimmer durch, um zu gucken ob da noch etwas zu erledigen ist. Ich persönlich bin für Letzteres.“ Kaum seine Meinung geäußert verschwand er auch schon Unterdeck, und öffnete die erste Tür. Schien ein Raum für die Crew zu sein, einzelne Hängematten lagerten, ein paar Kistchen, vermutlich mit persönlichen Gütern, die jedoch wahrscheinlich leer waren, da das Schiff wohl nicht all zu bald wieder zum Auslaufen gedacht war. Ein Blick konnte jedoch nicht schaden. Ein paar der Kästchen untersuchend fand er jedoch schnell heraus, das seine Vermutung stimmte. Die Leute die vorher auf dem Schiff gewesen waren, hatten ihre Sache für den Landgang mitgenommen. Aber Dreck, außer jede Menge Staub, fiel Yonja hier nicht auf, weswegen er sich wieder auf den direkten Weg aus dem Raum machte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 11.09.2011, 13:54


    Leicht nickend folgte Phillip dem Nirini Jita und öffnete die nächste Tür. Auch hier drinnen gab es nichts putzenswertes, nur einige Hängematten. Nachdem er die Für geschlossen hatte sah er in den Gang, der zür Küche führte und seufzte leicht, als er die noch vorhandene Blutspur am Boden sah.
    "Sieht so aus, als hätten wir hier noch was zu tun." meinte er, während er sich bereits auf den Bkden kniete und zu schrubben begann.
    "Was hast du denn eigentlich gemacht, wenn dir Sklavenarbeit nicht fremd ist?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 11.09.2011, 14:15


    Langsam begann es Abend zu werden. Nicht, dass es nennenswert dunkler geworden wäre - die Dämmerung setzte in der Parava stets sehr plötzlich ein und die Sonne verschwand dann mit einem mal und nahm alles Licht mit sich - aber die Sonnenscheibe näherte sich im Westen mehr und mehr der glatten Linie des Horizonts und wandelte ihre Farbe von gleißendem Weiß mehr und mehr in ein sattes, feuriges Orange. Sie setzte den Himmel in Flammen und ließ das Meer dunkel schimmern. Vielleicht noch eine halbe Stunde und es würde tiefste Nacht herrschen.
    Mit sanftem Druck vertrieb Jeanny Mao wieer vom Ruder und ergriff es selbst. Altes Holz, glatt gerieben von der Berührung unzähliger Kapitäne und Steuermänner schmiegte sich weich in ihre Hände. Es gab ihr ein Gefühl von Kraft. "Sie zu, dass du irgendwen in die Kombüse schickst und uns irgendwas essbares auftischen lässt", wandte Jeanny sich an ihren ersten Maat, "Und dann lass die Männer antreten und gib ihnen ihre Rumrationen aus. Einen halben Becher für jeden, würde ich sagen..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 11.09.2011, 17:33


    Marhjen blieb einfach an der Reling gelehnt stehen, nachdem sie die Leichte entsorgt hatte. Sie hatte sowieso nichts zu tun und sie würde den Teufel tun und dem Flittchen helfen, die Kombüse zu putzen. Das konnte die Hure alleine erledigen. Und zu Forvell gehen und eine neue Aufgabe verlangen, würde sie auch nicht nicht. Wenn die Kapitänin etwas von ihr wollte, sollte sie gefälligst zu ihr kommen. Langsam wurde es auch Nacht. Die Nacht kam immer schnell in der Parava, kein so beeindruckender Sonnenuntergang, wie Marhjen sie aus Thurm gewohnt war. Sie ahtte schon lange keinen vernünftigen Sonnuntergang mehr gesehen. Schade eigentlich, sie hatte diese Stimmung immer gemocht. War aber auch egal. Hoffentlich machte das dumme Weib auch gleich was zu essen, solange sie da unten war. Marhjen hatte nämlich Hunger nach dieser ewigen Zeit im Gefängnis.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 12.09.2011, 01:18


    Mit einem Nicken bestätigte Mao den Befehl. Mit sicheren Bewegungen stieg der erste Maat in die Eingeweide des Schiffes hinab. Wer würde hier wohl einigermaßen kochen können? Marjhen wohl kaum. Emily könnte höchstens Teufeleien auskochen. Und bei den zwei Männern, die vorher schon in der Crew gewesen waren, wusste Mao, dass sie in der Beziehung definitiv talentfrei waren.
    "Priesterin Orisha. Du übernimmst die Küche. Lass dir von Emily helfen", verkündete Mao, in der Tür von Orishas Kajüte stehend. Die Frau würde das wohl noch am besten hinkriegen. Außerdem wirkte sie ruhiger als der Rest. Mao unterdessen stapfte zum Lagerraum und stemmte eines der Rumfässer hoch. Ohne irgendein Anzeichen von Anstrengung schleppte der Hüne das Fass an Deck.
    "Manuel, geh Becher holen. Und treib die beiden Leichtmatrosen an Deck."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 12.09.2011, 10:42


    Rum? Hatte Manuel gerade Rum gehört? Kein einziges Wort der beiden Offiziere an Bord hatte ihn bisher gekümmert, er hatte sie nicht einmal verstanden - aber sei es, dass sein Gehör auf einmal übermenschlich wurde wenn es um Rum ging oder sei es dass ein einzelner Gesprächsfetzen vom Wind herangetragen worden war, dieses Wort bekam er mit und sprang auf, um auch ja unter den ersten zu sein. Rasch lief er zur Ladeluke und wartete ungeduldig auf Mao. Er hatte recht gehabt, der schwarze Hüne trug ein riesiges Rumfass. Und er bekam die Aufgabe, Becher zu holen! Damit war er in jedem Fall der erste, der sich am Rum laben konnte. Rasch sprang er durch die offene Luke und suchte die Kombüse auf. Eilig riss er die Türen aller Schränke auf und schlug sie wieder zu, wenn sich keine Becher dahinter zeigten. Tatsächlich fanden sich bald ein paar Stapel verbeulter Zinnbecher, wie sie mehr oder weniger zur Grundausstattung eines Kriegsschiffes gehörten. Sie waren nur zehn, also griff Manuel sich einfach einen der Stapel und sprintete zurück an Deck. Während sein eigener Becher schon begierig in seiner Hand zitterte rief er durch die Ladeluke nach den beiden Jungs, die anscheinend im Bauch des Schiffes verschwunden waren.
    "He, ihr da! Herkommen, es gibt Rum!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 12.09.2011, 15:13


    Die Küche also sollte ihr Bereich werden. Der erste Maat tat ihr da wohl einen größeren Gefallen als er annahm. Kochen war schon zu Hause ihre Aufgabe gewesen seit sie groß genug war um in den Topf schauen zu können. Darüber hinaus bot die Kombüse ihr alles was sie brauchte um Wunden versorgen zu können.
    In der Kombüse angekommen war Emily gerade mit ihrer Arbeit fertig. Es trieb ihr ein Lächeln auf die Lippen die vorher so selbstverliebte Frau bei einer so niederen Arbeit wie den Boden wischen zu sehen. Eine Arbeit die die Frau gerne noch öfters verrichten durfte, doch für mehr wollte Orisha die Blonde nicht in ihrer Kombüse haben. "Bist fertig hier." meinte Orisha und bedeutete der Blonden den Raum zu verlassen. "Oben gibts Rum."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 12.09.2011, 18:58


    Hatte sie da gerade etwas von Rum gehört? Marhjen drehte sich um. Ja, dieser Typ hatte eindeutig die beiden Jungs gerufen, weil es Rum gab. Wunderbar. Endlich wieder etwas Vernünftiges zu trinken. Die ganze Zeit im Gefängnis hatte sie den Alkohol vermisst. Nicht, dass Marhjen etwa abhängig von dem Zeg wäre, aber wenn sie einen Auftrag erfüllt hatte, war es ein Art Tradition gewesen, sich an diesem Abend so richtig gehen zu lassen. Leider war ihr da ein 'verunglückter' Auftraggeber, eine Kneipenschlägerei und die Stadtwache dazwischen gekommen. Höchste Zeit, dass sie das nachholte. Sie hatte es sich gleich doppelt verdient, einerseits für den alten Auftrag, andererseits für ihren erfolgreichen Ausbruch von der Gefängnisinsel.
    Marhjen ging gemächlich über Deck, dennoch schneller als die beiden Putzjungen und erreichte Manuel als erste. Sie schnappte sich einen Zinnbecher und grinste den Piraten an.
    "Wird auch Zeit, dass wir unseren Ausbruch feiern. Rum ist immer noch das Beste, um sich das Blut vond er Seele zu waschen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 12.09.2011, 20:44


    Mao verschwand die Stiege hinunter und für einen Moment war Jeanny allein. Ein Moment nur für sie selbst. Ein Moment, in dem sie Schwäche zeigen konnte. Krampfhaft presste sie die Hand auf die verbundene Schulterwunde, ließ sich gehen und sackte zusammen. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer schmerzerfüllten Fratze, die zusammen gebissenen Zähne blitzten auf als sie die Lippen verzog und in einem stummen Keuchen all den Schmerz entließ, der in ihrem Körper tobte. All die Stiche, die Schnitte brannten, die Prellungen und Platzwunden pochten dumpf. Sie fühlte ich zerschlagen. Sie hätte verdammt nochmal alles Recht der Welt gehabt, sich in ein weiches Daunenbett zu verkriechen, sich eine Decke über den Kopf zu ziehen und mit ihrem Schmerz allein zu sein. Da zu liegen und zu warten bis es nachließ. Doch sie konnte nicht. Sie durfte nicht. Wenn man in der Parava Kapitän eines Piratenschiffs sein wollte, dann konnte man sich keine Schwäche leisten. Schwäche, dass war eine Einladung für einen Dolch in den Rücken. Und das war ganz wörtlich zu nehmen. Wenn sie Schwäche zeigen würde, dann würde irgendein Ehrgeizling gegen sie meutern und das wäre ihr Ende. Als Kapitän eines Piratenschiffs brauchte man einen Ruf so finster wie die Nacht. Vor allem als Frau. Das war es, wovor die Männer Respekt hatten: vor Skrupel- und Gewissenlosigkeit. Vor Härte. Härte gegen jeden. Auch gegen sich selbst. Sie hatte stets Härte gezeigt. SIe war ein Mythos, das wusste Jeanny. In manchen Tavernen wurde getuschelt, Kugeln und Klingen könnten ihr nichts anhaben. Weil sie eben nicht auch nur mit der Wimper zuckte wenn sie getroffen wurde. Aber das war alles nichts anderes als eiserne Selbstbeherrschung. Sie fühlte den Schmerz wie jeder andere auch. Sie zeigte ihn nur nicht. Sie war hart. Sie musste hart sein. Hart und unnahbar. Das war ihr Mythos. Dabei hätte sie sich im Moment nichts sehnlicher gewünscht, als einfach in den Arm genommen zu werden. Sie würde irgendeinem der Burschen hier an Bord heute Abend ein eindeutiges Angebot machen müssen. Mit ihm schlafen müssen. Dann hätte sie heute Nacht wenigstens jemanden, in dessen Arme sie sich schmiegen konnte...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 12.09.2011, 20:58


    Emily, die im Moment nichts zu tun hatte, beschloss, sich ein wenig auf dem Schiff umzusehen. Immerhin musste man sich ja mit dem Gefährt, mit dem man eine Weile fahren würde, vertraut machen.
    Scheinbar gab es zur Feier des Tages Rum für alle. Ja, dem wäre Emily auch nicht abgeneigt. Im Gegensatz zu diesen hauptsächlich unterbelichteten männlichen Kreaturen war sie zwar beherrscht genug, sich nicht auf den Alkohol zu stürzen wie ein Geier auf ein totes Großwild, dennoch brannte auch sie darauf, von dem Alkohol zu kosten und endlich dieses Drecksloch zu vergessen. So ging sie langsam zu der Stelle, wo der Rum verteilt wurde, und wartete.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 13.09.2011, 00:08


    Nachdem Mao sich unter Deck verzogen hatte um den Rum zu holen, wartete Yango noch einen moment, ehe er sich bei Jeanny meldete. Aus alter gewonheit Salutierte er kurz bevor er Sprach. "Kapitän, Doren, der Schiffszimmermann schickt mich, ich soll euch bescheid geben das dass Schiff in einem sehr guten Zustand ist. Einige kleinere lecks waren zufinden, die wir jedoch", Yango blickte kurz auf seine teils mit Pech verschmierten Händen, "die haben wir mitlerweilen Abgedichtet." Er wusste nicht so recht ob er nun einfach wieder verschwinden sollte oder ob der Kapitän ihn zuerst entlasen musste, schlieslich war er das erstemal teil einer Schiffscrew und auch das erstemal auf einem Piratenschiff.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 13.09.2011, 17:12


    "Immer mit der Ruhe", befahl Mao als sich die Mannschaft schon um ihn drängte, obwohl das Fässchen noch nicht einmal stand. Mit einem Rummsen stellte Mao das Fass ab und schlug mit der bloßen Hand den Deckel.
    "Die Becher", verlangte Mao. Die metallenen Dinger wurden ihm gereicht. Gewissenhaft füllte er jeden exakt halbvoll und reichte ihn dem jeweiligen Crewmitglied. Einen Becher in jeder Hand stapfte er zum Käpt'n. Für einen Moment war zu erkennen, dass sie Schmerzen hatte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.09.2011, 19:54


    Es kostete Jeanny einiges an Kraft, sich beim unerwarteten Auftauchen des Nirini Jita augenblicklich wieder zusammen zu reissen und die harte Fassade zu bewahren. Oder zumindest: die Schwäche, die sie sich für einen Moment erlaubt hatte zur Schau zu tragen, zu verbergen. Die Härte kam ganz von selbst. Sie lag bedrohlich funkelnd in ihren Augen und im missmutigen Ton ihrer Stimme. Diese Störung durch diesen Trottel kam ihr alles andere als gelegen. Sie brauchte diese Zeit für sich allein. In der sie einfach nur eine ganz normale Frau sein durfte. Dennoch zwang sie sich, nicht ungerecht zu ihm zu sein. Auch Launen waren etwas, das man sich als Kapitän nicht erlaubten durfte. Vor allem nicht als Frau. Gelegentliche Wutausbrüche ließen einen Kapitän gefährlich erscheinen. Zu häufige jedoch sägten genauso zuverlässig an seinem Stuhl wie das Zuschautragen von Schwäche.
    "Gut gemacht", lobte sie knapp, ohne jedoch sonderliche Herzlichkeit in die Worte zu legen, "Geh' und hol dir deine Rumration. Sieht so als, als wärst du einer der wenigen, der auch tatsächlich was dafür getan hat..."
    Doch auch nach seinem Verschwinden war ihr keine Ruhe und keine Einsamkeit beschieden. Kaum, dass er die Stiege hinab verschwand kam Mao bereit wieder nach oben, einen Becher Rum in jeder Hand. Nicht, dass er unangenehme Gesellschaft gewesen wäre. Vermutlich noch die angenehmste auf diesem Schiff. Aber dummerweise auch der Mann, dem gegenüber sie am wenigsten Schwäche zeigen durfte. "Und was kann ich für dich tun, schwarzer Dämon?", grüßte sie, "Alles ruhig so weit?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 13.09.2011, 20:17


    Gerade wollte Yonja zu einer Antwort ansetzen, da tönte Manuels stimme aus der Ladeluke mit der Verlockung nach Rum. Hah. Das war doch mal ne Nachricht! Sein Blick wanderte jedoch wieder auf den Holzboden, an dem das Blut bereits ordentlich zu trocknen begann. „Verdammt!“ stieß er lauthals aus, „Warum musste diese Schrankfrau auch gerade jetzt ne so eine Sauerei hinterlassen?“ Der Nirini Jita seufzte ausgiebig, fasste sich jedoch ein Herz, und begann im Eiltempo den Boden vom Blut zu befreien. „Na... hilft ja alles nichts.... besser wir machen das jetzt fertig, als dass der Boden nie wieder Blutfrei ist. Ach ja, um auf deine Frage zu antworten, ich war Zeit meines Lebens Sklave, bis ich irgendwie in der Piraterie gelandet bin. So spielt das Leben, aber was solls, auf so einem Schiff zu malochen ist tausend mal besser als auf einer Farm von nem beschissenen Aufseher herum geschubst zu werden.“ Die Blutflecken waren schnell entfernt, der Boden sah zwar nicht perfekt rein, aber er erfüllte seinen Zweck. Und außerdem wollte Yonja zu seiner Rumration! Kaum das letzte mal den Lappen ausgewrungen stand er auf, und eilte aufs Deck, nur um sich kurz darauf am Fass einzufinden. Dankend nahm er seine Ration vom schwarzen Dämon an, und begann die Flüssigkeit in kleinen Schlücken aus dem Becher zu schlürfen. Ein Segen, so ein Becher Rum!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 13.09.2011, 20:21


    Selbst wenn Yango etwas von Jeannys schwäche mitbekommen hatte, so lies er es sich nicht anmerken und ignorierte eventuelle anzeichen gekonnt. Doch selbst wenn, Yango war kein Pirat, der beim ersten zeichen von schwäche gleich hintergedanken und Pläne schmiedete. eher im gegenteil, Jeanny Forwell hatte ihm das Leben gerettet als sie ihn aus dem Kerker befreit hatte und damit stand er für immer in ihrer Schuld.
    Nachdenklich ging er zum Fass mit Rum hinüber, wartete bis sich der tumult drumherum ein wenig gelegt hatte und nahm sich dann seine Ration. NAchdem er kurz an seinem Becher genippt hatte verstand er warum jeder nur ein halbes Glas bekam, Yango hatte schon so manches starkes zeugs getrunken, doch dieser Rum hier schlug in der hinsicht alles.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 13.09.2011, 21:18


    "Die Lecks sind abgedichtet. Der Ausguck meldet nichts besonderes", zählte Mao auf: "Die Stimmung ist gut. Die Vorräte sollten noch einige Zeit halten. Alles im Lot, würde ich sagen."
    Mao lehnte sich neben dem Käpt'n an die Reling und nippte an seiner Ration Rum. Für einen Moment schwieg der schwarze Dämon, dann wandte er den Kopf zu seinem Käpt'n und räusperte sich. Mao war kein Mann vieler Worte und so etwas fiel ihm immer schwer.
    "Ich wollte mich bedanken. Für die Befreiung."
    Der schwarze Riese wandte sich ab und kehrte zur versammelten Mannschaft zurück.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 13.09.2011, 21:38


    Als Emily ihren Rum erhielt, nahm sie direkt einen großen Schluck und fühlte sich gleich viel besser. Der Alkohol brannte herrlich in Mund und Rachen und direkt stellte sich ein leichtes Wohlgefühl ein. Ja, das war einfach notwendig nach diesem elenden Rattenloch, das ihre Nerven vollkommen überstrapaziert hatte! Sie nahm noch einen weiteren Schluck und nun waren diese widerlichen, saufenden, rüpelhaften Kerle plötzlich gar nicht mehr so widerlich...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.09.2011, 22:11


    Für einen Moment stutzte Jeanny und blickte ihren ersten Maat verwirrt an. Sie hatte nicht damit gerechnet, Dank für die Rettung zu bekommen. Sie hatte auch gar nicht das Gefühl, ihn verdient zu haben. Sie hatte die Männer und Frauen nicht befreit, weil sie so ein großer Menschenfreund war. Sie hatte es aus blankem Eigennutz getan und dieser Eigennutz hatte acht oder neun Mann den vorzeitigen Tod gebracht. Nicht, dass sie deshalb ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, aber Dank von einem der Überlebenden hätte sie nicht erwartet.
    "Ich habe das nicht deinetwegen gemacht", erwiderte sie und die Verwunderung ließ sie etwas brüsker klingen als sie das eigentlich beabsichtigt hatte, "Alleine hätte ich es nicht aus diesem Kerker geschafft und du weißt ja, dass mir der hübscheste Hals an Bord der wichtigste ist. Und das ist meiner." Ein Lächeln spielte um ihre Züge, doch diesmal eines, das ihre Schönheit nicht beeinträchtigte. "Ich habe keine vier Wachmänner umgelegt nur weil ich Sorgen um dich hatte, schwarzer Dämon. Aber trotzdem: es ist gut, dich wieder an der Seite zu haben."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 13.09.2011, 23:04


    Manuel drängte sich vor, als es aus ausschenken des Rums ging, erhielt seinen als erster - und hatte ihn auch als erstes alle, denn er stürzte den Becher als würde er ihm gleich wieder weggenommen. Einem Moment starrte er noch mit glühenden Augen auf das Rumfass, aber er wusste dass er richtig großen Ärger mit Mao bekommen würde wenn er sich daran vergriff. Außerdem ging das so sehr gegen den Piratenkodex dass selbst ihm ein wenig mulmig bei dem Gedanken daran wurde. Nicht, weil es ihm Gewissensbisse verpasst hätte den Kodex zu brechen, sondern eher, weil die Strafen äußerst empfindlich sein konnten. In schlechten Zeiten konnte man für ein Stück Brot durchaus gekielholt werden. Also stellte Manuel den Becher lieber einfach beiseite und begnügte sich damit, dem Fass noch einige liebevolle Blicke zuzuwerfen. Für einen Moment dachte er darüber nach zum Vorderdeck zurückzukehren, aber dort war ihm schon vorher langweilig geworden. Also sprach er stattdessen einfach Emily an.
    "Hast du ... eh, wo schläfst du heute nacht?"
    Mühsam und fast transparent hinter einer vorgeschobenen Frage versteckt wich Manuel gerade noch "Hast du heute nacht schon etwas vor" aus. Selbst wenn sie gewollt hätte, dafür hätte es sicher eine Ohrfeige gesetzt. Und hierfür? ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 14.09.2011, 07:42


    Auch Phillip hörte Manuels Ruf, konnte jedoch nicht verstehen, warum Yonja sich anschließend so beeilte. Scheinbar musste dieser 'Rum' irgendwie wertvoll sein, ansonsten würde man sich nicht sosehr dafür anstrengen. Deshalb schrubbte er nun ebenfalls schneller, während er dem Nirini Jita weiterhin zuhörte.
    Er ist also auch ein Sklave gewesen...merkt man ihm garnicht an.
    Als sie das Blut so gut es ging aufgewischt hatten, folgte Phillip dem anderen auf's Deck und holte sich eine Tasse mit einer bräunlichen Flüssigkeit ab. Daraufhin ging er hinüber zu Yonja, bevor er einen kleinen Schluck von dem Gebräu probierte. Der Rum brannte in seiner Kehle, weshalb er stark husten musste, während sich eine unangenehme Wärme in seinem Bauch ausbreitete und es ihm vorkam, als würde das Schiff mit einem Mal viel stärker schwanken.
    "Was ist das für ein Zeug?" fragte er den Nirini Jita, nachdem er zu husten aufgehört hatte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 14.09.2011, 12:04


    Rum. Orisha rümpfte ein wenig die Nase als sie wieder an Deck trat. Ein teuflisches Gesöff, machte aus wilden Stieren sanfte Böcke oder anders herum. Sie verzichtete lieber, sollte wer anders ihre Portion ruhig trinken. Sie selbst zog es vor an die Reeling zu treten und den Wind im Gesicht zu spüren. Salz legte sich auf ihren Lippen auf und jedes mal wenn sie mit der Zunge ihre Lippen befeuchtete trat ein angenehm salziger Geschmack in ihren Mund. Nachdenklich sah sie dem roten Sonnenscheibe entgegen, wie sie langsam hinter dem Horizont verschwand.
    Zwischen ihren Finger drehte sie einen kleinen Knochen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 15.09.2011, 21:44


    Ah, Rum! Das Getränk floss in einem Schluck in Marhjens Kehle hinab, brennend, aber köstlich. Das war eines der Dinge, die sie neben der Freiheit und einem guten ehrlichen - oder auch weniger ehrlichen - Kampf vermisst hatte. Ein Gesöff, das ihre Gedanken beruhigt, wenn sie wieder einmal an ihre Heimat denken musste. In ihren Anfangsjahren in der Parava war das noch öfters vorgekommen, inzwischen nur noch selten. Den Rum trank sie nun eben auch zum Runterspülen von anderen Sorgen und Freuden. Sie hatte ihn schliesslich schätzen gelernt.
    Nachdem ihr Becher leer war, besah sie sich die restliche Crew. Ziemlich mager. Dieser Typ eine Typ warf sich gerade an das blonde Flittchen an. Was für eine erbärmliche Anmache. Und was für ein erbärmlicher Typ. Aber es würde sie nicht verwundern, wenn die darauf einstieg. Hure.
    Dann fiel ihr Blick auf die beidn Jungs, die den Boden geputzt hatten. Einem schien der Rum nicht zu bekommen, vielleicht hatte er noch nie welchen getrunken. Es wäre aber eine Verschwendung, den guten Schluck in eine Kehle verschwinden zu lassen, die ihn nicht zu würdigen wusste.
    "Kleiner, trinkst du das noch?", fragte sie deshalb nach.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 15.09.2011, 22:28


    Emily grinste schelmisch, als dieser Typ sie ansprach.
    "Weiß noch nicht...", sagte sie. "Vielleicht fällt dir ja ein Platz ein..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 15.09.2011, 23:18


    "Ebenso, Käpt'n", antwortete Mao, wobei sein Grinsen wie ein blitzender Halbmond durchs Dämmerlicht schien als er den Kopf noch einem zurückdrehte. Das Rumfass wurde sorgsam verschlossen. Mit einem Ächzen schulterte Mao das Fass und trug es zurück in die Eingeweide des Schiffes. Ein kritischer Blick streifte die Vorräte. Manuel schien sich zumindest nicht grob verschätzt oder verzählt zu haben.
    Plötzlich müde kletterte Mao wieder in Richtung Oberdeck.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 16.09.2011, 10:19


    Langsam wurde es richtig dunkel und wenn es begann richtig dunkel zu werden - so dunkel, dass bereits die ersten Sterne zu erkennen waren - dann war es nur noch eine Frage von wenigen Minuten bis sie im vollkommenen Dunkel saßen. Es wurde Zeit, das Schiff für die Nacht vorzubereiten.
    "Du da!", rief Jeanny von oben einem der neuen Burschen zu, "Entzünde die Lampen an Bug und Heck." Sie wies mit dem Finger in die bedeuteten Richtungen, nur für den Fall, dass die Landratte nicht wusste, wo Bug und Heck waren.
    "Und ihr zwei!" Diesmal trafen ihr Blick und ihr ausgestreckter Zeigefinger Manuel und Emily, "Aufentern und das Großsegel reffen. Alle anderen: runter in die Kombüse und lasst euch eure Rationen austeilen. Der Erste Maat wird die Nachtwachen einteilen. Zwei Mann haben immer an Deck zu sein, der Rest kann sich in die Hängematten werfen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 16.09.2011, 12:22


    Ohne auf die Wacheinteilungen zu warten warf Manuel Emily nur noch einen Blick zu der geradezu rief "Ich komm drauf zurück" und lief zum Mast. Je schneller die Segel oben waren desto eher würde er ins Bett kommen - oder an ein trockenes Plätzlchen unter Deck jedenfalls. Und das doch hoffentlich nicht allein. Geübt und rasch enterte er auf und holte er das große, immer noch sich im Wind blähende Segel ein- Während er noch zog spürte er das Schiff schon Fahrt verlieren. Nicht, dass sie die Nacht über stillstehen würde, das war unmöglich, wenn man nicht gerade einen Anker setzen konnte. Und dafür war das Wasser zu tief. Manuel hätte es eigentlich sowieso vorgezogen in der Nacht weiterzufahren, um so bald wie irgendwie möglich auf der Zacke anzukommen. Teilweise, weil er immer noch befürchtete von der thurmischen Marine verfolgt zu werden. Teilweise, weil er so schnell wie möglich die dortigen Etablissements unsicher machen wollte. Er war ja ganz gerne Pirat und an Bord eines Schiffes, aber wenn man auch zechen und huren konnte, warum nicht das?



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 16.09.2011, 15:42


    Emily hatte sich neben Manuel gestellt und half ihm nun, das Segel einzuholen. Durch die gemeinsame Kraft wurde der Vorgang erheblich beschleunigt und die Blonde hoffte, diesen undankbaren Teil endlich hinter sich zu bringen und zu den... angenhmeren Dingen überzugehen...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 16.09.2011, 16:32


    Als Philip anfing zu husten brach Yonja kurz in lautes Gelächter aus. Klar, das Zeug brannte nun mal wie Hölle, aber er erinnerte sich gerade an seinen erstens Becher Rum. Er hatte gute 3 Minuten dieses ekelhafte brennen im Mund gespürt, bis er endlich irgendwo Wasser hatte auftreiben können. Aber mittlerweile schätzte er einfach dieses warme Gefühl im Magen... kam wohl mit der Zeit, denn Rum gab es immer mal wieder auf einem Piratenschiff. Und seine Ration nicht annehmen war schon dumm genug. So schnell bekam man nie wieder irgendein Luxus-Gut wie Alkohol. „Wohl dein erstes mal Rum, was?“ fragte Yonja, noch immer grinsend, und lehnte sich an der nahen Reling an. „Ich weis noch wie ich damals meinen ersten Schluck nehmen durfte... war bedeutend größer als deiner, aber ich hatte auch irgendwie nicht den Drang gehabt vorsichtig an das Gebräu ranzugehen.“ Der Nirini Jita lehnte seinen Kopf zurück, und schaute in den Himmel. Wurde eindeutig dunkel, jau. Die näherkommende Marjhen würdigte er nur eines Blickes, während er dem sich rasant verdunkelnden Himmel anschaute. Eigentlich richtiggehend schön. Als Forvell anfing Kommandos zu geben zwang er seinen Blick jedoch wieder aufs Deck. Faulenzen war sowieso schon schlimm genug. „Du solltest wohl deinen Job tun, Philip“, meinte Yonja, nach Forvells Worten, „Faulenzerei sieht der Käptn nicht gerne.“



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 17.09.2011, 07:21


    Zur Beantwortung von Yonjas Frage nickte Phillip kurz.
    "Gewöhnt man sich echt an das Zeug?"
    Einige Momente lang starrte er auf die Tasse in seiner Hand, dann kam Marhjen zu ihm und fragte ihn -einigermaßen freundlich sogar- ob sie das Gebräu haben könnte. Bevor er darauf etwas antworten konnte, lenkte ihn Forvell ab, die ihn beauftragte, die Lampen an Deck zu entzünden.
    "Hier." meinte er kurz und legte den Becher in die Hand der Riesin. Anschließend murmelte er noch ein "schon dabei" in Yonjas Richtung, eher er zum Heck des Schiffs ging und dort begann, für ausreichende Beleuchtung zu sorgen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 17.09.2011, 23:54


    Ohne zu zögern ergriff Marhjen den Becher und schüttete den Inhalt in sich hinein. Schade, dass Mao auf den Rest des Rumes aufpasste wie Shumalanerhäuptling auf sein Harem, sonst hätte sie sich noch ein wenig mehr geholt. Aber das war nun auch egal. Da es scheinbar nichts mehr für sie zu tun gab auf Deck,machte sie sich stattdessen daran, unter Deck zu verschwinden. Forvell hatte etwas davon gesagt, dass sie in die Kombüse sollten, um sich zu essen zu holen. Den Weg dahin kannte sie ja. Wer sich wohl als Küchenchef betätigte? Ausser der Hexe aus der gegenüberliegenden Zelle im Gefängnis hatte sie alle an Deck gesehen, um sich ihre Rumration abzuholen. Na, wenn das gut ging, diese Frau war wahrscheinlich begabt darin, Leute mit ihrem Essen umzubringen. Andererseits würde sie alleine auf dem Schiff nicht lange überleben, also bestand momentan kein Grund zur Sorge.
    Die Riesin platzte in die Küche und starrte Orisha unverhohlen an.
    "Schon fertig gekocht? Forvell hat gesagt, wir sollen uns unsere Essensration abholen, Mao hat den Rum schon wieder weggepackt", brummte sie. "Hast hoffentlich keine Pilze oder so unters Essen gemischt. Du siehst schon ein weig so aus, als könntest du welche in ein Gefängnis schmuggeln."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 18.09.2011, 10:49


    Was erlaubte diese wiederliche Abart einer Frau sich überhaupt? "Raus!" fauchte Orisha die sie deutlich überragende Marjhen an. "Du bekommst was übrig bleibt." Die Augen der Priesterin brannten förmlich vor Wut über diese Respektlosigkeit. Was bildete dieser Mensch sich ein? Konnte tun und lassen was sie wollte, jeder würde vor ihr kuschen? Nicht mit ihr. Wüste Fluche gingen ihr durch den Kopf und kamen lautlos über ihre Lippen. Kein Stück wich sie vor Marjhen zur Seite und versperrte ihr den Weg zu einem Kessel auf der Kochstelle. Es war ein dicker Brei. Nichts großartiges, doch es machte satt und gab einem Kraft. Kranken und Verwundeten hatte die Mutter diese mit Brei versorgt und es hatte ihnen gut getan. Würde bei einem Haufen Leute die seit Tagen wenig gegessen hatten und einen anstrengenden Tag hinter sich hatten also nicht schaden.
    Doch Marhjen würde höchstens den Topf auslecken dürfen! "Raus!" wiederholte die Priesterin und stieß der Riesin vor den Bauch. "Lern dich zu benehmen, die erste Portion bekommt Forvell!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 18.09.2011, 11:07


    "Meine Damen, ihr werdet euch doch nicht wegen mir streiten", warf Jeanny, die sich ebenfalls unter Deck begeben hatte und nun nur den letzten Satz - respektive die Nennung ihres eigenen Namens - mitbekommen hatte, mit süffisantem Grinsen ein, "Dann muss ich euch leider beide enttäuschen. Wie der Zufall es so will habe ich nämlich eine Schwäche für Männer. Also müsst ihr euch gar keine Hoffnungen machen..."
    Sie trat ein wenig näher, schon Orisha sanft zur Seite und blickte in den Kessel. Wirklich appetitlich sah es nicht aus, aber besser als das Essen im Gefängnis - so man es denn als solches bezeichnen wollte - würde es allemal sein. Und Jeanny war nicht anspruchsvoll. Sicher, auch sie liebte den Luxus und gönnte sich was auch immer man sich gönnen konnte, aber sie hatte keinerlei Probleme, sich wenn Not am Mann war auch von Zwieback und Grütze zu ernähren.
    "Wenn es aber nur ums Essen gegangen ist, dann gib Marhjen als erster etwas. Sie war schneller hier unten. Und ich bin auch nur ein Mitglied dieser Mannschaft." Wieder legte sich eines dieser unansehnlichen Lächeln auf Jeannys Gesicht, doch ihre Worte waren keine Koketterie. Sie sah sich wirklich als nicht mehr als die Erste unter Gleichen. Ein Kapitän hatte die Befehlsgewalt, sicher, aber ansonsten nahm sie sich nicht mehr Rechte heraus als jedes andere Mitglied der Crew. Auch für sie gab es nicht mehr als einen halben Becher Rum und auch sie würde mit dem Essen warten bis sie an der Reihe war. So hielt man es eben unter Piraten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 18.09.2011, 14:32


    Yango war bereits unter deck gewesen, hatte allerdings ersteinmal Jarod seine Ration Rum gebracht und ihm gesagt das es eine Ration für alle gab. Nur Druch einen Holzboden getrennt hatten die beiden Männer den streit der beiden Frauen mitbekommen. Yango überlegte sich wie er den streit etwas entschärfen konnte ohne gleich als petze vor dem Kapitän dazustehen oder das eine der beiden parteien das gesicht verlohr. er gab Marhjen einen sachten knuff mit dem ellenbogen in die seite. "Wenn du das nächste mal einen witz machst achte drauf wie es klingt, sonst kann es wieder passieren das der angesprochene.. oder die angesprochene, es enrst nimmt."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 18.09.2011, 16:00


    Marhjen blickte auf die Person, die sie in die Seite geknufft hatte. Der Typ aus dem Gefängnis, jemand vernünftiges hatte es also auch noch aufs Schiff geschafft.
    "Schön, dich zu sehen. Aber mach das nie wieder", sagte sie zu ihm. Sie hasste Leute, die sich gleich so kollegial gaben, wenn sie erst ein paar Worte miteinander gewechselt hatte. Und Ellbogenstösse konnte sie auch nicht ausstehen. Schlechte Kindheitserinnerungen.
    Dann wandte sie sich wieder Orisha zu, die sie unverhohlen triumphierend angrinste.
    "Du hast den Kapitän gehört. Könntest du mir also bitte meine Ration reichen, damit sie auch ihr Essen bekommt", sagte sie.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 18.09.2011, 16:18


    Auch wenn sie das Biest nicht besiegt hatte, doch Orisha trug ihre Niederlage nicht nach außen. Mit etwas mehr Schwung als nötig gewesen wäre landete eine Portion Brei in einer Schale und letztere landete vor Marjhen auf einem Tisch. Weitere Schalen folgten bald. Sie würde sich nicht jedem einzeln auch noch das Essen in die Hand reichen wenn der Captain schon solche Frechheiten durchgingen ließ.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 18.09.2011, 16:45


    Als sie wieder vom Mast herab waren legte Manuel Emily sofort dem Arm um die Schulter, voller Vorfreude schon ganz gereizt. Aber zuerst gab es Essen. Wenn sie jetzt nicht essen würden dann gäbe es für sie wohl gar nichts mehr, also hatten sie kaum eine andere Wahl als noch ein wenig mit dem Vergnügen zu warten.
    "Auf dem Kanonendeck ist es trocken und ziemlich sauber ... Lass uns nach dem Essen einmal dort vorbeischauen."
    Der Tonfall, in dem der junge Pirat das sagte, war weniger verführerisch als vielmehr so offen lüstern dass man hätte meinen können er hätte seit Jahren kein Mädchen mehr gehabt.
    Dabei waren es eigentlich ziemlich viele gewesen.
    Emily voraus tauchte Manuel unter Deck ab und folgte dem Geruch Richtung Kombüse - das Licht der Sonne war schon so gut wie verloschen, und besonders viele Laternen hingen noch nicht. Leise huschte er herein, schnappte sich ohne viel Aufsehen eine der vorbereiteten Schalen und begann die Pampe darin hastig in sich hineinzuschaufeln. Auf den Geschmack achtete er gar nicht. Nach den ersten hundert Rationen verschimmelten Zwiebacks hatten die Geschmacksnerven ohnehin mehr oder weniger die Waffen gestreckt ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 18.09.2011, 17:08


    "Manuel, du hast die erste Wache, mit Emily. Wenn ich euch zwei bei was anderem als Wache stehen erwische, setzts was. Marjhen und Yango haben die zweite Wache. Philipp und ich die dritte, klar soweit?" Die Tatsache, dass sich Mao eine der bereitstehenden Schalen mit Essen griff, stellte klar, dass er nicht mit Nachfragen rechnete. Der erste Maat hatte sich bereits eine Kabine neben der des Käpt'ns gesichert, wie es ihm zustand. Mal abgesehen davon, dass er zu groß für die Betten in den Mannschaftquartieren war.
    "Wenn irgendetwas ist, weckt zuerst mich. Wenn wir angegriffen werden, läutet die Glocke. Merkt's euch für die nächsten Wachen."
    Mao stellte eine faustgroße Glocke auf den Tisch. Vermutlich war sie schon von den vorherigen Besitzern benutzt worden, angesichts der Schweißflecken am hölzernen Griff. Der Brei war nicht wirklich nach Maos Geschmack, aber was tat man nicht alles, damit die Vorräte reichten, um bis zur Zacke zu kommen. Mit zwei langen Schritten war Mao bei einem der Fässer, die neben der Leiter ins Unterdeck standen und hockte sich darauf.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 19.09.2011, 18:32


    Phillip befand sich immer noch an Deck und zündete alle Lampen an, die er finden konnte. Inzwischen war es bereits stockdunkel, was ihn jedoch nicht weiter störte, da er sich daran gewöhnt hatte. Als er endlich fertig war, ging er ebenfalls in die Kombüse hinunter und nahm sich als letzter eine Schüssel. Kurz sah er sich um, dann konnte er Yonja entdecken und ging zu ihm.
    "Hat Mao bereits die Wachen eingeteilt?" wollte er wissen, bevor er einen großen Löffel des Breis in seinen Mund stopfte und fast augenblicklich den nächsten erneut zum Mund führte. Wie es schien hatte er schon lange nichts mehr gehabt, da er sein Essen so hineinschlang.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 19.09.2011, 18:59


    Auch Emily war nun hinter Manuel zur Essensausgabe gegangen. Endlich war Anderes als diese entwürdigende Behandlung im Gefängnis.
    Was dieser 'erste Maat' auch für ein Spielverderber war. Man konnte glatt meinen, er sei impotent. Aber vielleicht würde Manuel nicht viel auf die Worte des schwarzen Dämons geben und dann wurde es richtig interessant.
    Nun wollte sie aber erst mal essen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 19.09.2011, 19:15


    Für Essen war Yonja immer zu haben, und deswegen freute es ihn um so mehr, dass es endlich zur Kombüse ging um Essen zu fassen. Er achtete gar nicht darauf auf Philip zu warten, der würde noch lange genug brauchen, und kaum beim Topf mit dem Brei angelangt wartete er ungeduldig darauf seine Portion zu bekommen. War auch Zeit mal wieder etwas nahrhaftes in den Magen zu bekommen, gegen die Scheiße im Gefängnis war das hier echte Feinkost. Er schnappte sich eine Schale, lehnte sich an, und löffelte genüsslich den Brei in seinen Mund. Schmeckte nicht besonders toll, aber na ja, man war nun mal schlimmeres gewohnt. Phlips auftauchen brachte nur einen kurzen Blick nach oben, der aber schnell wieder in der Pampe versank. „Jup, hat er. Hast’ die dritte Wache mit ihm zusammen. Viel Spaß dabei, wird vermutlich ’ne recht wortkarge Nacht. Weis nicht ob sich der Dämon groß um Landratten schert. Aber vielleicht hast du ja Glück, wobei Wachen natürlich nie sonderlich interessant sind.“ Er schaufelte ein paar weitere Portionen Brei in sich hinein. Satt machendes Essen war einfach ein Segen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 19.09.2011, 19:52


    Auch Yango hatte sich seine Ration abgeholt und löffelte nun den Brei in sich hinein. Im vergleich zu dem gefängniss frass war die Ration hier um einiges besser, vorallem aber nicht so dünn, so das man etwas richtiges im magen hatte.
    Als Mao die Wachen einteilte nahm Yango sie nickend zur kentniss. da man offenbar nichts besonderes dabei tun musste wenn auch eine Landratte wie er diesen job übernehmen konnte gab es auch keinen grund sich zu beschweren.. oder sich davor zu drücken. mal sehen ob er die Zeit für ein paar kleine übungen nutzen konnte. der aufentahlt im gefängniss und sein abschneiden bei der flucht hatten ihm gezeigt wie stark seine fähigkeiten nachgelassen hatten und wenn er auf einem Piratenschiff überleben wollte würde er sie jedoch wieder brauchen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 19.09.2011, 21:18


    Die Wacheinteilung ließ Manuel mit den Zähnen knirschen. Warum musste gerade er die erste Schicht schieben? Noch ein paar zähe Stunden warten zu müssen würde ihn in den Wahnsinn treiben. Wörtlich. Es war gut, dass sie gkeine Gefangenen dabei hatten, denn sonst hätte er seine Frustration wohl an denen ausgelassen.
    Fieberhaft dachte er darüber nach, wie er in seiner Wache unbemerkt doch noch zu seinem Spaß kommen würde. Einerseits würde er sich schon eine dunkle Ecke suchen können, aber Mao zu reizen ... Der riesige Schwarze war niemand, dessen Befehlen man widersprach, wenn man seine Gesundheit intakt halten wollte. Murrend, lustlos und viel langsamer aß er also seine Grütze auf, um dann wieder wortlos zu verschwinden. Zurück an Deck trottete er gerade Richtung Bug, als ihn ein plötzlicher Wutanfall überkam. Blitzartig riss er einen Dolch aus dem Gürtel und rammte ihn fast zu einem Drittel der Klinge in den Mast, hebelte sie wieder heraus und steckte sie wieder weg. Er würde seine Schicht ein wenig abkürzen, soviel war sicher.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 19.09.2011, 22:10


    Mit zufriedenem Grinsen ergriff Marhjen ihre Schale und schaufelte den Brei in sich hinein.Nicht unbedingt eine Delikatesse, aber Marhjen hatte schon schlimmeres gegessen. Zum Beispiel der Frass auf der Gefängnisinsel. Man bekam das Zeug jedenfalls runter und schliesslich befanden sie sich auf einem gekaperten Schiff, da konnte man nicht wählerisch sein, man musste nehmen, was man bekam. Und das wurde dann auch noch rationiert.
    Mao sprach währenddessen noch die Wachzuteilungen an. Sie war mit dem Nirini Jita eingeteilt. Naja, es hätte sie schlechter treffen können. Allerdings, die zweite Schicht. Man würde sie mitten in der Nacht wecken und dann durfte sie gegen Morgen wieder in ihre Kajüte verschwinden. Sie würde das schon überleben. Und eine Wache würde wohl nicht so schwer sein, ein wenig auf dem Schiff umhergehen und das Meer beobachten. Sie waren wohl kaum weit genug draussen, um auf ein Seemonster zu treffen und diese Gewässer waren für Handelsschiffe ziemlich uninteressant, zumindest wenn ihre Lage mit der Karte in ihrem Kopf übereinstimmt.
    "Hey, du, wie heisst du eigentlich? Falls du mir deinen Namen schon gesagt hast: Ich habe ihn im eifer des Gefechts vergessen", wandte sie sich an Yango. Schliesslich musste sie zumindest den Namen ihrer Mitwache kennen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 21.09.2011, 21:34


    Jeanny aß gemeinsam mit der Crew, ließ sich wie die übrigen Mitglieder auch auf den langen Holzbänken in der Kombüse nieder obwohl es in der Kapitänskabine mit Sicherheit einen eigenen Esstisch für sie gegeben hätte. Sie kannte ihre Privilegien, aber Jeanny war keine Frau, die alles an sich raffte, nur weil sie es konnte. Außer natürlich, es handelte sich um Gold. Aber da war etwas vollkommen anderes! Sich zum Essen von der Mannschaft abzusondern, dazu hatte sie keinen Grund. Einerseits war es ihr wichtig, dass die Mannschaft sich ihr verbunden fühlte - schon allein damit niemand auf die Idee kam, sie über eine Planke laufen zu lassen - andererseits war das Essen stets der Augenblick, bei dem die Männer am meisten von sich preis gaben. Und nichts war wenn man mit einer derartigen Meute segelte so wichtig wie Wissen. Vor allem dann, wenn man nicht die nötige Kraft hatte um sich so Respekt zu verschaffen. Also lauschte sie. Sie mischte sich selbst nicht in die Gespräche ein, löffelte nur stumm ihren Brei und spülte die zähe Masse mit kleinen Schlücken Rum hinunter. zum Sprechen hätte ihr jetzt vermutlich ohnehin die Kraft gefehlt. Sie spürte die Wunden und die Strapazen des Tages nun überdeutlich und wünschte sich nichts sehnlicher, als sich in einem Bett unter die Daunendecken verkriechen zu können. Aber sie lauschte. Und wer sie kannte, der konnte sich sicher sein, dass ihr kein Wort entging. Auch als ihre Schüssel schon lange leer war blieb sie noch sitzen. Starrte stumm auf die raue, grob gezimmerte Tischplatte und lauschte. Erst als der Rest der Mannschaft ebenfalls zunehmend zu einem Ende kam erhob sie sich als erste.
    "Ab in die Hängematten!", verkündete sie, doch es war mehr ein Abschiedsgruß als ein Befehl. Sie wartete nicht, bis auch der Rest der Mannschaft auf die Beine kam und verließ die Kombüse. Ihre Kabine hatte sie rasch gefunden - war es zu glauben, dass sie noch gar keine Gelegenheit gehabt hatte, nach dieser zu suchen? - und bald darauf lag sie, nachdem sie sich ihrer Hose, den Pistolengurten und der Bluse entledigt hatte, in den weichen Federn, die noch am Morgen einem Kapitän der thurmischen Flotte als Lager gedient hatten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 21.09.2011, 21:46


    "Ihr kennt die Wachen?", fragte Mao in die versammelte Mannschaft. Als keiner nachfragte, stellte der Hüne eine Sanduhr auf den Tisch. Es war ein recht großes Exemplar.
    "Zwanzig Umdrehungen, dann könnt ihr die jeweils nächsten wecken und euch hinhauen. Was ich jetzt auch tun werde. Meine Kabine ist die steuerbordseitige, nicht verwechseln." Mao streckte extra noch einmal die Hand nach Steuerbord aus. Er tippte sich noch einmal an die Stirn als Abschiedsgruß und verzog sich dann in besagte Kabine. Und dort stand es. Es war ein Bett. Es war nicht besonders bequem und die Daunen waren schon etwas muffig, aber es war ein gottverdammtes Bett. Kein Lagerplatz aus Stroh auf dem Boden. Selig ließ sich Mao auf das Holzgestell fallen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 22.09.2011, 10:47


    Phillip nickte kurz.
    "Danke für die Info." meinte er während zwei Löffeln des Breis. Bei Yonjas weiterem Kommentar musste er leicht lächeln.
    "Lieber eine ruhige und schweigsame Wache, als das irgendetwas passiert und ich am Ende daran Schuld bin. Außerdem…" er senkte leicht die Stimme und warf einen Seitenblick auf Manuel. "…es gibt sicher schlimmere Partner bei der Wache als Mao, oder?"
    Als Forvell die Schlafenszeit ankündigte und Mao die Sanduhr auf den Tisch stellte, stand auch er auf und stellte seine Schüssel neben dem Topf ab.
    "Danke für das Essen." meinte er freundlich zu Orisha, bevor er Yonja zu den Hängematten folgte. Bei ihrem Anblick sah er den anderen ungläubig an.
    "Wir sollen in den Teilen schlafen? Geht das überhaupt?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 22.09.2011, 11:46


    Emily beobachtete, wie Manuel in einem Wutanfall seinen Dolch voll in den Mast rammte. Gute Güte, hatte der eine schlechte Laune. Naja, sie selbst war auch nicht angetan, aber was sein musste, musste sein.
    "Entspann dich.", sagte sie langsam. "Heute wirst du sowieso niemanden mehr töten. Und wahrscheinlich auch in den nächsten Tagen nicht. Wir sollten einfach unsere Zeit absitzen und dann zu Bett gehen." Natürlich hatte diese Aussage eine Doppeldeutigkeit.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 22.09.2011, 16:55


    Kaum war Philip in Yonjas Rücken angekommen antwortete er auf eine Frage, die der Schumalane eigentlich bereits beim Essen gestellt hatte, aber besser er antwortete spät als nie. „Schlimmere Partner bei ’ner Wache als Mao... klar, eigentlich so ziemlich jeder wäre ein schlimmerer Partner. In einem Ernstfall ist er ein Bollwerk, das so schnell keiner überwindet, seine Stimme weckt selbst tote auf, und wenn es denn sein muss prügelt er eventuelle Feinde zusammen während er dich nebenbei weckt. Außerdem wird er schon nicht komplett wortlos sein... man wird es doch wohl schaffen einem jeden Mann ein paar Worte zu entlocken.“ Der Nirini Jita trat ein paar Schritte in den Raum, suchte sich eine Hängematte in der hinteren linken Ecke des Raumes aus, und schwang sich in sie hinein. Er mochte Hängematten, über die Jahre hatte er es einfach gelernt in ihnen zu schlafen. Betten waren für ihn vermutlich viel eher eine Herausforderung als so ein... na ja, Beutel traf es eigentlich ziemlich gut. „Hm... ich weis nicht mehr wie meine erste Nacht in einer Hängematte war, keine Ahnung, aber du wirst schon nicht umkommen. Reinsteigen, Augen zu machen und schlafen. Ist gar nicht so schwer. Aber mach dich darauf gefasst geweckt zu werden, und so, unvorbereitet geweckt zu werden ist unglaublich nervend.“ Kaum hatte er seinen Satz fertig gesprochen machte er es sich bequem und schloss die Augen. Das er noch Klamotten an hatte war ihm egal, so dünn wie das Zeug war konnte man das nicht mal als richtige Kleidung beschreiben. Mehr als eine zweite wollige Haut. Ja, so konnte man schlafen. Ein sanftes Schaukeln, das Wissen darum, dass man keine Wache schieben musste, und joar... alles Prima. Es würde nicht lange dauern bis er schlief.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 22.09.2011, 19:32


    Wütend starrte Manuel auf das dunkle Meer, in ihrem Kielwasser aufgewühlt und im Schein der Positionslaternen manchmal aufblitzend. Er hätte die Laternen ja gelöscht. Sie waren Piraten, kein verdammtes Handelsschiff, das sich vor einem Zusammenstoß im Dunkeln fürchten musste. Für sie war das eine Gelegenheit, keine Gefahr. Aber Mao ging ja lieber auf Nummer sicher. Wenn sie allerdings ein Kriegsschiff deswegen bemerken würde hätten sie vielleicht trotzdem ein Problem. Auf der See gab es eben keine vollständige Sicherheit.
    Die Wache würde langweilig werden, und aller Wahrscheinlichkeit nach auch ereignislos. Die See war groß, die Wahrscheinlichkeit, dass man sich traf, gering. Gelangweilt spuckte Manuel über die Reling und drehte sich zu Emily um. Unglücklich musterte er ihre schöne Gestalt, auf die er noch so lange würde warten müssen ... Das würde eine lange Nacht werden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 22.09.2011, 21:11


    Emily bemerkte Manuels Blick und leitete daraus ab, was er ungefähr dachte. Ja, sie war dem Gedanken auch nicht abgeneigt, mit ihm ins Bett zu steigen. Aber dieses verdammte, hohle Individuum, das sich als erster Maat bezeichnete, musste ihr ja unbedingt einen Strich durch die Rechnung machen.
    Sie beugte sich zu Manuels Ohr und flüsterte: "Dieser erste Maat würde sicher gut zu dieser Mahrjen passen. Beides große, grobschlächte Idioten, die nur Kraft, aber nichts in der Birne haben..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 23.09.2011, 17:31


    Murrend kehrte Orisha die Reste des Essens zusammen. Überall standen die Schalen herum. Es half ja nichts, würde wohl an ihr hängen bleiben hier wieder sauber zu machen.
    Ein passender Bottich war schnell gefunden und ein Eimer mit Seil stand praktischer Weise in der Kombüse bereit. Mit diesem bewaffnet trat die Priesterin an Deck und warf den Eimer über Bord. Grummelnd hiefte sie den vollen Eimer wieder an Deck. Das Meer war schön bei Nacht. Das Meer schimmerte leicht im Mondschein. Den Eimer hatte sie neben sich gestellt und hockte sich mit dem Rücken zur Reeling hin. Zwischen den Händen hielt sie ihre Knochensammlung. Zweimal schüttelte sie die Knochen und ließ sie dann auf die Planken rollen.
    Einen Moment blickte sie die Knochen an, sammelte sie dann mit einem Lächeln die Kleinode wieder auf, verstaute sie in ihrem Beutel und verschwand mit dem Eimer Wasser wieder unter Deck. Es wartete das benutzte Geschirr von zehn ausgehungerten Männern und Frauen von denen einige selbst die niedrigsten Benimmregeln mit Füßen traten.

    Noch eine Weile konnte man Orisha in der Kombüse hören wie sie das Geschirr abwusch und wieder alles verstaute, dann wurde es Still. Orisha hatte die Tür noch verriegelt, keiner sollte einfach so an die Vorräte kommen können und sie wollte auch nicht im Schlaf überrascht werden. Bei Marjhen und Manuel sowie Emily musste das wirklich nicht passieren. Die Drei waren der Priesterin unheimlich seit diese mit solcher Brutalität und Freude gemordet hatten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 23.09.2011, 23:35


    Sie bekam keine Antwort. Nun gut, sollte ihr auch recht sein. Marhjen hatte ihre Schale leer gegessen und verliess die Kombüse, als Forvell den Befehl zum Schlafen gehen gab. Sie würde schon geweckt werden, wenn sie mit ihrer Schicht dran war.
    Im Mannschaftsraum suchte sich Marhjen eine grosse Hängematte und legte sich hinein, nachdem sie ihre Waffen neben sich abgelegt hatte. Die Kleidung behielt sie an. Sie war schon oft mit Schiffen gefahren, in ihrem Beruf und in dieser Gegend konnte man nunmal nicht anders, und war sich dementsprechend die Hängematten gewöhnt.
    Schon nach wenigen Minuten erklang ein Schnarchen aus ihrer Richtung. Nach dem Gefängnisaufenthalt schlief sie schnell, aber unruhig. Selbst sie hatte dort unten eine gewisse Angst vor ihrem baldigen Tod verspürt und das war ihrem Schlaf nicht gut bekommen, wenn man von der zusätzlichen Belastung durch die steinharte Pritsche und das Ungeziefer in dem Loch absah. Wobei sie ersteres gewohnt war. Jedenfalls war es wunderbar, wieder einmal in einer Hängematte zu schlafen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 24.09.2011, 13:31


    Interessiert sah Phillip dabei zu, wie Yonja sich in seine Hängematte legte. Er selbst suchte sich anschließend auch eine aus und versuchte sich hineinzulegen. Nach einigen Augenblicken des Wackelns schien er mit dem eigentümlichen Schlafplatz zurecht zu kommen und schloss die Augen. Der Stoff kratzte etwas in seinem Rücken, aber das störte ihn nicht weiter. Durch die Schlaflosigkeit in der letzten Nacht und das leihte Schaukeln des Schiffs gleitete er rasch ins Reich der Träume.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 24.09.2011, 14:08


    Yango schaufelte das essen kommentarlos in sich hinein und lies die anderen reden, über sein leben gab es nun auch nicht wirklich viel zu erzählen, schlieslich war er kein Held oder soetwas.
    Als sie schlieslich von Jeanny alle ins Bett geschickt wurden schloss sich Yango der kleinen Gruppe an die zum Mannschaftsraum pilgerte und suchte sich ebenfalls eine Hängematte. Seine waffe hielt Yango jedoch griffbreit in der Hand, selbst im Schlaf.. eine antrainierte eigenart aus seiner vergangenheit.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 25.09.2011, 17:50


    Es dauerte viel, viel zu lange, bis der Sand einer Sanduhr durchgelaufen war. Und mit jeder weiteren Umdrehung schien die Zeit nur noch länger zu werden. Die Wache zog sich hin wie zäher Sirup, und mit jeder Stunde wurde Manuel ungeduldiger. Und auf dem Meer regte sich nichts; nur leichter Wellengang war zu beobachten, keine Flagge, kein Positionslicht. Und immer wieder warf er seinen Blick auf Emily, die mit ihm Wache hielt. So lange noch ...
    Irgendwann saß er nur noch hinter der Reling und sah lustlos umher. Die Zeit ging um, so langsam es auch schien, und schließlich konnte Manuel wieder aufstehen, unter Deck gehen und die nächste Wache wecken, in siener Eile nicht allzu sanft. Und dann wurde es Zeit, Emily das warme und trockene Plätzchen zu zeigen, das er gefunden hatte, auf dem Kanonendeck, wo sie niemand hören würde ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 25.09.2011, 18:57


    Emily saß einfach nur da und ertrug die Zeit, die ihr auferlegt worden war, mit stoischer Geduld. Ihr war das nicht recht, doch sie musste sich diesen Typen fügen, wenn sie auf hoher See überleben wollte. Sie war ihren Befreiern eben verpflichtet.
    Doch es würde nicht ewig dauern und wenn sie ihre Zeit abgesessen hatten, dann begann der angenehme Teil der Nacht.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 27.09.2011, 11:03


    800+ Wörter


    Den ganzen Morgen schon blies eine steife Brise, blähte die Segel und sorgte dafür, dass das Schiff gut Fahrt aufnahm. Der schlanke Bug der Albatross pflügte durch die von unendlich vielen kleinen Wellen überzogene See und schob einsich beständig am Kiel brechende Bugwelle vor sich her. Es war am Vorabend gewesen, dass der Junge im Krähennest Land in Sicht gemeldet hatte. Nach siebentägiger Fahrt. Sieben Tage auf See, sieben Tage, seit sie dem Gefängnis der thurmischen Südseeflotte entkommen und die Albatross dabei gekapert hatten. In der Nacht waren sie die Westküste der Zacke hinauf gesegelt und hatten am Morgen das westliche Horn umrundet. Die Zacke war eine merkwürdige Insel. Als hätte ein wütender Gott mit einer gewaltigen Axt drein gehauen spaltete sie sich, bildete einen klaffenden Spalt, an dessen Ende, dort wo die beiden Ausläufer zusammen fanden, der gleichnamige Hafen lag. Die Zacke, das war ein finsterer Name. Kein Hafen, den rechtschaffene Seefahrer anlaufen würden. Sicher, sämtliche Häfen in der Parava waren wenig einladende Gegenden, raue Stätten an denen sich noch rauere Männer tummelten. Ansammlungen von Kneipen, Rauchhäusern und Bordellen, in denen die Matrosen ihre Heuer los wurden kaum dass sie ihnen ausgezahlt wurde. Aber die Zacke war dann doch nochmal etwas anderes. Wo in anderen Häfen die Garde, ein Magistrat oder auch nur ein besonders einflussreicher Betreiber all jener dort angesiedelten Establissements für Recht und Ordnung sorgte war die Zacke ein Hafen, in dem einzig und allein das Recht des Stärkeren galt. Die Zacke war ein Piratennest par excellence und wer sie anlief, der wusste genau, worauf er sich einließ.
    Der Wind blies vom Land aus und trug Jeanny schon von weitem jene Note zu, wie sie nur von Häfen ausgeht. Der stechende Geruch von faulendem Fisch, der breite Grundton des Rauchs der Pechfackeln, eine feine Note von Rum und Tabak und ganz leicht eine Ahnung von Schweiß, wie sie überall liegt wo viele ungewaschene Menschen auf einem Haufen hocken. Für Jeanny war es der Duft der Heimat. Jeanny war in einem Hafen aufgewachsen und hatte beinahe den gesamten Teil ihres Lebens, den sie nicht auf See verbracht hatte, in Häfen zugebracht. Sogleich mochte sich ein wohliges Gefühl in ihr breit und eines jener seltenen Lächeln, die sie nicht verunstalteten, legte sich auf ihre Züge. Sie stand am Steuer, das Rad fest in beiden Händen und überließ es Mao, an Bord die Kommandos zu geben, die Segel einholen zu lassen und die Männer umher zu scheuchen. Ihr Platz war hier oben auf der Brücke, wo sie alles beobachten konnte, was vor sich ging.
    Schon von weitem erkannte sie, dass ihre Ankunft für Aufruhr im Hafen sorgte. Natürlich hatten sie die Flaggen der thurmischen Kriegsmarine längst abgehängt, doch da sie keine eigene hatten, die sie hätten aufziehen können, segelten sie ohne Flagge und die Tatsache, dass es sich bei der Albatross um eine thurmische Fregatte handelte sorgte in diesem Hafen für mehr als nur ein wenig Skepsis. Dutzende dunkle Punkte sammelten sich am Kai und auf den Piers. Jeanny konnte das nur recht sein. Ein großes Empfangskommitee, das war genau das, was ihr Zustand. Und je mehr Leute ihre Einfahrt beobachteten, desto schneller würde sich die Geschichte ihrer Flucht in der Zacke verbreiten. Nichts war für einen Kapitän so wichtig wie ein schwarzer Ruf und Jeanny beabsichtigte nicht, die Gerüchte über ihre angebliche Unsterblichkeit zu zerstreuen. Je schwärzer der Ruf, desto besser!
    Als sie schon auf ein freies Pier zu hielten arretierte Jeanny das Steuer und flog die Stufen der Brücke hinab, aufs Deck, wo sich bereits die gesamte Mannschaft versammelt hatte. Mit der ihr eigenen Skrupellosigkeit bahnte sie sich ihren Weg durch die durchwegs größeren Gestalten und schob sich zur Reling durch. Kurzerhand sprang sie auf auf diese hinauf, hielt sich mit der Linken in den Wanten fest und hob die Rechte zum Gruß. "Ahoi!", rief sie der versammelten und ziemlich verwunderten Menge zu und bedauerte es aufrichtig, keinen Hut zu haben, den sie hätte schwenken können. Es dauerte einen Moment lang bis die ersten Männer in der Menge sie erkannten, dann jedoch verbreitete sich die Erkenntnis wie ein Lauffeuer. Aufgeregtes Stimmengewirr entspannte sich, Dutzende Finger deuteten auf die drahtige Frau auf der Reling des Schiffs. Jeanny gönnte es sich, für ein paar Momente einfach mit stolz geschwellter Brust dazustehen und sich in der Verwunderung der Leute zu sonnen. Jubel war es nicht wirklich, der ihr da entgegen brandtete, dafür war ihr Name einfach zu finster und so manchem wäre es wohl keineswegs Recht, Jeanny Forvell wieder in der Zacke zu wissen. Sie genoss es trotzdem. Auch Anfeindungen waren eine Form von Respekt.
    Schließlich wandte sie sich ihren eigenen Leuten zu. "Ihr da!", rief sie und deutete auf zwei Piraten, "Rüber da und die Leinen fest machen! Und ihr: die Gangway rüber!" Sogleich wurde den Anweisungen Folge geleistet. Wenig später ging Jeanny, nicht weniger stolz als wäre sie der Imperator höchstselbst, an Land. Ein breit gebauter Mann mit dichtem grauem Bart und einem Dreispitz auf dem Kopf, die Arme vor der tonnenförmigen Brust verschränkt, trat ihr in den Weg. Jeanny kannte ihn gut. Fergusson, der Hafenmeister.
    "Bei den Geistern der Ertrunkenen, Capt'n Jeanny Forvell!", grollte er, "Hätte nicht gedacht, dich jemals wieder hier begrüßen zu müssen. Es heißt, die Thurmer hätten die Sturmjäger in den Grund gebohrt. Und jetzt läufst du hier ein, als wäre nichts geschehen. Und wo zum Geier hast du dieses Schiff her?"
    "Dachtest du wirklich, ich ließe mich so einfach an den Galgen bringen oder hast du das nur gehofft, Fergusson?", erwiderte Jeanny nicht weniger bissig. Er hatte ihren Vornamen benutzt. Und das gestattete sie nun wirklich nicht jedem. "Wie du siehst habe ich mir bei der thurmischen Kriegsmarine Ersatz besorgt. Und jetzt tritt zur Seite, ich habe in der Stadt zu tun."
    "Es kostet, hier anzulegen. Was hast du dabei um zu bezahlen? Imperiale Kronen? Thurmische Gulden? Gold vom Festland?"
    "Manuel!", rief Jeanny über die Schulter, "Bring dem Herren das letzte Fass von unserem Rum. Das sollte wohl genügen..." Fergusson gab noch ein unverständliches Grummeln von sich, trat dann aber zur Seite und Jeanny schritt, gefolgt von ihrer Crew, den Pier entlang. Unterschwelliges Murmeln und Brummen begleitete sie, doch sie achtete gar nicht darauf. Erst an der Kaimauer hielt sie an und sammelte ihre kleine Mannschaft um sich.
    "Ich will, dass zwei von euch immer auf dem Schiff bleiben. Wechselt euch ab, teilt Schichten ein. Wie ihr das macht, das überlasse ich ganz euch, aber wenn ich feststellen sollte, dass mein Schiff unbewacht ist, dann lass' ich euch alle Kielholen! Mao, du kommst mit mir mit. Der Rest von euch soll machen was er will!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 27.09.2011, 18:04


    "Aye."
    Ohne Widerworte machte sich Manuel daran, das Fass heraufzuholen. Er war erleichtert, dass sie nedlich vom Schiff waren; die Nächte mit Emily waren nicht übel gewesen, aber nach dem Gefängnisaufenthalt hatte er es dringend nötig in einer Stadt herumzutrollen. Wieder einmal durch die Tavernen zu zechen, das allgegenwärtige betrunkene Lachen hören, durch die dunklen Gassen streifen und so weiter. Frei sein war schön und gut. Frei in der Zacke zu sein war wesentlich besser.
    Es wäre weniger anstrengend gewesen wenn ihm Mao dabei gehol hätte, das schwere Fass heraufzubringen; immerhin, der Lastenzug funktionierte einwandfrei, sodass er sich zumindest nicht bei dem Versuch, das Fass aus dem Laderaum zu bringen, das Rückgrat brechen musste. Und ein paar Minuten später rollte das bauchige Fass tatsächlich über die Gangway an Land. Die meisten Piraten hatten sich schon aus dem Staub gemacht, und rasch lief Manuel ebenfalls davon; nicht, dass er als letzter zurückbleiben und für die Wache übrig bleiben würde.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 28.09.2011, 19:00


    Amüsiert beobachtete Emily, wie sich Manuel mit dem schweren Fass abmühte. Würde er aber schon schaffen, schließlich hatte er ihr bereits bewiesen, dass er ein richtiger Mann war...
    Auch ging nun in die Stadt. Hach, das würde interessant werden... Vielleicht konnte sie irgendwelchen notgeilen Trunkenbolden das Geld aus der Tasche ziehen. Oder irgendjemand, der schwach war, überfallen. Aber sie war sich nicht sicher, ob Jeanny das gutheißen würde, schließlich war sie ein strenger Kapitän und außerdem eine Frau... Einen Mann an der Spitze hätte Emily wohl nicht akzeptiert.
    Langsam schritt Emily den Weg entlang. Die meisten Männer warfen ihr wollüstige Blicke, einige (jedoch eher wenige) schienen sie von den Steckbriefen zu erkennen, diese reagierten entsetzt, sprachen sie aber nicht an. Ihr war es einerlei. Sie wollte erst mal ein wenig mehr trinken als das kümmerliche Bisschen, das ihr auf dem Schiff zugestanden worden war...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 28.09.2011, 20:43


    Für jemanden wie Yango, der zum erstenmal in der Zacke war, schien dieser Hafen das pure Chaos zu sein. Er hatte ja schon einige üble Häfen gesehen, doch das waren keine Piratenhäfen gewesen. Umso beeindruckender fand er es wie sich Kapitän Forwell und Mao hier augenscheinlich blindlings zurechtfanden. Da er sich hier nicht auskannte, sich aber gleichzeitig eine neue Waffe und vorallem etwas besseres als diese lumpen und fetzen, die man im Gefängniss als Kleider bezeichnet hatte, besorgen wollte hielt er sich an die Chefetage der Albatross, die würden ihn schon an die richtige stelle führen... und ausserdem war es in diesem Rattennest sehr warscheinlich das er seine Schuld zumindest teilweise begleichen konnte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 28.09.2011, 21:16


    Jeanny schritt voran und schlug sogleich einen Weg ein, der sie tiefer in die Stadt führte, doch schon nach wenigen Schritten bemerkte sie, dass nicht nur Mao sondern auch Yango ihr folgten. Abrupt hielt sie inne und wandte sich zu dem Nirini Jita um.
    "Du bist neu in der Crew und ich habe gerade gute Laune, also werde ich so geduldig sein und es dir erklären...", sprach sie ihn ab, wobei sie weder sonderlich gut gelaunt noch sonderlich geduldig klang, "Der erste Maat und ich sind nicht auf dem Weg um uns irgendwo zu besaufen oder einen neuen Hut zu kaufen, sondern haben geschäftliches in der Stadt zu erledigen. Geschäftliches, das unter anderem darüber entscheidet, ob Leute wie du ihre Heuer in die Finger bekommen oder nicht. Wenn ich also sage, dass Mao mit mir kommt und der Rest macht was er will, dann meine ich damit, dass NUR Mao mit mir kommt. Mir zu folgen ist bei 'machen was man will' nicht inbegriffen. Also such dir eine andere Gruppe, der du dich anschließen kannst. Oder noch besser: pass mir auf mein Schiff auf! Klar soweit?"
    Ein süßlicher Unterton in ihrer Stimme machte nur zu deutlich, dass ein 'Nein' auf ihre letzte Frage die definitiv falsche Antwort wäre.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 28.09.2011, 21:36


    Schnell verschwand einer auf den anderen vom Schiff und verlor sich aus Orisha's Sichtfeld kaum das sie in das Getümmel auf dem Pier eintauchten. Nur die massigen Gestalten Majo's und Marjehn's waren noch bis zur nächsten Ecke zu sehen. Sie selber würde auf dem Schiff bleiben, das war ihr zuviel Getümmel und nach Rum und Schnaps stand ihr noch nicht der Sinn.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 29.09.2011, 21:49


    Endlich, Land! Marhjen wurde es langsam müde, tagelang schwankenden Boden unter den Füssen zu haben. Nicht, dass sie damit nicht zurecht gekommen wäre, aber sie mochte festen Boden lieber. Das und die Tatsache, dass sowohl Rum als auch Essen - die verrückte Knochenwerferin schien nur Pampen und Pasten und zu kennen - rationiert waren. Deshalb freute sie der Anblick des Landes um so mehr, denn das bedeuetete ein anständiges Essen und Besäufnis. Da Forvell verlange, dass jemand das Schiff bewachte, war Marhjen gleich hinter ihr über die Planke an Land gestampft. Sollte der Rest unter sich ausmachen, wer zurückblieb und wer in die Stadt kam.
    Die Stadt war ein reines Chaos. Wie man es sich von der Zacke gewöhnt war. Marhjen war bereits zwei, drei Male in der Piratenstadt gewesen, ihre Arbeit hatte sie weit umhergeführt. Sie würde schon klarkommen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 30.09.2011, 13:19


    Mao nickte mit dem Kopf in die entgegengesetzte Richtung des Wegs, den der Käpt'n und der eingeschlagen hatte.
    "Geh lieber." Mehr musste seiner Meinung nach nicht gesagt werden. Die Nachricht ihrer Ankunft hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Und Mao empfand es wie jedes mal als belustigend, dass es nicht seine beeindruckende Statur war, vor der die Leute auf der Straße Platz machten, sondern vor jener kleinen Frau, die ein kleines Stück vor ihm ging. Jeanny war schon ein Phänomen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 30.09.2011, 23:27


    Das erte Ziel war der Bussard. Eine Schenke von schlechtem Ruf - wenn auch nicht unbedingt nach den Maßstäben der Zacke, für die Piraten war es eher eine durchschnittliche Kaschemme. Mehr konnte er sich von dem bisschen Geld das er den toten Soldaten aus der Tasche gezogen hatte auch gar nicht leisten. Nicht, dass er das gewollt hätte - für ihn war alles, wo sich eine Prügelei und Alkohol finden lassen würden gut genug.
    Die stinkenden, überfüllten Gassen zogen unbemerkt an dem seit vielen Jahren daran gewöhnten Manuel vorüber, biser schließlich vor der dunklen, etwas schief in den Angeln hängenden Tür des Wirtshauses stand. Er stieß sie auf und marschierte hinein, ganz Mann von Welt; manche wussten vielleicht noch ,dass er mit Jeanny segelte, und auch, dass sie eigentlich im Gefängnis hätten verrotten sollen. Und tatsächlich wandten sich ihm einige gaffende Gesichter zu. Manuel grinste, als er nach einem Humpen Bier rief. Bad würde ihn der erste fragen, und dann würde eine ausgiebige Erzählstunde folgen. In allen Einzelheiten würde Manuel ihnen ihre Flucht auseinandersetzen - und dabei ganz besonders die Rolle des eigentlichen Helden an der Sache betonen, seiner selbst. Er war selbstherrlich wie es nur ein Pirat sein konnte; vermutlich würde das gleiche in verschiedenen Schenken passieren, jedes Mal mit einer anderen Zentralfigur.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 01.10.2011, 15:32


    Jeanny führte Mao tiefer in die Stadt hinein, fort vom Hafen, vorbei an all den schäbigen, kleinen Spelunken und Tavernen und in Viertel hinein, wo die Häuser größer, Fackeln heller und die allgegenwärtigen Huren hübscher waren. Zielstrebig bahnte sie sich einen Weg durch die Passanten, die zu großen Teilen bereits betrunken zu sein schienen - obwohl es gerade mal früher Abend war. Sie steuerte auf ein gewaltiges, nicht weniger als dreistöckiges Gebäude zu, dass eine ganze Seite eins Platzes mit einem eindrucksvollen aber leider vollkommen ausgetrockneten Springbrunnen darauf einnahm. Ein kräftiger, bärtiger Kerl mit finsterem Blick stand neben der Tür, doch er ließ sie anstandslos passieren und so trat Jeanny, ihren ersten Maat im Schlepptau, in den Schankraum.
    Vielleicht wäre es passender gewesen, von einer Schankhalle zu reden, denn der Raum war so groß, dass ganze Reihen von hölzernen Stützpfeilern in durchzogen um die darüber liegende Decke zu halten. Nicht weniger als zwei Dutzend verschieden langer Tische standen darin herum und die Anzahl der daran versammelten Zecher mochte locker das Dreifache davon übersteigen. Trotz der frühen Stunde fiel nur schummriges Licht durch die kleinen Butzenglasscheiben und so waren es vor allem die in die Wände und Säulen eingelassenen Öllampen, die die Halle in schummriges Licht tauchten. Eine Kapelle spielte ein rasches, heiteres Lied auf. Hier bereitete es Jeanny nun wirklich Mühe, sich mit ihrer zierlichen Gestalt einen Weg zu bahnen, doch zumindest Mao, der sie begleitetem wichen die Männer respektvoll aus.
    Am anderen Ende der Halle, nahe der Theke, führten einige unscheinbar-schmuddelige Türen fort. Die eine, das wusste Jeanny, führte in die Küche, die andere in den Keller. Sie hielt auf die Kellertür zu und machte sich an dieser zu schaffen als plötzlich eine jugendliche Stimme in ihrem Rücken ertönte.
    "Hey, da könnt ihr nicht einfach durch!" Sie wandte sich um und entdeckte einen Burschen mit flachsfarbenem Haar und schlecht rasiertem Bartflaum, offenbar einen Küchenjungen oder eine Schankhilfe.
    "Weißt du wer ich bin?", sprach sie ihn an und ging dabei zwei Schritte auf ihn zu, "Ich bin Captain Forvell von der Sturmjäger." Sie legte eine winzig kleine Pause ein, in der sie beobachtete wie die Erkenntnis, die dieser Name mit sich brachte, dem jungen den Horror ins Gesicht trieb. "Ich kann hier durch."
    "Na... natürlich könnt ihr... könnt ihr hier durch, Mylady!", stotterte der Bursche und beeilte sich, davon zu kommen.
    "Geht doch", wandte sich Jeanny nun wieder ihrem ersten Maat zu und schritt durch die Tür und eine schmale Treppe hinunter in die gemäuerten Gewölbe unterhalb des Wirtshauses, in dem sich unzählige Fässer Wein, Bier und Rum aneinander reihten. Achtlos schritt sie an ihnen vorüber bis ganz um Ende des Raumes, wo sie in einen schmalen Seitengang abbog. Mit dem Finger zählte sie im Zwielicht die dort lagernden Fässer ab und hielt schließlich vor einem von ihnen - einem nicht weniger als mannshohen Monstrum, das dort aufgebockt lagerte, inne.
    "Schieb das mal zur Seite!", forderte sie Mao auf und dieser kam der Aufforderung nach. Als hinter dem Fass ein Spalt entstanden war, der breit genug für einen schlanken Menschen war, kletterte Jeanny über das Fass hinweg und ließ sich in diesen hinein gleiten. Mit bebenden Fingern tastete sie die Mauersteine ab bis sie schließlich den fand, der lose saß. Ihre Nägel fuhren in die Rillen im Mauerwerk, bekamen ihn zu packen und zogen ihn Stück für Stück hinaus bis er sich schließlich löste und den dahinterliegenden Hohlraum offenbarte. Begierig griff Jeanny hinein, tastete nach der kleinen Truhe, die sie hier vor Jahren versteckt hatte... und stockte. Das Versteck war leer und die Truhe verschwunden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 01.10.2011, 17:17


    "Der Bussard...", las Emily langsam und stirnrunzelnd. Nicht wirklich die luxuriöseste aller Kneipen, aber sicher ein Ort, wo es Alkohol wie überall gab. Hier würde sie fündig werden, auch wenn sie hier noch nie zuvor gewesen war.
    Langsam trat sie in das zwielichtige Lokal, wo sie direkt von Pfiffen, Gejohle und lüsternen Blicken begrüßt wurde. Außerdem erkannte sie ihren speziellen Freund Manuel, der hier bereits vor ihr angekommen war.
    "Was darf ich dir bringen, Schönheit?", fragte der Wirt lächelnd.
    "Ein starker Rum wäre nett...", grinste Emily. "Und bring ruhig gleich zwei Gläser."
    "Da will aber jemand was wissen!", grinste der Wirt und ging davon.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 01.10.2011, 23:26


    Marhjen drängte sich durch die Menge. Sie war auf dem Weg in eine andere Schenke, dem Enterhaken. Obwohl der Name nicht gerade vertrauenserweckend war, wusste sie, dass die Küche dort recht ugt war und das Bier auch. Als erstes wollte sie schliesslich venrünftig essen und da griff man besser zu Altvertrautem als sich auf etwas Neues einzulassen. Besonders in der Zacke.
    Der Enterhaken war gut gefüllt, die Menge gröhlte, doch Marhjen erlangte einen Tisch ohne belästigt zu werden. Dort bestellte sie einen Krug Bier und etwas zu essen und blickte jeden finster an, der neugierige Blicke in ihre Richtung warf. Marhjen die Kopfgeldjägerin war kein unbeschriebenes Blatt in der Zacke, sie hatte den einen oder anderen Piraten gejagt, genau wie sie schon Aufträge für sie erledigt hatte. Solange das Geld stimmte, war Marhjen für jeden auf die Jagd gegegangen. Ausserdem hatte sich sicher schon herumgesprochen, dass Forvell mit einem thurmischen Schiff im Hafen eingelaufen war und eine weibliche Hünin war nunmal ein auffälliger Anblick. Nun, die Blicke sollte sie nicht stören, solange sie nicht belästigt wurde.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 01.10.2011, 23:35


    So selbstsicher Jeanny auf der Straße ausgeschritten war und so wie sie dem Wachmann gegenüber aufgetreten war, so überraschend kam für Mao die Veränderung in ihrer Miene. Ohne dass sie es aussprach wusste er, dass das Versteck leer sein musste. Und wenn das hier gefunden war könnten die anderen auch gefunden worden sein.
    "Es ist leer, nicht wahr? Ich kann es aus Eurer Miene ablesen, Käpt'n."
    Mao legte die Hand an seinen Speer.
    "Es könnte zufällig gefunden worden sein. Auch wenn ich das für unwahrscheinlich halte."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 02.10.2011, 11:39


    Yango hatte geduldig zugehört und dabei keine gesichtsregung gezeigt, ob das nun den eindruckt erweckte er hätte Eis in den Adern oder er sei geistig etwas minderbemittelt war ihm dabei herzlich egal. Dachte Forvell er könne gedankenlesen? Woher sollte er wissen das sie etwas ganz spezielles vorhatte? entweder das oder er hatte sie schlicht und einfach auf dem falschen fuss erwischt und sie lies das nun an ihm aus. Zwar nicht gerade Fair, doch sie war schlieslich eine Piratin, da erwartete er auch nicht allzuviel in dieser richtung und heulte deswegen auch nicht rum.
    Als Mao schlieslich einschritt und ihm die möglichkeit gab ohne grosses aufsehen oder gerede aus dieser situation zu verschwinden nahm er diese chance auch war. Er nickte kurz und folgte den beiden nicht mehr als sie ihres weges zogen, er würde Mao wohl mal einen ausgeben müssen.
    NAchdem der Kapitän und der erste Maat ausser sicht waren setzte Yango seine suche fort, Waffenhändler gab es in dieser dubiosen gegend genug, doch er musste einen finden der gute qualität hatte, was ohne tipp wol etwas dauern würde.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 02.10.2011, 12:26


    Schließlich kehrte der Wirt zurück, er hatte zwei Gläser in der Hand, die er vor der Blonden abstellte.
    "Sehr schön.", grinste sie und umfasste ein Glas. "Was macht das?"
    "Ach, für so eine Schönheit geht das aufs Haus... ausnahmsweise...", lächelte der Wirt und ging anschließend mit einer Verbeugung davon.
    Trottel, schoss es der zufriedenen Emily durch den Kopf, während sie das Glas zum Mund führte und daraus genüsslich trank.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 02.10.2011, 14:24


    "Es wurde NICHT zufällig gefunden!", erwiderte Jeanny scharf und die Wut entstellte ihre Züge als sie sich ihrem ersten Maat zuwandte, "Fulman hat davon gewusst, dass ich hier unten einen Teil meines Goldes deponiere. Er hat es mir ja sogar angeboten und er hat einen ordentlichen Batzen dafür kassiert. Er hat mir geschworen darauf aufzupassen. Und niemand, der hier runter geht, tut es ohne, dass Fulman davon weiß und es ihm erlaubt..." Grevo Fulman war der Wirt der 'Goldenen Möwe', jenes riesigen Wirtshauses, in dessen Keller sie sich befanden. Und hier, hinunter in den Weinkeller, kamen nur jene, die für ihn arbeiteten und von denen hätte es niemand gewagt, sich seinem Willen zu widersetzen und sich an den dort lagernden Besitztümern zu vergreifen. Nicht mal an seinem Wein. Aber Jeanny hätte nie gedacht, dass Fulman es wagen würde, SIE zu hintergehen. Er war ein Feigling, dafür war er bekannt. Und sie war dafür bekannt wie sie mit Leuten umging, die sie hintergangen. Sie hätte es nie für möglich gehalten.
    "Ich steche dieses fette Schwein ab!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 02.10.2011, 14:29


    "Mit anderen Worten. Wir sitzen hier in der Falle, wenn er sich dazu entschließt sich uns entledigen zu wollen", stellte Mao ruhig fest. Der Griff um seinen Speer wurde fester. Fulman wusste, dass sie hier unten waren. Und er hatte Jeannys Gold genommen. Wobei er wusste, dass niemand, der den Käpt'n hintergangen hatte, ungeschoren davongekommen war.
    "Käpt'n, wir sollten hier verschwinden. Fulman wird Ihren Zorn nicht riskieren wollen. Also wird er mit allen Mitteln verhindern wollen, dass wir hier lebend rauskommen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 02.10.2011, 15:14


    "Mich umbringen? Ha!" Jeanny stieß ein verächtliches Lachen aus, dass nur zu deutlich machte wie wenig sie sich vor dem Wirt fürchtete. "Dazu hat Fulman nicht die Eier in der Hose! Wenn du mich fragst, dann hat dieser gierige Pottwal davon gehört, dass die Thurmer meine schöne Sturmjäger versenkt haben und hat gedacht, dann könnte er ja mein Erde antreten. hat mich wahrscheinlich für tot gehalten. Der kann was erleben, der Bastard! Mitkommen, Mao!"
    Wie ein Wirbelwind katapultierte sie sich über die Fässer hinweg und rauschte an ihrem ersten Maat vorbei, geradewegs die Gänge zurück, durch die sie eben noch gekommen waren. Schon flog sie die Treppe hoch, stieß die Tür auf, sodass diese mit lautem Knall gegen die Wand schmetterte und sah sich um. So spät wie es war würde Fulman sich bereits in seinen Privatgemächern aufhalten, ganz oben im höchsten Geschoss des Hauses. Dieses mal gab sie sich nicht einmal wirklich Mühe, halbwegs zivilisiert den Raum zu durchqueren. Wer ihr in den Weg kam, den rempelte sie eiskalt zur Seite, ganz gleich um wieviel er schwerer war als sie selbst. Die Wut gab ihr ungeahnte Kräfte.
    Eine weitere Treppe führte hinauf in die oberen Stockwerke der 'Möwe'. Dort lagen die Gästezimmer und auch jene Räumlichkeiten, die Fulman selbst bewohnte. Jeanny nahm immer drei Stufen auf einmal als sie die Treppe hinauf stürmte, so rasch, dass Mao kaum mithalten konnte. Sie schwang sich um ein Geländer bis sie schließlich durch eine Tür stieß, die in einen schmalen Korridor führte, von dem lediglich drei Türen abgingen. Zwei kräftig gebaute Männer, die die haarigen Arme vor der Brust verschränkt trugen, standen dort Wache.
    "Grevo Fulman empfängt heute niemanden mehr!", schnauzte der linke der Schläger sie an.
    "Mich wird er empfangen! Macht Platz!", erwiderte Jeanny nicht weniger bissig, doch die Männer verzogen keine Miene und dachten gar nicht daran, sich zu rühren. In diesem Moment kam Mao ebenfalls oben an der Treppe an. Die beiden Schläger mochten groß und bullig wirken, aber gegen ihren ersten Maat würden sie nicht ankommen.
    "Mao, bring den Herren etwas Manieren bei während ich mich mit Herrn Fulman unterhalte!", bat Jeanny entnervt, "Aber bitte keine Toten, ja?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 02.10.2011, 15:23


    Wie eine Mondsichel in der Nacht huschte ein blitzendes Lächeln über Maos Gesicht. Manieren beibringen. Nicht, dass er das gerne tat, aber hier ging es um das Geld, was es ihnen ermöglichen würde weiter Piraten zu sein. Und Mao wollte weiter Pirat sein. Schneller als es für einen Mann seiner Größe möglich sein sollte, war Mao am linken Schläger und drosch ihm die Faust in den Unterleib. Speer klapperte hörbar zu Boden. Während sich der Mann um seine Faust krümmte und hustende Geräusche von sich gab, warf sich Mao schon gegen den anderen. Dieser allerdings war vorbereitet und blockte den Schlag. Die Wucht trieb ihn trotzdem nach hinten.
    "Gehen sie schonmal vor, Käpt'n. Ich komme nach wenn ich hier fertig bin." Inzwischen stemmten sich die beiden Männer gegeneinander, im Versuch die Hände freizubekommen. Mao gab seinem gegenüber eine Kopfnuss. Man konnte deutlich Knochen brechen hören. Der Schläger heulte auf. Blut lief ihm übers Gesicht.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 02.10.2011, 16:15


    Es hatte ein weilchen gebraucht, sowohl zeit als auch ein kuperstück, doch schlieslich hatte Yango das gefunden was er gebraucht hatte. Das in demn Obdachlosen investierte Kupferstück hatte sich gelohnt, da er dafür einen Laden gezeigt bekam der hatte was Yango suchte. Den mitgeschleiften sprengstoff hatte er für einen recht guten Preis verkaufen können und das Schwert hatt auch einen guten Preis erzeilt. Er hatte sagar noch eine schöne anzahl an münzen übrig, der Waffenhändler schien regelrecht froh zu sein als Yango seine absicht mitteilte den Spalter kaufen zu wollen und hatte deshalb recht wenige dafür bezahlt. Im nachhinein gesehen konnte er sich aber auch denken warum, schlieslich waren diese dinger ladenhüter, brauchten viel platz und konnten auch nicht einfach eingeschmolzen und zu etwas neuem geschmiedet werden.
    Beim $Kauf neuer kleider musste er zum glück weder suchen noch jemanden fragen oder bestechen. Nac einem kurzen besuch im dortigen geschäft hatte er die lumpen aus dem gefängniss gegen ein Schwarzes Hemd und Hose "getauscht" und sich dazu noch den erstbesten Mantel gekauft der da war, falls das Wetter mal nicht so gut war oder es kalt wurde.
    zufrieden marschierte er zurück zum Schiff um einen der Pechvögel zu erlösen die wegen Forvell's Befehl dort festhingen, den er hatte für heute nicht mehr vor das Schiff zu verlassen. Auf dem Schiff angekommen sah er sich kurz um, schien auf den ersten blick alles in ordnung zu sein, ausser ihm schien nur noch diese leicht merkwürdige vodo-irgendwas-schamanin auf dem Schiff zu sein. etwas unschlüssig ob er sie ansprechen sollte lief er auf dem Deck herum, lies es dann jedoch bleiben. Statdessen hängte er seinen Mantel an einen Nagel der aus dem Mast ragte und machte einige übungen mit seiner neuen Waffe.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 02.10.2011, 19:32


    "... und dann bin ich an Bord gesprungen, hab mein Entermesser in die Planken gehauen, um nicht wieder runterzufallen - genau so - und mich hochgezogen. Diese Schlappschwänze von Matrosen konnten gar nichts. Dem ersten habe ich so den Bauch aufgeschlitzt dass der zweite glatt auf dem Gedärm ausgerutscht ist, kurz bevor er Bekanntschaft mit meiner Klinge machte. Und, na, ich hatte da so meinen Spaß, aber es wurde langsam eng - da kamen auch die anderen und hauten ihnen auf die Fresse dass es eine Freude war. Darunter auch die Schönheit da! Heh, Emily, komm her!"

    Manuel hatte bereits Literweise Bier in sich. Die ersten paar Humpen hatte er selbst bezahlt, danach waren die anderen Gäste dazu übergegangen ihm zu spendieren, denn er hatte sie damit getriezt immer wieder aufzustehen und sich neues Bier zu holen, sodass der Fluss der Geschichte unterbrochen wurde. Ein guter Trick um an Bier zu kommen - wenn man denn eine ordentliche Geschichte zu erzählen hatte. Und die Flucht von Manuel und Jeanny Forvell aus dem Kerker von Thurm war eine verdammt ordentliche Geschichte!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 02.10.2011, 19:37


    Lässig schlenderte Emily zu Manuel und seiner Runde, wo er gerade mächtig protzte mit der Flucht. Mit ihrem verbliebenen Glas setzte sie sich auf einen freien Stuhl.
    "Das waren keine echten Männer.", sagte Emily entspannt. "Sondern schwächliche Kreaturen, die ihre Wertlosigkeit mit dem Schikanieren von Gefangenen vergedeudet haben. Aber die Welt ist besser dran ohne diesen Abschaum..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 02.10.2011, 20:18


    Entgegen der Gemeinheit schien Yonjas Laune um so näher sie dem Land kamen merklich zu sinken, egal wie verrucht das Piratennest war dem sie sich näherten. Er mochte Landgänge nicht sonderlich, und das spiegelte sich gen Ende der Reise auch in seinem Gesicht wider. Das sanfte wiegen der Wellen, das Knarren der losen Planken, das kreischen der vereinzelten Seevögel, er vermisste es jedes mal wenn er in die Stadt kam. Und überhaupt, dieses mal hatte er nicht mal Geld um sich irgendeinen Mist zu kaufen, Rum, Klamotten, oder etwas in der Art. Also ein vollkommen unnötiger Landgang. Vielleicht hatte wenigstens Forvell mehr Glück und würde ein wenig Kleingeld für die Heuer auftreiben, dass sie etwas auf einem fremden Schiff gefunden hatte konnte sich der Nirini Jita nicht vorstellen. Egal. Kurz nach Verlassen des Deckes eines Großteils der Crew schnappte sich Yonja einen Eimer und machte ein wenig Putzwasser klar. Wenn er schon nicht segeln konnte, konnte er wenigstens das Schiff auf Hochglanz polieren. Und zu aller erst standen die versifften Mannschaftsquartiere an. Eine Woche Fahrt hinterlies seine Spuren in Stoff und Boden. Selbst der Schweißgeruch war allgegenwärtig als der kleine Mann in dem Raum ankam. Einen Lappen stets bereit habend machte er sich sofort daran den Boden zu schrubben, und den Schweißgeruch aus den fugen zu holen. War ja kaum auszuhalten. Und außerdem hatte er so wenigstens genug Zeit, wo doch die gesamte Crew am rumhuren war. Es dauerte seine Zeit bis der Nirini Jita den Boden für sauber befand und sich von diesem abwandte um die Hängematten zu säubern. Ziemlich eklig, die Teile, die meisten stanken mehr als man erwartete, und kurzen Prozess machend schnappte er sich alle und brachte sie an Deck. Dort waren noch zwei andere aus der Crew, die seltsame Hexe und der... na ja, „richtige“ Nirini Jita, so viel er wusste. Im Gegensatz zu ihm selbst zumindest. Er achtete aber gar nicht groß auf diese, sondern machte einen kleinen Waschzuber fertig, um die Matten in diesem vom unnötigen Schmutz zu befreien. Die Seebrise würde sie am Ende schon genug säubern, und mit dem angenehmen Geruch der See versehen. Blindlings eine der Schlafplätze vom Stapel nehmend begann er die Schlafwäsche vorzubereiten. Man konnte ja nicht jeden Tag in altem Schweiß schlafen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 02.10.2011, 20:52


    Natürlich würde Jeanny vor gehen. Sie hatte gar nicht vorgehabt, hier draußen mit zu mischen. Das kostete nur Zeit. Und sie hatte vollstes Vertrauen in die Fähigkeiten ihres ersten Maats. Mit Handlangern gab sie sich gar nicht ab und so schob sie sich an diesen vorbei als sie auf Mao los gingen. Die Tür war verschlossen, aber das war nur ein kleines Hindernis. Mit fließender Bewegung zog sie den Säbel, rammte ihn zwischen Türstock und Blatt, schob ihn mit wohlkoordiniertem Krafteinsatz zwei Fingerbreit durch das Holz und hebelte das Schloss dann kurzerhand auf. Sie fand sich in einem aufwändig und teuer aber wenig geschmackvoll möblierten Raum wieder, der wohl zu Empfangszwecken diente. Fulman jedoch fand sie hier nicht. Aufs Geratewohl nahm sie eine Tür zur Linken und diesmal hatte sie mehr Erfolg. Fulman war hier - und er war nicht allein. Ein mehr als spärlich bekleidetes Mädchen von vielleicht zwanzig Jahren hatte sich weit über den langen Tisch aus polierter und zweifellos importierter Eiche gebeugt und der feiste Wirt hatte sich mit herunter gelassenen Hosen hinter ihr aufgebaut.
    Das war nun selbstverständlich der wohl schlechtest mögliche Moment, in dem man Stören konnte, doch das verschaffte Jeanny nur eine gewisse grimmige Befriedigung. Das hatte das Arschloch verdient! Ihre Absätze hallten auf dem teuren Parkett des Raumes und ließen den Kopf des Wirts herum fahren, doch bei weitem nicht rasch genug. Die flache Seite des Säbels schlug klatschend in sein Gesicht, das Mädchen schrie erschrocken auf, dann hatte Jeanny den Mann grob am Kragen gepackt. Dass er nicht weniger als zweieinhalb mal soviel wie sie wog war in diesem Moment nicht im geringsten ein Problem. Mit vorgehaltener Klinge riss sie ihn von seiner Hure weg und drängte ihn gegen die Wand.
    "Wo ist mein Gold?!", schrie sie ihm ins Gesicht, den Säbel dabei fest an seinem speckigen Hals.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 02.10.2011, 21:10


    Die Hure versuchte voller Schrecken wegzulaufen, prallte aber in der Türe gegen Mao. Möglichst vorsichtig hielt Mao das Mädchen fest und eine Hand auf den Mund, damit es nicht schreien konnte. Sie konnten keine Wachen hier brauchen. Auch wenn Jeanny wahrscheinlich ohnehin genug Lärm gemacht hatte, um alle hierherzulocken. Und es zahlte sich nicht aus es sich mit einer Hure zu verscherzen. Die hatten alle irgendwelche Beziehungen. Mao trat die Tür hinter sich zu und hielt sich einen Finger vor den Mund. Die Hure nickte und wurde prompt freigegeben.
    Mit verschränkten Armen baute sich Mao neben der Tür auf. Für den Wirt gab es keinen Weg nach draußen. Seine beiden Schläger würden frühestens in einer Stunde wieder aufwachen.
    "Junge, an deiner Stelle würde ich den Mund aufmachen. Du glaubst vielleicht, dass sie dich töten wird, aber du hast keine Ahnung auf welche Art."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 02.10.2011, 21:39


    +400

    Etwas Vernünftiges zu essen! Fleisch, saftiges Fleisch! Kein Brei und kein steinhartes Pökelfleisch! Und Bier! Mehr als eine kleine Schale Rum, ein Schlückchen! Marhjen verschlang ihr Mahl gierig und spülte alles mit dem Krug hinunter. Jetzt hätte sie sich noch gerne neue Kleidung zugelegt und vielleicht eine Waffe gekauft, aber das musste warten, bis sie die erste Heuer von Forvell bekam. Sie hatte beschlossen, vorerst auf dem Piratenschiff zu bleiben. Das war einmal eine Abwechslung zu den ewigen einsamen Jagden. Ein bisschen Schiffe ausrauben, das konnte ihr auch noch gefallen. Sie war schon einmal bei einer Enterung dabei gewesen, als sie gegen einen Wucherpreis auf einem Piratenschiff mitgefahren war. Das Gold hatte sie wieder herausgeholt, als sie sich ein wenig von der Beute abgezwackt hatte. Bei dem Gedanken musste sie Grinsen.
    Als Marhjen mit dem essen fertig war, beschloss sie, zum Schiff zurückzukehren. Vorerst konnte sie in der Stadt nichts mehr machen und an fremder Gesellschaft war sie nicht interessiert. Vielleicht würde sie später noch ein paar alte Bekannte besuchen, von denen es hiess, dass sie auf der Zacke untergetaucht waren oder angelegt hatten. Vielleicht einige Gefallen für eine vernünftige Bewaffnung eintauschen.
    Nachdem sie gezahlt hatte - auch sie hatte einige der Matrosen geplündert und die Köchin hatte auch einige Münzen dabei gehabt - verliess sie den Enterhaken wieder und begab sich zurück zum Schiff. Vielleicht wollte ja noch jemand anderes in die Stadt, um zu saufen, zu feiern oder rumzuhuren.
    Auf dem Schiff traf sie drei Personen. Diese verrückte Schachtel, den Putzjungen, welcher gerade damit beschäftigt war, die Hängematten zu waschen - ihr sollte das nur recht sein, das Ding hatte in der Tat etwas gemuffelt - und diesen Nirini Jita mit dem sie am ersten Tag Wache gehalten hatte, Yango. Dieser schien auch schon in der Stadt gewesen zu sein, er trug frische Kleidung und eine neue Waffe. Und was für ein unhandliches Riesending! War das einer von diesen unnützen Spaltern aus schwarzem Stahl – als ob es normaler Stahl nicht auch getan hätte-, die Dinger, die die Nirini Jita auf ihren Inseln brauchten? Bei dem Anblick musste Marhjen laut lachen.
    "Entweder warst du bisher noch nie auf See oder du bist ziemlich dämlich. Wenn du weiter mit uns segeln willst, solltest du dir schleunigst eine neue Waffe zulegen. Mit dem Riesending rollst du nicht nur die ganze Zeit auf Deck herum, wenn du ausholen willst, du hackst auch gleich die Hälfte unserer eigenen Mannschaft nieder", sagte sie, immer wieder von Lachern unterbrochen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 03.10.2011, 09:23


    Als Yango wieder an Bord des Schiffes kam folgten die Augen der Shumalanerin ihm. Eine Weile beobachtete sie seine Bewegungen mit dem großen Schwert, doch dann verließ sie das Schiff.

    Ohne Eile wanderte sie den Kai entlang, auf der einen Seite neben sich das glucksende Wasser wie es gegen die Kaimauer schlug, auf der anderen Seite hallte Gelächter und Gesänge Betrunkener aus den Gassen. Doch hier am Kai selber war es recht ruhig.

    Noch eine Weile lief sie den Kai entlang, sprang am Ende die Mauer herunter. Den Sand zwischen den Zehen und das Wasser um die Knöchel fließend watete Orisha noch einige Meter weiter. Vom Schiff aus hatte sie einen Felsen gesehen der ihr zumindest zu Stadt hin einen guten Sichtschutz gab. Dort angekommen löste sie den Knoten ihres Kleides und leise raschelnd glitt der Stoff an ihrem Leib herab. Ehe es durch und durch nass werden würde fing Orisha den Stoff auf, legte ihn in einer Felsspalte ab und trat dann langsam in das immer tiefer werdende Wasser.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 03.10.2011, 11:26


    400+ Wörter

    "Dein stinkendes Leben ist mir egal, du fettes Schwein!", widersprach Jeanny ihrem ersten Maat mit eiskalter Stimme, "Ich will nur wissen, wo mein Gold ist. Also raus mit der Sprache!" Der Blick, mit dem sie Fulman gebannt hielt, war wie Stahl. Ein dünnes, rotes Rinnsal rann seinen Hals hinab wo der Säbel sich in sein Fleisch grub und sickerte in den Kragen seines Hemds, den Jeanny nach wie vor mit der Linken umklammerte. Sie konnte die Wärme spüren, die sich unter ihren Fingern ausbreitete. Sie schloss die Faust noch ein wenig brutaler, sodass der feine Stoff sich in den feisten Hals grub und endlich brachte der Wirt den Mund auf.
    "Ich... ich war es nicht! Miss Forvell, ihr m... müsst mir glauben! Ich b...bin u...u... unschuldig. Ich k... konnte nichts tun!", stotterte er, doch Jeanny dachte gar nicht daran, sich mit diesem Gewäsch zufrieden zu geben.
    "Ist mir scheißegal ob du schuldig bist oder nicht!", fuhr sie ihn an und der Säbel in ihrer bebenden Hand schnitt noch ein wenig tiefer in seinen Hals, "Ich will wissen, wo mein beschissenes Gold ist!"
    "Gah! Nein! Gnade!", schrie der Wirt, dem der Schweiß inzwischen in Strömen von Gesicht lief, in Panik, "Ich bitte euch! Tötet mich nicht! Ich habe euer Gold nicht angerührt! Ich war es nicht! Tut mir nichts an!" Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus, doch noch immer nichts vernünftiges. Langsam verlor Jeanny die Geduld.
    "Wo ist mein Gold?", schrie sie ihn an und Speichel flog von ihren Lippen, "Raus mit der Sprache oder ich schneide dir deine verrunzelten Eier ab!" Und dann, endlich, schien der Wirt zur Besinnung zu kommen.
    "Blutauge hat es!", kreischte er unnatürlich hoch, "Er hat es genommen! Er hat mich gezwungen! Ist vor vielleicht zwei Wochen zu mir gekommen und hat gesagt, dass ihr tot wärt. Hat verlangt, dass ich ihm euer Gold gebe. Er wusste, dass es in meinem Keller versteckt ist. Ich hatte keine Wahl! Er hat mich bedroht! Hat gesagt, er bringt mich um und brennt die 'Möwe' nieder wenn ich es ihm nicht gebe! Bitte! Ich konnte doch nichts tun..."
    Ruckartiz zog Jeanny ihr Knie an und rammte es dem winselnden Mann in sein entblößtes Gemächt. Fulman krümmte sich vor Schmerz und stürzte, als Jeanny ihren Griff öffnete und den Säbel von seiner Kehle nahm, zu Boden. Ohne jedes Mitleid wischte Jeanny die feine, dünne Blutspur an ihrer Klinge an seinem Hemd ab und stieg über den wimmernden Mann hinweg. Mit dumpfem Schaben glitt der Säbel wieder in seine Scheide. Jeanny war sich sicher, dass der Wirt die Wahrheit gesagt hatte. Fulman war ein feiges Schwein und sie hatte die Angst in seinen Augen gesehen. Er wäre nicht im Stande gewesen, zu lügen. Er hatte die Wahrheit gesagt.
    Also stimmte es wirklich. Jemand hatte sich an ihrem Gold vergriffen. Blutauge. Bei den Geistern der Ertrunkenen! Dieses verdammte Schwein. Blutauge war ein Kapitän wie sie und er genoss einen Ruf, der dem ihren in nichts nachstand. Er befehligte drei oder vier Schiffe und er galt als ausgesprochen skrupellos, als raffgierig und brutal, selbst nach Piratenmaßstäbe. Jeanny hatte ihn ein- oder zweimal getroffen, doch das war Jahre her. Sie mochte ihn nicht und er mochte sie nicht. Doch jetzt sah es ganz so aus, als würden sich ihre Wege wieder kreuzen...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 04.10.2011, 10:08


    Als das Knie des Käpt'ns in Fulmans Gemächt landete, verzog Mao in geschlechtsspezifischem Mitleid das Gesicht. Hätte Fulman ein Rückgrat besessen, das nicht aus Pudding bestand, müssten sie sich jetzt Sorgen machen. Hatte er aber nicht, das feige Schwein. Und Mao hatte musste sich eingestehen, dass er sich getäuscht hatte. Er hatte hier eine Falle erwartet. Hatte erwartet, dass man sich auf sie stürzte, mit Pistolen und Säbeln. Jeanny hingegen hatte richtig gelegen. Hatte Fulman richtig eingeschätzt. Die Frage war nur, ob ihr bei Blutauge auch etwas einfiel. Sie hatten keine Mannschaft. Sie hatten nur ein Schiff. Allgemein gesprochen waren sie ihm unterlegen. Und vor allem würde ihn die Nachricht, dass Jeanny Forvell noch lebte schnell erreichen. Und er würde wissen, dass sie inzwischen herausgefunden hatte, wo ihr Geld war.
    Mao blieb weiterhin neben der Tür stehen und sah zum Käpt'n hinüber.
    "Was nun, Käpt'n?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 04.10.2011, 18:37


    "Was wohl?", fuhr Jeanny, deren Zorn noch lange nicht verraucht war, ihren ersten Maat an, "Glaubst du etwa, ich lasse das Blutauge durchgehen? Niemand bestiehlt mich und kommt mit dem Leben davon. Ich hole mir mein Gold natürlich zurück!" Das diese Antwort jedoch nicht ausreichen würde war ihr selbst bewusst. Auch wenn es im Zorn ausgesprochen so einfach klang, tatsächlich würde das ein alles andere als leichtes Unterfangen werden. Sie hatte neun Mann unter ihrem Kommando, Blutauge nicht weniger als zehnmal so viele. Im Moment hatte sie nicht mehr als ein gestohlenes Schiff, ein wenig Pulver und eine Handvoll daher gelaufener Verbrecher. Keine guten Aussichten um es mit einem der mächtigsten Kapitäne der Parava aufzunehmen.
    Sie berührte Mao am Arm und führte ihn aus dem Raum, ließ den gepeinigten Fulman mit seiner Hure, mit der er heute nicht mehr viel anfangen können würde, allein zurück. Erst als sie aus seinen Gemächern heraus und an den ausgeknockten Wachmännern vorbei waren fuhr sie fort. "Ich habe noch mehr Gold auf der Zacke versteckt. Weiter im Hinterland. Aber das wird kein Spaziergang. Das müssen wir auf die harte Tour holen, mit Spaten und Macheten. Wir werden die ganze Crew brauchen. Also wird das heute nichts mehr. Wir brechen morgen auf sobald die Mannschaft ihren Rausch ausgeschlafen hat. Du kannst dir jetzt ja wenn du willst irgendwo noch eine Nutte oder was zum Saufen suchen. Aber mir ist die Feierlaune vergangen. Ich gehe zurück aufs Schiff..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 04.10.2011, 19:32


    "Allerdings. Ein Bier für meine Schöne!"
    Der Wirt brachte grinsend den Humpen vorbei, musste ihn schließlich durch die Reihen der Zuhörer geben, während jemand ihm ungeduldig ein Kupferstück in die feiste Hand drückte. Manuel nahm einen Schluck von seinem eigenen Bier und setzte seine Erzählung endlich fort.
    "Nachdem wir die Kielschweine abgestochen hatten ging ich gleich an die Kanonen - schöne Rohre hat das Mädchen - und fing mit den anderen an, ihre Hafenanlagen zu zerballern. Zum Glück haben die geschossen wie sturzbesoffen, und kein einziger Treffer unter der Wasserlinie. Sonst nur ein paar Löcher in den Segeln, Mannn, wir konnten fahren als hätte es die Typen gar nicht gegeben. Heh, Emily, erzähl du was!"
    Mit schiefen Grinsen - er war trotz der noch nicht eben vorgerückten Zeit bereits beduselt - trank Manuel seinen Humpen aus, knallte ihn auf den Tisch und lehnte sich zurück. Er brauchte erst einmal eine Verschnaufpause, nachdem er sich abwechselnd Bier und Erzählung gewidmet hatte ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 04.10.2011, 22:18


    Erst schien es so als ob Yango das gerede von Marhjen einfach ignorieren würde, doch kaum hatte sie ihren Mund geschlossen lies er die klinge nach vorne schnellen und stoppte die bewegung erst als die spitze der klinge die Nase von Marhjen sachte streifte. Yangos bewegungen waren dabei so fliesend wie bei jemanden der einen leichten Degen führte und selbst das schaukeln des Schiffes schien ihm nichts auszumachen. hätte Marhjen anstatt zu spotten mehr auf Yangos bewegungen geachtet währe ihr das vieleicht schon vorher aufgefallen, so jedoch hatte sie nichteinmal mehr gelegenheit zurückzuweichen.
    Yango konnte ein schmunzeln nicht unterdrücken. "Soviel unsinn in so kurzer Zeit, grosses Mundwerk aber keine ahnung. Mit diesem Schwert ist es wie mit einem Werkzeug, ob nützlich oder nicht hängt einzig und alleine davon ab ob man damit umgehen kann oder nicht." Einen kurzen moment verharrte er in der Position, dann zog er seine klinge jedoch wieder zurück und setzte seine übungen fort.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 04.10.2011, 22:34


    Phillip hatte die letzte Woche auf See genossen, in der er sich an das Leben auf dem Schiff gewöhnen konnte. Als sie nun aber in die Zacke einliefen, fühlte er sich, als würde er einen Geist sehen. Noch nie hatte er so viele Menschen auf einem Haufen gesehen, ganz zu schweigen von dem Gestank, den sie produzierten. So war es für ihn sofort klar, dass er auf dem Deck bleiben würde, auch ohne den Befehl von Forvell. Da aber einige andere ebenfalls keine Lust hatten, die Stadt zu besuchen, begann er die Takelage hoch zu klettern und machte er sich im Ausguck gemütlich. Nach einiger Zeit des Dösens blickte er mal wieder nach unten auf das Deck und konnte Yonja ausmachen, der scheinbar gerade die Hängematten säuberte. Schnell, aber leise kletterte Phillip wieder hinab, stoppte jedoch, als in der Takelage über dem Nirini Jita hing. Mit den Füßen hielt er sich in den Wanten fest und ließ seinen Oberkörper nach unten fallen, sodass sich sein Gesicht knapp vor Yonjas befand.
    "Brauchst du Hilfe?" fragte er gelassen, so als wär es etwas ganz normales, kopfüber in der Takelage zu hängen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 04.10.2011, 22:46


    "So ist es.", erwiederte Emily enspannt und begann, zu erzählen. "Natürlich haben wir die Waffen ihrer Kammer, die bei diesen Idioten völlig verschwendet waren, an uns genommen und sie damit fertig gemacht. Diese Idioten haben ganz schön doof geguckt." Sie lachte amüsiert. "Dafür dass sie uns die ganze Zeit wie Vieh behandelt haben, haben wir sie abgeschlachtet wie Vieh. Verdient haben sie es. Schade, dass ich diesen einen Idioten nicht erwischt habe, der mir immer das Essen vor mir auf dem Boden ausgeleert habe. Dem hätte ich mit Freuden den Bauch aufgeschlitzt..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 04.10.2011, 22:59


    "Geht in Ordnung, Käpt'n", antwortete Mao. Jeanny wollte allein sein. Das respektierte er. Außerdem war sie in diesem furiosen Zustand alles andere als eine angenehme Gesellschaft. Während die Wachen der Taverne die beiden ohne Probleme gehen ließen, überlegte Mao, was er nun tun sollte. Er wollte nicht trinken, zumindest nicht allzu viel. Als erster Maat musste er einen klaren Kopf behalten. Und sich eine Nutte zu suchen, das wollte er nicht. Warum? Wusste er nicht. Aber es gab da noch eine Rechnung zu begleichen, mit einer Frau, die Mao lange nicht mehr gesehen hatte. Alleine stapfte der Hüne durch die Gassen der Zacke. Angst hatte er keine. Er war Mao, der schwarze Dämon. Sein Ruf mochte nicht so schrecklich sein, wie der der Kapitäne, aber er reichte, um jeden Räuber abzuwehren.
    Recht spät kehrte Mao auf die Albatross zurück, völlig nüchtern und mit ebenso vielen Münzen im Geldbeutel wie vorher. Ohne die Crewmitglieder an Deck zu grüßen, stapfte der erste Maat zum Bug. Dort blieb er einfach nur stehen und blickte zum Wasser hinunter.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 05.10.2011, 17:12


    Jeanny ging nicht direkt zurück zum Schiff. Sie kochte vor Wut, aber das hieß nicht, dass sie sich nicht augenblicklich an das gemacht hätte, was nunmal anstand. Manchmal musste man die Wut einfach unterdrücken. Hätte sie ihre Gefühle nicht im Griff gehabt, sie hätte es niemals so lange als Kapitän ausgehalten. Nein, es gab Dinge zu erledigen und je eher sie das tat, desto besser. Es galt alte Schuldigkeiten zu begleichen und neue zu schaffen. Es galt sich umzuhören wer in der Stadt war und wer sie verlassen hatte. Vor allem aber galt es eine Expedition in den Dschungel vorzubereiten. Denn umsonst gab es auf der Zacke nunmal nur weniges, selten genug auch nur ein freundliches Wort. Sie brauchte Geld. Nun dringender als jemals zuvor. Ohne Geld konnte sie ihre Crew nicht aufstocken, ja, nicht einmal ihre Vorräte.
    Dennoch war sie alles andere als guter Laune, als sie schließlich auf die Albatross zurück kehrte. Der dreiste Diebstahl erhitzte ihr Gemüt und da kam der Anblick, der sich ihr bot als sie an Bord ging, alles andere als gelegen. Streitende Crewmitglieder. Das fehlte ihr gerade noch, dass sich ihre Mannschaft noch weiter dezimierte indem diese Trottel sich selbst umbrachten!
    "Augenblicklich legst du diesen Prügel weg, Yango!", fuhr sie den Nirini Jita an, der mit einem vollkommen unnützen, überdimensionalen Schwert veralteten Typs auf Marhjen zielte, "Oder ich lasse dich morgen früh an der Rah aufknüpfen. Und glaub mir, bis dahin wirst du dir wünschen, dass ich es bereits heute Abend getan hätte! Und was dich angeht, Marhjen..." Sie fuhr zu der Hünin herum. "Ich will gar nicht wissen, was du getan hast, dass es soweit gekommen ist..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 06.10.2011, 17:38


    Selbst auf dem Kai hatte Orisha noch die Worte des Kaptains gehört. Diese Marjhen war eine Plage. Ihr fehlender Respekt würde ihr hoffentlich schon bald große Steine in den Weg legen. Die Priesterin gab ein wenig dezentes Schnauben von sich. Leider war Marjhen der Sulamanerin schon jetzt ein Stein im Weg über den sie immer und immer wieder mühsam klettern musste.
    Die Haare hingen ihr noch triefnass ins Gesicht als sie das Deck betrat. Sie kümmerte sich nicht um die Streitenden sondern trat auf die dem Meer zugewandte Schiffsseite und setzte sich auf die Reeling. Es war eine schöne Nacht, der Himmel klar und der Mond stand hoch oben am Firmament.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 06.10.2011, 18:24


    Der kopfüber baumelndes Junge vor ihm interessierte Yonja nicht sonderlich, während er die Wäsche wusch, er warf ihm nur einen kurzen Blick zu. Wenn der sich den Hals brechen wollte, sollte er doch. Ihm war’s egal, Wer sich in so unsinnige Gefahr begab hatte mit den Konsequenzen zu rechnen. „Bin hier gleich fertig mit den Hängematten, danach wollt ich Forvell und Mao um Erlaubnis bitten auch deren Quartiere zu reinigen. Muss ja schließlich auch mal gemacht werden. Kannst mir dabei gerne zur Hand gehen, geht dann schneller. Wenn dann noch Zeit ist und ich Lust habe schau ich mir noch mal das Deck an, was es da noch so zu machen gibt. Das Schiff soll schließlich glänzen.“ Tatsächlich war der Stapel mit den Hängematten bereits vollkommen abgetragen, nur noch eine einzelne Matte wurde noch gewaschen. „Hilf mir mal aufhängen.“ Gab Yonja schließlich knapp an, und zu zweit brachten sie die Hängematten zur Reling, wo sie diese fürs erste Trocknen gleichmäßig aufhingen. „Wolltest du gar nicht in die Stadt?“ fragte Yonja nebenbei, während sie ihrer Arbeit nachgingen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 06.10.2011, 20:52


    *kurz anmerken will das Yango sein schwert bereits in meinem letzten beitrag zurückgezogen hat, aber egal*

    Yango hielt sein Schwert noch einen moment in position, zog es dann jedoch zurück. Sich mit Forvell anzulegen kam für ihn sowieso nicht in frage und schon gar nicht wegen dieser Hünin, die sich wie ein freches gör benahm. Er musste sich zwar eingestehen das seine Reaktion auch nicht gerade den Preis für erwachsenes Handeln gewinnen würde, doch Marhjen musste langsam klar werden das nicht jeder wegen ihrer grösse kuschte und sich ihr freches mundwerk gefallen lies.
    Er überlegte sich kurz ob er noch etwas zu der sache sagen sollte, lies es dann jedoch bleiben. Der Kapitän hatte ja bereits gesagt das sie nicht wissen will was Marhjen angestellt hatte, also sah er keinen grund das ganze jetzt noch aufzudrängen. Er nahm seinen Mantel und ging zum Bug des Schiffes um dort in ruhe weiter zu üben, zu der sache hier gab es nichts mehr zu sagen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 07.10.2011, 00:26


    "Ich habe unserem Seejngling lediglich erklärt, dass er mit dem Riesenschwert höchstens über die Reling stolpert und ein paar Mitpiraten die Gesichter zerhackt", entgegnete Marhjen, obwohl Jeanny es eigntlich gar nicht wissen wollte. "Im Hafen kann er damit vielleicht noch rumtänzeln, aber bei einem vernünftigen Wellen Gang wird das nicht mehr klappen. Musst aber wohl du ihm erklären, Cäpt'n, mir wärs nämlich lieber, wenn ich mich bei einem Gefecht nicht noch vor den eigenen Leuten in Acht nehmen muss."
    Nachdem sie das erklärt hatte, wollte sie sich daran machen, die Waffen von der Insel zu inspizieren, doch ein Gedanken hielt sie zurück.
    "Wie siehts jetzt eigentlich mit Gold aus, kriegen wir unsere Heuer. Ich würde michg erne noch mit passenden Waffen und neuer Kleidung eindecken."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 07.10.2011, 03:01


    (400+)

    Hendrik kniff die Augen zusammen und fokussierte seinen Blick auf die Kugel. Dunkelheit umgab ihn, bis auf die Kerze, die er am anderen Ende des Tisches nachlässig in eine Kerze gepfropft hatte. Das Tagesgeschäft war mehr oder weniger abgelaufen, es würden wohl noch ein paar Kerle kommen, um entweder ihre Waffen oder Wertgegenstände auszulösen, oder aber auch um etwas für ihre Zeche zu verpfänden. Heute war nicht viel passiert, bis auf den Kerl, der immer wieder seine Taschenuhr verpfändete und ein paar andere, irreguläre Kunden war niemand vorbeigekommen.
    Er nahm einen tiefen Zug an der Pfeife, behielt den Rauch einige Sekunden ein, und versuchte weiter, Muster zu erkennen. Seltsam... man konnte beinahe etwas sehen, ein ... Schiff?
    Sein Kopf schlug auf der Tischplatte auf, und es wurde ihm schwarz vor Augen.
    Starkes Zeug!
    Eine halbe schwarze Ewigkeit später, und der Raum fokussierte sich langsam wieder in sein Blickfeld. War da ein Pochen? Ja, recht sicher. Unzusammenhängende Worte stammelnd erhob er sich und griff den Säbel vom Tisch. Auf immer noch etwas wackligen Beinen trapste er zur Tür.
    "Wer ist da, verdammt!"
    "Ich bin's, Shanty! Du wirst es nicht glauben!"
    "Willst du wieder anschreiben lassen? Ich kann dir für deine wertlosen Kokosnussköpfe nichts geben, Kerl."
    "Die Kokosnussköpfe stehen nicht zur Debatte und sind wunderschön. Nein, lass mich rein!"
    Hendrik zog den Riegel zurück und drückte den Säbel in Richtung des Einganges, aber es war tatsächlich nur Shanty, ein junger, kurzer Pirat, den man wohl am höflichsten als eine Promenadenmischung bezeichnen konnte. In seiner Hand eine Flasche Rum, hatte wohl schon ordentlich gebechert.
    "Komm rein, machs dir gemütlich, sag an."
    "Also, das wirst du nicht glauben...!"
    "Komm zur Sache.", er schloss die Tür ab.
    "Jeanny Forvell ist wieder auf freiem Fuß und hat hier in der Zacke angelandet!"
    Das linke Auge des Thurmers zuckte nervös, als er sich dem jungen Mann gegenübersetzte, dann fuhr er sich über den Dreitagebart.
    "Gib mir nen Schluck Rum, wenn du schon mit solchen Botschaften kommst. Kerle..."
    Er setzte die Flasche an, die zu ihm geschoben wurde, und nahm einen ordentlichen Schluck.
    "Von der hab ich ja seit Jahren nichts mehr gehört. Sag an, wer wo was?"
    "Sie hat ein thurmisches Kriegsschiff gemopst und hat es mit vier, fünf Leuten hierher gesegelt", überschlug sich der andere, "Die Crew hat sich dann in den Kneipen und Schenken verteilt, und Geschichten erzählt. Mächtige Großmäuler, aber sie wurden gut abgefüllt. Mister Mao ist auch dabei. Also! Was willst du machen?"
    "Hel, was soll ich groß machen...", der Hüne kratzte sich am Kopf, "Erstmal drüber schlafen werde ich. Danke für den Rum."
    Er wies in Richtung der Tür, und verriegelte die Tür ausgiebig, nachdem der junge Informant entschwunden war. Dann sank er auf sein Bett und träumte von einem Sturm, der keiner war, und einem Schiff, das nicht existierte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 07.10.2011, 12:58


    "Beschreib mir, wie Hendrik Gerhart aussieht." Saalims Stimme war von eisiger Gelassenheit, als er die Worte sprach, sein Gegenüber starrte nur in perplexer Verwirrung zurück. "Was?" Der Shumalaner beugte sich etwas über den Tisch, der ihn von dem bleichgesichtigen Mann trennte. Sie befanden sich in einem abgeissenen Zimmer in einem noch viel abgerisseneren Gasthaus. Unter ihnen lärmte der volle Schankraum. "Ich will wissen, wie Hendrik Gerhart für dich aussieht.""Wa..." In einer einzigen, fliesenden Bewegung hatte Saalim ein kurzes, bösartig gezacktes Messer gezogen und es nur einen Finger breit von der Hand des Thurmers in den Tisch gerammt. "Sag noch einmal was, Arschgesicht, sag es noch ein mal!"
    Er lehnte sich wieder etwas zurück, sein Blick wanderte von dem Gesicht des zitternden Mannes zu dem noch immer zitternden Messer in der hölzernen Tischplatte." Sieht er für dich wie eine Hafenhure aus?""W.." Saalims Augen blitzten warnend auf und die rechte zuckte in Richtung des Messergriffes vor"...NEIN!" Er gönnte sich ein kurzes, inneres Lächeln, dass seine Lippen allerdings nie erreichte; eigentlich hatte er schon gewonnen. "Warum glaubst du dann, dass du ihn ficken kannst, wie eine Hafennutte?" Sein Gegenüber schien deutlich kleiner geworden zu sein und starrte ihn verängstigt an. "I-i-ich dachte, er könnte jetzt andere Prioritäten haben a-a-als meine Schulden. Jetzt wo die Alte, die sein Schiff geklaut hat wieder hier ist." Saalims Gesicht zeigte einen Hauch von Überraschung. "Die Alte, die sein Schiff geklaut hat? Jeanny Forvell? Hier?" Plötzlich schien der Schuldner wieder etwas größer geworden zu sein, da er etwas gewusst hatte, dass Saalim Solomon Yeboah nicht wusste. "Ja, ihre Leute laufen hier rum, prahlen. Ich dachte du hättest es sicher schon gehört, Solomon. Sie hat ein Schiff geklaut und hierh..." Saalim zog das Messer aus der Tischplatte und schnitt ihm mit einer kurzen Handbewegung das Wort ab. "Du bezahlst Gerhart jetzt, Archer und vielleicht, nur vielleicht vergisst er ja, dass du ihn wie ne Schlampe behandeln wolltest, nur weil eine neue Hure in der Stadt ist."

    Der Shumalaner verlies das Wirtshaus unbehelligt, mit einem kleinen Beutel voller Münzen, die er zuvor nicht besessen hatte. Eine davon hatte er dem Mann zugeschnippt, der vor der Tür Wache gehalten hatte, einer Gasthauswache, die er gekauft hatte, damit niemand sonst mitbekam, wie er die Schulden des "Kapitäns" eintrieb. Selbst solches Aas wie dieser Archer hatte schlißelich Freunde und er mochte keine Störungen. Das verdarb die ganze Dramatik seines Auftrittes und jede Einschüchterungswirkung ging flöten, was bedeutete, dass er wirklich handgreiflich werden musste. Und kein Wirt mochte zuviel Saueerei in seiner Taverne. Und keine noch so koruptte Wache würde sich dann noch mal eben bestechen lassen.
    Seine Schritte führten ihn direkt zu der Lagerhalle, oder dem "Pfandhaus", wie es Gerhart nannte, die er sich mit ihm teilte. Die Tür mochte zwar verriegelt sein, doch das war für jemand mit dem passenden Schlüssel wirklich kein Hindernis. Saalim trat in das stark nach Traumkraut riechende Halbdunkel ein und fand Hendrik schlaffend vor. Stirnrunzelnd schloss er hinter sich wieder ab. Egal wieviel der Kapitän geraucht hatte um diese Zeit sollte er eigentlich noch nicht schlafen. Ob es ihm bereits jemand gesagt hatte?



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 07.10.2011, 19:11


    Das Knacken des Riegels und die dumpfen Schritte auf dem gedielten Boden ließen Hendrik langsam aufwachen. Er wandte sich, so schnell seine körperlichen Möglichkeiten das zuließen, der Gestalt zu, die da im Kerzenlicht in seine Richtung stapfte. Schattenumriss? Kahler Kopf, weite Hosen, Hemd ... Saalim. Er liess sich auf die Matratze zurückfallen und hielt sich den brummenden Schädel.
    "Was steht an? Hast du das Zeug von ... mh... Archer... bekommen?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 07.10.2011, 20:51


    "Freut mich, dass du so hilfsbereit bist, Marhjen, und den Grünschnabel einweisen willst", gab Jeanny mit beissendem Spott in der Stimme zur Antwort, "Wenn dich dieser Drang wieder einmal überkommt, dann versuch es mal so rüber zu bringen, als würdest du wirklich helfen wollen..." Sie konnte sich gut vorstellen, was hier abgelaufen war. Marhjen hatte den Nirini Jita wegen seiner Waffe ausgelacht. Und vermutlich hatte sie damit vollkommen Recht, denn zumindest im Kampf Mann gegen Mann war dessen Waffe vollkommen unnütz. Zu schwer, zu langsam, zu unhandlich. Und Yango hatte sich natürlich - nicht ganz zu unrecht! - in seiner Ehre angegriffen gefühlt.
    "Oder noch besser...", fuhr sie fort und genoss es, ihrem Frust endlich Luft machen zu können, "... ihr geht einander einfach aus dem Weg. Und was euer Gold angeht, wann ihr das bekommt hängt ganz davon ab, wie schnell ihr graben könnt..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 08.10.2011, 00:39


    "Graben? Weshalb sind wir denn überhaupt zur Zacke gefahren, wenn wir sowieso weiter müssen, um erst noch unser Gold auszubuddeln? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, zuerst das Gold zu holen und dann hier anzulegen. Ohne Gold in einer Piratenstadt zu sein ist relativ witzlos", murrte Marhjen. Sie hätte Forvell wahrlich etwas mehr zugetraut! Dieser einfache Gedankengang hätte selbst Yango kommen können, der in ihrer Achtung eben noch ein paar Stufen nach unten geklettert war. Ohne Gold verlor ein Landgang doch jeden Reiz! Ganz zu schweigen davon, dass die Crew grösstenteils noch in verschmutzter Kleidung und schlecht bewaffnet rumlief. Abgesehen von den paar Münzen, die einige den toten Matrosen abgenommen hatten, hatte niemand von ihnen Geld. Und dieser Idiot von Nirini Jita gab das bisschen, das er hatte auch noch für so einen unnützen Totschläger aus schwarzem Stahl. Wirklich, wieso schwarzer Stahl? Was war das überhaupt für einen unnütze Erfindung? Die schwarze Ausführung hatte keinerlei Vorteile, sie kostete nur mehr. Welcher Idiot hatte sich diese schwarze Stahllegierung eigentlich ausgedacht? Wahrscheinlich irgendjemand, der noch nie kämpfen musste, aber der Meinung war, dass schwarze Waffen viel stilvoller waren, als solche aus gewöhnlichem Stahl. Was für ein Trottel!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 08.10.2011, 08:29


    "Klar." meinte Phillip knapp, bevor er sich mit den Händen wieder an den Tauen festhielt, seine Beine befreite und sich auf das Deck fallen ließ. Gemeinsam mit Yonja trug er die Hängematten zur Reling und hing sie dort auf. Bei der Frage nach seinem Landgang zuckte er nur mit den Schultern.
    "Für meinen Geschmack gibt es hier zu viele Leute…und außerdem hab ich kein Geld, das ich irgendwo ausgeben könnte, deshalb bin ich erst gar nicht gegangen. Und wie schaut's bei dir aus?"
    Nach kurzer Zeit waren sie fertig und er sah sich an Deck um.
    "Sieht so aus, als könntest du gleich beide fragen." meinte er, als er Mao und Forvell entdeckte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 08.10.2011, 11:19


    Saalim warf den Beutel, den er dem Schuldner abgenommen hatte auf den Tisch. "Alles was er dir geschuldet hat und noch ein bisschen Entschädigung, weil er solange gebraucht hat. Meinen Anteil habe ich schon abgezogen."Ein kaum merkliches Grinsen schob sich auf seine Lippen. "Du weißt doch, meinem Überredungstalent widersteht niemand." Der Shumalaner drehte den neben dem Tisch stehenden Stuhl um und lies sich darauf nieder, während er seinen Freund und Kollegen musterte. "Außerdem meinte er Jeanny Forvell wäre hier. Ich dachte, du würdest das möglichst schnell wissen wollen." Er runzelte die Stirn "Auch wenn ich mir gerade nicht sicher bin, dass das wirklich noch neu für dich ist." Er beugte sich etwas nach vorne. "Was willst du jetzt also machen? Es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen könnte leider etwas schwierig werden."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 08.10.2011, 12:32


    "Ihr solltet dankbar sein überhaupt noch zu Leben." meldete sich die Priesterin zu Wort. "Ohne Käptain Forvell wärt jetzt schon kaum mehr als ein verwesender Kadaver zu Fuße der Gefängnismauer..." sie schmunzelte leicht "...das wär für viele angenehmer."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 08.10.2011, 13:26


    „Ich mag Landgänge einfach nicht. Mir fehlt das Meer, der Wind und so... kennt man ja, denk ich. Freiheit. Bei nem Landgang ist das alles nicht da, man trifft irgendwelche besoffenen Penner, in jeder Gasse kann man umgebracht oder ausgeraubt werden.. oder beides, man haut seine Heuer sinnlos auf den Kopf für Huren oder Rum... oder eben beides, und überhaupt, an Land fehlt mir das Wanken der Wellen. Klar, ich geh auch mal von Bord, mit der Crew einen Heben gehen, aber das grad ist keine Crew, dieser bunt zusammengewürfelte Haufen von Leichtmatrosen.“ Yonja schüttelte ein paar der Hängematten noch ein mal aus, bevor er sich schließlich von der Reling abwandte. „Ja, das sieht so aus...“meinte Yonja schließlich überlegend, während er den Wutausbruch von Forvell betrachtete, „Aber ich denke ich nehme vorerst mit Mao vorlieb...“ Kurzerhand machte er sich auf den Weg übers Deck, und blieb zwei Schritte hinter Mao stehen. „Sir, ginge es in Ordnung wenn wir auch ihr Quartier säuberten?“ Fragte er bewusst untergeordnet.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 08.10.2011, 14:11


    "Wir haben die Zacke angelaufen, weil das nunmal der Hafen auf dieser beschissenen Insel ist, du Genie!", fuhr Jeanny die hünenhafte Thurmerin an, deren missmutiger Kommentar ihr in einem Moment wie diesem noch weniger passte als zu irgendeinem anderen, "Und ich habe einen Teil unserer Rücklagen eben außerhalb der Stadt im Dschungel deponiert. Macht man im allgemeinen ganz gern so, das verringert die Chance, dass irgendein Trottel durch Zufall drauf stößt!" Aber Blutauge war kein Trottel und er war nicht durch Zufall auf die in Fulmans Keller versteckte Truhe gestoßen. Irgendjemand hatte es ihm gesagt. Aber wer konnte davon gewusst haben? Wer außer Fulman und ein paar ehemaligen Crewmitgliedern, die seit der Begegnung mit der thurmischen Kriegsmarine allesamt in ihrem nassen Grab schliefen, war davon in Kenntnis gesetzt worden? Das ganze schrie nur so nach Verrat!
    Eigentlich hatte Jeanny ja vorgehabt, es zumindest bis zum Morgen niemandem zu sagen, sich vielleicht noch etwas zu überlegen, aber dann platze es doch aus ihr hinaus. Marhjens Gemaule und die Erkenntnis, dass ein Vertrauter sie hintergangen haben musste, waren zu viel für Jeanny.
    "Und glaub mir...", fuhr sie die Thurmerin an, "... mir wäre es auch lieber, wenn wir uns nicht durch den Urwald kämpfen müssten. Aber da sich so ein Bastard leider an meinen Goldreserven hier in der Stadt vergriffen hat haben wir vorerst eben keine andere Wahl. Also stell dich schonmal auf einen unbequemen Fußmarsch und noch unbequemere Buddelei ein!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 08.10.2011, 15:09


    Langsam erhob sich der massige Körper des Thurmers aus dem Bett, schleifte sich auf müden Beinen zum Tisch, und ließ sich gegenüber dem Shumalaner auf einen Stuhl fallen. Mit einer unendlich langsamen Bewegung tastete er nach der sich im Halbdunkel abzeichnenden Pfeife und dem Beutel.
    Ohne ein Wort zu sagen, klopfte er die Asche auf den schlichten Lehmteller in der Mitte des Tisches aus und stopfte neues Traumgras hinein.
    Eine Hand tastete sich über den Tisch voran, fand den Spanhaufen, entzündete einen Span an der Kerze. Die Pfeife erleuchtete kurz das kantige Gesicht des Piraten mit dem Licht ihres Anbrandes, und glomm dann für einige Züge nach, endete in einer leicht rötlichen Glut.
    Unvermittelt ließ Hendrik seine Knöchel auf den Tisch knallen und lachte laut auf.
    "Lassen wir uns doch was einfallen!"
    Ein Zug an der Pfeife folgte.
    "Diese kleine Dirne hat definitiv vergessen, wo ihr Platz ist. Ich hab sie damals als Navigator mitgenommen, weil sie ein hübsches Gesicht hat, ... einen hübschen Arsch, und zum Dritten, weil sie ordentlich navigieren kann. Kapitän ist etwas hoch gegriffen."
    Er tat einen weiteren Zug, und seufzte mit einem schrägen Grinsen:
    "Aber ganz ehrlich, mir fällt nichts ein, als auf das Schiff zu schleichen und die Scheiße aus ihr herauszuprügeln. und ganz ehrlich, das ist mir den Aufwand nicht wert. Wenn sie mit den Leuten aus einem THURMISCHEN Gefängnis fliehen konnte, dann sind das fähige Kämpfer, und meine Rache ist es mir nicht wert, in Stücke gehauen zu werden."
    Er lehnte sich in den Stuhl zurück und blickte Saalim an, griff dann nach dem Geldbeutel und blinzelte hinein.
    "Nicht schlecht ... Also, was ist dein Vorschlag, böser schwarzer Mann?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 08.10.2011, 15:09


    Mit der Zeit wurde Manuel immer betrunkener, aebr nicht alleine. Seine Nacherzählung fesselte die Männer um ihn bis zum letzten Moment, und auch ihr Alkoholkonsum stieg stetig. Die Nacht versank in Strömen von Bier und Schnaps, drohte für den jungen Piraten, am nächsten Tag mit leeren Taschen auf dem Boden zu enden. Gerade noch rechtzeitig riss er sich los und verabschiedete sich jovial von allen Anwesenden. Beinahe wäre er gestürzt, als der stützende Einfluss all der Leute um ihn plötzlich fehlte, aber mühsam hielt Manuel sich aufrecht und wankte aus der Schenke.
    Draußen lehnte er sich erst einmal an die Außenwand und atmete ein paarmal tief durch. Die Luft in der ganzen Stadt stank, war stickig und ungesund, aber im Vergleich zur Atmosphäre drinnen war es trotzdem eine Verbesserung.
    Nach ein paar Minuten Herumstehen ging es Manuel beinahe wieder gut genug, um sich den Weg zurück zum Schiff zuzutrauen, und schwankend setze er sich in Gang. Trotz seiner Trunkenheit sah er sich immer wieder um. Die Vorsicht, das Bewusstsein, dass überall Messer im Dunkeln lauerten, hatten sich so tief in seinen Verstand eingegraben dass es beinahe zu einem Reflex geworden war, sich an Orten wie der Zacke in Acht zu nehmen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 08.10.2011, 16:03


    Während sich Maos Blick auf Yonja richtete, schien der Mann sein Gegenüber doch nicht wahrzunehmen. Es hatte den Anschein als sähe er direkt durch Yonja hindurch. Schließlich fokussierten Maos Augen den Mann doch noch. Kurz wischten sie zu Forvell und Marjhen hinüber.
    "Tut das. Und reinigt das Quartier des Käpt'ns gleich mit. Geht ihr nur aus dem Weg, diese Nacht. Arbeitet schnell und leise und fasst nichts an." Sogleich drehte sich Mao wieder zum Wasser um und starrte hinab.
    "Gebt mir Bescheid, wenn ihr fertig seid. Bis dahin, lasst mich in Frieden."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 08.10.2011, 16:10


    Im Gegensatz zu Manuel blieb Emily noch eine Weile länger in der Kneipe. Zwar war sie von Natur aus trinkfest, doch trotzdem wurden ihr langsam die Sinne vernebelt und als sie aufstehen wollte, begann sie zu wanken.
    "Hallo, meine Schöne...", grinste der Wirt. "Und, genug getrunken?"
    "An-scheinnend...", lallte die Blonde. "Also alle Gedränke gehn aufs *hick* Haus, ja?"
    "So ist es.", grinste der Mann. "Eine kleine Gegenleistung habe ich mir aber schon versprochen, muss ich sagen..."
    "Nadürlich...", nuschelte Emily sternhagelvoll. "Bischd ja' n Mann, wie solls anners sein?"
    "Lass uns in ein ruhiges Hinterzimmer gehen...", lachte der Wirt schallend, nahm sie am Arm und zog sie mit sich, was sie ohne sich zu wehren über sich ergehen ließ. "Die Besenkammer ist noch frei weißte?"
    "Besengammer...", nuschelte sie nur. "HABT IHR GEHÖRD? DER WILL MISCH IN DER BESENGAMMER FLACH..." Bevor Emily weitersprechen konnte, presste der Wirt ihr die Hand auf den Mund.
    "Nicht so laut.", zischte er, dann zog er die Frau eilig mit sich, zum Einen, weil er weg von den Gästen wollte, die das nicht unbedingt mitkriegen mussten, zum Anderen, weil er es einfach bitter nötig hatte...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 08.10.2011, 22:54


    Wieso hatte sie das denn nicht gleich gesagt! Wenn sie Goldreserven in der Stadt hatte, war alles klar. Aber der Dieb musste doch ziemlich dämlich oder mutig gewesen sein. Sie kannte Forvell noch nicht lange, aber selbst sie hatte vor ihrer Inhaftierung einige Gerüchte über sie gehört. Und nachdem sie sie auf der Insel hatte kämpfen und auf dem Schiff Befehle herumbrüllen sehen, würde sie zumindest diese Gerüchte bestätigen, die nicht mit ihrer Unsterblichkeit zusammenhingen. Forvell war eine Furie und das zeigte sie auch.
    "Welcher Idiot traut sich denn, dir Gold zu klauen, Forvell? Der gewöhnliche Haudraufpirat jedenfalls nicht, die sind zu abergläubisch. Die hätten wohl vor deinem Geist Angst gehabt", Marhjen lachte höhnisch. "Schon eine Ahnung, wers war? Ich nehmen nicht an, dass du das auf dir sitzen lässt."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 08.10.2011, 23:20


    Sie antwortete nicht sondern ging stattdessen zur Reling hinüber, blickte hinauf zur Stadt. Eine seeseitige Brise strich über das Schiff und fuhr in ihre offenen Haare, ließ sie wie an den Fäden eines Puppenspielers um ihrem Kopf zucken. Marhjen konnte nur ihren Rücken sehen, doch auch wenn niemand es beobachtete krallen Jeannys Hände sich so fest um das Holz, dass die Knöchel weiß hervor traten.
    "Sein Name ist Blutauge!", sagte sie schließlich mit einer Stimme, so rau und kalt wie der Nordwind, "Und ich werde nicht eher ruhen, bis sein zerschmetterter Körper von meinen Rahen baumelt. Aber er ist ein verdammt gefährlicher Drecksack. Es gibt nicht mehr viele in diesen Gewässern, die ihm das Wasser reichen können..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 09.10.2011, 10:15


    Phillip nickte kurz, bevor sich Mao wieder umdrehte und ging zusammen mit Yonja in Richtung der beiden Kabinen. Sobald sie außer Sicht- und Hörweite der anderen waren, stieß er die aufgebrauchte Luft aus, die er zuvor angehalten hatte.
    "Kommt es öfters vor, dass sich Forvell und Mao so verhalten? Oder liegt das nur an diesem Blutauge? Wer ist das überhaupt?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 09.10.2011, 14:16


    Saalim klopfte mit den Fingern seiner rechten Hand auf den Tisch. "Du kannst davon ausgehen, dass es sich bei ihren Leuten um fähige Kämpfer handelt, ja." Der Shumalaner dachte einen Moment nach. "Natürlich hat die Zacke mehr Abschaum als selbst der beste Kämpfer jemals besiegen könnte, aber das würde teuer für uns. "Er rieb mit dem Daumen über Zeige- und Mittelfinger. "Solange du also nicht irgendwo eine Kiste Gold vergraben hast sehe ich auch dafür schwarz." Der "böse schwarze Mann" dachte noch einen Moment nach. "Gold istz allerdings ein gutes Stichwort. Die Hure muss einen guten Grund haben um mit ihrem schönen neuen Schiff in einem Drecksloch wie der Zacke anzulanden. Ich hab mich noch etwas umgehört und scheinbar ging es mit dem geklauten Schiff wirklich direkt hierher." Der Schwarze lächelte schief. "Warum ist sie also nicht da draußen und macht die Handelsrouten unsicher? Nun, weil ihr die Mittel fehlen. Man kann sich nur auf seine Crew verlassen, wenn man sie auch bezahlen kann." Abermals klopfte er mit den Fingern auf die Tischplatte. "Das wiederum heißt, dass sie hier irgendwo etwas versteckt haben muss und das wird sie sich holen wollen. Wir könnten versuchen schneller als sie zu sein. Wir könnten sogar anbieten ihr zu helfen. Ihre Position ist im Moment nicht sonderlich stark.- und das können wir nutzen."
    Saalim lächelte und lehnte sich zurück. "Soweit vom bösen schwarzen Mann. Was sagst du?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 09.10.2011, 15:05


    Mit einem verschmitzen Lächeln rieb sich der Hüne die mittlerweile mehr als 3 Tage alten Bartstoppeln. Ja, das könnte tatsächlich klappen. Und mit Hilfe aus dieser Richtung würde sie bestimmt nicht rechnen.
    "... Und mit meinen Verbindungen hier kann ich bestimmt einige Leute auftreiben die auf meine Rechnung arbeiten würden. Macleod, Finnegan, ... Ja, die sind sicher. Vielleicht Delisle, und dann noch der kleine Mulatte Jones. Shanty scheint auch schon ganz wild drauf, wieder in See zu stechen. Fällt dir noch wer ein?"
    Eine kurze Bewegung mit der Hand, er wunk ab.
    "Ist auch mal nicht so wichtig. Was wir machen, ist folgendes. Wir warten ab bis morgen und schauen dann mal auf einen Besuch vorbei. Ich schätze nicht, dass sie in ihrem aktuellen Zustand nein sagen können wird. Die Leute aufzutreiben sollte für uns kein Problem sein. Was dann kommt ... sekundär. Wichtiger ist die Frage: Kannst du deine Position hier für ein paar Monate auf Eis legen oder delegieren? Ich hab genug Leute, die hier im Pfandhaus ab und an nach dem Rechten sehen könnten. Wir machen dann halbe-halbe."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 09.10.2011, 16:59


    Irgendwie hatte es Manuel schließlich zurück an Bord der Sturmjäger geschafft. Trotz seines Zustandes hatte er genug Salzwasser im Blut um eine Strickleiter hinaufzuklettern, die an einer schwankenden Reling hing, viel mehr noch um eine Gangway zu erklimmen. Dann hatte er sich den Stimmen vom Bug zugewandt - jetzt schon in die Hängematte zu fallen kam gar nicht infrage - und zugehört, was dort so los war.
    Blutauge! Natürlich hatte auch Manuel schon von dem Piraten gehört, und zwar nichts gutes. Nach Piratenmaßstäben. Tatsächlich waren die Geschichten über Blutauge an Blutrünstigkeit und Verschlagenheit kaum zu überbieten. Er war Bündnisse eingegangen und hatte sie im gleichen Atemzug wieder gebrochen, und auf allen seinen Wegen waren seine Spuren genauso blutig gewesen wie sein Auge.
    "Uh ... Blutauge ..."
    Ein leises Stöhnen drang aus Manuels Kehle. Ein Teil von ihm hatte Angst davor, gegen den Piraten kämpfen zu müssen. Allerdings: der kleinere. Der größere freute sich, und das nicht nur wegen des Alkohols. Eine Herausforderung, und jemand zu töten, der es lohnen würde!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 09.10.2011, 17:30


    Blutauge? Ein weiterer Pirat, genau so berühmt und berüchtigt wie Forvell. Das war nicht gut. es kursierten Unmengen Gerüchte über Blutauge, dass er einen Pakt mit den Göttern der Shumalaner eingegangen sei, um Unsterblichkeit zu erlangen. Dass er das Blut von dreizehn Seeschlangen gesoffen hatte. Dass eines seiner Augen blutrot war, weil er es einem finsteren meergott geopfert hatte, um seine meuternde Crew zerfleischen zu können. Dass er jedem, den er tötete, einen Augapfel entnahm, diesen trocknete und sammelte. Eines seiner Schiff sollte nur als Trophäenschiff für diese Augen herhalten. Und noch einiges mehr.
    Natürlich alles Schwachsinn, Gefasel von besoffenen Piraten. Aber viele Kapitäne schürten diese Gerüchte selbst, um sich vor Meutereien zu schützen und damit sich niemand traute, sich an ihrem Schiff und Schatz zu vergreifen. Forvell war genau so. Aber selbst wenn nur die Hälfte dieser Gerüchte einen wahren Kern enthielt, dann war Blutauge sehr gefährlich. Und Forvell würde sich ganz schön anstrengen müssen, um ihr Vorhaben mit dem 'von der Rah baumeln' in die Tat umzusetzen. Immerhin, das versprach einige schöne Kämpfe.
    Grinsend machte die Hünin sich daran, ihre Waffen zu pflegen. man sollte vorbereitet sein.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 09.10.2011, 23:09


    Saalim zuckte die Schultern. "Die letzte Ladung Stoff kam gestern an. In nächster Zeit erwarte ich nichts. Ich kenne ein, zwei Kandidaten die sie mir wohl gerne abnehmen würden. Hurentod will in nächster Zeit ne große Ladung nach Thurm verschiffen." Er lächelte. "Meiner Meinung nach wird er nur erwischt werden, aber das ist seine Sache. Keine Probleme also." Der Shumalaner erhob sich. "Dann lerne ich morgen also die berüchtige Jeanny Forvell kennen. "



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 10.10.2011, 12:33


    "Tatsächlich. Lass dich nicht von ihrem Arsch beeindrucken, den Fehler hab ich schonmal gemacht und bereut."
    Hendrik drückte sich von der Tischplatte hoch und seufzte.
    "Also gut, gehn wir erstmal schlafen. Nutzt ja nichts, wenn wir der Furie morgen so groggy begegnen."
    Einige Schritte zum Bett, und der Thurmer ließ sich ohne großes Aufhebens in seinen Kleidern dareinfallen und schlief bald ein.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 10.10.2011, 19:27


    "Es ist noch ein Rest Eintopf da, ich werd ihn aufwärmen." verkündete Orisha und schritt hinter Marjhen her. Kurz vor der Treppe wand sie sich noch einmal um, "Etwas Hilfe könnte nicht schaden!"
    Sie wartete nicht ob sich einer der an Deck anwesenden bequemte sich ihr zu helfen, sie rechnete auch nicht damit. Unter Deck stieß sie die Tür zur Kombüse auf. Der Kessel mit dem Eintopf aus sämigen Kartoffeln und allerlei Gemüse und ein wenig Trockenfleisch. Der Glut glomm noch leicht und es bedarf nur einige Scheitel und ein wenig gewedel mit dem Wedel ließ die Flammen wieder auflodern.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 11.10.2011, 02:20


    Yango blickte kurz in Orisha's Richtung und folgte ihr nach kurzem überlegen. Schlieslich war er nicht wie die anderen an Land gewesen um zu Fressen und zu Saufen, diese marotte lies er besser nicht wieder aufleben, immerhin hatte sie ihn in den Knast gebracht. Jedenfalls verspürte er ebenfalls Hunger und stand kurz darauf ebenfalls in der Kombüse. "Kann ich bei irgendetwas noch behilflich sein?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 11.10.2011, 11:40


    Manuels Stimme in ihrem Rücken ließ Jeanny herum fahren. "Ja, verdammt! Blutauge! Bist du taub oder...", fuhr sie ihn an, dann erkannte sie, in was für einem Zustand der Mann hier auf ihr Schiff getorkelt kam. Stramm bis unters Dach. Und da wagte dieser Penner es, seinem Kapitän unter die Nase zu treten? Der hatte vielleicht Nerven. Dieser besoffene Vollidiot war das letzte, was Jeanny jetzt gebrauchen konnte. Wie ein Magnet einen Eisennagel zog er ihre aufgestaute, ungerechte Wut auf sich.
    "Wage es nicht, mit auf die Planken zu kotzen, du besoffener Hund!", grollte sie und ließ offen, was in diesem Fall mit Manuel passieren würde. Sollte er es sich doch selbst ausmalen! Doch noch ehe er antworten konnte war sie davon gestürmt. "Ich bin in meiner Kajüte!", spie sie noch in die Runde, dann war sie unter Deck verschwunden. Jeanny wusste sehr wohl, dass sie gerade in einer Stimmung war, in der sie nicht nur dazu neigte, ungerecht und unumgänglich zu sein, sondern in der sie auch häufig genug Dummheiten beging. Und sie konnte es sich nicht leisten, dass sie sie einen ihrer wenigen Crewmänner verlor weil sie ihm aus einer unausstehlichen Laune heraus eine Kugel verpasste. Das war alles schon vorgekommen...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 11.10.2011, 12:18


    Einen Moment lang lag eine Spur von Überraschung in ihren Zügen, doch dann stand sie schon auf und drückte Yango den Fächer in die Hand. "Ja, pass auf's Feuer auf." Sie schälte unterdessen ein paar Kartoffeln die klein Gewürfelt später in den Eintopf wandern sollten. Mit ein wenig Glück würde dann auch morgen für jeden noch eine Portion übrig bleiben. "Und behalt das Essen im Auge, lass es nicht anbrennen!" sie warf einen kritischen Blick auf den Topf aus dem es schon ein klein wenig zu Dampfen begann.
    Unbehaglich klebte ihr der klamme Stoff auf der Haut. Regelmäßig zupfrte sie sich das Leinen wieder von der Haut bis es ihr schlussendlich zu viel wurde. Messer und Kartoffeln ließ sie einfach liegen und verschwand in den hinteren Teil der Kombüse. Ein Vorhang trennte ihm vom Rest des Raumes und außer ihrer Füße war von der Priesterin nichts zu sehen als sie ihr Gewand ablegte und zum Trocknen aufhing. Für den Rest des Abends würde das dünne Leinenkleid reichen das sie von einer Wäscheleine gepflückt hatte. "Ist der Eintopf heiß?" fragte sie währenddessen ihre Küchenhilfe.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 11.10.2011, 12:44


    „Ob das öfter vorkommt? Hm... schwer zu sagen. Ich sag’s mal so... wann immer Forvell wütend ist, kannst du damit rechnen, dass sie so drauf sein wird. Es heißt, dass man sich sogar als eigenes Crew-Mitglied vor ihrer Kugel in Acht nehmen muss. Kann sogar sein, halt ich nicht für sooo weit hergeholt, man sieht ja wie jähzornig sie sein kann. Und Mao war ja nun nicht merklich anders als sonst, oder nur ein bisschen. Gab halt in dem Moment keine Befehle zu verteilen.“ Als Jeanny schließlich auf direktem Weg in ihre Kabine rauscht, man merkte es an dem energischen Schirtt, also eigentlich vermutete Yonja nur, dass es Käpt’n Forvell war, hielt er kurz mit dem Reden inne, begann aber gleichzeitig mit dem Säubern von Maos Kabine. „Blutauge ist übrigens ein ganz brutales Arschloch“, setzte er wieder ein, „Hat einen Ruf wie Forvell selbst. Echt ein ganz mieser, und gerade im Moment wesentlich mächtiger als unser Käpt’n. Soll vier oder fünf Schiffe befehligen, und für einen einzelnen Piraten ist das schon enorm. Gibt so einige Gerüchte, aber die sind eh fast alle Möwenkacke. Na ja, wie gesagt, echt ’nen riesen Arschloch.“ Schloss er schließlich ab, und konzentrierte sich darauf den Boden sauber zu schrubben.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 11.10.2011, 15:12


    "Vor allem ist Blutauge mächtig. Und ohne eine größere Mannschaft können wir dem Drecksack nicht die Lektion erteilen, die er verdient." Verschwunden war die Melancholie und Gedankenverlorenheit, die auf dem Deck Maos Verhalten bestimmt hatten. Der erste Maat stand mit verschränkten Armen im Eingang seiner Koje.
    "Und dem Käpt'n würd ich ausm Weg gehen, wenn sie in solcher Stimmung ist. Ihr seid hier fertig. Haut euch aufs Ohr. Bestimmt selbst eure Wachen. Wenn ich das Schiff einmal unbeaufsichtigt erlebe, setzts was."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 11.10.2011, 17:22


    Schließlich erreichte auch Emily das Schiff wieder. Sie war immer noch ziemlich betrunken und sehr zufrieden. Mit einem glücklichen Grinsen wankte sie über die Planke und trat auf das Schiff.
    Die Anderen waren schon zum großen Teil hier und befassten sich bereits mit den nervigen, aber nötigen Tätigkeiten. Aber solange sie jetzt nicht damit belästigt wurde...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 11.10.2011, 17:56


    Saalim nickte Hendrik zu, begab sich allerdings zuerst noch in den hinteren Teil der Lagerhalle, wo die Fracht, die er vor einigen Tagen erhalten hatte lagerte. Er zählte sie durch, alle bis auf eine Kiste Traumkraut waren noch da, eine weitere Kiste mit den getrockneten Blättern und eine Kiste mit Pilzen würde er mitnehmen. Hendrik hielt nie lange ohne seinen Stoff durch, den Rest würde er dann an Hurentod abgeben. Sein Kollege sammelte den Stoff überall in der Zacke, um sein Schiff für den großen Coup, den er plante beladen zu können. Der Marktpreis war gut, da die Seemächte in letzter Zeit viele der Drogenschmuggler aufgegriffen hatten. Die Ware dürfte ihm also ein hübsches Sümmchen einbringen, genug jedenfalls um nicht in Geldsorgen zu kommen, während er seinem Geschäft nicht nachgehen konnte. Der Shumalaner lächelte zufrieden, während er den Raum wieder durchquerte und sich auf der Bettkante niederlies. Sollte Hurentod sein Ding wirklich durchziehen würde er reich sein, ging ihm gerade durch den Kopf. Eine Sache hatte er bisher überhaupt nicht einkalkuliert, nämlich dass Thurm nach Forvells Entführung eines ganzen,verdammten Kriegsschiffes besonders in Alarmbereitschaft sein würde. Ein Erfolgreicher Traumgrasschmuggl konnte so auf einen Schlag mehr Umsatz bedeuten, als sonst ein ganzes Jahr.Natürlich war auch das Risiko entsprechend, doch trotzdem... wenn er sich nicht an Hendrik Gerhart würde halten wollen, würde er eventuell sogar auf Gabriel "Hurentod"s Kahn anheuern. Nur vielleicht, je nachdem wie er das Risiko einschätzen würde, anchdem er den Kahn gesehen hatte. Einerlei, die Wahl war ohnehin bereits getroffen.
    Der Schmuggler zog seine Bukaniersstiefel aus, wobei er einen kurzen Blick auf das im inneren verborgene Messer warf. Er würde morgen seine Ausrüstung noch überprüfen müssen. Solange er sich in der Zacke befand verlies er sich eher auf sein Können im Messerkampf, als auf Säbel und Pistole, wenn es zum Härtesten kam. Die Weste landete auf dem Stuhl, rutschte aber halb wieder herunter. Auf der breiten Brust des Schwarzen waren einige lange Narben zu sehen, Zeugnisse früherer Kämpfe, eine verlief fasst vom Bauch bis zur Schulter, der Hieb eines Marinesoldaten, der ihn beinahe getötet hätte, bevor Saalims Kumpane ihn hinterrücks nieder geschossen hatte.
    Unter dem Bett holte er eine Kiste hervor, ein häßliches Ding, in der in Öltuch eingeschlagen ein stark an eine Machete erinnerndes Schwert und eine Steinschlosspistole nebst Pulver und Kugeln lagerten. Das Öltuch landete neben ihm auf dem Bett, dann begann der Shumalaner mit einem Wetzstein die Klinge entlang zu fahren. Das Schaben, dass Stein auf Metal verursachte war für ihn beruhigender als alle anderen Geräusche und die Routine der Klingenpflege half ihm sich zu entspannen. Nach getaner Arbeit wickelte er die Klinge wieder ein und legte sich ebenfalls zur Ruhe.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 12.10.2011, 00:17


    Phillip zuckte zusammen, als Mao das Wort ergriff. Er war so in seine Arbeit und die Erklärung von Yonja vertieft gewesen, dass er die Ankunft des ersten Maats überhaupt nicht mitbekommen hatte. Schnell stand er auf und trat in den Gang hinaus.
    "Ja, Sir." meinte er, als Mao ihnen die letzten Anweisungen für die Nacht gab. Nechdem sich die Tür geschlossen hatte, sah er zu dem Nirini Jita.
    "Sollen wir beide eine Schicht zusammen machen?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 12.10.2011, 00:28


    Niemals hätte Manuel auf die Planken gekotzt - nicht aus Zurückhaltung, sondern weil er selbst wenn der Alkoholgehalt in seinen Adern langsam das Blut verdrängte noch genug Selbstkontrolle hatte um seinen Mageninhalt bei sich zu behalten. Er soff schon zu lange um sich davon umhauen zu lassen.
    Auch die Laune des Kapitäns war keine wirkliche Neuerung; murrend verzog sich Manuel um die Ecke nach unten, ohne Forvell zu widersprechen. Vielleicht wurde es doch Zeit, sich in die Hängematte zu verkriechen; jedenfalls würde dieser Abend kaum noch etwas bringen, solange Emily nicht kam. Und am nächsten Morgen - wer wusste schon, ob sie nicht direkt auslaufen und Blutauge jagen würden, wenn Forvell wusste wo er war!
    Was die Wache anging war er flexibel. Nicht, dass er in seinem Zustand die beste Wache aller Zeiten gewesen wäre, aber gut genug für die Zacke allemal. Sie lagen ja nicht vor der thurmischen Küste vor Anker, wo ständig ein Patroullienboot vorbeikommen konnte. Wann hing nur davon ab wann - und ob - ihn jemand für eine Wache wecken würde. Viele würden sich wohl eher zwei Wachen aufhalsen als das zu tun; auch Manuel war als Choleriker bekannt.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 13.10.2011, 00:25


    Yango nickte und kümmerte sich um das Feuer und um den eintopf. Den Fächer konnte er allerdings bereits nach kurzer zeit wieder zur seite legen, da das Feuer nach kurzer zeit kräftig genug loderte und vorerst nicht einfach so ausgehen würde. Yango konnte die zeit also nutzen um dem eintopf zu schauen. Nicht gerade die spannensten aufgaben aber er beschwerte sich nicht. etwas verwundert blickte er Orisha nach, als diese sich zum umziehen zurückzog, machte sich danach jedoch keine weiteren gedanken darüber und achtete wieder auf seine aufgabe.
    Als Orisha zurück kam nickte Yango. "Ja ist er, das Feuer entwickelt gerade sehr schön hitze."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 13.10.2011, 10:04


    Der scharfe Knall einer Tür verkündetete jedem, der sich gerade unter Deck aufhielt, dass Jeanny es in ihre Kajüte geschafft hatte ohne doch noch jemanden umzubringen. Stattdessen musste jetzt eben das Türschloss unter ihrem Groll leiden. Wenn es etwas gab, was Jeanny Forvell nicht war, dann war es ausgeglichen. Sie konnte sich nicht so einfach beruhigen. Das lag einfach nicht in ihrer Art. Sie würde den Zorn solange offen mit sich herum tragen bis sie sich abreagiert hatte. Ohne auch nur die Stiefel auszuziehen warf sie sich auf ihr Bett und spreizte sämtliche Gliedmaßen ab. Das lange, rote Haar bildete auf den weißen Daunen eine Korona um ihren Kopf. Mit hasserfülltem Blick starrte sie zur niedrigen, hölzernen Decke über sich. Doch sie machte keine Anstalten einzuschlafen. Sie dachte nach. Und wer sie kannte, der würde wissen, dass sie das noch bis lange in die Nacht tun würde...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 13.10.2011, 17:01


    Die Priesterin kam hinter ihrem Vorhang wieder hervor und trat selbst an den Topf, nahm Yango jedoch nicht den Löffel weg, wozu auch, der Kerl tat seine Aufgabe überraschend gut, auch wenn umrühren keine große Aufgabe darstellen sollte. "Stell den Topf weiter vom Feuer weg." meinte sie und holte Schüsseln und Löffel sowie eine Kelle aus den Schränken.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 13.10.2011, 22:06


    Marhjen war mit ihrer Waffeninspektion noch nicht fertig, als Manuel auf Deck herumtorkelte und Forvell wie eine Furie in ihre Kajüte raste. Das Knallen der Tür liess sogar die hartgesottene Kopfgeldjägerin zusammenzucken. Forvell war wirklich ein Biest, in dieser Hinsicht lügten die Gerüchte leider nicht. Manuel bedachte sie nur mit einem verächtlichen Blick. Sie trank auch gerne einen über den Durst doch sich so fallen lassen, das war unter ihrer Würde.
    Als nächstes torkelte dann auch noch die Schiffsnutte heran. Die schien heute ihren Spass gehabt zu haben. Wahrscheinlich hatte sie sich von einem halben Lokal ficken lassen, um ein paar Drinks spendiert zu bekommen. Naja, sollte sie doch, wenn sie dann mit einem Balg niederkam, würde Forvell die Hure vielleicht von Bord schmeissen. Sie war jetzt schon so wertvoll wie ein Kessel voller Blut. Man konnte ihn auf den Gegner schütten, aber viel half das nicht. Die Schlampe war nicht mehr als ein Fleischschild.
    "Ich mache die erste Wache", sate sie, ohne von ihrer Tätigkeit aufzublicken. Nicht das sie schon wieder einen der mittleren Schichten aufgedrückt bekam, wenn Mao ihnen die Wahl schon freistellte. Ein Drittel der Mannschaft war sowieso schon halb im Koma oder halb von Wut zerfressen, da konnte sie auch gleich zuschlagen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 16.10.2011, 16:46


    Yango nickte und nahm den Topf ein wenig vom Feuer. Mit den paar zugesetzten zutaten von Orisha roch der aufgewärmte Eintopf recht gut.. zumindest für eine einfache schiffsmahleit.
    Nachdem die Priesterin Schüsseln und eine Schöpfkelle gebracht hatte nahm Yango den eintopf ganz vom Feuer und schöpfte für sie beide eine gute Portion vom Eintopf.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 16.10.2011, 17:42


    Mit einem Nicken nahm Orisha die Schüssel entgegen und löffelte den Eintopf nach und nach heraus. Das warme Essen ließ eine wohlige Wärme vom Bauch aus ausstrahlen und mit der Wärme kam auch die Müdigkeit. "Wenn du nicht die ganze Nacht hier bleiben willst sag denen die noch gerade stehen können es gibt etwas zu essen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 16.10.2011, 17:56


    Yango löffelte ebenfalls das essen in sich hinein. "Keine sorge die kommen schon wenn ihre mägen knurren..." Er hatte seine Portion recht schnell vertilgt, wollte aber nicht einfach weglaufen, also wartete er auf Orisha. "Sag mal... du bist doch eine Voodoo-Priesterin oder?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 16.10.2011, 18:02


    Mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte sie den jungen Mann ihr gegenüber. Was für eine seltsame Frage. Einen Moment lang überlegte sie Yango ein wenig an der Nase herum zu führen, doch irgendwas sagte ihr es wäre nicht die passende Zeit dazu. "Ja, bin ich." sie schob sich den gut gefüllten Löffel wieder in den Mund, kaute ein wenig ehe sie schluckte, "Aber keine Angst, das Essen ist nicht vergiftet."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 16.10.2011, 19:04


    Yango musste grinsen. "in der richtung habe ich das auch nicht gemeint... ausserdem hättest du vermutlich keinen nutzen mich zu vergiften." Demonstrativ nahm er ebenfalls einen gut gefüllten Löffel. "Nein, aber icch habe nur noch nie mit einem Voodoo-Priester gesprochen... und ich hab schon so viele gerüchte und halbwarheiten gehört... doch im prinzip weis ich nicht was ein Voodoo-Priester ist und was sie können."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 16.10.2011, 19:05


    Als Yonja nicht antwortete, drehte sich Phillip zu Marhjen um und nickte kurz.
    "Ist in Ordnung, die übrigen Schichten werd ich mit den anderen ausmachen."
    Mit diesen Worten wandte er sich um und ging mit den Nirini Jita in die Kombüse, in der Yango und Orisha saßen und Eintopf aßen.
    "Hey, Leute. Mao hat gemeint, wir dürfen die Wachschichten selbst verteilen, daher wollt ich fragen, ob einer von euch die zweite oder die dritte übernehmen will."
    Er warf einen kurzen Blick auf den Topf und überlegte, ob er ne Schüssel essen sollte, aber er hatte keine richtig Lust dazu und so blieb er einfach am Eingang stehen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 16.10.2011, 19:25


    "Die meisten Gerüchte werden falsch sein, doch das ein oder andere mag stimmen." setzte Orisha gerade an als Yonja in die Kombüse trat. Die Priesterin antwortete einfach gar nicht, solang es sich vermeiden ließ würde sie lieber keine Wache halten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 16.10.2011, 19:39


    Yango nickte. "Das habe ich vermutet, darum habe ich dich gefragt ob du eine Voodoo-Priesterin bist. Darum wollte ich dich frage, wenn ich schon direkt an der quelle informationen holen kann."
    Als Yonja die Kombüse betrat und nach der Wache fragte schüttelte Yango den Kopf. "Nein danke heute nicht, ich habe während der fahrt hier her jede nacht Wache geschoben, ich brauche eine Pause."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 16.10.2011, 22:07


    Es dauerte seine Zeit, bis Manuel einschlief, trotz des langen Tages. Der Alkohol hielt ihn, entgegen gegenteiliger Annahmen, eher wach als dass er ihn einschläferte. Ganz davon abgesehen dass er viel zu aufgekratzt war. Sie waren wiede rauf der Zacke! Dem Piratenparadies schlechthin; zu dumm, dass sie wohl bald wieder abreisen würde. Es sei denn, Blutauge wäre auch hier. Dann ... Eine Kugel ... Ein Messer im Dunklen ... Manuel würde sich gerne darum kümmern dem Typen das Leben abzukürzen. Aber das würde Forvell wohl selber machen wollen. Vielleicht würde für ihn der Bootsmann oder der Zahlmeister abfallen. In einem dunklen Keller ... Mit ein paar Messern ... Mit einem Lächeln auf den Luippen schlief Manuel ein.
    Aber es war kein besonders nettes Lächeln.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 16.10.2011, 22:13


    Immer noch höchst besoffen lag Emily in ihrer Hängematte. Sie fühlte sich schwer wie Blei und alles andere als gut. Ihr Schädel fühlte sich an, als würde er zerbersten. Sie sehnte sich nur nach Ruhe und Frieden. Keine Raufereien mit Mahrrje oder Ärger mit Mao.
    Und langsam glitt die Blonde in einen ruhigen Schlaf über.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 16.10.2011, 22:21


    Phillip wartete noch einige Zeit, bevor er kurz nickte.
    "Gut, dann werden Yonja und ich die Wachen übernehmen. Gute Nacht euch beiden."
    Er drehte sich um und ging in Richtung Schlafplatz.
    "Yonja, ich werd die zweite Wache nehmen, wenn du nichts dagegen hast." meinte er, kurz bevor er in eine der Hängematten kletterte und schnell in einen traumosen Schlaf versank.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 17.10.2011, 20:05


    Yonja hatte gar nicht erst etwas zu der Frage des Shumalanen gesagt, eigentlich war es schon beinahe selbstverständlich, dass sie zusammen ihre Wache schoben, hatten sie auch während der Anreise hierher fast immer gemacht. Aber in die Kombüse, oder auch das Heim der seltsamen Hexe, folgt er Philip dennoch. Ein Blick auf den Kessel verriet ihm, dass es wieder nur langweiligen Eintopf gab, und auch wenn dieser echt sättigend war, nach einer Woche sehmiger Brühe hatte er eher Lust auf ein ordentliches Stück Fleisch. Sollten sie demnächst ihre Heuer bekommen können, er würde erst ein mal eine Taverne aufsuchen. Aber egal, den Abend hatte er sowieso keinen Hunger, also folgt er erneut dem anderen Schiffsjungen, und machte es sich in einer saubereren Atmosphäre gemütlich als sie vorher gewesen war. Zum Glück hatte er hier mal sauber gemacht, war ja kaum mehr auszuhalten gewesen. Aber er übertrieb, er war schlimmere Gerüche gewohnt. Wenn Forvell erst mal wieder eine richtige Crew zusammenbekam, DANN würde es in den Quartieren stinken. Das jetzt war ja nur ein bisschen kalter Schweiß gewesen. „Aye, ich werde wach sein...“ murmelte er, während er ebenso im Reich der Träume versank.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 17.10.2011, 21:02


    Es dauerte nicht lange und die Kombüse war wieder ein Ort der Zweisamkeit. "Ich werde schlafen gehen." meinte Orisha nachdem sie ihren Eintopf gegessen hatte. Die Schüssel landete klappernd im Waschtrog. Einen Teufel würde sie tun und noch heute Abend das Geschirr wieder zu waschen. Über die Schulter musterte sie Yango, hatte schon eine Hand an ihrem Vorhang. "Bleib hier und leiste mir die Nacht Gesellschaft, oder schlaf alleine."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 17.10.2011, 23:11


    Yango blickte etwas überrascht zu Orisha, er hatte nicht erwartet ein solches angebot zu erhalten. Er erhob sich und lies sein Geschirr ebenfalls in den Waschtrog wandern. "Ich wüsste nicht warum ich eine leere Hängematte bevorzugen sollte." ohne besondere hektik folgte er der VooDoo-Priesterin.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 18.10.2011, 16:16


    Der Mann war weder sonderlich groß noch sonderlich kräftig und auch die Art, wie er sich den Piers näherte war wenig beeindruckend. In der Tat wirkte er eher gehetzt, ängstlich gar, als erfüllte ihn die Aufgabe, die er auszuführen hatten mit Widerwillen und Furcht zugleich. Geduckt trippelte er mit eiligen Schritten das Kai entlang, doch es war nicht die Art von Gang, mit der sich jemand fortbewegte, der nicht gesehen werden wollte. Er suchte nicht die Schatten und er war auch nicht wirklich leise. Vielmehr wirkte er wie ein Mann, der etwas suchte, was er eigentlich gar nicht finden wollte.
    Schließlich schien er sein Ziel erreicht zu haben, denn er bog auf eines der Piers ein und hielt auf jenes Schiff zu, das erst am frühen Abend hier angelegt hatte. Die Albatross. Eine thurmische Galeasse, doch der Mann wusste ganz genau, unter welcher Flagge sie nun segelte. Zögernd blieb er am Fuß der Planke, die als Gangway aufgelegt worden war stehen und spähte an Deck. Eine massige Gestalt war dort oben als Schemen zu erkennen. Ein Wächter!
    "He, du!", rief der Mann halblaut, zaghaft und dann, als die Gestalt sich nicht rührte, ein wenig lauter, "He! Du!" Aus einer Innentasche seines Mantels zog er einen sauber versiegelten Brief hervor, der im fahlen Mondlicht deutlich zu sehen war. "Ich habe eine Nachricht für deinen Kapitän!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 19.10.2011, 22:35


    Marhjen hielt noch Wache, als einzige war sie momentan auf dem Deck des Schiffes und so war auch sie die Person, die den Neuankömmling entdeckte. Die Hünin runzelte die Stirn. Natürlich war es nicht ungewöhnlich, dass sich noch Leute am Hafen herumtrieben, das war schliesslich ein Piratennest. Eine Botschaft von jemand freundlich gesinntem liess man allerdings eher am Tag überbringen. Also war das hier gerade etwas geheimes oder eine Drohung. Vielleicht von Blutauge oder einem anderen Piraten, der Forvells momentan schwache Lage ausnutzen wollte. Jedenfalls musste sie vorsichtig sein, auch wenn der Mann nicht wie ein wirklicher Gegner aussah.
    Mit ihrer Bordaxt in der Hand un einer Pistole am Gürtel trat Marhjen an die Reling neben der Planke und starrte den Mann an.
    "Und wer genau sendet mitten in der Nacht eine Nachricht. Um was geht's überhaupt", knurrte sie ihn an. Eigentlich hatte sie mit einer ruhigen Nachtschicht gerechnet und nun tauchte der Kerl mit seinem Siegelbrief auf. "Los, spuck's aus!



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 20.10.2011, 14:40


    Es behagte dem Mann überhaupt nicht, auf so viel Misstrauen zu stoßen. Er hatte ohnehin wenig Lust, sich zu so später Stunde am Hafen herum zu treiben während jeder halbwegs rechtschaffene Mann - nicht, dass es von denen in der Zacke viele gegeben hätte! - sich einen Platz am Kamin suchte und die Decke über den Kopf zog. Er wollte diesen Brief los werden und es dann ebenso halten. Sich nun mit einer Riesin von Frau - dass sie eine Frau war erkannte er erst als sie an die Reling trat, zuvor hatte er sie ihrer Größe wegen für einen Mann gehalten - zu streiten war das Letzte, was er vor hatte.
    "Ich will einfach nur diesen Brief abgeben. An Kapitän Forvell und an niemanden sonst", erwiderte er und es lag dabei etwas Flehendes, Winselndes in seinem Tonfall, "Ich will auch nur wieder irgendwo in ein warmes Bett. Also geh schon und hole deinen Kapitän! Wer mich schickt geht einzig sie etwas an!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 20.10.2011, 17:19


    "Glaub mir, du willst nicht, dass ich Forvell hole. Und ich will es auch nicht. Gib einfach mir den Brief, ich werde ihn ihr dann morgen geben", knurrte Marhjen missmutig auf die Forderung des Unbekannten. Nicht nur, dass er mitten in der Nacht auftauchte, er verlangte - obwohl er dabei ein wenig winselte, aber seine Worte waren unmissverständlich eine Forderung - von ihr, dass sie mitten in der Nacht Forvell aus ihrer Kabine holte, nachdem die Frau mit einem gewaltigen Wutanfall und knallenden Türen darin verschwunden war. Sie war vielleicht eine Kämpferin und fürchtete Forvell auch nicht, aber lebensmüde war sie nicht! Forvell war in ihrem momentanen Zustand jedenfall eine Gefahr für jeden, der ihr zu nahe kam.
    "Ausserdem werde ich dich sowieso nicht aufs Schiff lassen und Forvell ist wohl nicht in der Stimmung, davon runterzukommen. Höchstens um einem Kerl, der nachts am Hafen herumschleicht, die Eier abzureissen und ihm eine Kugel in den Kopf zu jagen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 20.10.2011, 17:51


    "In welcher Stimmung ich bin ist wohl immer noch meine Sache", erklang eine Stimme aus den Schatten am Heck des Schiffes und einen Augenblick später löste Jeanny sich aus eben jenen. Sie hatte keinen Schlaf finden können. Natürlich nicht! Sie konnte nie Schlaf finden, wenn sie aufgewühlt war. Und die Sache mit Blutauge hatte sie verdammt aufgewühlt. Die wilde, loderne Wut war in den einsamen Stunden in ihrer Kajüte zurück gegangen, doch zu behaupten, dass sie sich beruhigt hatte wäre vermessen gewesen. Die heiße Wut war kaltem Groll gewichen und alles an ihr - die Haltung, der Klang der Stimme, der Blick - strahlten Gefahr aus als sie auf die Reling zu schritt. Jeder Schritt ihrer Stiefel rief ein scharfes Klacken auf dem Holz hervor.
    "Gib mir den Brief und verpiss dich!", wies sie den Mann an und riss diesem das Schriftstück aus der Hand ehe er auch nur Gelegenheit hatte zu reagieren. Grußlos wandte sie sich sogleich wieder ab und der Bote nutzte die Gelegenheit, die Flucht zu ergreifen. Sein Auftrag war erledigt und er war heilfroh, es doch noch glimpflich über die Bühne gebracht zu haben.
    Unterdessen war Jeanny ohne Marhjen weiter zu beachten in den Schein einer der Hecklaternen getreten und hatte das Siegel des Briefs erbrochen. Es hatte ein ihr unbekanntes Symbol gezeigt und so flog ihr Blick sofort ans Ende des Pergamentblatts, suchte nach der Unterschrift. Und diese gefiel ihr nicht. Fulman! Sie hatte dem Hornochsen eigentlich klar gemacht, dass er sich von ihr fern halten sollte. Was konnte er nun von ihr wollen? Ihre Lippen wurden schmaler und schmaler während sie die Zeilen las. Nach einer Weile ließ sie den Brief sinken, faltete ihn mit tauben Händen zusammen und ließ ihn in ihrem Hemd verschwinden. Ihr Kopf wandte sich langsam zu Marhjen um.
    "Geh und wecke die nächste Wachschicht. Dann leg dich selber hin", befahl sie und ihr Ton machte klar, dass sie weder Widerworte noch eine Nachfrage bezüglich des Briefs akzeptieren würde. Sie selbst hingegen machte keinerlei Anstalten, wieder zurück in ihre Kajüte zu gehen. Neben dem Steuer ließ sie sich auf das Holz nieder und lehnte den Kopf gegen das massive Rad. Sie konnte jetzt nicht schlafen. Sie musste nachdenken.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 20.10.2011, 19:19


    Am nächsten morgen war Yango schon relativ früh wach, hatte es aber keineswegs eilig aufzustehen. Schlieslich hatte sich Orisha eng an ihn geschmiegt und schlief noch, da würde er natürlich den Teufel tun und die VooDoo-Priesterin wecken, statdessen genoss er einfach ihre nähe und lies sich den vergangenen abend nochmals durch den Kopf gehen.Dabei streichelte er zärtlich den Körper der exotischen schönheit, den er gestern bereits, allerdings nicht nur mit den Händen, erkundet hatte.
    Orisha hatte ihn ziemlich überrascht. Yango hatte die Priesterin bisher eher ruhig und zurückhaltend erlebt, jedoch hatte er schnell gemerkt das unter der ruhigen und zurückhaltenden art eine Frau steckte die genau wusste was sie wollte und durchaus auch mal die führungsrolle übernehmen konnte. Allerdings hatte er das nicht als Negativ empfunden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 20.10.2011, 21:42


    Emily war am Morgen aufgewacht und aufgestanden, sie hatte einfach kein Interesse mehr daran, weiterzupennen. So spazierte sie im Schiff umher und prüfte, ob alles in Ordnung war. Jeanny würde bestimmt nicht begeistert sein, wenn etwas mit ihrem Schiff nicht stimmte und das wollte Emily nun nicht wirklich provozieren. Die Kapitänin war die Einzige der Crew, die sie respektierte und bei einem Mann als Käpt'n wäre sie längst über alle Berge gewesen. Und sonst war außer den ganzen Kerlen nur noch Orisha, die Emily mit ihrem faulen Zauber nicht ganz geheuer war und Gorilla-Weib, die man nun wirklich kaum mehr als 'Frau' bezeichnen konnte, an Bord.
    Gedankenverloren stand die Blonde schließlich an Deck und beobachtete das rauschende Meer. Es hatte etwas Beruhigendes an sich und das war neben dem ganzen Töten und dem Sex eine willkommene Abwechslung.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 21.10.2011, 15:20


    Die ersten Strahlen der durch den Morgennebel dringenden Sonne und die harten Schritte von Stiefeln auf den Planken der Albatross rissen Jeanny aus dem Schlaf. Sie fühlte sich schrecklich. Ihr Kopf brummte als sie ihn hob und mit klebrigen Augenlidern blinzelte, aber viel schlimmer waren die Schmerzen in Armen, Beinen, Rücken. Woher sie stammten war nicht schwer zu erkennen. Anstatt in ihrem weichen Bett hatte sie auf den harten Bohlen hinter dem Steuer geschlafen, übermannt von der Müdigkeit während dem langen, fruchtlosen Grübeln. Sie hatte sich gründlich verlegen und brauchte jetzt dringend jemanden, der ihr den Nacken durchknetete. Der schlimmste Schmerz aber saß tiefer. Er war nicht körperlicher Natur. Sie fühlte den Brief, den sie unter ihrem Hemd trug. Den Brief, den dieses fette, feige Schwein Fulman ihr gestern Nacht hatte zu kommen lassen. Er musste geahnt haben, dass sie es früher oder später heraus finden würde. Und dass sie heraus finden würde, dass er davon gewusst hatte. Und was sie dann mit ihm tun würde. Also hatte er ihr doch noch mitgeteilt, was er ihr bei ihrem abendlichen, wenig freundschaftlichen Gespräch verschwiegen hatte. Die angenehmere Lösung für ihn. Für sie hingegen hieß es lediglich, dass sie sich einen Marsch durch den Dschungel sparen konnte. Dafür stand sie nun schon einen Tag früher mit leeren Händen da. Und wusste nicht, was sie tun sollte.
    Mühsam setzte Jeanny sich auf, begann träge die verkrampften Unterschenkel zu massieren. Aber um auf die Beine zu kommen, dazu fehlte ihr noch die Kraft.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 21.10.2011, 18:13


    Phillip nickte Emily etwas müde zu, als sie an Deck kam. Nachdem Marhjen ihn geweckt hatte, damit er die zweite Schicht übernehmen konnte, war er an Deck gegangen um dort aufzupassen. Die schlafende Forvell wagte er nicht zu wecken, er wollte sich ja keine Kugel oder ähnliches einfangen. Am Ende seine Schicht hatte er sich noch wach gefühlt, weshalb er Yonja schlafen lies und weiterhin auf dem Deck blieb. Während er eine weitere Runde über das Deck machte und die Sonnenstrahlen genoss, bemerkte er, dass Forvell aufgewacht war. Schnell ging er auf sie zu und kniete sich neben sie.
    "Kann ich euch irgendwie helfen, Kapitän?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 21.10.2011, 18:20


    Manuel hatte keinen Kater. Nur ein leichtes, schwammiges Gefühl in sienem Kopf sagte ihm, dass er den letzten Abend mit sehr viel Alkohol verbracht haben musste. Es dauerte eine Weile bis er in dem Zustand wieder aus der Hängematte kriechen konnte, aber schließlich gelang es ihm doch, sogar ohne vor allen anderen im Mannschaftsraum auf die Fresse zu fallen. Zum Glück hatte ihn niemand für eine Wachschicht gemeldet - zum Glück für ihn und denjenigen, der sonst wahrscheinlich mit ein paar Hieben ins Bett gegangen wäre.
    Nach etwa einer halben Minute Erholung an die Wand gelehnt kam auch Manuel an Deck; bis jetzt gab es weder Kurs noch Kommandos, also würde es wohl noch ein bisschen Ruhe geben, bis er wieder an die Arbeit musste. Aber nach oben würde er irgendwann müssen, um die Segel zu setzen, warum also nicht gleich? Auf einer Rah zu sitzen war ganz lustig, vor allem, wenn man in eine Stadt hineinschauen konnte. Geschickt begann er aufzuentern, langsam genug um bei einem Widerspruch von unten nicht wieder ganz hinunterturnen zu müssen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 21.10.2011, 20:48


    Vermutlich erfrischter als alle anderen schälte sich auch Mao aus dem Bett. Richtig wach fühlte er sich allerdings erst als er zur Schüssel mit dem Wasser gestapft war und sich mit ein wenig davon das Gesicht gewaschen hatte. Wenig später stand der erste Maat mit Hose und Speer bewaffnet auf dem Deck der Albatross. Der Käpt'n war beim Steuerruder, also gesellte sich Mao zu ihr. Vielleicht hatte sie ja schon eine Route oder anderweitige Befehle, die ausgeführt werden mussten?



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 21.10.2011, 20:51


    Ruckartig schnellte Jeannys Kopf in den Nacken um Phillip mit stechendem Blick anzusehen, eine Geste, die sie augenblicklich bereute. Einerseits, weil ihr Blick im Moment bestenfalls verschlafen statt stechend sein musste, andererseits wegen des höllischen Schmerzes, der sich dabei durch ihre verkrampften Halsmuskeln brannte. Doch sie verzog nicht das Gesicht. Sie würde das Gesicht nicht verlieren.
    "Kannst du mir eine Truhe voller Goldstücke besorgen? Oder eine Mannschaft, die mir auch dann loyal ist, wenn ich ihnen ihre Heuer auf unbestimmte Zeit nicht auszahlen kann?" Ihre Stimme troff vor Hohn. Wie konnte dieser kleine Junge nur meinen, dass er ihr helfen konnte? Er ahnte ja nichts von ihren Problemen! "Nein? Dann könntest du mir zumindest den Nacken massieren. Und irgendeinem dieser Trottel sagen, er soll mir einen Stuhl an Deck bringen..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 21.10.2011, 21:23


    Es dauerte noch ein wenig bis auch Orisha die Augen aufschlug. Die Nacht hatte ihr gefallen. War eine sehr nette Abwechslung gewesen. Nur einen Moment noch genoss sie die Wärme unter der Decke, dann aber stemmte die Priesterin sich auf und schwang sich aus der Hängematte. Sie konnte schon die Stiefel auf Deck hören, höchste Zeit das Essen zu machen.
    Das Kleid lag noch auf dem Boden, schnell war es wieder angezogen. "Ich gebe zu, es war gut." Die Priesterin lächelte Yango leicht an, doch schnell verflog das Lächeln wieder, "Doch glaub nicht all zu bald wieder hier zu schlafen, zieh dich an und dann raus hier!" Es war eine klare Ansage, doch weniger hart gesagt als gemeint.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Brokknar - 21.10.2011, 23:05


    Herzhaft gähnend streckte sich Yonja, während er noch mit einem Bein aus der Hängematte baumelte. Eine angenehme Nacht, er hatte echt gut geträumt, so ausgeschlafen war er lange nicht mehr. Er rieb sich kurz den Schlaf aus den Augen, bevor er sich wach genug fühlte um sich endlich aufzurichten. Müde blickte er sich in dem schummrigen Quartier um, bevor ihm einfiel, dass er doch eigentlich eine Wache hätte übernehmen sollen... war er da gewesen und konnte sich nicht erinnern? Ne, unwahrscheinlich, vermutlich wurde er einfach nicht, oder nicht vehement genug geweckt. Er lies sich aus der Hängematte auf den Boden fallen, und schnappte sich einen Eimer, den er normalerweise zum Putzen verwendete. Noch ein wenig schlaftrunken an Deck schlurfend holte er sich ein wenig Wasser, und wusch sich provisorisch übers Gesicht, nicht zuletzt um die letzte Müdigkeit abzuschütteln. Er richtete sich schließlich wieder auf und wischte letzte Reste vom Wasser aus seinem Gesicht. War recht angenehm am Morgen. Den Eimer lies er stehen, falls vielleicht noch jemand anders ein wenig Katzenwäsche betreiben wollte, und sah sich an Deck um. War noch nicht all zu viel los. Während er sich so die Szenerie anguckte merkte er jedoch wie sehr sein Margen grummelte. Verdammt, hätte er am Abend doch nur was gegessen! Essen bekam man nicht jeden Tag, verschmähen sollte man es eigentlich nie. Na ja, vielleicht war ja noch etwas übrig geblieben... Ohne Eile schlenderte er zurück in das innere des Schiffes und machte sich auf den Weg zur Kombüse, die Hexe würde es hoffentlich schon nicht stören, wenn er mal dort auftauchte, im Raum wo sie speisten an sich hatte er schließlich schon ein ums andre mal geputzt und daher vielleicht sogar einen Grund hier zu sein. Er schob sich in den Raum, und sah auf den ersten Blick niemanden, hörte aber direkt nebenan Geräusche, weshalb er vermutete, dass die Hexe grad erst aufgestanden war... also kein Essen, zumindest nicht so schnell. Er betrat dennoch den Raum, und guckte nach dem Kessel der gestern dort gestanden hatte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 21.10.2011, 23:11


    + 400


    Nachdem Marhjen die zweite Wachschicht aus den Hängematten geholt hatte, hatte sie sich in ihre eigene gelegt. Während sie versucht einzuschlafen, dachte sie über die Begebenheit mit dem Boten und Forvell nach. Sie glaubte nicht, dass Forvell sich an ihren Worten stören würde, aber die Nachricht schien ihre Wut noch gesteigert zu haben. Hoffentlich verrauchte dieser Zorn über nach, sonst würde es noch Ärger geben. Nicht, dass sie Angst vor Forvell hatte, aber die Kapitänin war, neben Mao, die einzige auf diesem Schiff, der sie Respekt entgegenbrachte. Überhaupt einer der wenigen Menschen, die es geschafft hatten, sich Marhjens Respekt in den ersten Minuten zu verdienen. Sie urteilte Menschen schnell ab und war dann nur noch schwer von dieser Meinung wegzubekommen, aber meistens hatte sie auch Recht. Dieser Yango hatte ihr zuerst zwar gefallen, doch scheinbar hatte er keine Ahnung von nichts. Wahrscheinlich ballerte ihm demnächst jemand sein Hirn aus dem Schädel, weil er mit seinem überdimensionierten 'Mächtiger-Krieger-Schwert' auf die Nase knallte, weil er auf offener See über die eigenen Füsse stolperte. Aber Forvell, Forvell war ein anderes Kaliber, skrupellos bis ins Mark, kombiniert mit einem etwas zu grossen Selbstbewusstsein. Solche Menschen sollte man respektieren.
    Die Hünin drehte sich auf die Seite und fiel in einen tiefen Schlaf, in ihren Überlegungen unterbrochen.

    Am nächsten Morgen schälte sie sich als eine der letzten aus dem Tuch und verliess die Kajüte, um auf Deck zu gehen. Forvell fauchte gerade einen ihrer Schiffsjungen an, einen Shumalaner. Scheinbar hatte sich ihre Laune doch nicht besonders gebessert. Besser noch ein wenig auf Distanz bleiben. Sobald sie wieder in etwas besserer Stimmung war, konnte Marhjen die Frau dann nach dem Brief fragen. Heute würden sie wahrscheinlich aufbrechen, um die Goldreserven der Piraten auszubuddeln. Wenn Forvell erst mal die Münzen in den Fingern hielt, würde sie sich schon etwas beruhigen, dann konnte Marhjen ihre Neugier befriedigen.
    Sie stand etwas unschlüssig herum. Was jetzt? Die Hexe in der Kombüse ein Frühstück machen lassen? Etwas aufs Meer hinaus schauen oder in die Stadt gehen? Die Kopfgeldjägerin liess ihren Blick über die auf Deck Anwesenden schweifen. Neben Forvell und dem Jungen waren noch Mao und die blonde Hure, samt Freier, der auf der Rah herumturnte an Deck. Mao war wohl der einzige, mit dem sie reden konnte oder wollte. Sie gesellte sich zu dem schwarzen Riesen.
    "Weisst du schon, was der Käpt’n heute plant? Gehen wir auf Schatzsuche?", fragte sie ihn.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 22.10.2011, 10:45


    "Es wird keine Schatzsuche geben!", antwortete Jeanny an Maos statt, noch ehe der schwarze Hüne den Mund öffnen konnte. Unverkennbare Bitterkeit lag in ihrer Stimme und fast schien es, als bereitete es ihr Mühe, Phillip, der ihr am nächsten stand, nicht augenblicklich nieder zu schießen. Doch zum Glück für diesen galt ihre Aufmerksamkeit in diesem Augenblick ihrem ersten Maat und der nicht weniger kräftig gewachsenen Thurmerin. "Ich habe gestern Nacht einen Brief von unserem guten Freund Fulman erhalten...", erklärte sie und zog das Schriftstück aus ihrem Hemd, hielt es Mao hin, "Wie es aussieht hat das feige Schwein bei unserem gestrigen Besuch vergessen zu erwähnen, dass Blutauge ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert hat während er sich mein Gold aus dem Keller der 'Möwe' geholt hat. Unserem Gold. Hat erzählt, dass er sich noch mehr davon krallen wird, dass er weiß, wo ich noch Verstecke angelegt habe. Und wenn er von dem Versteck im Keller von Fulmans verdammtem Gasthaus gewusst hat, dann muss ich annehmen, dass das nicht nur Gewäsch war. Sieht so aus, als wäre dieser stinkende Sohn einer Seeschlange mit unseren gesamten Rücklagen abgehauen..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 22.10.2011, 13:59


    Saalim war früh aufgestanden, noch bevor der Kapitän erwacht war. Er mochte es nicht zu lange zu ruhen und so war es nicht ungewöhnlich, dass er mit der Sonne wach wurde. Auch der heutige Tag bildete dafür keine Ausnahme. Der Shumalaner wusch sich den Schlaf mit einer Schale kaltem Wasser, um die Morgenmüdigkeit zu vertreiben und kleidete sich anschließend wieder an. Eine der üblichen, weiten ungefärbten Leinenhosen, die von einem roten, ebenfalls leinenen Gürtel gehalten wurde, darüber eine einfache Weste aus gegerbtem Leder, sowie die Stiefel, die er auch am Vortag getragen hatte.
    Kurz warf er einen Blick auf seinen Säbel, entschied sich dann aber gegen die große Waffe und schob statt dessen ein etwa 15 Zentimeter langes Messer in den Gürtel. Zusammen mit der Stiefelklinge, die vertraut gegen seinen linken Unterschenkel drückte würde das ausreichen. Sein Weg führte ihn schließlich nur zum Hafen und einem alten Bekannten.

    Gabriel 'Hurentod' begrüßte ihn mit der üblichen Herzlichkeit, die man einem alten Freund und Geschäftspartner entgegen brachte, auch wenn er Saalim damit nicht täuschen konnte. Der Schmugglerkapitän war ein großer, muskulöser, aber fast ebenso breiter Mann, der in der Zacke einen gewissen Ruf genoss. Er war mächtig, relativ reich und hatte viele "Freunde" , soweit dass in einer Stadt wie dieser überhaupt möglich war. Der Schwarze lächelte, zwar freundlich, aber genauso zurück haltend, als er ihm vorschlug ihm seine Ladung zu überlassen. Sein Gegenüber wurde davon sichtlich überrascht und ein misstrauischer Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. "Warum willst du mir deinen ganzen Vorrat überlassen, Solomon? Ist er verdorben? Oder minderwertig?" Seine Stimme bekam einen drohenden Unterton. "Wenn du mit Dreck andrehst und ich darauf sitzen bleibe..." Der Shumalaner hob abwehrend die Hände. "Nicht doch, der Stoff ist erstklassig, aus der Gegend, aus der ich auch komme." Er grinste, beinahe unverschämt, doch er war sich der Wirkung bewusst. Er hatte persönliche, von früher stammende Kontakte zu einigen der Bauern und in der Zacke war bekannt, dass dort kaum jemand bessere Preise für die selbe Ware erzielen konnte als er.
    Der fette leckte sich die Lippen, aber er kniff trotzdem unbewusst die Augen misstrauisch zusammen. Er wollte das Traumkraut, hing am Haken, also wurde es höchste Zeit ihn heraus zu ziehen. „Du fragst, warum ich so guten Stoff los werden will und diese Frage ist berechtigt. Meine Pläne haben sich geändert, ich muss für eine Weile aus der Zacke raus.“ Er deutete auf das handelsschiff, dass hinter Hurentods Rücken am Pier lag. „Und ich habe nicht das Schiff um meine Ware mitzunehmen. Du schon.“ Dann zog er einen Umschlag aus der Westentasche und reichte ihn an den Schmugglerkapitän weiter, der ihn öffnete, eine Probe des Traumkrautes hervorholte und daran schnupperte, bevor er eine Ecke abriss und darauf herumkaute. Sein Gesicht nahm einen zufriedenen Ausdruck an, dann spuckte er den zerkauten Klumpen in das Hafenbecken. „Und der Rest hat die selbe Qualität?“ Saalim nickte, nannte seinen Preis, während er Gabriel Hurentod die Hand anbot und dieser schlug ein. Der Handel war besiegelt. „Ich werde dich nicht fragen müssen, ob du mit mir segelst, Solomon, oder?“ Er schüttelte den Kopf. „Schade.“ Dann runzete der dicke Mann die Stirn. „Blutauge verschwindet auf einmal wegen „wichtigen Geschäften“, dann hast du auch plötzlich wichtigeres zu tun als dein Zeug zu verkaufen oder mit mir zu segeln. Das hat doch nichts miteinander zu tun? „Den letzten teil des Satzes sprach er beinahe vorwurfsvoll aus. Saalim schüttelte den Kopf und verzog leicht das Gesicht. „Ich arbeite nicht für Blutauge. Du kennst ihn. Vertrau ihm und am Ende ziehst du immer den kürzeren.“
    Nachdem er noch einen Zeitpunkt vereinbart hatte, zu dem der Schmugglerkapitän die Ware abholen konnte, machte Saalim sich auf den Rückweg.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 22.10.2011, 14:31


    Phillip zuckte kurz zusammen, als Forvell ihn anfuhr. Bei ihren Fragen konnte er nur stumm mit dem Kopf schütteln. Woher sollte er auch wissen, dass sie solche Probleme hatte. Dann kamen auch noch Mao und Marhjen hinzu und brachten sie noch etwas mehr auf die Palme. Als sie mit ihrer Antwort fertig war, kam er schnell ihrem vorherigen Befehl nach, trat hinter sie und begann vorsichtig ihren Nacken zu massieren. Einen der beiden anderen anzuweisen einen Stuhl zu holen traute er sich jedoch nicht.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 22.10.2011, 15:06


    "Warte etwas bis das Essen warm ist, oder iss kalt." Orisha war durch den Vorhang getreten und Yonja in der Kombüse entdeckt. Der Entscheidung des Jungen ungeachtet trat die Priesterin an den Ofen, die Glut schimmerte noch immer hell, gut das sie Holz nachgelegt hatten. Zwei Scheite fingen schnell zu brennen an als sie in die Glut gelegt wurden. Es würde nicht lange dauern bis der Eintopf wieder warm war.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 22.10.2011, 15:52


    Yango stieg ebenfalls aus der Hängematte, hatte es dabei aber alles andere als Eilig. Das Orisha ihn so schnell hinausscheuchte überraschte ihn aber doch ein wenig. klar hatte er nicht erwartet das sie noch stundenlang mit ihm kuscheln würde... oder das sie von jetzt an jeden abend sich einen schlafplatz teilen würden, dennoch fand er es ein wenig schade. Schlieslich zuckte er mit den schultern und suchte seine kleidung zusammen, immerhin bleib ihm eine schöne erinnerung an eine schöne Nacht.
    Orisha war bereits wieder in der Kombüse verschwunden wo er schlieslich auch Yonja vorfand. Er nickte dem jungen man kurz zu und begrüsste ihn mit einem knappen "morgen" und setzte sich danach hin. Orisha war bereits dabei das Essen aufzuwärmen und wenn sie hilfe brauchte würde sie sich schon melden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 22.10.2011, 17:26


    Langsam driftete Hendrik zurück in die Realität, und das war nicht angenehm. Mehr ein unerträgliches Hämmern, das, trotz seines tatsächlichen Bekanntheitswertes, immer noch einen unangenehm dumpfen Schmerz in seinem Kopf verursachte.
    Tatsächlich war es starkes Traumkraut gewesen, was allerdings - und das wurde ihm jetzt einmal wieder klar - nicht unbedingt bedeuten musste, dass es gut war. War wohl zu lange in der Sonne gestanden, oder nicht gescheit fermentiert, Hel, das tat nichts zur Sache. Die traurige Realität war: Er hatte einen gewaltigen Kater. Und dagegen ließ sich nichts machen als unter dem Bett nach einer Flasche Most zu kramen und ein paar Schlücke zu tun. Starker Alkohol hätte ihn jetzt zum Brechen gebracht, aber die beiden Brummschwingungen, die bald in seinem Kopf gegeneinander arbeiten würde, glichen sich wiederum aus.

    Er beschloss, noch ein wenig im Bett zu bleiben. Nicht weil er konnte, eher weil er musste. In diesem Zustand durch die Zacke zu taumeln schrie danach, dass irgendein Kerl ihn angreifen würde. Und in diesem Zustand hatte er weder Zeit noch Lust, entweder abgegriffen zu werden oder jemandem den Entersäbel in die Schulter zu jagen.
    Also hieß es Warten auf Solomon.

    Der Thurmer griff sich die kleinen Pfeile und begann, von seinem Bett aus die Zielscheibe an der Wand damit zu bewerfen.

    Plock
    Ob das wirklich so eine gute Idee war, der Geisteskranken seine Dienste anzubieten?
    Plock
    Aber Saalim hatte sein Zeug wahrscheinlich schon an Hurentod verkauft.
    Plock
    Hilft ja nix. Notfalls würde er sich ein paar Leute zusammensuchen und der kleinen Hure das Schiff gepflegt abnehmen, um sie dann hier wieder ihrer ursprünglichen Arbeit zurückzuführen.
    Plock
    Sollte sie sich doch die Krätze holen!
    Plock
    Der letzte Pfeil war geflogen, aber er sah sich nicht in der Lage von seinem Bett aufzustehen, also ließ er sich nach hinten fallen und stierte an die Decke, den Kopf leer von Ideen und voll von einem dumpfen Hämmern, das ihn beinahe wahnsinnig machte.
    Er nahm noch einen Schluck aus der Apfelmostflasche.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 22.10.2011, 19:13


    Langsam füllte sich das Deck mit verschiedenen Mitgliedern der Crew. Schade, dachte Emily, vorbei mit der ruhigen Idylle, die bis eben noch geherrscht hatte.
    Sie hörte mit halbem Ohr, wie Jeanny sich darüber beklagte, dass ihr Gold gestohlen worden war. Emily konnte ihren Zorn gut nachvollziehen. Wenn sich jemand an ihrem eigenen Reichtum vergriffen hatte, war sie eine mörderische und brandgefährliche Furie geworden, die vor keiner Grausamkeit zurückschreckte, um ihr Geld wiederzubekommen. Böse Zungen würden vielleicht sagen, dass Emily das auch normalerweise war, doch alles ist eben relativ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 22.10.2011, 20:06


    Ungläubig starrte Mao erst den Brief und dann Jeanny an. Wenn hier irgendjemand dafür sorgte, dass er nicht mehr zur See fahren konnte, nicht mehr Pirat sein konnte, dann sollte besagter Jemand den schwarzen Dämon kennenlernen. Mao hatte sich einige Foltermethoden der Marine abgeschaut und wäre nur allzu gewillt, sie einzusetzen. Keine Gnade für jene, die ihm sein Leben versauten!
    Aber noch war nicht alles verloren. Noch gab es einen schimmernden Streif Hoffnung.
    "Wir könnten uns Geld leihen. Wir müssen uns Geld leihen. Meine Rücklagen sind viel zu gering, um eine Crew der benötigten Größe zu halten."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 22.10.2011, 20:18


    Was? Forvell hatte kein Gold mehr, auch keine Rücklagen? Marhjen überflog den Brief, las ihn dann noch ein zweites Mal genauer. Das konnte doch nicht wahr sein! Eigentlich hatte sie erstmal bei Forvell bleiben wollen, weil sie das als die beste Möglichkeit empfunden hatte, doch nach der Botschaft von diesem Fulman hatte sie nicht so bald mit Geld zu rechnen. Und Marhjen hatte nicht wirklich Lust, ewig kein Geld zu haben. Dann musste sie wohl auf eigene Wege an welches rankommen. Schade eigentlich, ein wenig mit Piraten umherreisen, das eine oder andere Schiff überfallen, das hätte ihr im Moment ganz gut gefallen. Schliesslich war Forvell trotz ihrer momentanen Schwäche eine gefürchtete Person und sich mit so jemandem gut zu stellen, was immer gut. Auch wenn Marhjen es nicht so mit dem gut stellen hatte.
    "Sicher? Vielleicht hat er nur geblufft und ist durch Zufall auf das Versteck in der Taverne gestossen. Wir sollten nachsehen gehen. Woher sollte er auch alle Verstecke kennen, es wird ja wohl mehr als zwei auf der Zacke geben", sagte sie mit einem gereizten Unterton.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 22.10.2011, 20:34


    400+ Wörter


    "Ich habe das Gold überall in der Parava versteckt", erwiderte Jeanny und schüttelte langsam den Kopf, "Aber hier auf der Zacke waren es nur zwei Truhen. Eine in Fulmans Keller, die hat Blutauge." Sie streckte einen Finger aus und bog ihn mit der anderen Hand geradezu schmerzhaft weit zurück. "Und er ist nicht durch Zufall drauf gestoßen. Er wusste davon. Fulman ist zu feige, als dass er mich noch mit dem Säbel an der Kehle angelogen hätte. Die zweite Truhe ist auf einem der beiden Hörner der Zacke, tief im Urwald vergraben." Sie bog einen zweiten Finger zurück. "Aber wenn Blutauge von ihr weiß, dann kann er sie finden. Ebenso leicht wie die im Keller der 'Möwe'. Und wenn er auch nur eine gefunden hat, dann heißt das sowieso, dass jemand geredet hat. Fragt mich jetzt verdammt nochmal nicht wer das gewesen sein könnte. Wir waren zu viert als wir die Truhen damals vergraben haben und die anderen drei sind inzwischen alle tot. Tory habe ich selbst umgebracht weil er mich hinterrücks abstechen wollte, Snuff ist im Sturm besoffen von Bord gegangen und Salzzunge ist gefallen als sie die Sturmjäger geentert haben. Und ich werde es gewiss nicht gewesen sein, die Blutauge von meinen Schätzen erzählt hat..."
    Sie ließ die Hände wieder sinken und den Blick langsam zwischen Mao und Marhjen hin und her wandern. Sie spürte den kräftigen Druck von Phillips Händen in ihrem Nacken, unter dem die Verspannung langsam dahin schmolz. Er machte das gut, er hatte geschickte Hände. Wenn sie gerade nicht wirklich andere Sorgen gehabt hätte, vielleicht hätte sie sich überlegt, den jungen Shumalanen irgendwann in der Nacht mal in ihre Kajüte zu bestellen. Aber im Moment war ihr nun wirklich nicht nach dieser oder irgendeiner anderen Art von Zerstreuung.
    "Wir brauchen eine Crew, die mit uns segelt ohne, dass ich ihnen das Geld sofort in die Hand drücken kann", fuhr sie schließlich fort, "Und wir können nicht einfach irgendwen mitnehmen. Keine Lebensmüden, keine abgerissenen Bettler, keine abenteuerlustigen Kinder. Wir brauchen gute Seeleute, die gut segeln und noch besser kämpfen können. Die keine Angst vor Blutauge haben. Wir werden Hilfe brauchen. Von jemandem, der noch verzweifelter ist als ich..." Sie zögerte, hielt kurz in ihren Ausführungen inne. Wenn sie es aussprach, dann war es beschlossene Sache. Dann gab es kein zurück mehr. Sie wusste, dass es der einzige Weg war. Sie wusste es bereits seit gestern Nacht. Aber sie hatte es bisher nicht über sich gebracht, sich darauf festzulegen. Jetzt musste sie es tun. "Mao, erinnerst du dich noch an unseren alten Freund Hendrik Gerhart?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 23.10.2011, 12:41


    Der Shumalaner öffnete die Tür, wo er Hendrik schwerst verkatert auf dem Bett liegend fand. In der Dartscheibe an der Gegenüberliegenden Wand steckten einige Pfeile.
    "Hurentod hat meinen Preis angenommen. Ein schönes Sümmchen, seine Leute müssten bald vorbei kommen." Solomon musterte der Kapitän und zog die rechte Augenbraue etwas hoch. "Ich hab dir gesagt, dass Zeug ist scheiße. Du hättest besser meins genommen." Er zog die Pfeile aus der Scheibe und durchschritt den Raum, bis er sich neben Hendrik auf das Bett setzen konnte und schleuderte einen Pfeil auf die Scheibe. Dieser fand sein Ziel nahe der Mitte, verfehte das Bullseye allerdings.
    "Wann machen wir deiner Lieblingsschlampe unsere Aufwartung?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 23.10.2011, 15:32


    "Argh..."
    Der thurmische Koloss massierte seine Schläfen, so gut das mit müden Armen ging.
    "Keine Ahnung. Lass mich erstmal meinen Kater auskurieren..."
    Er fiel zurück auf das Bett und rieb sich die Augen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 23.10.2011, 15:55


    "Natürlich tue ich das. Der alte Käpt'n der Sturmjäger. Ich war damals noch nicht erster Maat. Wir haben ihm die Sturmjäger abgenommen. War eine blutige Nacht", antwortete Mao und kratzte sich am Schädel. Er hatte Gerhart seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Warum hatte Jeanny ihn erwähnt? Und wo trieb der sich eigentlich rum?
    "Was soll mit ihm sein? Selbst wenn er uns helfen könnte, würde er es wohl nicht tun."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 23.10.2011, 16:08


    Also hatte einer der anderen drei geplappert, bevor er gestorben war. Nun, das liess sich nicht ändern, aber wenn Forvell noch andere Goldreserven in der Parava hatte, konnte Marhjen es sich nocheinmal überlegen, weiter mit ihr zu segelen. Diese Frau war unglaublich. Sie war eine der gefürchtetsten Piraten in der Parava und hatte es geschafft, von einer thurmischen Gefängnisinel herunterzukommen. Als Dank für die Befreiungkönnte man die erste Heuer vielleicht vergessen: Marhjen mochte keine Schulden.
    Genau wie Mao fragte sich auch die Hünin, weshalb Forvell nun auf ihren Vorgänger zu sprechen kam. Der würde ihr wohl kaum helfen, er würde siehöchsten abknallen oder mit eine paar Freunden zusammenschlagen, vergewaltigen und dann abknallen. Falls er noch am Leben war. Eigentlich traute sie es Forvell durchaus zu, einen Gegner für immer aus dem Verkehr zu ziehen. Vielleicht hatte der Kerl ja auch noch irgendwo auf der Zacke Goldreserven. Gebannt blickte Marhjendie Kapitänin an und erwartete ihre Antwort.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 23.10.2011, 19:09


    "Oh doch! Er würde genau das tun!", widersprach Jeanny und ein Lächeln, dass wohl sowohl bitter als auch triumphierend wirken sollte verzerrte ihr Gesicht. Es war kein schönes Lächeln. "Ich bin mir sicher, dass Hendrik mir helfen wird. Denn wenn es jemanden gibt, der noch mehr verloren hat als ich, dann ist es Hendrik Gerhart. Ich weiß, eigentlich sollte die Ratte tot sein, aber wie es aussieht hat er einen Weg aus seinen nicht ganz freiwillig gewählten Exil und zurück zur Zacke gefunden. Aber gut ist es ihm deswegen noch lange nicht ergangen. Er hat kein Schiff und kein Gold mehr. Und ohne Schiff ist er kein Kapitän. Es heißt, er versucht sich mit Traumkraut und Rum zu betäuben. Oder umzubringen, wie ich immer..."
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. Es war egal. Wenn sie ehrlich war, dann wäre es ihr lieber gewesen, wenn Hendrik Gerhart nicht mehr al Leben gewesen wäre, auch, wenn er sich jetzt als ihre letzte Hoffnung erweisen mochte.
    "Aber was noch wichtiger ist:...", fuhr sie fort, "Hendrik hat Kontakte. Er kennt Leute. Leute, die ihm folgen würde, egal wohin. Wenn ich ihn gewinne, dann gewinne ich auch eine Crew. Und er wird mir aus der Hand fressen, wenn ich ihm nur den richtigen Anreiz biete..."
    Ein listiger zug spielte um ihre Mundwinkel. Und dann, plötzlich, sprang sie auf die Beine, so ruckartig, so unvermutet, dass Phillip glatt zurück gestoßen wurde. Die Absätze ihrer Stiefel knallten auf den Bohlen als sie zur Stiege schritt. "Yango, Orisha, ihr bleibt hier und passt auf mein Schiff an!", kommandierte sie mit lauter Stimme, "Der Rest kommt mit mir mit. Der ganze Rest!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 23.10.2011, 20:08


    Phillip hörte dem Gespräch weiter zu, auch wenn er nicht alles verstand. Warum waren Forvell die Rücklagen so wichtig? Konnten sie nicht irgendwo anders das Gold besorgen?
    Da er in seinen eigenen Gedanken versunken war, wurde er nach hinten gestoßen, als Jeanny aufstand. Leicht verwirrt sah er ihr nach, bis sie den Befehl zum Aufbruch gab. Schnell erhob er sich und ging langsam zu ihrer Position.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 23.10.2011, 20:36


    "Ihr habt den Käpt'n gehört. Alle aufstehen. Schmeißt alle aus den Kojen, die sich noch drin rumfläzen! Auf, auf", brüllte Mao und winkte der Mannschaft sich zu beeilen.
    "Nehmt Waffen mit. Alles, was ihr kriegen könnt."
    Mao ging mit gutem Beispiel voran und nahm seinen Speer zur Hand. Was auch immer Jeanny vorhatte, es war die einzige Möglichkeit, wie er Pirat bleiben konnte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 26.10.2011, 15:27


    Jeanny wusste, dass ihre schlechte Laune irrational war. Wusste, dass sie sich jetzt noch gar nicht ärgern sollte, denn später würde sie noch viel mehr Grund dazu haben. Eigentlich hätte sie die Morgensonne genießen und sich zu beruhigen versuchen sollen. Schließlich wollte sie bei dem, was kam, nicht beim kleinsten Anlass aus der Haut fahren. Ganz kühl bleiben, das war hier angesagt. Aber wie, wenn man schon vor Beginn der Verhandlungen vor Wut kochte?
    Sie durschritt weit ausholend die Straßen und Gassen der Zacke. Als könne sie den groben Pflasterstein so unter ihren klackenden Absätzen zerspringen lassen. Das hätte zu ihrer momentanen Stimmung gepasst. Hätte ihr die Aura von Bedrohung verpasst, die sie in diesem Moment ausströmen wollte. Nun, der Haufen mehr oder weniger auffällig bewaffneter Piraten, der ihr folgte, würde sein übriges tun. Es war das einzige, woran sie sich festklammern konnte. Keine zwei Hände voll Männer, deren Loyalität im Zweifelsfall mehr als fraglich war. Großartig!
    Schließlich blieb sie vor dem Haus stehen, das man ihr beschrieben hatte. Von außen wenig beeindruckend und von innen im Zweifelsfall noch enttäuschender als die Fassade vermuten ließ, aber schließlich war sie nicht wegen des Hauses da. Vor der Tür baute sie sich auf und ließ die Knöchel gegen das Holz trommeln. Die Tür würde sich besser schnell für sie öffnen, sonst würde sie Mao sie öffnen lassen.
    "Hendrik!", rief sie mit scharfem, ungehaltenem Ton in der Stimme, "Mach auf! Wir müssen reden!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 26.10.2011, 18:17


    " Sie muss schlimmer dastehen, als ich dachte, wenn sie zu uns kommt." Saalim warf Hendrik einen fragenden Blick zu. "Machst du auf, oder soll ich?" Es hing jetzt ganz davon ab, wie sehr er sie demütigen wollte, ob er ihr persöhnlich die Tür öffnete, oder ihn vorschickte. "Sie wird Leute dabei haben- die sollten dann allerdings draußen warten." Während er gesprochen hatte, hatte der Shumalaner seine Steinschlosspistole geladen und spannte den Hahn.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 26.10.2011, 19:00


    Emily folgte ebenfalls der Gruppe von Piraten, ihre Dolche am Gürtel. Jetzt ging es also daran, einen Verbündeten zu finden, um das Gold zu holen.
    Nun waren sie vor der Tür und Jeanny erhob das Wort.
    Emily hielt sich bereit, falls es zu Gewaltakten käme...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 26.10.2011, 20:01


    Hendrik setzte sich im Bett auf und rieb sich den Kopf, mit einem Mal war er hellwach. Pläne! Pläne!
    "Wir verhandeln mit ihr wie wir mit allen Bittstellern verhandeln. Du machst die Tür auf und sagst erstmal dass Gerhart keine Zeit für sie hat, weil er ein vielbeschäftigter Mann ist. Wenn sie dann immer noch reinwill - und das wird sie - Dann kommt sie hier _alleine_ rein, und wir geben uns die beste Mühe, das meiste Kapital herauszuschlagen. Geh schonmal an die Tür, ich mach mich fertig. Und pass auf, dass du dir keine Säbelspitze einfängst. Die kleine Hure ist ungern verzweifelt, und dann eher wütend. Ich hab dir genug über sie erzählt, dass du sie einschätzen kannst."
    Mit einem Ächzen erhob sich der massige Thurmer aus dem Bett, nahm den Dreispitz vom Bettpfosten und positionierte sich dem Spiegel gegenüber, während er sein Hemd zuknöpfte. Ja, das konnte sich sehen lassen. Die oberen beiden offen, und ... fertig. Er setzte sich auf den Stuhl und ließ die Füße auf der Tischkante ruhen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 27.10.2011, 00:30


    Saalim schob sein Machetenschwert in den Gürtel, dann durchmaß er den Raum mit einigen schnellen Schritten. Er hatte die Tür nicht wieder verriegelt und so öffnete sie sich nach einem kurzen Druck auf die Klinke. Der Shumalaner machte einen schnellen Schritt zurück, während die etwas schlecht verarbeitete Tür, nachdem sie von dem Hindernis des Schlosses befreit hatte, langsam auffiel.
    Er befand sich somit schräg vor ihren Gästen, anstatt direkt vor ihnen und der Türrahmen und die Wand gaben ihm Deckung gegen die meisten von ihnen. Die Pistole hielt er locker, ohne auf irgendjemanden direkt zu zielen, allerdings musste er das auch nicht. Der Abstand war kurz genug, um auch ohne vorheriges Zielen einen Körpertreffer landen zu können und die knapp 15 Millimeter starke Bleikugel würde einen solchen Treffer wohl auch tödlich machen. Natürlich würde die Mannschaft, zumindest diejenigen, die loyal genug waren um den Tod ihrer "Anführerin" rächen zu wollen, danach kurzen Prozess mit ihm machen, das schöne an solchen Situationen war allerdings, dass man es kaum darauf ankommen lies.
    "Das ist also die berühmte Miss Forvell." Ein kaum merkliches Lächeln umspielte Saalims Züge, während er erst sie, dann ihre Leute musterte. "Irgendwie bin ich nicht wirklich beeindruckt." Der Shumalaner machte einen kleinen Schritt zur Seite, ohne jedoch die Mündung seiner Pistole aus Jeannys Richtung zu entfernen, dann machte er eine einladende Geste mit der Linken, die ihr bedeutete einzutreten. "Mein Geschäftspartner wird gleich Zeit für Sie haben. Solange können Sie schon einmal eintreten. Ihre Leute..." Sein Blick blieb kurz an Mao hängen, bevor er wieder zu der Piratenkapitänin zurück kehrte "... werden solange allerdings draußen warten." Der Tonfall des Schmugglers verriet bereits, dass es sich bei dieser Bedingung nicht um Verhandlugnssache handelte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Lias - 27.10.2011, 15:08


    Einer von Maos massiven Armen legte sich auf die Tür. Er traute diesem Shumalaner nicht weiter als er ihn werfen konnte. Mao kniff die Augen zusammen als er sich zu dem anderen hinunterbeugte.
    "In Ordnung. Wir bleiben draußen. Sollte der Käpt'n nicht heil wieder rauskommen, kommen wir rein. Einen oder zwei mögt ihr erwischen, aber danach haben wir euch bei den Eiern, klar soweit. Bereithalten."
    Das letzte Wort war an die Mannschaft gerichtet, du zugegebenermaßen nicht wirklich beeindruckend aussah.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 27.10.2011, 15:28


    So? Da hielt sich ja jemand für besonders schlau! Glaubte Hendrik wirklich, dass er ihr hier diktieren konnte, wie ihr Gespräch verlaufen würde? Was bildete der Penner sich überhaupt ein, diesen Speichellecker vorzuschicken anstatt sich selbst zu zeigen? Auch von der Pistole in dessen Hand zeigte sie sich gänzlich unbeeindruckt. Wenn er vorgehabt hätte, sie zu erschießen, dann hätte er das sofort getan. Hatte er aber nicht. Also war das alles nur Show. Trotzdem: es ärgerte Jeanny, dass der ehemalige Kapitän meinte, so mit ihr umspringen zu können.
    "Ich habe eine bessere Idee", giftete sie deshalb in Saalims Richtung, "Du rennst zurück zu deinem Herrn und sagst ihm, dass ich mir von Lakaien keine Anweisungen geben lasse. Du sagst ihm, dass er entweder meine Leute mit rein lässt oder selbst seinen Arsch hierher bewegt. Wenn er sich zu fein dafür ist, dann wird er nie erfahren, welchen Handel er verpasst hat." Natürlich spielte sie hiermit auf Risiko. Im Grunde konnte sie es sich nicht leisten, Hendrik zu brüskieren. Im Grunde brauchte sie ihn. Aber lieber verrottete sie wie dieser in diesem verdammten Hafen, als dass sie sich in ihrem Stolz verletzen ließ.
    "Und für dich, Wurm, heißt es immer noch Capt'n Forvell!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 27.10.2011, 16:06


    Oho, imposantes Säbelraseln, doch sie mochte raseln, wie sie wollte. Sie wäre nicht hier, wenn sie nicht wirklich tief in der Scheiße stecken würde. "Mein Partner wird Sie gleich empfangen." Saalims Mine blieb nach wie vor ungerührt, weder bei ihrer Tirade noch bei Maos kaum verhohlener Drohung. "Und es ist mir egal, was Sie von hoher See gewohnt sind, ein Handel findet unter den Handelspartnern statt, nicht mit ihrer Mannschaft. Ansonsten werden Sie wohl kaum erwarten, dass wir Sie mit Ihrer ganzen Mannschaft eintreten lassen, sodass Sie uns leicht überwältigen können, sobald es ihnen passt. Soweit ich mich erinnere hat sich Hendrik letztes mal nach einer solchen Situation auf der Insel wieder gefunden, von der ich ihn retten musste." Saalim lächelte dünn. "Wenn Sie allerdings nicht an Handel interessiert sind können Sie mit ihrer Mannschaft wieder gehen und ich schicke einen Boten zu Mister Blutauge, ob er nicht noch Leute für seine kleine Dschungelexpedition brauchen kann."Die letzte Information war ganz beiläufig gefallen, ein Happen um sie zu ködern, ein Angebot Information zu teilen- aber kein Friedensangebot. Das würde sie sowieso nur als Schwäche ansehen. Jetzt war er mit Pokern dran. Natürlich wusste er nicht genau, ob das was Hurentod ihm heute morgen erzählt hatte etwas damit zu tun hatte, aber es war doch wahrscheinlich. Zwei "große" Namen zur gleichen Zeit in der Zacke und das Timing passte einfach zu gut. Ein weiterer pikanter Faktor würde bald dazu kommen: Die Männer des Schmugglerkapitäns würden bald hier eintreffen um die Lieferung abzuholen. Na im Zweifel wäre das wahrscheinlich ein Vorteil für Sie.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 27.10.2011, 17:14


    Bei den Geistern der Ertrunkenen, sie hatte es nicht nötig, mit diesem ungehobelten Klotz zu sprechen. Zuerst hatte sie ihn einfach nur für einen der typischen Tavernenschläger gehalten. Jetzt, da sie merkte wie er sie zu provozieren versuchte, wie dreist er auf Blutauge anspielte, nur um sie aus der Fassung zu bringen - was ihm auch beinahe gelungen wäre, hätte sie sich nicht mit schier übermenschlicher Anstrengung zurück gehalten - erschien er ihr einfach nur noch unverschämt. Solange der Bursche es nicht fertig brachte, sich vorzustellen und sie als Kapitän eines Schiffs angemessen anzusprechen dachte sie ja gar nicht daran, sich weiter mit diesem zu unterhalten. Sie war schließlich wegen Hendrik hier.
    Sie würdigte ihn keines einzigen weiteren Worts. Ohne ihn auch nur anzusehen schritt sie an ihm vorüber, betrat die Stube. Ob er versuchen würde, ihre Leute daran zu hindern nachzudrängen war ihr letztendlich gleich. Sollte er doch an der Tür stehen bleiben und sie mit seinem Kreuz versperren. Mit Hendrik würde sie auch so fertig werden. Und da saß er auch schon. Groß und bullig, wie sie ihn in Erinnerung gehabt hatte, aber man sah ihm deutlich an, dass die Zeit es nicht gut mit ihm gemeint hatte. Alles Imposante, was er einst an sich gehabt hatte, war von ihm gewichen. Ein Wrack.
    "Das letzte mal, als wir uns sahen, sahst du besser aus, Hendrik", grüßte sie wenig charmant, "Und man kann nicht sagen, dass du da gut ausgesehen hättest. Auf dieser kleinen Insel, du erinnerst dich sicher noch?" Oh nein, sie dachte ja gar nicht daran, Manieren an den Tag zu legen! Nicht nach diesem Empfang.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 27.10.2011, 20:41


    Ein breites Grinsen fand den Weg auf Hendriks Lippen. Die Rothaarige war vollkommen zerschossen, sah man ihr einfach an. Zwar immer noch irgendwie süß, aber nichts, wofür er - mal ganz abgesehen von der inhärenten Geisteskrankheit - mehr als zehn Silberstücke geben würde.
    "Na sowas. Die heilige Jean...ny. Was verschafft mir die Ehre? Du wirst es mir verzeihen: Deine Mannschaft bleibt draußen."
    Er ließ die Stiefel auf den Boden poltern und setzte sich an den Tisch, die Augen stracks auf die kleine Frau gerichtet.
    "Solomon, mach doch bitte die Tür zu, es zieht."
    Ehrlich gesagt war er dafür dass die Frau ihn umbringe hatte wollen und ihm wohl auch jetzt an die Gurgel wollte erstaunlich entspannt. Sie blickte ihn recht herablassend an. Schlechter Zug ihrerseits. Sie kam hier als Bittstellerin, und sie würde noch lernen, dass das einen gewissen Respekt beinhaltete.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 28.10.2011, 13:57


    Saalim lächelte einmal kurz in die Runde derer, die vor der Tür standen, bevor er sie ins Schloss fallen lies, dann schritt er durch den Raum an den Verhandlungstisch. Immernoch freundlich lächelnd zog er einen Stuhl so an den Tisch, dass er die Tür im Visier hatte und lies sich darauf nieder. "Also Captn Forvell..." Soviel "Höflichkeit" durfte nun doch sein. "... Wie können Saalim Solomon Yeboah und Ihr alter Freund hier Ihnen helfen? Ich nehme an es geht um Gold und darum einen Säbel in Mister Blutauges Wanst zu versenken?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 28.10.2011, 15:42


    Es war entwürdigend, wie sie sich hier behandeln lassen musste, aber sie wollte verflucht sein, wenn sie diesem Abschaum nicht mit gleicher Münze heraus geben würde. Ohne zu fragen oder dazu aufgefordert worden zu sein zog sie sich einen Stuhl heran und ließ sich so heftig in diesen fallen, dass er auf die hinteren Beine kippte. Elegant fing sie sich, indem sie sich mit einem Fuß unter dem Tischbein einhakte, was den Tisch wohl ein gutes Stück verschoben hätte, wären Hendriks bestiefelte Füße nicht auf diesem gelegen.
    Doch ehe sie auch nur mit dem beginnen konnte, weshalb sie gekommen war, mischte sich erneut der Shumalaner ein. Und dieses mal war das entscheidende mal zu viel. "Saalim Solomon Yeboah könnte mir helfen, indem er gepflegt seine vorlaute Klappe hält", erwiderte sie mit tödlicher Ruhe in der Stimme, "Ich bin hier um Hendrik Gerhart ein Angebot zu unterbreiten. Ihm und nicht seinem..." Sie hielt kurz inne, musterte Saalim abschätzig. "... Geschäftspartner."
    Mit einem kurzen Ruck ließ sie den Stuhl wieder nach vorne kippen, die Beine schlugen mit scharfem Klacken auf den Boden auf. Jeanny legte beide Arme auf den Tisch, faltete die Hände und wandte den Blick von dem Shumalaner ab und ihrem ehemaligen Kapitän zu.
    "Man hat mir gesagt, dass du dich hier als Pfandleiher verdingst, Hendrik, also wirst du ein gutes Geschäft nach wie vor zu schätzen wissen, so wie früher", setzte sie an, "Zumal es das Leben nun wirklich in letzter Zeit nicht gut mit dir gemeint zu haben scheint. Ich komme also am besten gleich zum Punkt: ich brauche eine schlagkräftige, zuverlässige Crew. Normalerweise würde ich mir die selber suchen, aber wie dein Partner bereits so freundlich angedeutet hat bin ich momentan etwas knapp bei Kasse. Du hingegen hast Verbindungen, du könntest die Leute auftreiben, die ich brauche..." Sie setzte ein breites, falsches und wenig vertrauenserweckendes Lächeln auf. Die Verhandlungen hatten begonnen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 28.10.2011, 16:12


    Hendrik fuhr sich durch das Haar und kicherte, und ließ eine Hand zum Traumgrasbeutel herunterwandeln. Ein klarer Gedanke riet ihm, sich das nochmal zu überlegen. Immerhin war das die Hure, die ihn hintergangen hatte. Klarer Kopf war angesagt.
    Mit einem Grinsen kratzte er sich im Nacken, maß die Frau von oben bis unten ab und hob eine Augenbraue.
    "Oh, ... Jeanny. Mir geht es eigentlich ganz gut! Und ich freue mich immer über Besuch. Du hättest nur nicht so viele bringen brauchen. Nach dem Jahr auf der Insel bin ich ein bisschen soziopathisch geworden... so dein Normalzustand. Wir sollten uns prächtig verstehen!"
    Ein Arm fuhr zu dem Most, der auf der Tischkante stand, hob ihn zum Mund des Thurmers, und nach einem ausgiebigen Schluck setzte er ihn mehr oder weniger vorsichtig wieder ab, etwas weiter von der Tischkante entfernt.
    "Und Geschäfte sind immer gut. Ich sitze hier halt so herum, verstehst du, so ... und keiner setzt mich auf einer Insel aus."
    Er fand den Faden wieder: "Das Geschäft läuft nicht schlecht, wenn ich ehrlich sein soll. Ich kenne eine Menge Leute, auch das ist richtig. Ich lerne ständig neue kennen, He, manchmal kommen sogar alte Bekannte vorbei, bei denen man gar nicht mehr geglaubt oder überhaupt gehofft hätte, sie irgendwann mal wiederzusehen. Klar könnte ich dir eine Crew zusammensuchen, Jeanny. Könnte ich. Nur: Was, bei Hel, lässt dich glauben, dass ICH DIR einen solchen Gefallen schuldig bin?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 28.10.2011, 16:38


    Emily verdrehte die Augen, als der Crew die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde. Mann, das war doch keine Art von diesem Typen, echt mal! Der konnte doch nicht 90 Prozent der Mannschaft vor der Tür vergammeln lassen, während er mit einer alles beredete. Sie hatte verdammt noch mal das Recht, auch in dieses Gespräch involviert zu sein.
    Aber es hatte anscheinend keinen Zweck, sich aufzuführen. Jeanny saß am längerem Hebel und würde Rumgezicke wahrscheinlich nicht tolerieren. Und auch wenn sie nicht da war, Mao war so loyal gegenüber seinem Käpt'n, dass er derlei Benehmen niemals dulden würde und außerdem war er viel stärker als sie selbst. Mit dem wollte sie nicht wirklich Ärger kriegen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 28.10.2011, 17:06


    Diesmal konnte Jeanny nicht mehr an sich halten. Nicht vor Wut, sondern vor Belustigung. Ohne jede Rücksicht darauf, wie es auf ihren Verhandlungspartner wirken musste, brach sie in schallendes, kaltes Gelächter aus, das noch bis hinaus auf die Straße zu vernehmen sein musste. Aber es war einfach zu köstlich!
    "Hendrik, für wie verblendet hältest du mich", erwiderte sie nachdem der Anfall sich gelegt hatte. Mit dem Finger wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel. "Ich habe keineswegs erwartet, dass du mir hilfst weil du so ein guter Mensch bist. Dass du das nicht bist weiß ich nur zu gut. Ich habe auch nie von einem Gefallen gesprochen. Ich habe von einem Geschäft gesprochen!" Unvermittelt schnellte sie in die Höhe, lehnte sich weit über den Tisch zu Hendrik hinüber, ihre Fäuste stemmten sich auf die Platte.
    "Ich biete dir dein altes Leben als Gegenleistung. Du warst Kapitän, du sollst es wieder sein. Du hast eine Crew aber kein Schiff, ich habe ein Schiff aber keine Crew. Du weißt sehr gut, zu was wir zusammen im Stande sind. Und Blutauge hat Schiffe. Du sollst eines bekommen wenn du mir gegen den Schweinehund hilfst! Such dir eines aus und dann segel damit wohin du willst. Du kannst wieder werden, was du einst warst!"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 28.10.2011, 17:39


    Nein, das war ja köstlich, wie sie sich amüsierte.
    "Jeanny, es geht mir nicht um ein Schiff oder mein altes Leben. Das hat damit geendet, dass du mich auf dieser Insel ausgesetzt hast. Wenn ein Kapitän erst mal erfolgreich abgesetzt wird, dann weißt du so ebenso gut wie ich, dass er nie wieder Kapitän sein wird. Weil dann wieder so ein Navi kommt oder ein Steuermann, oder sonstwer, der ein bisschen mehr Charisma oder Glück, oder auch nur den Moment auf seiner Seite hat, und ihn wieder absetzt. Und auf dieser Basis zu mir zu kommen und mir ein derart schäbiges Angebot zu machen, und dafür im Gegenzug meinen guten Ruf als Gegenleistung zu erwarten, grenzt durchaus an einen Gefallen."
    Der Thurmer setzte sich auf und drückte sich Jeanny entgegen, stierte ihr in die Augen, zwinkerte.
    "Du wirst mir alter Zwangslandratte schon ein besseres Angebot machen müssen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 28.10.2011, 18:56


    So, er wollte also feilschen? Der hatte vielleicht Nerven! Was glaubte er eigentlich, wen er da vor sich hatte? Sie war nicht mehr die kleine, ergebene Navigatorin, als die er sie kannte. Sie war der Schrecken der Parava, mit einem Namen finster wie die Nacht! Sie war den Häschern Thurms entkommen, hatte die Festung ihrer Peiniger in Brand gesteckt. Und er wagte es allen Ernsts, ihr Angebot derart schnöde in den Wind zu schlagen?
    "Ich habe dir ein fürstliches Angebot gemacht wie du es nicht annähernd verdient hast, Hendrik Gerhart", erwiderte sie ohne auch nur einen Zoll zurück zu weichen. Stahl schwang in ihrer Stimme mit. "Wenn du vor hast, in diesem herunter gekommenen Haus in einem herunter gekommenen Piratennest dein Leben zu beenden, dann ist es mir gleich. Wenn du diesen Vorgang mit Rum und Traumkraut nur noch beschleunigen willst, dann soll es so sein. Man schlägt meine Hand nicht aus! Ich biete dir Glanz, Gold und Hoffnung. Aber wenn du lieber im Selbstmitleid ertrinkst als diese Chance zu ergreifen, dann finde ich einen anderen Weg. Ich habe ein Schiff. Ich komme überall hin wo ich hin will. Was hast du um deinem schäbigen Leben zu entfliehen?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 28.10.2011, 20:05


    [400+ Wörter]

    Nun war es an Hendrik zu lachen. Und er lachte. Wie er lachte. Ein Zittern durchlief den ganzen Körper, er ließ sich in den Stuhl zurückfallen, bebte voller Freude, zein Zwerchfell hob und senkte sich beinahe ungesund, und als er dann langsam zu einem Halt kam, war er weit in seinem Stuhl zurückgelehnt, die Füße unter der Tischplatte übereinander geschlagen, und hob einen der mächtigen Arme, um sich nun seinerseits ein paar genuine Freudentränen aus den Augenwinkeln zu wischen.
    "Ach Jeanny. Was denkst du denn wie das hier aussieht. Du kommst hier rein, hast einen lustigen Hut auf, der dir viel zu groß ist, und führst dich auf wie der Schrecken der Parava. Hast dir wohl im Gefängnis ein bisschen den Kopf gestossen, als der Wächter dich zu hart rangenommen hat."
    Er ließ die Worte einen kurzen Moment sinken, lachte kurz auf, und fuhr dann grinsend fort:
    "Soso, also ein "Kapitän"... Der sein erstes Schiff aufgrund wirklich solider Inkompetenz, soweit man das überhaupt so nett bezeichnen kann, verliert, und dann - Und Hel, ich kenne deine Methoden gut genug - mit fliegenden Fahnen und gespreizten Beinen aus dem Gefängnis ausbricht. Echte Kompetenzwerte. Du denkst, dass deine Crew dich respektiert? Ich persönlich bezweifle, dass dich der Respekt von deinem Shumalanischen Fleischberg und dem kläglichen Rest, sowie den paar Kleinkriminellen, die du da aufgesammelt hast, auch nur irgendwohin bringt."
    Er sah, dass sie anfing, langsam dem Siedepunkt zuzudriften, und es gefiel ihm gut. Genaugenommen war ihm das Geschäft mittlerweile sekundär. Er könnte Saalim eine Notion geben, und sein Shumalanischer Fleischberg würde der kleinen Hure die Kehle durchschlitzen, bevor sie ihre Beine breitmachen konnte -und das ging schnell, wie er aus eigener Erfahrung wusste-, aus dem Hintereingang abhauen, und sich das Schiff krallen. Egal. Hier kam der Paukenschlag.
    "Also. Du kommst hierher, mit einem Schiff, das zu viel für dich ist - Dazu kommen wir später - und einem Hut und Kleidern, die zu groß für dich sind. Das ist alles in allem zwar sehr süß, aber nicht ernstzunehmen. Du kannst segeln, wohin du willst? Schön für dich. Überfallen wirst du mit dem traurigen Haufen da kein einziges Schiff. Da wird dich sogar ein Händler auseinandernehmen. Und schau mal, was passiert, wenn du keine Vorräte mehr hast - Und das wird passieren, denn du hast keine Kohle, um welche zu kaufen- und deine Crew dich so langsam mit frustriert-lüsternen Augen anschaut. Dann, würde ich mal ins Blaue schätzen, findest du dich alsbald ein bisschen loser und ziemlich schnell im nächsten Hafen als das wieder, wo du angefangen hast ... Wenn du Glück hast."
    Ein Blick zu Solomon versicherte ihn, dass der Shumalaner mit voller Aufmerksamkeit Jeanny beobachtete, und bereit war, im Falle eines der berüchtigten Wutausbrüche einzuspringen. Gut. Last Blow.
    "Wenn hier IRGENDETWAS passiert, dann ist das folgendes: Wir spielen nach meinen Regeln. Und du frisst deinen Stolz. Mich bei meinem zu ködern, hätte geklappt, wenn du ein X-Beliebiger anderer Kapitän wärest, der eine Crew braucht. Aber mein Ich-wurde-auf-ner-Insel-ausgesetzt-Stolz überwiegt meinen Oh-bei-Hel-Ich-Will-wieder-wer-sein-Stolz. Ich brauche dich nicht, aber du brauchst mein Geld und meinen Ruf für Vorräte und Crew. Also. Kommen wir zum Geschäftlichen. Du wirst mir ein Schiff und fünfunddreissig Prozent der Beute von Blutauge geben, und du wirst neben deinem auch noch meinen Teil der Crew von deiner Beute auszahlen. Entweder es geschieht so, oder es geschieht nicht."
    Er lehnte sich zurück und ließ eine Hand zur Sicherheit auf den Knauf des Entersäbels wandern.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 28.10.2011, 23:41


    Marhjen hatte ihre Waffen schon dabei gehabt und war gleich hinter Mao und Forvell her gestampft. Es ging also zu diesem ehemaligen Kapitän. Forvell schien wirklich in Not zu sein, wenn sie sich dazu herabliess, sich mit dem Mann einzulassen, den sie zu Beginn ihrer Kapitänskarriere über die Planke hatte springen lassen. Nun, solange er Gold und Männer brachte, sollte es ihr recht sein, es war Forvells verletzter Stolz. Mal sehen was dieser Hendrik für ein Kerl war.
    Scheinbar kein dummer. Er liess nur Forvell ein, der Rest durfte draussen stehen. Das verringerte den Druck, den Forvell auf ihn ausüben konnte. Wenn noch ein Haufen zerschlagen aussehender, bewaffneter Exhäftlinge hinter Forvell stand, waren Drohungen nicht mehr ganz so beeindruckend. Aber so konnten sie nur draussen auf Forvell warten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 29.10.2011, 09:19


    Saalim hatte seine Rolle gespielt gehabt und danach nurnoch den Schlagabtausch der beiden Kapitäne beobachtet. Einmal aus Sicherheitsgründen, sollte sie ausrasten würde er vieleicht einspringen müssen und einmal, weil er auf weitere Blößen lauerte. Ihr Temperament war eine Schwäche. In einer Situation in der sie alles bestimmen konnte nicht, dass war klar. Hier allerdings lief das etwas anders. Hendriks letzte Forderung kam allerdings auch ihm etwas... gewagt vor. Nun, egal, Hendrik hatte es bereits ausgesprochen.


    Eine Gruppe von Männern schob sich durch die Gassen der Zacke auf Hendrik Gerharts Pfandhaus zu. Die meisten von ihnen waren großgewachsene Schlägertypen. Die Sorte Mensch, die für einfache Arbeiten genutzt wurden, viel Muskeln, wenig Hirn. Der Anführer war der einzige, der nicht so recht ins Bild passte. Klein, mindestens 3 Köpfe kleiner als seine bulligen Begleiter, mit Ziegenbart und spitzem Gesicht. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die vor der Tür stehende Menge, dann zuckte er die Schultern. Er hatte genug Leute dabei. "Solomon!" Die Stimme des Mannes überschlug sich beinahe. "Hurentod schickt mich um das Zeug abzuholen."

    Mit einem Lächeln in Richtung von Jeanny erhob sich Saalim. "Entschuldigen Sie bitte, Captn's. Das Geschäft ruft. Immerhin brauchen wir das Geld für Ihre Crew."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 29.10.2011, 09:45


    Phillip hatte sich, nachdem Mao sie dazu aufgefordert hatte, etwas widerwillig eine Waffe geholt. Er konnte diese immer noch nicht leiden, auch wenn er in der letzten Woche etwas Übung im Umgang mit Entersäbeln bekommen hatte. Schweigend folgte er schließlich den anderen zu dem Ort, an dem sich Hendrik aufhielt. Etwas unruhig wurde er, als Forvell alleine in die Höhle des Löwen schritt und sie zurückließ.
    "Glaubst du, es wird alles gut gehen?" flüsterte er besorgt zu Yonja.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 29.10.2011, 10:16


    Nein, was war das denn? Hatte Hendriks Partner sich da gerade eben etwa verplappert? Wie überaus unaufmerksam von ihm. Für einen Herzschlag war Jeanny dankbar, dass Hendrik ihre eine Crew nicht mit ins Haus gelassen hatte. Nicht, dass sich auch einer von denen verplappert hätte. Mao zum Beispiel hatte bei der wenig freundlichen Begrüßung durch Solomon viel zu rasch nachgegeben. Vielleicht war es ganz gut, dass sie die Verhandlungen allein führte. Ihr würde so etwas nicht passieren. Ein gehässiges Lächeln löste abermals den nur mit Mühe zurück gehaltenen Groll in ihrem Gesicht ab. Solomon war bereits dabei Geld für ihre Crew zu organisieren...
    "Das heißt also, dass du und dein dunkelhäutiger Freund bereits entschlossen sind, meinem Angebot zuzustimmen, Hendrik", fasste sie ihre Schlussfolgerungen aus Solomons Worten zusammen, "Es geht also nur noch um den Preis. Dann würde ich vorschlagen, wir verzichten auf weitere Provokationen. Wir kennen uns beide gut genug um zu wissen, dass das ohnehin nichts bringen würde..."
    Im Grunde musste sie Solomon dankbar sein. Sie war bereits kurz davor gewesen, Hendriks Angebot anzunehmen. Es hatte nicht so schlecht geklungen. Was interessierte sie schon Blutauges Gold? Sie wollte seinen hässlichen Kopf! Das hatte hier allerhöchste Priorität. Und es kam ihr sehr gelegen, dass Hendrik es ihr so großzügig überließ, seine eigenen Männer zu bezahlen. Die Loyalität galt stets dem, aus dessen Schatulle die Heuer kam. Wenn sie wollte wäre es ihr so ein leichtes, nach Ende des Unternehmens Hendrik Gerhart abermals auf einer Insel zurück zu lassen. Ein unverzeihlicher Fehler, im Grunde, den der alternde Kapitän sich da erlaubt hatte. Andererseits war er auch bereit, seinen Stolz für Gold zu verkaufen. Die Gier war wohl übermächtig geworden. Jeanny konnte sich ein aufflackerndes Gefühl des Triumphs in ihrer Brust nicht verkneifen.
    "Also gut, Hendrik, dann machen wir es so. Du sollst fünfunddreißig Prozent von Blutauges Schätzen und ein Schiff deiner Wahl bekommen, das Gold, das er mir gestohlen hat ausgenommen. Es gehört mir und es wird meines bleiben. Ich versichere dir, dass der Bastard auch so noch genug Reichtümer gebunkert hat. Deine Männer bezahle ich, wie du es wünschst. Und du segelst selbstverständlich unter meinem Befehl bis ich mein Eigentum und den Schädel dieses Hundesohns in Händen halte. Habe ich dein Wort?"
    Sie streckte Hendrik die Rechte hin. Dieses Angebot war im Grunde zu gut, als dass er es ausschlagen konnte. Schließlich war es sein eigenes Angebot.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 29.10.2011, 10:28


    Was war darin so lustig, schoss es Emily durch den Kopf, dass diese Typen darin so lachten? Die mussten sich ja prächtig amüsieren. Wahrscheinlich waren sie schon längst übereingekommen, die Angelegenheit im Bett zu klären.
    Dann erschien dieser Schlägertrupp, die Sorte von Mensch, die Emily am Wenigsten ausstehen konnte. Groß, grobschlächtig und offensichtlich strohdumm. Gesellen, die in der Regel so langsam waren, dass Emily ihnen bei einem Zweikampf längst ein Messer in Brust gerammt hätte, bevor sie überhaupt in ihrem Spatzenhirn den Gedanken fassten, anzugreifen. Einzig der Anführer wirkte schlauer und war auch kleiner. Gut, das war dann wohl der Gefährlichste.
    Abschätzend beobachtete die Blonde die Männer. Sollten sie handgreiflich gegen die Crew werden, hätte sie ihre Waffe innerhalb einer Sekunde gezogen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 29.10.2011, 10:57


    "Oh- es freut mich, dass Sie sich über meine Geschäftlichen Erfolge genauso freuen, wie ich, Captn Forvell. Wie ich bereits sagte bin ich einstweilen auch bereit einen guten Teil der Bezahlung Ihrer Crew zu übernehmen. Denn ich habe nun Gold, dass Ihnen gerade wohl fehlt. Auf Kredit, natürlich, Geschäft ist Geschäft." Saalim wusste nur zu gut, warum sie der Idee Hendriks Leute mitzubezahlen so offen gegenüber stand und so erlaubte er sich, den Spieß hier nocheinmal umzudrehen. "Allerdings." Er machte eine kurze Pause und ein perfektes, beinah zu freundliches Lächeln teilte sein schwarzes Gesicht wie ein weißer Sichelmond. "Würde ich die Bezahlungsmodalitäten auf später schieben. Gerade weil ein guter Teil der Männer, die wir wohl beisteuern können Schmuggler sind, mit denen ich gesegelt bin. Sie mögen es gewohnt sein am Anfang nur eine Anzahlung zu bekommen und erst nach abgeschlossener Fahrt ihren vollen Preis, doch das funktioniert nur, wenn sie den Mann der ihnen das verspricht auch kennen." Er lächelte immernoch. "So halten wir Schmuggler das und der Name Saalim Solomon Yeboah ist in diesen Kreisen doch etwas wert." Er zwinkerte ihr zu. "Wenn Ihre Leute bereit sind es genauso zu halten, sehe ich keine Probleme für unser Arangement." Er warf Hendrik einen kurzen, aber eindringlichen Blick zu, der soviel sagte wie werd nicht zu übermütig. "Nun, falls der Handel damit besiegelt wäre, würde ich mich jetzt gerne um diese Ratte Wiesel und den Abholungstrupp kümmern. Eventuell könnte sich auch dre ein oder andere aus ihrer Crew bei Gabriel Hurentod ein wenig Lohn verdienen, in dem sie beim transportieren zur Hand gehen."


    Auf der anderen Seite der Tür wurde der Mann,d en Saalim Wiesel genannt hatte, die Zacke war kaum jemals freudnlich bei der Vergabe von Spitznamen, des wartens überdrüssig und machte sich lautstark darüber plärrend, dass Hurentod über diese Verspätung nciht begeistert sein würde, daran die vor der Tür wartende Menge von Jeannys Crewleuten darüber zu utnerrichten, dass er drignende Geschäfte zu erledigen hatte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 29.10.2011, 12:06


    Ah, wenigstens einer hatte aufgepasst. Den Shumalaner durfte sie wirklich nicht unterschätzen. Aber es war ein doch eher kläglicher Versuch, Hendriks Fauxpas auszubügeln. Nichts, was sie ernsthaft gefährden konnte. Mit zuckersüßem und dadurch nur um so gefährlicherem Lächeln wandte sie sich Saalim zu.
    "Nun, wie ihr bereits erwähnt habt, Saalim Solomon Yeboah, bin ich momentan eher wenig liquide", räumte sie ein, "Und deshalb sollt es selbstverständlich ihr sein, der sich um die Bezahlung der Männer kümmert. Euer Wunsch ist mir da ganz Befehl. Sobald ich mein Gold wieder in den Händen halte werde ich dennoch - ganz wie mit eurem Partner vereinbart - die Bezahlung übernehmen. Ich möchte euch hier nicht übervorteilen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 29.10.2011, 12:22


    "Oh, ich würde mal sagen, dass das kein Problem darstellt.", schaltete sich Hendrik grinsend ein. "Bei näherer Betrachtung ist es recht sinnfrei, dass ich meine Leute nicht selbst auszahle. Immerhin kommen sie ja über mich rein, also sollen sie auch von mir bezahlt werden. Solche blöden Ideen kommen mir halt ständig, wenn ich einen Traumkrauthangover habe. Übervorteilt wird hier also bitte niemand, wir erhöhen einfach meinen und Solomons Anteil auf fünfundfünfzig Prozent, fast genau anteilig... mein Teil der Crew wird ein bisschen größer sein. Das sollte also ausreichen, um ihn mehr als zufriedenstellend zu bezahlen. Oder wollen wir etwa, dass sich irgendwer ungerecht behandelt fühlt? Das führt ja schließlich gerne zu Meuterei."
    Seine Stimme troff vor Hohn, aber die Botschaft war unverkennbar. Einschlagen oder seinlassen. Sein Shumalanischer Fleischberg war Engel und Teufel auf der Schulter zugleich, und nur allzu gut darin, die Fehler seines Freundes auszubügeln.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 29.10.2011, 15:44


    "Legend speaks of a beast
    Three hundred miles from it's tip to it's tail
    None have seen it, yet all know it's name
    Like the ark of the covenant, or the holy grail"

    Mit dem Messer befreite Orisha eine Möhre von ihrer runzeligen Haut und warf sie zu den bereits geschälten Möhren in eine Schüssel. Ein halbes Dutzend der Wurzeln wollten noch geschält werden und noch einige Pfund Lauch in Stück geschnitten. Mit dem Handrücken wischte sie sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. Das Feuer loderte hoch und ließ das Wasser darin kochen. Es roch bereits nach einer kräftigen Gemüsebrühe auf den unteren Ebenen des Schiffes.

    "His eyes shine like the rays of morning
    His mouth is as a burning flame

    Leviathan
    Cresting the waves
    Leading us all to the grave
    Leviathan
    Slaying all foes
    Who dare to oppose
    Tearing bodies limb from limb
    Eviscerating on a whim"

    Die letzte Möhre landete nicht in der Schüssel. Orisha begann direkt sie über den Topf in Stücke zu schneiden. Das Messer schnitt leicht durch das Wurzelgemüse und mit jeder Scheibe gab es ein leises Platsch. Auch wenn Forvell sie angewiesen hatte auf dem Schiff zu bleiben, Orisha hatte es dennoch kurz verlassen und von dem erbeuten Silbermünzen zwei Hühner und etwas frisches Gemüse erstanden. Noch liefen die beiden Hühner durch die Kombüse und pikten ein paar Maiskörner auf die im Raum verteilt lagen. Daher auch die verschlossene Tür, sie hatte keine Lust noch auf Hühnerjagd durch das Schiff zu gehen.

    "The skies turned to black
    The oceans fell dead, no winds dared to blow
    Then out the darkness with a thunderous roar
    Leviathan rose up from the depths below."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 29.10.2011, 23:47


    Immernoch schien keine Entscheidung getroffen zu sein, doch Marhjen konnte noch Forvells Lachen und ihre Stimme hören, also war sie noch am Leben. Sie mussten warten. Marhjen konnte warten nicht ausstehen, doch sie war gut darin. Als Kopfgeldjägerin musste man oft warten, auf den richtigen Moment. Den Moment, in dem man seinem Ziel die Klinge zwischen die Rippen stiess, die Kugel in die Stirn feuerte oder die Axt in Schädel schlug. Gegen die Geduld, die sie sich für ihre alte Beschäftigung hatte aneignen müssen, waren diese nervösen paar Minuten hier draussen vor einem Haus in der Zacke nichts.
    Leider störte etwas Marhjens Konzentration, mit der sie sich geduldete. Ein Haufen grobschlächtiger Kerle, bei denen man die Dummheit schon riechen konnte, tauchte auf. Das Rattengesicht, dass sie anführte, begann nach diesen Shumalanerdiener von Forvells Kapitän zu schreien. Gleich danach begann er in Richtung ihrer Crew einen Vortrag über einen Hurentod und über seine dringenden Geschäfte zu halten.
    "Ich habe keine Ahnung,wer Hurentod ist und wo er diesen lächerlichen Namen her hat", fuhr die Hünin das Rattengesicht barsch an. "Und für deine Geschäfte, die wahrscheinlich auch was mit Huren zu tun haben, interessiere ich mich auch nicht. Also halt deine Fresse, sonst stopf ich sie dir mit dem Kopf der Hure da drüben."
    Bei diesen Worten deutete sie auf Emily. Es war eben nicht weit her mit Marhjens Geduld, wenn sie mit jemandem reden musste oder wenn jemand mit ihr redete.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 30.10.2011, 10:14


    Mathematik gehörte nicht zu den grundlegenden Fähigkeiten, die man als Freibeuter in der Parava benötigte, doch gerade wenn es ums Verteilen von Beute ging hatte Jeanny sich die Grundlagen rasch genug angeeignet. Und dass das, was Hendrik dort vorschlug, nicht aufgehen konnte wurde ihr augenblicklich klar. Fünfundfünfzig Prozent, das bedeutete im Klartext, dass er vorhatte nicht mehr als zwanzig Prozent der Beute an seine Männer - die den Großteil der Crew ausmachen würden - zu verteilen. Von seinem Compagnon Yeboah nicht zu sprechen. Auch der würde seinen Anteil wollen. Die zwanzig Prozent, die Hendrik zusätzlich forderte konnten niemals reichen. Ausgeschlossen! Aber würde der alte Knauser ihr ein Geschäft vorschlagen, bei dem sich sein eigener Anteil verringerte? Wohl kaum. Im Klartext hieß das, dass er die Leute ruhig bezahlen konnte - zufrieden würden sie damit nicht sein. Was ihr wiederum die Möglichkeit gab, die Heuer der Männer ein wenig aufzubessern. Loyalitäten wechselten rasch. Ob es ihr bei Yeboah gelingen würde wusste sie nicht so recht, aber ansonsten sollte ein wenig Gold durchaus ausreichen um die Männer ihre Freundschaft zu Hendrik Gerhart vergessen zu lassen. Letztendlich ein gutes Geschäft für sie!
    Ohen zu zögern griff sie nach der ausgestreckten Pranke des ehemaligen Kapitäns. Lieber das Geschäft besiegeln bevor dieser wankelmütige Trottel es sich noch einmal anders überlegte oder sein shumalanischer Speichellecker ihm zur Hilfe eilte.
    "Es gilt!", verkündete sie feierlich.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 30.10.2011, 13:35


    Das Aufblitzen in Jeans Augen verriet ihm, dass sie einen kleinen Triumph feierte. Um so besser. Natürlich beherrschte er grundsätzliche Mathematik, und wenn er vorher von sich gesprochen hatte, hatte das Saalim mit einbezogen. Summa Summarum bedeutete das ein Schiff, siebzehnkommafünf Prozent an einer reichhaltigen Beute, siebzehnkommafünf an Saalim, zwanzig an seine Crew, und die potente Möglichkeit, die kleine Hure bei der Beuteverteilung übers Ohr zu hauen.
    Er griff über den Tisch und packte die Hand fest, blickte ihr in die Augen, und erwiderte: "Es gilt."
    Als sich die Hand seinem Griff eintziehen wollte, hielt er sie noch kurz, und setzte hinzu:
    "Aber damit wir uns verstehen: Ich will wissentlichen Anteil an deiner taktischen Planung haben. Also Kurs, Karte, Klabauter. Ich will ja wissen, wohin ich meine Männer schicke. Und wenn du noch eine Kajüte hast, die ich und Solomon uns teilen können, wäre es nett, wenn wir uns dort einquartieren könnten. Mein alter Rücken dürfte die Hängematten nicht mehr so gut mitmachen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 30.10.2011, 13:40


    "Ignorieren Sie besser Madame King Kong...", sagte Emily mit zuckersüßer Stimme zu dem Anführer des Schlägertrupps. "Die weiß sich niemals zu benehmen muss immer Kravall anfangen, sogar in den unmöglichsten Situationen. Aber so ist das eben, wem die Intelligenz fehlt, der kann sich nur auf seine rohe Kraft verlassen." Dann wandte sie den Blick von der Hünin ab und würdigte sie keines Blickes mehr. "Warten Sie am Besten noch ein wenig, die kommen sicher gleich."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 30.10.2011, 13:45


    Saalim verzog keine Mine. Die Bedingungen hätten immernoch besser sein können, doch mit seinem Startkapital sollte die Treue der Mannschaft zu sichern sein, sodass Jeanny sie nicht zu leicht gegen sie aufhetzen konnte. Dazu würde er natürlich darauf bestehen eine Minimalcrew zu nutzen, die nur aus Leuten bestand, mit denen er schon einige Male gesegelt war und die enge Geschäftsverbindungen mit ihm hatten- soweit das möglich war. Außerdem sollten er und Hendrik besser nur einen "Mannschafteranteil" für sich selbst beziehen. Zum einen würden sie irhe Leute so besser bezahlen können, zum anderen vermittelte es den Anteil, dass sie zwei von ihnen waren, etwas was Jeanny dann kaum von sich würde behaupten können.
    Er öffnete die Tür wieder und lächelte vergnügt in die Runde. "Da wir zu einier Einigung gekommen sind, ist es wohl nicht mehr nötig, diese Tür zu bewachen." Dann wandte er sich an Wiesel, der Marjhen wohl gerade sehr plastisch erklären wollte, was sein Boss mit ihr machen würde, wenn er davon erfuhr. "Wie erfreulich, dich zu sehen, Wiesel. Ich nehme an, du bringst mir mein Geld?" Der kleine Mann funkelte ihn böse an, offenbar hatte er die Beleidigung, dass die Relevanz seiner Person nicht genug gewürdigt wurde immer noch nicht verwunden. "Kommt drauf an, Solomon. Hast du die Ware?!" Diese Frage quitierte der Shumalaner ausschließlich mit einem Nicken und deutete auf das innere der Lagerhalle. An die Crew gewandt setzte er hinzu "Wenn ihr so freundlcih wärt diese Männer durch zu lassen?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 30.10.2011, 19:20


    Phillip war erleichtert, als sie erfuhren, dass die Verhandlungen abgeschlossen waren. Ihm selbst war egal, was dabei herausgekommen war, da er ohnehin nicht wirklich nachvollziehen konnte, was den anderen an dem Gold lag. Für ihn spiele es keine Rolle, ob er etwas bekommen würde. Jeanny hatte gerettet und er stand immer noch in ihrer Schuld, die nicht mit einigen Münzen wieder gutzumachen war. Außerdem wusst er eh nicht, was er damit anfangen sollte.
    Während er nun darauf wartete, dass Forvell wiederkam, trat er einen Schritt zurück, um die andere Gruppe vorbeizulassen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 30.10.2011, 19:36


    Zum Glück trat in diesem Moment der Shumalaner aus dem Haus und sagte, dass die Verhandlungne zu End wären. Wenn dieses Rattengesicht ihr hier eine Szene gemacht hätte, hätte die gereizt Marhjen sich nur schwer davon abhalten lassen, ihre Drohung in die Tat umzusetzen, vor allem, weil das Flittchen auch noch irgendwas dazwischen brabbelte.
    "Wurde auch Zeit", knurrte sie. Sie blieb, wo sie war, sie würde diesem Rattengesicht bestimmt keinen Gefallen tun, obwohl sie in ihrer momentanen Position bestimmt nicht im Weg stand.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 31.10.2011, 21:32


    "Du wirst unter mir im selben Rang dienen, in dem ich damals unter dir diente: als Navigator", erläuterte Jeanny und vermied es dabei sorgsam, irgendwelche hämischen Gefühle in ihrer Stimme mitschwingen zu lassen. Sie gab Hendrik den Posten nicht um ihn zu demütigen, auch wenn die Ernennung als Spitze gesehen werden konnte. "Das ist der höchste, derzeit vakante Rang auf meinem Schiff. Und als Offizier steht dir selbstverständlich eine eigene Kajüte zu. Mit einem Bett darin. Für deinen Freund Solomon wird es wohl leider auf eine Hängematte hinaus laufen. Es sei denn, du hast in den letzten Jahren deine Präferenzen geändert und möchtest ihn gern bei dir in deinem Bett schlafen lassen..." Nun gut, diesmal war es eine unüberhörbare Spitze. Aber trotz allem Willen zur guten Zusammenarbeit: diesen Bastard gegenüber konnte sie sich zumindest eine scharfe Zunge nicht verkneifen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 01.11.2011, 00:55


    "Grandios!"
    Hendrik drückte die Hand noch kurz, erhob sich dann kurzerhand und stiefelte zur Tür.
    "Ich schau mir mal das Schiff an."
    Er drückte sich an Hurentods Handlangern vorbei ins Sonnenlicht. Jeanny brauchte er jetzt wirklich nicht mehr zu haben. Oh, eine Thurmerin!
    "Hallo, Schwester!", richtete er sich an Mahrjen, "Welcher Nordwind hat dich denn hierher geweht? Kannst du mich zu Forvells Schiff bringen?"



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 01.11.2011, 21:05


    Jeanny ließ sich Zeit aufzustehen und dann gemächlich zur Tür zu schreiten. Sie ließ Hendrik gern den Vortritt. Sollte er ruhig voraus eilen wie ein Dienstbursche. Im Grunde konnte sie sich durchaus als Siegerin sehen. Die Verhandlungen mochten zäh verlaufen sein, aber letztendlich hatte sie erreicht, was sie wollte, nicht?
    Ohne allzu große Beachtung zu finden - die Mannschaft schien mit irgendwelchen Freunden von diesem Yeboah beschäftigt zu sein - baute sie sich im Türrahmen auf. Als sie dann aber die Stimme erhob - hart und kalt und schneidend wie eine Klinge - ruckten die Augen rasch zu ihr hinüber. "Herrschaften, manche von euch werden ihn noch kennen und den übrigen von euch darf ich Hendrik Gerhart vorstellen, den neuen Navigator der Albatross. Ihr werdet ihn mit Respekt behandeln, wie es einem Offizier gebührt. Außerdem wäre da noch sein Partner Saalim Solomon Yeboah, der ebenfalls mit uns segeln wird..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 03.11.2011, 23:23


    Saalim deutete eine kleine Verbeugung an, dann zwinkerte er Emily zu, bevor er zusammen mit Wiesel und seinen Kumpanen im Inneren des Gebäudes verschwand und sie zu den dort gestapelten Kisten führte. Der rattengesichtigte Mann musterte die Kisten mit zusammengekniffenen Augen. "Das ist alles? Du weißt, du solltest Hurentod nicht bescheißen." Offensichtlich hatte er Saalim die Kränkung die er erfahren hatte noch nicht verziehen. Das machte allerdings nichts, er war dieses Verhalten von dem widerlichen Scheißer ohnehin gewohnt. "Natürlich. Alles,was ich ihm vresprochen habe. " Er lächelte freundlich und streckte fordernd die Hand aus. Wiesel knurrte noch einige, weniger freundliche Sachen, dann drückte er Saalim einen schweren Beutel mit Münzen in die Hand. Der Schmuggler öffnete ihn, schüttete den Inhalt auf den Tisch und zählte ihn.Exakt die Hälfte der vereinbarten Summe."Den Rest kriegst du wenn der Boss das Zeug hat und wir alle Kisten durchgesehen haben." Saalim zuckte die Schultern. Eine erwartete Vorsichtsmaßnahme, er lächelte nur schief. "Dann macht euch mal an die Arbeit, ich will mein Geld- und ich werde es ja nicht bekommen, bevor der Stoff abgeliefert ist."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 04.11.2011, 16:47


    "His eyes shine like the rays of morning
    His mouth is as a burning flame
    His nostrils seethe with fumes of brimstone
    He is the beast that can't be tamed"

    Als ihr Lied verklang landeten die Lauchscheiben im Topf und versanken in der Gemüsebrühe. Wurde Zeit sich um die Hühner zu kümmern. Nachdenklich kaute sie auf der Unterlippe und sah den beiden Vogeltieren beim Maiskörner picken zu. Hier in der Kombüse würde sie ihnen nicht die Kehle durchschneiden. Selbst über einem Eimer ging immer etwas daneben und ihr Boden würde sauber bleiben.
    Also stapfte sie zur Tür, schob eines der Hühner beiseite, und verließ die Kombüse nicht ohne die Tür wieder zu verschließen.
    "Yango!?" rief sie quer durch das Schiff wiederholt. Einen Teufel würde sie die große Schüssel aus der Kombüse auf Deck schleppen. Das große Ding aus dickem Blech war etwas für jemanden mit Muskeln. "Yango!?" ihr letzter Ruf kam einer Aufforderung auf der Stelle zu erscheinen schon recht nahe.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Warmonger - 04.11.2011, 20:11


    Manuel war nicht eben begeistert vor verschlossenen Türen zu enden, aber er war nur kurz verärgert. Eigentlich waren Verhandlungen ohnehin nicht seine Sache. Sein Job wäre es eh nur gewesen beunruhigend zu grinsen, und die Typen hatten nicht so unerfahren ausgesehen als dass sie davon beeindruckt gewesen wären. Auch wenn man bei Manuels Greinsen durchaus Grund vermuten konnte sich tatsächlich beunruhigt zu fühlen.
    Im Vertrauen darauf dass Jeanny schon den bestmöglichen Handel herausschlagen würde ruhte sich der junge Pirat also stattdessen in der Takelage aus. Er würde später noch genug Zeit haben den Handel zu beurteilen. Einer der Vorteile des Piratendaseins. Der Abstand zwischen Captain und Crew war viel geringer als bei einem Marine- oder sogar Handelsschiff. AUf einem von denen konnte man aus einer Laune heraus zu Prügelstrafen verurteilt werden. Auf einem Piratenschifdf hätte das nur einen schnellen Wechsel des Captains und eine Leiche mehr an Bord zur Folge. Sicher, Forvell war ihre Anführerin, aber sie musste sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Rest der Crew stellen ...



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 05.11.2011, 01:27


    Als der Thurmer sie ansprach, musterte Marhjen ihn erstmal. Man konnte das Traumkraut noch riechen, aber er sah nicht abgeschlagen aus. War das wirklich dieser ehemalige Kapitän? Sie hatte mit einem Wrack gerechnet. Natürlich, er hatte nicht mehr diese Aura von Macht, die Forvell immer umgab, doch er strahlte Selbstbewusstsein aus. Dieser Mann war noch nicht geschlagen. Das war also Forvells ehemaliger Gegner? alle Achtung, sie ahtte wirklich Konkurrenz.
    "Einer aus einer ungünstigen Richtung. Hoffentlich wird er bald besser", meinte sie mit gleichgültiger Stimme. "Und wenn du zu ihrem Schiff willst, fragst du sie am besten selbst. Oder du gehst gleich selbst, du wirst es wohl kaum verfehlen. So viele thurmische Schiffe stehen nicht im Hafen eines Piratennests rum."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 05.11.2011, 10:16


    Neugierig betrachtete Phillip die beiden neuen Crewmitglieder. Beide wirkten selbstsicher und strahlten eine bedrohliche Aura aus. Als dann Forvell auftauchte machte er sich zusammen mit den anderen auf den Weg zurück zum Schiff.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 05.11.2011, 10:58


    Es dauerte einen moment bis Yango unter deck erschien und zu Orisha aufschloss. "Was ist den los?" Was wollte Orisha den jetzt von ihm. Ganz offensichtlich hatte er oben auf dem Deck etwas Trainiert, den er hatte seinen Mantel abgelegt und war etwas verschwitzt. "sind dir die Hühner davongelaufen oder warum rufst du mich?" Yango hatte durchaus mitbekommen das Orisha das Schiff kurz einmal verlassen hatte und einkaufen war, doch er hatte nichts dagegen gesagt. Schlieslich war sie auch die Köchin und Yango wollte ihr da nicht im wege stehen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 05.11.2011, 13:34


    http://grooveshark.com/#/s/Auf+Kiel/3RgIFI?src=5

    [400+]

    Wahrlich eine Thurmerin. Egal, es ging los. Hendrik nickte Solomon zu, was wohl in die Richtung von "Dann treib mal ein paar vertrauenswürdige Schmuggler auf", ging, und trat mit weiten Schritten in Richtung Hafen aus. Kam er an Bekannten vorbei, hob er kurz den Hut, ließ im Gespräch kurz fallen, dass er Waren abzugeben hätte, und verabschiedete sich nach einigen Sätzen.
    Auf halber Strecke kam ihm Shanty entgegen. Der Junge war hier in der Zacke geboren worden und mittlerweile, nun, wer wusste es genau - wohl seine siebzehn, achtzehn Jahre alt. Hendrik begrüßte ihn mit Handschlag und klopfte ihm auf die Schulter.
    "Shanty, Junge. Es hat sich was ergeben!", richtete er das Wort an den jungen Mann.
    "Was denn, Käpt'n?"
    Der Hüne deutete in den Hafen herunter, wo man das Schiff von Forvell sehen konnte.
    "Ah! Du hast es ihr abgekauft!"
    "Knapp. Ich fahre mit, und wir nehmen Blutauge eines seiner Schiffe ab. Abgesehen davon haben wir genug Traumkraut dabei, um einen Olifanten zu betäuben."
    Der jüngere rieb sich seinen schwarzen Bartansatz, wobei seine Kokoskäpfe klapperten.
    "Die wirst du eh nicht los. Kommst du mit? Du wolltest doch eh die Tage mal wieder anheuern. Musst doch mittlerweile genug davon haben, über Frauen drüberzusteigen, die doppelt so alt sind wie du.", lachte der Thurmer und knuffte den im Vergleich zu ihm winzigen Mischling.
    "So übel ist das nicht, aber Achterstücke hab ich nicht mehr so viel ... Wäre schon ne Idee."
    "Also, Junge, mach dich nützlich und treib mir Macleod, Finnegan, den Amboss Delisle, und den Mulatten Jones auf. Bring sie zum Schiff runter. Ich weiß, die sind wild drauf, wieder mal mit mir zu segeln. Ah, und danach hol mir irgendwoher zwei Drehhaken, stark genug, um einen Shumalaner von hundertsiebzig Pfund in einer Hängematte im Gebälk zu halten."
    "Aye, Cap'n!"
    Der drahtige Mischling zischte davon wie ein übermotiviertes Wiesel, und Hendrik schaute ihm lächelnd nach. Er war nicht nur nützlich, sondern auch noch ein netter Kerl, und ein fähiger Unteradjutant, soweit man das sagen konnte. Würde irgendwann bestimmt mal einen passablen Kapitän abgeben. Wenn ers bis dahin machte. Aber Bastarde machten es immer.
    "Da muss man schon ein reinblütiger Thurmer sein, um sich Probleme wie rothaarige imperiale Huren an den Hals zu lachen.", murmelte der Riese, und stapfte weiter über den halbfesten Boden.
    Wieder blieb er ab und an stehen und redete mit potentiellen Warenabnehmern, bis er vor dem Schiff stand.
    Solides Handwerk, außerdem nicht sehr stark beschadet. Hendrik ging den Kai entlang, musterte die Gestalten auf dem Deck. Da hing ein seltsamer Kerl in der Takelage, und ein anderer ... Wohl ein Jita, hatte gerade halbnackt ein Schwert ... einen Spalter? auf dem Deck zurückgelassen, um unter Deck zu eilen.
    Er hatte schonmal einen Kerl mit Spalter in der Crew gehabt. Eher unpraktisch, wohl hauptsächlich gut, um Holz zu hacken. Außerdem sank man damit schneller ... wie sein Leichtmatrose damals eindrucksvoll demonstriert hatte. Besoffen von Deck gefallen, und nicht schnell genug gewesen, das Schwert aus dem Halfter zu ziehen. Gesunken wie ein Stein, der gute ... Wie hieß er, ... Zhua. Naja, wenn der Kerl bevorzugte, von Deck zu fallen...
    Er wandte sich an den Kerl in der Takelage.
    "He, Meister! Ich bin Hendrik und soll auf euren Haufen nochmal fünfzig Prozent draufschlagen. Werde mir jetzt mal das Schiff anschauen."
    Damit trat er auf die Gangway und stapfte hoch.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Basol - 05.11.2011, 15:00


    Emily verspannte sich. Sie war gar nicht begeistert davon, einen weiteren männlichen Vorgesetzten zu haben, war es doch schon schwer genug, sich dem schwarzen Dämon unterordnen zu müssen. Und schlimmer noch, er verstand sich mit der Gorilladame ausnehmen gut, da sie beide Thurmer waren. Gegen dieses Volk hegte die Blonde mittlerweile einen ausgeprägten Hass, nicht zuletzt deshalb, weil sie diese im Gefängnis von ihrer widerlichsten Seite kennengelernt hatte.
    Aber dieser Kumpel von Hendrik schien Interesse an ihr zu haben. Kurz zwinkerte sie zurück, bevor er verschwunden war. Männer, die auf sie auf sie abfuhren konnte sie leichter beeinflussen als jeden Anderen.
    Sie sagte nichts, während es zurück zum Schiff ging. Sie hatten ihren Verbündeten gewonnen und damit war die Sache ohne größere Reibereien abgeschlossen worden.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 05.11.2011, 15:35


    "Ich brauch die große Schüssel auf Deck." meinte sie und musterte ihn kurz. Sie musste zugeben er war wohl einer der wenigen Menschen die freie Zeit mit etwas sinnvollen füllten.
    Ohne auf Yango's Antwort zu warten wand die Shulamanerin sich ab und deutete dem Piraten ihr zu folgen. Die Tür zur Kombüse öffnete sie vorsichtig einen Spalt weit ehe sie eintrat. "Mach die Tür hinter die wieder zu, müssen erst die Hühner einfangen." Mit raschen Schritten durchschritt Orisha den Raum, die Hühner schreckten erst auf als Orisha einen Satz nach vorne machte und eines der Tiere griff. Ihre Hand schloss sie um den Hals des Tieres und ließen es nicht entkommen.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 05.11.2011, 16:05


    Yango fragte nicht nach warum Orisha den Topf oben haben wollte, das war er sich von den Truppenköchen von früher auchgewohnt, wenn die hilfe brauchten bekamen sie sie auch, schlieslich wollte die Truppe etwas zu beissen haben... und wehe dem der nicht geholfen hatte und es deswegen zu verspätungen kam.
    Yango schloss die Türe hinter sich rasch wieder während Orisha bereits das erste Huhn eingefangen hatte. Yango stellte sich dabei nicht ganz so geschickt an, so das er die Henne erst bei seinem drittenversuch zu fassen bekam. Er übergab das Tier an die Voodoo-Priesterin und machte sich dann daran das zu erledigen weshalb er eigentlich gerufen worden war. Der Topf war recht schwer, warscheinlich hätte Orisha ihn auch selbst auf das Deck schleppen können, wenn auch nur mit viel mühe. Yango musste sich aber ebenfalls ein wenig anstrengen den der Topf hatte auch leer ein gutes gewicht und war nicht gerade Handlichh geformt, dennoch landete der Topf nach wenigen minuten mit einem erleichterten "uff" von Yango auf dem Deck.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 05.11.2011, 16:12


    Aus dem Augenwinkel bekam er mit, wie der Jita den Topf an Deck trug.
    Das kam ja wie gerufen, er hatte tatsächlich etwas Hunger, nach dem Hangover, den er herumtrug. Hendrik trat zu dem kleinwüchsigen Kämpfer und nickte ihm freundlich lächelnd zu.
    "Günstige Winde, Kamerad. Weiß nicht ob Jean das euch gegenüber schon erwähnt hat, aber ich bin Hendrik, der Navigator. Ich und meine Leute stocken eure Crew ein bisschen auf. Ich werde mir erstmal die Bewaffnung und meine Kajüte anschauen, und dann mein vorübergehendes Rekrutierungsbüro bei der Gangway einrichten. Habt ihr vielleicht irgendwelche Kisten? Würde mich dann gern wo hinsetzen."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 05.11.2011, 20:34


    Yango blickte Hendrik leicht mistrauisch an, bemühte sich aber um einen möglichst neutralen und nicht agressiven tonfall. "nein sie hat leider nichts dergleichen erwähnt, das letzte was ich von ihr mitbekommen habe war ihr befehl das Schiff zu bewachen bis sie wieder zurück ist... und darunter verstehe ich auch das ich fremde nicht einfach auf dem Schiff herumspazieren lasse." Da Yango das gespräch zwischen Mao und Jeanny vor ihrem aufbruch nicht mitbekommen hatte wusste er nicht das sie unterwegs gewesen waren um neue Crewmitglieder anzuheuern, doch selbst wenn, so war Yango neu in der Zacke und kannte deswegen Hendrik natürlich nicht, geschweige denn das er wusste das er Jeanny's früherer Kapitän gewesen war. folglich musste er auch in betracht ziehen das Hendrik nicht der war der er vorgab zu sein und dies nur ein trick war um das Schiff durchstöbern zu können. Yango warf einen kurzen blick zu Manuel der in der Takelage hing, vieleicht wusste er ja mehr als er und konnte die situation klären.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 05.11.2011, 20:51


    Hendrik wiegte den Kopf langsam von einer Seite zur anderen.
    "Hat sie nicht erwähnt? Hel, dieses Weib. Gut, ich sehs ja ein ... dann warte ich mal unten am Quai auf Jean, ihre und meine Leute. Muss alles seine Ordnung haben. Du kannst mir ja Gesellschaft leisten."
    All zu intelligent schien der Kerl nicht zu sein, oder wenigstens uninformiert. Wenn man aber den Spalter bedachte, dann wohl eher das erste. Egal. Vielleicht kriegte man so raus, wie die Rote aus dem Knast gekommen war.
    Er ging mit weiten Schritten über das Deck zurück zur Gangway und stieg die Bretter hinunter zum Quai. Auf der anderen Seite des Steinwalles im Wasser erblickte er eine leere Kiste, ging herüber, ergriff sie, drehte sie um und setzte sich darauf.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 05.11.2011, 21:17


    Phillip kam etwas nach Hendrik am Schiff an, bekam aber noch das Ende der Unterhaltung zwischen dem neuen Navigator und Yango mit.
    "Lass ihn rauf, Yango. Er gehört ab jetzt zur Crew." rief er dem Nirini Jita zu.
    Kurz wandte er den Blick zu Manuel in der Takelage.
    Hatte Forvell nicht uns allen befohlen mitzukommen? Warum ist er dann hiergeblieben?



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 05.11.2011, 22:27


    Oh, die See. Keine Koordination, alles verwirrt, und vieles unklar. Und das fing schon am Quai an.
    "Passt schon, Junge! Wenn du mir helfen willst, hol was zu schreiben und hilf mir, die ersten Leute aus meiner Crew zu zeichnen."
    Wie ein Baumstamm, der umknickt, beugte er sich auf seiner Kiste sitzend nach vorne und begann seine Pfeife zu stopfen. Diesmal mit Tabak.
    In der Ferne zeichnete sich schon eine Gestalt gegen die Menge an Seemännern, die auf der Hafenpromenade herumstolzierten, ab. Delisle, der Amboss, war zweifelsohne einer unter zehntausend. Ein mittelgroßer, junger, nordimperialer Mann: mächtiger Oberkörper mit Oberarmen, die in der Breite durchaus seinen Oberschenkeln Konkurrenz machten, ein Kopf gekrönt von einer kleinen Kappe, unter der kurze braune Haare über einer gedrungenen Stirn und erstaunlich wache, ebenfalls braune Augen hervorlugten.
    Hendrik erhob sich und wunk dem Koloss zu. Dieser trat näher, blickte zu dem Thurmer auf und grinste.
    "Willst dein Glück mal wieder versuchen, alter Mann? Da kann ich natürlich nicht fehlen. Wer soll denn sonst die Löcher in deinem Schiff flicken und deinen nicht so guten Freunden den Wanst aufspießen?
    Bei den letzten Worten hatte er auf den Griff seines Entersäbels geklopft, ein ähnliches Modell wie Hendriks, mit poliertem Griffschutz und einer breiten Parierstange.
    "Delisle. Freut mich sehr, dich dabei zu haben. Ich habe fünfundfünfzig Prozent der Beute und ein Schiff in Aussicht. Wird wohl vernünftig sein, wenn ich mir nicht so die Taschen vollstopfe wie früher..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Redeyes - 05.11.2011, 22:44


    Yango zuckte mit den schultern. Jetzt hatte Hendrik ja jemanden der bestätigte das er die warheit gesagt hatte und nun wollte er nicht mehr aufs Schiff. na ja nicht sein Problem. Er überlegte sich wieder sein Training aufzunehmen, doch vermutlich würde Orisha von ihm erwarten den Topf wieder nach unten zu tragen wenns sie damit gemacht hatte was auch immer sie machen wollte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Grimbor - 05.11.2011, 23:54


    Hendrik zog ab und stapfte zum Hafen hinunter, doch Jeanny machte keinerlei Anstalten, ihm zu folgen. Der Mann, mit dem sie die nächsten Schritte zu klären hatte - das hatte sie sofort bemerkt - war nicht Hendrik sondern Saalim Yeboah. Es war nicht schwer gewesen, die Rollenverteilung in dieser ungleichen Partnerschaft zu erraten. Zielstrebig schritt sie auf den Shuamalaner zu, der eben damit beschäftigt war, seine Kisten mit was-auch-immer darin verladen zu lassen.
    Sie stellte sich an seine Seite, doch diesmal hatte sie alles herrische, herablassende abgestreift. Es bereitete ihr keinerlei Unbehagen, mit einem Mann auf Augenhöhe zu reden. Nur vor Hendrik hatte sie das natürlich nicht tun können. Wenn sie zu zweit gegen sie gestanden hätten hätte das ihre Position empfindlich geschwächt. Also hatte sie Yeboah wie einen Lakaien, den man übergehen konnte, behandelt. Nun, selbstverständlich, ließ sie ihm den Respekt zukommen, der ihm gebührte.
    "Hendrik ist ein guter Anführer, dem die Männer folgen, aber er ist kein Geschäftsmann", stellte sie fest und suchte den Blick des Shumalaners, "Du bist derjenige von euch beiden, der mit Geld umgehen kann, Yeboah. Also legen wir die Karten auf den Tisch und reden wie Geschäftsleute miteinander. Ich brauche Zahlen. Wie viele Männer werden folgen weil sie auf deinen und Hendriks Namen hören? Wie lange braucht ihr, um sie zusammen zu trommeln? Und wie viel Geld bringst du zusätzlich in dieses Unternehmen mit ein? Ich nehme nicht an, dass eure Namen allein ausreichen um die Ränge meiner Crew vollständig aufzufüllen. Wir werden ein paar tüchtige Jungs mit Gold an Bord holen müssen..."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Vicati - 06.11.2011, 01:58


    Kurz beobachtete Marhjen noch, wie Forvell begann, sich mit dem Shumalaner zu unterhalten, dann zog sie ab, zurück zum Schiff. Hinter Hendrik hatten sich auch schon Teile der Crew auf den Weg zurück gemacht. Die Thurmerin stapfte zurück in den Hafen und betrachtete für einen Moment noch die Albatross. Zum Glück hatten sie eines der grösseren Schiffe genommen, wenn Hendrik nämlich eine ordentliche Crew zusammentrommelte, konnte es eng werden. Die blonde Hure und wahrscheinlich auch die Durchgeknallte in der Küche würden sich wohl freuen, noch mehr Freier, für die sie die Beine breit machen konnten. Marhjen spuckte ins Hafenbecken. Sie verachtete solche Frauen, die nichts mit ihren eigenen Händen anstellen konnten, aber dachten, sie könnten etwas tun, indem sie mit einem Kerl ins Bett hüpften. Pah!
    Vor der Planke zum Schiff stand ihr neuer Navigator und ein Imperialer, den er wohl anheuern wollte. Marhjen näherte sich den beiden.
    "Du bist ein ganz schneller, was?", meinte sie, allerdings mit einem spöttischen Unterton. "Na, solange der Typ da was kann, solls mir recht sein."



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 06.11.2011, 02:45


    "Das da, Schwester", führte Hendrik mit theatralischer Geste Richtung Delisle aus, "Ist Lucien Delisle, genannt der Amboss. Kein Schmied sondern Zimmermann und ein Meister der Kneipenschlägerei. Daher der Name."
    Der breite Mann nickte, und der Thurmer fuhr fort.
    "Natürlich kann dieser Kerl etwas. Vielleicht kann er mich sogar im Armdrücken besiegen. Vielleicht sogar dich. Auf jeden Fall ist er hoch unterhaltsam und singt wie ein Weltmeister, wenn er seine Ration Rum bekommt. Ah ja, und er kann ganz gut mit einem Säbel umgehen."
    Lucien nickte erneut und hob dann an, zu sprechen, wurde aber von Hendrik unterbrochen.
    "Auf jeden Fall werde ich versuchen, den Großteil meiner Crew heute aufzutreiben. Es kostet ja jeder Tag Anlegegebühr. Und wenn Jean mir schon so einen wichtigen Job gibt, werde ich den Teufel tun und sie enttäuschen."
    "Gibs zu, Hendrik, du bist nur wild auf das Schiff, das sie dir versprochen hat.", schaltete sich Delisle grinsend ein.
    "Wer, ich? ich bin ein genügsamer, einfacher Mann. Sie müssen mich mit Hendrik Gerhart verwechseln, dem berüchtigten Piratenkapitän, den seine Navigatorin auf einer Insel in der Parava ausgesetzt hat."
    Die beiden Männer lachten.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Nemthos - 06.11.2011, 10:57


    Phillip nickte kurz. Forvell hatte gesagt, dass Hendrik einer ihrer Offiziere ist, also würde er seine Befehle auch befolgen. Er betrat das Schiff und musste einige Minuten suchen, bis er endlich Schreibutensilien gefunden hatte. Schnell trat er wieder an Deck und ging über die Gangway wieder auf den Kai, an dem nun auch Marhjen und ein Unbekannter standen.
    "Hier, Sir." meinte er, als er dem Navigator die Utensilien übergab.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Porphyrion - 06.11.2011, 11:55


    Eine mächtige Pranke griff sich das Schreibutensi, die andere klopfte dem Shumalaner kräftig auf die Schulter.
    "Gutgut, dann wollen wir mal. Lucien Delisle, Schiffszimmermann, geschätzte fünfundzwanzig, keine weiteren Fragen. Sold wird später besprochen, wenn Solomon da ist."
    Während er das Knie auf die Truhe stellte, das Papier gegen seine Lederhose drückte und notierte, war ein weiterer Mann hinzugetreten. Seine Haut war dunkel, aber nicht so sehr wie die von Philip, und auf seinem Kopf thronte ein verbeulter Zweispitz, so wie an seiner Seite ein Rapier baumelte.
    "Gerhart. Na, warum du mich um diese Uhrzeit wecken lässt, ist ja wohl mittlerweile klar."
    "Oh, Jones! Na, die Freude ist ganz meinerseits. Und wenn du schonmal hier bist, kannst du dich auch gleich in die Liste eintragen lassen."
    "Das sind ja resolute Methoden, Gerhart! Kennt man so gar nicht von dir! Und klar, wenn ich nicht wüsste, worauf das hinausläuft, wäre ich auch nicht gekommen. Hallo, Delisle, mal ganz nebenbei."
    "... Jones ... Du konntest Leute zusammenflicken, oder?"
    "Letztes Mal hats noch ganz gut geklappt, weiß nicht, wie viel Knowhow ich mir weggesoffen habe.", lachte der drahtige Mann.
    "Also ja. Na das klingt ja schon mal nach etwas."
    Hendrik ließ die Feder ruhen und nickte.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Ape - 06.11.2011, 14:50


    Ehe sie Yango folgte hatte Orisha den Hühnern den Hälse umgedreht, die Füße zusammen gebunden und auf den Besenstiel gezogen. Oben an Deck hing sie die Hühner erst nur über die Wanne und schnitt ihnen die Köpfe ab. Die ersten Tropfen trommelten vernehmlich auf das Bodenblech.
    Es würde eine Weile dauern bis die Tiere ausgeblutet waren, Orisha wischte ihr Messer an der Schürze ab und trat an die Reeling, angelockt von dem Worten unten am Kai und der nach und nach wieder zurück kehrenden Crew.



    Re: [MSG] Black Tides - Seas of the Parava

    Wyrd - 06.11.2011, 17:05


    Saalim kratzte sich kurz am Kinn. "Niemand folgt einem Namen. Nicht mal den größten. Männer folgen nur dem Gold. Wir werden einige Männer stellen können, auf jedenfall genug, damit wir segeln können und Beute machen. Mindestens noch einmal soviele, wie Sie jetzt schon haben" Er musterte Jeanny Forvell noch einmal kurz und suchte den Augenkontakt. Die Zeit für Machtspielchen war vorüber. "Nicht genug, um Ihnen jetzt ihre Rache und uns unser Schiff zu beschaffen." Er machte noch einmal kurz eine Pause. "Was wollen Sie jetzt tun, Captn?" Er deutete auf die Kisten, die gerade von Hurentods Schlägern verladen wurden. "Das hier ist eine einträgliche Nebeneinkunft, auch wenn ich Ihre persöhnliche Meinung dazu natürlich nicht kenne. Manche haben was gegen Traumkraut.Würde allerdings einige meiner alten Partner zusätzlich motivieren. Soweit ich weiß hat Blutauge außerdem einige Schmuggler, die für ihn arbeiten... ein geeigneter Punkt um unseren Kampf gegen ihn anzufangen. " Saalims Lächeln wurde etwas breiter. "Ich kenne die Routen und die Kontakte bei denen wir die Ware wieder loswerden können- und Sie können anfangen ihn von seinen Einkünften abzuschneiden."



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