Räume des Magisters

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    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 04.06.2008, 22:27

    Räume des Magisters
    Hier kann Salpikon Savertin residieren, wenn er das wünscht.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 04.06.2008, 22:35


    pp:

    Salpikon wurde in die Räumlichkeiten des Palastes gebracht die ihm als Hofmagier zustanden und die er dennoch niemals benutzte.
    Überhaupt war dies, soweit Lucan sich zurückerinnern konnte, die erste Nacht die der Magier im Palast verbrachte - und das nicht aus freien Stücken, wenn man es so nennen wollte.
    Sie betraten die großen Zimmer, die nicht ganz so geräumig waren wie die der königlichen Familie, aber dennoch keinen Wunsch offen ließen.
    Der Medicus wies die Sklaven an, die Trage auf das Bett zu legen, und begann dann damit, Kleiderfetzen vom Körper des Magister zu entfernen.
    Lucan legte die Hand auf seinen Magen - wie gut dass er kaum etwas gegessen hatte!
    Er sah die Achaz an ihnen allen vorbeitreten, sich in eine Ecke stellen und dort verharren - was genau sie dort machte, vermochte er nicht zu sagen, war für ihn aber auch nicht wichtig.
    Er biss sich auf die Lippen.
    Er wagte kaum zu fragen, wie es Salpikon ging, denn dass es ihm nicht gut ging, hatte er bereits sehen können.
    Was hatte man nur mit ihm gemacht?
    Und warum?
    "Wird er wieder gesund werden?" Fragte Lucan schließlich, als der Medicus fertig zu sein schien.



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 04.06.2008, 22:42


    Der Medikus richtete seinen Monokel zurecht und begann dann im Dozierton mit leicht näselnder Stimme: "Ja, das denke ich schon, Eure Hoheit... wenn er die Nacht übersteht, sind seine Chancen gut. Die Wunden sind nichtsdestotrotz gravierend und meine Empfehlung ist strengste Bettruhe... außerdem ist mir nicht ganz klar, woher sie stammen. Aber das ist ja erst einmal auch nur zweitrangig, nicht wahr?"
    Er verbeugte sich kurz und winkte dann einen seiner Lehrlinge zu, auf dass er sich im Raum positionierte und ein Auge darauf hatte, dass nichts unvorhergesehenes mit seinem Patienten geschah.
    "Kann ich sonst noch etwas für Euch tun?"

    Damian stand in einiger Entfernung vom Bett und trat nun langsam darauf zu. Seine Miene war besorgt und kummervoll. Wieso taten Menschen so etwas? Und waren es überhaupt Menschen gewesen...?!
    "Du hast deinen Dienst getan, danke. Es bleibt nun nichts mehr als zu warten." sagte der Koenig leise und sah den Medicus und seinen Sohn an.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 04.06.2008, 22:51


    "Ent... entschuldigt mich einen Augenblick." Die Farbe war aus Lucans Gesicht gewichen, und hastig verschwand er in dem kleinen Nebenraum, der gemeinhin als Waschraum diente.
    Es dauerte einige Minuten, bis er wieder herauskam.
    Er war noch immer blass, aber er hatte sich im Griff und trat nachdenklich neben seinen Vater.
    "Kann ich... hier bleiben?" Fragte er ihn, bemerkte, wie besorgt und geschockt auch er war und sah ihn mit glitzernden Augen an.
    Mitgefühl zeigte sich in ihnen und Sorge ebenso sehr wie Unglauben und Unverständnis.
    Natürlich konnte Lucan hier nichts tun, und selbst wenn der Magister aufwachte, war es fraglich, ob er ihn überhaupt sehen wollte.
    Er an seiner Stelle hätte es wohl vorgezogen, niemanden zu sehen...
    Aber er war auch nicht Salpikon Savertin.
    "Oder wäre das... Ungebührlich?"
    Die Sklaven hatten sich zurückgezogen, und lediglich der Medicus, dessen Lehrling, die Achaz und Salpikon selbst waren noch in dem Raum.



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 04.06.2008, 22:59


    Damian sah Lucan besorgt an, nickte dann aber langsam. "Wenn du das wünschst, kannst du das natürlich gerne tun... vielleicht ist es ganz gut, wenn er ein bekanntes Gesicht sieht, sollte er aufwachen."
    Sein Sohn wirkte noch ein wenig blass, erholte sich aber langsam wieder. Damian konnte es ihm nicht verdenken, es war ein grauenhafter Anblick gewesen.
    Der Medicus nickte ebenfalls und zog sich dann lautlos zurück.

    Damian schüttelte den Kopf. "Ob damit eine unserer Sorgen geloest ist...?" fragte er mehr sich als seinen Sohn. Er rang sich dann dennoch zu einem Lächeln durch.
    "Ich werde mich zurückziehen... wir sprechen uns morgen beim Mittag oder Abendessen, was dir besser passt."
    Damit verließ auch er den Raum.

    Salpikon bewegte seinen Kopf erneut. Er spürte, dass er nicht mehr auf dem rauen, unbearbeiteten Stein lag, an den er sich erinnerte. Es war sehr viel weicher... und auch wärmer. Aber er konnte den Wind raunen und heulen hoeren. Wo war er? Und wieso war es so still?
    Er versuchte seine Lippen zu bewegen, doch kein Laut drang zwischen ihnen hervor. Würde seine Stimme, sobald er es schaffte sich zu artikulieren, hallen? Oder nicht?
    Schwarze Augen oeffneten sich und versuchten zu erkennen, was sie sahen. Er vermochte es nicht, die von Dunkelheit gedämpften Farben, zuzuorden. Wo war er?!



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 04.06.2008, 23:13


    Lucan nickte seinem Vater zu, und als dieser sich anschickte den Raum zu verlassen, nahm er sich eine Kerze zur Hand.
    Die Achaz stand in ihrer Ecke und Lucan glaubte, dass sie die Augen geschlossen hatte.
    Der Lehrling des Medicus hatte sich in den Nebenraum begeben, um im Notfall etwas tun zu können, ansonsten aber nicht zu störe.
    Lucan schritt langsam um das Bett herum, und deckte den geschundenen Körper des Magisters mit einigen weichen Decken zu.
    Dann trat er auf die andere Seite des großen Bettes, stellte die Kerze auf dem Tisch neben dem Bett ab, und setzte sich auf die freie Hälfte des Bettes.
    Er hatte auch einen der Stühle nehmen können, aber er wollte nicht irgendwo in diesem Raum herumsitzen, sondern in Savertins Nähe, so dass er mitbekommen würde, wenn der Mann aufwachte.
    Der junge Mann zog die Beine an sich heran, umschlang sie mit seinen Armen und legte das Kinn auf die Knie.
    Wieder und wieder sah er zu Savertin, und so froh er auch war, den Magister wieder zu haben, so sehr erschreckte ihn der Zustand, in dem sich der deutlich angeschlagene Zauberer befand.
    Wie konnten Menschen nur so grausam sein?
    Er blickte zur Seite, zu dem Magister und runzelte die Stirn.
    Er sah etwas glänzen, und eigentlich konnten das doch nur Savertins Augen sein oder nicht?
    Irrte er sich etwa?
    "Salpikon?" Fragte er leise in das Halbdunkel hinein, erstarrte dann aber.
    "Ich meine.... Magister... Magister Savertin?"



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 04.06.2008, 23:23


    Salpikon kannte die Stimme und er musste unweigerlich ein wenig lächeln, auch wenn seine Lippen dabei brannten.
    "Ja, mein Prinz?" antwortete er leise und kaum hoerbar und versuchte den Kopf ein wenig in die Richtung zu drehen, aus der die Stimme gekommen war.
    Undeutlich konnte er in der Dunkelheit die Silhouette des jungen Mannes erkennen. Er hatte die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen, wirkte kummervoll und ein wenig verletzlich, jetzt aber funkelte es aufgeregt in seinem Blick.
    "Ich nehme an... ich bin im Palast?" fuhr er leise fort und spürte wie seine Lippen aufrissen.
    Wie viel Zeit war vergangen, seitdem man ihm das Licht ausgeknipst hatte? Irritiert bewegte er- oder versuchte es vielmehr- seine Finger. Seine Hände waren so dermaßen eingepackt, dass er es kaum vermochte und sengender Schmerz zuckte durch seine Arme, als er es versuchte.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 04.06.2008, 23:37


    Lucan fiel fast eine ganze Kiesgrube vom Herzen, als der Magister zu sprechen begann!
    Wenn das kein gutes Zeichen war?!
    Dank den Göttern!
    Lucan änderte seine Position, beugte sich zu dem Magister vor und lächelte erleichtert.
    "Ja. Ihr seid im Palast." Sagte er schnell.
    Da waren so viele Fragen, die er gerne stellen würde, aber er hielt sich zurück.
    Fragen stellen konnte er später immer noch, jetzt war es erstienmal wichtig, dass Savertin sich erholte.
    Gerne hätte er auch etwas gesagt von wegen dass er wieder in Sicherheit war...
    Aber darüber hätte Salpikon wohl nur müde gelächelt und so sparte Lucan sich diese Bemerkung.
    Aber er bemerkte wohl seine Bemühungen, sich zu bewegen.
    "Ihr seid schwer verwundet, Magister. Versucht, Euch so wenig wie möglich zu bewegen. Ihr braucht viel Ruhe und... und Erholung."
    Zumindest so lange, wie seine Wunden auf den natürlichen Heilungsweg angewiesen sein würden.
    Die stumme Frage danach, was geschehen war lag auf Lucans Lippen, doch er sprach sie nicht aus.
    "Möchtet Ihr... Wasser? Kann ich etwas für Euch tun?" Hakte er daher besorgt, aber auch erleichtert nach.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 05.06.2008, 08:52


    "Mhhh..." sagte Savertin sanft und lächelte ein wenig. "Verwundet? Das erklärt einiges..."
    Er sah davon ab, weitere Versuche zu unternehmen, sich zu rühren, zumal inzwischen die ersten Erinnerungen zurückkehrten, aber auch mehr und mehr Schmerz sich in seinem Koerper meldete. Er erinnerte sich an Zantklauen, Heshtothim, eine zerstoerte Akademie, an einen kurzen Stich, eine Steinplatte, steinerne Pfloecke in seinen Händen, schwarzen Stein, der Zeichen in seine Haut ritzte. Borbaradianer? Ja, aber nicht nur...

    "Wirsel- oder Gulmondtee wären großartig." sagte er leise, auch wenn er das dumpfe Gefühl hatte, das Nummer eins nicht unbedingt helfen würde. Und wo war eigentlich sein Magierstab? Hatten die Entführer ihn mitgenommen? Er wusste es nicht mehr.

    "Was ist denn passiert, seitdem ich diesen winzigen unfreiwilligen Ausflug unternommen habe?" fragte er nachdenklich nach und versuchte die Bruchstücke in seinem Kopf zu einem Ganzen zusammenzufügen.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 05.06.2008, 21:24


    Lucan nickte schnell.
    Er rutschte vom Bett herunter, und bewegte sich sicher durch die Dunkelheit des Raumes auf den angrenzenden Raum zu.
    Der Raum, in welchem der Lehrling des Medicus saß.
    "Der Magister ist wach, und wünscht einen Gulmondtee zu trinken." Teilte er dem jungen Mann mit.
    Der Medicus in Spe sah ihn allerdings nur verwundert an, reagierte aber nicht gleich.
    Ihm war offenbar nicht klar, was Lucan mit seiner Aussage bezweckt hatte.
    "Einen Gulmondtee." Wiederholte er daher. "Würdest du wohl in der Küche einen besorgen?" Es war keine Frage, es war eine Anweisung, und offensichtlich begriff das nun auch endlich der Medizinerlehrling.
    Er kam auf die Beine und nickte.
    "Selbstverständlich, Majestät." Antwortete er und machte sich sofort auf den Weg.

    Lucan kehrte in den Schlafraum zurück, und ließ sich vorsichtig wieder auf der freien Bettseite des Magisters nieder.
    "Passiert?" Wiederholte Lucan leise und dachte nach.
    Traurigerweise wusste er, dass die Antwort kaum erwähnenswert war.
    Seit Verschwinden des Magisters war nämlich so gut wie nichts geschehen.
    Leider.
    Außer vielleicht...!
    "Das Schwarze Auge Mirhams wurde aus der Akademie entwendet." Sagte er, da er ahnte, dass diese Information für Salpikon wichtig sein würde.
    "Soweit mir bekannt ist, gibt es bereits die ein oder andere Spur, der man folgt." Setzte er hinzu, hörte ein leises Klappern und rutschte ein weiteres Mal vom Bett.
    Der Medicus-Lehrling erschien in der Türe und Lucan hüpfte zu ihm und nahm ihm den Tee aus der Hand.
    Der junge Mann zog sich zurück und Lucan steuerte erneut auf das Bett zu, stellte den Tee auf den kleinen Beistelltisch neben Salpikon.
    "Euer Tee, Magister." Erklärte er leise, bevor er dann noch einmal um das Bett herumschritt, um wieder auf der freien Bettseite Platz zu nehmen.
    Tausende Fragen brannten ihm auf der Zunge, aber er artikulierte keine von ihnen.
    Der Magier sollte sich erst einmal erholen.
    Außerdem war er wahrscheinlich selbst noch ziemlich verwirrt und desorientiert.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 05.06.2008, 21:55


    Salpikon nahm den sanften Geruch des Tees wahr und nickte dankabr. Als Lucan aber dann zu sprechen fortfuhr, spürte er kurz Wut in sich aufflammen.
    "Es ist weg?" fragte er leise, aber lauernd. Das waren in der Tat schlechte Neuigkeiten und er hoffte, dass Cheyllana alles Noetige veranlasst hatte, damit sie es zurückbekamen.
    Kurz schloss der Magister erneut die Augen und atmete ein paamal ein und aus.

    "Das ist nicht gut..." murmelte er, aber was sollte er tun? Er sah Lucan an, sah dessen glitzernde Augen und kannte den Ausdruck in ihnen gut. Er war neugierig und wollte erfahren, was mit ihm geschehen war.

    "Nachdem Ihr mir nun von dem Auge berichtet habt... muss ich meine Theorien wieder über den Haufen werfen..." murmelte er. "Zuerst dachte ich, wir hätten es mit einer oder vielleicht zwei Fraktionen zu tun, aber ich fürchte... jetzt sind es wohl drei."
    Er verstummte erneut und schüttelte den Kopf sachte.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 05.06.2008, 22:31


    Lucan nickte.
    Ja, es war weg und dass das schlecht war, hatte sogar er begriffen auch wenn er nicht wusste, was man mit dem schwarzen Auge alles anstellen konnte.
    Wahrscheinlich konnte man in magischen Reichen vielerlei verschiedenen Nutzen daraus ziehen.
    Vielleicht gab es ja magische Rituale, die sich damit vollziehen ließen.
    Wie auch immer, der Magister würde es sicherlich wissen.
    Wenn er sich Sorgen machte, dann wohl aus gutem Grund.
    "Drei Fraktionen?" Fragte Lucan und hob eine Augenbraue.
    Er hatte bislang nicht einmal von zweien gewusst.
    "Dann glaubt Ihr, dass der Angriff von einer Partei verübt wurde, der Diebstahl von einer zweiten... und Eure Entführung von einer... dritten?" Versuchte er mit der Information umzugehen, aber irgendwie ahnte er, dass er es verkehrt anstellte.
    "Was... was kann man denn mit dem schwarzen Auge tun? Ich weiß dass es ein mächtiges Artefakt ist... und dass man damit überall hin sehen kann, wenn man es wünscht... aber das kann doch nicht alles sein, was es in falschen Händen zur Gefahr macht?" Hakte er nach um der Sache auf den Grund zu gehen.
    "Oh... es war übrigens... Eure Dienerin, die Euch befreit hat." Er deutete auf die Achaz, die regungslos in einer Ecke stand.
    "Jedenfalls glaubte ich das." Er hielt kurz den Atem an. "Wusstet Ihr eigentlich, dass Eure Echsenmenschin-kreatur sich in ein Flugding verwandeln kann?"



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 05.06.2008, 22:42


    Er nickte sachte und musste dann doch lächeln. "Ja, ich weiß, dass Tziktzal das kann." Das war sehr rührend und es ließ Salpikon sich gleich besser fühlen. "Mhhh... und wisst Ihr was? Ich kann es auch..." Er lächelte kurz, bevor er nickte. "Ja... ich erinnere mich auch an Cheyllana und einige andere... sie haben dieses Haus in Staub und Asche gelegt... Es tut mir Leid, mein Prinz, aber... sie waren nicht mehr zu halten, fürchte ich."

    Er blinzelte kurz und sammelte sich dann.
    "Ursprünglich ging ich von einer Fraktion aus... diejenige, die mit dem borbaradianischen Zirkel in Verbidung stand. Die Dämonenbeschwoerungen sprachen dafür... aber das, was sie mit mir angestellt haben... das war nicht borbaradianisch... also hatten steckte irgendjemand anderes dahinter, auch wenn ich sie nicht identifizieren kann..."
    Savertin schwieg einen Moment.
    "Das Auge... ist eine andere Sache..."



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 05.06.2008, 23:00


    Lucans Augen wurden groß.
    Wie?
    Der Magister konnte sich auch in so ein Flug-unding verwandeln?
    Er nahm ihn auf den Arm...
    Er scherzte... er zog ihn auf...
    Oder nicht?
    Savertin scherzte doch nie... zumindest nicht so!
    Und das hieß... dass das wirklich stimmte!
    Solche Zauber gab es?
    Davon hatte er ja noch nie gehört... nicht dass das im Bereiche der Magie etwas heißen mochte...!

    Schließlich runzelte er die Stirn.
    In Staub und Asche gelegt... er nahm an, dass dies Savertins Art war, zu umschreiben, dass dort so ziemlich alles zu Bruch gegangen war.
    Und das wiederum bedeutete... möglicherweise Papierkram.
    "Wo... wo befand sich denn dieses Haus? Doch nicht in Mirham?!" Hakte er nach und mit der Neugier legte sich nun auch Unglauben auf die feinen Züge.
    Drei Fraktionen also. Borbaradianer. Noch irgendwer.
    Und etwas ganz anderes.
    Super.
    Im Moment war Savertin nicht gerade ein Urd an Erklärungen oder Informationen.
    "Verzeiht mir die Bemerkung, aber... Ihr seht furchtbar aus. Das kann doch nicht alles von einem einzigen komischen Ritual herrühren?"



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 05.06.2008, 23:09


    "Es war außerhalb von Mirham... das Haus." sagte Salpikon langsam und blickte den Prinzen an. Wenn er eine Ahnung hätte, was für abgefahrene Rituale man machen konnte... und wie derjenige danach aussah...!
    "Nun ja, ein wenig Folter war dabei, aber eigentlich ging es um etwas anderes... aber ich kann nicht sagen, welchen Ursprungs es war."

    Savertin dachte kurz nach, aber er konnte sich nicht erklären, was da passiert war.
    "Ich habe das Gefühl, dass den Paktierern gleichgültig war, was aus mir wurde, Hauptsache es tut weh. Es war eine Art Drecksarbeiterledigung... Borbaradianer koennen mich nicht leiden. Ich sie auch nicht... das Auge aber... nun, es kam vor einigen Jahren in unseren Besitz und vielleicht... hatte sein vorheriger Besitzer ein Problem damit... Damit wären wir bei drei..."



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 05.06.2008, 23:33


    Lucan nickte leicht.
    Ja, von Salpikons Abneigung gegen die Borbaradianer wusste er, und dass diese auf Gegenseitigkeit beruhte konnte er sich ebenfalls gut vorstellen, kannte er doch die Geschichte, die besagte, dass der Schwarzmagier mit den Köpfen SEINER Borbaradianer auf dem aventurischen Magierkonvent aufgetaucht war.
    Diese Anekdote allein schürte so etwas wie stolz in Lucan.
    Stolz darauf, dass es ihr Magier war, der das gewagt hatte.
    Der als furchtloses Vorbild vorangegangen war, als alle gemunkelt hatten, die Schwarzmagier mochten wohl mit den Borbaradianern sympathisieren.

    Folter.
    Lucan hatte keine Vorstellung davon, was einen Menschen veranlasste, einem anderen Schmerzen zu zufügen.
    Solche Schmerzen.
    Aber eigentlich war er ganz froh, dass seine Fantasie dazu nicht ausreicht.
    Er hatte schon jeher eine Abneigung gegenüber Menschen gehabt, die über Leichen gingen.
    Er hörte Savertin weiterhin zu, runzelte dann aber die Stirn.
    "Und wer war der frühere Besitzer des Auges? Und wie kam es in unseren Besitz? Wurde es gestohlen?"
    Ja, wie wechselten Artefakte ihren Besitzer, vorallem dann, wenn es sich um so mächtige Artefakte handelte?
    Und der Magister hatte ihm immer noch nicht gesagt, was das Auge so gefährlich machte...!



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 06.06.2008, 16:44


    "Ja... das Auge stammt aus dem Norden und ich denke, man kann es nicht schoenreden... wir haben es damals an uns gebracht, nachdem der Besitzer über ein Jahr nicht mehr in sein Haus zuückgekehrt ist."
    Savertin dachte kurz nach.
    Natürlich konnte er die Umstände näher beleuchten, aber er hielt es im Moment nicht für notwendig. Er hatte seine Gründe gehabt, das Artefakt zu bergen. Es war wichtig gewesen- und einer hatte es tun müssen.

    "Über Optholiten ist nicht allzu viel bekannt und doch wieder... zu viel. Es gibt einige Abhandlungen über sie, aber sie zu kennen... davon sind wir noch weit entfernt. Was ich über unseren weiß, ist dass man damit jeden beliebigen Ort sehen und beobachten kann..."
    Savertin atmete langsam ein und aus.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 12:45


    Lucan hörte Salpikon neugierig zu.
    Das Auge war also eigentlich gar nicht rechtmäßig ihres gewesen - hätte ihn ja auch sehr verwundert, wenn doch.
    Immerhin redete Salpikon nicht um den heißen Brei herum, sondern gab es zu.
    "Und wer war diese Person?" Fragte er nachdenklich.
    "Vielleicht ist sie nun endlich in ihr Haus zurückgekehrt und hat bemerkt, dass ihr Auge verschwunden ist..."
    Aber woher sollte besagte Person dann wissen, dass es in Mirham war?
    Trotzdem war es doch nicht unwahrscheinlich, dass der frühere Besitzer das wertvolle Artefakt wieder zurückhaben wollte.
    Vielleicht hatte er oder sie einfach nur den Zeitpunkt des Angriffes abgewartet, und sie dann an die Angreifer drangehängt, um das Auge zu stehlen?
    So vieles war denkbar!
    Aber Lucan ahnte, dass er mit seinen Gedanken wohl nur die Spitze der Pyramide berührte... Salpikon würde seine ganz eigenen Gedanken haben, und wahrscheinlich würde es niemand anderer als Salpikon selbst sein, der all die Rätsel um die Ereignisse löste.
    Trotzdem konnte Lucan nicht einfach aufhören, darüber nachzudenken.
    "Was ist mit... den Aufbewahrungsorten der anderen Opthliten?" Fragte er schließlich.
    "Kann man die in unserem Auge auch ersehen?"
    War doch eine Möglichkeit. Und der Gedanke gar nicht mal so dumm...!



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 13:06


    "Es gehoerte einst einem Mann namens Helborn." entgegnete Salpikon und wurde kurz von einem Hustenanfall geschüttelt. "Er lebte in einer Stadt names Shamaham..."
    Der Magier schwieg erneut.
    "Die Umstände sind ein wenig kompliziert... aber ich hatte meine Gründe das Auge sichern zu lassen."
    Kurz schloss der Mann die Augen und dachte über die Frage des Prinzen nach.

    "Norwalerweise muss man genauere Angaben machen... also zum Beispiel: zeig mir das Auge des Morgens... oder zeig mir das Auge in Soundso. Daher muss man im Prinzip schon wissen, wo die Artefakte sich aufhalten oder wie sie heißen. Einfach zu sagen, zeige mir alle Schwarzen Augen würde so nicht funktionieren."

    Sein Atem ging ein wenig rasselnd und Salpikon probierte den Tee, der ihm wie immer wenig schmeckte, er konnte der Sorte nichts abgewinnen, bevor er den Prinzen wieder ansah.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 15:11


    Lucan nickte schweigend.
    Weswegen Salpikon das Auge an sich gebracht hatte, fragte er sich gar nicht erst.
    Er hatte bisher noch nie die Handlungsweise des Schwarzmagiers in Frage gestellt, vertraute auf dessen Urteilsvermögen, auch in diesem Falle.
    "Mh." Sagte er schließlich. "Ich verstehe."
    Also ließ es sich zu diesem Zwece schon mal nicht missbrauchen...
    Aber man konnte sich natürlich, wenn man wusste, wo die anderen Augen waren, ein Bild davon machen, wie sie bewacht wurden.
    Im Grunde konnte man ihr Auge also zum ausspionieren benutzen...
    Vielleicht war es ja gar nicht von magisch Begabten gestohlen worden, sondern von jemandem, der viel banaler veranlagt war...
    Eine Diebesgilde vielleicht?
    Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er hörte, wie Salpikon hustete, und wie rasselnd sein Atem ging.
    Vielleicht war es doch besser, wenn der Magier erst einmal Ruhe verordnet bekam?
    "Das klingt nicht gut, Magister... Euren Husten, meine ich." Besorgt blickte er ihn an.
    "Ihr solltet... Euch ausruhen. Vielleicht ein wenig schlafen."
    Immerhin wollte er ihn nicht davon abhalten, gesund zu werden.
    "Ich... werde später wiederkommen, wenn Euch das genehm ist?"



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 15:22


    Es fühlte sich auch nicht besonders gut an und Savertin legte sacht eine Hand auf seine Brust, spürte Wärme von seinen Fingern ausgehen und den Schmerz ein wenig beruhigen.
    "Selbstverständlich." sagte er leise und lächelte ein wenig. "Ich freue mich immer über Eure Anwesenheit." Und er war wohl einer der wenigen, der das zu dem Prinzen sagen konnte.
    "Nutzt den Rest der Nacht, Lucan." fügte er hinzu. "Schlaft gut und habt Dank für Eure Mühen." Der Magister lächelte kurz, wirkte aber geschwächt und erschoepft.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 16:00


    Lucan lächelte.
    Es tat gut, Worte wie diese zu vernehmen, denn Lucan wusste, dass das durchaus nicht jeder von sich behaupten konnte.
    Die meisten Menschen waren sogar eher froh, ihn nicht in ihrer Nähe zu wissen.
    Er verkomplizierte vieles für sie, und das begrüssten sie nicht.
    Bei Salpikon war es wohl anders, was vielleicht auch daran liegen mochte, dass zumindest Lucan den Magister als gleichwertigen Gesprächspartner betrachtete, sogar gewissermaßen zu ihm aufsah.
    Ihre Gespräche waren für Lucan wichtig, waren mehr als nur Gespräche zwischen Schüler und Lehrmeister, oder einem Prinzen und seinem Hofmagier.
    Savertin war der Mann, mit dem er sich austauschte, Theorien aufstellte und diskutierte, und der ihm hin und wieder neue Blickwinkel aufzeigte, auf die Lucan von alleine vielleicht nicht so schnell gekommen wäre.
    Und er vertraute ihm.
    "Ich habe einen Boten zur Akademie gesandt. Gleich nachdem Ihr wieder aufgetaucht seid. Dort sollte man also darüber informiert sein, dass Ihr zurück seid. Ich denke, Eure Leute werden nicht allzu lange auf sich warten lassen." Er lächelte kurz, rutschte von dem Bett herunter, nahm sein Buch zur Hand, und nickte dem Magister zu.
    "Erholt Euch gut."
    Er würde in der Tat versuchen zu schlafen... er war müde... aber dennoch bezweifelte er, dass er einfach so würde schlafen können...!
    Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ er die Räume des Magisters.

    tbc: Gänge



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 19:29


    pp: Gänge

    Vor der Türe der Räumlichkeiten des Magisters angekommen, hielt Lucan inne.
    Er hob die Hand vor der Türe und klopfte laut auf das Holz.
    "Magister?" Fragte er dann mit klarer, heller Stimme.
    "Seid Ihr wach?"
    Er wollte immerhin nicht stören....!
    Oder den Mann von seinem wohlverdienten Schlaf abhalten...
    Nach allem, was er durchgemacht hatte...!



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 19:39


    Nach kurzer Zeit wurde die Tür von Tziktzal geoeffnet, die eine Bewegung machte, dass er eintreten koenne.
    Salpikon hatte zwar die Augen geschlossen, oeffnete sie aber sobald der Prinz eintrat. Er war wach, seitdem Cheyllana hier gewesen war und ihm einige Tränke dagelassen hatte. Der Balsam aber hatte nicht angeschlagen. Das wiederum regte seine Gedanken bezüglich des Rituals natürlich erheblich an.
    "Guten Morgen, Prinz." sagte Savertin leise. "Ihr seht zufrieden aus." der Magister lächelte kurz und ließ das Buch über alte Mirhamer Geschichte zur Seite gleiten. Auf seiner Stirn war ein dünner Schweißfilm zu sehen, die Haut war bleich und seine Brust hob und senkte sich nur um ein weniges.
    Salpikon hatte schon so einiges durchgemacht- und das wenigste davon war in Mirham oder Umgebung geschehen. Niemand wusste um seine Vorgeschichte, wer er eigentlich war oder wo er herkam, aber das bedeutete ja nun nicht, dass es vor 994BF kein Leben gegeben hätte.

    Auch seine langen Expeditionen waren nicht immer unfallfrei gewesen und ein ums andere Mal hätte es sehr boese ausgehen koennen. Savertin wusste aber auch, was er tun musste, um sich zu helfen und Bettruhe war zwar im Angesicht dessen, was geschehen war, dekadent, aber unumgänglich.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 20:04


    Lucan wartete ab, und schließlich wurde die Türe geöffnet, und die Achaz stand vor ihm, musterte ihn und trat dann langsam zur Seite.
    Der junge Mann mutmaßte, dass das bedeuten sollte, dass sie ihn einzutreten hieß und tat dieses dann auch.
    Der Magier lag in seinem Bett, hatte die Augen geöffnet und sah ihm entgegen.
    "Guten Morgen, Magister Savertin." Entgegnete Lucan in braver Schuljungenmanier und lächelte dem Magister zu.
    Sein Blick fiel auf zahlreiche Fläschchen und andere Dingsis, woraus er schloss, dass der Magier womöglich doch bereits Besuch gehabt haben mochte.
    Er schenkte dem Magister ein Lächeln, nahm sich einen Stuhl und plazierte diesen neben dem Bett.
    Immerhin wollte er dem Mann nicht zu nahe treten, in dem er sich schon wieder auf das Bett setzte.
    "Ich glaube, heute wird ein schöner Tag." Sagte er freundlich.
    "Ihr seid wieder da... das ist ein Grund, zufrieden zu sein, findet Ihr nicht?" Er lächelte noch immer.
    "Wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich gerne mit Euch frühstücken." Erklärte der junge Mann anschließend.
    "Wie fühlt Ihr Euch?"



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 20:10


    Salpikon lachte leise. "Ich kenne alleine zehn Leute, die meine Rückkehr und ihren damit verbundenen Gefühlszustand nicht als zufrieden bezeichnen würden. Aber es freut mich, dass Ihr es so seht."
    Er nickte sachte. "Es geht mir ein wenig besser, danke der Nachfrage."

    Tziktzal züngelte leise und trat dann ans Fenster, um sich die Sonne auf den Rücken scheinen zu lassen. Savertin versuchte einen Blick aus dem Fenster zu erhaschen, um zu schauen, was der Prinz meinte, doch er konnte es aus der Position aus nur schlecht einsehen.

    "Frühstück, ja, das klingt vernünftig." nickte er sachte und fügte dann hinzu. "Es freut mich, dass Ihr mir Gesellschaft leisten wollt." Und meinte es durchaus ehrlich.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 20:52


    Lucan grinste leicht.
    "Naja, aber im Gegensatz zu diesen zehn Leuten befinde ich mich in der glücklichen Lage, Euch nicht fürchten zu müssen."
    Sein Blick lag auf Salpikon und tatsächlich sah er ein wenig besser aus, als am Vorabend.
    Nicht ganz so bleich, nicht ganz so ausgezehrt, und die Augen deutlich lebhafter.
    "Das ist gut, wenn es Euch besser geht." Sein Blick fiel erneut auf die kleinen Ampullen und Phiolen.
    "Ihr hattet bereits Besuch?" Hakte er voller Neugier nach.
    Warum hatte man ihn dann nicht geheilt?
    Die Magier sollten dazu doch inzwischen wieder dazu fähig sein?
    Mh. Komisch.

    Lucan erhob sich von seinem Stuhl und schob ein kleines Tischchen für sie beide zurecht, auf dem Denaya das Frühstück plazieren sollte, sobald sie ankam.
    "Ihr habt hoffentlich ein wenig Hunger?" Fragte er und hob eine Augenbraue, bevor er erneut lächelte.
    "Ich genieße Eure Gesellschaft sehr, Magister." Erwiderte er.
    Denn das stimmte. Er genoß ihre Gespräche, ihren geistigen Austausch, ihr gemeinsames Philosophieren und vorallem, dass es so vieles gab, wovon der Magister zu erzählen vermochte.
    "Daher freut es mich umso mehr, wenn es Euch ähnlich geht."
    Es klopfte an der Türe und gleich darauf trat Denaya mit einem silbernem Tablett in ihren Händen ein.
    Schweigend näherte sie sich, und stellte das Tablett anschließend auf dem provisorischen Frühstückstisch ab.
    "Habt Ihr noch einen Wunsch, mein Prinz?" Fragte sie und sah ihn dabei aufmerksam an.
    "Zahlreiche, ja." Gab Lucan gutgelaunt zurück. "Doch keinen, den du mir jetzt gerade erfüllen könntest." Er lächelte ihr zu, und bedeutete ihr, dass sie sich zurückziehen konnte.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 21:01


    Salpikon lächelte ein wenig, während er den Prinzen betrachtete. Lucan war meistens sehr besonnen und dachte, selbst für den Geschmack eines Magiers, manchmal zu viel nach, aber jetzt wirkte er aufgeräumt und zufrieden. Savertin gefiel das und er lauschte dem jungen Mann, während er ihm die eine oder andere Frage stellte.
    "Ja, es war jemand aus der Akademie hier." entgegnete er schließlich und machte eine vage Kopfbewegung in Richtung der Phiolen. "Der Aufbau geht gut voran und man ist wohl auch schon auf erste Spuren bezüglich des Auges gestoßen. Sie führen tatsächlich nach Norden."

    Savertin sah kurz auf die Speisen, die hereingetragen worden waren und vor allem der Tee tat es ihm sofort an.
    Hunger hatte er zumindest ein wenig und er wusste, dass sein Koerper Energie brauchte, um sich zu erholen. Daran hielt er sich.
    "So... zahlreiche Wünsche habt Ihr also. Gibt es denn welche, die ich erfüllen koennte?" nahm er den Kommentar auf, der eigentlich an Denaya gerichtet war, die sich mit einer Verbeugung zurückzog.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 21:17


    Lucan reichte dem Magister einen Teller, als der Mann sich im Bett aufrichtete, und wartete, bis er sich genommen hatte, wonach ihn gelüstete, bevor er sich selbst einige Dinge auf den Teller lud.
    Soso, die Spuren führten also nach Norden.
    Dann war es vielleicht nicht allzu verkehrt, anzunehmen, dass der frühere Besitzer es sich zurückgeholt hatte.
    Aber davon einmal abgesehen...
    War es wohl definitiv jemand anderes, der die Akademie angegriffen und Savertin entführt hatte.
    Demnach bestätigte sich auch diese Theorie.
    Das war interessant!

    Er lächelte erneut offen und glücklich.
    "Mhhh lasst mich nachdenken... Im Grunde erfüllt Ihr mir bereits einen Wunsch."
    Tat er wirklich.
    Denn er war hier und unterhielt sich mit ihm.
    Lucan lachte leise auf.
    "Wisst Ihr, wie lange ich schon auf eine Gelegenheit warte, mit Euch zu essen? Ihr kommt zwar hin und wieder zu uns, während wir am Essen sind, aber Ihr seid nie tatsächlich zum Essen geblieben..."
    Dass seine derzeitige Unpässlichkeit in Lucans Augen nahezu an einen Glücksfall grenzte, erwähnte er lieber nicht, sorgte dieser Zustand doch dafür, dass der Magier den Palast nicht verließ, und er ihn daher aufsuchen konnte, wann immer er wollte. Und so oft er wollte.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 21:36


    "Nun... ich esse eigentlich recht gerne." sagte Savertin leise. "Aber meistens... wird es von meinen Prioritäten als unwichtig eingestuft und daher lasse ich es. Es läuft dann auf ein einmaliges Essen am Abend hinaus. Es ist ein sehr beruhigender Anblick abends über Mirham zu blicken." Der Magister lächelte kurz.
    Tatsächlich nahm er seine Mahlzeit meistens auf seinem Balkon ein, dann wenn die Sonne unterging.

    "Aber nun habt Ihr die einmalige Gelegenheit und werdet sie, wie ich hoffe, natürlich auch nutzen." fuhr er fort und sank wieder ein wenig in die Kissen.
    "Cheyllana konnte keine Heilzauber über mich werfen. Wir wissen beide noch nicht warum, auch wenn ich eine ungefähre Vorstellung davon habe. Das sind für mich natürlich wenig erquickliche Neuigkeiten. Euer Medicus sorgt sich um die inneren Verletzungen und spricht von zehn Tagen strengster Ruhe. Ich fürchte, solange die Heilmagie und die Tränke nicht anschlagen, werde ich hierbleiben müssen."
    Savertin ärgerte sich natürlich ein wenig darüber, aber sein koerperliches Befinden sorgte dafür, dass es nicht allzu viel war.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 21:59


    Lucan nickte leicht und lächelte.
    "Ich weiß, ich sollte das nicht sagen... aber es freut mich, dass Ihr hier im Palast noch ein bisschen verweilen werdet. Ich hoffe nur, Ihr werdet meiner nicht müde werden..."
    Er goss sich Tee in einen Becher, und pickte sich einige weitere Dinge vom Tisch auf seinen Teller.
    Ja, er würde die Gelegenheit nutzen, mit Salpikon zu frühstücken... und er tat das auch gerne noch für den Rest von dessen Aufenthalt hier im Palast.
    Dafür sagte er sogar das gemeinsame Frühstück mit seinem Vater ab.

    "Und was glaubt Ihr, warum die Tränke und Zauber nicht anschlagen? Ich nehme an, Ihr vermutet noch immer dass das etwas mit dem Ritual zu tun hat?" Fragte er neugierig, wie er war, sogleich nach.
    Vielleicht hatte er ja tatsächlich eine differenzierte Theorie?
    Jedenfalls war Lucan jetzt schon glücklich darüber, den Magister für die nächsten zwei Wochen im Palast wissen zu dürfen.
    Der Tag wurde doch tatsächlich immer besser.
    "Mh... wollt Ihr das Frühstück vielleicht.. auf dem kleinen Erker einnehmen?" Hakte er nach.
    Die Räumlichkeiten Salpikons hatten nämlich einen netten kleinen Balkon mit Geländer, von dem aus man ganz hervorragend auf die Palastgärten blicken konnte.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 08.06.2008, 22:27


    "Oh ja, das ist eine gute Idee." stimmte der Magister zu und während Tziktzal ihm beim Aufstehen half, nahm Lucan bereits ihr Frühstück und ging voran. Salpikon trug schwarze seidene Kleidung und nahm sich noch eine Wolldecke, in die er sich einwickelte, bevor er sich schräg neben Lucan auf einem bequemen Stuhl niederließ und tatsächlich über die Gärten sehen konnte.
    Die Sonne tat ihm gut und er fühlte sich ein wenig besser, auch wenn diese wenigen Schritte bereits anstrengend gewesen waren.
    "Das gefällt mir." sagte er leise und meinte damit den kleinen Erker. Dann sah er Lucan wieder an. "Ah, das denke ich nicht. Dass ich Eurer müde werde. Ich kenne mich ganz gut." Er lächelte kurz. "Was das Ritual angeht, so habe ich einige Ansätze, aber nichts Konkretes. Es gibt in manchen Fällen einen Ausfall von Heilmagie... sie haben meistens etwas mit Perversion zu tun... allerdings und ich denke, dass trifft hier eher zu, haben wir es vielleicht mit etwas zu tun, das einfach außerhalb von unserem System von... Magie und Nichtmagie steht."



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 08.06.2008, 23:02


    "Etwas außerhalb des Systems von Magie und Nichtmagie?" Fragte Lucan verwirrt.
    Was meinte er damit?
    Es war schwer vorstellbar, und alles was Lucan dazu einfiel, war göttliche Intervention... oder deren Gegenpart, aber selbst da war es schwer, von Dingen zu sprechen die außerhalb von Magie und oder auch Nicht - Magie lagen.
    "Was meint Ihr damit?" Hakte er daher ein wenig verdutzt nach.
    Manchmal fiel es ihm schwer, nachzuvollziehen, wovon der Magier srach, was daran lag, dass ihm einfach die nötige Erfahrng und das nötige Wissen fehlte, um die richtigen Rückschlüsse zu ziehen.
    Er lehnte sich zurück und genoß die warme Sonne auf seiner Haut.
    Der Morgen war warm und schön, und der Himmel so blau wie schon lange nicht mehr.
    Keine einzige Wolke war zu sehen, und die Chancen standen gut, dass es so bleiben würden, und sie nicht schon wieder ein Unwetter zu erwarten hatten.
    Lucan ließ seinen Blick über den Garten schweifen, und beobachtete einige Sklaven dabei, wie sie fleißig hin und her wuselten und ihrer jeweiligen Beschäftigung nachgingen.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 09.06.2008, 11:04


    "Ah... ich denke, dass ich mich falsch ausgedrückt habe. Meistens lassen sich alle seltsamen Kulte irgendeiner Domäne oder einem Gott zuordnen. Aber ich habe im Moment keine Ahnung davon, was dieses seltsame Ritual sollte, oder in wessen Aufgabenbereich es fiel... Daher versuche ich mich mit der älteren Geschichte Mirhams auseinanderzusetzen. Ich gedenke dort die eine oder andere Spur zu verfolgen." erklärte der Magister langsam, bevor er ein wenig Tee zu sich nahm.

    Der Tag versprach sehr schoen zu werden und ein dünnes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er machte eine geistige Notiz, dass er noch eine Rede für den Konvent ausformulieren musste und spielte natürlich auch mit dem Gedanken die neueren Forschungen in Mirham vorzustellen- vielleicht über obskure alte magische Praktiken?

    Er kniff die schwarzen Augen ein wenig zusammen, als Bewegung in den Palastgarten kam. Offensichtlich schien dort eine kleine Gemeinschaft ausreiten zu wollen... war ja nun keine schlechte Idee in dem wirklich riesigen Gelände. Er hatte nur nicht gewusst, dass die Koenigin... die er an dem wunderschoen geschmückten, weißen Pferd erkannte, so viel Wert auf koerperliche Betätigung dieser Art legte.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 09.06.2008, 16:52


    "Mh... Ich verstehe." Sagte Lucan langsam.
    "Also glaubt Ihr, dass die Wurzel allen Übels tatsächlich hier in Mirham liegt?"
    Das war nicht gerade erfreulich, genaugenommen sogar alles andere als Erfreulich.
    Aber interessant.
    Vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen, sich ebenfalls mit der älteren Geschichte der Stadt und des Reiches zu beschäftigen?
    Wissen konnte schließlich nie schaden.
    Und vielleicht stieß er ja auf etwas interessantes, auch wenn das eher unwahrscheinlich war, wenn der Magister doch bereits suchen musste.
    Lucan bediente sich an einigen Früchten und einer sehr sehr leichten Quarkspezialität und dachte nach.
    Er bemerkte, wie Savertin sich umsah und im selben Moment bemerkte auch Lucan, wie Leben in die Palastgärten kam.
    Eine ganze Gruppe von Menschen auf Pferden ritt vorbei, und Lucan reckte den Kopf in die Höhe, um besser sehen zu können.
    Sah ja fast aus wie eine Jagdgesellschaft!
    Und er konnte auch erkennen wer diese ganz offenbar anführte, denn seine Mutter war auf ihrem weißen Ross kaum zu übersehen.
    Um sie herum war ihr Gefolge, und wenn er sich nicht völlig täuschte, dann vermochte er tatsächlich auch den Rahjapriester zu sehen, von dem er so begeistert war.
    Schweigend erhob er sich von seinem Stuhl und schritt zum Fenster, denn von dortaus hatte er eine bessere Aussicht.
    Lucan kniff die Augen zusammen.
    Ja, das war ganz definitiv Thayshanar und Lucan lächelte, als er ihn betrachtete.
    Der Mann trug keine Tunika, und ließ daher einen Blick auf dessen wohlgeformten Oberkörper zu.
    Die Verkrustungen darauf vermochte Lucan allerdings nicht wahrzunehmen, dazu war er einfach zu weit weg.
    Soso.
    Zur Jagd also.
    Schade eigentlich, denn das bedeutete wohl, dass er am heutigen Tage nicht in den Genuß kommen würde, sich Thayshanars Übungen anzusehen....



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 09.06.2008, 17:38


    "Es wäre durchaus moeglich und in Betracht zu ziehen, ja." sagte der Magister, während er Lucan dabei zusah wie er einige Schritte nach vorne machte. Wahrscheinlich wollte er die Jagdgesellschaft genauer betrachten. Nun ja, allzu oft hatte man das Vergnügen nun auch nicht.
    "Aber ich habe wie gesagt, noch keine konkreten Ideen."
    fügte Savertin hinzu und erneut begannen die Rädchen in seinem Kopf sich ganz von alleine zu drehen. Es juckte ihn in den Fingern etwas zu unternehmen, aber er konnte sich kaum vernünftig rühren.

    "Eure Mutter reitet aus. Sie hat sich wirklich einen schoenen Tag dafür ausgesucht." sagte der Magister gedankenversunken, war eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt. "Mh... wisst Ihr eigentlich ein wenig mehr als ich, was diesen Entführungsfall betrifft? Hat sich etwas ergeben, während ich nicht da war?"



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 09.06.2008, 23:36


    "Mh-mh." Antwortete Lucan, während er noch immer den Rahjapriester betrachtete, und auf einen Blick von diesem hoffte.
    Thayshanar jedoch wandte sich nicht in seine Richtung, schenkte ihm keinen Blick, kein Lächeln, nahm ihn wahrscheinlich nicht einmal wahr.
    Schade.
    Aber natürlich würde sein Hauptaugenmerk auf der Königin und deren Wünschen liegen.
    Und damit würde er ordentlich beschäftigt sein, soviel stand fest, denn Lucan hatte eine ungefähre Ahnung davon, wie anspruchsvoll seine Mutter sein konnte.
    Er legte die Hände auf den Fenstersims, und beobachtete die Gesellschaft eine kleine Weile lang, bis er sich dessen gewahr wurde, dass Salpikon sich an ihn gewandt hatte.
    Er fuhr herum, und blickte den Magister an, versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, was dieser eben gefragt hatte, und sah zunächst verwirrt drein.
    "Was? Oh... nein, nicht wirklich... wir treten immer noch auf der Stelle. Die junge Dame ist nach wie vor verschwunden. Es ist sicher dass ihr geholfen wurde... - oh, und ja doch, vielleicht eines. Wie Ihr ja wisst, werden ihre Gefährten magische Fähigkeiten nachgesagt... Eure Magier glauben mit Sicherheit sagen zu können, dass es sich dabei nicht um gildenmagische Fähigkeiten handelt."
    Was immer das heißen sollte.
    Lucan übersetzte das mit "Es war kein Magier."
    "Wir hatten gewissermaßen... wichtigeres zu tun, als uns um diesen Fall zu kümmern."
    Zum Beispiel einen verlorenen Magister wieder zu beschaffen.
    "Ich störe mich nach wie vor an dieser ganzen Geschichte. Das ist doch lächerlich! Also wirklich. Diese Frau ist doch kein Gegenstand! Sie ist nicht einmal eine Sklavin, also ist ihr Verschwinden auch kein Diebstahl. Außerdem sind die Gesetzte Chorhops nicht zu vergleichen mit denen Mirhams." Er löste sich vom Fenster und kehrte zum Bett des Magisters zurück.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 10.06.2008, 00:59


    Der Magister setzte seine Tasse wieder auf die Untertasse und beides dann auf den kleinen Tisch, während der Prinz an ihm vorbeischritt. Nanu? Salpikin drehte sich ein wenig, um ihn ansehen zu koennen und legte dann den Zeigfinger an das Kinn.

    "Mein Prinz... Al Anfa mag eine großartige Erfindung sein, aber noch ist es nicht Weltmacht." Und Hesinde bewahre, dass dieser Tag irgendwann einmal kommen würde! "Ob es uns gefällt oder nicht, die Gesetze in Chorhop müssen auch von uns respektiert werden. Wenn Ihr nach Gareth geht und dort beim Glücksspiel gewinnt, ist es niemandem erlaubt, Euch diesen Gewinn abzunehmen, selbst von den Elfen nicht, auch wenn sie in den Salamandersteinen keinerlei Verständnis für das Prinzip von Besitz haben. Wir moegen es nicht begreifen koennen wie man seine Tochter verspielen kann, aber gemäß den Gesetzen der Stadt und offenkundig unter der Duldung des Kalifats, zu dem Chorhop zumindest nominell gehoert, ist diese Frau nun rechtmäßiger Besitz des Herrn Ishman. Technisch gesehen hat sie nun den Stand einer Konkubine oder eines Sklaven... und das ist noch gut getroffen, denn eigentlich... ist sie ein Ding. Rein rechtlich gesehen. Der Vorgang ist im Prinzip identisch mit dem Erwerb eines Sklaven auf dem Markt. Die Frau hat einen eigenen Willen, Anspruch auf ein eigenes Leben und so weiter und so fort... aber so wie man in dieser Stadt eben auf den Markt gehen und einen Menschen kaufen kann... kann man dort einen gewinnen. Jeder weiß es, jeder tut es, wenn er kann. Und es ist nicht an uns, dieses Gesetz zu bewerten."

    Savertin sah den Prinzen nachdenklich an.
    "Gesetze sind viel zu stur, um dagegen anzureden... außerdem ist das Unglück längst angerichtet. Viel interessanter ist die Frage, wenn uns die Tatsache stoert, dass eine junge Frau an Ishman verkauft wird, was wir tun koennen, um das zu ändern..."



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 10.06.2008, 01:43


    Lucans Gesicht verfinsterte sich.
    Ja, im war bewusst, dass seine Argumentationsweise wieder einmal Lücken aufwies - dieses mal sogar recht große Lücken, denn bedachte man, dass Chorhop nicht zum Imperium Al'Anfa gehörte, und selbst wenn, er ohnehin keinen Einfluss hätte nehmen können.
    Daher war es natürlich überflüssig, dass er sich darüber ärgerte, aber er musste seinem Unmut darüber einfach Luft machen, wusste, dass ein Teil daher rührte, dass er das Gefühl hatte, dass ihm die Angelegenheit entglitt, er sie nicht so zu verändern vermochte, wie er es wünschte.
    "Al'Anfa ist keine großartige Erfindung." Setzte er anschließend hinzu, sprach jedoch nicht weiter, obgleich ihm da noch so einiges auf der Zunge gelegen hatte.
    Al'Anfa mochte einst ein großes und prächtiges Reich gewesen sein - und machtvoll war es bei den Göttern noch heute.
    Doch das Al'Anfa, das Lucan sich gerne vorstellte, war ein anderes, als das, mit dem er tagtäglich konfrontiert wurde.
    Vielleicht würde sich daran niemals etwas ändern.
    Aber vielleicht würde auch er derjenige sein, der zu Veränderungen beitrug.
    "Aber Ihr habt ja Recht, Magister. Man kann nicht ändern, was bereits geschehen ist. Man kann lediglich versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben... und Einfluss auf die Folgen nehmen."
    Jaha. Und in gebildeten Kreisen nannte man das auch 'Intervention' und 'Intrige'.
    "Ich habe meinen Vater gebeten, Ishman die Frau abzukaufen. Ishman hat dabei nichts zu verlieren - sie ist ohnehin weg. Und wenn wir sie anschließend doch finden, können wir wenigstens selbst Einfluss darauf nehmen, was mit ihr geschieht. Und mit ihrem Helfershelfer. Es mag nicht der Beste weg sein, aber derjenige, der am wenigsten Leid verspricht."



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 10.06.2008, 19:40


    Savertin nickte einfach nur. Er würde jetzt nicht über den Sinn und Unsinn von Al Anfa diskutieren.
    Und zweitens hatte Lucan sich für einen Weg entschieden, mit dieser Angelegenheit umzugehen und er unterstützte politische Emazipation der Jugend generell schon. Savertin musste gestehen, dass ihm das Schicksal der Frau ziemlich gleichgültig war. Das, was sich als ärgerlich entpuppte, war Ishmans Instrumentalisierung des Problems. Es ging hier nicht um das Mädchen, es ging nur darum, Ärger zu machen.
    Er hätte den Mann vermutlich finanziell entschädigt und die Frau aus unerfindlichen Gründen einfach nicht mehr aufgefunden. Es kostete Kraft und menschliche Ressourcen sich darum zu kümmern- aber er war ja auch nur Hofmagier. Da konnte man so etwas nicht entscheiden. darüber hinaus trug er inzwischen die Verantwortung dafür, dass die Tante gefunden wurde.
    "Nicht gildenmagischer Natur..." sagte er mehr zu sich, als Lucan. Nun, das konnte so ziemlich alles andere bedeuten. Elfen waren eher unwahrscheinlich, auch Achaz waren eigentlich nicht für ihre Gefühlsausbrüche bekannt... Druiden? Hexen? Schelme? Es war so vieles denkbar.

    Savertin erhob sich langsam und schritt erneut auf das Bett zu, wo Lucan sich bereits hinbewegt hatte.
    "Ich bin wirklich gespannt auf diesen unerwarteten, geheimnisvollen Retter." sagte er nachdenklich und ließ sich erneut auf dem Bett nieder.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 10.06.2008, 20:34


    "Was glaubt Ihr, was er ist? Also, als was er sich entpuppt, meine ich?" Fragte Rhithan neugierig nach.
    Nur wenige der magischen Professionen waren ihm geläufig, aber er wusste immerhin, dass neben den Magiern auch die Elfen magisch begabt waren, und natürlich kannte er hinreichende Geschichten über Hexen und Hexerei.
    Der Magister aber würde vermutlich noch viel mehr magisch begabte Wesen kennen - vielleicht war er deshalb so neugierig auf den, der der jungen Dame geholfen hatte?
    Lucan jedenfalls interessierte sich ebenfalls brennend dafür, und hoffte, dass es diesbezüglich bald Neuigkeiten geben würde.

    "Es ist schon komisch. Da passiert monatelang nichts aufregendes in Mirham, und dann plötzlich ein außergewöhnliches Ereignis nach dem anderen..." Er sah nachdenklich aus, als er das sagte, und schüttelte schließlich den Kopf.
    "Kann ich Euch bei Euren Nachforschungen helfen?" Sein Blick wanderte zu dem Buch über die alte Geschichte Mirhams.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 10.06.2008, 20:53


    Savertin musste zugestehen, dass ihm dieses Angebot sehr gelegen kam, zumal da die Schmerzen erneut stärker wurden und womoeglich seine Konzentration ein wenig abgleiten ließen.
    "Mhhh, das ist eine durchaus interessante Frage." sagte er, bevor er erneut in die aufgeschüttelten Kissen sank. "Theoretisch wäre einiges moeglich, wobei ich Elfen und echsische Magie eher ausschließen würde. Elfen, weil sie im Süden seltener vertreten sind und sicherlich längst in Mirham aufgefallen wären... Echsen, weil die Art der Tat für sie sehr ungewoehnlich wäre. Sie ist so... emotional. Moeglich wären Druiden... Hexen... Schelme... aber auch so etwas wie Zaubertänzer oder Dilettanten... ich hätte die magischen Spuren gerne gesehen..."

    Savertins Augen leuchteten kurz, aber es glich mehr einem Flackern, denn einer Flamme.
    "Ob Ihr mir helfen koennt? Ja, das denke ich schon. Ich suche in der Geschichte Mirhams nach... etwas Ungewoehnlichem. Borbaradianerzirkel... Waldmenschenkulte...Magiermogulüberreste...irgendsoetwas." Salpikon machte eine Handbewegung. "Es tut mir Leid, ich kann nicht genauer sein... es ist auch eher eine Ahnung, als wirkliches Wissen... aber wenn Ihr helfen wollt, lest für mich einen Haufen Bücher über Geschichte. Nur die guten, versteht sich..."
    Savertin lächelte kurz



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 10.06.2008, 21:45


    "Aber sollten Eure Magier denn nicht auch in der Lage sein, die magische Spur zu verfolgen? Oder genauer zu bestimmen?" Hakte Lucan neugierig nach.
    Lag es an den Magiern, oder an der Zeitspanne, die vergangen war, bevor sie an die besagte Örtlichtkeit gelangt waren?
    Vielleicht waren sämtliche genauer bestimmbaren magischen Spuren bereits verschwunden?
    Er las zwar viel über Magie und deren Theorie, aber das theoretische Konstrukt war schwer zu begreifen, ohne die Möglichkeit es in praktischer Anwendung zu erproben - was Lucan nicht konnte.

    Ein Lächeln legte sich auf Lucans Lippen.
    Er konnte helfen!
    Er konnte dem Magier behilflich sein!
    Ha! Wie lange hatte er darauf gewartet?
    Jedenfalls freute er sich, Salpikon endlich einmal bei etwas unterstützen zu können, ihm von Nutzen zu sein.
    Ihm fielen sogar gleich auf Anhieb einige Bücher ein, die einstmals auf seine Leseliste gesetzt worden waren und das alte Mirham behandelte.
    Er war nie dazu gekommen, sie zu lesen, hatte andere Bücher der neueren Geschichte jenen vorziehen müssen.
    Doch das verschaffte ihm nun einen Vorteil.
    "Denaya!" Sagte er laut, und wenig später öffnete sich die Türe von Salpikons Räumlichkeiten.
    Lucan hatte in der Zwischenzeit einige Buchtitel auf ein Stück Papier geschrieben, und reichte es ihr nun.
    "Gib das hier jemandem, der lesen kann, und sag ihm, er soll mir die aufgelisteten Bücher bringen." Befahl er ihr und Denaya verbeugte sich leicht und nahm den Zettel entgegen.
    "Wie Ihr wünscht, mein Prinz." Entgegnete sie und zog sich dann wieder zurück.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 10.06.2008, 22:31


    "Das Problem ist, Lucan, dass die magische Spur sich nach kurzer Zeit schon verliert. Sie verloescht quasi. Daher koennen wir sie jetzt nicht mehr aufnehmen." erklärte Savertin freundlich und war wirklich glücklich darüber ein wenig erzählen zu koennen. Es tat ihm gut, sich nützlich zu fühlen.

    Als der Prinz Denaya beauftragte Bücher holen zu lassen, nickte er sachte und schloss für einen Moment die Augen. Er wollte nur kurz ein wenig Kraft schoepfen, doch er bekam nicht einmal mehr mit wie Denaya zurückkehrte. Die Erschoepfung übermannte ihn ein weiteres Mal und Salpikon sank in einen tiefes Schlaf.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 10.06.2008, 23:25


    "Oh... das ist natürlich schlecht." Erwiderte Lucan und seufzte leise.
    Immerhin waren Savertins Magier allesamt sehr fähige Magier.
    Er sah Denaya nach, wie sie den Raum verließ und blickte dann wieder zu Savertin.
    Der Magister hatte seine Augen geschlossen und atmete tief ein und aus.
    Offenbar war er immer noch sehr erschöpft - vielleicht erschöpften ihn auch nur ihre Gespräche, aber viel wahrscheinlicher war, dass ihn einfach die Qualen der vergangenen Tage und die Verletzungen, die er davongetragen hatten, ermüdeten.
    Lucan richtete daher nicht das Wort an ihn, betrachtete ihn nur schweigend und versank in Gedanken.
    Einige Zeit später pochte es zaghaft an der Tür, und Lucan rief mit leiser Stimme "Herein."
    Ein etwas älterer Mann trat ein.
    Er trug einen Bart und eine Brille, gehörte ganz offensichtlich nicht zum Wald oder Dschungelvolk, und Lucan erinnerte sich dunkel daran, dass es sich bei ihm um einen Kopisten handelte, der sich so hoch verschuldet hatte, dass er sich in die Leibeigenschaft hatte begeben müssen.
    Dennoch gehörte er deutlich zu den besser gestellten Sklaven, jedenfalls hier in Mirham, denn er konnte Lesen und Schreiben.
    Auch wenn dieser Fakt nicht von jedem begrüßt wurde.
    Lucan selbst vermutete ja, dass der Mann daraufhin sparte, sich irgendwann freikaufen zu können.
    Ihn selbst aber interessierte das nur wenig, viel interessanter waren nämlich die Bücher, die er ihm brachte.
    "Danke. Leg sie dort hin." Ordnete er an, und griff sogleich nach einem der Bücher.
    "Du kannst dich zurückziehen." Teilte er ihm mit, bevor er sich mit dem Buch zu beschäftigen begann.
    Das mochte allgemein zwar als unhöflich gelten, aber einem Sklaven gegenüber war das anders.
    Er bekam mit, wie der Bedienstete sich zurückzog, ein wenig verärgert darüber, so abgetan zu werden, und widmete sich dann ganz der Lektüre des Buches, welches er in der Hand hielt.



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 11.06.2008, 21:41


    Leise klopfte Damian an die Zimmertür des Magisters und als sie nach wenigen Sekunden geoeffnet wurde, sah er seinem Sohn in das strahlende Gesichte. Damian lächelte und wünschte ihm einen guten Morgen, bevor er eintrat.
    "Wie geht es unserem Hofmagier?" fragte er Lucan und gewahrte dann das Buch in dessen Hand.
    "Oh... was ist es denn dieses Mal?" Damian lächelte ein wenig mehr.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 11.06.2008, 21:54


    Lucan trat ein wenig zur Seite, damit sein Vater eintreten konnte und schloss dann die Türe hinter ihnen beiden wieder.
    "Es geht ihm schon ein bisschen besser. Er schläft gerade." Berichtete er ihm erzählfreudig.
    "Die Magier haben ihm Heiltränke dagelassen, aber die Tinkturen zeigen nur wenig Wirkung. Wirklich Besorgnis erregend ist die Tatsache, dass auch die Heilzauber nicht anschlagen." Lucan wirkte für einen kurzen Moment abwesend, bevor er wieder zu seinem Vater sah.
    - Und dann auf das Buch.
    "Oh." Er lächelte kurz.
    "Alte Geschichte Mirhams." Er hob es triumphierend in die Höhe.
    "Mein Beitrag zu Savertins Nachforschungen."
    Jaha, und er war ja so stolz darauf, dass Savertin seine Unterstützung angenommen hatte!

    "Aber bisher leider noch erfolglos." Er zuckte erneut mit der Schulter und sah seinen Vater offen an.
    Der Monarch wollte also nach seinem Hofmagier sehen...
    Ein wenig spät war er damit ja schon dran, aber Lucan erinnerte sich daran, dass der Magister ihm anvertraut hatte, dass sie einst befreundet gewesen waren und jetzt juckte es ihn natürlich in den Fingern, seinen Vater danach zu fragen.
    Aber ob nun der richtige Augenblick war, blieb zweifelhaft.
    "Möchtest du dich an das Bett setzen? Du kannst meinen Stuhl nehmen, wenn du möchtest..." Bot er seinem Vater an während er ihn abwartend anblickte.



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 11.06.2008, 22:07


    Damian sah seinen Sohn kurz nachdenklich an. Eigentlich hätte er ja auch jetzt einfach wieder gehen koennen oder?
    Aber er hatte sich gesagt, dass er etwas ändern wollte. Also nickte Damian lächelnd und sagte: "Ich würde gerne ein Weilchen hierbleiben." Außerdem musste er eigentlich dringend mit Savertin sprechen. Er wusste zwar, dass der Mann jetzt sicherlich andere Sorgen hatte, aber...

    Er folgte seinem Sohn in das große Hauptzimmer und ließ sich auf dem Stuhl nieder, in dem Lucan zuvor gesessen hatte. Savertin war blass, aber selbst im Schlaf wirkten seine Züge stolz und selbstbewusst. Dieser Mann war von einer Selbstwahrnehmung durchstroemt, die aus einer stets korrekten Einschätzung seiner Fähigkeiten stammte und daher niemals überheblich, sondern immer angebracht wirkte.

    "Dein Beintrag zu den Nachforschungen?" fragte Damian leise, um den Mann nicht zu wecken, aber neugierig war er doch. "Und sie beginnen mit alter Geschichte Mirhams?"



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 11.06.2008, 22:22


    Lucan folgte seinem Vater in den Hauptraum, und holte sich dann einen weiteren Stuhl heran, um sich zu seinem Vater gesellen zu können.
    Das Buch hielt er noch immer in Händen und er hatte auch nicht vor, es wegzulegen.
    Schweigend folgte er dem Blick seines Vaters, der zu dem Magier glitt und er konnte einige Sorgenfalten auf dem Gesicht des Königs ausmachen.
    "Ja." Erwiderte er.
    "Der Magister hat erzählt, dass man ein Ritual mit ihm vollzogen hat. Aber er konnte nicht sagen, welcher Natur es war. Und er glaubt, dass sich Hinweise darauf vielleicht in der Vergangenheit Mirhams finden lassen."
    Immerhin war die Stadt der Legende nach auf den Ruinen früherer heiliger Echsenstätten erbaut worden.

    "Mh... Vater?" Er hob den Kopf und blickte den Mann an.
    Lucan schätzte ihn und bewunderte ihn für vieles, erkannte aber auch, dass Kritikpunkte an ihm gab, die nicht zu übersehen waren.
    "Der Magister... er hat mir erzählt, dass du... und er... dass ihr früher einmal sehr enge Freunde wart..." Sagte er, doch es klang mehr wie eine Frage denn wie eine Feststellung.
    "Was ist geschehen? Dass sich das geändert hat?"



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 11.06.2008, 22:51


    Damian seufzte leise und starrte eine ganze Weile auf den ruhenden Koerper des Mannes, mit dem er sich früher tatsächlich häufig ausgetauscht und auch beraten hatte.

    "Ich weiß es nicht genau, Lucan." begann er, war aber selbst nicht bereit dazu, das Thema einfach wieder so fallen zu lassen. "Ich glaube, dass es mehrere Dinge waren. Du kennst Salpikon. Er ist ein sehr zielstrebiger, ehrgeiziger und fähiger Mann... und... er stand einem Menschen sehr nah, der mir mit der wichtigste auf dieser Welt war."
    Vielleicht war es Zeit auch darüber jetzt zu sprechen.

    Damian hob den Kopf.
    "Arachnor war sein Schüler... und es gab Gebiete, die ich niemals verstehen konnte, die aber für sie selbstverständlich waren. Dennoch hielt ich diesen Kontakt für gut. Savertin ist ein großartiger Erzieher. Aber Arachnor... ich weiß nicht, ob der Magister ihn nicht bändigen wollte oder es nicht konnte, aber zumindest ich sah wie Arachnor sich mehr und mehr in Gefahr begab. Dabei wollte er stets nur... Dinge ändern."
    Damian schwieg kurz.
    "Savertin hat mich vor ihm gewarnt und Arachnor vor Al Anfa gewarnt, aber weder ich noch er wollten auf ihn hoeren. Du weißt, dass dein Onkel verhaftet und vor Gericht gestellt wurde... dabei kam unter anderem heraus, dass er seinen Plan Mirham zu alter Macht zu führen auch mit der Absetzung des Koenigs versucht hätte durchzubekommen. Er schwor mir unter Tränen, dass er nur das Beste für unsere Stadt gewollt hätte, dass er mich kenne und wüsse, dass das Leben, welches ich führe, mir nicht gut täte. Ich hatte nur Verachtung und Hass für ihn übrig... und wurde ein williges Werkzeug in den Händen des Patriarchen, um sich Arachnors ein für alle Male zu entedigen."
    Damian lief eine Träne aus dem Auge un tropfte auf seine Hände.
    "Es war Savertin, der für meinen Bruder gesprochen hatte und ihn unter den Schutz der Gilde stellen wollte... und nicht der Koenig von Mirham, der durch Blut an ihn gebunden war. Ich erinnere mich noch heute an Arachnors Augen... sie waren blau wie das weit entfernte Meer und haben stets gestrahlt... und als man ihn abführte, da haben sie noch immer geleuchtet... als ob er meinen Zorn auf ihn nicht spüren würde."
    Damian senkte den Blick auf seine Hände.
    "Seitdem habe ich mich Salpikon nie gestellt... und ich denke er seinerseits hat nie vergessen, dass ich seine Bemühungen seinen Eleven sowohl moralisch als auch politisch zu retten untergraben habe."

    Der Koenig hob den Blick und sah den Magier an, dessen Züge sich kurz verzerrten. Die blassen Lippen oeffneten sich, doch kein Laut war zu hoeren. Dennoch streckte Damian vorsichtig seine Hand aus und legte sie über die bandagierten Finger des Magus' die sich fest in die Decke gegraben hatten.
    "Eigentlich wollten wir beide dasselbe. Arachnor nicht verlieren. Aber es ist dennoch geschehen und wir koennen es nicht mehr rückgängig machen." schloss Damian seine Rede ab und sah Lucan an.
    Einen Moment lang schienen auch seine Augen zu leuchten, glich er seinem Bruder, der stets eine große innere Stärke besessen hatte mehr als er selbst ahnte und wirkte er aufrecht und stolz. Dann aber legte sich jene jahrealter Trauer und Last wieder auf die Züge des Koenigs und er wandte den Blick erneut ab.

    Be still, my son
    You re home
    Oh when did you become so cold?
    The blade will keep on descending
    All you need is to feel my love

    Search for beauty
    Find your shore
    Try to save them all, bleed no more
    You have such oceans within
    In the end I will always love you



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 13.06.2008, 22:53


    Es war das erste Mal, seit Arachnor fort war, dass Lucan seinen Vater von ihm sprechen hörte.
    Dieses Thema war tabu gewesen, selbst seinen Namen zu nennen hatte einem Affront geglichen.
    Lucan hatte früh begriffen, dass es seinen Vater schmerzte, an Arachnor erinnert zu werden, aber er hatte nie verstanden, was es damit auf sich hatte, wusste nur das, was jeder wusste.
    Die offizielle Version.
    Dass Arachnor gegen das Königshaus und die Al'Anfaner Oberherrschaft rebelliert hatte, und daraufhin wegen Hochverrats angeklagt und aus Mirham - und dem Großreich Al'Anfa - verbannt worden war.
    Mehr war nicht in Erfahrung zu bringen gewesen.
    Gut, Savertin hatte sich ein wenig ausfragen lassen, aber seine Antworten waren immer sehr... weit gefasst gewesen, hatten ihm ebenfalls nur das Nötigste verraten.
    Und keine Antwort darauf gegeben, warum sie beide sich voneinander entfernt hatten.
    Nun, als er die Träne über die Wange seines Vaters rinnen sah, und endlich - endlich - die ganze Geschichte aus seinem Mund vernahm, ergriff ihn tiefe Trauer.
    Kein Wunder, hatte Damian versucht das alles zu vergessen und zu verdrängen.
    Lucan griff vorsichtig nach seiner Hand und drückte sie.
    "Das ist alles lange her, Vater." Sagte er leise, mit weicher Stimme.
    Hieß es nicht, die Zeit heile alle Wunden?
    Warum nicht auch hier?
    "Ich bin sicher, dass Salpikon dir das nicht mehr nachträgt... ich glaube sogar, er würde das gerne aus dem Weg räumen, und den Freund zurückerhalten, den er damals verloren hat." Nachdenklich blickte er auf den schlafenden Magier herab, und dann wieder seinen Vater an, betrachtete er mit sanften, grauen Augen.
    "Und Arachnor... kannst du ihm vergeben? Hast du ihm nicht bereits vergeben? Und glaubst du nicht, dass er dir auch längst vergeben hat?" Er sah seinen Vater noch immer an, und in Lucans Augen begann Hoffnung zu schimmern.
    "Wieso... wieso...." Er stockte kurz. "Ist es nicht möglich ihn zu begnadigen, nach all der Zeit?"
    Lucan sah Damian fragend an. "Wenigstens vorübergehend, so dass er hierher kommen und ihr miteinander sprechen könnt?"
    Es waren alte Kamellen, die er hier aufwärmte, das war ihm bewusst, und wahrscheinlich war es besser, wenn er versuchte, nicht darauf herumzureiten, aber er sah seinen Vater nicht gerne unglücklich und blass. Er hatte schon so genug um die Ohren.
    Ein klein wenig Glück stand daher doch auch dem Monarchen zu?!



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 14.06.2008, 14:00


    Damian schwieg, als sein Sohn das Wort an ihn richtete, bevor er den Kopf schüttelte. "Es gibt keine Begnadigungen in Al Anfa... und niemand weiß, wo Arachnor ist. Es heißt sogar, dass er mit Dämonen paktieren soll... Ich weiß nicht, was mit ihm geschehen ist oder wo er sich hinentwickelt hat."
    Natürlich war das keine Entschuldigung.
    "Aber wir koennen Savertin fragen, sobald er wieder aufwacht... vielleicht weiß er... oder wissen seine Schatten etwas Genaueres darüber. Über die Gerüchte meine ich."
    Der Blick glitt wieder zu dem Magus.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 14.06.2008, 16:14


    Es gab keine Begnadigungen in Al'Anfa?
    Nun ja, das wunderte Lucan ja nicht wirklich.
    Bisher hatte er sich noch nicht sooo ausführlich mit den Gesetzen und verschiedenen Gerichtbarkeiten auseinandergesetzt.
    Natürlich kannte er die grundlegenden Schriften und Gesetzesgrundlagen.
    Aber er kannte sich da noch lange nicht so gut aus wie sein Vater, der ja immerhin regelmäßig Gesetzesvorlagen zu unterzeichnen hatte.
    "Dann wird es Zeit, dass Begnadigungen in Al'Anfa eingeführt werden." Setzte er hinzu, während in seinem Geist der Wunsch aufkam, das tatsächlich zu tun, oder zumindest vorzubereiten.
    Er konnte sich doch damit beschäftigen.
    Er konnte sich Grundlagen suchen, und vor dem Rat der Granden sprechen...
    Vielleicht.
    Er war jedenfalls bereit das zu tun, um seinen Onkel wieder zurück zu kriegen, und seinen Vater endlich wieder lachen zu sehen.
    Womöglich hatte Damian aber Recht.
    Ersteinmal abwarten, was Savertin zu sagen hatte.
    "Du hast sicher Recht... aber... aber wenn Savertin diese Gerüchte... entkräftet, wirst du mir dann gestatten, mich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen? Und wenigstens zu versuchen, ein Gnadengesuch durchzusetzen? Letzten Endes bist es doch immer noch du, der ein solches Gesuch zu unterzeichnen hat, sofern der Rat zugestimmt hat, oder nicht?"



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 16.06.2008, 11:03


    "Ich müsste nicht als letzter dieses Gesuch unterschreiben... aber es sollte schon von Mirham ausgehen, da das ja Dreh- und Angelpunkt der ganzen Misere war. Hochverrat am Koenig aber ist auch Hochverrat an Al Anfa... wir müssen schauen, dass wir diesen Punkt, dieses Verbrechen gegen die Allianz, entkräftet bekommen... dann koennte es vielleicht eine Chance geben." sagte Damian und seine Augen leuchteten kurz auf. "Natürlich vorausgesetzt Savertin schafft es, ihn von magischer Seite reinzuwaschen."

    Salpikon bewegte in diesem Moment den Kopf und auch wenn seine Lippen sich oeffneten, gab er kein Geräusch von sich. Dass er schwere Träume hatte aber war deutlich zu sehen. Damian dachte einen Moment lang darüber nach, den Mann zu wecken. Vielleicht sollten sie auch einfach einen Boron-Geweihten rufen, damit dieser ein wenig über seinen Schlaf wachte. Erholsam sah das, was er da tat, nämlich nicht besonders aus.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 16.06.2008, 22:06


    War ja klar, oder?
    Im allgemeinen sch**** Al'Anfa auf ihren "König", doch in einem Falle wie diesem lagen die Dinge natürlich anders!
    In diesem Fall war ein Verrat an Damian auch gleich ein Verrat am Patriarchen und seinen Granden!
    Lächerlich!
    Und außerdem war das doch gleichzeitig wieder nur ein Mittel Damian unter Kontrolle zu halten.
    Wie ging das wohl besser, als ihm den Menschen zu nehmen, den er wohl am meisten geliebt hatte?
    Lucan seufzte nicht, obwohl er es gerne getan hätte, doch er vergass nicht die Worte des Magisters.
    Wer seufzte, veränderte nicht, gab auf. Doch so lange es Hoffnung gab, war da kein Grund zu seufzen.
    Als er Damian ansah und den Ausdruck auf dessen Gesicht wusste er, dass es schwer werden würde, die Allianz umzustimmen.
    Lucan aber war von der Überzeugung beseelt, dass es ihm gelingen konnte und würde, wenn er es nur richtig anstellte.
    Und an Salkpikon zweifelte er schon dreimal nicht!
    "Natürlich wird Savertin das gelingen!" Sagte Lucan voller Überzeugung.
    Der Mann war schließlich nicht seines bunten Haares wegen Convocatus Primus geworden!
    Mit Worten umzugehen, vermochte er!
    "Arachnor hat von magischem Gesichtspunkt aus gesehen nichts Unrechtes getan. Und... ich glaube auch nicht, dass er seine Ideale danach verraten hat. Sonst würde Savertin seinen Namen doch gar nicht mehr in den Mund nehmen, keine großen Stücke mehr auf ihn halten." Erklärte er unerschütterlich, und noch während er sprach, sah er zu dem Magier, gewahrte, dass dessen Lippen sich bewegten, aber auch, dass er zu träumen schien.
    Unschön zu träumen.
    "Denkst du, wir sollten ihn aufwecken?" Fragte Lucan leise, während er sich bereits erhoben hatte, um behutsam auf die freie Bettseite zu krabbeln.



    Re: Räume des Magisters

    Das Schicksal - 19.06.2008, 21:01


    Damian nickte sachte. "Ich habe nicht den besten Überblick, was Arachnors magische Karriere angeht... aber mir wäre sicherlich etwas zu Ohren gekommen, wenn er gravierende Schäden hervorgerufen hätte... beziehungsweise ich glaube, dass Savertin es mir gesagt hätte..."
    Ihre Beziehung hatte sich zwar zunehmend verschlechtert, aber Savertin war stets loyal geblieben und über solch wichtige Dinge hätte er ihn unterrichtet.

    Damian sah wieder auf den Hofmagier und als dieser einen gequälten Laut von sich gab, nickte er. "Zumindest sollten wir ihm im wachen Zustand Hilfe von einem Boroni anbieten."
    Und so legte er ihm die Hand auf die Schulter und schüttelte ihn sacht, bis sich zwei schwarze Augen oeffneten und sie einen Moment lang zornig, hilflos und unglaublich wütend anblickten, bevor sich in ihnen nur noch Verwirrung spiegelte.
    --> ??! :shock:



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 20.06.2008, 16:47


    Lucan nickte nur abgehakt.
    Da hatte sein Vater wohl durchaus recht.
    Außerdem würde Savertin doch wohl kaum noch immer recht gut von Arachnor sprechen, wenn dieser Mist gebaut hatte?!

    Er wandte den Blick wieder auf den Hofmagier, und erschrak als er sah, wie bleich und eingefallen er wirkte.
    Beängstigend war es, ihn so zu sehen, so zerbrechlich und so mitgenommen.
    Lucan lief es eiskalt den Rücken herunter.
    Als Savertin die Augen aufschlug, konnte Lucan die Wut in dessen Augen sehen aufblitzen und verlöschen sehen, und irgendwie sah er plötzlich sehr hilflos und verwirrt aus.
    Wusste er überhaupt, wo er war?
    Lucan, der neben ihm auf dem Bett saß, versuchte zu lächeln.
    "Magister? Magister Savertin?" Fragte er leise ohne ihn aus den Augen zu lassen.
    "Ihr habt geträumt." Erklärte er ihm anschließend und sah anschließend kurz zu seinem Vater.
    Es gab wohl wirklich Grund, sich um den Magister zu sorgen!



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 21.06.2008, 10:02


    "Ah..." merkte Savertin trocken an. "Das erklärt all die Bilder in meinem Kopf." Er lächelte Lucan kurz zu. Immerhin meinte er es nicht unfreundlich. Er hatte schon geahnt, dass so etwas kommen würde- Traummagi war zwar nicht sein Spezialgebiet, aber er empfänglich für derlei Dinge.

    Langsam wanderte sein Blick zum Koenig und als er in dessen Augen sah, gewahrte er eine Wärme in ihnen, die er schon seit langem nicht mehr gesehen hatte. Was war hier gelaufen?!
    "Sollen wir einen Boron-Geweihten holen lassen?" fragte Damian nachdenklich und Savertin musterte ihn eingehend.
    "Vielleicht später." entgegnete er dann nach Analyse des Gesichtsausdruckes von Vater und Sohn.

    "Mit Verlaub, Majestäten, aber Ihr seht so aus... als ob Ihr dringende Fragen hättet, die geklärt werden müssten..."



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 21.06.2008, 14:00


    "Seid Ihr sicher, Magister?" Hakte Lucan nocheinmal nach, sah den Magier dann aber nicken und fragte daher nicht weiter.
    Er bemerkte, wie Savertin sie beide aufmerksam musterte, seine Gedanken sich augenscheinlich zu klären schienen.

    "Ich... wir..." Lucan sah erneut kurz zu seinem Vater und diesen dann sachte nicken.
    "Ich weiß ich habe kürzlich schon einmal mit Euch darüber gesprochen." Begann er schließlich und blickte den Magier an.
    Jaha. Kürzlich, das war vor etwa drei Tagen gewesen.
    Im Palastgang. Mit einem völlig durchnässten Salpikon, der trotz seines nassen Zustandes mit mehr Würde vor ihn getreten war, als die meisten Menschen es in trockenem Zustand vermochten.
    Mit einem Salpikon, der nur nass geworden war, weil er, Lucan, so dumm gewesen war, ihn aus dem Regen zurückzupfeifen.
    "Also... es geht um Arachnor." Fuhr er fort, bemerkte, wie Savertins Blick nahezu augenblicklich zu Damian blickte und er wohl erwartete, dass der König das Gespräch unterbrechen oder wenigstens zu unterbinden versuchen würde.
    Nichts dergleichen geschah.
    "Es gibt Gerüchte, die besagen... dass er sich mit... Dämonischen Wesenheiten... verbunden hätte... wisst Ihr... ob das der Wahrheit entspricht? Ich meine... könnt Ihr mir... uns versichern, dass es nicht so ist?" Er holte tief Luft, und hielt den Atem an, während er gespannt auf die Antwort des Magisters wartete.
    Seine grauen Augen blitzten, glitzerten, ebenso vor Furcht, wie auch aus der Hoffnung darauf, welche Antwort Savertin für ihn haben würde.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 21.06.2008, 14:15


    "Arachnor..." sagte Savertin langsam und schürzte seine bleichen Lippen. "Ich kenne die Gerüchte. Sein Weg soll ihn auf eine der Dämonenarchen in der Blutigen See verschlagen haben."
    Seine Stimme klang ein wenig sproede.
    War es moeglich?

    "Nach dem, was ich bis jetzt weiß, wäre es durchaus im Bereich des Moeglichen. Ich weiß, dass er sich in Richtung der Blutigen See aufgemacht hat. Allerdings... halte ich es für nahezu ausgeschlossen... aufgrund meiner Kenntnis von Arachnors früherem Charakter und seiner Überzeugung... dass er sich aktiv auf einer Arche, durch einen Pakt, versklavt hat."
    Savertin verstummte erneut und sah zwischen Damian und Lucan hin und her. Warum wollten die Herren das jetzt wissen?



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 21.06.2008, 14:56


    Ein Schatten huschte über Lucans Gesicht und er sah augenblicklich zu seinem Vater.
    Savertin sagte, es lag im Bereich des Möglichen.
    Das war nicht gut.
    Und unter diesen Umständen würde Damian ihm kaum gestatten, nach ihm zu suchen - oder auch nur suchen zu lassen.
    Zwar vermutete der Magier, dass es nicht so war, aber wer konnte ihnen schon sagen, ob das nur die Hoffnungen, die Wünsche des Lehrmeisters waren, der seinen Eleven verloren hatte?
    Seine Meinung jedenfalls würde immer subjektiv gefärbt bleiben.
    Natürlich war Lucan klar, dass es keine eindeutige, absolut sichere Antwort geben konnte aber er hatte sich einfach mehr erhofft.
    Er hatte gehofft, Savertin würde die Gerüchte darum, dass Arachnor sich in die blutige See begeben hatte, einfach entkräften, sie Lügen schimpfen.
    Aber ganz im Gegenteil, er hatte sie bestätigt!
    Lucans Augen schimmerten traurig, aber er war noch nicht gewillt, aufzugeben.
    "Kann man... seht Ihr einen Weg, wie Ihr Gewissheit darüber erlangen könnt? Ich meine... also... selbst wenn... wenn mein Onkel sich auf seiner solchen... Arche befände... dann muss er doch nicht aus freiem Willen dort sein, oder? Könnte man ihn denn nicht auch... dazu gezwungen haben?"
    Lucan suchte nach einem Ausweg, das war offensichtlich, doch die Materie war fremd für ihn und so fiel es ihm dementsprechend schwer.



    Re: Räume des Magisters

    Salpikon Savertin - 21.06.2008, 15:15


    Savertin sah nachdenklich aus. "Das wäre in der Tat moeglich." stimmte er zu. "Und wenn Al Anfa seine Finger mit im Spiel hatte, nicht weiter verwunderlich... ich werde die Bemühungen Arachnors Weg zu verfolgen, verstärken, damit Ihr Gewissheit bekommt."
    Der Magister betrachtete die beiden Herren kurz.
    "Aber wie kommt Ihr in genau diesem Moment auf diese Angelegenheit?"

    Wäre ja nicht so, als ob sie amoklaufende Paktierer in der Nähe hätten, ein Schwarzes Auge verschwunden war und irgendwelche durchgeknallten Freaks in ihrer Freizeit, die auch gleichzeitig ihr Hauptberuf war, abgefahrene, vermutlich goetterlästerliche Rituale mit anschließendem Menschenopfer durchzogen.



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 21.06.2008, 18:45


    Lucan nickte dankbar.
    Wenn Salpikon sagte, er würde seine Bemühungen intensivieren, dann würden sie tatsächlich bald Gewissheit erhalten.
    Trotzdem würde Lucan sich an die entsprechenden Gesetzestexte setzen und sie studieren, sobald er ein wenig Zeit dafür fand.
    Er warf seinem Vater erneut einen Blick zu.
    Ja, wie kamen sie denn darauf?
    Oh ja, richtig, sein Vater hatte ihm endlich all das erzählt, was man ihm Jahre vorenthalten hatte... und den Wunsch in ihm bestärkt, seinen Onkel wieder an den Hof zu holen.
    Und seinen Vater endlich wieder glücklich zu sehen.
    Lucan erinnerte sich nicht an viel, was mit Arachnor zusammenhing.
    Er erinnerte sich lediglich an blaue Augen, ein warmes Lächeln und an eine angenehme Stimme.
    Das war auch schon alles, und selbst was das betraf, war er sich nicht sicher, konnte dieser Erinnerung auch nur eine Einbildung sein, konnte er die blauen Augen vielleicht auf einem Gemälde gesehen haben.
    "Ich... kann es nicht genau sagen." Erklärte er, und horchte in sich hinein um eine Antwort zu finden.
    "Mein Vater..." Er verstummte, noch bevor er begonnen hatte.
    Irgendwie war es komisch von seinem Vater in der dritten Person zu sprechen, während dieser neben ihm saß.
    Er warf seinem Avter einen weiteren Blick zu.
    Wie sollte er es anfangen?



    Re: Räume des Magisters

    Lucan von Shoy'Rina - 27.10.2008, 16:55


    Lucan schüttelte leicht den Kopf.
    "Ich weiß, dass mich andere Dinge eher beschäftigen sollten." Begann er schließlich ruhig.
    "Ich weiß, dass Mirham, die Akademie und das Königshaus gerade deutlich größere Probleme haben, als ein verschollenes, verbanntes Mitglied meiner Familie aufzuspüren. Nichtsdestotrotz ist mir das sehr wichtig."
    Er machte eine kurze Pause.
    Er hatte eben erst erfahren, was er so viele Jahre zu wissen begehrt hatte und er konnte das jetzt nicht einfach wieder ruhen lassen.
    Wenn es sein musste, würde er sich auch selbst auf die Suche nach seinem Onkel begeben, aber das würde wohl eher ein Wunschtraum bleiben.

    Wenn er Mirham überhaupt verlassen würde, dann wohl nur unter Aufsicht und Begleitung von Salpikon - was bei den Göttern nicht das Schlechteste war!
    Bei Salpikon hatte Lucan wenigstens das Gefühl, dass der Mann ihn schätze und es genoss, ihm gegenüber die Rolle des Lehrmeisters einzunehmen, wenngleich nicht ohne eigene Hintergedanken.
    Dennoch vertraute Lucan ihm blind.
    "Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet?" Er erhob sich, und lächelte Salpikon und seinem Vater zu.
    "Da warten noch einige Bücher auf mich... und andere Dinge..." Er nickte Salpikon und auch seinem Vater zu, und verließ anschließend die Räumlichkeiten.
    Er wusste nicht genau, was es war, das ihn auf einmal forttrieb, aber er fühlte einfach, dass er zumindest für den Augenblick einmal kurz nach draußen, an die frische Luft musste.
    Außerdem gab es da noch einige Dinge bezüglich seiner Geburtstagsfeier, die er geregelt haben wollte - oder organisiert, wie man es nennen wollte.



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