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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: rockyhund Forum: Rocky`s Sprechstunde Forenbeschreibung: Ein Treffpunkt für Hundeliebhaber aus dem Unterforum: Kurzgeschichten Antworten: 1 Forum gestartet am: Sonntag 31.12.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Das Leben bei ihm Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 8 Monaten, 8 Tagen, 5 Stunden, 41 Minuten
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Re: Das Leben bei ihm
rockyhund - 20.08.2007, 12:33Das Leben bei ihm
Es gibt Momente im Leben, da denkt man über sein bisheriges Leben auch als Hund so nach. Ein wohliges Seufzen ging durch den Raum. Bruno lag im Körbchen und da fiel ihm folgendes ein.
Das war ein aufregender Tag, als ich so satt und warm noch ganz dicht bei Mama am Bauch lag und auf einmal fremde Menschen um uns herum standen. “Wie niedlich guck mal, der sieht ja richtig frech aus” hörte ich auf einmal und ehe ich mich versah wurde ich von Mama weg, hoch in die Luft gehoben. “Den nehmen wir,” sagte eine mir unbekannte Stimme, “der wird bestimmt gut zu uns passen!”
Und schwupps wurde ich hochgerissen und landete im Arm einer sehr gut riechenden Lady. Sie schaute mich an und sagte leise "hallo Bruno".
Den Abschied von meiner Mami habe ich gar nicht so richtig mitbekommen, ich saß auf dem Schoß dieser netten Frau und meine erste Autofahrt war ganz schön aufregend.
Wir fuhren eine ganze Weile an sehr vielen Bäumen und Wiesen vorbei, es duftete nach frisch gemähtem Gras, das weis ich genau, bis auf einmal das Auto bremste und wir zum halten kamen. Die Lady stieg aus, nahm mich auf ihren Arm und trug mich hin zu einem großen Haus, das über und über mit Weinranken bewachsen war. “Das ist Dein neues zu Hause, Bruno”, sagte die Lady “Kevin wird sich freuen und begrüße ihn lieb Bruno, denn Kevin hat heute seinen 10. Geburtstag”.
Wir gingen zusammen ins Haus, ich kuschelte mich in ihren Arm und drin angekommen vernahm ich einen gellenden Schreiiiiiiii.
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, Mama ein Huuuuuuund.
Ich wurde aus den Armen meiner Menschenmama gerissen und so lange von Kevin gedrückt und geknuddelt, bis ich laut aufquiekte.
"Jaaa, Mama, einen Hund, den hab’ ich mir immer schon gewünscht, Du bist die beste Mama auf der ganze Welt, und wenn ich doch mal laufen kann, werde ich mit ihm um die Wette springen".
Die Lady machte eine sorgenvolle Miene, als sie ihren Sohn und den Hund betrachtete und ging schweigend aus dem Zimmer. Kevin und Bruno herzten sich innig und waren sich sicher, sie waren Freunde auf immer und ewig!!
Die Jahre vergingen und Bruno war ein stattlicher Rüde geworden. Er lief täglich neben Kevins Rollstuhl her und die beiden waren ein Herz und eine Seele. Bruno verhalf Kevin zu mehr Lebenswillen und seine Krankheit besserte sich zusehends.
Ja genau so war es bis jetzt, dachte Bruno, doch heute ist der Tag gekommen, an dem ich mein Geheimnis lüften muss!
“Kevin“, rief Bruno, ”hier bin ich Kumpel, schau mal runter zu mir!”
Kevin schaute sich um und sah aber niemanden, der nach ihm gerufen hatte. Sein Blick fiel auf Bruno. Dieser saß vor der Haustür und starrte Kevin unausweichlich an. Kevin spürte, dass etwas anders war als an anderen Tagen.
War das Bruno, der mit mir gesprochen hat, dachte Kevin, dass kann nicht sein, dass ist unmöglich, so etwas gibt’s doch gar nicht!
“Doch, doch”, kam es aus Bruno’s Richtung, “Du hörst mich nicht Reden, sondern Du kannst meine Gedanken hören, genau so, wie ich Deine Gedanken verstehen kann, verstehst Du auch meine. Das ist nur bei ganz besonderen Menschen so und sehr, sehr selten und Du bist ein ganz besonderer Junge”.
Kevins Augen füllten sich mit Tränen vor Freude. Er konnte es kaum fassen, dass er seinen besten Freund jetzt auch noch "hören" konnte.
So gut er mit seiner Behinderung konnte ging er auf seinen Bruno zu und umarmte ihn liebevoll.
Jetzt habe ich ein wunderschönes Geheimnis, dachte Kevin und kuschelte sich dicht an Bruno und sah ihn in seine dunkeln Kulleraugen. Brunos Blick war sanft und ruhig und fast sah es aus, als ob er lächelte. Kevin schloss glücklich die Augen und schlief zusammen mit seinem besten Freund ein.
Autoren: scooby, wölfin, rockyhund
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