Ein kleines Stückchen Hoffnung

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    Re: Ein kleines Stückchen Hoffnung

    rockyhund - 22.08.2007, 17:38

    Ein kleines Stückchen Hoffnung
    Wieder verging ein Tag und wieder saß Tinka stundenlang in ihrem Zwinger und schaute sehnsüchtig den sauber gefegten Weg hinunter zum Eingang. Hier und da kam ein Pfleger vorbei, streichelte ihr den Kopf und sagte etwas Freundliches. Doch wirklich trösten konnte dies Tinka nicht, den Blick auf den Weg hinunter, fragte sie sich, ob es überhaupt irgendwo jemanden gab, der sie irgendwann einmal aus diesem Tierheim holen würde?

    Die Stunden vergingen, die Tage vergingen und Tinka hatte das Gefühl, sie wurde müder und müder. Doch heute war irgendetwas anders als an den anderen Tagen. Das Tierheim wurde geschmückt und alle Menschen liefen aufgeregt hin und her.

    Es hatte leicht angefangen zu schneien und dicke große Flocken setzten sich auf Tinkas Nase. Doch das interessierte sie nicht, neugierig schaute sie auf das Auto, welches eben im Hof hielt. Es wurde eine riesengroße prachtvolle Tanne abgeladen. Bald ist Weihnachten, dachte Tinka, da sind die Menschen irgendwie anders und viel netter als sonst im Jahr. Sie erinnerte sich sehr gut, an einem Weihnachtsfest, als sie noch in einer Familie lebte hatte man selbst ihr damals feine Leckerlis geschenkt.

    Eine Woche später war die Tanne mit herrlichen großen roten Schleifen geschmückt und im Gang wurde alles für die Besucher nett hergerichtet.
    Alle Tierheiminsassen wurden geputzt und gekämmt und ihre Käfige richteten die Mitarbeiter nett her. Als Tinka an die Reihe kam, hörte sie jemanden sagen: "Ach Tinka, die brauchen wir nicht so sehr zu kämmen, die nimmt sowieso keiner mehr". Tinka's Augen füllten sich mit Tränen.

    "Blödsinn", hörte Tinka die vertraute Stimme ihres Pflegers und schon waren die Tränen verschwunden. "Unser Prachtmädle wird besonders schick gemacht, denn auf dem Hof haben wir für alle Tiere eine riesengroße Überraschung aufgebaut." Und Tinkas Augen leuchteten, denn sie erinnerte sich an die Leckereiern und Hundekuchen, die aus Spenden jedes Weihnachtsfest zusammengetragen wurden und als großes Festessen auf dem Hof unter der Tanne mit den roten Schleifen hergerichtet wurde.


    Es war ein rauschendes Fest und alle Tierheiminsassen durften auf dem Hof um die Tanne im Schnee herumtollen. Die Besucher sahen überglücklich aus und verteilten super riechende Leckerlis. Doch was war das, abseits von dem ganzen Trubel stand ein kleines Mädchen und schaute verträumt zu Tinka rüber.


    Draußen auf dem Hof war ein mächtiges Treiben von vielen Menschen und noch mehr Kabeln, Lampen, Scheinwerfern und Kameras.
    Auf dem großen blauen Auto, das langsam heranfuhr, stand “Ü-Wagen” drauf! “Sind die Tiere fertig“, schrie der Aufnahmeleiter, “dann Klappe, Tiervermittlung, die Erste!”
    Ein Mitarbeiter des Tierheimes trat mit Henry, einer 5jährigen Dogge, an der Leine vor die Kamera. Henry war etwas unbeholfen und wusste nicht so genau, was jetzt geschah. Er platzierte sich graziös vor die Kamera und der Mitarbeiter begann, nette Dinge über Henry zu erzählen.

    Das kleine Mädchen jedoch interessierte der Trubel nicht, sie stand immer noch abseits und sah Tinka verträumt an. Tinka wurde unruhig, was war denn los, sonst beachtete sie doch auch kaum jemand? Und da hielt Tinka inne, das Mädchen mit den großen Kulleraugen lächelte, kam langsam auf die betagte Hündin zu, streichelte Tinka vorsichtig über den Kopf und die Ohren und dann flüsterte es leise in Tinkas Ohr: "Ich hab dich lieb."

    Der Aufnahmeleiter betrachtete, den Drehort und rief plötzlich, “ alles Stopp, ich hab’ die Story, wir nehmen das kleine Mädchen, den Hund an ihrer Seite und den Rüden vor die Kamera!” Das Mädchen und Tinka nahmen die Dogge in ihre Mitte und warteten was wohl jetzt passieren würde.
    Eine junge Frau mit einem großen Mikrofon in ihrer Hand ging auf das T r i o zu und sagte, “so, meine Kleine, nun sag’ mal wie Du und Deine Hunde heißen!” Das kleine Mädchen schob einen verschmitzten Blick zu ihrer Mami rüber, die ihr mit weit aufgerissenem Mund gegenüberstand. "Mein Hund heißt Tinka", sagte die Kleine und streichelte Tinka mittlerweile die Ohren krumm. Tinka fühlte sich dabei pudelwohl und in ihr kam die Hoffnung auf, eine Freundin fürs Leben gefunden zu haben.

    “Ich heiße aber Lisa, Tinka und ich sind hier um Mami zu fragen, ob wir 3 zusammen bleiben dürfen und den Henry dann auch mit zu uns ins Haus nehmen können.” Die Mutter die von Weitem zugehört hatte, nickte Lisa mit einem Lachen zu. Zu der Fernsehreporterin sagte die Mutter im Lachen, ”was will man machen, man erzieht sein Kind zur Tierliebe und Hunde sind nun mal ihr ein und alles, damit hatte ich heute gerechnet!”

    Es dauerte nicht lange, da saß Tinka auf dem Rücksitz des Kombis und sah aus dem Fenster hinaus das Tierheim immer kleiner werden und als Lisas Mutter um eine Ecke bog, verschwand es schließlich ganz. So viele Jahre hatte sie dort zugebracht, so oft hatte sie heimlich von einer Familie geträumt und nun war ihr Traum wahr geworden. Sie schaute sich nach Henry um, der neben ihr lag und zufrieden schnarchte, ob er wohl das gleiche dachte wie Tinka?

    Autoren: scooby, wölfin, rockyhund



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